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Hidaya. Mein Weg zum Islam.pdf

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allgemeinen Wahnsinn mitgemacht hatte, aber Gott würde mich eines Tages<br />

richten! Und jede faule Ausrede würde dann keinen Bestand mehr haben!<br />

Ich öffnete noch einmal die Bibel und las wie zur Bestätigung:<br />

...und sie taten nicht Buße, dass sie abließen vom Werke ihrer Hände, dass<br />

sie Gott die Ehre gegeben hätten! ...wenn jemand mit mir gehen will,<br />

verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!<br />

Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren*.<br />

In diesem Moment wurde mir klar, dass ich hier nichts mehr verloren hatte.<br />

Dass ich aber meiner Angst ins Auge zu blicken und die Strohhalme und<br />

vermeintlichen Sicherheiten loszulassen hatte, und mich einer Führung<br />

anvertrauen musste, die mich auch nach meinem Tode noch leitete.<br />

Schnee<br />

Es gibt gegen diese Krankheit (Melancholie) nichts Besseres als die<br />

Luftveränderung, als auf und ab zu wandern, wie die Zalmohenser-<br />

Tataren, die in Horden leben und die Gelegenheit nutzen, die Zeit,<br />

Ort und Jahreszeiten bieten.<br />

Robert Burton, Die Anatomie der Melancholie<br />

Ich schlief noch eine Nacht über meine Entscheidung, sagte dann am<br />

nächsten Morgen meinem erstaunten Vorarbeiter Lebewohl, nahm mein<br />

restliches Geld und meinen kleinen Rucksack, und machte mich auf den<br />

<strong>Weg</strong> <strong>zum</strong> Bahnhof. Die Schlüssel zu meiner Wohnung sendete ich einem<br />

Freund und bat ihn, die Wohnung für mich aufzulösen.<br />

<strong>Mein</strong> Geld reichte für ein Ticket nach Lyon, aber mein Ziel war Spanien.<br />

Ich sah mich schon im Geist als Bettler auf Barcelonas Straßen und als ein<br />

sich kasteiender und büßender Mönch in einer wüstenhaften Gegend.<br />

Es war Nacht, als ich Lyon erreichte, und es war kalt. Ich ging Richtung<br />

Süden und überquerte bald die Rhône, auf der sich glitzernd die Lichter von<br />

Häusern und Raffinerien spiegelten. Als meine Beine immer schwerer<br />

wurden, stellte sich die Frage, wo ich vor der Kälte geschützt die Nacht<br />

verbringen könnte. Als ich schließlich das Hinweisschild eines<br />

Krankenhauses entdeckte, erinnerte ich mich an meine Zeit als<br />

Pflegeschüler und wusste die Antwort. Unbemerkt gelang ich in den<br />

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