UNION POSTALE - UPU - Universal Postal Union
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Titelgeschichte<br />
Grüner Wandel<br />
bei der Post<br />
Die UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen<br />
hat die schwierige Aufgabe, die<br />
internationale Staatengemeinschaft davon<br />
zu überzeugen, Massnahmen zu ergreifen,<br />
um der globalen Klimaerwärmung Einhalt<br />
zu gebieten. Viele Postdienste sind sich<br />
dieser Notwendigkeit indessen bereits<br />
bewusst.<br />
Von<br />
Anne Césard<br />
Der Weltpostverein (<strong>Universal</strong> <strong>Postal</strong> <strong>Union</strong>, <strong>UPU</strong>), der<br />
sich mit seiner Unterstützung der Kampagne Seal the<br />
Deal aktiv für ein faires und wirksames Abkommen einsetzt<br />
(siehe Artikel zu diesem Thema), wird der Klimakonferenz<br />
als Beobachter beiwohnen. Zudem wird die<br />
<strong>UPU</strong> an einer Reihe von parallel stattfindenden Anlässen<br />
teilnehmen und die Ergebnisse ihrer ersten globalen<br />
Bestandesaufnahme (<strong>UPU</strong> Inventory) der Treibhausgasemissionen<br />
der ihr angeschlossenen Postbetreiber<br />
vorstellen.<br />
Die <strong>UPU</strong> verpflichtete sich am letztjährigen 24. Weltpostkongress,<br />
ihre Bemühungen zur Förderung einer<br />
nachhaltigen Entwicklung zu verstärken. Zusammengenommen<br />
betreiben die Postverwaltungen das grösste<br />
physische Vertriebsnetz der Welt, und demzufolge<br />
haben ihre Tätigkeiten auch einen erheblichen Einfluss<br />
auf die Umwelt. Besonders wenn man bedenkt, dass<br />
Transport und Energieverbrauch primär für den Ausstoss<br />
von Treibhausgasen verantwortlich sind.<br />
Grosse Unterschiede<br />
Das Umweltengagement der einzelnen <strong>UPU</strong>-Mitgliedstaaten<br />
unterscheidet sich erheblich und hängt oft auch<br />
von deren Entwicklungsstand und Umweltbewusstsein<br />
ab. Bisher führten nur vereinzelte Länder eine Analyse<br />
ihres CO 2 -Fussabdrucks durch, nicht zuletzt deshalb,<br />
weil dies ein komplexes Verfahren erfordert, das noch<br />
anspruchsvoller wird, wenn indirekte Emissionen mitberücksichtigt<br />
werden sollen. Indirekte Emissionen werden<br />
hauptsächlich durch Geschäftsreisen, Abfallentsorgung<br />
und Aktivitäten von Sublieferanten verursacht.<br />
Deutsche Post DHL schätzt beispielsweise, dass rund<br />
80% ihrer CO 2 -Emissionen von ihren Zulieferern erzeugt<br />
werden. Einige Postbetreiber haben die von ihnen verursachte<br />
Umweltbelastung evaluiert und gemessen und<br />
entsprechende Reduktionsziele gesetzt. So veröffentlichte<br />
auch der United States <strong>Postal</strong> Service (USPS) – mit<br />
618 000 Mitarbeitenden und 34 000 Poststellen sowie<br />
der weltgrössten zivilen Fahrzeugflotte ein wahrer Postgigant,<br />
auf den fast die Hälfte des weltweiten Postvolumens<br />
entfällt – im vergangenen Oktober die erste<br />
detaillierte Untersuchung zum Ausmass der von ihm<br />
und seinen Sublieferanten freigesetzten CO 2 -Emissio-<br />
8 · <strong>Union</strong> <strong>Postal</strong>e 4/2009