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Formelle Instrumente und Verfahren - SQA

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<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

Stand: 17.08.2012<br />

Sektion 1


Inhaltverzeichnis<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong> 4<br />

Informelle Kompetenzmessung (IKM) 4<br />

Schultests / Schulleistungstests 5<br />

Sprachkompetenzdiagnose bei mehrsprachigen Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen 6<br />

Diagnostik bei Lernschwierigkeiten 8<br />

Diagnostische <strong>Verfahren</strong> zur Feststellung<br />

von besonderen Begabungen 11<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

2


<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Verfahren</strong><br />

In der pädagogisch-diagnostischen Praxis an österreichischen Schulen finden sowohl in Österreich als auch<br />

in Deutschland entwickelte Diagnoseverfahren wie z. B Lesetests, Lernstandserhebungen,<br />

Schulleistungstests, <strong>Verfahren</strong> zur Sprachstandsdiagnostik etc. Verwendung. Im Gegensatz zu<br />

Persönlichkeitstests, Intelligenztests <strong>und</strong> klinischen <strong>Verfahren</strong>, die Psycholog/innen vorbehalten sind, dürfen<br />

<strong>und</strong> sollen diese <strong>Instrumente</strong> von Lehrerinnen <strong>und</strong> Lehrern im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit<br />

eingesetzt werden. Dabei muss aber sicher gestellt sein, dass Lehrer/innen Theoriewissen, Kompetenz <strong>und</strong><br />

Routinen beim Einsatz solcher <strong>Verfahren</strong> erworben haben <strong>und</strong> die gewonnenen Ergebnisse im Hinblick auf<br />

die Planung <strong>und</strong> Durchführung einer zielgerichteten Förderung der Schüler/innen nutzen. Diagnosebasierte<br />

Unterrichtsentwicklung wirkt, ...<br />

wenn Lehrer/innen extern zur Verfügung gestellte <strong>Verfahren</strong> als förderdiagnostische <strong>Instrumente</strong><br />

einsetzen,<br />

wenn die Ergebnisse zeitnah, differenziert <strong>und</strong> verständlich rückgemeldet<br />

<strong>und</strong> wenn konkrete Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.<br />

Informelle Kompetenzmessung (IKM)<br />

Die Informelle Kompetenzmessung (IKM) ist ein formelles, auf wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>sätzen basierendes<br />

<strong>Verfahren</strong>, das vom BIFIE Wien in Kooperation mit universitären Projektpartner/inne/n <strong>und</strong> Praktiker/inne/n<br />

für die 3. bzw. 6. <strong>und</strong> 7. Schulstufe entwickelt wurde. Es steht den Lehrenden zum freiwilligen, informellen<br />

Einsatz in ihrem Unterricht zur Verfügung. Die Aufgabensammlung, auf der die IKM basiert, ist analog zu<br />

den Standardüberprüfungen gestaltet. Mit der IKM können Lehrende den Leistungsstand der Klasse <strong>und</strong><br />

jede/r /s einzelnen Lernenden bezogen auf die österreichischen Bildungsstandards feststellen. Die<br />

Ergebnisse werden differenziert nach Kompetenzbereichen rückgemeldet <strong>und</strong> bieten eine Gr<strong>und</strong>lage für<br />

individuelle Förderung.<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

4


Beispiel:<br />

Quelle:<br />

<br />

BIFIE – B<strong>und</strong>esinstitut für Bildungsforschung, Innovation <strong>und</strong> Entwicklung des österreichischen<br />

Schulwesens: Freigegebene Tasks IKM D3 Lesen (2010). Online: https://www.bifie.at/node/454<br />

Mehr:<br />

<br />

BIFIE – B<strong>und</strong>esinstitut für Bildungsforschung, Innovation <strong>und</strong> Entwicklung des österreichischen<br />

Schulwesens:<br />

Diagnoseinstrumente zur Informellen Kompetenzmessung (IKM). https://www.bifie.at/node/154<br />

Schultests / Schulleistungstests<br />

Schulleistungstests decken Bereiche ab, die Lehrende ein Berufsleben lang beurteilen: Leistungen, Wissen,<br />

Kompetenzen, Lernvoraussetzungen <strong>und</strong> spezifische Inhalte von Schulfächern. Deshalb unterstützen <strong>und</strong><br />

ergänzen diese wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierten Messinstrumente die subjektiven Werkzeuge der<br />

Leistungsbeurteilung im Schulalltag.<br />

Übersicht über in Österreich gebräuchliche Schulleitungstests<br />

http://www.testzentrale.de/programm/tests/themenverzeichnis/schultests.html<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

5


Sprachkompetenzdiagnose bei<br />

mehrsprachigen Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen<br />

Bildungserfolg steht in einem engen Zusammenhang zu (bildungs-)sprachlichen Kompetenzen in der<br />

Schulsprache. Aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher sozioökonomischer <strong>und</strong> sprachlicher Bedingungen in den<br />

Familien der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler ist die sprachliche Ausgangslage für die Aneignung von<br />

Bildungssprache heterogen. In den vergangenen Jahrzehnten sind verschiedene Konzepte entwickelt<br />

worden, um Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, deren Deutschkenntnisse für das erfolgreiche Bestehen im<br />

österreichischen Schulsystem nicht hinreichend sind, zu unterstützen. Bislang handelt es sich dabei<br />

überwiegend um Ansätze additiver Sprachförderung, in jüngerer Vergangenheit lässt sich jedoch eine<br />

Zunahme integrierter Förderung (wie im Konzept der Durchgängigen Sprachbildung, s. Gogolin/Lange 2011)<br />

verzeichnen, die sich vor allem bei Kindern in der Primarstufe als effizienter erwiesen hat (Gogolin u.a.<br />

2011).<br />

Unabhängig vom Sprachbildungskonzept, das eine Lehrkraft oder eine Schule verfolgt, ist es ratsam, die<br />

Sprachkompetenz der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler hin <strong>und</strong> wieder festzustellen, um sicherzugehen, dass die<br />

Sprachbildungsangebote an die Ausgangslage anschlussfähig sind. Hierfür steht eine Vielzahl an<br />

sprachkompetenzdiagnostischen <strong>Verfahren</strong> zur Verfügung – zu unterscheiden sind drei Typen:<br />

Beobachtungsverfahren, Profilanalyen <strong>und</strong> Tests. Für individuelle Förderdiagnosen besonders geeignet sind<br />

Beobachtungsverfahren <strong>und</strong> Profilanalyen.<br />

Beobachtungsverfahren<br />

... eignen sich besonders gut, um den Stand der Sprachaneignung über einen längeren Zeitraum hinweg<br />

wiederholend festzustellen. Es handelt sich im weitesten Sinne um Zusammenstellungen von sprachlichen<br />

Kriterien, die dabei unterstützen, die sprachlichen Fähigkeiten von Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler systematisch<br />

zu erfassen. Beobachtungsverfahren knüpfen dabei einerseits an die Unterrichtsbeobachtung der Lehrkräfte<br />

an, andererseits geben sie konkret vor, auf welche sprachlichen Merkmale zu achten <strong>und</strong> wie Beobachtetes<br />

im Kompetenzspektrum zu verorten ist.<br />

Beobachtungsverfahren lassen sich gut in den Unterrichtsalltag integrieren <strong>und</strong> bieten dadurch die<br />

Möglichkeit, unterrichtsbegleitend umfassende Kompetenzprofile einzelner Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler zu<br />

erstellen, die Stärken <strong>und</strong> Schwächen aufzeigen <strong>und</strong> sich daher gut als Gr<strong>und</strong>lage für Förderentscheidungen<br />

eignen. Beispiele für Beobachtungsverfahren sind BESK (Breit/Schneider 2008), BESK DaZ (Breit u.a. 2009)<br />

<strong>und</strong> USB DaZ in Ö (Heller/Döll/Dirim 2012).<br />

Profilanalysen<br />

Bei Profilanalysen handelt es sich um <strong>Verfahren</strong>, bei denen Kompetenzprofile anhand von Sprech- oder<br />

Schreibproben ausgearbeitet werden. Dazu werden die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler in der Regel mit einem<br />

Bildimpuls konfrontiert <strong>und</strong> durch Aufforderungen <strong>und</strong> Fragen gezielt zu bestimmten Sprachhandlungen<br />

veranlasst. Dabei wird auf alterstypische Situationen geachtet, um nahezu spontansprachliche Äußerungen<br />

<strong>und</strong>/oder Texte von den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern zu erhalten. Die Proben werden im Nachgang entlang<br />

eines auf den Bildimpuls zugeschnittenen Rasters analysiert, wobei altersgruppenspezifische Schwerpunkte<br />

gesetzt werden (z. B. bildungssprachliche Elemente ab der Sek<strong>und</strong>arstufe).<br />

Das Angebot an Profilanalysen ist überschaubar: Für Kinder am Übergang vom Kindergarten in die<br />

Gr<strong>und</strong>schule eignet sich das <strong>Verfahren</strong> HAVAS 5 (Reich/Roth 2004), für Kinder im Alter zwischen 10 <strong>und</strong> 12<br />

Jahren steht das <strong>Verfahren</strong> FÖRMIG-Tulpenbeet (Reich/Roth/Gantefort 2008) zur Verfügung, für Jugendliche<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

6


ab dem 14. Lebensjahr kann FÖRMIG-Bumerang (Reich/Roth/Döll 2009) eingesetzt werden. Die drei<br />

genannten <strong>Verfahren</strong> sind nicht nur für das Deutsche, sondern auch für einige Migrations- <strong>und</strong><br />

Minderheitensprachen verfügbar, sodass die Feststellung der Sprachkompetenz bei mehrsprachig<br />

aufwachsenden Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nicht auf die (Zweit-)Sprache Deutsch reduziert ist <strong>und</strong><br />

gesamtsprachliche Kompetenzprofile erstellt werden können.<br />

Tests<br />

Testverfahren sind klassische diagnostische <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> weithin bekannt: Mit ihnen kann das<br />

individuelle Kompetenzniveau diagnostiziert werden, indem den Probandinnen <strong>und</strong> Probanden<br />

Testaufgaben gestellt <strong>und</strong>, sehr knapp gesagt, das Ausmaß angemessener Antworten bzw. Reaktionen<br />

festgestellt wird. Die Ergebnisse einzelner Schüler bzw. Schülerinnen werden mit Normwerten verglichen,<br />

wodurch festgestellt werden kann, wie sich das festgestellte Kompetenzniveau im Vergleich zu den<br />

Ergebnissen einer repräsentativen Stichprobe verhält. Tests ermöglichen damit die Beantwortung der Frage,<br />

ob bei einem Schüler bzw. einer Schülerin eine Kompetenz „normal“ oder altersgemäß ausgeprägt ist oder<br />

ob Förderbedarf besteht. Anders als bei den beiden anderen genannten <strong>Verfahren</strong>stypen, mit denen Stärken<br />

<strong>und</strong> Schwächen in verschiedenen sprachlichen Teilbereichen beschreibende Kompetenzprofile erstellt<br />

werden können, bieten Tests in der Regel nicht die Möglichkeit festzustellen, worauf unterdurchschnittliche<br />

Ergebnisse zurückzuführen sind. Hierfür müssten weitere Diagnoseschritte angeschlossen werden. Da Tests<br />

zudem (zeit-)ökonomisch durchführbar sind, eignen sie sich besonders für Screeningzwecke.<br />

Seit einigen Jahren besonders verbreitet sind Tests zur Feststellung der Lesekompetenz, wie z. B. das<br />

Salzburger Lesescreening (Mayringer/Wimmer 2002).<br />

Seit einigen Jahren werden Vor- <strong>und</strong> Nachteile, Möglichkeiten, Grenzen <strong>und</strong> Gefahren der<br />

Sprachkompetenzdiagnose intensiv diskutiert. Unter anderem findet eine Auseinandersetzung darüber statt,<br />

welche Qualitätskriterien sprachkompetenzdiagnostische <strong>Verfahren</strong> erfüllen <strong>und</strong> welche sprachlichen<br />

Merkmale erfasst werden sollten, wenn Sprachkompetenz festgestellt werden soll (Ehlich 2005). Das<br />

Angebot an sprachkompetenzdiagnostischen <strong>Verfahren</strong> ist mittlerweile etwas unübersichtlich geworden; wer<br />

sich einen Überblick verschaffen möchte, der bzw. dem sind die folgenden Veröffentlichungen zu empfehlen:<br />

Einen ersten Überblick ermöglichen<br />

Marion Döll <strong>und</strong> İnci Dirim (2011): Sprachstandsdiagnose. In: Erziehung <strong>und</strong> Unterricht 2-1, Jänner<br />

Februar 2011.<br />

Um eine detaillierte theoretische Einführung handelt es sich bei<br />

Konrad Ehlich u.a. (2005): Anforderungen an <strong>Verfahren</strong> der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für die frühe <strong>und</strong> individuelle Förderung von Kindern mit <strong>und</strong> ohne<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong>. Berlin: B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung. [Online verfügbar<br />

unter www.bmbf.de/pub/bildungsreform_band_elf.pdf, letzter Aufruf: 20.08.2012].<br />

Eine umfassende Zusammenstellung <strong>und</strong> Klassifizierung von aktuell im amtlich deutschsprachigen Raum<br />

verfügbaren <strong>Verfahren</strong> bieten<br />

Angelika Redder u.a. (2011): Bilanz <strong>und</strong> Konzeptualisierung von strukturierter Forschung zu<br />

„Sprachdiagnostik <strong>und</strong> Sprachförderung“. Hamburg: ZUSE Berichte 2. [Online verfügbar unter<br />

www.zuse.uni-hamburg.de/501publikation/zuse_berichte_02.pdf, letzter Aufruf: 20.08.2012].<br />

Zitierte Literatur:<br />

<br />

Auer, M./ Gruber, G./ Mayringer, H./ Wimmer, H. (2005): Salzburger Lese-Screening für die<br />

Klassenstufen 5-8 (SLS 5-8). Göttingen: Hogrefe.<br />

Breit, S./ Schneider, P. (2008): Beobachtungsbogen zur Erfassung der Sprachkompetenz 4- bis 5-<br />

Jähriger in Bildungs- <strong>und</strong> Betreuungseinrichtungen. Version 1.1. Wien: BMUKK.<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

7


Breit, S./ Schneider, P./ Wanka, R./ Rössl, B. (2009): Bogen zur Erfassung der Sprachkompetenz<br />

von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache. BIFIE/bm:ukk.<br />

Gogolin, I. / Lange, I. (2011): Bildungssprache <strong>und</strong> Durchgängige Sprachbildung. In: Fürstenau,<br />

S./Gomolla, M. (Hrsg.): Migration <strong>und</strong> schulischer Wandel: Mehrsprachigkeit. Wiesbaden: VS Verlag<br />

für Sozialwissenschaften, S. 107-127.<br />

Gogolin, I. u.a. (2011): Förderung von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>. FörMig.<br />

Bilanz <strong>und</strong> Perspektiven eines Modellprogramms. Münster: Waxmann.<br />

Heller, L./ Döll, M./ Dirim, İ. (2012): Unterrichtsbegleitenden Sprachstandsbeobachtung Deutsch als<br />

Zweitsprache in Österreich. Entwurf 09/2012. Masch. Wien: Fachbereich Deutsch als Fremd- <strong>und</strong><br />

Zweitsprache der Universität Wien. Informationen zum Projekt siehe<br />

http://daf.univie.ac.at/projekte/aktuelle-daz-projekte/unterrichtsbegleitendesprachstandsbeobachtung-deutsch-als-zweitsprache-in-oesterreich/<br />

Mayringer, H. / Wimmer, H. (2003): Salzburger Lese-Screening für die Klassenstufen 1-4 (SLS 1-4).<br />

Göttingen: Hogrefe.<br />

<br />

<br />

Reich, H. H./ Roth, H.-J./ Gantefort, C. (2008): Der Sturz ins Tulpenbeet. Deutsche Sprachversion.<br />

Auswertungsbogen <strong>und</strong> Auswertungshinweise. In: Klinger, T./ Schwippert, K./ Leiblein, B. (Hrsg.):<br />

Evaluation im Modellprogramm FörMig. Planung <strong>und</strong> Realisierung eines Evaluationskonzepts.<br />

FörMig Edition Band 4. Münster: Waxmann, S. 209-237.<br />

Reich, H. H./ Roth, H.-J./ Döll, M. (2009): Fast Catch Bumerang – Auswertungshinweise,<br />

Schreibimpuls <strong>und</strong> Auswertungsbogen. In: Lengyel, D./ Reich, H.H./ Roth, H.-J./ Döll, M. (Hrsg.):<br />

Von der Sprachdiagnose zur Sprachförderung. FörMig Edition Band 5. Münster: Waxmann, S. 209-<br />

241.<br />

Diagnostik bei Lernschwierigkeiten<br />

Lernschwierigkeiten werden meist Schüler/inne/n zugeschrieben, die vorgegebene Lernziele nicht erreichen,<br />

die sich am Ende der Leistungsrangordnung in einer Klasse befinden oder deren Leistung sich verglichen<br />

mit bisherigen Leistungsergebnissen gravierend verschlechtert. Dabei werden Lernschwierigkeiten im<br />

pädagogischen Alltag selten mit Hilfe eindeutiger Kriterien erfasst. Um bei Lernschwierigkeiten (z. B. einer<br />

Lese-/Rechtschreibschwäche oder Rechenschwäche) erfolgreich intervenieren <strong>und</strong> individuell fördern zu<br />

können, ist eine jedoch eine differenzierte Abklärung der Ursachen durch speziell ausgebildete Lehrer/innen<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls durch die/den zuständigen Schulpsychologin/Schulpsychologen unerlässlich.<br />

Gänzlich außerhalb des Handlungsfelds von Lehrer/inne/n liegen Lernschwierigkeiten, die auf persönlichen<br />

Krisen, Suchtproblemen, Essstörungen, Mobbing etc. basieren. Sie erfordern eine intensive therapeutische<br />

Ausbildung <strong>und</strong> umfassende Kenntnisse in psychologisch begründeten Diagnoseverfahren. Aufgabe von<br />

Lehrer/inn/n ist es in solchen Fällen, erste Ansprechpartner/innen für Schüler/innen <strong>und</strong> Eltern sein, dabei<br />

aber nicht die Rolle einer/eines Psycholog/in, Psychotherapeut/in oder Sozialarbeiter/in zu übernehmen <strong>und</strong><br />

stattdessen Hilfe von Spezialist/inn/en hinzuzuholen bzw. zu vermitteln.<br />

Mehr:<br />

<br />

<br />

Gr<strong>und</strong>legende Informationen zur Lese-/Rechtschreib- bzw. Rechenschwäche, Informationen zur<br />

Diagnostik bzw. schulischen Förderung finden Sie auf der Website der schulpsychologischen<br />

Bildungsberatung.<br />

Link: http://www.schulpsychologie.at/lernen-leistung/lese-rechtschreibschwaeche/<br />

Link: http://www.schulpsychologie.at/lernen-leistung/rechenschwaeche/<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur (Hrsg.) (2007). Leseschwächen erkennen.<br />

Schüler/innen individuell fördern. Fertigkeiten sichern <strong>und</strong> erweitern. Arbeitshefte zur multimedialen<br />

Schulbibliothek 2. Wien: bmukk.<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

8


Online: http://www.eduhi.at/dl/broschuere_lesefoerderung_onlineversion.pdf (23.7.2012)<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

9


Beispiel:<br />

Checkliste zur Früherkennung von Rechenschwächen<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Unterricht, Kunst <strong>und</strong> Kultur, Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung (Hrsg.)<br />

(2008). Die schulische Behandlung der Rechenschwäche. Eine Handreichung für Pädagog/inn/en <strong>und</strong><br />

Eltern. Wien: 2008, S. 17.<br />

Online: http://www.schulpsychologie.at/lernen-leistung/rechenschwaeche/ (23.7.2012)<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

10


Diagnostische <strong>Verfahren</strong> zur<br />

Feststellung von besonderen<br />

Begabungen<br />

Für die Identifizierung von Lernenden mit besonderen Begabungen bedarf es einer methodisch f<strong>und</strong>ierten<br />

Diagnose von Expert/inn/en der psychologischen Diagnostik. In den Bereich der pädagogischen Diagnostik<br />

<strong>und</strong> somit in das Handlungsfeld von Lehrenden fallen eine erste Einschätzung <strong>und</strong> die zielgerichtete<br />

Förderung.<br />

Mehr:<br />

<br />

<br />

Österreichisches Zentrum für Begabtenförderung <strong>und</strong> Begabungsforschung (ÖZBF) (2010). FAQs<br />

zur Begabungs- <strong>und</strong> Begabtenförderung. Die häufigsten Fragen in Zusammenhang mit<br />

(Hoch)Begabung. Salzburg: ÖZBF, S. 27.<br />

Online:<br />

http://www.begabtenzentrum.at/wcms/picture/upload/File/FAQs/faqs%20komplett%20download.pdf<br />

(23.7.2012)<br />

Link: www.oezbf.at<br />

<strong>Formelle</strong> <strong>Instrumente</strong> <strong>und</strong> <strong>Verfahren</strong><br />

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