3. Ausgabe - Tiroler Sängerbund
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TSB INTERN | FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK SEITE 6<br />
DIE VIELFALT NEUER CHORKLÄNGE ALS HERAUSFORDERUNG<br />
PROJEKT DES TIROLER LANDESKONSERVATORIUMS UND DES<br />
TIROLER SÄNGERBUNDES<br />
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes von <strong>Tiroler</strong> Landeskonservatorium und <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong> präsentierten am 29. April<br />
im Konservatorium drei hervorragende <strong>Tiroler</strong> Chöre ,,Neue Musik für Chor" aus der Feder von Studierenden der<br />
Kompositionsklasse Baur. Auf Initiative von Landeschorleiter Georg Weiß und Kompositionslehrer Franz Baur entstanden -<br />
so die Intention - kurze und nicht zu schwer aufführbare Werke.<br />
Die angehenden KomponistInnen<br />
lieferten erstaunliche Talentproben,<br />
die in ihrer Vielfalt ein sehr<br />
abwechslungsreiches Konzertprogramm<br />
ergaben. Dass Chorkomposition<br />
allgemein und insbesondere<br />
die Auswahl von Texten<br />
sowie der Umgang mit diesen<br />
eine Herausforderung darstellen,<br />
zeigte sich exemplarisch: Reiche<br />
eigene Chorerfahrung floss bei<br />
Andrea Oberparleitner ein, die<br />
mit ihren Morgenstern-Vertonungen<br />
sehr effektvolle, im Chorsatz<br />
gekonnt gearbeitete Miniaturen<br />
schuf. Eine eigenwillige, komplexe<br />
und faszinierende Synthese<br />
zwischen alpiner Jodlermelodik<br />
und gregorianischem Choral gelang<br />
Christian Gamper, Martin<br />
Schmid gelangen zwei im Ansatz<br />
recht unterschiedliche Stücke,<br />
eines mehr erzählend, das<br />
andere ,,Stimmungsmusik" im<br />
besten Sinne, René Schützenhofer<br />
spielte mit Sprachrhythmen,<br />
Florian Rabl strebte die zeitgemäße<br />
Umsetzung eines traditionellen<br />
Kompositionsmodells an,<br />
Andreas Trenkwalder mischte in<br />
seine Vertonung eines Textes des<br />
Minnesängers Hugo von Montfort<br />
originale Wendungen, Hannes<br />
Widmoser versuchte in seiner<br />
Komposition das Aufkeimen des<br />
Frühlings in Musik umzusetzen,<br />
Günther Burtscher schuf ein harmonisch<br />
komplexes Klagelied,<br />
Ivana Radovanovic eine schlichte,<br />
mit antiphonalen Effekten<br />
arbeitende Vertonung eines serbischen<br />
Gedichtes und Manuel<br />
Zwerger eine stimmungsvolle<br />
Trakl-Vertonung.<br />
lm unterschiedlichen Umgang<br />
der Komponistlnnen mit der Aufgabenstellung<br />
offenbarte sich<br />
naturgemäß verschieden große<br />
Vertrautheit mit der Materie. Das<br />
Vokalensemble der Universität<br />
Innsbruck unter Georg Weiß, das<br />
Vokalensemble Vocappella Innsbruck<br />
unter Bernhard Sieberer<br />
und das Vokalensemble Novo-<br />
Canto unter Florian Benfer widmeten<br />
sich den Stücken durchwegs<br />
mit großem Engagement<br />
und demonstrierten eindrucksvoll<br />
das hohe Niveau der lokalen<br />
Chorszene. Studierende der<br />
Musikwissenschaft führten durch<br />
den Abend und versuchten sich in<br />
der Moderation: Ein Debüt. (Franz<br />
Gratl, Kronenzeitung, 1.5. 2013)<br />
AUF DEN SCHWINGEN DES KRANICHS<br />
Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zählen zu den renommiertesten Festivals in Europa. Für die Pflege der Barockund<br />
Renaissancemusik brechen sie seit einem halben Jahrhundert eine Lanze. Jeden Sommer erfüllen die Festwochen Innsbruck<br />
mit barocken Klängen und erfreuen das Publikum mit Opernproduktionen, Kammermusik, Recitals und Chorkonzerten.<br />
Die international gefragte Mezzosopranistin Kate Aldrich singt in Mozarts „La Clemenza di Tito“ den Sesto (7/9/11. August)<br />
© Fadil Berisha<br />
2013 befinden sich die Festwochen<br />
in Feierlaune und Aufbruchsstimmung.<br />
Auf den Schwingen des<br />
Kranichs brechen die Ambraser<br />
Schlosskonzerte seit 50 Jahren auf<br />
Entdeckungsreise in die Welt der<br />
Alten Musik auf und heben musikalische<br />
Kostbarkeiten aus. Ein<br />
Jubiläumsjahr, das mit der Akademie<br />
für Alte Musik, Quatuor Mosaïque,<br />
More Hispano und Amarcord<br />
Leipzig, einem der führenden Vokalquintette<br />
unserer Zeit, gebührend<br />
gefeiert wird. Aus den 1963<br />
gegründeten Ambraser Schlosskonzerten,<br />
die im prunkvollen<br />
Spanischen Saal des Renaissanceschlosses<br />
stattfinden, gingen 1976<br />
die eigentlichen Innsbrucker Festwochen<br />
Alter Musik hervor. Seit<br />
2010 zeichnet sich der italienische<br />
Dirigent Alessandro De Marchi für<br />
die Geschicke der Innsbrucker<br />
Festwochen verantwortlich.<br />
Im Zentrum der diesjährigen Festwochen<br />
stehen Mozarts Oper „La<br />
clemenza di Tito“, Blows „Venus<br />
and Adonis“, Purcells „Dido and<br />
Aeneas“ und die erste im Druck<br />
erschienene Oper „L’Euridice“ von<br />
Giulio Caccini. Die Geburtsstunde<br />
der Oper war Giulio Caccinis<br />
L’Euridice, die Rinaldo Alessandrini<br />
mit seinem Concerto Italiano<br />
und einem erlesenen Sängerensemble,<br />
angeführt von der Altistin<br />
Sara Mingardo, aufführen wird.<br />
Zwei Jahrhunderte später gelang<br />
Wolfgang Amadeus Mozart mit<br />
seiner Oper „La clemenza di Tito“,<br />
die Krönung der barocken Opera<br />
seria. Alessandro De Marchi wird<br />
mit seiner Academia Montis Regalis<br />
eine Fassung von „La clemenza<br />
di Tito“ präsentieren, die im 19.<br />
Jahrhundert populär war. Mit Kate<br />
Aldrich kommt eine international<br />
gefeierte Mezzosopranistin nach<br />
Innsbruck, die von der New Yorker<br />
Met bis zur Mailänder Scala auf<br />
allen großen Opernbühnen der<br />
Welt zuhause ist.<br />
Im Open-Mind-Projekt „Addio“<br />
kreist alles um das Thema „Abschied“.<br />
Schriftstellerin Donna<br />
Leon verfasst speziell für diesen<br />
Anlass Texte. Dazu bringt<br />
der Geiger Riccardo Minasi gemeinsam<br />
mit seinem Ensemble<br />
Il Pomo d’Oro, der Sopranistin<br />
Emöke Baráth und Kate Aldrich<br />
berührende Abschiedsszenen<br />
aus Opern des 17. und 18. Jahrhundert<br />
auf die Bühne des <strong>Tiroler</strong><br />
Landestheaters.<br />
Rinaldo Alessandrini und sein<br />
Concerto Italiano widmen auf<br />
Schloss Ambras einen Abend<br />
dem Mess- und Motettenschaffen<br />
Orlando di Lassos, dem bedeutendsten<br />
Komponisten der Hochrenaissance.<br />
Zu den weiteren<br />
Konzerthighlights zählen die Auftritte<br />
von Giovanni Antonini, Fabio<br />
Biondi, Andreas Scholl, Il Giardino<br />
Armonico, Il Pomo d’Oro, Europa<br />
Galante, dem RIAS Kammerchor,<br />
einem der besten Chöre Europas,<br />
und vielen mehr.<br />
37. Innsbrucker Festwochen<br />
der Alten Musik<br />
07. – 25. August 2013<br />
50 Jahre Ambraser Schlosskonzerte<br />
9. | 16. | 24. | 30. Juli 2013<br />
www.altemusik.at<br />
Gewinnspiel:<br />
Gewinnen sie 1 x 2 Karten für „La<br />
Clemenza di Tito“ am 9. August im<br />
<strong>Tiroler</strong> Landestheater.<br />
Gewinnfrage:<br />
Wer singt in Innsbruck in „La Clemenza<br />
di Tito“ den Tito?<br />
Die richtige Antwort schicken Sie<br />
bitte an festwochen@altemusik.at<br />
(Einsendeschluss ist der 30. Juni)