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3. Ausgabe - Tiroler Sängerbund

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CHOR - KULTUR - AKTUELL SEITE 1<br />

CHOR<br />

TIROL<br />

ZEITSCHRIFT DES TIROLER SÄNGERBUNDES<br />

AUSGABE 03/2013<br />

IN DIESER AUSGABE<br />

GEDANKEN VON MICHEL ROBERGE<br />

VON CHORLEITER ZU CHORLEITER<br />

AKTUELLES AUS DER CHORWELT<br />

YOUTH´S VOICE<br />

TSB INTERN<br />

TIPPS FÜR FUNKTIONÄRE<br />

BERICHTE AUS DEN BEZIRKEN<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong><br />

Museumstraße 33/31<br />

6020 Innsbruck<br />

www.tirolersaengerbund.at


VORWORT | SCHON GEWUSST SEITE 2<br />

EIN HOCH UNSEREN CHÖREN, OBLEUTEN,<br />

CHORLEITERINNEN UND CHORLEITERN!<br />

MANFRED DURINGER, LANDESOBMANN<br />

Foto Hofer<br />

Tirol ist ein sehr traditionsbewusstes<br />

Land und pflegt besonders die<br />

Volkskultur, aber auch die Hochkultur<br />

im Bereich der Chormusik!<br />

Dies ist vor allem sehr wichtig für<br />

unsere kirchlichen Feste, aber<br />

auch für die vielen weltlichen<br />

Veranstaltungen in den Gemeinden<br />

und im Lande Tirol. Was wäre<br />

eine Prozession ohne Musikkapelle<br />

und Chor, eigentlich unvorstellbar!<br />

Von der Tauffeier über<br />

die Firmung, die Hochzeit bis zum<br />

leider unumgänglichen Begräbnis,<br />

die Musik begleitet den Menschen<br />

bis zum Grab. Was wäre ein<br />

Osterfest, Pfingstfest und Weihnachten<br />

ohne Chor, wie trostlos<br />

wäre eine Gemeinde- oder Landesveranstaltung<br />

ohne Gesang!?<br />

Sie schütteln den Kopf, einfach<br />

unvorstellbar! Wie toll sind doch<br />

die Chorkonzerte, Messen und<br />

Musikveranstaltungen!<br />

Was so selbstverständlich scheint,<br />

benötigt aber sehr viel Arbeit und<br />

Organisation im Hintergrund. Von<br />

der Terminzusage bis zur Aufführung,<br />

bzw. Ausrückung ist es ein<br />

sehr weiter, oft auch steiniger<br />

Weg. Die Aufgabenteilung zwischen<br />

Chorleiterin bzw. Chorleiter<br />

und Obmann bzw. Obfrau ist<br />

meist fliesend.<br />

Die Chorleitung sucht die Lieder<br />

aus, arrangiert fallweise um, bestimmt<br />

eventuelle Begleitinstrumente,<br />

besorgt die Noten, macht<br />

den Probenplan und die Proben<br />

und leitet die Aufführung und vieles<br />

mehr.<br />

Die Organisationsleitung kümmert<br />

sich um die Proben- und<br />

Aufführungsräume, motiviert die<br />

Chormitglieder zu den Proben und<br />

natürlich zur Aufführung zu kommen.<br />

Kalkuliert die finanziellen<br />

<strong>Ausgabe</strong>n, auch „Klinkenputzen“,<br />

also Geld auftreiben, gehört leider<br />

dazu. Bei Konzerten müssen Plakate,<br />

Einladungen und Werbeeinschaltungen<br />

organisiert werden,<br />

natürlich auch der Eintrittskartenverkauf<br />

muss getätigt werden.<br />

Nach der Veranstaltung muss<br />

wieder alles an seinen Platz, um<br />

für die nächste Ausrückung gerüstet<br />

zu sein und auch hier noch<br />

vieles dazu.<br />

Dies alles bedarf sehr, sehr viel<br />

Zeit und Aufwand.<br />

Als Zuhörer freut man sich, eine<br />

schöne Messe, ein Konzert, oder<br />

sonstige Chorveranstaltung miterlebt<br />

zu haben. Wussten Sie,<br />

dass dies alles von den Akteuren<br />

ehrenamtlich und unentgeltlich<br />

gemacht wird? Wussten Sie, dass<br />

die Chormitglieder sogar noch<br />

Mitgliedsbeiträge bezahlen, damit<br />

für den musikalischen Leiter<br />

wenigstens teilweise die Spesen<br />

aufgebracht werden können?<br />

Von vielen Gemeinden und auch<br />

Pfarren werden Probenräumlichkeiten<br />

zur Verfügung gestellt und<br />

auch kleine Aufwandsentschädigungen<br />

bezahlt, doch das wiegt<br />

den tatsächlichen Bedarf bei weitem<br />

nicht auf. Daher ein Hoch allen<br />

unseren 460 Chören, Obleuten,<br />

Chorleiterinnen und Chorleitern,<br />

die für uns da sind, damit das<br />

Fest, die Messe, oder das Konzert<br />

ein Genuss für die Zuhörer wird!<br />

Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong> hat als<br />

Dachverband einen großen Zulauf<br />

und wir sind sehr bemüht, die Chöre<br />

in ihrer Arbeit zu unterstützen.<br />

Es ist uns leider bewusst, dass<br />

bei vielen Chören und Ensembles<br />

Nachwuchs an Chorleiterinnen<br />

und Chorleiter besteht und bieten<br />

daher laufend Chorleiterseminar<br />

und Chorleiterwochen an. Bitte<br />

dies auch anzunehmen.<br />

Chorleiten ist eine schöne, wenn<br />

auch nicht immer leichte Aufgabe<br />

für die Musik und für die Gemeinschaft!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

der Landesobmann<br />

SCHON GEWUSST?<br />

INFORMATIONEN FÜR CHORLEITERINNEN UND OBLEUTE<br />

VON MANFRED DURINGER, LANDESOBMANN<br />

Sehr geehrte Chorverantwortliche,<br />

<strong>Tiroler</strong> Landespreis für Chöre und Vokalensembles – Richtlinien<br />

(Beschluss der <strong>Tiroler</strong> Landesregierung vom 02.04.2013)<br />

die erfolgreiche, jahrelange Arbeit<br />

der Chöre und Ihrer Verantwortlichen<br />

hat sich gelohnt und wir machen<br />

wieder einen Riesenschritt<br />

vorwärts! Als besondere Anerkennung<br />

der Leistungen des tsb wurde<br />

auf Anregung von Frau Landesrätin<br />

Mag. Dr. Beate Palfrader am<br />

2. April 2013 die Vergabe des „<strong>Tiroler</strong><br />

Landespreises für Chöre und<br />

Vokalensembles“ von der Landesregierung<br />

beschlossen.<br />

Jeder <strong>Tiroler</strong> Chor, auch natürlich<br />

solche, die nicht Mitglied im<br />

tsb sind, kann seine Bewerbung<br />

über das tsb-Büro einreichen.<br />

Eine Jury wird je eine würdige<br />

Formation aus den beiden Kategorien<br />

auswählen. Die feierliche<br />

Verleihung ist jährlich für<br />

den Nationalfeiertag und gleichzeitig<br />

unseren tsb-Chortag am<br />

26.Oktober angedacht! Bitte um<br />

rege Beteiligung!<br />

1. Der Landespreis für Chormusik<br />

dient der Würdigung herausragender<br />

Leistungen von <strong>Tiroler</strong><br />

Chören und Ensembles mit dem<br />

Ziel, die kontinuierliche Aufbauarbeit<br />

und Weiterentwicklung in<br />

den Chören sichtbar zu machen<br />

und dadurch auch andere Chöre<br />

und Ensembles zur Hebung ihres<br />

Leistungsniveaus und zu hervorragender<br />

Vereinsarbeit zu motivieren.<br />

2. Mit dem Landespreis für Chormusik<br />

werden folgende besondere<br />

Leistungen gewürdigt:<br />

• Erfolgreiche Teilnahme an anerkannten<br />

Wettbewerben, Wertungssingen<br />

und Festivals mit Beurteilung<br />

im In- und Ausland (zB<br />

Liste auf Homepage des <strong>Tiroler</strong><br />

<strong>Sängerbund</strong>es).<br />

• Außerordentliche, qualitätsvolle<br />

und innovative Projekte, Konzerte<br />

und Aufführungen.<br />

• Kooperationskonzerte mit nationalen<br />

und internationalen Chören.<br />

• Kontinuierliche, musikalische<br />

und/oder organisatorische Aufbauarbeit<br />

des Chores.<br />

• Besonderes Engagement in der<br />

Jugendarbeit.<br />

• Beschäftigung des/r Chorleiters/in<br />

und des Chores mit Musik<br />

des zwanzigsten und einundzwanzigsten<br />

Jahrhunderts.<br />

• Erteilung und Aufführung von<br />

Kompositionsaufträgen für Chormusik.<br />

<strong>3.</strong> Der Preis wird jährlich in zwei<br />

Kategorien vergeben: Gemischte<br />

Chöre und Ensembles € 2.500,--<br />

Frauen-Männer-Jugend-Kinderchöre<br />

und Ensembles € 2.500,--<br />

4. Der Preis kann nur nach einer<br />

Bewerbung durch den <strong>Tiroler</strong><br />

<strong>Sängerbund</strong> oder durch <strong>Tiroler</strong><br />

Chöre über den <strong>Sängerbund</strong> vergeben<br />

werden. Preisträger können<br />

sich erst nach zehn Jahren<br />

wieder bewerben.<br />

5. Der Preis wird über Vorschlag<br />

des Kulturbeirates für Musik oder<br />

einer von diesem für das jeweilige<br />

Vergabejahr eingesetzten Jury<br />

vergeben. Der Jury hat jedenfalls<br />

ein Mitglied des Kulturbeirates<br />

für Musik anzugehören.<br />

6. Der Preisvorschlag bedarf der<br />

Einstimmigkeit. Die Zuerkennung<br />

des Preises obliegt dem für kulturelle<br />

Angelegenheiten zuständigen<br />

Mitglied der Landesregierung.<br />

7. Über die Beratungen ist ein<br />

Protokoll zu führen, in dem die für<br />

Preiszuerkennung maßgeblichen<br />

Gründe anzuführen sind. Der Inhalt<br />

der Beratung ist vertraulich<br />

zu behandeln.


VON CHORLEITER ZU CHORLEITER<br />

SEITE 3<br />

CHORLEITER AN EINEM TAG?<br />

PLÄDOYER FÜR NACHHALTIGE CHORARBEIT<br />

VON LANDESCHORLEITER GEORG WEISS<br />

Liebe Mitglieder im tsb, Sängerinnen und Sänger, Chorleiterinnen und Chorleiter!<br />

Es ist erfreulich, wie viele Teilnehmer<br />

die letzten eintägigen<br />

Veranstaltungen besucht haben,<br />

lange Wartelisten für die eintägigen<br />

Seminare bestätigen das<br />

rege Interesse. Dies zeigt auch,<br />

dass der Wille nach Fortbildung<br />

groß ist. Gleichzeitig konnte ich<br />

beobachten, dass eine solche<br />

Veranstaltung nur ein Impuls sein<br />

kann, der nur durch konsequentes<br />

Studium nachhaltig wirken<br />

kann. Es nützt nichts, wenn eine<br />

Vielzahl von Werken im Schnelldurchlauf<br />

irgendwie gesungen<br />

wird. Es muss auch einmal ein<br />

Stück so erarbeitet werden, wie<br />

es wirklich klingen könnte und<br />

sollte. Hier ist sprichwörtlich<br />

ein langer Atmen gefragt und<br />

ein ständiger Wille nach Verbesserung,<br />

der ausgehend vom<br />

Chorleiter auf die Chormitglieder<br />

übertragen werden muss.<br />

Glücklicher weise beschäftigen<br />

sich in den Chorleiterkursen des<br />

tsb angehende und engagierte<br />

ChorleiterInnen – vielfach ehrenamtlich<br />

oder nur gegen geringe<br />

Entlohnung – intensiv mit den<br />

Themen Dirigieren, Probenpraxis,<br />

Literatursuche, chorischer<br />

Stimmbildung u.v.m. Sie werden<br />

als Multiplikatoren in ihrer Region<br />

dafür sorgen, dass in den Chören<br />

gut und seriös gearbeitet wird.<br />

Eine gute Gelegenheit für nachhaltiges<br />

Arbeiten bietet auch die<br />

neue Sommerwoche für ChorleiterInnen<br />

UND SängerInnen.<br />

Nur hier ist es möglich über einen<br />

längeren Zeitraum sich ausschließlich<br />

mit dem Thema Chorsingen<br />

auseinanderzusetzen. Der<br />

Plenumschor wird von Tag zu Tag<br />

besser klingen und großartige Literatur<br />

erarbeiten, in den Studios<br />

werden Chorleiter ihre selbst<br />

ausgewählten Stücke dirigieren<br />

können und von den Referenten<br />

dazu wertvolle Impulse bekommen,<br />

Stimmbildung, Atem- und<br />

Körperschulung sowie das unverwechselbare<br />

Ambiente von<br />

Stift Stams werden eine unvergessliche<br />

Woche bescheren.<br />

In diesem Sinne möchte ich euch<br />

nochmals motivieren, euch nachhaltig<br />

mit dem Thema Chorsingen<br />

zu beschäftigen. Gut Ding<br />

braucht Weil!<br />

Euer Landeschorleiter Georg<br />

Weiß<br />

CHOR – MUSIK – AKTUELL<br />

UND WAS MACHEN SIE AM VORMITTAG?<br />

OPERNCHOR IM 21. JAHRHUNDERT NEUE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Liebe Mitglieder im tsb, Sängerinnen und Sänger, Chorleiterinnen und Chorleiter!<br />

Wie oft wird diese Frage an<br />

Opernchorsänger gestellt!<br />

Das zeigt uns wie wenig das Publikum<br />

über diesen sehr schönen,<br />

aber auch anspruchsvollen<br />

Beruf weiß. Was bedeutet es ein<br />

Chorsänger zu sein? Wie wird<br />

man Chorsänger? Ist man ein<br />

Solist 2. Klasse als Chorsänger?<br />

Chorsänger sind hoch qualifizierte<br />

Sänger, die in der Regel ein<br />

abgeschlossenes Musikstudium<br />

besitzen. Neben dem Gesangsunterricht,<br />

der das Hauptfach<br />

darstellt, umfasst das Studium<br />

Klavierunterricht, Musiktheorie<br />

und Musikgeschichte, Schauspiel-und<br />

Tanzunterricht, Liedund<br />

Arienstudium, Sprecherziehung,<br />

Fremdsprachen und noch<br />

einiges mehr. Die Entscheidung<br />

den solistischen Weg einzuschlagen<br />

oder den des Chorsängers<br />

zu gehen, hängt natürlich von<br />

vielen künstlerischen Faktoren<br />

ab, ist aber schlussendlich eine<br />

sehr persönliche Entscheidung.<br />

Nicht jeder gute Solist ist im<br />

Opernchor einsetzbar und nicht<br />

jeder gute Chorsänger kann solistisch<br />

auftreten.<br />

Im Gegensatz zu den Instrumentalisten,<br />

die zu Orchestermusikern<br />

ausgebildet werden, wird<br />

der Sänger primär auf eine Solokarriere<br />

vorbereitet. Deshalb<br />

wird der Beruf des Chorsängers<br />

oft als Beruf 2. Klasse angesehen.<br />

Das ist natürlich ein Trugschluss.<br />

Was zeichnet einen guten<br />

Chorsänger aus?<br />

Als erstes sollte die Stimme<br />

technisch optimal ausgebildet<br />

sein, damit er stilistisch fähig<br />

ist das Repertoire der einzelnen<br />

Jahrhunderte gesanglich zu bewältigen.<br />

Das Repertoire umfasst<br />

natürlich alle Epochen der Oper,<br />

aber auch Operette und Musical,<br />

sowie Konzerte. Ein Chorsänger<br />

muss hoch musikalisch sein,<br />

um sich in den mehrstimmigen<br />

Chorgesang einzuhören und einzufügen.<br />

Er sollte die Gabe und<br />

den Wunsch haben mit seinen<br />

Gesangskollegen stimmlich und<br />

auch menschlich zu harmonieren.<br />

Neben den gesanglichen<br />

Herausforderungen soll er ein<br />

präsenter Darsteller auf der<br />

Bühne sein und allen szenischen<br />

Aufgaben gerecht werden, so<br />

dass er auch kleinere Solopartien<br />

übernehmen kann.<br />

Wie sieht der Alltag aus?<br />

Immer gleich und trotzdem völlig<br />

anders! Neue Produktionen<br />

beginnt man frühzeitig einzustudieren.<br />

Je nach Schwierigkeitsgrad<br />

beginnt man mit Stimmgruppenproben,<br />

und erst wenn<br />

jede Stimmgruppe eine gewisse<br />

Kenntnis des Werkes hat, geht<br />

man zu Tuttiproben über. Man<br />

arbeitet nicht nur an der Qualität<br />

der Töne und der Aussprache,<br />

sondern erarbeitet auch den<br />

Charakter des Stückes bzw. der<br />

Musik.<br />

Wenn die musikalische Einstudierung<br />

abgeschlossen ist, beginnen<br />

die szenischen Proben,<br />

die ein Regisseur leitet, der natürlich<br />

ein Regiekonzept hat, auf<br />

das man sich einlassen muss.<br />

Das erfordert manchmal eine<br />

Änderung des gesanglichen Ausdrucks,<br />

Kompromissbereitschaft,<br />

um die Balance zwischen Bühnen<br />

und Musik her zustellen.<br />

Dieses Procedere wiederholt<br />

sich von Produktion zu Produktion.<br />

Aber jedes Werk hat seine<br />

eigenen Herausforderungen, so<br />

dass das Hirn und der Körper<br />

ständig gefordert werden.<br />

Übrigens könnte man den Spagat<br />

zwischen den einzelnen Genres<br />

vergleichen mit einer Reise zwischen<br />

Sibirien und der Sahara,<br />

und das mehrmals im Monat.<br />

Aber – es ist immer eine reizvolle<br />

Belastung.<br />

Und was machen Sie nun am<br />

Vormittag?<br />

Wir üben einen Beruf aus, der<br />

viel Konzentration kostet, viel<br />

Freude macht, und der uns den<br />

ganzen Tag fordert.<br />

MICHEL ROBERGE<br />

Geboren in Drummondville, Québec, Kanada<br />

Der Franco-Kanadier Michel Roberge<br />

studierte in seinem Heimatland<br />

Querflöte, Barockflöte und Dirigieren.<br />

Im Anschluss daran setzte er<br />

seine Studien am Wiener Konservatorium<br />

fort. In dieser Zeit sammelte<br />

er bereits umfangreiche Erfahrungen<br />

als Chorleiter, Chorsänger, Dirigent<br />

und Soloflötist. Nach einem<br />

Engagement als Zweiter Chordirektor<br />

in Dessau wechselte Michel Roberge<br />

1996 als Chordirektor und Kapellmeister<br />

an das Theater Hof. Seit<br />

Beginn der Spielzeit 2012.13 ist er<br />

in der gleichen Funktion am <strong>Tiroler</strong><br />

Landestheater tätig.<br />

AUSBILDUNG<br />

1986 – McGill University / Abschluss: Bachelor in Music (Querflöte)<br />

1990 – McGill University / Abschluss: Master in Music (Dirigieren)<br />

1992 – Aufbaustudium am Konservatorium der Stadt Wien<br />

(Dirigieren)<br />

ENGAGEMENT<br />

1992-1996 – 2. Chordirektor am Anhaltisches Theater Dessau<br />

(Sachsen-Anhalt / Deutschland)<br />

1996-2012 – Chordirektor und Kapellmeister am Theater Hof<br />

(Bayern / Deutschland)<br />

2012-2012 – Chordirektor am <strong>Tiroler</strong> Landestheater Innsbruck<br />

WEITERES<br />

1985-1987 – Mitglied des „McGill Symphonieorchester“<br />

1985-1990 – Soloflöte des „Orchestre des Concerts Arts-Québec“<br />

1987-1988 – Mitglied der „McGill Chamber Singers“<br />

1991-1992 – Mitglied des „Arnold Schoenberg Chor“


YOUTHS`VOICE SEITE 4<br />

POP-, ROCK- UND JAZZTAGE<br />

MIT ANSTECKENDER BEGEISTERUNG PUR<br />

Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong> tsb veranstaltete vom 25. bis 27. März das alljährliche Seminar Pop-, Rock- und Jazztage<br />

im Bildungshaus St. Michael am Brenner. Über 70 begeisterte Sängerinnen und Sänger aller Altersklassen<br />

wurden von einem kompetenten und professionellen Team in die Complete Vocal Technique (cvt) eingeführt.<br />

Angeführt von Tanja Raich und<br />

unterstützt von Julia Schönleiter,<br />

Julia Zipprick und Luc Nelissen<br />

leitete dieses CVT-Team die Gesangsbegeisterten<br />

von frühmorgens<br />

bis spätabends durch den<br />

Workshop.<br />

Besonders erwähnenswert ist<br />

die Biografie von Tanja Raich: Sie<br />

studierte an der Musikuniversität<br />

Wien und am CVI Kopenhagen<br />

Gesang. Sie arbeitet derzeit als<br />

Vocal Coach, autorisierte CVT-<br />

Lehrerin und gibt Workshops, Clinics<br />

und Masterclasses.Sie ist die<br />

Leiterin der VocAcademy. Die drei<br />

Tage begannen jeweils mit einem<br />

Warm-Up, welches immer von<br />

einem anderen Kursleiter veranstaltet<br />

wurde. Es folgten der Popchor<br />

und die Arbeit in Kleingruppen.<br />

Nach einem dreigängigen<br />

Mittagsmenü waren die Studios<br />

an der Reihe. Dort wurden die<br />

komplette Gesangstechnik, Vocal<br />

Percussion, Body Percussion und<br />

Improvisation mit der Stimme<br />

unterrichtet. Die Tage endeten<br />

immer mit dem Singen in den Ensembles<br />

und dem Popchor.<br />

Die gegenseitige Unterstützung<br />

durch die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer förderte die Stimmung.<br />

Durch die große Hilfsbereitschaft<br />

entstand eine freundliche Atmosphäre.<br />

Die Coaches forderten die<br />

Sängerinnen und Sänger sehr und<br />

standen bei Fragen mit Tipps hilfreich<br />

zur Seite. Die schnellen Erfolge<br />

motivierten alle.<br />

Im Popchor studierte Tanja Raich<br />

die Lieder Rumour has it/Someone<br />

like you, Somewhere only we<br />

know und Fallin‘ ein. In ihrem Ensemble<br />

lockte sie mit einem Abba-Medley<br />

und Poker Face/ Bad<br />

Romance. Luc Nelissen lehrte die<br />

Lieder I’m so excited und Just the<br />

way you are/ Just a dream. In der<br />

dritten und letzten Gruppe stellte<br />

Julia Zipprick die Songs I can see<br />

clearly now und Back it up in den<br />

Mittelpunkt. Einen Höhepunkt für<br />

alle Interessierten bildete der Einzelunterricht.<br />

Luc Nelissen, Julia<br />

Schönleiter und Julia Zipprick<br />

widmeten jedem der Teilnehmer<br />

eine halbe Stunde Gesangsunterricht.<br />

Dort konnte man lernen,<br />

seine Schwachstellen beim Einstudieren<br />

von Songs auszumerzen.<br />

Das Ziel der Trainer war es<br />

auch, dass jeder um seine Stärken<br />

Bescheid weiß. Am Ende des<br />

Seminars kam es zu einem tollen<br />

Auftritt. Alle Workshop-Begeisterten<br />

fanden sich zusammen und<br />

präsentierten die in den zweieinhalb<br />

Tagen vorbereiteten Songs.<br />

Es gab sechs mitreißende Ensemblestücke,<br />

drei Popchorlieder<br />

und eine Klatsch-Performance,<br />

welche im Bodypercussion-Unterricht<br />

eingeübt worden war. Den<br />

Abschluss bildete ein sogenannter<br />

Circel Song. Alle Personen,<br />

auch die Zuseher, formten einen<br />

Kreis und die Trainer gaben ihnen<br />

Anweisungen für kurze Melodien.<br />

(Lisa Freiberger)<br />

TSB INTERN<br />

SINGEN 50 PLUS DES TSB - EINE IDEE, DIE GROSSE FREUDE BEREITET<br />

MEINE ERFAHRUNGEN - MARTHA MRAVLAG (BEZIRK INNSBRUCK SÜD)<br />

Der Alltag ist für uns alle mehr<br />

oder weniger vollgepackt mit Aufgaben<br />

und oft ganz schön anstrengend.<br />

Daher hier das Rezept zu<br />

einem gelungen Abend. Vielleicht<br />

will es der eine oder andere das<br />

nächste Mal auch ausprobieren.<br />

• Zutaten: Spontaneität; eine<br />

kleine Prise Mut und das richtige<br />

Quäntchen Lockerheit und Geselligkeit<br />

• Anleitung: Die Routine unterbrechen,<br />

Singen und gemütliches<br />

Zusammensitzen statt Post erledigen,<br />

ein Plausch mit Gleichgesinnten<br />

statt Aufräumen. Wir<br />

vergessen einfach mal, was andere<br />

von uns erwarten, und tun, wonach<br />

uns ist.<br />

• Zeitaufwand: gering, und immer<br />

wieder einmal machbar<br />

• Schwierigkeitsgrad: einfach<br />

• Glücksfaktor: enorm<br />

Diese Zeilen stammen von einer<br />

begeisterten Teilnehmerin der<br />

Veranstaltung "Singen 50plus für<br />

aktive Menschen", die ich nun<br />

schon 20 Mal mit dem tsb durchgeführt<br />

habe.<br />

Viermal im Jahr lädt der tsb in<br />

ein Gasthaus oder eine Almhütte.<br />

Es ist jeder/jede eingeladen, der/<br />

die gerne singt, egal ob er/sie<br />

Mitglied eines Chores ist. Einzige<br />

Voraussetzung: Mindestalter 50<br />

Jahre. So ist die Zusammensetzung<br />

der Gruppe (30-40 Leute)<br />

bunt gemischt: Es kommen Leute,<br />

die seit ihrer Schulzeit nicht mehr<br />

gesungen haben, aber auch Chorsänger/innen,<br />

die gern einmal<br />

ohne Leistungsdruck in fröhlich<br />

ungezwungener Atmosphäre die<br />

alten Volkslieder aus den Winkeln<br />

ihres Gedächtnisses hervor holen,<br />

bis hin zu "Volksliedprofis", die<br />

neugierig sind, was da Neues geboten<br />

wird.<br />

Welche Lieder können so spontan<br />

gesungen werden?<br />

Als roten Faden in der Liedauswahl<br />

Fa. Franz Wagner, Liebigstr. 3, D-80538 München, wa.fra.mi.@gmail.com, Tel./Fax.: 0049 89 296867<br />

dient jedesmal ein Rahmenthema,<br />

z.B.: Tierlieder, Scherzlieder, Jahreszeiten.<br />

Stilistisch sind es vor<br />

allem Volkslieder. Gern gesungen<br />

werden auch Kanons und Jodler.<br />

Wie lange dauert so eine fröhliche<br />

Runde? Wieviel wird gesungen?<br />

Für zwei Stunden stelle ich etwa<br />

20 Lieder zusammen, meist zweistimmige,<br />

wobei ohnedies viele<br />

SägerInnen einfach eine weitere<br />

Stimme frei dazu singen. Da sich<br />

die Leute telefonisch beim tsb anmelden<br />

müssen, bekommt jede/r<br />

ein Heft mit gut lesbaren (!) Notenblättern.<br />

Wichtig finde ich, die<br />

Lieder instrumental zu begleiten,<br />

am besten auf der Gitarre.<br />

Wie "schön" kann denn so etwas<br />

klingen?<br />

Manche Teilnehmer sind sehr ambitioniert<br />

und wollen alles ganz<br />

"richtig" singen. Doch darum geht<br />

es ganz und gar nicht! Ich schaue<br />

immer darauf, dass unser Beisammensein<br />

keine "Chorprobe"<br />

wird. Eine gewisse Großzügigkeit,<br />

was unser trainiertes Ohr betrifft,<br />

lasse ich walten, denn Lockerheit<br />

und Spaß müssen im Vordergrund<br />

stehen!<br />

Welche räumlichen Voraussetzungen<br />

braucht das Singen?<br />

Optimal ist natürlich, wenn die<br />

Wirtsleute die Veranstaltung gern<br />

mittragen, fördern und es verstehen<br />

einen gemütlichen Rahmen<br />

zu schaffen. Raumdekoration oder<br />

Verpflegung spielen da eine große<br />

Rolle.


TSB INTERN<br />

SEITE 5<br />

MÄNNERSINGTAG 2013 IN WÖRGL<br />

MOTIVATIONSSPRITZE MIT WIRKUNG<br />

Christian Unterhofer ist in Südtirol kein Unbekannter, er leitet erfolgreich Musikappelle, Orchester, mehrere<br />

Männerchöre und ist selbst als Sänger und Organist aktiv. Die 70 Teilnehmer beim Männerchortag des tsb<br />

konnten sich am 20. April in der Musikschule Wörgl ein Bild über seine Arbeit machen und bekamen eine<br />

Fülle an Literatur und auch praktischen Tipps in unvergleichlicher und humorvoller Art präsentiert.<br />

Unterhofer ist ein versierter<br />

Chorleiter, der es versteht, seinen<br />

Sänger die Stücke nahezubringen,<br />

zudem kann er jede der Stimmen<br />

ohne Probleme vorsingen, vom<br />

tiefen Bass bis zum Jodler in hoher<br />

Lage.<br />

Zur Situation in den Männerchören<br />

stellt Unterhofer fest, dass<br />

diese durchaus auch für junge<br />

Leute attraktiv sind und man sie<br />

nicht unbedingt mit „moderner“<br />

Musik ködern muss. Vielmehr<br />

berichtete er von einer prägenden<br />

Erfahrung, wo sechs junge<br />

Männer einem Männerchor beigetreten<br />

sind, nachdem dieser<br />

bei einem Begräbnis ein recht<br />

schlichtes, aber sehr passendes<br />

Lied gesungen hatte. Sein Erfolgsrezept<br />

lässt sich wie folgt<br />

zusammenfassen: steter Willen<br />

zur Erneuerung, gute musikalische<br />

Arbeit, aber auch einen organisatorisch<br />

und finanziell gut<br />

aufgestellten Verein.<br />

ALEXIS ZORBAS SOMMERFEELING ZU FERIENBEGINN<br />

ALEXIS ZORBAS ist ein mitreißendes,<br />

großes Chor - Orchesterwerk,<br />

das Mikis Theodorakis ab<br />

1966 komponierte und 1988 in der<br />

Arena von Verona mit ungeheurem<br />

Erfolg aufführte. Er basiert<br />

auf dem legendären Roman Alexis<br />

Zorbas von Nikos Kazantzakis und<br />

dessen berühmter Verfilmung mit<br />

Anthony Quinn in der Titelrolle.<br />

Griechische Musik mit Orchester,<br />

Solisten, Großchor und natürlich<br />

der weltberühmte Sirtaki werden<br />

die Zuhörer vergessen lassen,<br />

dass das Meer in weiter Ferne<br />

ist.<br />

Termin:<br />

06. Juli 2013 Innsbruck 20,00<br />

Uhr Congress/ Saal Tirol<br />

Mitwirkende:<br />

Universitätschor Innsbruck, Chor<br />

Stimmen Hoeren Innsbruck, Chor<br />

Innstimmen, Chor der Freunde des<br />

Berthold - Gymnasiums Freiburg,<br />

Universitätsorchester Konstanz,<br />

Gesamtleitung: Mag. Georg Weiß<br />

Infos unter: sekretariat@tirolersaengerbund.at<br />

od. 0512/588801<br />

BUNDESJUGENDSINGEN 2013 IN TIROL<br />

Nach 27 Jahren werden vom 21.<br />

– 25. Juni 2013 wieder die besten<br />

2.000 NachwuchssängerInnen aus<br />

Österreich beim Bundesjugendsingen<br />

in Tirol / Kufstein erwartet. Die<br />

rund 80 Kinder- und Jugendchöre<br />

sind in sieben Chorkonzerten zu<br />

hören. Zusätzlich haben diese die<br />

Möglichkeit sich beim freiwilligen<br />

Wertungssingen der Beurteilung<br />

durch eine hochkarätige Jury zu<br />

stellen. Zum umfangreichen Rahmenprogramm<br />

zählen eine Messe<br />

im Passionsspielhaus in Erl und<br />

das Zusammenspiel von Chören<br />

mit der Heldenorgel in Kufstein<br />

(Offenes Singen). Am Samstag-<br />

Abend (22. Juni 2013) werden in<br />

zahlreichen Umlandgemeinden<br />

die teilnehmenden Kinder- und<br />

Jugendchöre im Rahmen von Konzerten<br />

oder Abendmessen ihr Repertoire<br />

zum Besten geben.<br />

Die meisten Programmpunkte sind<br />

öffentlich und bei freiem Eintritt<br />

zugänglich! Infos auf www.bundesjugendsingen.at<br />

Folgende Chöre vertreten Tirol:<br />

4a Klasse der Volksschule Allerheiligen,<br />

3a Klasse der Hauptschule<br />

1 St. Johann, Schulchor<br />

Musikhauptschule Zell am Ziller,<br />

Schulchor des BORG Lienz, Schulchor<br />

des Realgymnasiums Schwaz,<br />

Kammerchor des Musikgymnasiums<br />

Innsbruck, <strong>3.</strong>/4.Klasse der<br />

Volksschule Tobadill, 4a/b Klasse<br />

der Musikmittelschule Innsbruck,<br />

Jugendchor Stimmpfeffer aus Hall<br />

BEWÄHRTE ZUSAMMEN-<br />

ARBEIT IN DER AGACH<br />

BESTÄRKT<br />

Große Auswahl an Chorliteratur<br />

ständig lagernd<br />

(v.r.n.l.): Vizepräsident Manfred Duringer, Künstlerischer Leiter Pater Urban<br />

Stillhard, Präsident Erich Deltedesco, Vizepräsident Dr. Sergio Franceschinelli,<br />

Ehrenpräsident Dr. Siegfried Tappeiner.<br />

Bei der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft<br />

Alpenländischer<br />

Chorverbände AGACH am 06. April<br />

2013 in Innsbruck wurden bei<br />

den Neuwahlen für die nächsten<br />

drei Jahre folgende Persönlichkeiten<br />

ins Präsidium gewählt:<br />

Präsident Erich Deltedesco,<br />

Künstlerischer Leiter Pater Orban<br />

Stillhard, Vizepräsident Manfred<br />

Duringer, Vizepräsident Dr.<br />

Sergio Franceschinelli


TSB INTERN | FESTWOCHEN DER ALTEN MUSIK SEITE 6<br />

DIE VIELFALT NEUER CHORKLÄNGE ALS HERAUSFORDERUNG<br />

PROJEKT DES TIROLER LANDESKONSERVATORIUMS UND DES<br />

TIROLER SÄNGERBUNDES<br />

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes von <strong>Tiroler</strong> Landeskonservatorium und <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong> präsentierten am 29. April<br />

im Konservatorium drei hervorragende <strong>Tiroler</strong> Chöre ,,Neue Musik für Chor" aus der Feder von Studierenden der<br />

Kompositionsklasse Baur. Auf Initiative von Landeschorleiter Georg Weiß und Kompositionslehrer Franz Baur entstanden -<br />

so die Intention - kurze und nicht zu schwer aufführbare Werke.<br />

Die angehenden KomponistInnen<br />

lieferten erstaunliche Talentproben,<br />

die in ihrer Vielfalt ein sehr<br />

abwechslungsreiches Konzertprogramm<br />

ergaben. Dass Chorkomposition<br />

allgemein und insbesondere<br />

die Auswahl von Texten<br />

sowie der Umgang mit diesen<br />

eine Herausforderung darstellen,<br />

zeigte sich exemplarisch: Reiche<br />

eigene Chorerfahrung floss bei<br />

Andrea Oberparleitner ein, die<br />

mit ihren Morgenstern-Vertonungen<br />

sehr effektvolle, im Chorsatz<br />

gekonnt gearbeitete Miniaturen<br />

schuf. Eine eigenwillige, komplexe<br />

und faszinierende Synthese<br />

zwischen alpiner Jodlermelodik<br />

und gregorianischem Choral gelang<br />

Christian Gamper, Martin<br />

Schmid gelangen zwei im Ansatz<br />

recht unterschiedliche Stücke,<br />

eines mehr erzählend, das<br />

andere ,,Stimmungsmusik" im<br />

besten Sinne, René Schützenhofer<br />

spielte mit Sprachrhythmen,<br />

Florian Rabl strebte die zeitgemäße<br />

Umsetzung eines traditionellen<br />

Kompositionsmodells an,<br />

Andreas Trenkwalder mischte in<br />

seine Vertonung eines Textes des<br />

Minnesängers Hugo von Montfort<br />

originale Wendungen, Hannes<br />

Widmoser versuchte in seiner<br />

Komposition das Aufkeimen des<br />

Frühlings in Musik umzusetzen,<br />

Günther Burtscher schuf ein harmonisch<br />

komplexes Klagelied,<br />

Ivana Radovanovic eine schlichte,<br />

mit antiphonalen Effekten<br />

arbeitende Vertonung eines serbischen<br />

Gedichtes und Manuel<br />

Zwerger eine stimmungsvolle<br />

Trakl-Vertonung.<br />

lm unterschiedlichen Umgang<br />

der Komponistlnnen mit der Aufgabenstellung<br />

offenbarte sich<br />

naturgemäß verschieden große<br />

Vertrautheit mit der Materie. Das<br />

Vokalensemble der Universität<br />

Innsbruck unter Georg Weiß, das<br />

Vokalensemble Vocappella Innsbruck<br />

unter Bernhard Sieberer<br />

und das Vokalensemble Novo-<br />

Canto unter Florian Benfer widmeten<br />

sich den Stücken durchwegs<br />

mit großem Engagement<br />

und demonstrierten eindrucksvoll<br />

das hohe Niveau der lokalen<br />

Chorszene. Studierende der<br />

Musikwissenschaft führten durch<br />

den Abend und versuchten sich in<br />

der Moderation: Ein Debüt. (Franz<br />

Gratl, Kronenzeitung, 1.5. 2013)<br />

AUF DEN SCHWINGEN DES KRANICHS<br />

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zählen zu den renommiertesten Festivals in Europa. Für die Pflege der Barockund<br />

Renaissancemusik brechen sie seit einem halben Jahrhundert eine Lanze. Jeden Sommer erfüllen die Festwochen Innsbruck<br />

mit barocken Klängen und erfreuen das Publikum mit Opernproduktionen, Kammermusik, Recitals und Chorkonzerten.<br />

Die international gefragte Mezzosopranistin Kate Aldrich singt in Mozarts „La Clemenza di Tito“ den Sesto (7/9/11. August)<br />

© Fadil Berisha<br />

2013 befinden sich die Festwochen<br />

in Feierlaune und Aufbruchsstimmung.<br />

Auf den Schwingen des<br />

Kranichs brechen die Ambraser<br />

Schlosskonzerte seit 50 Jahren auf<br />

Entdeckungsreise in die Welt der<br />

Alten Musik auf und heben musikalische<br />

Kostbarkeiten aus. Ein<br />

Jubiläumsjahr, das mit der Akademie<br />

für Alte Musik, Quatuor Mosaïque,<br />

More Hispano und Amarcord<br />

Leipzig, einem der führenden Vokalquintette<br />

unserer Zeit, gebührend<br />

gefeiert wird. Aus den 1963<br />

gegründeten Ambraser Schlosskonzerten,<br />

die im prunkvollen<br />

Spanischen Saal des Renaissanceschlosses<br />

stattfinden, gingen 1976<br />

die eigentlichen Innsbrucker Festwochen<br />

Alter Musik hervor. Seit<br />

2010 zeichnet sich der italienische<br />

Dirigent Alessandro De Marchi für<br />

die Geschicke der Innsbrucker<br />

Festwochen verantwortlich.<br />

Im Zentrum der diesjährigen Festwochen<br />

stehen Mozarts Oper „La<br />

clemenza di Tito“, Blows „Venus<br />

and Adonis“, Purcells „Dido and<br />

Aeneas“ und die erste im Druck<br />

erschienene Oper „L’Euridice“ von<br />

Giulio Caccini. Die Geburtsstunde<br />

der Oper war Giulio Caccinis<br />

L’Euridice, die Rinaldo Alessandrini<br />

mit seinem Concerto Italiano<br />

und einem erlesenen Sängerensemble,<br />

angeführt von der Altistin<br />

Sara Mingardo, aufführen wird.<br />

Zwei Jahrhunderte später gelang<br />

Wolfgang Amadeus Mozart mit<br />

seiner Oper „La clemenza di Tito“,<br />

die Krönung der barocken Opera<br />

seria. Alessandro De Marchi wird<br />

mit seiner Academia Montis Regalis<br />

eine Fassung von „La clemenza<br />

di Tito“ präsentieren, die im 19.<br />

Jahrhundert populär war. Mit Kate<br />

Aldrich kommt eine international<br />

gefeierte Mezzosopranistin nach<br />

Innsbruck, die von der New Yorker<br />

Met bis zur Mailänder Scala auf<br />

allen großen Opernbühnen der<br />

Welt zuhause ist.<br />

Im Open-Mind-Projekt „Addio“<br />

kreist alles um das Thema „Abschied“.<br />

Schriftstellerin Donna<br />

Leon verfasst speziell für diesen<br />

Anlass Texte. Dazu bringt<br />

der Geiger Riccardo Minasi gemeinsam<br />

mit seinem Ensemble<br />

Il Pomo d’Oro, der Sopranistin<br />

Emöke Baráth und Kate Aldrich<br />

berührende Abschiedsszenen<br />

aus Opern des 17. und 18. Jahrhundert<br />

auf die Bühne des <strong>Tiroler</strong><br />

Landestheaters.<br />

Rinaldo Alessandrini und sein<br />

Concerto Italiano widmen auf<br />

Schloss Ambras einen Abend<br />

dem Mess- und Motettenschaffen<br />

Orlando di Lassos, dem bedeutendsten<br />

Komponisten der Hochrenaissance.<br />

Zu den weiteren<br />

Konzerthighlights zählen die Auftritte<br />

von Giovanni Antonini, Fabio<br />

Biondi, Andreas Scholl, Il Giardino<br />

Armonico, Il Pomo d’Oro, Europa<br />

Galante, dem RIAS Kammerchor,<br />

einem der besten Chöre Europas,<br />

und vielen mehr.<br />

37. Innsbrucker Festwochen<br />

der Alten Musik<br />

07. – 25. August 2013<br />

50 Jahre Ambraser Schlosskonzerte<br />

9. | 16. | 24. | 30. Juli 2013<br />

www.altemusik.at<br />

Gewinnspiel:<br />

Gewinnen sie 1 x 2 Karten für „La<br />

Clemenza di Tito“ am 9. August im<br />

<strong>Tiroler</strong> Landestheater.<br />

Gewinnfrage:<br />

Wer singt in Innsbruck in „La Clemenza<br />

di Tito“ den Tito?<br />

Die richtige Antwort schicken Sie<br />

bitte an festwochen@altemusik.at<br />

(Einsendeschluss ist der 30. Juni)


NACHGEDACHT | KLINGENDES LEUTASCHTAL<br />

SEITE 7<br />

DIE MUSIK SAGT, WAS MAN NICHT AUSSPRECHEN KANN<br />

Für die in Erl Ende Mai angelaufene Jubiläumspassion mit dem Text von Felix Mitterer wurde der Komponist Wolfram<br />

Wagner mit der musikalischen Gestaltung beauftragt.<br />

Ursula Strohal<br />

Foto Passionsspiele Erl<br />

Es war eine aufregende Zeit bis<br />

zur Premiere der Erler Jubiläumspassion<br />

am 26. Mai. Die Spannung<br />

stieg bei den rund 600 Beteiligten<br />

auf und hinter der Bühne<br />

kontinuierlich an. Insgesamt sind<br />

natürlich noch viel mehr Erler mit<br />

der Passion befasst, denn immerhin<br />

werden zu den noch bis Anfang<br />

Oktober laufenden insgesamt 33<br />

Vorstellungen 50.000 Zuschauer<br />

erwartet. Tickets sind längst rar,<br />

Anfang Mai waren bereits 45.000<br />

Karten verkauft (Restkarten:<br />

www.passionsspiele.at).<br />

Markus Plattner hat den Passionstext<br />

von Felix Mitterer zur<br />

Uraufführung gebracht, die neue<br />

Musik stammt von dem renommierten<br />

Wiener Komponisten<br />

Wolfram Wagner und wird an allen<br />

Spieltagen von dem 25-köpfigen<br />

Orchester und dem 50 Stimmen<br />

starken Chor unter Bernhard<br />

Sieberers Leitung live aufgeführt.<br />

Ein vorläufiger CD-Mitschnitt für<br />

die Probenarbeit gab einen ersten<br />

Eindruck, ebenso ein Gespräch<br />

mit Bernhard Sieberer (Redaktionsschluss<br />

dieses Heftes war bereits<br />

vor der Premiere).<br />

„Mein Ziel ist es, hohe emotionale<br />

und formale Dichte in Einklang<br />

zu bringen“, sagt Wolfram Wagner<br />

über seine Komponierweise,<br />

und das ist seiner Passionsmusik<br />

deutlich abzulesen. Sie ist klar<br />

als Schauspielmusik konzipiert,<br />

besteht in präziser Dramaturgie<br />

aus vielen sehr kurzen und einigen<br />

längeren Sequenzen, drängt<br />

sich nicht vor, verdichtet sich aber<br />

stark mit Fortschreiten der Handlung<br />

und ist auch nur via Tonband<br />

gehört psychologisch wirksam.<br />

„Wagners Musik trägt die inneren<br />

Emotionen“, sagt Bernhard<br />

Sieberer, „Und sie bereichert die<br />

von Regisseur Markus Plattner<br />

erzeugten starken Bilder. Sie<br />

schreitet mit den Situationen Jesu<br />

fort und folgt auch Mitterers liebevollem<br />

Blick auf Jesu Umfeld.<br />

Das Abendmahl zum Beispiel<br />

beginnt ganz pragmatisch, mit<br />

Einsetzen des Chores erfolgt die<br />

Überhöhung der Szene, da wird<br />

ein mystisches Mahl zelebriert.<br />

Es geht immer um Realität und<br />

Überhöhung, außerdem verdichtet<br />

sich die Musik psychologisch.<br />

Vieles hört man nicht bewusst, es<br />

ist aber wirksam. Beim Kreuzweg<br />

zum Beispiel steigt sie immer um<br />

einen Halbton an, und am Schluss<br />

folgt das traditionell gesungene<br />

Kirchenlied ,Großer Gott, wir<br />

loben dich’ nicht einfach einem<br />

Musikabbruch, sondern wird aus<br />

dem Ganzen herausgeschält.<br />

Jesu Herzschlag ist hörbar, unglaublich<br />

lang, das wird äußerst<br />

intensiv. Insgesamt sagt die Musik,<br />

was man nicht aussprechen<br />

kann. Sie trägt sehr stark.“<br />

Die Entscheidungsträger im Erler<br />

Passionsspielverein haben aus<br />

den musikalischen Begabungen<br />

des Dorfes folgende Besetzung<br />

für die neue Erler Passionsmusik<br />

zusammengestellt: Violine, Flöte,<br />

Klarinette, Horn, fünf Trompeten,<br />

vier Posaunen, Harfe, Orgel und<br />

Chor. u.st.<br />

KLINGENDES LEUTASCHTAL MIT DEM GRENZLANDCHOR<br />

ARNOLDSTEIN, 01. – 08.09.2013 | LEUTASCH<br />

Die Leutasch, gelegen am Seefelder<br />

Hochplateau, steht für<br />

besonders herzliche Gastgeber,<br />

traditionelles Brauchtum und –<br />

ganz besonders im September<br />

2013 - für die Musik. Viele Stimmen<br />

lassen das Leutaschtal erklingen:<br />

Konzertabende, geführte<br />

Sänger-Wanderungen und vieles<br />

mehr sind Bestandteile der Woche<br />

„Klingendes Leutaschtal“.<br />

Unter Anleitung erfahrener<br />

Chorpädagogen werden zum Beispiel<br />

Sängerworkshops aus den<br />

Themenbereichen „Liebeslieder<br />

aus Kärnten und Tirol“, „Chorjodeln“,<br />

„Trink- und Witzlieder“,<br />

sowie „Wander- und Naturlieder“<br />

angeboten.<br />

Bei geführten Sängerwanderungen<br />

wird das wunderschöne Leutaschtal<br />

mit seinen Almen und<br />

Naturschönheiten erkundet und<br />

beim Biobergfrühstück schon am<br />

Morgen frische Bergluft eingeatmet,<br />

während man sich am offenen<br />

Feuer für den Tag stärkt.<br />

Dabei wird man von Leutascher<br />

Musikanten beim Eröffnungskonzert<br />

in der Pfarrkirche Leutasch<br />

begrüßt. Die Steinrösler Sänger,<br />

eine Abordnung der Musikkapelle<br />

Leutasch, sowie eine kleine Gruppe<br />

des Grenzlandchores begrüßen<br />

die Gäste mit klingenden „Gustostückerln“.<br />

Ein besonderes Erlebnis ist der<br />

Konzertabend „Eine volksmusikalische/volkskulturelle<br />

Begegnung“.<br />

Sänger und Musikanten<br />

aus Tirol, Salzburg, Bayern und<br />

Südtirol treffen sich zum gemeinsamen<br />

Musizieren in der Festhalle<br />

Wetterstein. Moderiert wird von<br />

Peter Kostner. Die Veranstaltung<br />

wird in Zusammenarbeit mit dem<br />

ORF, dem Bayrischen Rundfunk<br />

und der RAI – Sender Bozen organisiert,<br />

was einen hochkarätigen<br />

und inspirierenden Abend verspricht.<br />

„KLINGENDES LEUTASCHTAL<br />

MIT DEM GRENZLANDCHOR ARNOLDSTEIN“<br />

02.09. - 06.09.2013 Sänger-Workshops (Anmeldung & Details unter www.klingendes-leutaschtal.at),<br />

geführte Sängerwanderungen, Bio-Bergfrühstück im Freien...<br />

04.09.2013 | 19.30 Uhr Konzert in der Pfarrkirche Leutasch mit den Steinrösler Sängern, einer kleinen<br />

Abordnung der Musikkapelle Leutasch und dem Quartett des Grenzlandchor<br />

Arnoldstein<br />

06.09.2013 | 20.00 Uhr „Eine volksmusikalische/volkskulturelle Begegnung“ von Sängern & Musikanten<br />

aus Tirol, Salzburg, Bayern und Südtirol in Zusammenarbeit mit dem ORF, dem<br />

Bayrischen Rundfunk und der RAI - Sender Bozen, Moderation: Peter Kostner,<br />

Festhalle Wetterstein<br />

07.09.2013 | 20.00 Uhr Festkonzert des Grenzlandchor Arnoldstein mit musikalischer Begleitung,<br />

Festhalle Wetterstein<br />

WWW.KLINGENDES-LEUTASCHTAL.AT<br />

Am Samstag, den 7. September<br />

tritt zum Abschluss der musikalischen<br />

Woche der Grenzlandchor<br />

Arnoldstein auf und verzaubert<br />

mit seinem bunten Repertoire auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Ein herzlicher Dank gebührt dem<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong> für die tatkräftige<br />

Unterstützung bei der Organisation<br />

der Festwoche.<br />

Mehr Informationen und<br />

Anmeldung Sängerworkshops<br />

bzw. Tickets für Konzerte:<br />

Informationsbüro Leutasch,<br />

Telefon: 050880-10, email:<br />

info@klingendes-leutaschtal.at;<br />

www.klingendes-leutaschtal.at


TSB INTERN / NOTEN & CD´S SEITE 8<br />

BERICHTE AUS DEN CHORBEZIRKEN – INNSBRUCK & UMGEBUNG SEITE 8<br />

LEIDEN - HOFFEN<br />

VOKALENSEMBLE STIMMEN<br />

TSB CHÖRE BEI BAROCKTAGEN<br />

PLATTFORM FÜR VOKALMUSIK<br />

Raumfüllend, klangschön, beseelt,<br />

intonationssicher, strahlend, ausdrucksstark,<br />

meditativ... Das waren<br />

die Adjektive, die man nach den Konzerten<br />

am 2<strong>3.</strong> März in der Servitenkirche<br />

in Innsbruck und am 24. März<br />

in der Pfarrkirche Zams im Publikum<br />

hören konnte.<br />

Das im Mai 2011 von Thomas Kranebitter<br />

neu gegründete Vokalensemble STIMMEN,<br />

das zur Zeit aus elf Sängerinnen besteht,<br />

wurde auch in diesen Konzerten dem Anspruch<br />

gerecht, anspruchsvolle und zeitgenössische<br />

Werke auf hohem Niveau<br />

zu präsentieren. Vokalpolyphonie alter<br />

Meister sowie der Klangfarbenreichtum<br />

der so lebendigen nordischen Chortradition<br />

(u.a.Vytautas Miskinis, Vic Nees, Ola<br />

Gjeilo,) und Werke des Österreichers A. F.<br />

Kropfreiter wurden a-cappella dargeboten<br />

und machten das Konzert zu einer vielseitigen<br />

Reise durch die Zeit. Die „Deutsche<br />

Messe für Oberstimmen und Orgel“ von<br />

Kropfreiter, die sich wie ein roter Faden<br />

durch das Programm zog, beeindruckte<br />

durch die wunderbare Klangmischung von<br />

Chor und Orgel. Dem Organisten Michel<br />

König gelang der Spagat zwischen alter<br />

und zeitgenössischer Musik, zwischen<br />

Leiden, Hoffen, Tod und Leben, durch<br />

eine einzigartige, fast jazzige Improvisation<br />

über einen alten einstimmigen Choral<br />

"Ecce lignum crucis".<br />

Die Veranstaltungsreihen, bei denen<br />

heimische (Vokal-)Ensembles konstant<br />

eine Plattform finden, sind in<br />

Tirol dünn gesät. Die Initiative ‚culturasacra’<br />

in Götzens ist seit Jahren<br />

nicht nur bemühter, sondern auch<br />

erfolgreicher Veranstalter im Bereich<br />

geistlicher Musik.<br />

In der eben verklungenen Serie der <strong>Tiroler</strong><br />

Barocktage Götzens unter dem Motto „Die<br />

Zeit beseelen“ waren potente heimische<br />

Vokalensembles Gäste der Barocktage und<br />

überzeugten mit einer inhaltlich kontrastreichen<br />

Leistungsschau: Das Vokalensemble<br />

NovoCanto brachte gemeinsam mit den<br />

<strong>Tiroler</strong> Barockinstrumentalisten Trauermusiken<br />

von Johann Zach zu dessen 300.<br />

Geburtstag zu Gehör. Junge Gesangssolisten<br />

(aus den Klassen Erlacher und Senfter)<br />

des <strong>Tiroler</strong> Landeskonservatoriums interpretierten<br />

unter der Leitung des italienischen<br />

Spezialisten Attilio Cremonesi und<br />

mit Unterstützung der <strong>Tiroler</strong> Barockinstrumentalisten<br />

Händels Oratorium Saul.<br />

Ebenso überzeugend das junge <strong>Tiroler</strong> Ensemble<br />

Klingzeug mit Musik von Monteverdi<br />

und Händel. Beschlossen wurde die Reihe<br />

mit dem <strong>Tiroler</strong> Motettenchor Wörgl in<br />

Vernetzung mit dem Marini Consort Innsbruck<br />

und Sakralmusik von Mozart.<br />

Informationen über die <strong>Tiroler</strong> Barocktage<br />

2104 finden Interessierte rechtzeitig auf<br />

der Websitewww.tiroler-barocktage.at.<br />

VERGÄNGLICHKEIT<br />

CD VON NOVOCANTO<br />

GENERATIONEN ÜBERGREIFEND<br />

MATREI A. BR. UND LMS WIPPTAL<br />

Immer darum bemüht, die Kulturszene<br />

Tirols unikat und nachhaltig zu<br />

befruchten, hat NovoCanto unter der<br />

Leitung von Wolfgang Kostner mit<br />

seiner ersten A-cappella-CD einen<br />

innovativen Tonträger vorgelegt, der<br />

sich im Konzept, der Literaturauswahl<br />

und in der Interpretation wohltuend<br />

von der breiten Masse abhebt.<br />

Bevor Brigitte Fassbaender im Sommer<br />

2012 ihre Intendanz am <strong>Tiroler</strong> Landestheater<br />

beendete, realisierte sie gemeinsam<br />

mit dem Vokalensemble NovoCanto – mit<br />

dem die große Theaterpersönlichkeit in<br />

der Vergangenheit mehrfach zusammengearbeitet<br />

hat – einen Tonträger, der sich<br />

inhaltlich aller Zeitlichkeit widmet. Entstanden<br />

ist ein Dokument mit Texten und<br />

A-cappella-Werken, das einen Moment<br />

des Innhaltens von besonderer Intensität<br />

widerspiegelt. Das Album mit aufwendig<br />

gestaltetem Booklet ist im Mai beim renommierten<br />

deutschen Label Spektral erscheinen.<br />

Als Besonderheit ist zudem ein<br />

Video-Track inkludiert.<br />

Mit der gemeinsamen Gottesdienstgestaltung<br />

durch den Gemischten Chor<br />

Matrei a.Br., die Chorgemeinschaft<br />

La Voce und das Streichorchester der<br />

Landesmusikschule Wipptal wurde<br />

am Ostersonntag in Matrei a.Br. ein<br />

Zeichen gesetzt. Alle Generationen -<br />

im Alter zwischen 13 und 81 Jahren<br />

- waren mit Begeisterung dabei, miteinander<br />

singen und musizieren zu<br />

dürfen.<br />

Bei der diesjährigen Hochamt Gestaltung<br />

zu Ostern wurde in Matrei a.Br. die "Missa<br />

Lumen" von Lorenz Maierhofer zur Aufführung<br />

gebracht. Die Region rund um Matrei<br />

ist so reich an verschiedensten Klangkörpern,<br />

dass es den Verantwortlichen des<br />

Gemischten Chores Matrei a.Br. und der<br />

Chorgemeinschaft La Voce ein besonderes<br />

Anliegen war, einmal gemeinsam die Stimmen<br />

und Instrumente erklingen zu lassen.<br />

Instrumental bereichert wurden sie dabei<br />

vom Streichorchester der Landesmusikschule<br />

Wipptal. Ein wunderschöner Aspekt<br />

war zudem das generationenübergreifende<br />

Miteinander. Bei allen Mitwirkenden<br />

war die Freude und die Begeisterung zu<br />

spüren. Es wurde so ein Zeichen nach außen<br />

gesetzt, dass alle Generationen Platz<br />

haben und Musik verbindet und Brücken<br />

baut.


CHOR - KULTUR - AKTUELL SEITE SEITE 9<br />

BERICHTE AUS DEN CHORBEZIRKEN – INNSBRUCK & UMGEBUNG<br />

ERFOLGREICHE JUGEND<br />

REGENBOGEN UND YOUNG VOICES<br />

DEN FRÜHLING HERBEISINGEN<br />

KAMMERCHOR FRESCOVOCALIS<br />

... das war das erklärte Ziel des Kammerchores<br />

FrescoVocalis Innsbruck<br />

bei seinem Frühlingskonzert am 16.<br />

März im Pfarrsaal Kranebitten.<br />

Dies bewirken sollte ein bunt gewähltes<br />

Programm, durch das Moderator Roland<br />

Staudinger mit diversen Anekdoten in<br />

bewährter Manier führte. Humoristische<br />

Lieder wie „Mein kleiner grüner Kaktus“<br />

und gefühlvolle Evergreens wie „Streets<br />

of London“ luden dazu ein, die Leichtigkeit<br />

des Frühlings schon ein wenig zu<br />

erahnen und den mit ungewohnten Klängen<br />

dargebrachten „Nordwind“ zu vertreiben.<br />

Neben dem Chor sorgten auch die Gesangssolisten<br />

Katarina Tuija Hauser,<br />

Hartmut Märk, Sigrid Stöckl und Claudia<br />

Walch – am Klavier begleitet von der<br />

umsichtigen Fresco-Chorleiterin Ingrid<br />

Czaika – mit diversen Musical-Ausschnitten<br />

für Frühlingsgefühle.<br />

Auch wenn das Wetter (noch) nicht ganz<br />

mitspielte: Im vollen Saal herrschte beim<br />

begeisterten Publikum ausgelassene<br />

Feierstimmung. Der Frühling war angebrochen<br />

...<br />

Vom 10. bis 19. April fand in Schwaz<br />

und Innsbruck das Landesjugendsingen<br />

statt. 75 Kinder- und Jugendchöre<br />

mit insgesamt 1.867 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern aus ganz Tirol zeigten<br />

dabei ihr beachtliches Können.<br />

Auch der Mädchenchor Young Voices<br />

(Leitung: Silvia Leitner) und der Kinderchor<br />

Regenbogen (Leitung: Stefan Auer)<br />

aus Steinach beteiligten sich an diesem<br />

Wertungssingen.<br />

Beide Nachwuchschöre beeindruckten<br />

die hochkarätige Jury durch hervorragende<br />

Darbietungen und erreichten mit<br />

zwei Auszeichnungen jeweils die höchstmögliche<br />

Bewertung. Die jahrelange,<br />

konsequente Aufbauarbeit der beiden<br />

Pädagogen hat höchst erfreuliche Früchte<br />

getragen. Die Freude war riesig!<br />

TAKE FIVE!<br />

JAZZCHOR STIMMENHÖREN<br />

BUNTES FRÜHJAHRSKONZERT<br />

SÄNGERRUNDE RUM<br />

„Stop your busy day and take your<br />

time out to see, I am alive, I am alive.”<br />

Viele befolgten den Rat der Jazzlegende<br />

Al Jarreau und gönnten sich<br />

am 16. März eine kleine Pause von<br />

ihrem Alltag.<br />

Der Jazzchor StimmenHören lud unter<br />

dem Motto „Take Five“, in Anlehnung an<br />

den Hit Jarreaus, in den bis zum letzten<br />

Platz gefüllten Saal der Hypo Bank Tirol –<br />

Stehplätze nicht mitgerechnet. Die musikalische<br />

Leiterin Andrea Blaas gestaltete<br />

einen abwechslungsreichen Abend, bei<br />

dem jeder auf seine Kosten kam. Neben<br />

Jazznummern wie Jorge Bens vielgecovertes<br />

„Mas Que Nada“, dem Titelsong<br />

des Musicals „Rent“ „Seasons of Love“<br />

und Pophits wie Eric Claptons „Tears in<br />

Heaven“ und Michael Jacksons „Will You<br />

Be There“ waren auch Gospelstücke wie<br />

„He Is Always Close To You“ zu hören.<br />

Genauso vielseitig wie das Programm<br />

ist auch die Besetzung des Chores: nicht<br />

Alter oder Beruf, sondern die Liebe zum<br />

Gesang verbindet die Mitglieder. Den Abschluss<br />

bildete eine a capella - Version<br />

eines Hits der britischen Band Coldplay:<br />

Viva la Vida – Es lebe das Leben!!! (Nina<br />

Markl)<br />

Die Sängerrunde, ein Männerchor, hat<br />

für diese Veranstaltung den ortsansässigen<br />

gemischten Chor Rum um<br />

die Mitwirkung gebeten. Beim Publikum<br />

kam diese Zusammenarbeit gut<br />

an. Auch das Liedgut war bunt und abwechslungsreich.<br />

Eine Bereicherung war auch der Kidsclub<br />

der Städtischen Musikkapelle Amras. Sie<br />

spielten Marsch- und Konzertmusik unter<br />

der Leitung ihrer jungen Dirigentin. Das<br />

Trio Taktvoll aus dem Stubaital trug mit<br />

ihrer Volksmusik auch zur allgemeinen<br />

Begeisterung des Publikums bei. Am Rande<br />

bemerkt, die Dirigentin der Blasmusik<br />

spielt beim Trio die Harfe. Durch das bunte<br />

Programm, das wir angeboten haben, war<br />

das Konzert sehr gut besucht.<br />

Um das Konzert eines Männerchores stimmungsvoll<br />

zu gestalten, empfiehlt es sich,<br />

einen gemischten Chor zu engagieren. Auch<br />

eine Instrumentalgruppe ist eine klangliche<br />

Bereicherung.


INNSBRUCK & UMGEBUNG<br />

LANDECK<br />

SEITE 10<br />

GEMEINSAME SINGFREUDE<br />

KIRCHENCHOR DEBANT UND<br />

CHOR ALLEGRO ALDRANS<br />

PASSIONSKONZERT<br />

BEZIRKSLEHRERCHOR<br />

LANDECK<br />

Unter dem Motto „Alles, was ihr tut“<br />

nach der Kantate von Dietrich Buxtehude<br />

veranstaltete der Bezirkslehrerchor<br />

Landeck unter der Leitung<br />

von Mag. Bernadette Trojer am Sonntag,<br />

dem 17.<strong>3.</strong> ein Passionskonzert in<br />

der Pfarrkirche Zams.<br />

Durch die Mitwirkung eines Streicherensembles<br />

und Ferdinand Pittl an der Orgel<br />

wurde ein abwechslungsreiches Programm<br />

geboten. In den drei Hauptteilen<br />

des Konzertes wurden sowohl Literatur<br />

alter Meister wie Giovanni Croce, Johannes<br />

Eccard, Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude<br />

als auch Gospels, Stücke von Andrew<br />

Lloyd Webber, Lajos Bardos und John<br />

Leavitt dargeboten. Umrahmt wurden die<br />

Chorstücke von Antonio Vivaldis Konzert<br />

in d-Moll für 2 Violinen und den Orgelstücken<br />

von Ch.H.Rink „Präludium und Fuga“<br />

sowie Improvisationen über „Herzliebster<br />

Jesu, was hast du verbrochen“ von Ferdinand<br />

Pittl, dem Kooperator von Zams.<br />

Angebote: aus Aldrans - Sängerinnen im Choreinsatz aus Aldrans -Gesamtbild beider Chöre vor dem Altar<br />

Wie bereits vor 2 Jahren hatten sich<br />

der Kirchenchor Debant (Leitung:<br />

Pius Bergmann) und der Chor Allegro<br />

Aldrans (Leitung: Ursula Steindl-<br />

Bergmann) auf ein gemeinsam zu erarbei-tendes<br />

Gottesdienstprogramm<br />

verabredet.<br />

Ziel war die gemeinsame Gestaltung von<br />

Gottes-diensten in Debant und Lienz bzw.<br />

in Aldrans und Innsbruck-Allerheiligen.<br />

Die „Erste Messe“ von Gerhard Schacherl<br />

war als ansprechendes Programm in beiden<br />

Chö-ren seit Herbst 2012 in die Probenarbeit<br />

eingebaut – dazu gab es auch<br />

noch ein Chorproben-wochenende mit -<br />

vom TSB unterstütztem – Stimmbildungstraining.<br />

Durch die gute Zusammenarbeit<br />

der beiden Chöre – nicht zuletzt getragen<br />

von der geschwis-terlichen Verbundenheit<br />

der ChorleiterInnen – konnten wir Mitte<br />

März 2013 in Osttirol und Ende April 2013<br />

in Nordtirol jeweils zwei stimmige und<br />

starke Gottesdienste gestalten und uns<br />

am gemeinsamen Chorklang von über 40<br />

SängerInnen gegenseitig erfreuen. Unterstützt<br />

wurden wir dabei am E-Piano von<br />

Anna Bergmann.<br />

BERICHTE AUS DEN CHORBEZIRKEN – REUTTE<br />

BERICHTE AUS DEN CHORBEZIRKEN – OSTTIROL<br />

25 JAHRE<br />

ST. ULRICH –CHOR PINSWANG<br />

OSTERKONZERT<br />

„VOKALISSIMO“ LIENZ<br />

Seit nun mehr 25 Jahren besteht der<br />

gemischte Chor St. Ulrich in Pinswang.<br />

Das ist Grund genug, um dieses<br />

Jubiläum gebührend zu feiern.<br />

So nützte der Chor dieses Ereignis zu<br />

einem Ausflug nach Südtirol, wo wir<br />

in der Franziskanerkirche die Sonntagsmesse<br />

gestalten durften.<br />

Mit großer Freude brachten die Sängerinnen<br />

und Sänger unter der Leitung von Josef<br />

Pressl die Alpenlänische Mess`mit einer<br />

Gitarrenbegleitung in der gut besuchten<br />

Kirche dar. Nach dem Gottesdienst wurde<br />

im benachbarten Weinkeller gemeinsam<br />

gesungen und mit einer Tanzlmusig aus<br />

Pinswang musiziert und getanzt.<br />

Das eigentliche Jubiläumskonzert findet<br />

am 12. Oktober 2013 im Gemeindesaal in<br />

Pinswang statt, wozu wir jetzt schon einladen<br />

möchten. Die beliebtesten Lieder<br />

der vergangenen 25 Jahre aus verschiedenen<br />

Epochen und Stilrichtungen werden<br />

bei diesem Konzert zum Besten gegeben.<br />

Während des Jahres sind weitere Auftritte<br />

eingeplant.<br />

Der Kammerchor „Vokalissimo“ Lienz<br />

lud am Ostermontag zum Festkonzert<br />

in die Spitalskirche Lienz.<br />

Unter der neuen musikalischen Leitung<br />

von Helmut Oberdorfer ließ das<br />

Ensemble einen neuen – anderen –<br />

Stil erwarten.<br />

Schon die Programmauswahl verriet, dass<br />

sich der Chorleiter bei seinem ersten Auftritt<br />

auf altbewährte Größen der Musikwelt<br />

des Barock und der Romantik einschwor:<br />

Claudio Monteverdi, Johann Sebastian<br />

Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, um<br />

nur einige zu nennen. Bachs „Komm, o<br />

Tod, du Schlafes Bruder“ gab der Hörerschaft<br />

als Eröffnungsstück einen schlichten<br />

und ebenso tiefgehenden ersten Klangeindruck<br />

des im Vergleich zum letzten<br />

Auftritt Ende Oktober zahlenmäßig reduzierten<br />

Chores. Bei den abschließenden<br />

Choralkantaten wirkte noch ein bestens<br />

eingestimmtes Streicherensemble samt<br />

Cembalo mit. Das dynamisch facettenreiche<br />

Dirigat von Helmut Oberdorfer wurde<br />

von den Sängerinnen und Sängern vollends<br />

umgesetzt. Das Motto des Konzertes<br />

„Alles was ihr tut“ war dem Titel des<br />

finalen Stückes von Dietrich Buxtehude<br />

entnommen. Lebendig und farbenreich<br />

gesungen und musiziert war es der gelungene<br />

Schlusspunkt des Osterkonzertes.


BERICHTE AUS DEN CHORBEZIRKEN – KUFSTEIN KITZBÜHEL& OSTTIROL KUFSTEIN SEITE 11<br />

HOPFGARTNER CHÖRE<br />

SALZBURGER PASSIONSSINGEN 13<br />

AUF SPUREN VON CHE GUEVARA<br />

KUFSTEINER SINGKREIS<br />

„Kuba ist eine Reise wert“ – das war<br />

der einhellige Tenor beim Kufsteiner<br />

Singkreis, den eine große Chorreise<br />

heuer in die Karibik geführt hat. Höhepunkt<br />

der Reise war ein Konzert in<br />

Havanna.<br />

Zehn Tage lang wandelte die 31köpfige<br />

Kufsteiner Reisegruppe auf den Spuren<br />

von Che Guevara. In Havanna, der größten<br />

Metropole der Karibik, stand auch ein vielbeachteter<br />

Auftritt auf dem Programm: In<br />

der „Basilica de San Francisco de Asis“ gab<br />

der Kufsteiner Singkreis vor 300 Zuhörern<br />

gemeinsam mit einem kubanischen Chor<br />

ein gelungenes Konzert.<br />

Eine Oldtimerfahrt am Malecon, eine Tabakfarm,<br />

die Lieblingsbar von Ernest Hemingway<br />

„La Floridita“, der Christus von<br />

Havanna – keine Sehenswürdigkeit dieser<br />

farbenfrohen Stadt wurde ausgelassen.<br />

„Musik verbindet – und die Klänge der<br />

weltberühmten kubanischen Musik bleiben<br />

unvergessen für uns“, freuen sich Obfrau<br />

Gudrun Windhofer und Maria Parth, die diese<br />

faszinierende Reise organisiert hatten.<br />

Schon zum vierten Mal wurde in<br />

Hopfgarten – neben anderen Orten<br />

in Tirol, Salzburg und Bayern – das<br />

„Salzburger Passionssingen“ dargeboten.<br />

Es ist dies eine Mischform<br />

aus Passionssingen und Passionsspiel<br />

– immer mit einem speziellen<br />

Thema.<br />

Das Thema dieses Jahr: Das Leiden Jesu<br />

Christi aus der Sicht des jüdischen Ratsherrn<br />

und heimlichen Jüngers Jesu Nikodemus.<br />

Sein Zaudern und Zögern, seine<br />

Ängstlichkeit, wenn es um ein wahrhaftiges<br />

Leben geht, haben sehr viel mit jedem<br />

von uns zu tun. Die zentrale Frage<br />

nach der Zivilcourage verlieh dem Stück<br />

eine besonders aktuelle Note. Dieser<br />

Abend wurde für alle Besucher zu einem<br />

tiefen Erlebnis hin auf dem Weg nach Ostern.<br />

Das bewährte Team des „Salzburger<br />

Passionssingens“ unter der Gesamtleitung<br />

von Andreas Radauer besteht aus<br />

Musikgruppen und Schauspielern aus<br />

dem Land Salzburg. Das Besondere an<br />

der diesjährigen Aufführung in Hopfgarten:<br />

Die Chorpartien wurden von den zwei<br />

heimischen Chören - dem Kirchenchor<br />

und der Kantorei – beide unter der Leitung<br />

von Maria Laiminger - selbst gesungen.<br />

Auch die Orgel spielte ein Hopfgartner:<br />

Manfred Hammer.<br />

HEITER, FRÖHLICH INS FRÜHJAHR<br />

SCHWOICHER SÄNGER<br />

BESONDERE OSTERMATINEE<br />

VOKALENSEMBLE MOSAIK<br />

„Humorvoll und heiter“ – so präsentierte<br />

sich die Schwoicher Sängerrunde<br />

bei ihrem traditionellen<br />

Frühjahrskonzert. Es war wieder<br />

ein höchst vergnüglicher und beschwingter<br />

Abend, den Obmann Martin<br />

Lengauer-Stockner und Chorleiter<br />

Sebastian Egerbacher mit ihrer<br />

strammen Sängerrrunde ihrem treuen<br />

Publikum bescherten.<br />

Mit dem „Sparchner Doppelquartett“ unter<br />

Leitung von Johann Leitner hatte man sich<br />

musikalische Verstärkung aus Kufstein<br />

geholt. Die Publikumslieblinge an diesem<br />

Abend aber waren unbestritten die beiden<br />

schneidigen „Gruber Buam“ Hannes und<br />

Flori. Mit ihren schmissigen Liedern und<br />

Gstanzeln eroberten die beiden musikalischen<br />

Lausbuben aus Bayern die Herzen<br />

der Zuhörer im Sturm. Für schwungvolle<br />

Auflockerung sorgten die „Glück auf Musikanten“<br />

aus Bad Häring. In der Pause wurden<br />

langjährige Mitglieder vor den Vorhang<br />

gebeten. Sepp Strasser (60 Jahre - goldenes<br />

Ehrenzeichen mit Kranz), Obmann<br />

Martin Lengauer-Stockner, Roland Sonnerer,<br />

Josef Exenberger und Josef Lengauer<br />

Stockner (25 Jahren) und Sebastian Egerbacher<br />

trug noch eine überdimensionale<br />

Stimmgabel nach Hause – ein originelles<br />

Geschenk für 35 Jahre als Chorleiter.<br />

(v.l.n.r.): Pepi Exenberger, Landesobmann des tsb Manfred Duringer, Roland Sonnerer, Sepp Strasser,<br />

Chorleiter Sebastian Egerbacher, Josef Lengauer Stockner, Bgm. Josef Dillersberger und Obmann<br />

Martin Lengauer-Stockner.<br />

Einen musikalischen Leckerbissen<br />

der besonderen Art präsentierten am<br />

Ostermontag, 1. April 2013 das Vokalensemble<br />

Mosaik gemeinsam mit<br />

der BMK Kundl. Auf Einladung des<br />

Tourismusverbandes Kundl lud man<br />

gemeinsam zur Matinee, die in interessanten<br />

Besetzungen verschiedenste<br />

Arrangements von Gesang und<br />

Blasmusik auf dem Programm hatte.<br />

Die Moderation des Vormittages übernahm<br />

Landeskapellmeister Hermann<br />

Pallhuber. Unter dem Motto „Lieder aus<br />

früheren Zeiten“ und mit Liedern aus den<br />

20er und 30er Jahren setzte das Vokalensemble<br />

Mosaik einen thematischen<br />

Schwerpunkt im Konzert, begleitet wurden<br />

die SängerInnen dabei immer wieder<br />

von unterschiedlichen Besetzungen<br />

der BMK Kundl, die ihrerseits auch mit<br />

Brassensemble, Klarinetten- und Saxophonquartett<br />

brillierte. Eine gesangliche<br />

Herausforderung waren die mit der Musikkapelle<br />

gemeinsam vorgetragenen<br />

Werke wie „When you believe“ (aus König<br />

der Löwen) oder „Hymn to freedom“<br />

von T. Deleruyelle, die viel Feingefühl und<br />

Musikalität in der Abstimmung beider<br />

Klangkörper forderten. Über 300 Konzertbesucher<br />

im voll besetzten Gemeindesaal<br />

Kundl zeigten sich begeistert.


KONZERTE UNSERER CHÖRE<br />

SAMSTAG, 08.06.2013:<br />

LIEDERKRANZ IMST (Ltg. Viktor Schellhorn) Jubiläumskonzert zum<br />

150 jährigen Bestehen, Mitwirkende: CHORWERKSTATT TELFS (Ltg. Nina<br />

Redlich),Schülerchor NMS Imst (Christian Benz), 20:00, Stadtsaal Imst<br />

SONNTAG, 09.06.2013:<br />

MÄNNERCHOR ROPPEN (Ltg. Johannes Nagele), "Männer mag man eben" -<br />

Vatertagskonzert, Mitwirkende: Kinderchor Roppen, The Voices,<br />

19:30, Kultursaal Roppen,<br />

NMS VOMP und LMS Schwaz "Löwenherz – Leonardo und das magische<br />

Amulett" , Ein Musical der NMS Vomp-Stans, das die Zeiten verbindet,<br />

17:00 und 19:30 Uhr im Mehrzwecksaal Vomp<br />

MUSIK IM SCHLOSS - ein klangvoller Spaziergang durch Schloss Ambras,<br />

18:00, KAMMERCHOR INNSBRUCK (Ltg. Oliver Felipe Armas), VOKALENSEMB-<br />

LE VOCAPPELLA (Ltg. Bernhard Sieberer), Mädchenchor am Dom zu St. Jakob<br />

(Ltg. Christoph Klemm), Ensemble Sferraina<br />

MONTAG, 10.06.2013:<br />

NMS VOMP und LMS Schwaz "Löwenherz – Leonardo und das<br />

magische Amulett" , Ein Musical der NMS Vomp-Stans, das die Zeiten<br />

verbindet,Schulaufführung 10:00 Uhr im Mehrzwecksaal Vomp<br />

DIENSTAG, 11.06.2013:<br />

NMS VOMP und LMS Schwaz "Löwenherz – Leonardo und das magische<br />

Amulett" , Ein Musical der NMS Vomp-Stans, das die Zeiten verbindet,<br />

Schulaufführung 09:00 und 10:00 Uhr im Mehrzwecksaal Vomp<br />

FREITAG, 14.06.2013:<br />

DAVID SINGKREIS, "What a feeling" - Lieder über Sehnsucht, Wut, Liebe,<br />

Glück, uvm., Ltg. Christian Stecher, 20:00, Pfarrkirche Schönegg/Hall<br />

GEMISCHTER CHOR ALLERHEILIGEN, Lateinamerika - Abend mit Misa Criolla,<br />

Ltg. Patricia Klemm, 20:00, Pfarrkirche Allerheiligen<br />

SAMSTAG, 15.06.2013:<br />

DAVID SINGKREIS, "What a feeling" - Lieder über Sehnsucht, Wut, Liebe,<br />

Glück, uvm., Ltg. Christian Stecher, 20:00, Pfarrkirche Schönegg/Hall<br />

GEMISCHTER CHOR ALLERHEILIGEN, Lateinamerika - Abend mit Misa Criolla,<br />

Ltg. Patricia Klemm, 20:00, Pfarrkirche Allerheiligen<br />

SONNTAG, 16.06.2013:<br />

STADTPFARRKIRCHENCHOR LANDECK, H.I.F. Biber, Missa "Sancti Henrici",<br />

Ltg. Bruno Öttl, 10:00, Pfarrkirche Zams<br />

PFARRCHOR INNSBRUCK - MÜHLAU, Kirchenkonzert, Werke von Schütz, Telemann,<br />

Händel, Schuber, Mozart, Haydn und Beethoven,Guerrero, u.a. für Soli,<br />

Chor und Orcheser, Ltg. Siegfried Singer, 19:30, Pfarrkirche Mühlau<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

PREMIEREN AM TIROLER LANDESTHEATER<br />

SAMSTAG, 21.09.2013:<br />

19.00Uhr, Guiseppe Verdi "La forza del destino"<br />

SONNTAG, 22.09.2013:<br />

19.00Uhr, Kammerspiele, Dan Goggin, "Non(n)sens"<br />

SAMSTAG, 5.10.2013:<br />

19.00Uhr, Jerry Bock, "Anatevka"<br />

SAMSTAG, 22.06.2013:<br />

DAVID SINGKREIS, "What a feeling" - Lieder über Sehnsucht, Wut, Liebe,<br />

Glück, uvm., Ltg. Christian Stecher, 20:00, Pfarrkirche St. Pirmin/Innsbruck<br />

SAMSTAG, 29.06.2013:<br />

PARS PRO TOTO (Ltg. Viktor Schellhorn), Michaelis Kammerchor Wien<br />

(Ltg. Michael Hladik), Konzert, 20:00, Riesensaal der Hofburg<br />

SAMSTAG, 06.07.2013:<br />

TSB KONZERT: Mikis Theodorakis "Alexis Zorbas" - 50 Jahre Partnerstädte<br />

Freiburg/Innsbruck, 20:00, Saal Tirol, Congress Innsbruck<br />

SAMSTAG, 28.09.2013:<br />

JOHANNES - CHRYSOSTOMOS - CHOR, Konzert im Rahmen einer Ikonenausstellung,<br />

Ltg. Georg Bleyer, 19.00 od. 20:00, Kirche Kranebitten<br />

CHOR TIROL<br />

Zeitschrift des tsb – <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong>es<br />

<strong>Ausgabe</strong> Juni 2013<br />

Inhaber und Sitz der Redaktion:<br />

<strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong>, Museumstraße 33/31, 6020 Innsbruck<br />

ZVR: 865651825<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Landesobmann Manfred Duringer<br />

Konzeption: Mag. Martha Mravlag, Viktor Schellhorn<br />

Redaktion: Mag. Martha Mravlag<br />

Wir behalten uns eventuelle Kürzungen und/oder sprachliche Abänderungen der zugesandten<br />

Beiträge vor.<br />

Gestaltung: Irene Daz, www.dazdesign.at<br />

Fotos: tsb, von den jeweiligen Chören<br />

Druck: Druckerei Pircher, www.pircherdruck.at<br />

Kontaktadresse:<br />

tsb - <strong>Tiroler</strong> <strong>Sängerbund</strong>, Museumstraße 33/31, 6020 Innsbruck<br />

Bürozeiten: Mo-Fr 9.00-12.00 Uhr und Mo-Do 14.00-17.00 Uhr<br />

Tel 0512 588801, Fax 0512 560640<br />

www.tirolersaengerbund.at, sekretariat@tirolersaengerbund.at<br />

Sprechstunden:<br />

Landesobmann Manfred Duringer: nach Vereinbarung<br />

Landeschorleiter Mag. Georg Weiß: nach Vereinbarung<br />

Blattlinie:<br />

Aktuelle Informationen zum <strong>Tiroler</strong> Chorwesen<br />

Erscheint fünf Mal jährlich<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint Anfang Oktober 2013<br />

Redaktionsschluss: 15. September 2013

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