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Nachwuchsförderung in den Darstellende Künsten - proskenion ...

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Geigenspiel begonnen und ungefähr zur selben Zeit auch <strong>den</strong> ersten formalen Unterricht erhalten;<br />

die Entscheidung Musiker zu wer<strong>den</strong>, hatten die meisten kurz vor ihrem fünfzehnten Geburtstag<br />

getroffen.<br />

Das E<strong>in</strong>zige, was gefun<strong>den</strong> wurde, war die Zahl der Stun<strong>den</strong>, die sie bisher tra<strong>in</strong>ierten. Während<br />

die besten Geigenspieler im Alter von 20 Jahren durchschnittlich 10.000 Übungsstun<strong>den</strong> h<strong>in</strong>ter<br />

sich gebracht hatten, waren es <strong>in</strong> der zweiten Gruppe 8.000 Stun<strong>den</strong> und <strong>in</strong> der letzten Gruppe<br />

6.000 Stun<strong>den</strong>.<br />

Von diesem Muster gab es ke<strong>in</strong>e Ausnahme: Niemand hatte die Spitzengruppe ohne zeitlich<br />

<strong>in</strong>tensivstes Üben erreicht, und niemand hatte im Kontext der Stun<strong>den</strong>quantität hart gearbeitet,<br />

ohne herausragende Leistungen zu erzielen. Gezieltes Üben war der e<strong>in</strong>zige Faktor, der die<br />

Besten von <strong>den</strong> anderen Gruppen unterschied.<br />

Daraus ergab sich für Ericsson e<strong>in</strong>e Art Faustregel: 10 000 Stun<strong>den</strong> und rund 10 Jahre benötigen<br />

Menschen, um Außergewöhnliches zu leisten. Der Zusammenhang hat sich bisher <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen gezeigt, im Sport, im Schach und sogar im Dartwerfen, aber eben auch <strong>in</strong> Kunst und<br />

Kultur.<br />

Wichtig ist dabei jedoch nicht nur die re<strong>in</strong>e Anzahl der Stun<strong>den</strong> (Quantität), sondern auch die<br />

Intensität (Qualität), mit der sich e<strong>in</strong>er Tätigkeit gewidmet wird. Die Viol<strong>in</strong>stu<strong>den</strong>ten wur<strong>den</strong><br />

gebeten, e<strong>in</strong>e Woche lang genau Tagebuch zu führen. Alle Stu<strong>den</strong>ten beschäftigten sich zwischen<br />

50 und 60 Stun<strong>den</strong> pro Woche mit Musik. Die Forscher sahen jedoch genauer h<strong>in</strong>. Sie entdeckten,<br />

dass die Intensität der Übungsstun<strong>den</strong> schwankte: Während e<strong>in</strong>ige Stu<strong>den</strong>ten lediglich e<strong>in</strong><br />

Sechstel ihrer Zeit <strong>in</strong> konzentriertes E<strong>in</strong>zeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>in</strong>vestierten, war es bei anderen fast die Hälfte.<br />

Sie machten etwas, das Hobbymusiker nie tun wür<strong>den</strong>: Für sich alle<strong>in</strong>e immer wieder die Griffe<br />

üben, die sie noch nicht beherrschten.<br />

Und jene, die am härtesten tra<strong>in</strong>ierten, befan<strong>den</strong> sich <strong>in</strong> der Gruppe, der als besonders begabt<br />

gelten<strong>den</strong> Stu<strong>den</strong>ten. „Dabei haben sie lediglich mehr dafür getan, die Grenzen ihres Könnens<br />

auszuweiten“, kommentiert Ericsson.<br />

Wer dagegen macht, was er schon kann, arbeitet nicht besser, sondern nur mechanischer.<br />

Menschen können dreimal pro Woche Golf spielen und trotzdem 30 Jahre lang auf dem gleichen<br />

Leistungsstand bleiben.<br />

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