TUTorial
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TUTorial
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<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Praktischer Teil<br />
Gruppendynamik – Methoden<br />
<br />
„Hallo, ich versteh’ dich so schlecht. Die Verbindung ist total schwach. ...<br />
Was?“<br />
„Ich brauche dringend von dir die Planung vom dritten Treffen, du musst die<br />
doch noch zu Hause haben! Ich bin im Stress, ich habe in einer Stunde<br />
Tutorium und weiss noch nicht was ich machen soll!“<br />
„ ... Ja ich hab’ schon einmal in Kleingruppen gearbeitet ... Nein freiwillig<br />
haben wir damals die Gruppen aufgeteilt ... Ob es gescheit war? Ja für uns<br />
hat es so gepasst ... Die TeilnehmerInnen wollten keine Kleingruppen bilden<br />
... Wir waren damals 18 Personen ... Ich kann dir nicht helfen ... Es kommt<br />
darauf an ob es für die Situation angemessen ist ... Ja natürich gibt es<br />
Themen die alle angehen ... Du musst eine Methode finden die für die<br />
Bedürfnisse der TeilnehmerInnen passt, schau doch im <strong>TUTorial</strong> nach“<br />
Die Idee der nachfolgen Seiten lautet, TutorInnen einen Einblick<br />
in Gruppenprozesse zu ermöglichen, zu motivieren, sich selbstständig<br />
weitere Informationen zu organisieren sowie Freude an<br />
der Auseinandersetzung mit sich selbst und Gruppen zu wecken.<br />
Auf dem Markt befinden sich viele verschiedene Methoden-Sets,<br />
Übungsanleitungen, Fit-Macher für das Training in 24 Stunden.<br />
Einige Institutionen stellen ihren TrainerInnen Methodenkarteien<br />
zur Verfügung, in denen sie nach Kategorien geordnet Übungen<br />
und Methodenbeispiele anbieten. Hier wird eine andere Form der<br />
Zusammenstellung gewählt.<br />
Gruppen zu leiten bedeutet nicht, bei der Kategorie Spiele für<br />
den Beginn nachzuschlagen, in die Schatzkiste zu greifen und die<br />
bunteste oder schrillste Methode herauszuholen. Für mich be<br />
deutet Gruppenleiten, mit allen Beteiligten in Interaktion zu treten,<br />
die Situationen zu analysieren und mir Interventionsmöglichkeiten<br />
zu überlegen. Daher werden auf den anschliessenden<br />
Seiten nicht einfach ein Pool an Spielen und Übungen zur Verfügung<br />
gestellt, sondern auch Fragen aufgeworfen und Anregungen<br />
gegeben, wie Gruppenprozesse beobachtet, analysiert und<br />
ausgewertet werden können. Die konkreten Anleitungen stellen<br />
exemplarische Möglichen dar, sie sollen und können für die jeweiligen<br />
Situationen adaptiert und erweitert werden.<br />
Methoden<br />
Ich wünsche euch<br />
viel Spaß und<br />
Erfolg beim<br />
Leiten eurer<br />
Gruppen.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Arbeitsformen<br />
Arbeitsformen, die in der Gruppe zur Anwendung gelangen,<br />
bilden einen Rahmen für die Erarbeitung von Themeninhalten.<br />
Richtig eingesetzt bilden sie ein Hilfsmittel, um die auf ein<br />
Thema gerichtete Kommunikation und Interaktion in der Gruppe<br />
zu unterstützen.<br />
Plenum<br />
Das Plenum bezeichnet die Versammlung aller TN. Um das<br />
Plenum räumlich nicht hierarchisch zu gestalten, empfiehlt es<br />
sich, einen Sesselkreis zu bilden, sodass sich alle TN sehen und<br />
hören können. Das Plenum eignet sich für den Austausch von<br />
Informationen, die alle TN betreffen, um beispielsweise alle auf<br />
den gleichen Informationsstand zu bringen. Auch sollten grundsätzliche<br />
Angelegenheiten im Plenum von allen entschieden werden,<br />
da sie auch von allen getragen werden müssen.<br />
Für die Erarbeitung unterschiedlicher Ideen und Vorschläge<br />
eignet sich das Plenum jedoch weniger. Oft reden immer die<br />
Gleichen und zuhören ist anstrengend, wenn Themen verhandelt<br />
werden, die nur einzelne aus der Gruppe betreffen. Machtverhältnisse<br />
in der Gruppe und eingespielte Gruppendynamiken lassen<br />
sich in dieser Form der Zusammenarbeit oft nur schwer benennen<br />
oder durchbrechen und steuern so, was vordergründig als<br />
reine Diskussion um die Sache erscheint<br />
Methoden<br />
<br />
Kleingruppen (KG)<br />
Wenn zu einem Thema konkrete Ergebnisse erarbeitet werden<br />
müssen, ist diese Arbeitsform sinnvoll. Die Gruppenteilung kann<br />
anhand von Gemeinsamkeiten der TN erfolgen, z. B. nach gemeinsamen<br />
Erfahrungen oder auch zufällig (siehe ‚Atome und<br />
Moleküle’ Spiel). Diese Arbeitsform ermöglicht eine intensive<br />
Auseinandersetzung miteinander bzw. mit Themenbereichen, da<br />
ein Eingehen aufeinander und Hinterfragen der einzelnen<br />
Standpunkte wesentlich einfacher ist als im Plenum. Nach den
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Arbeitsformen<br />
Kleingruppenphasen muss über die Ergebnisse im Plenum informiert und unterschiedliche<br />
Beiträge verglichen werden. Findet die Arbeit zu lange in Kleingruppen<br />
statt, kann das dazu führen, dass das Gefühl, Teil einer größeren Gruppe zu sein,<br />
schwindet und sich Konkurrenzen ausbilden.<br />
Paararbeit<br />
Inhalte werden in einem Zweiergespräch erörtert. Diese Form der Zusammenarbeit ist<br />
besonders in Gruppen günstig, in denen sich die TN noch nicht kennen und es einzelnen<br />
schwer fällt, vor anderen ‚öffentlich’ ihre Position zu vertreten. Schüchternheit<br />
und Angst abbauen und einen ersten Bezugspunkt finden lässt sich im kleinen Rahmen<br />
leichter. Aber auch für die Auseinandersetzung mit persönlichen, eventuell intimen<br />
Themen eignet sich diese Form.<br />
Einzelarbeit (EA)<br />
JedeR TN denkt selbst zum Thema nach. JedeR kann sich ihrer/seiner eigenen<br />
Wünsche, Positionen, Erfahrungen und Erinnerungen bewusst werden. Diese Form ist<br />
besonders dann als Einstieg in ein Thema geeignet, wenn es darum geht, individuelle<br />
Zugänge zu einem Thema (Studienmotivation, Familiengeschichte etc.) zu finden und<br />
deutlich zu machen.<br />
Die eigenen Gedanken zu notieren erleichtert das Einbringen der eigenen Position und<br />
wirkt dem Vergessen der eigenen Gedanken in der Dynamik der Diskussion entgegen.<br />
Methoden<br />
aus: PotzBlitz1982
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Gruppenbeobachtung<br />
Eine Möglichkeit, Informationen über Gruppen, einzelne TeilnehmerInnen<br />
sowie über sich selbst zu bekommen, besteht in<br />
der Beobachtung. In der Beobachtung von Gruppen ist es ratsam,<br />
alle TN im Auge zu haben. Es ist wichtig, nicht nur auf verbale<br />
Äußerungen zu achten, auch nonverbalen Signalen (Körpersprache,<br />
emotionale Reaktionen) kommt im Gruppengeschehen<br />
ein hoher Stellenwert zu. Da eine differenzierte Beobachtung<br />
bedeutet, die Aufmerksamkeit gleichzeitig auf mehrere Punkte<br />
zu richten, ist es manchmal ratsam, verschiedene Beobachtungskriterien<br />
zu benennen und auf BeobachterInnen zu verteilen.<br />
Methoden<br />
<br />
Was sind Kriterien, auf die bei der Gruppenbeobachtung geachtet<br />
werden kann?<br />
Bei Diskussionen:<br />
- Haben sich alle TN an der Gruppendiskussion in gleichen<br />
Maßen beteiligt?<br />
- Gab es einen freien Meinungsaustausch zwischen den TN?<br />
- Hat die Gruppe Druck auf eineN TN ausgeübt?<br />
- Wurde einE TN von anderen beeinflusst?<br />
- Wer vermittelt, lenkt ein, wer verzichtet, blödelt, weicht aus,<br />
setzt sich durch?<br />
- Besteht ein geschlechtsspezifischer Einfluss auf den Fortgang<br />
und das Ergebnis der Diskussion?<br />
- Wie war das Verhältnis von emotionaler und sachlicher<br />
Argumentation?<br />
- Stimmen verbales und nonverbales Verhalten überein?<br />
- Welche Punkte bzw. Themen waren nicht oder nur schwer<br />
behandelbar (Tabus)?<br />
- Welche möglichen Kriterien zur Lösung von Problemen wurden<br />
gefunden?<br />
- Welche Versuche, einer Entscheidung auszuweichen, wurden<br />
gefunden: Vertröstung, Appell, Losentscheidung, externe<br />
Beratung etc.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Gruppenbeobachtung<br />
Bei Entscheidungsfindungen:<br />
- Wie wurde eine Lösung gefunden?<br />
- Um welche Form der Entscheidungsfindungen handelt es sich: Abstimmung,<br />
Konsens, Kompromiss etc.?<br />
- Wurden Wünsche von einzelnen TN bei der Entscheidungsfindung übergangen?<br />
- Wie viel Zeit wurde für die Entscheidungsfindung aufgewendet?<br />
-Wie wird mit Zeit umgegangen? Werden rasch und/oder allgemein befriedigende<br />
Lösungen gefunden?<br />
- Welche Argumente wurden von den einzelnen TN eingebracht? Wer hat sich auf<br />
wen bezogen?<br />
- Welche Arten von Wortmeldungen (Vorschläge, Rückfragen, Analysen,<br />
Strukturierungen, ...) sind im Prozess der Entscheidungsfindung wie häufig<br />
vorgekommen?<br />
In Hinblick auf Rollen in Gruppen?<br />
<br />
- Welche Allianzen, Paarbildungen, Rivalitäten können in der Gruppe festgestellt<br />
werden?<br />
- Welche Regeln bestimmen das Verhalten der TN?<br />
Bei Konflikten:<br />
- Welche Konflikte gibt es in der Gruppe?<br />
- Werden Konflikte angesprochen?<br />
- Stehen Ressourcen allen TN zu Verfügung?<br />
- Sind Ressourcen knapp?<br />
- Gibt es einen Konflikt zwischen zwei TN?<br />
- Sind mehrere TN an dem Konflikt beteiligt?<br />
Beobachtungen sollten der Gruppe zur Verfügung gestellt werden. Es ist jedoch zu<br />
bedenken, dass Rückmeldungen immer durch die Wahrnehmung der BeobachterInnen<br />
gefiltert erfolgen.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Feedback - Rückmeldungen<br />
Ein Feedback ist eine Mitteilung von einer Person an eine<br />
andere. Die Mitteilung informiert darüber, wie die eine Person<br />
die andere wahrnimmt bzw. wie eine gewisse, konkrete Verhaltensweise<br />
von einer/einem BeobachterIn verstanden bzw.<br />
erlebt wird. Feedback geben und nehmen hat sehr viel mit<br />
Vertrauen untereinander zu tun.<br />
Feedback ermöglicht, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren.<br />
Durch gezielte Rückmeldungen können Beziehungen zwischen<br />
einzelnen geklärt sowie Verhaltensweisen besser verstanden werden.<br />
Wer Feedback erhält, hat die Möglichkeit, etwas über das<br />
Bild zu erfahren, das andere von einem/einer haben (Fremdbild)<br />
und dieses mit der Wahrnehmung seiner Selbst (Selbstbild) zu<br />
vergleichen.<br />
Feedback ist eine Form von unterstützender Kritik, die einiges an<br />
Übung erfordert und folgendes berücksichtigen sollte.<br />
Methoden<br />
<br />
Wie geht Feedback vor sich?<br />
Feedback geht vor sich, indem jedeR die andere Person wissen<br />
lässt, was er/sie über die/den AndereN denkt.<br />
Dies geht in Gruppen oft auf sehr unterschiedliche Weise vor<br />
sich. Beispielsweise: bewusst, wie etwa durch ein zustimmendes<br />
Nicken in einer gewissen Situation – oder unbewusst durch ein<br />
Nicht-Zuhören oder Einschlafen. Es kann in Worte gefasst sein,<br />
jedoch auch non-verbalen Ausdruck bekommen, wie durch das<br />
Verlassen des Raumes sowie formal durch Fragebögen oder nicht<br />
formal z. B. durch Beifallklatschen.<br />
Das Feedback soll sein:<br />
Beschreibend<br />
Indem die eigene Reaktion auf ein Verhalten einer anderen<br />
Person beschrieben wird, wird es dieser überlassen, ob sie die<br />
Informationen verwendet oder nicht. Moralische Bewertungen
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Feedback - Rückmeldungen<br />
(gut-schlecht Urteile) sind zu unterlassen, da diese eine Verteidigungshaltung auslösen,<br />
in der die angebotene Information nicht angenommen werden kann.<br />
Objektivität und Wahrheit gibt es im Zusammenhang mit eigener Wahrnehmung nicht.<br />
Es können Situation immer nur so beschrieben und rückgemeldet werden, wie sie von<br />
einer/einem selbst erlebt und empfunden wurden.<br />
Feedback sollte deshalb nicht in der Form „Es ist so, dass ...“ oder „In Wirklichkeit<br />
hast du ...“ gegeben werden, sondern in einer Art und Weise erfolgen, die das eigene<br />
Erleben reflektiert – „Für mich war das so, dass ...“. Der/die BeobachterIn gibt daher<br />
seine/ihre subjektiven Meinungen und Eindrücke wieder. Dies sagt oft auch viel über<br />
den/die BeobachterIn selbst aus. Die Person, die Feedback erhält, kann so erfahren,<br />
wie ihr Verhalten bei verschiedenen Personen ankommt und wirkt.<br />
Konkret<br />
Feedback soll sich auf eine konkrete Situation beziehen. Allgemeine Feststellungen<br />
helfen selten weiter, z. B. „Es gibt Personen, die sind dominanter“. Konkret hingegen<br />
wäre: „Gerade vorhin, als wir in dieser Sache zu einer Entscheidung kommen wollten,<br />
hatte ich das Gefühl, dass du mich angreifen würdest, wenn ich deinen Argumenten<br />
nicht zustimme.“ .<br />
Zur rechten Zeit<br />
Feedback ist besonders wirksam, wenn wenig Zeit zwischen dem betreffenden<br />
Verhalten und der Information über die Wirkung dieses Verhaltens liegt. Es sollte sich<br />
auf Situationen beziehen, die die Gruppe gemeinsam durchlebt hat und nicht in der<br />
Form „Also letzte Woche, als wir beide uns da getroffen haben, ...“ erfolgen.<br />
Annehmbar<br />
Feedback kann, wenn es kritische Äußerungen enthält, auch zerstörend wirken. Es<br />
sollte beim Feedback deshalb nicht nur auf eigene, persönliche Bedürfnisse geachtet<br />
werden, sondern Feedback muss die Bedürfnisse und emotionale Kapazität der<br />
anderen Person, der wir Informationen zur Verfügung stellen, im Blick haben - das<br />
Feedback muss annehmbar sein.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Feedback - Rückmeldungen<br />
Brauchbar<br />
Es muss sich auf Verhaltensweisen beziehen, die der/die Betroffene fähig ist zu ändern.<br />
Es ist nicht hilfreich, auf Gegebenheiten hinzuweisen, auf die er/sie keinen Einfluss<br />
hat.<br />
Erbeten<br />
Das steht im Gegensatz zu ‚aufgezwungen’. Feedback ist nur dann wirksam, wenn<br />
der/die EmpfängerIn selbst die Fragen formuliert hat, auf die der/die BeobachterIn<br />
dann antwortet.<br />
Klar und genau formuliert<br />
Die beschriebenen Beobachtungen sollten klar formuliert sein, sodass die betroffene<br />
Person wenig Raum für weitere Spekulationen hat.<br />
Aus verschiedenen Perspektiven erfolgen<br />
In einer Gruppe haben sowohl die GeberInnen als auch die EmpfängerInnen des<br />
Feedbacks die Möglichkeit, die mitgeteilten Beobachtungen mit anderen zu vergleichen,<br />
indem auch die anderen TN der Gruppe nach ihren Eindrücken gefragt werden.<br />
Um einem Feedback einen Rahmen zu geben, gibt es bestimmte Regeln und Vereinbarungen.<br />
Feedbackregeln:<br />
Methoden<br />
<br />
Für den/die Feedback GebendeN:<br />
Sprich von dir<br />
Beziehe dich auf konkrete Situationen.<br />
Gib deine Information auf eine Weise, die wirklich hilft.<br />
Gib sie sobald wie möglich.<br />
Vermeide moralische Bewertungen.<br />
Biete deine Information an, zwinge sie nicht auf.<br />
Sei offen und ehrlich, soweit du es dir und deinem Gegenüber zutraust.<br />
Bedenke, dass du möglicherweise auch irrst.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Feedback - Rückmeldungen<br />
Für den/die Feedback EmpfangendeN:<br />
Nicht argumentieren und verteidigen.<br />
Nur zuhören, danach nachfragen, um Verständnisfragen zu klären.<br />
Sei so offen wie möglich, nimm von der Rückmeldung das, was du für dich brauchen<br />
kannst.<br />
Arten von Feedback:<br />
Feedback kann am Ende eines Tages oder einer Arbeitseinheit über den<br />
Gruppenprozess im Plenum gegeben werden.<br />
Für die Entwicklung und Klärung von Beziehungen ist das direkte, persönliche<br />
Feedback wesentlich, das aber nicht unbedingt vor der ganzen Gruppe gegeben werden<br />
muss. Es ist günstig, es in kleinen Gruppen oder auch nur zu zweit zu geben, da<br />
dort die Vertrautheit größer ist und die Möglichkeit besteht, mehr aufeinander einzugehen.<br />
Literatur:<br />
Fenger, J. : Feedback geben Strategien und Übungen. 2004<br />
Methoden<br />
aus: PotzBlitz1982
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Gruppe darstellen<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Gruppensituation<br />
indoor<br />
bis Großgruppe<br />
Durchführung u.<br />
Aufarbeitung 90 Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Eine nonverbale Bestandsaufnahme über die Gruppe in Form<br />
eines Gruppensoziogrammes zu erhalten.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Das Gruppensoziogramm verbildlicht Beziehungen und<br />
Verhältnisse und Positionen innerhalb einer Gruppe. Dafür werden<br />
alle TN gebeten, sich selbst so im Raum zu platzieren, wie<br />
es ihrer eigenen Wahrnehmung und Einschätzung der Gruppensituation<br />
entspricht. Wichtig ist also die eigene Stellung, die<br />
Nähe bzw. Distanz zu den anderen TeilnehmerInnen, die<br />
Zuwendung zu oder die Abwendung von einander. JedeR TN<br />
kann sich so lange im Raum bewegen, bis sie/er ihre/seine<br />
Position gefunden hat.<br />
Während des Aufstellens wird nicht gesprochen. Wenn keine<br />
Veränderungen mehr vorgenommen werden, erfolgt eine<br />
gemeinsame Auswertung.<br />
Methoden<br />
<br />
Vorzüge dieser Methode:<br />
Diese Methode setzt nicht nur Spontaneität der Beteiligten<br />
voraus, sie bedarf vor allem eines vertrauensvollen und tragfähigen<br />
Miteinanders. Da sie der Sichtbarmachung und Klärung<br />
von Beziehungen innerhalb der Gruppe dient, zeigen sich dabei<br />
(zwischenmenschliche) Verhältnisse oftmals in unerwarteter<br />
Deutlichkeit, die für einzelne TN auch schmerzhaft sein kann<br />
und deshalb die Fähigkeit und Bereitschaft der Einzelnen verlangt,<br />
vorsichtig stützend zu wirken. Eine Möglichkeit, die<br />
Festschreibung in einem Standbild wieder zu lockern, besteht<br />
darin, auch Aufstellungen zu versuchen, die eine Veränderung<br />
oder ein Entwicklungsziel der Gruppe verbildlichen, und in<br />
diesem Vorgang auch Aufschlüsse über mögliche Wege einer<br />
solchen Entwicklung zu gewinnen.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Gruppe malen<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Eine nonverbale Bestandsaufnahme in Form eines Gruppensoziogrammes.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die TN teilen sich in KG mit je drei bis fünf Personen auf. Jede<br />
KG erhält den Auftrag, die gegenwärtige Situation der gesamten<br />
Gruppe bildlich zum Ausdruck zu bringen. Sie werden gebeten,<br />
zunächst gemeinsam über Form und Inhalt ihrer Darstellung zu<br />
sprechen und zu beraten, und diese dann mit zeichnerischen<br />
Mitteln (Symbolen etc.) gemeinsam zu realisieren. (ca. 30-45<br />
Min.). Um eine kreative Verbildlichung zu ermöglichen, ist es<br />
von Vorteil, verschiedenartige Malfarben und vielfältiges<br />
Collagenmaterial zur Verfügung zu haben. Die Arbeiten werden<br />
anschließend im Plenum vorgestellt und besprochen.<br />
Gruppensituation<br />
indoor<br />
bis Großgruppe<br />
ca. 60 Min.<br />
Papier, Stifte,<br />
Malfarben, Uhu, Schere,<br />
buntes Papier etc.<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Vorzüge dieser Methode:<br />
Diese Methode macht die Mitwirkung und Mitverantwortung der<br />
TN in der Gruppe sichtbar, und sie hilft, zwischen Beschreibung<br />
und Bewertung zu unterscheiden. Alle TN sind am Prozess der<br />
Reflexion aktiv beteiligt.<br />
Die TN können sich über das Medium des Bildes zur Gruppe<br />
aber auch zur/zum TutorIn kritisch äußern. Durch die Aufteilung<br />
der Gruppe in KG, werden unterschiedliche Perspektiven sichtbar,<br />
die im Plenum besprochen werden können.<br />
Diese Methode bietet die Chance, andere Ausdrucksweisen wie<br />
Phantasie ins Spiel zu bringen, und bei den TN Ressourcen zu<br />
aktivieren, die sonst vielleicht unentdeckt blieben. Umgekehrt<br />
hat diese Methode jedoch auch den Effekt, dass manchmal<br />
Aspekte an einer Gruppe zum Ausdruck gebracht werden, die in<br />
der diskursiven Auseinandersetzung verborgen bleiben oder den<br />
TN nicht bewusst waren.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Schnecken in der Landschaft<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Gruppensituation<br />
indoor<br />
ab 5 Personen<br />
ca. 30 Min.<br />
Kopiervorlage, Stifte<br />
Ziel der Methode:<br />
Die eigene Rolle in der Gruppe durch Selbst- und Fremdwahrnehmungen<br />
reflektieren.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die TN bekommen alle eine eigene Kopiervorlage und Stifte. Sie<br />
sollen sich nun in Einzelarbeit überlegen, welche Schnecke am<br />
ehesten ihrer/seiner eigenen Position oder Situation in der<br />
Gruppe entspricht. Diese malt die/der TN dann an. Es können<br />
auch Schnecken hinzugefügt werden. Wenn alle TN sich für eine<br />
Schnecke entschieden haben, werden Kleingruppen zu je 3 - 4<br />
Personen gebildet.<br />
In diesen Kleingruppen wird über die Schneckenlandschaften<br />
reflektiert. In einem anschließenden Plenum sollen die TN<br />
berichten, wie es ihnen ergangen ist und ob ihre Einschätzungen<br />
mit denen ihrer KollegInnen übereinstimmen.<br />
Variation:<br />
Je nach dem, wie intensiv die Auseinandersetzung mit den eigenen<br />
Rollen in Gruppen sein soll, können die Ergebnisse der<br />
Kleingruppe noch im Plenum besprochen und die Rollen aller<br />
TN beleuchtet werden.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Schnecken in der Landschaft<br />
Kopiervorlage
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Blitzlicht<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Stimmung /<br />
Gruppensituation<br />
indoor / Sesselkreis<br />
Großgruppe bis 35<br />
Personen<br />
ca. 2 Personen pro<br />
Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Bestandsaufnahem, Feststellen des Status quo.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
JedeR TN formuliert mündlich in ein oder zwei Sätzen, was<br />
er/sie gerade in diesem Augenblick in der Gruppe denkt oder<br />
empfindet. Den einzelnen Äußerungen wird ohne Zwischenkommentar<br />
oder Wertung zugehört. Es geht darum, dass alle<br />
etwas sagen. Es soll rasch gehen, also ein ‚Blitzlicht’ auf die<br />
momentane Gruppensituation und die Befindlichkeit der Einzelnen<br />
werfen.<br />
Im Anschluss daran kann sich eine Diskussion entwickeln oder<br />
es können aufgeworfene Fragen und ins Spiel gebrachte Themen<br />
für die weitere Bearbeitung festgehalten werden. Ein Blitzlicht<br />
wird auch eingesetzt, um der Gruppe einen Themen-, Ebenen -<br />
oder Perspektivenwechsel (von der Sachebene auf die emotionale<br />
Ebene, von der gemeinschaftlichen auf die individuelle<br />
Perspektive, ...) zu ermöglichen.<br />
Vorzüge dieser Methode:<br />
Alle Beteiligten werden eingebunden, die Art der Aufgabenstellung<br />
kennt keine Unterscheidung zwischen dem Beschreiben<br />
und Bewerten von Tatbeständen, sie lässt den Sprechenden in der<br />
Wahl der Thematik völlige Freiheit.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Prozessevaluation durch Befragung<br />
Neben der Beobachtung kann durch gezielte Befragung der TN<br />
ein Bild über die Gruppe und den Prozess entstehen.<br />
Bei Entwicklung einer Fragstellung muss berücksichtigt werden,<br />
dass:<br />
- jedeR TN nur für sich selbst sprechen kann,<br />
- jedeR TN nur mitteilen kann, was er/sie selbst verifizierbar<br />
wahrnimmt und beobachtet,<br />
- jedeR TN Aussagen nur über solche Empfindungen zu treffen<br />
vermag, die persönlich und mithin auch subjektiv sind.<br />
Eine Frage wie: „Sind die TN am Thema interessiert?“ ist ein<br />
Beispiel dafür, wie die Fragestellung nicht lauten sollte. Das<br />
Interesse anderer TN kann von einer anderen Person nicht empfunden<br />
werden und die Beobachtung von Interesse ist ebenfalls<br />
nicht (unmittelbar) möglich.<br />
Beobachtbar sind Reaktionen und Handlungen sowie Verhaltensweisen.<br />
Von einem spezifischen Verhalten ausgehend kann unter<br />
Umständen auf mögliches Interesse bzw. Desinteresse<br />
geschlossen werden. Fragen sollten einfach, verständlich und<br />
präzise gestellt werden, um den Interpretationsspielraum in<br />
Hinblick darauf, wie die Antwort zu verstehen ist, möglichst gering<br />
zu halten.<br />
Literatur:<br />
vgl. Gerl, H. / Pehl, K. (Hg.): Evaluationen in der Erwachsenenbildung –<br />
Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung. 1983<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Polaritätsprofil<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Methoden<br />
<br />
Stimmung /<br />
Gruppensituation<br />
indoor<br />
bis Großgruppe<br />
ca. 15 Min.<br />
vorbereitetes<br />
Polaritätsprofil<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Eine Gruppenbestandsaufnahme durch Befragung.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Den TN wird eine Liste mit Eigenschaftspaaren vorgelegt. Diese<br />
können sich auf Inhalte des Tutoriums beziehen bzw. auf die<br />
Gruppe sowie die/den TutorIn. Die Befragungsergebnisse werden<br />
im Tutorium besprochen und können dort als Ausgangspunkt<br />
für Gespräche, Inhalte, Klärungen dienen.<br />
Vorzüge dieser Methode:<br />
Diese Methode ist relativ unkompliziert und eine bescheidene<br />
Form von Evaluation, zugleich nimmt die Befragung, wenn das<br />
Profil vorbereitet ist, wenig Zeit in Anspruch.<br />
Da die Punkte vorgegeben werden, ist es nicht zu erwarten, dass<br />
neue Erkenntnisse über die Kategorien hinweg gewonnen werden.<br />
Mehr Spielraum kann durch eine leere Spalte gegeben werden,<br />
die für sonstige Anmerkungen zur Verfügung steht.<br />
Eine Möglichkeit für TutorInnen, von den Studierenden<br />
Informationen zum eigenen Leitungsverhalten zu erhalten:<br />
stark lenkend<br />
freundlich<br />
ermutigend<br />
echt<br />
engagiert<br />
belehrend<br />
1 2 3 4 5<br />
schwach lenkend<br />
unfreundlich<br />
entmutigend<br />
unecht<br />
uninteressiert<br />
mitlernend<br />
Literatur:<br />
vgl. Gerl, H. / Pehl, K. (Hg.): Evaluationen in der Erwachsenenbildung –<br />
Theorie und Praxis der Erwachsenenbildung. 1983
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Verborgenes Wissen sichtbar machen<br />
Ideen sammeln<br />
In Gruppen schlummert ein großer Reichtum an Wissen, das<br />
aktiviert und öffentlich gemacht werden kann. Im Folgenden<br />
wird eine Möglichkeit vorgestellt, dieses Wissen (Meinungen,<br />
Ideen, Anregungen) zu erfragen, zu sammeln und zu ordnen.<br />
Gerade beim Sammeln von Wissen, das als Grundlage für weitere<br />
Arbeiten dient, ist es wichtig, dass einzelne Beiträge und<br />
Rückmeldungen nicht untergehen – oft genug zeigt sich erst im<br />
Arbeitsprozess, wie relevant etwas ist, das am Anfang als uninteressant<br />
erscheint und deshalb leicht überhört wird.<br />
Brainstorming<br />
Hier assoziieren die TN zu einem Thema oder einer Frage (z. B.<br />
‘Bedürfnisse von Studierenden, die am Anfang ihres Studiums<br />
stehen’), jeder Beitrag (Stichwort) wird auf dem Flipchart<br />
notiert. Damit der Assoziationsfluss nicht unterbrochen wird,<br />
werden die Beiträge weder gewertet noch kommentiert bzw.<br />
diskutiert. Wichtig ist, dass die Begriffe sichtbar und hörbar sind,<br />
da so die eigene Assoziation angeregt wird und das Denken auf<br />
neue Bereiche aufmerksam gemacht wird. Als Variation ist auch<br />
vorstellbar, dass die TN ihre Assoziationsbeiträge mit Kärtchen<br />
auf das Plakat kleben. Der Vorteil dabei ist, dass mit den<br />
Beiträgen leichter weitergearbeitet werden kann.<br />
So lassen sich in einem nächsten Schritt die einzelnen<br />
Nennungen diskutieren und strukturieren, können Gemeinsamkeiten<br />
und Unterschiede besprochen oder Prioritäten gesetzt<br />
werden.<br />
Clustering<br />
Die Methode der Strukturierung von Wissen mit Kärtchen wird<br />
auch als Clustering bezeichnet.<br />
Zuerst formulieren die TN in Einzelarbeit zu einer Fragestellung<br />
Statements oder zentrale Begriffe auf Kärtchen, wobei pro<br />
Kärtchen nur ein Beitrag notiert werden sollte. Anschließend<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Verborgenes Wissen sichtbar machen<br />
präsentieren alle TN ihre Karten. Gibt es Wiederholungen oder Mehrfachnennungen,<br />
so werden die Kärtchen trotzdem aufgeklebt, da Wiederholungen Auskunft über die<br />
Dringlichkeit einer bestimmten Stellungnahme geben.<br />
Vorgehensweise:<br />
Eine klare und eindeutige Fragestellung finden.<br />
In Einzelarbeit die Kärtchen beschreiben.<br />
Alle TN heften nacheinander ihre Kärtchen an eine Pinnwand und sagen dabei, was auf<br />
der jeweiligen Karte steht.<br />
Anschließend werden unklare Begriffe von denen, die sie geschrieben haben, erläutert.<br />
Im nächsten Arbeitsgang werden die Kärtchen in Kategorien (Clusters) zusammengefasst.<br />
Manchmal lassen sich erste Kategorisierungen bereits erkennen, wenn die TN<br />
ihre Beiträge bereits beim Vorstellen in der Nähe ähnlicher Beiträge positioniert haben.<br />
Abhängig davon, worauf man abzielt, gilt es beim Clustering Themenbereiche zu finden,<br />
zusammen gehörende Kärtchen zu gruppieren und Wichtigkeiten festzustellen.<br />
Dieser Ordnungsprozess kann als gemeinsame Gruppenarbeit durchgeführt werden,<br />
der Ordnungsprozess ist erst dann abgeschlossen, wenn alle mit dem Ergebnis einverstanden<br />
sind.<br />
Ziel:<br />
Unter Beteiligung aller TN (im Plenum) einen Katalog mit geordneten und gewerteten<br />
Ideen, Begriffen etc. erstellen.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kommunikation<br />
Kommunikation, ob gewollt oder ungewollt, verdeckt oder<br />
offen, findet ständig und in allen Bereichen des menschlichen<br />
Lebens statt. Kommunikation bedeutet ‘Verhalten jeder Art’ in<br />
allen Bereichen des menschlichen Lebens.<br />
Es gibt, zumindest in Gruppen, keine Nicht-Kommunikation –<br />
wir kommunizieren, indem wir sprechen (Worte, Tonfall,<br />
Sprachtempo, Satzmelodie, Pausen ...), lachen, seufzen, wir<br />
kommunizieren vermittels unserer Mimik, Gestik und<br />
Körperhaltung und wir kommunizieren selbst noch wenn (bzw.<br />
dass) wir schweigen.<br />
Menschen, die zusammen leben und ein Gegenüber haben, können<br />
sich der Kommunikation nicht entziehen. Ob jemand<br />
schweigt oder spricht, beides hat für das Gegenüber einen<br />
Mitteilungscharakter. Aussagen über die Unmöglichkeit, nicht zu<br />
kommunizieren, stammen von Paul Watzlawick.<br />
Interaktion<br />
Unter Interaktion wird das gegenseitige In-Beziehung-Treten<br />
verstanden. Dies kann zwischen einem Paar oder auch zwischen<br />
mehreren Personen untereinander stattfinden, manchmal interagieren<br />
Menschen auch in Gruppen oder als Nationen miteinander.<br />
Jede Interaktion hat verbale und auch nonverbale Aspekte.<br />
Es gibt verschiedene Kommunikationsmodelle:<br />
- Modell von Shannon und Weaver<br />
- Das Modell von Gerbner<br />
- Organo-Modell<br />
- Schultz von Thun<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kommunikation<br />
Allen diesen Modellen ist die Tatsache gemeinsam, dass sie versuchen, einen komplexen<br />
Zusammenhang in einfacher, schemenhafter Art und Weise greifbar zu machen.<br />
Modelle sind keine Abbilder der Wirklichkeit. Sie sollen eine Möglichkeit bieten,<br />
Phänomene zu hinterfragen und in überschaubare, analysierbare Einheiten zu zerlegen.<br />
Literatur:<br />
Shannon, C. E. / Weaver, W.: Mathematische Grundlagen der Informationstheorie. 1976<br />
Neuburger, E.: Kommunikation der Gruppe. 1970<br />
Bühler, K.: Sprachtheorie: Die Darstellungsform der Sprache. 1992<br />
Bühler, K.: Die Axiomatik der Sprachwissenschaften. 1969<br />
Cicero, A. / Kuderna, J.: „Clever Antworten auf dumme Sprüche”. Killerphrasen kunstvoll kontern.<br />
2001<br />
Cicero A./ Kuderna, J.: Die Kunst der „Kampfrhetorik”. Power Talking in Aktion. 1991<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kommunikationsmodell<br />
4 Ohren Modell<br />
(F. Schultz von Thun)<br />
Jede Nachricht (Kommunikation, Information) beinhaltet vier<br />
verschiedene Aspekte bzw. Ebenen.<br />
Sachinhalt<br />
Selbstoffenbarung<br />
<br />
Beziehung<br />
Appell<br />
Beispiel: „Die Ampel ist grün.”<br />
Sachinhalt:<br />
Zunächst beinhaltet eine Nachricht eine Information über einen<br />
bestimmten Sachverhalt.<br />
„Es leuchtet eine grüne Lampe.”<br />
Selbstoffenbarung:<br />
In jeder Nachricht steckt neben der Information über den<br />
Sachinhalt noch Information über die Person, die spricht. Es können<br />
Informationen sein, die gewollt weiter gegeben werden,<br />
jedoch kann dies auch unfreiwillig geschehen.<br />
Hier etwa: „Ich kann Farben wahrnehmen, bin einE aufmerksame<br />
BeifahrerIn etc.”.<br />
Beziehung:<br />
Aus jeder Nachricht geht hervor, wie der/die SenderIn zur/zum<br />
EmpfängerIn steht. Oft zeigt sich dies in der gewählten<br />
Formulierung und im Tonfall bzw. an nicht-sprachlichen<br />
Begleitsignalen.<br />
Etwa: „Ich traue dir nicht zu, das Auto ohne meine Hilfe zu<br />
lenken.“<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
4 Ohren Modell<br />
Appell:<br />
Es wird kaum etwas nur so gesagt. Fast alle Nachrichten haben einen Zweck. Der<br />
Appellaspekt ist vom Beziehungsaspekt zu unterscheiden.<br />
Etwa: „Bitte fahr los!” oder „Fahr doch“ etc.<br />
In Kommunikationssituationen sollten sich sowohl die/der SprecherIn als auch die/der<br />
EmpfängerIn bewusst sein, dass immer alle vier Ebenen gleichzeitig im Spiel sind.<br />
Eine einseitige Wahrnehmung verursacht Kommunikationsstörungen. So nützt es<br />
beispielsweise wenig, sachlich Recht zu haben, wenn man gleichzeitig auf der<br />
Beziehungsebene Unheil stiftet.<br />
Literartur:<br />
Schulz v. Thun, F.: Praxisberatung in Gruppen. 2003<br />
Schulz v. Thun, F.: Miteinander reden. 1 - Störungen und Klärungen. 1981<br />
Schulz v. Thun, F.: Miteinander reden. 2 - Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. 1998<br />
Schulz v. Thun, F.: Miteinander reden. 3 - Das ‘innere’Team und situationsgerechte Kommunikation.<br />
1998<br />
Schulz v. Thun, F. / Stratmann, R. / Ruppel, J.: Miteinander reden - Kommunikationspsychologie<br />
für Führungskräfte. 2003<br />
Schulz v. Thun, F.: Praxisberatung in Gruppen. 2001<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kontrollierter Dialog<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Das Training von präzisem Sprechen und genauem Zuhören<br />
sowie die Schärfung der Wahrnehmung.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Aufteilung in Dreier-Gruppen. Je zwei aus der KG wählen ein<br />
Thema, über das sie gerne reden möchten.<br />
Das Gespräch verläuft nach folgendem Schema:<br />
Die erste Person beginnt mit einem Satz oder einer These. Die<br />
zweite Person muss zuerst den Satz sinngemäß wiederholen und<br />
sich das Ok für das Richtig-Verstanden-Haben der GesprächspartnerIn<br />
holen, erst dann ist er/sie an der Reihe auf den Satz zu<br />
antworten.<br />
Dies wiederholt sich so, dass auf diesen Satz erst wieder geantwortet<br />
werden darf, wenn nach der Wiederholung ein Ok von<br />
der/dem SprecherIn gekommen ist.<br />
Die 3. Person ist BeobachterIn. Er/Sie schaltet sich ein, wenn die<br />
GesprächspartnerInnen sich nicht an das Schema halten. Von<br />
ihr/ihm wird auch auf die Zeit geachtet, denn nach 20 Minuten<br />
wird gewechselt und eine neue BeobachterIn bestimmt.<br />
Kommunikation<br />
Großer Raum für KG<br />
durch 3 teilbar<br />
ca. 60 Min.<br />
keines<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Im Anschluss wird darüber gesprochen, was leicht war und was<br />
schwer, was angenehm war und was unangenehm, welche<br />
Schlüsse daraus für ein erfolgreiches Kommunikationsverhalten<br />
gezogen werden können.<br />
Wichtige Anmerkungen:<br />
Die Aufgabe verlangt ein hohes Maß an ‘Disziplin’ in der<br />
Gruppe. Nur wenn die Anleitung eingehalten wird, wird die<br />
kommunikationsfördernde Wirkung erreicht. In vielen Gruppen<br />
wird die Übung als mühsam abgetan.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Die rätselhafte Krankheit<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Kommunikation /<br />
Kooperation<br />
indoor<br />
10 - 31 Personen<br />
ca. 60 Min.<br />
Anleitung kopiert<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Die Kommunikation in der Gruppe beobachten sowie Kooperationen<br />
sichtbar machen.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Kopiervorlage kopieren und auseinander schneiden. JedeR TN<br />
bekommt ein oder mehrere Kärtchen (je nach Gruppengröße -<br />
alle Kärtchen müssen ausgegeben werden!) und darf diese unter<br />
keinen Umständen herzeigen oder aus der Hand geben. Nur selber<br />
lesen ist erlaubt, den anderen TeilnehmerInnen kann die<br />
gegebene Information in eigenen Worten mitgeteilt werden!<br />
Die Gruppe bekommt folgende Information:<br />
„Ihr seid ein Team des Roten Halbmondes und wurdet auf die<br />
Insel Pucktank gerufen, um die ansässige Bevölkerung zu retten.<br />
Dort wütet nämlich eine tödliche Krankheit, die das gesamte<br />
Inselvolk auszurotten droht. Findet die Ursache für die Seuche!<br />
Auf den Zetteln findet Ihr die Information, die ihr zur Lösung des<br />
Problems braucht.”<br />
Lösung:<br />
Eine Quecksilbervergiftung verursacht die Krankheit. Der<br />
vergiftete Weizensamen wird an die Schweine verfüttert, deren<br />
Fleisch die InselbewohnerInnen essen.<br />
Kopiervorlage:<br />
Methoden<br />
Du heißt Jara und wurdest auf Pucktank geboren. Dein erstes<br />
Kind, das 2002 auf die Welt kam, entwickelt sich nur sehr<br />
langsam. Irgendetwas stimmt nicht.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Die rätselhafte Krankheit<br />
Kopiervorlage<br />
Du bist Dra Dilek, eine Wissenschafterin des Roten Halbmondes. Dein Spezialgebiet<br />
ist Syphilis. Lähmungen, Sprachstörungen und Erblindung zählen zu den Symptomen<br />
dieser Erkrankung.<br />
Du bist Meeresbiologin und führst begeistert Forschungen an Thunfischen durch. Es<br />
erstaunt dich, dass in den Gewässern rund um Pucktank die Thunfische einen enormen<br />
Quecksilbergehalt aufweisen.<br />
Du heißt Ilja und bist in Lea, die Tochter von Pfiffikus verliebt. Du weißt, dass Lea<br />
eine schwere Kopfverletzung erlitten hat.<br />
Du bist Aktivistin bei Greenpeace und kämpfst seit Jahren gegen die französischen<br />
Atomtests in der Nähe von Pucktank. 2002 wurden die letzten unterirdischen Tests<br />
durchgeführt.<br />
Dein Name ist Li Patos und bist Bewohner von Pucktank. Seit Anfang 2002 leidest du<br />
an Kopfschmerzen, Anfällen von starker Übelkeit und Durchfall. Deine Haut hat eine<br />
komische Farbe bekommen.<br />
Du bist Pfiffikus. Deine 17jährige blinde Tochter kann seit Juni 2002 weder sprechen<br />
noch gehen.<br />
Du bist Mona, Medizinstudentin und Praktikantin beim Roten Halbmond. Du weißt,<br />
dass Quecksilber zur Behandlung von Syphilis verwendet wird.<br />
Du heißt Clemo und bist Sozialarbeiter in Pucktank. Du weißt, dass die jungen Leute<br />
in Pucktank mehr Sexualverkehr haben als früher. Außerdem kommen viele Tourist-<br />
Innen auf eure Insel. Du bist der Meinung, dass die Zahl der Geschlechtserkrankungen<br />
zugenommen haben muss.<br />
Du bist der Lebensgefährte von David. David hat 2002 in einem Atomkraftwerk in<br />
Deutschland gearbeitet. Kurz bevor er wieder nach Pucktank kam, passierte in diesem<br />
Kraftwerk ein Unfall, bei dem radioaktive Stoffe frei wurden.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Die rätselhafte Krankheit<br />
Kopiervorlage<br />
Du bist Dr. Wunam, ein Hausarzt in Pucktank. Du hast alle 400 PatientInnen auf<br />
Geschlechtskrankheiten untersucht. Paul war als einziger geschlechtskrank.<br />
Du bist Pauls WG-Kollegin und weißt, dass er Vegetarier ist und weder Fleisch noch<br />
Fisch zu sich nimmt.<br />
Du bist Ärztin des Roten Halbmondes und weißt, dass zu den Symptomen von<br />
Gehirnlähmung unter anderem Kopf- und Gelenksschmerzen sowie Schwindelanfälle<br />
gehören.<br />
Du heißt Maren und bist Einwohnerin Pucktanks. Seit Oktober 2002 bekommst du<br />
Schwindelanfälle und hast Kopf- und Gelenksschmerzen. Außerdem fällt dir das<br />
Sprechen immer schwerer.<br />
Du bist eine amerikanische Forscherin und hast herausgefunden, dass es seit Februar<br />
2002 eine belgische Metallfabrik in Pucktank gibt. Diese verwendet Quecksilber und<br />
kippt die Abfälle ins Meer.<br />
Du bist Aktivist von „VegetarierInnen für Tierrechte“ und weißt, dass das<br />
Lieblingsgericht aller PucktankerInnen Schinken ist.<br />
Du heißt Tektor und bist der älteste Einwohner Pucktanks. Eine Sage deiner<br />
VorfahrInnen besagt, dass einmal ein weißer Fremder eine tödliche Krankheit auf eure<br />
Insel bringen wird.<br />
Die Verbannung aller AusländerInnen erscheint dir eure einzige Rettung zu sein.<br />
Du bist ein Forscher des Roten Halbmondes und weißt, dass radioaktive<br />
Verseuchungen zu Hautverfärbungen führen können.<br />
Du bist Forscherin des Roten Halbmondes und weißt, dass sich die Fälle von<br />
Gehirnlähmung auf Pucktank seit 2002 verdoppelt haben.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Die rätselhafte Krankheit<br />
Kopiervorlage<br />
Du bist Ärztin des Roten Halbmondes und weißt, dass die Beschädigung des Gehirns<br />
vor oder während der Geburt zu Gehirnlähmung führen kann.<br />
Du heißt Keiko und bist ein Bewohner Pucktanks. Seit Juli 2002 bist du völlig erblindet<br />
und kannst nur mehr schwer sprechen und gehen.<br />
Du heißt Paul und bist Einwohner Pucktanks. Im Jänner 2002 hast du Krämpfe<br />
bekommen und konntest plötzlich nicht mehr richtig sprechen, schreiben und gehen.<br />
Du bist Forscherin des Roten Halbmondes und hast herausgefunden, das Pucktank in<br />
den Jahren 2001 und 2002 Weizensamen aus Deutschland importiert hat.<br />
Du bist Wilma, Biologin bei Greenpeace, und hast herausgefunden, dass in Frankreich,<br />
den USA, Belgien und Deutschland Quecksilber zur besseren Haltbarmachung von<br />
Weizensamen verwendet wird.<br />
Du bist Landwirtin in Pucktank und weißt, dass eure Schweine mit importiertem<br />
Weizensamen gefüttert werden, da die Insel viel zu klein ist, um selbst genügend<br />
Weizen anzubauen.<br />
Du bist die Hohepriesterin Pucktanks, namens Kerama, und weißt, dass den<br />
EinwohnerInnen Pucktanks Thunfisch heilig ist und sie ihn deshalb niemals essen<br />
würden.<br />
Du bist Fachärztin des Roten Halbmondes und weißt, dass Sehstörungen und<br />
Erblindungen sowie Sprachstörungen und Krämpfe zu den Folgen einer<br />
Quecksilbervergiftung zählen.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Wahlrede<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Kommunikation /<br />
Konkurrenz<br />
indoor<br />
6 - 14 Personen<br />
ca. 30 Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Verdeutlichung der Konkurrenz und damit verbundene<br />
Selbstdarstellung<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Im Brüsseler EU-Parlament ist ein Ministerposten frei geworden,<br />
promt gibt es für das Amt Bewerbungen. Die BewerberInnen<br />
müssen nun eine Wahlrede halten, in der sie nicht wie üblich ihre<br />
eigenen Vorzüge, sondern die Vorzüge eines/einer Gegenkandidaten/in<br />
preisen sollen. Wer am überzeugendsten<br />
nachzuweisen versteht, dass eigentlich ihre/sein KonkurrentIn<br />
die richtige Person für den Posten ist, wird MinisterIn.<br />
Aufarbeitung:<br />
Im Anschluss an die Wahlreden sollen sich die TN über folgende<br />
Fragestellungen Gedanken machen und im Plenum diskutieren:<br />
- Inwieweit sind die TN in der Lage, sich an die Übungsanleitung<br />
zu halten?<br />
- Fällt es leichte/schwer positives an anderen TN herauszustreichen?<br />
- Wie haben die TN übereinander gesprochen?<br />
- Was waren die Vorzüge an Einzelnen?<br />
- Fließen Ironie und Sarkasmus in die Rede ein?<br />
Methoden<br />
<br />
aus: PotzBlitz1982
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
„Sie sind entlassen”<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Durch die Methode ‚Rollenspiel’ Kommunikationsverläufe in<br />
der Gruppe beobachten.<br />
Wichtige Anmerkung für alle Rollenspiele:<br />
Bevor es losgeht, werden alle SpielerInnen in ihre Rollen eingekleidet.<br />
Spielanfang und Spielende müssen deutlich erkennbar<br />
sein. Nach dem Spiel steigen alle wieder aus ihren Rollen aus<br />
und sprechen darüber, wie es ihnen in den Rollen gegangen ist.<br />
Wichtig ist dabei zu beachten, dass in der Aufarbeitung eine<br />
klare Trennung der beiden Ebenen ‚Spiel’ und ‚Reflexion des<br />
Spiels’ vorgenommen wird.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Wegen Rationalisierung muss die Firma Müller & Co. eineN<br />
MitarbeiterIn entlassen. ChefIn, JuniorchefIn, sowie zwei<br />
Personen aus dem Betriebsrat müssen nun entscheiden, welcheR<br />
ArbeiterIn entlassen werden soll:<br />
Kommunikation /<br />
Konkurrenz<br />
indoor<br />
mind. 7 Personen<br />
ca. 60 Min.<br />
keines<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
- Ein 50jähriger mit mittelmäßiger Arbeitsleistung. Verheiratet,<br />
zwei Kinder, die allerdings schon aus dem Haus sind.<br />
- Ein 30jähriger, geschieden, ein Kind, für das er Unterhalt zu<br />
zahlen hat. Führt ein unregelmäßiges Leben und ist schon<br />
häufiger zu spät gekommen; erbringt aber Spitzenleistungen.<br />
- Eine 22jährige, verheiratet, ein Kind. Erbringt mittlere<br />
Arbeitsleistung. Ist dem Vorgesetzten öfters durch kritische<br />
Äußerungen unangenehm aufgefallen.<br />
- Die übrigen Mitglieder der Gruppe können BeobachterInnen<br />
sein oder werden durch zusätzliche Rollen in die Übung integriert.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
„Sie sind entlassen”<br />
Rollenspiel: Der ‚Rationalisierungsrat’ trifft zu einer Sitzung zusammen.<br />
Einzelne TN können als BeobachterInnen ihre Aufmerksamkeit auf folgende Bereiche<br />
richten:<br />
- Auf welcher Ebene läuft der Entscheidungsprozess ab, sachlich oder emotional?<br />
- Nach welchen Kriterien fällt die Entscheidung?<br />
- Wie stark spielen sachliche Argumente eine Rolle?<br />
- Wie stark ist das Durchsetzungsvermögen einzelner SpielerInnen?<br />
Literatur:<br />
Schaller, R.: Das große Rollenspiel-Buch. Grundtechniken, Anwendungsformen, Praxisbeispiele.<br />
2001<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kochrezept für erfolgreiches Gruppenleiten<br />
on Susanna Speckmayer<br />
Man/Frau nehme:<br />
Eine Leitungsperson (möglichst charismatisch) - α<br />
Eine unterstützende Person - β<br />
Viele Mitglieder - γγγγγγ<br />
Einen Widerpart - Ω<br />
Zubereitung:<br />
Mische die verschiedenen Persönlichkeiten mit einem Schuss<br />
Autorität gut durch, füge eine Prise laissez-faire hinzu, führe die<br />
Mischung unter ständigem input in einem möglichst von<br />
Umwelteinflüssen abgetrennten Raum (ideal ist ein Seminarraum)<br />
bei Zimmertemperatur zu einem guten warming und forming<br />
unter ständiger Beigabe von möglichst kreativen und auf die<br />
Gruppe abgestimmten Übungen und/oder Spielen, wobei alle<br />
Personen möglichst die für sie günstigsten Bedingungen vorfinden<br />
sollten und jedeR genügend Raum bekommen sollte. Wenn<br />
das storming einsetzt, die Gruppe unter ständiger Aufsicht sich<br />
entfalten lassen, bis sie mit dem norming beginnt. Danach reichlich<br />
partnerschaftlichen Führungsstil hinzufügen und zufrieden<br />
dem performing der Gruppe beiwohnen. Das Ergebnis der<br />
Gruppenperformance stolz einer staunenden Öffentlichkeit<br />
präsentieren. 1<br />
Dauer:<br />
je nach setting zwischen (idealerweise) 5-6 Tage auf einem<br />
Seminar, bis zu einem ganzen Semester (möglichst regelmäßig<br />
aufgeteilt auf einzelne Tage).<br />
Auf jedem Ausbildungsseminar für ErstsemestrigentutorInnen<br />
taucht früher oder später die Frage auf:<br />
- „Wie leite ich eine Gruppe?” oder<br />
- „Was muss ich tun, dass meine Tutoriumsgruppe erfolgreich<br />
ist?”<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kochrezept für erfolgreiches Gruppenleiten<br />
Die ehrliche Antwort in diesem Fall ist regelmäßig: „Ich weiß es nicht.”.<br />
Da ich nicht immer ehrlich bin, und da diese Antwort – für den/die FragendeN ebenso<br />
wie für die Befragte (also mich) – sehr unbefriedigend ist, gebe ich diese Antwort sehr<br />
selten in dieser ungefilterten Form. Und wenn doch, dann füge ich zumindest noch<br />
weiter gehende Informationen an.<br />
Selbstverständlich gibt es Theorien zum Gruppenleiten wie Sand am Meer. Alle diese<br />
Theorien haben im Kern eines gemeinsam: Sie können Gruppen niemals lückenlos<br />
erklären, und eine gute Theorie will das auch gar nicht. Es handelt sich eben um<br />
Theorien, das heißt Modelle von Gruppen, die bestimmte Phänomene in Gruppen mehr<br />
oder weniger gut beschreiben können, (Und manche dieser Theorien können das tatsächlich<br />
gut.) .<br />
Ihre Schwäche liegt darin, dass Gruppen nun einmal aus Individuen bestehen. Und so<br />
wie jeder Mensch unterschiedlich ist, so unterscheiden sich auch die einzelnen<br />
Gruppen, die von diesen Menschen gebildet werden. Hinzu kommt, dass diese<br />
Theorien ja von Menschen aufgestellt werden. Daher haben sie alle einen Hintergrund<br />
an Werten und Vorstellungen von der Wirklichkeit.<br />
Und letztlich sind die Theorien aufstellenden Menschen auch noch Teil ihrer eigenen<br />
Beobachtung und können daher auch nur eine einzelne Perspektive auf das Ganze<br />
liefern.<br />
Methoden<br />
Kann man/frau also überhaupt nicht erklären, wie Gruppen am besten zu leiten sind?<br />
Ja und nein. Selbstverständlich ist ein ‚Kochrezept’, wie das oben ironisch aus<br />
mehreren Gruppen- und Gruppenleitungstheorien zusammengestellte, absurd. Aber<br />
natürlich gibt es Dinge, auf die einE GruppenleiterIn achten soll/muss, wenn sie sich<br />
in die Höhle der LöwInnen (sprich: in eine Gruppe) begibt:<br />
Zunächst einmal bildet eine Gruppe sich nicht von selbst. Am Anfang ist eine Gruppe<br />
in der Regel ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Personen mit unterschiedlichen<br />
Interessen, die irgendetwas gemeinsam haben. Im Falle des Tutoriums ist<br />
es die starke Gemeinsamkeit, dasselbe Studium zu beginnen. In einer solchen Situation<br />
überwiegen die individuellen Interessen, eine gewisse Scheu und der Wunsch, ‚etwas
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kochrezept für erfolgreiches Gruppenleiten<br />
zu bekommen’. Dieser Wunsch richtet sich selbstverständlich an die Person, von der<br />
ein gewisser Wissensvorsprung erwartet wird – im Fall des Tutoriums: an den/die<br />
TutorIn. Eine klare Struktur wird erwartet und auch eingefordert. Dieser so genannte<br />
‚autoritäre’ Leitungsstil 2<br />
hat immer noch einen schlechten Ruf, hilft der Gruppe (und<br />
das ist meine persönliche Einschätzung) in dieser Anfangsphase aber ganz enorm.<br />
Klare Regelvorgaben von Seiten des/der GruppenleiterIn und konkrete Vorschläge zur<br />
weiteren Vorgangsweise bedeuten nicht diktatorische Unterdrückung, sondern geben<br />
der Gruppe in dieser Phase Sicherheit und Rückhalt. Jetzt ist es wichtig, dass die<br />
Gruppenmitglieder einander kennen lernen und die Gelegenheit bekommen, Ängste<br />
und Schüchternheit abzubauen (warming 3 ). (Und hier muss ich auch schon mit den<br />
Ausnahmen beginnen: Diese Voraussetzung gilt nämlich primär für Gruppen, in denen<br />
die TeilnehmerInnen einander zum großen Teil noch nicht kennen. Wenn die<br />
Einzelpersonen schon von früher – z. B. von der Schule her – miteinander vertraut<br />
sind, fällt diese Scheu weg und die Erwartungen sind oft ganz andere.)<br />
Nach dem Kennen-Lernen entsteht in der Regel ein Gefühl der Vertrautheit mit den<br />
anderen Gruppenmitgliedern. Ein Wir-Gefühl entwickelt sich, und einzelne Rollen in<br />
der Gruppe werden festgelegt. Die Gruppenmitglieder sind meist unzertrennlich<br />
(forming). Jetzt kann der/die GruppenleiterIn sich ein wenig zurücklehnen und dem<br />
laissez-faire huldigen.<br />
Aber die Aufmerksamkeit sollte trotzdem nie nachlassen, denn in der Regel kracht es<br />
gleich darauf ganz ordentlich (storming). Rollen werden abgelehnt, die Leitungsperson<br />
in Frage gestellt, Gefühle werden artikuliert. Es ist ganz wichtig, darauf vorbereitet<br />
zu sein und sich davon nicht erschrecken zu lassen. Konflikte sind kein<br />
Hinweis darauf, etwas falsch gemacht zu haben, sondern ein wichtiges Mittel zur<br />
Positionsabklärung. Ebenso wenig sollte man/frau sich aber davon verunsichern<br />
lassen, wenn die Gruppe nicht und nicht zu streiten beginnt.<br />
Wenn die Positionskämpfe ausgetragen sind, kommt es üblicherweise zu einer klaren<br />
Festlegung von Regeln in der Gruppe (norming). In dieser Phase kann bereits zum<br />
‚partnerschaftlichen Führungsstil’ übergegangen werden, das heißt, die Gruppe trifft<br />
Entscheidungen gemeinsam, die formelle Leitung wird weniger und weniger benötigt.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Kochrezept für erfolgreiches Gruppenleiten<br />
Hier ist es ganz wichtig, die Gruppe loszulassen und auch die eigene Position als<br />
LeiterIn aufgeben zu können.<br />
Und jetzt sollte die Gruppe arbeitsfähig sein und ihre Projekte mit Elan in Angriff<br />
nehmen (performing).<br />
Und in Wirklichkeit ist das alles gar nicht wahr und ganz anders. Denn es gibt<br />
Gruppen, die sich einfach beharrlich weigern, zu stormen. Andere Gruppen kommen<br />
aus dem Formingprozess nicht heraus (z. B. weil immer wieder neue Personen<br />
dazukommen.) Manchmal wird mitten in der Performance plötzlich die eigene Rolle in<br />
Frage gestellt und alles geht wieder von vorne los. Und vielleicht stimmt die ganze<br />
Theorie überhaupt nicht. Denn, wie gesagt, jede Gruppe ist anders.<br />
Und das ist ja auch das Schöne an Gruppen. Zum Gruppenleiten ist es wichtig,<br />
Menschen zu mögen – und sich nicht (vor Fehlern oder unerwarteten Ereignissen) zu<br />
fürchten. Gruppen haben eine ungeheure Selbstregulierungsfähigkeit. Ich glaube,<br />
jedem/jeder GruppenleiterIn ist es schon einmal so ergangen, dass er/sie nicht weiter<br />
wusste. Praktisch immer springt dann plötzlich irgendjemand aus der Gruppe für eineN<br />
in die Bresche. Und die Gruppen, bei denen mir die größten Pannen passiert sind, die<br />
waren von meiner Leitung regelmäßig am meisten begeistert. Denn Fehler – wenn sie<br />
nicht zur Gewohnheit werden – machen ja auch sympathisch.<br />
1<br />
Die Rezeptur bezieht sich auf das Modell der Rangdynamik in Gruppen von R. Schindler.<br />
2<br />
Ich beziehe mich hier auf die von K. Levin erhobenen Führungsstile.<br />
3<br />
Das Modell der Gruppenphasen stammt von B. Tuckman.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
TUToriumsstart<br />
TUToriumsgruppen<br />
<br />
In Tutorien kann davon ausgegangen werden, dass die meisten<br />
TN ihre KollegInnen noch nicht kennen gelernt haben. Die<br />
Studierenden sind ‚neu’ an der Universität, was sie miteinander<br />
verbindet, ist das Interesse an einer bestimmten Studienrichtung.<br />
Die Motivation, ein Tutorium zu besuchen, besteht meist darin,<br />
Kontakte zu knüpfen, Informationen über das Studium zu erhalten<br />
und sich zu orientieren.<br />
Bei themenspezifischen Tutorien, die meist studienübergreifend<br />
angeboten werden, sind Bekanntschaften unter den TN eher selten.<br />
Sie verbindet das Interesse an einem bestimmten Thema<br />
bzw. einer gemeinsamen Einstellung oder Lebenssituation.<br />
Zu Beginn eines Tutoriums sollten Methoden und Arbeitsformen<br />
gewählt werden, die es den TN ermöglichen bzw. erleichtern,<br />
miteinander in Interaktion zu treten. Hier ist es besonders<br />
wichtig, sehr strukturiert zu arbeiten sowie darauf zu achten, dass<br />
die gewählten Arbeitsformen anfängliche Schüchternheit<br />
abbauen und die TN mit den gestellten Aufgaben etwas anfangen<br />
können. D. h., es gilt Themen zu finden, die Studierende betreffen,<br />
die erst seit ein bis zwei Wochen studieren und womöglich<br />
neu in der Stadt sind. Bei themenspezifischen Tutorien sollte auf<br />
das Vorwissen der TN aufgebaut werden. Es ist jedoch nicht<br />
außer Acht zu lassen, dass diese sich womöglich in eine<br />
Thematik noch nicht vertieft haben, daher ist es empfehlenswert,<br />
einen einfachen Einstieg vorzubereiten.<br />
Vor einer ‚fremden’ Gruppe zu sprechen, fällt anfangs den meisten<br />
TN nicht leicht, oft sind es Befürchtungen, nicht zu Wissen,<br />
ob der eigene Beitrag ‚wichtig’ und ‚adäquat’ ist. In dieser Phase<br />
ist es wichtig, als TutorIn strukturiert die Möglichkeit zu schaffen,<br />
zu Wort zu kommen und alle Beiträge wahrzunehmen.<br />
Da es sich zu Beginn meist um große Gruppen handelt, bewährt<br />
es sich in dieser Phase, Aufträge in der Form von Kleingruppen<br />
zu bearbeiten.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
PartnerInneninterview<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
warming<br />
indoor<br />
Großgruppe, möglichst<br />
durch 2 teilbar<br />
20 Min. (+ 2 Min. pro<br />
TN für Präsentation)<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Ein Kennenlernen in einer Großgruppe zu ermöglichen, wobei<br />
die TN individuell von sich erzählen können.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
JedeR TN sucht sich eineN PartnerIn, den/die sie noch nicht<br />
kennt. Die Paare sollten sich an einen Ort ihrer Wahl begeben, an<br />
dem sie nicht gestört werden. Die Aufgabe des Paares ist es, sich<br />
gegenseitig vorzustellen.<br />
Es können Fragen z. B. nach<br />
- Name, Alter, Hobby,<br />
- meine Lebensphilosophie,<br />
- Lieblingsbuch/ Lieblingsfilm etc.,<br />
- ich wohne in einer WG, bei den Eltern, alleine etc.,<br />
- Studienmotivation<br />
vorgegeben werden.<br />
Bei der anschließenden Präsentation im Plenum stellen die TN<br />
jeweils ihreN PartnerIn vor.<br />
Das PartnerInneninterview ermöglicht einen angenehmen,<br />
unkomplizierten Einstieg in eine neue Gruppe. Im Anschluss<br />
empfiehlt sich ein Spiel zum Namenmerken.<br />
Methoden<br />
<br />
Variation:<br />
Das Vorstellen der Interviewpartnerin/des Interviewpartners<br />
kann auch in Ich-Form stattfinden. Man nennt diese Form der<br />
Vorstellung ‚Alter-Ego’. „Ich bin der ... (Name des/der Partners/<br />
Partnerin) und ... (Alter des/der Partners/Partnerin) Jahre alt ...“.<br />
Die anderen im Plenum können dann an die/den Vorstellenden<br />
Fragen richten (z. B. Welches war das letzte Buch, das du gelesen<br />
hast?), die dieseR entsprechend ihrer/seiner Einschätzung<br />
der InterviewpartnerIn zu beantworten versucht.
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Institut erforschen<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Gemeinsam die Umgebung erforschen, in der die TN sich die<br />
nächsten Jahre bewegen werden.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die Orientierung an der Universität ist besonders zu<br />
Studienbeginn nicht einfach. Als eine gemeinsame Aktion kann<br />
das Erforschen des Instituts an den Beginn eines Tutoriums<br />
gesetzt werden. In KG erforschen die TN die verschiedenen<br />
Räume und Bereiche des Gebäudes. Jede KG bringt nach einer<br />
vereinbarten Zeit als Ergebnis ihre Entdeckungen und Eindrücke,<br />
Empfindungen und Wahrnehmungen ins Plenum mit.<br />
Variationen:<br />
Die KG erforschen die Umgebung des Institutsgebäudes und<br />
suchen Angebote (Buchhandlungen, Lokale, Copy-Center,<br />
Parkflächen, ...), die für Studierende zur Verfügung stehen.<br />
warming<br />
Institut / Nahraum Uni<br />
bis Großgruppe<br />
ca. 45 Min.<br />
mögl. Absprache mit<br />
dem Institut<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Die KG ziehen aus, um herauszufinden, ob es sich lohnen würde,<br />
diese Immobilie zu kaufen. Für wie viele Personen kann das Gebäude<br />
genützt werden, welche Räume stehen zur Verfügung, was<br />
würde für den laufenden Betrieb noch angeschafft werden, ...?<br />
Die Kommission berichtet und gibt eine Empfehlung über das<br />
Gebäude und eine eventuelle Umwidmung ab.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Sternball - Planetenbahn<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
warming<br />
Großer Raum / outdoor<br />
ab 5 Personen bis<br />
Großgruppe<br />
ca. 10 Min.<br />
Jonglierbälle, wenn<br />
möglich in der Anzahl<br />
der TN<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Aktivierungs- und Konzentrationsübung mit dem Schwerpunkt<br />
Koordination.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die TN stellen sich im Kreis auf. Zu Beginn wird ein Ball geworfen<br />
und zwar so, dass jedeR TN ihn einmal bekommen hat, bevor<br />
der Ball wieder zur Ausgangsperson geworfen wird. Jede Person<br />
merkt sich, von wem der Ball gekommen ist und welcher Person<br />
sie/er ihn zugeworfen hat. Diese Reihenfolge wird nicht mehr<br />
geändert.<br />
Im Laufe der zweiten Runde wird die Zahl der im Spiel befindlichen<br />
Bälle erhöht.<br />
Variation:<br />
Sternball kann auch als eine spielerische Methode genutzt werden,<br />
um sich die Namen der TN besser merken zu können. Dabei<br />
wird beim Zuwerfen jeweils der Name der Person gerufen, die<br />
den Ball erhält. Neben zwei Bällen mit festgelegter Flugbahn<br />
wird ein dritter Ball mit freier Flugbahn ins Spiel gebracht. Fällt<br />
einer der Bälle auf den Boden, müssen die TN in zehn Sekunden<br />
so viele Personen wie möglich per Handschlag und mit Name<br />
begrüßen.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Gruppennetz<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Kann zum gegenseitigen Kennenlernen bzw. in Abwandlungen<br />
zur Sichtbarmachung der gegenseitigen Bezüge in der Gruppe<br />
verwendet werden.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Alle TN stehen in einem Kreis, eine Person erhält den<br />
Wollknäuel und beginnt sich vorzustellen. Wenn er/sie fertig ist,<br />
wird der Knäuel weiter geworfen, wobei das Ende der Schnur<br />
jedoch festgehalten wird. Die Person, die den Knäuel fängt, ist<br />
als nächste an der Reihe, stellt sich vor und wirft den Knäuel<br />
weiter, ohne die Schnur loszulassen. So entsteht am Ende ein<br />
Netz und es können die Verbindungen als Möglichkeit für<br />
Paargruppenbildung z. B. für ein Interview verwendet werden.<br />
warming<br />
Kommunikation<br />
indoor<br />
ab 5 Personen bis<br />
Großgruppe<br />
ca. 20 Min.<br />
1 Wollknäuel<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Variation:<br />
Das Gruppennetz mit einer Schnur kann auch zur Anwendung<br />
gelangen, um in einer Gruppe zu verdeutlichen und dafür zu sensibilisieren,<br />
wer mit wem spricht und wer wie oft zu Wort<br />
kommt. Immer dann, wenn eine Person im Verlauf einer<br />
Diskussion zu Wort kommt erhält sie den Knäuel und behält die<br />
Schnur in der Hand bevor sie den Knäuel an die Person weiter<br />
gibt, die als nächste das Wort ergreift. So veranschaulicht sich<br />
nach und nach ein Diskussionsbild.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Zublinzeln<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
warming<br />
indoor<br />
ab 9 Personen bis<br />
Großgruppe/ ungerade<br />
Anzahl<br />
ca. 10 Min.<br />
Sessel<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Durch Auflockerung und Bewegung die Kontaktaufnahme er -<br />
leichtern.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Zunächst werden zwei Gruppen gebildet, eine der Gruppen hat<br />
einen TN weniger. Diese Gruppe setzt sich auf Sesseln im Kreis,<br />
wobei ein zusätzlicher Sessel leer bleibt. Die anderen TN stehen<br />
hinter den sitzenden TN, haben die Hände hinter dem Rücken<br />
verschränkt und blicken auf den Hinterkopf der sitzenden<br />
Person.<br />
Eine Person steht hinter einem Sessel, auf dem keine Person<br />
sitzt. DieseR TN blinzelt einer/einem Sitzenden zu, dieser soll<br />
nun blitzschnell zum Sessel der Blinzlerin/des Blinzlers wechseln.<br />
Die Person hinter dem Sessel muss dies verhindern und versucht,<br />
ihn/sie noch rechtzeitig zu fassen zu kriegen. Gelingt<br />
dem/der TN der Wechsel auf einen anderen Stuhl, ist die Person<br />
mit Blinzeln an der Reihe, deren Stuhl frei geworden ist.<br />
Nach einigen Durchgängen werden die Rollen gewechselt.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
MathematikerIn<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Das gemeinsame Lösen einer Koordinationsaufgabe.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die TN stellen sich mit verbundenen Augen in einem Kreis auf.<br />
Vor ihnen liegt ein zusammengeknotetes Seil, das sie ergreifen.<br />
Gemeinsam sollen sie nun das Seil zu einem Quadrat auflegen,<br />
ohne es auszulassen.<br />
Wenn sie glauben, es geschafft zu haben (d. h. alle TN sind mit<br />
dem Ergebnis einverstanden), sollen sie es der TutorIn mitteilen,<br />
die die Übung beendet.<br />
Im Anschluss werden der eigene Beitrag zum Ergebnis und der<br />
Ablauf reflektiert.<br />
Kooperation<br />
indoor<br />
10 - 30 Personen<br />
ca. 30 Min.<br />
Seil und Augenbinden<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Spiegelpantomime<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Methoden<br />
Gruppe erleben<br />
indoor<br />
8 - 20 Personen<br />
ca. 30 Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Sensibilisierung für das Leiten und Geleitet-Werden<br />
Beschreibung der Methode:<br />
JedeR TN sucht sich eineN PartnerIn aus. Sie stellen sich<br />
gegenüber auf. Rund um jedes Paar muss genug Platz sein, um<br />
Arme und Beine frei bewegen zu können.<br />
Dann beginnen sich beide langsam zu bewegen, wobei die<br />
Bewegung der einen Person von der anderen spiegelbildlich mitgemacht<br />
werden muss. Während zunächst ausgemacht wird, wer<br />
die Bewegung vorgibt und wer sie spiegelt, wird in einem zweiten<br />
Durchgang fließend und unbesprochen gewechselt. Die<br />
Übung kann in einer anderen personellen Zusammensetzung<br />
wiederholt werden.<br />
Variation:<br />
Es können auch zwei Gruppen gebildet werden, die sich<br />
gegenüber stehen. Die Übung wird dann als Gruppenspiegeln<br />
durchgeführt.<br />
Fragen im Anschluss:<br />
- Welche Person übernimmt die Führung?<br />
- Wann und auf welche Weise wechseln sich die PartnerInnen<br />
ab?<br />
- In welcher Position war die Aufgabe für mich leichter,<br />
angenehmer, ...?<br />
- Wie hat der stille Wechsel funktioniert und wie wurde er<br />
‚abgesprochen’?<br />
- Wie sind die Bewegungen (rund, eckig, fließend, abgehackt,<br />
harmonisch)?
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Menschliche Maschine<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Alle TN erleben sich selbst als einen Bestandteil von etwas<br />
Größerem. Es geht um Vertrauen und Nähe.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die Gruppe soll eine Maschine darstellen. EinE TN wird als<br />
KonstrukteurIn bestimmt, dieseR baut die Maschine zusammen.<br />
JedeR TN soll in die Maschine eingebaut werden. Jeder Teil der<br />
Maschine muss eine Bewegung durchführen und begleitend dazu<br />
ein spezifisches Geräusch von sich geben. Nach einem<br />
Testbetrieb, kann der/die KonstrukteurIn ihre/seine Maschine<br />
präsentieren.<br />
Gruppe erleben /<br />
Vertrauen<br />
indoor<br />
pro ‚Maschine’ ca. 8<br />
Personen<br />
ca. 30 Min.<br />
keines<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Der große Vertrauenskreis<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Gruppe erleben /<br />
Vertrauen<br />
indoor<br />
8 - 30 Personen<br />
ca. 10 Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Das Gefühl des Vertrauens und Aufeinander-Verlassens erlebbar<br />
machen.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Die TN stellen sich in einem Kreis auf. Dann fassen alle TN jeweils<br />
ihre NachbarInnen an den Händen und zählen durch. Auf<br />
‘los’ lehnen sich alle TN mit einer geraden Zahl gleichzeitig in<br />
die Kreismitte und alle mit einer ungeraden Zahl lehnen sich<br />
nach außen. Nachdem alle gemeinsam kurze Zeit stabil ausgehalten<br />
haben, wird gemeinsam die Position jeweils von innen<br />
nach außen und umgekehrt gewechselt.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Förderband<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Ein Vertrauen in der Gruppe herzustellen und dieses die TN<br />
spüren lassen.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Alle TN legen sich in zwei Reihen jeweils Kopf an Kopf auf den<br />
Rücken und strecken ihre Hände in die Höhe. Die/der TN am<br />
Anfang der Reihe kann nun aufstehen und sich auf diesem<br />
‘Förderband’ aus Händen rücklings von den anderen bis zum<br />
Ende der Reihe weiterreichen lassen. Dort legt sie/er sich wieder<br />
Kopf an Kopf als Teil des Förderbandes hin.<br />
Anregungen:<br />
Decken können als Unterlage verwendet werden.<br />
Gerade bei diesem Vertrauensspiel ist es wichtig, die Freiwilligkeit<br />
zu betonen. Manchen TN ist es unangenehm, von<br />
vielen Händen berührt zu werden oder die Übung ist ihnen zu<br />
unsicher. Sie können in die Übung eingebunden werden, indem<br />
sie am Anfang und am Ende des Förderbands beim Einstieg und<br />
Ausstieg behilflich sind.<br />
Gruppe erleben /<br />
Vertrauen<br />
indoor<br />
ab 16 Personen<br />
ca. 20 Min.<br />
(gegebenenfalls)<br />
Decke<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Amöbenrennen<br />
Material Dauer Wieviele Wo Bereich<br />
Auflockerung<br />
indoor<br />
ca. 12 Personen<br />
ca. 15 Min.<br />
keines<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Durch Bewegung eine gemeinsame Aktivität setzen, die Spaß<br />
macht.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Es soll eine Amöbe gebildet werden. Dazu werden 5 TN zu<br />
Protoplasma, das von einer Zellwand (6 - 7 TN) umgeben wird.<br />
Die Zellwand sind TN die nach außen gewandt sind, die Arme<br />
der TN sind ineinander eingehakt. Der Zellkern wird von einer<br />
Person dargestellt, die auf den Schultern des Protoplasmas sitzt.<br />
Nun kann sich die Amöbe im Raum bewegen.<br />
Bei Großgruppen können mehrere Amöben gebildet werden, die<br />
sich fangen können.<br />
Vorsicht:<br />
Verletzungsgefahr bei Querbalken, herabhängenden Lampen etc.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Atome und Moleküle<br />
Ziel und Zweck der Methode:<br />
Bewegung in die Gruppe bringen; Förderung von Kontakt.<br />
Beschreibung der Methode:<br />
Alle TN sind Atome und bewegen sich frei im Raum. Die<br />
Geschwindigkeit der atomaren Bewegung hängt von der<br />
Außentemperatur ab. Sinkt die Temperatur, die die/der<br />
SpielleiterIn ansagt, auf Null Grad, so findet keine Bewegung<br />
statt, bei Erwärmung (100, 200, 1000 Grad) geraten die Atome in<br />
entsprechend beschleunigte Bewegungen. Die angesagte Temperatur<br />
wechselt häufig.<br />
Atome sind bestrebt, Bindungen einzugehen; wie viele Atome<br />
sich jeweils zu einem Molekül vereinigen, wird durch Zurufen<br />
einer Zahl vorgegeben. So sollen sich beispielsweise drei Atome<br />
finden, die sich dann gegenseitig vorstellen bzw. gemeinsam auf<br />
einen Sessel stellen müssen, ... Anschließend löst sich die instabile<br />
Bindung wieder und es werden neue Moleküle gebildet.<br />
Auflockerung<br />
Großer Raum /<br />
outdoor<br />
bis Großgruppe<br />
ca. 30 Min.<br />
keines<br />
Bereich Wo Wieviele Dauer Material<br />
Schließt daran eine Arbeit in Kleingruppen an, können die letzen<br />
Moleküle aus so vielen Atomen gebildet werden, wie in den<br />
Kleingruppen TeilnehmerInnen sein sollen.<br />
Methoden
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Literatur<br />
Appendix<br />
Belz, H. / Siegrist, M.: Kursbuch Schlüsselqualifikationen. Ein Trainingsprogramm. 2000<br />
Besser, R.: Transfer, Damit Seminare Früchte tragen. Strategien, Übungen und Methoden, die eine<br />
konkrete Umsetzung in die Praxis sichern. 2004<br />
Buchberger, F / Eichelberger, H. / Klement, K.: Seminardidaktik. 1997<br />
Czichos, R.: Entertrainment für Knowbodies. Train-the-Trainer einmal anders. 1999<br />
Grotian, K. / Beelich, K.-H.: Lernen selbst managen. Effektive Methoden undTechniken für Studium<br />
und Praxis. 1999<br />
Hüholdt, J.: Wunderland des Lernens. Lernbiologie, Lernmethodik, Lerntechnik. 2001<br />
Kaiser, A.: Anders lehren lernen. Ein Übungskurs für emotionalfundierte Lehrkompetenz. 2003<br />
König, S.: Waming-up in Seminar und Training. Übungen und Projekte zur Unterstützung von<br />
Lernprozessen. 2004<br />
Kugemann, W. F. / Gasch, B.: Lerntechniken für Erwachsene. 2002<br />
Lahninger, P.: Leiten - Präsentieren - Moderieren. Arbeits- und Methodenbuch für Teamentwicklung<br />
und qualifizierte Aus- & Weiterbildung. 2000<br />
Langmaack, B. / Braune-Krickau, M.: Wie die Gruppe laufen lernt. Anregungen zum Planen und<br />
Leiten von Gruppen. Ein praktisches Lehrbuch. 1998<br />
Perner, R. A. / Preschern, E. (Hg.): Ich will wissen. Lust und Lernen. 1998<br />
Rabenstein, R. / Reichel, R. / Thanhoffer, N.: Das Methoden-Set. 5 Bücher für Referenten und<br />
Seminarleiterinnen. 2001<br />
Rechtien, W.: Angewandte Gruppendynamik. Ein Lehrbuch für Studierende und Praktiker. 1999<br />
Siebert, H.: Didaktisches Handeln in der Erwachsenenbildung. Didaktik aus konstruktivistischer<br />
Sicht. 2000<br />
Stahl, E.: Dynamik in Gruppen. Handbuch der Gruppenleitung. 2002<br />
Vopel, K. W.: Interaktionsspiele. 2001<br />
Wallenwein, G. / Soiel, F.: Der Punkt auf dem i - Kreative Übungen zum Lernen mit Spaß. 2003<br />
Weidenmann, B.:100 Tipps & Tricks für Pinnwand und Flipchart. 2000<br />
Im Internet:<br />
www.spielereader.org
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Autorinnen und Autorenverzeichnis<br />
Doris Arztmann, studiert Politikwissenschaft in Wien und Göteborg, ist engagiert im Frauentutorium<br />
und seit 2003 Zentralkoordinatorin.<br />
Isabella Bauer, arbeitete in der Studienrichtungsvertretung und Projektgruppe Pädagogik, organisierte<br />
Frauentutoriumsausbildungsseminare und ist seit 2003 Zentralkoordinatorin.<br />
Martin Busch, mehrere Jahre Tutor und Projektleiter des Tutoriumsprojekts Psychologie Wien. Seit<br />
1997 Durchführung der Evaluation.<br />
Rosa Danner, ist seit 2002 im Tutoriumsprojekt engagiert (Theaterwissenschaft, Frauentutorium),<br />
studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und begann 2004 ihre Mitarbeit in der<br />
Zentralkoordination.<br />
Ulli Fuchs, geb. 1966 in Wien, Volkskundlerin und Kulturarbeiterin. Seit 1985 im Projekt, TTL 1986,<br />
Mitorganisatorin des TrainerInnenkongresses im Mai 2004 und der vorliegenden Publikation.<br />
Wolfgang Haas, studierte in Österreich und den Niederlanden Pädagogik und Philosophie. Zur Zeit<br />
als Assistent am Institut für Erziehungswissenschaft an der K.-F. Universität Graz beschäftigt. Im<br />
Tutoriumsprojekt seit 1991 als Trainer tätig.<br />
Mishela Ivanova, Studium der Erziehungswissenschaften und Psychologie mit Schwerpunkt<br />
Personal- und Organisationsentwicklung. Gegenwärtig Doktoratsstudium an der Universität<br />
Innsbruck. Seit 1998 im Tutoriumsprojekt erstmals als Tutorin und später als Trainerin bei zahlreichen<br />
AnfängerInnen-, Gender- und Integrationstutorien tätig.<br />
Pier-Paolo Pasqualoni, studierte Philosophie und Psychologie an der Universität Innsbruck und ist<br />
gegenwärtig als Forschungsassistent an der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie tätig.<br />
Seine Projektvergangenheit umfasst Erstsemestrigen-, Gender- und Integrationstutorien, in denen er<br />
als Tutor und nach Abschluss des TTL 2000 auch als Trainer wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.<br />
Petra Pokorny, geboren 1976 in Wien. Die ersten Berührungen mit dem Tutoriumsprojekt 1994 als<br />
Erstsemestrige, 1995 Besuch des ersten Ausbildungsseminars, dem weitere folgten. Zahlreiche abgehaltene<br />
Erstsemestrigen-Tutorien an der Biologie sowie das Frauentutorium „Frauen in<br />
Naturwissenschaft und Technik”. Absolvierung des TTL 2000, seither Trainerin für das Projekt.<br />
Gabi Rieß, geboren 1972 in Salzburg, Studium der Philosophie und Psychologie mit Schwerpunkt<br />
Gruppendynamik (Abschluss 2001) an der Universität Wien; derzeit tätig im Projektmanagement im<br />
Gesundheitswesen und als freiberufliche Trainerin und Moderatorin u. a. für das Tutoriumsprojekt;<br />
Appendix
<strong>TUTorial</strong><br />
<br />
Autorinnen und Autorenverzeichnis<br />
Appendix<br />
ehem. Tutorin und Projektleitung auf der Psychologie Wien, Zentralkoordinatorin auf der ÖH Bundesvertretung,<br />
TutoriumstrainerInnenlehrgang (TTL) 98/99, Qualitätssicherung im Auftrag von<br />
Tutoriumsprojekt und BMWK.<br />
Ulrike Rostek, Projektleiterin des Frauentutoriums 1999, Zentralkoordinatorin des Tutoriumsprojektes<br />
2000-2003, Trainerin für das Projekt. Studiert Philosophie und macht sonst noch ganz viele<br />
andere Sachen, siehe Eintrag in der TrainerInnenmappe.<br />
Marcel Scheffknecht, Jahrgang 1966, Akademischer Kommunikationstrainer® und Historiker. Dem<br />
Tutoriumsprojekt seit 1990 als Tutor und Projektleiter (Geschichte-, Männer- und Gendertutorium)<br />
und Trainer (TTL 1997/98) verbunden. Zuletzt als Pädagogischer Leiter mit der Planung und<br />
Durchführung von interkulturellen Bildungs- und Beratungsmodulen betraut.<br />
Albert Schieg, studiert Wirtschaftsingenieurswesen und Maschinenbau, seit 1998 Studierendenvertreter<br />
und seit 2004 Zentralkoordinator.<br />
Susanna Speckmayer, ist Juristin und arbeitet bei den Volkshilfe Beschäftigungsinitiativen in der<br />
Projektplanung und Projektabwicklung. Während ihres Jus-Studiums hat sie an mehreren Tutoriumsseminaren<br />
teilgenommen und 5 Tutorien gehalten. Sie hat den TutoriumstrainerInnenlehrgang (TTL)<br />
1998 absolviert.<br />
Britta Stroj, 1980 in Klagenfurt geboren, ist mit dem Tutoriumsprojekt seit 1999 durch Organisation<br />
und Moderation des Frauenlesbentrans-x-tutoriums verbunden. Studentin der Judaistik und der Gender<br />
Studies an der Universität Wien.<br />
Bärbel Traunsteiner, Wilfried Hackl, Mishela Ivanova und Alan Krempler danken wir für Ihre<br />
Methodentipps.