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Unverwechselbare<br />

und wertige Produkti<strong>den</strong>titäten<br />

Beinahe in allen Bereichen des täglichen Lebens steigern<br />

ästhetische und funktionale Oberflächen die Absatzchancen<br />

von Produkten. Der erste Blick, die erste Berührung und der<br />

erste Eindruck entschei<strong>den</strong> oftm<strong>als</strong> darüber, ob Dinge gefallen.<br />

Die Inspiration für unverwechselbare und wertige Produkti<strong>den</strong>titäten<br />

kann dabei verschie<strong>den</strong>sten Ursprüngen entstammen.<br />

Eschmann <strong>Textures</strong> entwickelt und realisiert innovative<br />

Oberflächen für höchste Ansprüche an Ästhetik, Design und<br />

Funktionalität.<br />

Die beste Leistung rund um die<br />

Ober flächenstrukturierung<br />

Als Partner der Automobil-, Luftfahrt-, Haushalts-, Möbel- und<br />

Elektronikindustrie steht Eschmann <strong>Textures</strong> für die beste<br />

Leistung rund um die Oberflächenstrukturierung.<br />

Vom Entwurf bis zum fertigen Produkt übernimmt das<br />

Spezialistenteam Verantwortung für die Oberfläche. Der<br />

umfangreiche Service beginnt bereits im Vorfeld eines<br />

Projekts.<br />

Auf Wunsch <strong>können</strong> individuell neu entwickelte Oberflächen<br />

auf Prototypen zu einer optimalen Entscheidungsfindung<br />

visualisiert wer<strong>den</strong>. Anschließend wird sichergestellt, dass<br />

definierte Strukturen durch Werkzeugkonzeption, Materialauswahl<br />

und alle weiteren Einfluss nehmen<strong>den</strong> Parameter am<br />

Ende auch genauso erscheinen wie zu Beginn geplant.<br />

Ein prozessorientiertes Qualitätsmanagement nach<br />

DIN ISO 9001:2000 ist selbstverständlich.


Der Fertigungsprozess auf einen Blick


Der richtige Werkstoff<br />

Werkstoffauswahl und Wärmebehandlung spielen im Hinblick<br />

auf das spätere Narbergebnis eine zentrale Rolle. Schon bei der<br />

Werkstoffbeschaffung muss sichergestellt wer<strong>den</strong>, dass ausschließlich<br />

narbungssichere Stähle zum Einsatz kommen. Die<br />

Vorbearbeitung ist für die Stahlqualität von großer Bedeutung.<br />

Ein hoher oxidischer und sulfidischer Reinheitsgrad, eine<br />

gleichmäßige, feine Gefügeausbildung und geringe<br />

Seigerungen im Stahl führen zu guten Ätzergebnissen.<br />

Wer<strong>den</strong> Kunststoffteile zu einer Einheit zusammengefügt, ist<br />

es generell erforderlich, dass alle dazu benötigten Formen aus<br />

dem gleichen Werkstoff mit gleicher Wärmebehandlung gefertigt<br />

wer<strong>den</strong>. Dies reduziert das Risiko von werkstoff- oder prozessbedingten<br />

Abweichungen (z.B. Glanzgrad- und/oder<br />

Narbtiefe sowie Narbausfall).<br />

Die Mitarbeiter der Eschmann Stahl GmbH & Co. KG stehen<br />

Ihnen für eine Beratung hierzu jederzeit gerne zur Verfügung.<br />

Besuchen <strong>Sie</strong> uns auf unserer Website www.eschmannstahl.de !<br />

Neben <strong>den</strong> legierten Stählen lassen sich auch die gängigsten<br />

NE-Metalle (z.B. Kupfer; Aluminium; Messing und Zink) und<br />

unlegierten Stähle ätzen. <strong>Hier</strong> ist es in der Regel allerdings zu<br />

empfehlen, das gewünschte Ätzergebnis vorab auf einer<br />

Versuchsplatte darzustellen (u.a. wird bei einigen dieser<br />

Werkstoffe ein rauerer Ätzgrund und/oder ein abweichender<br />

Narbausfall, bedingt durch die chemische Reaktion der Säure<br />

erreicht).<br />

Durch zusätzliche Oberflächenveredelungen, wie z.B.<br />

Beschichten oder Nitrieren, lassen sich positive Effekte auf<br />

Formfüllung, Standzeit, Korrosionsschutz, Entformbarkeit<br />

u.v.m. erreichen. Derartige Verfahren sollten allerdings<br />

generell erst nach dem Narben durchgeführt wer<strong>den</strong>. Wir<br />

beraten <strong>Sie</strong> gerne.


Zur Narbung geeignete Werkstoffe<br />

ES Aktuell (1.2311 vergütet - EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Vergüteter Kunststoffformenstahl, gut polierbar, nitrierfähig, verchrombar, gleichmäßige Härte über <strong>den</strong> Querschnitt bis zu<br />

einer Dicke von ca. 400 mm (für größere Stärken empfehlen wir die Werkstoff, ES Aktuell 1000 bzw. ES Aktuell 1200)<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 20 mm – 405 mm (flach)<br />

ES Antikor (1.2316 vergütet - EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Vorvergüteter, korrosionsbeständiger und polierbarer Formenstahl, zur Verarbeitung von aggressiven Kunststoffen,<br />

wie z.B. PVC bestens geeignet<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 20 mm – 425 mm (flach)<br />

ES 235 W (1.2343 weichgeglüht_EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Warmarbeitsstahl mit hoher Warmfestigkeit bei sehr guter Zähigkeit, hoher Tem<strong>per</strong>aturwechselbeständigkeit und<br />

Verschleißfestigkeit, nitrierbar, gut polierbar Übliche Verwendung für z.B. Werkzeuge für Schmiedemaschinen, Gesenke,<br />

Gesenkeinsätze, Strangpresswerkzeuge, Warmscherenmesser und für die Kunststoffverarbeitung<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 20 mm – 405 mm (flach)<br />

ES Maximum 500 (1 .2343 ESU weichgeglüht)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Hohe Warmfestigkeit, Tem<strong>per</strong>aturwechselbeständigkeit und Warmverschleißfestigkeit bei absolut höchster Zähigkeit.<br />

Übliche Verwendung für z.B. Druckgusswerkzeuge, Gesenke, Gesenkeinsätze, Strangpresswerkzeuge u.v.m.<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 100 mm – 605 mm (flach)<br />

ES 245 W (1.2344 weichgeglüht - EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

CrMoV-legierter Warmarbeitsstahl mit ausgezeichneter Warmfestigkeit bei guter Zähigkeit, hohem Warmverschleißwiderstand,<br />

bester Tem<strong>per</strong>aturwechselbeständigkeit, sehr guter Reinheitsgrad und ausgezeichnete Homogenität, nitrierbar.<br />

Übliche Verwendung für z.B. Werkzeuge für Schmiedemaschinen, Strangpresswerkzeuge, Kunststoffformen u.v.m.<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 20 mm – 455 mm (flach)<br />

ES 245 W ESU (1.2344 ESU weichgeglüht)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Warmarbeitsstahl mit höherem Warmverschleißwiderstand, beste Zähigkeit, für hoch beanspruchte Werkzeuge<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 140 mm – 400 mm (flach)<br />

ES Aktuell 1000 (1.2738 vergütet - EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Vorvergüteter Kunststoffformenstahl für Stärken ab 400 mm (z.B. für Stoßfängerformen, Armaturentafeln, Fernsehgehäuse<br />

u.v.m.), gleichmäßige Härte über <strong>den</strong> Querschnitt, gute Polierbarkeit, gute Bearbeitbarkeit, nitrierbar, verchrombar, schweißbar<br />

nach Vorschrift mit allen Schweißverfahren<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 405 mm – 1300 mm (flach)


Zur Narbung geeignete Werkstoffe<br />

ES Aktuell 1200 (Sonderlegierung - Lieferung generell in EST Güte)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Vorvergüteter Kunststoffformenstahl mit einer Kernfestigkeit von 1050 N/mm² , gute Polier- und Narbbarkeit, für Großformen<br />

mit höherem Verschleißwiderstand, für Stoßfängerwerkzeuge, Armaturentafeln, Müllcontainer und andere Großformenwerkzeuge<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 405 mm – 1200 mm (flach)<br />

ES 275 K (1.2767 weichgeglüht - EST Güte empfohlen)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

Gut härtbarer und zäher Werkzeugstahl für Kunststoffformen, Schneidwerkzeuge für dicke Stärken und Schrottscherenmesser<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 20 mm – 405 mm (flach)<br />

ES 275 K ESU (1.2767 ESU weichgeglüht)<br />

Charakteristik bzw. Verwendungszweck:<br />

hochglanzpolierbar er, sehr zäher W erkzeugs tahl für Kunststoffformen, Schneidwerkzeuge für dicke Stärken und<br />

Schrottscherenmesser<br />

Verfügbar in folgen<strong>den</strong> Stärken: 150 mm – 300 mm (flach)


Die Festlegung der Narbtiefe<br />

Narbcharakter und Narbtiefe nehmen entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Einfluss<br />

auf das Erscheinungsbild einer Struktur. Diesbezüglich ist<br />

diesem Faktor eine besondere Bedeutung für die Werkzeugplanung<br />

und die Wahl der jeweiligen Struktur zuzumessen.<br />

Um Entformungsschwierigkeiten wie Ziehspuren (Weißbruch)<br />

oder mechanische Beschädigungen vorzubeugen, ist die<br />

Bestimmung der Narbtiefe – besonders in kritischen Werkzeugbereichen<br />

mit geringer Entformungskonizität – von vorrangiger<br />

Bedeutung.<br />

Beratung Entformung 1<br />

Als Faustregel gilt:<br />

Pro 1° Konizität <strong>können</strong> max. 0,02 mm<br />

Narbtiefe entformt wer<strong>den</strong>.<br />

Kunststoffeigenschaften (z.B. schwer entflammbar, glasfaserverstärkt<br />

u.v.m.); Materi<strong>als</strong>chwindung, Wandstärken sowie<br />

Werkzeugaufbau (z.B. Kühlung, Anguss, Schieber u.v.m.) und<br />

Fertigungsparameter im Spritzgussbetrieb <strong>können</strong> diesen Wert<br />

beeinflussen.<br />

So kann zum Beispiel in Bereichen mit zu erwartender<br />

Kernaufschwindung das dreifache des Konizitätrichtwertes zur<br />

Entformung der vollen Narbtiefe erforderlich wer<strong>den</strong>.<br />

Sollte aufgrund der Werkzeugauslegung eine Reduzierung der<br />

Narbtiefe in Teilbereichen erforderlich wer<strong>den</strong>, so ist die<br />

Vorgehensweise hierfür in jedem Fall mit dem Endverwender<br />

abzustimmen und bei Bauteilkennzeichnung entsprechend zu<br />

berücksichtigen.<br />

Entformprobleme wie Ziehspuren (Weißbruch) <strong>können</strong> auch<br />

trotz Verringerung der Narbtiefe nicht generell ausgeschlossen<br />

und zusätzliche Optimierungsleistungen erforderlich<br />

wer<strong>den</strong>. Diese gehen, sofern nichts anders lautendes vereinbart<br />

ist, zu Lasten des Auftraggebers.<br />

Entformung 2<br />

Weißbruch


Narbungstiefe, Entformkonizizät und Abtragsraten;<br />

Begriffserläuterungen am Produkt<br />

Die Festlegung der Narbtiefe<br />

Beispiel: Lederstruktur mit 6° Entformkonizität und einer durchschnittlichen<br />

Strukturtiefe von 120μm


Toleranzen<br />

Ätztechnisch erzeugte Strukturen unterliegen fertigungsbedingten<br />

Toleranzen die durch Eschmann <strong>Textures</strong><br />

International GmbH in Bezug auf die Narbtiefe<br />

sowie <strong>den</strong> Glanzgrad einer Struktur nach bestem „Wissen<br />

und Gewissen“ wie folgt angegeben wer<strong>den</strong>:<br />

• für Feinstrukturen (ähnlich VDI3400) sowie<br />

Einfachätzungen bis zu einer Narbtiefe<br />

von maximal 60μm beträgt die Toleranzangabe<br />

± 5μm!<br />

• für Mehrfachätzungen (z.B. Leder- und<br />

Textilstrukturen etc.) ab einer Narbtiefe<br />

von 70μm beträgt die Toleranzangabe ± 10μm!<br />

Vorstehende Toleranzen beziehen sich ausschließlich auf das<br />

Nennmaß (Einstellungen) einer Struktur in Stahl.<br />

Die Abformungs- und Abbildegenauigkeit von Strukturen im<br />

Kunststoffspritzguss ist insbesondere abhängig von:<br />

• der Schmelzviskosität von Thermoplasten<br />

• <strong>den</strong> Verarbeitungsparametern (insbesondere<br />

der Werkzeugtem<strong>per</strong>atur)<br />

• der Einfüllgeschwindigkeit<br />

• dem wirksamen Druck im Formnest während der ersten<br />

Sekun<strong>den</strong> nach der Füllphase<br />

• für Mehrfachätzungen (z.B. Leder- und Textilstrukturen<br />

etc.) ab einer Narbtiefe von<br />

180μm beträgt die Toleranzangabe ± 15μm!<br />

• werkzeuggeometrischen Gegebenheiten (unter<br />

anderem Wandstärkenunterschie<strong>den</strong>, Schieber aus<br />

gehärtetem Material etc.) u.v.m.<br />

• für Glanzgradeinstellungen beträgt die<br />

Toleranzangabe ± 0,3Gl (gemessen bei 60°).<br />

• Angaben zum voraussichtlichen Materialabtrag<br />

erfolgen generell strukturbezogen und sind<br />

lediglich <strong>als</strong> unverbindlicher Richtwert anzusehen<br />

(u.a. bedingt durch unterschiedliche<br />

Stahllegierungen u.v.m.)<br />

Diesbezüglich <strong>können</strong> Abweichungen, die ober- oder<br />

unterhalb der von uns angegebenen Toleranzen liegen,<br />

für <strong>den</strong> messbaren Narbausfall/Glanzgrad am Kunststoffteil<br />

generell nicht ausgeschlossen und Korrekturmaßnahmen<br />

erforderlich wer<strong>den</strong>, die im Bedarfsfall gesondert zu<br />

vereinbaren sind!<br />

Grundsätzlich übernimmt Eschmann <strong>Textures</strong> International<br />

GmbH keine Gewähr für Glanzgradzielwerte am<br />

Kunststoffartikel.


Polieren<br />

Flächen, die mit einer Narbstruktur versehen wer<strong>den</strong> sollen,<br />

müssen je nach Design und Narbtiefe eine bestimmte<br />

Oberflächengüte (Politur) aufweisen. Generell muss eine<br />

Politur riefenfrei ausgeführt wer<strong>den</strong>. Erodierrückstände,<br />

Fräsriefen und Konturversatz müssen vor dem Narben restlos<br />

beseitigt sein.<br />

Als Minimalforderung <strong>können</strong> nachstehende<br />

Empfehlungen angesehen wer<strong>den</strong>:<br />

Feinstrukturen<br />

mit einer Narbtiefe bis 0,025 mm –<br />

Schleifleinen 400er Körnung/riefenfrei<br />

Markante Strukturen<br />

mit einer Narbtiefe bis 0,140 mm –<br />

Schleifleinen 320er Körnung/riefenfrei<br />

Grobstrukturen<br />

mit einer Narbtiefe > 0,140 mm –<br />

Schleifleinen 240er K örnung/r iefenfrei<br />

Zu einzelnen Strukturen ist es darüber hinaus zu empfehlen die<br />

Ausführung der Polierarbeiten im Vorfeld mit dem Narbbetrieb<br />

abzustimmen (z.B. bei Strukturübergängen mit unterschiedlichen<br />

Materialabtragsraten, Strukturüberlagerungen oder Ähnlichem).<br />

Zu Mess- und Dokumentationszwecken sollte außerhalb<br />

der Dichflächen ein planes Prüffeld in der Größe 50x50 mm<br />

narbfähig poliert durch <strong>den</strong> Formenbauer vorgehalten wer<strong>den</strong>.<br />

Hochglanzpolierte Flächen erfahren bereits durch Reinigung,<br />

Lackauftrag und Bearbeitung der Narbstruktur geringe<br />

Beschädigungen (feinste Kratzer). In der Regel müssen hochglanzpolierte<br />

Flächen nach dem Narben durch <strong>den</strong><br />

Auftraggeber aufpolier t wer<strong>den</strong>.<br />

Polierriefen 1 Polierriefen 2<br />

Fräsermarken 1 Fräsermarken 2


Schweißen<br />

Schweißungen sollten generell durch einen versierten<br />

Fachbetrieb durchgeführt und die Narbungssicherheit<br />

geschweißter Bereiche zugesichert wer<strong>den</strong>. Ausschlaggebend<br />

für die Narbfähigkeit einer Schweißung ist, dass das<br />

Schweißgut ein in Zusammensetzung, Härte und Festigkeit<br />

dem Grundwerkstoff gleiches Gefügebild erreicht.<br />

Dementsprechend müssen Schweißmethode, -werkstoff und<br />

eine erforderliche Wärmebehandlung auf eine spätere<br />

Narbfähigkeit hin gewählt wer<strong>den</strong>.<br />

Es ist zu empfehlen, die geschweißte Kontur vor Verlagerung<br />

des Werkzeuges an <strong>den</strong> Narbbetrieb auf ihre Narbfähigkeit hin<br />

zu prüfen, um, sofern erforderlich, bei Mängeln sind frühzeitig<br />

geeignete Maßnahmen zu treffen (z.B. Nachschweißen;<br />

zusätzliche Wärmebehandlung; Einsätze - sofern prozesssicher<br />

umsetzbar - einschrumpfen u.v.m.).<br />

Häufig auftretende Probleme in geschweißten Bereichen:<br />

• Das Schweißgut ätzt nicht, eine<br />

Strukturausbildung ist nicht möglich<br />

• Das Schweißgut ätzt schlecht, es kommt<br />

zu Narbtiefenab weichungen gegenüber<br />

dem Umfeld<br />

• Im Übergang von Schweißgut zum<br />

Grundwerkstoff entsteht eine<br />

Härtezone, die sich in Glanz und<br />

Narbtiefe absetzt<br />

Das Schweißgut weist Risse und poröse Stellen auf<br />

Auch bei fachgerecht ausgeführter Schweißung kann eine<br />

Ab weichung in Glanzgrad oder Rauhtiefe (RZ) am fertigen<br />

Endprodukt (Kunststoffartikel) nicht ausgeschlossen<br />

wer<strong>den</strong>!<br />

Durch einen, später näher beschriebenen, Ätztest lässt sich<br />

die Narbfähigkeit eines Schweißgutes relativ gut prüfen.<br />

Härterand<br />

Porös<br />

Tiefe nicht in Ordnung


Anreißen von Tuschierflächen<br />

Generell müssen alle zu ätzen<strong>den</strong> Flächen, die nicht über die<br />

Werkzeugkontur (Trennkanten, Radien u.v.m) bestimmbar sind,<br />

vor Werkzeuganlieferung durch <strong>den</strong> Formenbauer eindeutig<br />

definiert wer<strong>den</strong>.<br />

Insbesondere Konturbereiche in <strong>den</strong>en Öffnungen oder Durchbrüche<br />

über Tuschierflächen und/oder Tauchkanten gebildet<br />

wer<strong>den</strong>, müssen im Werkzeug exakt begrenzbar sein. In diesen<br />

kritischen Bereichen ist es unbedingt zu empfehlen das<br />

Bauteilende mechanisch anzureissen. Eine Begrenzung nach<br />

Tuschierabdruck ist zu ungenau!<br />

Kunststoffteil<br />

Werkzeug mit Anriss<br />

Schützen der Tuschierfläche<br />

mit säurefestem Lack<br />

Geätztes Werkzeug mit<br />

freigestellter Tuschierfläche<br />

Alternativen für einen mechanischen Anriss sind nur dann zu<br />

wählen, wenn eine exakte Begrenzung mittels Anriss aus zwingen<strong>den</strong><br />

Grün<strong>den</strong> nicht möglich ist.<br />

Zu diesen Alternativen zählen:<br />

Tuschierfläche auf der Matritzenseite<br />

mit einem Tape abkleben<br />

Kernseite mit Tuschierfarbe<br />

versehen<br />

Begrenzung mittels Tuschierfarbe:<br />

<strong>Hier</strong>zu wird der Formkern (Auswerferseite) mit Tuschierfarbe<br />

versehen und auf der Matrizenseite, die mit einem Papierklebeband<br />

versehen wird, abtuschiert. Die Trennung setzt sich<br />

farblich auf dem Klebeband ab und kann dann durch <strong>den</strong><br />

Formenbau freigestellt wer<strong>den</strong>. Eine gut sichtbare Begrenzung<br />

ergibt sich in der Regel auch, wenn die Freistellung zusätzlich<br />

mit einem feinen Sandgemisch überstrahlt wird.<br />

Werkzeug abtuschieren<br />

Die Tuschierfläche zeichnet sich auf<br />

der Matrizenseite ab. Der Werkzeugmacher<br />

kann die Fläche mit einem<br />

Skalpell begrenzen


Anreißen von Tuschierflächen<br />

Narbfreistellung in Ordnung<br />

Narbfreistellung nicht in Ordnung,<br />

Tuschierfläche übernarbt<br />

Narbfreistellung nicht in Ordnung,<br />

Tuschierfläche übernarbt<br />

Fehlerquelle: Anriss wurde mittels<br />

Musterteil gesetzt<br />

Anriss nach Musterteil:<br />

Als kritisch ist hier anzusehen, dass aufgrund der Materi<strong>als</strong>chwindung,<br />

sowie des manuellen Prozesses, der sehr stark<br />

von Formkontur und der Umsetzung durch <strong>den</strong> Werker abhängig<br />

ist, eine exakte Begrenzung kaum bzw. nur begrenzt<br />

durchführbar ist.<br />

Kein Anriss im Werkzeug<br />

Anriss nach Musterteil<br />

Narbergebnis:<br />

Tuschierfläche -<br />

überätzt<br />

Spritzgrat -<br />

Narbergebnis:<br />

- wegen Schwindung ist das Fenster zu klein und versetzt<br />

-Tuschierfläche nicht genau definiert<br />

- Gratbildung<br />

- unerwünschte Freizonen<br />

Ausnahme: Feinstrukturen<br />

Bei Feinstrukturen mit einem Materialabtrag von max.<br />

0,025 mm <strong>können</strong> Tuschierflächen erfahrungsgemäß, ohne<br />

das Risiko von Gratbildung, komplett übernarbt wer<strong>den</strong> und<br />

bedürfen somit in diesem Ausnahmefall keines Anrisses.<br />

Es ist allerdings hier zu empfehlen, über die Umsetzung,in<br />

Abhängigkeit von Material und Fertigungsprozess, fallweise zu<br />

entschei<strong>den</strong>. Bei Verwendung der alternativen Anrissmöglichkeiten<br />

kann für eine gleichmäßige Narbbegrenzung keine<br />

Garantie durch <strong>den</strong> Narbbetrieb übernommen wer<strong>den</strong>.


Einsätze, Schieber und Leisten<br />

Werkzeuglosteile, wie Einsätze, Schieber und Leisten, müssen<br />

mittels Zentrierungen und Verschraubungen zur gemeinsamen<br />

Bearbeitung und Narbung vorbereitet angeliefert wer<strong>den</strong>.<br />

Spann- und Zentriervorrichtungen sind durch <strong>den</strong><br />

Formenbauer beizustellen.<br />

Um eine einwandfreie Reinigung der Losteile zu ermöglichen,<br />

müssen diese demontierbar und gegen Verdrehen sicherbar<br />

sowie mit einer eindeutigen Positionierung kenntlich gemacht<br />

sein. Nach dem Reinigen wer<strong>den</strong> die Losteile zur Vermeidung<br />

von Säureeintritt in die Trennung mit einem Schutzlack im<br />

Trennkantenbereich versehen und in der Matrize „regelrecht<br />

eingeklebt“. Durch die gemeinsame Bearbeitung wird sichergestellt,<br />

dass ein homogener Struktur- bzw. Narbübergang<br />

auch über Werkzeugtrennungen gewährleistet wird.<br />

Voraussetzung für eine einwandfreie Umsetzung des vorab<br />

beschriebenen Prozesses ist, dass Formversatz und/oder<br />

Spritzgrat vor dem Narben beseitigt und Losteile in<br />

Spritzposition fixierbar sind.<br />

Des Weiteren muss auch nach dem Verbau der Losteile<br />

gewährleistet sein, dass alle zu narben<strong>den</strong> Konturbereiche<br />

für eine Bearbeitung frei zugänglich und einsehbar sind.<br />

Die Mitarbeiter der Eschmann <strong>Textures</strong> International GmbH<br />

stehen Ihnen für eine Beratung hierzu jederzeit gerne zur<br />

Verfügung.<br />

Zum Befilmen und Ätzen Schieber versatzfrei montiert, Trennung säurefest verschlossen


Gefügeverfestigungen,<br />

Streifigkeit und Ähnliches<br />

Gefügeverfestigungen im zu narben<strong>den</strong> Werkstoff entstehen<br />

häufig bei der Zerspanung des Werkstückes. Durch eine fehlerhafte<br />

mechanische Bearbeitung kann das Stahlgefüge stark<br />

verdichtet wer<strong>den</strong>, wodurch eine ten<strong>den</strong>ziell höhere Oberflächenhärte<br />

entsteht. Bei der Narbung des Werkstückes führt<br />

dies zu einem ungleichmäßigen Strukturbild im Gefüge (z.B.<br />

Narbtiefenabweichungen, Fleckigkeit, Streifigkeit u.s.w.).<br />

Mögliche Ursachen<br />

• Stumpfe Fräser<br />

• Fehlerhaft geschliffene Drehmeißel<br />

• Mechanische Beschädigungen<br />

(z.B. unachtsamer Schlag auf die<br />

Formoberfläche bei Einsatzwechsel)<br />

• Beschädigungen durch unsachgemäße<br />

Handhabung von Spannvorrichtungen<br />

oder sonstigem Werkzeug<br />

Gefügestreifigkeit<br />

Ähnlich gelagerte Ungleichmäßigkeiten im Strukturbild <strong>können</strong><br />

auch durch das unsachgemäße Härten des Grundwerkstoffes<br />

entstehen. Es ist hier unbedingt erforderlich, die<br />

Vorschriften des Stahlerzeugers für eine einwandfreie<br />

Wärmebehandlung präzise einzuhalten. Die Fachleute der<br />

Eschmann Stahl GmbH & Co. KG beraten <strong>Sie</strong> gerne.<br />

Zusätzliche Oberflächenveredelungen wie Nitrieren oder<br />

Beschichten sollten generell erst nach dem Narben durchgeführt<br />

wer<strong>den</strong>(!)


Ätztest<br />

Mit einem Ätztest kann geprüft wer<strong>den</strong> ob die zu narbende<br />

Formoberfläche <strong>den</strong> Anforderungen an ein optimales Narbergebnis<br />

entspricht!<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Testablauf<br />

1) Entfetten der Formoberfläche<br />

(z.B. mit Bremsenreiniger, Spiritus oder Ähnlichem)<br />

2) Auftragen der Testflüssigkeit auf die<br />

Formoberfläche mit einem Pinsel<br />

3) Einwirkzeit max. 1Min (Form läuft dunkel an)<br />

4) Abspülen mit klarem Wasser<br />

5) Trockenblasen mit Pressluft (nicht Trockenwischen)<br />

6) Prüfen der Formoberfläche auf:<br />

Erodierreste<br />

(z.B. glänzende Punkte innerhalb<br />

der angeätzten, dunklen Oberfläche)<br />

mangelhafte Schweißungen<br />

(z.B. helle Flächen die nicht auf Säureeinwirkung<br />

reagieren)<br />

mar kante Polierriefen<br />

(Streifen unter Fläche in Polierrichtung)<br />

Druckstellen (i.d.R. Macken)<br />

Gefügefehler (z.B. aufgrund hoher Oberflächenhärte)<br />

Nacharbeiten<br />

(z.B. Nachpolieren, Aufschweißen oder Ähnliches)<br />

4)+ 5)<br />

Um Korrosionsschä<strong>den</strong> zu vermei<strong>den</strong>, muss die Testsäure rückstandsfrei<br />

beseitigt sowie sichergestellt wer<strong>den</strong>, dass kein<br />

Säureeintritt in Werkzeugtrennungen erfolgt (siehe Pkt.<br />

Abspülen und Trockenblasen).<br />

6)<br />

ACHTUNG!<br />

Bitte generell Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.<br />

Ein Ätzset ist bei Eschmann <strong>Textures</strong> International GmbH<br />

gegen geringe Aufwandsentschädigung erhältlich.


Bei der Anlieferung von Werkzeugen ist<br />

Nachstehendes zu berücksichtigen:<br />

Werkzeuganlieferung<br />

• Wenn Auswerfer- und Matrizenseite genarbt<br />

wer<strong>den</strong>, sollten diese auch zusammen<br />

angeliefert wer<strong>den</strong>. Die Werkzeuge sind dabei<br />

jeweils einzeln zu pallettieren und ausreichend<br />

gegen Transportschä<strong>den</strong> zu sichern.<br />

• Die Werkzeuge müssen komplett demontiert<br />

angeliefert wer<strong>den</strong>. D.h., dass Kühlleitungen,<br />

Elektronik, Druckplatten, Einsätze oder Ähnliches<br />

vom Formenbauer bereits ausgebaut sein<br />

müssen. Nicht demontierte Werkzeuge<br />

<strong>können</strong> nur verzögert bearbeitet wer<strong>den</strong>.<br />

Eine Demontage durch Eschmann <strong>Textures</strong><br />

International GmbH erfolgt nur in Ausnahmefällen<br />

gegen Aufwandsentschädigung und auf<br />

Risiko des Auftraggebers.<br />

• Jedes Werkzeug sollte zwei oder besser vier<br />

sich gegenüber liegende Ringschraubengewinde<br />

haben. Dies erleichtert die Handhabung<br />

und wirkt sich auf die Bearbeitungszeit aus.<br />

• Der Lieferung müssen Musterteile letzter Stand<br />

sowie Unterlagen für die genaue Narbbereichsdefinition<br />

beigestellt sein (z.B. gekennzeichnetes<br />

Musterteil, Zeichnung u.s.w.).<br />

• Sofern Losteile im Zusammenbau mit zu bearbeiten<br />

sind (siehe auch „Einsätze, Schieber<br />

und Leisten“), müssen Spann- und Zentriervorrichtungen<br />

beigestellt sein.<br />

• Wer<strong>den</strong> Kunststoffteile zu einer Einheit (z.B.<br />

Baugruppe) zusammengefügt, so sollten alle<br />

diese Einheit betreffen<strong>den</strong> Formen zeitgleich<br />

zur Bearbeitung in einem Standort der<br />

Eschmann <strong>Textures</strong> Gruppe beigestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Dies ermöglicht eine optimale Abstimmung der<br />

Werkzeuge in Bezug auf Glanzgrad,Narbausfall,<br />

Narbrichtung u.v.m.<br />

• Bei Werkzeugen mit einem Gesamtgewicht über<br />

3 Tonnen sollte das Transportmittel (LKW) für<br />

Kranentladung vorgesehen wer<strong>den</strong>.<br />

ACHTUNG! Werkstücke müssen durch <strong>den</strong> Frachtführer<br />

(Spediteur) bei Anlieferung und Abholung gegen mögliche<br />

Transportbeschädigungen sowie Verrutschen auf der<br />

Ladefläche gesichert wer<strong>den</strong>. Sofern nichts anders lautendes<br />

vereinbart ist, wer<strong>den</strong> Werkezeuge in der vom Kun<strong>den</strong><br />

überlassenen Leihverpackung zum Versand gebracht.<br />

Lieferungen der Eschmann <strong>Textures</strong> International GmbH<br />

erfolgen generellunfrei<br />

und unver<br />

ersichert.


Service<br />

Im Spritzgussbetrieb <strong>können</strong> bei Erstbemusterung von<br />

genarbten Werkzeugen Entformprobleme wie Ziehspuren oder<br />

fallweise auch Glanzgradabweichungen auftreten. Diese meist<br />

alltäglichen Probleme <strong>können</strong> durch verschie<strong>den</strong>ste Faktoren<br />

(z.B. Material, Werkzeugkontur, Anguss, Fertigungsparameter<br />

u.v.m.) verursacht wer<strong>den</strong>. In der Regel <strong>können</strong> hier unkomplizierte<br />

Lösungen schnell zur Abhilfe führen.<br />

Eschmann <strong>Textures</strong> International GmbH bietet <strong>den</strong> einmaligen<br />

Service flexibel auf Optimierungsanforderungen zu reagieren<br />

und vor Ort, ausgerichtet an <strong>den</strong> Bedürfnissen des Kun<strong>den</strong>,<br />

Abstellmaßnahmen durchzuführen. Den hohen Ansprüchen an<br />

kurze Durchlaufzeiten, Kostenreduzierung und Versorgungssicherheit<br />

wird dadurch Sorge getragen, dass wir innerhalb<br />

Europas eine eigenständige Serviceabteilung etabliert haben.<br />

Eschmann <strong>Textures</strong> Service bietet<br />

• Reparatur von genarbten Oberflächen<br />

im Fertigungsbetrieb.<br />

• Optimierung von genarbten Oberflächen<br />

bei Erstbemusterung.<br />

„Bitte beachten: Optimierungen von Entformproblemen,<br />

die über ein vertretbares oder vom<br />

Endverwender akzeptiertes Maß hinausgehen<br />

(z.B. Narbtiefenreduzierungen), <strong>können</strong> nur nach<br />

Freigabe des Endverwenders durchgeführt wer<strong>den</strong>.<br />

Aufwendungen hierzu gehen, sofern nichts anders<br />

lautendes vereinbart ist, zu Lasten des<br />

Auftraggebers.<br />

• Werkzeugoberflächenprüfungen vor Werkzeugverlagerung<br />

an <strong>den</strong> Narbbetrieb.<br />

• Koordinierung von zusätzlichen Reparaturleistungen<br />

(z.B. Polieren und Schweißen).<br />

• Durchführung kleinerer Ätzarbeiten vor Ort<br />

(z.B. Artikelbeschriftungen).<br />

• u.v.m..<br />

Wir beraten <strong>Sie</strong> gerne!


Eschmann <strong>Textures</strong> International GmbH<br />

Dieringhauser Straße 159<br />

D-51645 Gummersbach · Germany<br />

Tel. (+ 49)(0)2 2 61-98 99-0<br />

Fax (+ 49)(0)22 61-98 99-20<br />

Mail: info@eschmanntextures.com

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