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Natalie Spinell

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<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong><br />

42<br />

Wie wir wurden, was wir sind<br />

Kann man das so sagen, dass sie aus einer Schauspielerfamilie kommen?<br />

<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Ja, natürlich kann man das so sagen – andererseits ist<br />

das nicht ganz korrekt. Sie spielen mit der Frage sicher auf meinen Stiefvater<br />

Rufus Beck und auf meine Geschwister Sarah und Jonathan an. Ja,<br />

das ist meine Familie und die spannendste und auch liebevollste, die ich<br />

mir wünschen könnte. Allerdings hab ich auch einen wundervollen Vater<br />

in Südtirol, der mich sehr geprägt hat und nichts mit der Schauspielerei<br />

zu tun hat.<br />

Wann und mit was hat es damals angefangen?<br />

Wie wurden Sie Schauspielerin?<br />

<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Mit Glück oder Zufall, denn ich habe schon sehr früh angefangen,<br />

so mit sieben Jahren etwa. Damals war meine Mutter noch nicht<br />

einmal mit meinem Stiefvater zusammen. Ich wurde als Siebenjährige von<br />

der Mutter eines Schulfreundes zu einem Werbecasting mitgenommen<br />

und die haben mich genommen. Meine Mutter sah das zum Glück sehr<br />

entspannt. Sie hat mich immer frei erzogen und mir meinen Willen gelassen.<br />

Es gab nur einen Punkt, da war sie ziemlich strikt: Schule geht vor.<br />

Sie haben gerade das Stichwort<br />

„Schule“ in den Raum geworfen.<br />

Wie war das denn, Sie<br />

haben ja auch schon bald mit<br />

der Arbeit in Serien begonnen?<br />

<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Die Schule ließ<br />

sich mit der Werbung ganz gut<br />

vereinbaren, aber später, so mit<br />

12 Jahren, wurde das schwerer.<br />

Ich hab in der Schule natürlich<br />

viel gefehlt und ich gebe zu, ich<br />

war auch nicht richtig, richtig<br />

gut in der Schule, aber ich hab<br />

es immer irgendwie geschafft.<br />

Es gab für mich sehr schwere<br />

Zeiten. Mit ungefähr 16 habe ich<br />

zwei „Tatorte“ in Köln am Stück<br />

gedreht, bin täglich hin und her<br />

geflogen. Ich war einen Tag<br />

in der Schule, bin nach Köln<br />

geflogen, hab gedreht und<br />

wieder zurück. Irgendwann<br />

hab ich gesagt, ich kann<br />

nicht mehr. Ich wusste nicht<br />

mehr, in welchem Bett ich<br />

gerade aufgewacht bin. Am<br />

Schluss habe ich mich mit<br />

meiner Mutter geeinigt die<br />

Produktion in Ruhe in Köln<br />

zu ende zu drehen und mich<br />

anschließend wieder mehr der<br />

Schule zu widmen und dem<br />

Drehen ein wenig weniger<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Inklusive Zwangsnachhilfe!<br />

Und das war rückblickend<br />

auch richtig so. Was wäre denn heute, wenn ich mit 16 die Schule verlassen<br />

hätte? Ich könnte nicht studieren! Trotzdem wird man natürlich ein<br />

bisschen größenwahnsinnig. Man arbeitet wie eine Wahnsinnige, verdient<br />

schon sehr viel Geld für das Alter. Es geht einem in dieser Traumwelt<br />

einfach verdammt gut – ist ausgelastet und ich bin dann jemand, der<br />

gerne aus der Realität flüchtet. Damals wäre ich am liebsten aus der<br />

Schule geflohen. Aber ich denke, das geht vielen 16-Jährigen so. Egal, ob<br />

Schauspielerin oder nicht.<br />

Ihr Debüt als „Serien“-Schauspielerin gab <strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong> mit zwölf<br />

Jahren, als sie in der Rolle der Harriet Haller in der Serie „Katrin ist die<br />

Beste“ auftrat. Einem weitaus größeren Publikum ist sie allerdings bis<br />

heute durch ihre Rolle beim „Polizeiruf 110“ im Gedächtnis geblieben.<br />

Da spielte sie Christine Bronski, die Tochter der Hauptkommissarin Jo<br />

Obermaier (Michaela May). Von da an war sie eine Weile auf Fernsehkrimis<br />

abonniert, drehte unter anderem dreimal „Tatort“ in zwei Jahren.<br />

Zusammen sind das gute Gründe, ein bisschen „größenwahnsinnig“ zu<br />

werden. Doch ihre Eltern holten sie immer wieder auf den Boden der<br />

Tatsachen zurück.<br />

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