Natalie Spinell
Natalie Spinell
Natalie Spinell
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<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong><br />
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Wie wir wurden, was wir sind<br />
Als ich mit „Edel & Starck“ lief, flimmerte ich wöchentlich<br />
über den Bildschirm und da war es dann<br />
schon so, dass die Bäckerin gesagt hat: „Gut haben<br />
Sie das gemacht! Dem haben sie wieder sauber<br />
eins auf die Nase gegeben.“ Man ist halt für die<br />
Menschen auch die Person, die man spielt – aber<br />
auch das ist okay.<br />
Die Beliebtheit einer Serie trägt auch zur Beliebtheit<br />
der einzelnen Darsteller bei. Gerade und vor<br />
allem, wenn diese Serie – wie „Edel & Starck“ – zeitweise Kultstatus<br />
hat(te). Schwierig wird es für die Schauspieler nur dann, wenn sie dadurch<br />
zu sehr geprägt werden, so dass man stets nur das eine von ihnen<br />
erwartet. Aber dazu lässt es <strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong> nicht kommen. Sie sucht<br />
immer die Herausforderung oder den Kontrapunkt, um Neues zu lernen<br />
und zu erleben.<br />
Wie beziehungsweise wo sehen Sie ihre berufliche Zukunft?<br />
Vor der Kamera oder hinter der Kamera?<br />
<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Ist es vermessen, wenn ich sage, auf beiden Seiten? Ich<br />
möchte auf alle Fälle – egal in welcher Funktion - Menschen berühren und<br />
nachdenklich stimmen, mit dem was ich tue – sei es auf der schauspielerischen<br />
Seite oder auf der Regie-Seite.<br />
Ein hoher Anspruch. Glauben Sie, dass das heute noch geht?<br />
<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Warum soll es nicht gehen? Ich glaube schon, man soll<br />
doch träumen! Allerdings, wenn ich jetzt von der Schauspielerei rede, ist<br />
der Markt natürlich ziemlich übersättig. Aber auch das hat wieder einen<br />
Vorteil. In meinen Augen wird heute etwas bodenständiger mit dem Beruf<br />
des Schauspielers umgegangen – es ist nicht mehr außergewöhnlich<br />
Schauspieler zu sein und das finde ich gut und setzt eine natürlichere<br />
Basis bei der Zusammenarbeit.<br />
diesem Beruf, dass man sich manchmal fragt: Was wollen die Menschen<br />
jetzt? Bin ich interessant oder ist es mein Leben in diesem Beruf? Aber<br />
ich glaube, dass Gefühl kennt jeder, der ein bisschen in der Öffentlichkeit<br />
steht.<br />
Frau <strong>Spinell</strong>, wie sind Sie zu dem geworden, was Sie heute sind?<br />
<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Ich finde diese Frage richtig schwer und vielleicht bin ich<br />
noch zu jung sie zu beantworten? Ich hatte wahnsinnig viel Glück. Natürlich<br />
hat mein multikulturelles Elternhaus mich geprägt. Meine Arbeit,<br />
meine Reisen, alles hat mich geprägt und zu dem gemacht was ich bin.<br />
Jeder Mensch, dem man begegnet, kann uns prägen. Wie soll man die Frage<br />
also für sich selbst beantworten? Mein Lebensmotto ist: „Some dream,<br />
some do, some do both.“ Also: Die einen träumen, die anderen handeln,<br />
manche machen beides. Und so bin ich, glaube ich, auch geworden, was<br />
ich bin. Ich bin einfach meinen Träumen gefolgt. Genau so war es schon<br />
immer – und ich hoffe es geht auch noch viele, viele Jahre so weiter.<br />
Und warum sind Sie Schauspielerin geworden?<br />
<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Ich hab es mir nie wirklich ausgesucht. Die Schauspielerei<br />
war immer da – und ich weiß, ich kann nicht ohne. Ich bin für diesen<br />
Beruf mehr als leidenschaftlich und mit ganzem Herzen dabei. Das ist<br />
mein Weg. Und ich hatte Glück, dass ich den so früh gefunden habe.<br />
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Ist das wirklich so? Ist Schauspielerin zu sein,<br />
etwas Normales heutzutage?<br />
<strong>Natalie</strong> <strong>Spinell</strong>: Was ist schon normal? Vielleicht rede ich so, weil ich das<br />
Leben nicht ohne die Schauspielerei kenne. Vielleicht ist ein Manko an