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Auf dem Holzweg in die Zukunft!<br />
Seminararbeit<br />
von<br />
Heinz Weber<br />
Musikverein Teufenbach<br />
ÖBV-Führungskräfteseminar Süd 2012/2013<br />
1
Vorwort<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle kurz vorstellen. Ich heiße Heinz Weber<br />
und bin am 05.11.1987 in Friesach geboren.<br />
Seit 2007 bin ich aktives Mitglied im Musikverein Teufenbach und im März<br />
2012 wurde ich zum Obmann des Vereines gewählt.<br />
Der Grund warum ich mich für dieses Seminarthema entschieden habe,<br />
war folgender:<br />
Im Jahr 2004 begann ich in einem Sägewerk meine Ausbildung zum Holzund<br />
Sägetechniker. Nun, einige Jahre später, arbeite ich noch immer mit<br />
Begeisterung im selben Betrieb. Holz ist für mich ein so vielseitiger und<br />
wunderbarer Rohstoff, der in den letzten Jahren wieder immer mehr an<br />
Popularität gewonnen hat, dass ich im Rahmen dieser Arbeit den Rohstoff<br />
Holz allen Leserinnen und Lesern näherbringen möchte.<br />
Deshalb lautet mein Thema: „Auf dem Holzweg in die Zukunft!“<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
EINLEITUNG............................................................................<br />
S. 4<br />
1. HOLZ IM WANDEL DER ZEIT..................................................<br />
2. ALTBEWÄHRT UND HOCHMODERN.........................................<br />
3. HOLZWIRTSCHAFT IN ÖSTERREICH........................................<br />
4. VOM BAUM ZUM TISCH.........................................................<br />
5. BLICK IN DIE ZUKUNFT........................................................<br />
S. 5<br />
S. 6<br />
S. 13<br />
S. 18<br />
S. 20<br />
LITERATURVERZEICHNIS..........................................................<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS.......... ............................................<br />
S. 21<br />
S. 22<br />
3
Einleitung<br />
In dieser Arbeit wird der Rohstoff Holz aus unterschiedlichen Blickwinkeln<br />
betrachtet.<br />
Holz im Wandel der Zeit stellt das erste Kapitel dar. Es wird beschrieben,<br />
wie sich dieses Material schon in den Anfängen der Menschheitsgeschichte<br />
seinen Stellenwert erkämpfte. Warum Holz in den 70-er Jahren aus dem<br />
Blickfeld verschwand und wie es sich seinen Weg zurück an die Spitze<br />
bahnte.<br />
Im zweiten Kapitel geht es um altbewährte Bauweisen, die sich in der<br />
heutigen Zeit als äußerst nachhaltig und energiesparend erweisen. Der<br />
Begriff Holz wird ebenfalls definiert.<br />
Die Holzwirtschaft in Österreich wird im dritten Kapitel kurz statistisch<br />
umrissen. Darüber hinaus werden typische österreichische Nutzhölzer und<br />
ihr Verwendungszweck beschrieben.<br />
Im vierten Kapitel begleiten Sie einen Baum auf seinem Weg aus dem<br />
Wald bis hin zum fertigen Werkstück.<br />
Und zu guter Letzt geht der Blick noch in Richtung Zukunft.<br />
Im Resümee wird diese Arbeit kurz zusammengefasst.<br />
4
1. HOLZ IM WANDEL DER ZEIT<br />
Schon zu Beginn der Menschheitsgeschichte nutzte der Mensch den<br />
Rohstoff Holz für die Herstellung von notwendigen Dingen des Lebens. In<br />
der Jungsteinzeit war Holz, in Verbindung mit Birkenpech, Ton, Lindenbast<br />
oder diversen tierischen Materialien, mit Sicherheit der wichtigste<br />
Rohstoff.<br />
Fast alle Werkzeuge benötigten einen Schaft aus Holz. Holz wurde für<br />
Waffen, zum Kochen und Heizen und für den Bau von Booten und<br />
Behausungen genutzt. Dies ist wissenschaftlich belegt, da Relikte dieser<br />
Zeit in Sediment konserviert wurden. (vgl. WALTER o.J., Online Publikation)<br />
Im Laufe der Entwicklung des Menschen wurde die Bedeutung des<br />
Rohstoffes Holz immer größer, aber auch der Schutz der Wälder wurde<br />
notwendig. Dies betrifft vor allem das Gebiet des Amazonas, in dem noch<br />
immer riesige Flächen rücksichtslos gerodet und abgebrannt werden.<br />
In den letzten Jahrzehnten wurde der Rohstoff Holz in Europa leider von<br />
moderneren Materialien abgelöst oder ersetzt, was nicht immer von<br />
Vorteil war.<br />
Doch gerade in Österreich wird in den letzten 10 bis 15 Jahren wieder<br />
vermehrt auf den Rohstoff Holz gebaut.<br />
5
2. ALTBEWÄHRT UND HOCHMODERN<br />
Holz als Rohstoff<br />
Der Rohstoff Holz kann Eigenschaften aufweisen, die so vielseitig sind,<br />
dass selbst modernste Materialien nicht mithalten können. Die<br />
erstaunliche Vielfalt der unterschiedlichen Holzarten und deren differente<br />
Eigenschaften ermöglicht es, für fast jeden Einsatzbereich auf der Welt<br />
das richtige Holz finden zu können.<br />
Die Stadt Venedig wurde nicht umsonst auf Pfählen von Eichen-, Erlenund<br />
Pappelholz erbaut.<br />
Das Holz des Baumes stellt einen der stabilsten Stoffe im Pflanzenreich<br />
dar. Nur deshalb ist es möglich, dass ein Baum mehrere Meter in die Höhe<br />
ragt. Da es sich bei einem Baum um eine Pflanze handelt, besteht sein<br />
Holz aus unzähligen Zellulosezellen. Diese Zellen variieren in Struktur und<br />
Größe je nach Baumart.<br />
Diese Unterschiede sind ausschlaggebend für die unterschiedlichen<br />
Eigenarten der Hölzer, wie Gewicht, Dichte und Festigkeit. Als Faustregel<br />
gilt: Laubhölzer sind schwerer und härter als Nadelhölzer. (vgl. AUFMKOLK/<br />
HEIDENFELDER 2012, Online Publikation)<br />
Abbildung 1<br />
6
Nummer 1 bezeichnet die äußerste Schutzschicht des Baumes, die Borke.<br />
Nummer 2, die Schicht hinter der Baumrinde, nennt sich Bast. Das<br />
Cambium, Nummer 3, leitet Wasser und Nährstoffe von den Wurzeln bis in<br />
die Blätter. Nummer 4 zeigt die Jahresringe des Baumes. Ein Jahresring<br />
bezeichnet das Wachstum des Baumes. An der Stärke des Ringes können<br />
Jahreszeiten, Sonneneinstrahlung und Wasserversorgung des Baumes<br />
abgelesen werden. Die Gesamtheit der Jahresringe repräsentiert das Alter<br />
des Baumes.<br />
Holz wird schon seit jeher für den Bau von Behausungen verwendet. Zu<br />
Beginn handelte es sich noch um einfache Hütten, aber langsam<br />
entwickelten sie sich zu den typische Blockhütten und –häusern die nicht<br />
nur in den entlegenen Gegenden Alaskas und Kanadas gerne gebaut<br />
wurden und werden.<br />
Holzhäuser von damals bis heute<br />
Die Ursprünge des Blockhauses gehen bis in die Bronzezeit zurück. Zu<br />
dieser Zeit bestimmt noch die Länge der Baumstämme die Größe des<br />
Hauses.<br />
Abbildung 2<br />
Das Fachwerkhaus war von der Antike, das sogenannte römische<br />
Streifenhaus im 1. Jahrhundert wurde bereits in Fachwerktechnik<br />
errichtet, bis ins 19. Jahrhundert in Mitteleuropa und England verbreitet.<br />
7
Die Fachwerkbauweise, ein Skelettbau, war vorherrschend. Man<br />
unterscheidet zwischen dem mittel- und oberdeutschen Firstsäulenbau<br />
sowie dem niederdeutschen Zweiständerbau bzw. dem Vierständerhaus.<br />
Für die Verstrebungen wurde Eiche oder Tanne verwendet, da es sich<br />
hierbei um sehr witterungsbeständige Hölzer handelt, die der Fäulnis<br />
widerstehen können. Die Zwischenräume wurden entweder mit einer<br />
Mischung aus Holzgeflecht und Lehm ausgefüllt, mit Backsteinen oder<br />
Bruchstein ausgemauert oder mit Lehmbausteinen verbaut und verputzt.<br />
Abbildung 3<br />
Die Altstadt Londons war mit seinen vielen Holzhäusern sehr<br />
brandgefährdet und es gibt unzählige Berichte von großen Feuern.<br />
Hütten und Häuser aus Holz von damals sieht man in Österreich und<br />
Deutschland vor allem noch in ländlichen Gegenden und auf Almen. Die<br />
Gründe dafür liegen auf der Hand. Früher waren viele Gebiete noch nicht<br />
so leicht zugänglich, deshalb wurde es vermieden, Rohstoffe über weite<br />
Strecken zu transportieren. Holz ist in diesen Gebieten fast überall<br />
vorhanden und wurde deshalb als Baustoff genutzt.<br />
Gerade auf entlegenen Almen wird man auch heute noch Holzhütten<br />
finden, obwohl vieles schon mit Helikoptern eingeflogen werden kann,<br />
gehört die Holzhütte einfach dazu und sie prägt das Landschaftsbild.<br />
8
Abbildung 4<br />
Besonders Verkleidungen aus rohen oder gehobelten Schwartlingen sieht<br />
man auch auf gemauerten Häusern noch häufig.<br />
Abbildung 5<br />
Skandinavien ist für seine charakteristischen rot-weißen Holzhäuser<br />
bekannt. Mittlerweile sind Passivhäuser, oder Energieeffizienzhäuser in<br />
skandinavischer Bauweise auch schon bei uns erhältlich.<br />
9
Abbildung 6<br />
Auch in den USA wird der Großteil der Häuser aus Holz gebaut.<br />
In den USA spielt vor allem der Kostenfaktor eine Rolle bei der Wahl des<br />
Baumaterials. Darüber hinaus gibt es eine spezielle Art der<br />
Lebensphilosophie, öfters den Wohnort zu wechseln. Demzufolge baut<br />
man Häuser häufig nur für wenige Jahre, bis sie verschleißen, und zieht<br />
dann um. Dieser Verschleiß findet statt, weil es sich mehr oder weniger<br />
um minderwertige „Spanplattenhäuser“ handelt. Sie sind definitiv nicht<br />
mit modernen Holzhäusern aus Europa vergleichbar. Klimatisch gesehen,<br />
ist Holz der beste Isolator für das vorherrschende Klima und<br />
wohnökologisch sehr sinnvoll.<br />
Abbildung 7<br />
10
Was kaum jemand weiß, in Istanbul dominierten Holzhäuser bis weit ins<br />
20. Jahrhundert das Stadtbild, aber durch viele große Feuer wurde der<br />
Großteil zerstört. Heute werden viele der Holzhäuser wieder aufgebaut<br />
oder teuer renoviert.<br />
Abbildung 8<br />
In Österreich geht der Trend wieder verstärkt zu Holzhäusern. Bei vielen<br />
Anbietern von Fertigteilhäusern wird das Skandinavische Holzhaus sehr<br />
erfolgreich angeboten und verkauft.<br />
Besonders interessant ist die Verwendung von KLH Massivholz-Platten<br />
beim nachhaltigen Hausbau, da Holz von Natur aus CO² neutral und in<br />
jeder Hinsicht energieeffizient ist.<br />
11
Ein Holzhaus bietet ein sehr angenehmes Wohnraumklima und auch in<br />
erdbebengefährdeten Gebieten bleibt ein Holzhaus die erste Wahl, da Holz<br />
durch seine Elastizität immer einen gewissen Spielraum gewährleisten<br />
kann. Außerdem lässt sich mit Holz beinahe jeder Haustyp realisieren.<br />
So ein Holzhaus hat nur einen Schwachpunkt – das Vergrauen der<br />
Fassade. Kann man sich nicht mit dem silbergrauen Schimmer<br />
abgewitterten Holzes anfreunden, sollte man alle zwei bis drei Jahre zum<br />
Pinsel greifen. Folgeschäden durch mangelnde Dichtheit oder<br />
Wassereinbruch lassen sich durch sorgfältige Planung, professionelle<br />
Materialverarbeitung und fachlich ausgeführten Aufbau vermeiden.<br />
Das Holzhaus erlebt eine wahre Renaissance, da es sich dabei um einen<br />
ökologisch vertretbaren, natürlichen Baustoff mit solider<br />
Ressourcenschonung handelt. In Österreich gibt es sehr strenge<br />
Richtlinien, den Forst betreffend. Die Wahl, sein Haus mit einem<br />
nachwachsenden Rohstoff zubauen, ist sicherlich immer eine gute.<br />
Abbildung 9<br />
12
3. HOLZWIRTSCHAFT IN ÖSTERREICH<br />
Holzeinschlag in Österreich<br />
Die Hauptnutzhölzer in Österreich sind Fichte, Lärche, Tanne, Kiefer und<br />
Zirbe bei den Nadelhölzern und bei den Laubhölzern Buche, Eiche und<br />
Esche. Natürlich werden auch andere Hölzer verarbeitet, aber diese eher<br />
in kleineren Mengen.<br />
Laut offizieller Holzeinschlagsmeldung des Lebensministeriums wurden im<br />
Jahr 2011 im österreichischen Wald 18,7 Millionen Erntefestmeter<br />
genutzt. Der Holzeinschlag ist damit um rund 865.000 Erntefestmeter<br />
gegenüber dem Jahr 2010 gestiegen. (vgl. LEBENSMINISTERIUM 2013, Online<br />
Publikation)<br />
In Österreich wird auf eine nachhaltige Waldnutzung sehr viel Wert gelegt.<br />
Deshalb wächst momentan in Österreich mehr Holz nach als wir<br />
benötigen.<br />
Holz aus Österreich ist weltweit sehr gefragt, da wir eine besonders gute<br />
Qualität garantieren können. Dieses Qualitätsholz lässt sie auf das gute<br />
Klima, die österreichische Vegetation und das langsame Wachstum<br />
zurückzuführen. Da unser Holz aus höheren Lagen stammt, und dieses<br />
Holz besonders langsam wächst, ist es umso widerstandsfähiger und<br />
haltbarer.<br />
Unsere Nadelhölzer wachsen am Besten in einer Seehöhe von 700 m -<br />
1200. Hier ist das Klima ideal.<br />
13
Heimische Hölzer<br />
Nun eine kurze Einführung in die unterschiedlichen Baumarten. Schließlich<br />
sollte man als Österreicherin und Österreich zumindest einige unserer<br />
heimischen Holzarten erkennen und unterscheiden können.<br />
Abbildung 10<br />
Die Fichte<br />
Die Fichte wird auch noch Rotfichte oder<br />
Rottanne genannt.<br />
Sie ist ein anspruchsloser Senkwurzler und<br />
liefert fast alles Bauholz, dient aber auch als<br />
Weihnachtsbaum. Die Nadeln sind immergrün<br />
mit weißen Streifen auf der Unterseite.<br />
Ihre Verwendungsvielfalt reicht von<br />
Transportpaletten, über das<br />
Schalungsmaterial im Betonbau bis hin zu<br />
eleganten Holzkonstruktionen und sogar zum<br />
Bau von Musikinstrumenten.<br />
Frisch gehobeltes Frühholz ist fast weiß,<br />
Spätholz ist gelblich- bis rötlichbraun.<br />
Fichtenholz ist leicht, weich und gilt als mäßig<br />
schwindend.<br />
Abbildung 11<br />
Die Lärche<br />
Die Lärche wird auch Europäische Lärche<br />
genannt.<br />
Sie ist ein Tiefwurzler und typischer<br />
Gebirgsbaum. Die Nadeln färben im Herbst<br />
Rotgold, werden Winter abgeworfen und im<br />
Frühjahr neu gebildet.<br />
Die Lärche wird sowohl für den Außen- als<br />
auch im Innenbereich verwendet. Das Holz<br />
wird für hoch beanspruchte<br />
Baukonstruktionsteile sowie im Boots-,<br />
Brücken-, Erd- und Wasserbau eingesetzt. Im<br />
Innenbereich geht der Einsatz von Fenstern<br />
und Türen, über Fußböden bis hin zu Möbeln.<br />
In jüngster Zeit werden auch naturbelassene<br />
Außenverkleidungen aus Lärche sehr beliebt.<br />
Lärchenholz gilt als mittelhart, der Farbton<br />
variiert von hellbraun bis intensiv rotbraun<br />
und dunkelt kräftig nach.<br />
14
Abbildung 12<br />
Die Tanne<br />
Sie wird noch als Weiß-, Silber- und<br />
Edeltanne bezeichnet und ist ein Tiefwurzler.<br />
Die Tanne wird allgemein wie die Fichte<br />
verwendet. Bevorzugt wird Tannenholz dort,<br />
wo der Harzgehalt des Fichtenholzes<br />
unterwünscht ist. Sie hat bemerkenswert<br />
Beständig gegenüber Säuren und Alkalien.<br />
Tannenholz gilt als mittelhart, schwindet<br />
mäßig und ihr Holz ist sehr leicht spaltbar.<br />
Es ist weißlich-gelb und dunkelt deutlich<br />
nach.<br />
Abbildung 13<br />
Die Kiefer<br />
Die Kiefer, auch Weißkiefer, Rotföhre, Forche<br />
und Schwarzkiefer genannt, bildete<br />
zusammen mit der Birke die ersten<br />
nacheiszeitlichen Wälder und wurden dann<br />
von Eichen und Buchen verdrängt. Sie ist je<br />
nach Untergrund ein Tief- oder Flachwurzler.<br />
Kiefernholz ist sehr harzreich und da<br />
harzreiches Holz kaum knarrt, bestehen<br />
Theaterbühnen meistens aus Schwarzkiefer.<br />
Die Destillation von Kiefernharz lieferte früher<br />
nicht nur Terpentinöl und Teer, sondern auch<br />
das Kolophonium für Geigenbögen.<br />
Das Holz ist vielseitig einsetzbar, als Bauund<br />
Konstruktionsholz, als Tischlerholz für<br />
Innenausbau und Möbel, sowie als<br />
Industrieholz. Wegen der großen Menge an<br />
Wald- und Industriehackgut, wird es für<br />
Hackschnitzelheizungen verwendet und Sägeund<br />
Hobelspäne werden zu Briketts oder<br />
Pellets gepresst.<br />
Kiefernholz ist mittelschwer und mittelhart<br />
und besonders anfällig für Bläuepilze. Die<br />
Jahresringe dunkeln Honiggelb und Rotbraun<br />
nach.<br />
15
Abbildung 14<br />
Die Zirbe<br />
Die Zirbelkiefer oder auch Arve ist ein<br />
Pfahlwurzler. Sie wächst äußerst langsam.<br />
Zirbenholz wird, da es sehr leicht zu<br />
bearbeiten ist, gerne für Schnitzarbeiten<br />
verwendet. Wegen ihres charakteristischen<br />
Harzgeruchs wird das Holz gerne zu Möbeln,<br />
Wandverkleidungen und zu Furnieren<br />
verarbeitet.<br />
Das Holz ist leicht und weich, das<br />
Schwindmaß sehr gering. Es ist rötlich bis<br />
rotbraun gefärbt und duftet stark aromatisch.<br />
Abbildung 15<br />
Abbildung 16<br />
Die Buche<br />
Die Buche, oder Rotbuche, ist je nach Boden<br />
ein Tief- oder Flachwurzler. Wegen ihres<br />
hohen Heizwerts ist sie sehr geschätzt.<br />
Buchenholz wird im Möbelbau besonders als<br />
Bugholz eingesetzt. Weitere<br />
Verwendungsgebiete sind Furniere, Treppen,<br />
Parkett, Spielwaren, Bürsten, Werkzeugteile<br />
und , mit Teeröl imprägniert, für<br />
Eisenbahnschwellen. Darüber hinaus ist sie<br />
Ausgangsmaterial für Holzkohle.<br />
Buche ist ein sehr schweres und hartes Holz.<br />
Buchenholz ist sehr hell, fast weißlich und<br />
erhält erst durch die Dämpfung seine<br />
bekannte, rötliche Farbe.<br />
Abbildung 17<br />
16
Abbildung 18<br />
Abbildung 19<br />
Die Eiche<br />
Die Eiche, Stiel-, Sommer-, Trauben-,<br />
Winter-, Stein-, Zerr- oder auch Roteiche, ist<br />
ein Pfahlwurzler.<br />
Eichenholz zählt zu den wertvollsten<br />
heimischen Nutzhölzern für Möbel- und<br />
Innenausbau und die Parketterzeugung. Vor<br />
allem im Außenbereich und für besondere<br />
Zwecke im Hoch- und Tiefbau ist sie sehr<br />
geschätzt. Traditionell wird sehr gutes<br />
Eichenholz für Fassdauben verwendet.<br />
Eichenholz ist ringporig, relativ schwer und<br />
hart. Die heimischen Eichen zählen, mit<br />
Ausnahme der Zerreiche, zu den Weißeichen.<br />
Ursprünglich ist das Holz hellbraun, durch die<br />
Trocknung wird es nicht selten dunkler bis<br />
dunkelbraun.<br />
Abbildung 20<br />
Die Esche<br />
Die Esche, Weiß-, Oliv-, oder Braunesche, ist<br />
ein Pfahlwurzler.<br />
Eschenholz ist besonders für dekorative<br />
Furniere, Böden und Bugholzmöbel geeignet.<br />
Wegen seiner guten mechanischen<br />
Eigenschaften wird es für Sportgeräte, im<br />
Gestell- und Gerätebau und für<br />
Werkzeugstiele genutzt.<br />
Abbildung 21<br />
Das Holz gehört zu den eher schweren und<br />
harten Hölzern und ist sehr zäh und elastisch.<br />
In der Trocknung dunkelt es sehr leicht nach.<br />
Unter Lichteinfluss wird das helle Eschenholz<br />
leicht gelblich.<br />
17
4. VOM BAUM ZUM TISCH<br />
Kaum jemand ist sich bewusst, welchen Weg ein Baum bis zum fertigen<br />
Produkt zurücklegen muss.<br />
Deshalb klären wird dieser Ablauf anhand eines Beispiels erklärt.<br />
Die Holzarbeiter schneiden eine ausgewachsene Fichten, etwa 90 Jahre<br />
alt, um. Nach der Fällung der Bäume, werden die Stämme der Größe und<br />
Qualität nach für ihre Weiterverarbeitung sortiert.<br />
Blocholz und Kleinbloche werden mit Holzlastern in das Sägewerk<br />
transportiert. Energieholz oder Schleifholz befördern LKW in die<br />
Heizwerke, oder in die Papierfabrik.<br />
Äste und Brennholz werden heutzutage meistens gleich im Wald<br />
abgeschnitten und ebenfalls, als Hackgut, zu Heizwerken gebracht.<br />
Wenn der Stamm in einem Sägewerk ankommt, wird die Holzqualität<br />
festgestellt und jeder Bloch einzeln, mittels einer Maschine, entrindet,<br />
vermessen und sortiert.<br />
Das Holz wird genau vermessen, da der Holzbesitzer nach fm sein Holz<br />
bezahlt bekommt. Die Einheit Festmeter(fm) bezeichnet einen Kubikmeter<br />
(m³). Ein Bloch mit 40 cm Durchmesser und 4 m Läge hat ca. 0,5 fm.<br />
Nach dem Vermessen wird das Holz, etwa mit der Bandsäge, geschnitten,<br />
in großen Kammern getrocknet, gebeizt oder getaucht, und wenn es<br />
erforderlich ist, weiter zu Latten oder Hobelware verarbeitet. Es ist<br />
möglich Kanthölzer, Pfosten, Latten und Bretter in unterschiedlichen<br />
Stärken und Längen zu schneiden. Latten und Bretter müssen vor ihrem<br />
Weitertransport zu großen Paketen abgebunden werden.<br />
18
Die Nebenprodukte der Verarbeitung, wie Rinde, Hackgut, Sägespäne und<br />
Kappholz werden teilweise schon innerhalb des Sägewerks<br />
weiterverarbeitet. Die Rinde wird geheizt oder als Rindenmulch<br />
verwendet. Hackgut wird für die Herstellung von Papier oder<br />
Plattenwerkstoffen benutzt oder als Brennstoff genutzt.<br />
Die Sägespäne werden für die Streuung in Ställen, zur Erzeugung von<br />
Pellets, zur Herstellung von Pressspanplatten und vielem mehr verwendet.<br />
Nun erst kann der Tischler beim Sägewerk das benötigte Holz für seinen<br />
Tisch bestellten. Die Lieferung wird wieder per LKW zugestellt. Der<br />
Tischler schneidet die erforderlichen Teile zu, hobelt und schleift, beizt und<br />
lackiert sie und lässt sie trocknen, Dann schraubt und leimt er die Teile zu<br />
einem Tisch zusammen. Je nach Art des Tisches könnten noch Einlegeund<br />
Drechslerarbeiten im Vorfeld stattfinden.<br />
Nun ist der Tisch fertig und kann verkauft werden.<br />
19
5. BLICK IN DIE ZUKUNFT<br />
Ein Blick in die Zukunft lässt hoffen, dass wir Menschen das Holz mehr zu<br />
schätzen lernen. Denn welchen anderen Rohstoff gibt es, der uns ein so<br />
vertrautes Gefühl verleihen kann. Durch die Kombination moderner<br />
Materialien mit Holz, ist es noch vielseitiger und kann noch viel besser<br />
genutzt werden.<br />
Vielleicht achten Sie das nächste Mal etwas mehr darauf, wenn Sie etwas<br />
aus Holz sehen, verwenden oder kaufen, aus welcher Holzart es besteht<br />
und wie es verarbeitet ist. Eventuell erinnern Sie sich noch daran, wie lang<br />
der Weg für das Holz vom Wald in Ihre Wohnung war und können mehr<br />
Wertschätzung dafür aufbringen. Den wie bei allen Produkten gilt, wenn<br />
man Rohstoffe aus der Region bezieht, sichert dies Arbeitsplätze, schützt<br />
die Wälder in Ländern, die nicht so strenge Aufforstungsvorschriften<br />
haben, und garantiert eine hochqualitative Wertigkeit der Materialien.<br />
Holz aus unserer Region vermittelt Natur pur und zusammen mit einer<br />
sehr guten Verarbeitung des Rohstoffs und Pflege des Erbauten, werden<br />
beispielsweise Möbel und Häuser errichtet, die ein Leben lang haltbar sind.<br />
Wir haben es in der Hand auf Mutter Natur zu achten, unsere Wälder zu<br />
schützen und mit den natürlichen Ressourcen nachhaltig und gewissenhaft<br />
umzugehen.<br />
Als Steirerinnen und Steirer sind wir:<br />
„STOLZ auf HOLZ!“<br />
Abbildung 22<br />
20<br />
Abbildung 23
LITERATURVERZEICHNIS<br />
AUFMKOLK, Tobias/ HEINDENFELDER, Claudia (2012): Rohstoff Holz. Online Publikation<br />
[http://www.planet-wissen.de/natur_technik/wald/baeume/holz.jsp] <strong>download</strong><br />
17.03.2013<br />
WALTER, Peter (o.J.): Lebensgrundlagen in der Jungsteinzeit. Online Publikation<br />
[http://www.planet-schule.de/wissenspool/zurueck-in-diesteinzeit/inhalt/hintergrund/lebensgrundlagen-in-der-jungsteinzeit.html]<br />
<strong>download</strong> 17.03.2013<br />
LEBENSMINISTERIUM (2013):Holzeinschlag 2011. Online Publikation<br />
[http://www.lebensministerium.at/forst/oesterreichwald/wirtschaftsfaktor/rohstoff-holz/holzeinschlag_2011.html]<br />
<strong>download</strong><br />
18.03.2013<br />
21
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abb. 1.: Aufbau der Jahresringe. Online Publikation<br />
[http://www.onzifode.de/wdhh/index.php?option=com_content&view=article&i<br />
d=108%3Aholzwoodboistrae&catid=66%3A4-diewerkstoffe&Itemid=141&lang=de]<br />
<strong>download</strong> 17.03.2013<br />
Abb. 2.: Blockhaus in Yukon, Kanada. Online Publikation [http://www.yukonwild.com/Cabins/cabins1.htm]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 3.: Fachwerkhaus in Warwick. Großbritannien. Online Publikation<br />
[http://www.violetdesigns.co.uk/tudor_west_street.jpg] <strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 4.: Altes Holzhaus in Schierke im Harz. Online Publikation<br />
[http://static.zoonar.de/img/www_repository3/9c/b2/0c/10_ce5f367636bb57e<br />
317f6406dc0bcfef7.jpg] <strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 5.: Alte Hütte auf der Reiteralm in den Niederen Tauern. Schladming. Online<br />
Publikation [http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/28354781] <strong>download</strong><br />
18.03.2013<br />
Abb. 6.: Skandinavisches Holzhaus. Online Publikation [http://www.deinmassivhaus.de/files/Holzhaeuser-300x214.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 7: Amerikaniscshes Holzhaus. Online Publikation<br />
[http://vitaminw.co/sites/default/files/styles/large/public/johngoddin15.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 8.: Istanbul. Die hölzerne Stadt. Online Publikation<br />
[http://www.merian.de/bilder/artikel/istanbul-wohnen-holzhaus-1.html]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 9.: Modernes Holzhaus. Online Publikation [http://static1.schoenerwohnen.de/thumbnails/galleryImage/0001/00000000001/33/77/33775_hs200<br />
806032-aussen.jpg] <strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 10.: Fichtenholz. Online Publikation [http://nbgweb01.opitec.com/img/728/502/728502-01-x.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 11.: Fichtenholz. Online Publikation [http://www.pwinternet.de/images/cms/furnierlaerch-g.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
22
Abb. 13.: Tannenholz. Online Publikation [http://www.tischlerei-lattermann.de/index-<br />
Dateien/image706.jpg] <strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 14.: Kiefernholz. Online Publikation<br />
[http://www.holzhirsch.de/publish/binarydata/boeden/holzarten/kiefer.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 15.: Zirbenholz. Online Publikation<br />
[http://www.hotelmohnenfluh.at/uploads/pics/img.zirbenholz.top.jpg]<br />
<strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 16.: Buchenholz. Online Publikation<br />
[http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cc/Buche_Holz_1.jp<br />
g/250px-Buche_Holz_1.jpg] <strong>download</strong> 18.03.2013<br />
Abb. 17.: Buchenholz. Tangential geschnitten. Online Publikation<br />
[http://commons.wikimedia.org/wiki/File:BuchenholzTangential.JPG] <strong>download</strong><br />
18.03.2013<br />
Abb. 17.: Buchenblatt. Tangential geschnitten. Online Publikation<br />
[http://www.nordwestreisemagazin.de/urwald/buchenblatt-kl.jpg] <strong>download</strong><br />
18.03.2013<br />
Abb. 18.: Eichenholz. Online Publikation [http://www.pwinternet.de/images/cms/furniereiche-g.jpg]<br />
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Abb. 19.: Eichenblatt. Online Publikation [http://www.baumfreund.de/Traubeneiche/Trau_Eiche_Blatt.jpg]<br />
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Abb. 20.: Eschenholz. Online Publikation [http://www.gesundbaumarkt.de/img/berglandesche-ld-design-melk_cu7294w350h250.jpg]<br />
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Abb. 21.: Eschenblatt. Online Publikation [http://www.pflanzenfreunde.com/heilpflanzenbilder/eschenblatt.jpg]<br />
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Abb. 22.: Holz ist genial. Online Publikation [http://www.overclockers.at/files/sujet-holzist-genial_124022.gif]<br />
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Abb. 23.: Stolz auf Holz. Online Publikation [http://www.saegewerksteinboeck.at/images/stolz_auf_holz.gif]<br />
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