Untersuchung über den Nutzen des ... - Deponie-stief.de
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
– Gedanken zum <strong>Deponie</strong>rückbau unter heutigen<br />
Rahmenbedingungen am Beispiel einer BSR-<strong>Deponie</strong> –<br />
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
1. Ausgangslage..........................................................................448<br />
1.1. Strategische Grundlage und Auftrag <strong>de</strong>r BSR........................448<br />
1.2. <strong>Deponie</strong>n und Altablagerungen..............................................448<br />
1.3. <strong>Deponie</strong> Wernsdorf.................................................................449<br />
2. Rechtslage...............................................................................450<br />
3. Grundlagen für <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau von <strong>Deponie</strong>n...........................452<br />
3.1. Definition <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus.............................................452<br />
3.2. Grün<strong>de</strong> für <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau............................................452<br />
3.3. Grün<strong>de</strong> gegen <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau.......................................454<br />
3.4. Grundsätzliche Vorgehensweise beim <strong>Deponie</strong>rückbau.........455<br />
4. Vorgehensweise <strong>de</strong>r BSR .......................................................457<br />
4.1. Analyse <strong>de</strong>r Rohstoffpotentiale...............................................457<br />
4.2. Erlöspotenziale.......................................................................460<br />
4.2.1. Metalle....................................................................................460<br />
4.2.2. Kunststoffe..............................................................................461<br />
4.2.3. Altholz.....................................................................................462<br />
4.2.4. Ersatzbrennstoff.....................................................................462<br />
4.2.5. Mineralische Baustoffe...........................................................463<br />
4.3. Kosten <strong><strong>de</strong>s</strong> Rückbaus..............................................................463<br />
4.3.1. Transporte..............................................................................463<br />
4.3.2. Ab<strong>de</strong>ckung und Wie<strong>de</strong>reinlagerung.......................................464<br />
4.3.3. Aufbereitung...........................................................................464<br />
4.3.4. Sonstiges.................................................................................465<br />
4.4. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung...............................................465<br />
4.5. Sensitivitätsanalysen...............................................................466<br />
5. Schlussfolgerungen und Ausblick...........................................466<br />
6. Literaturverzeichnis................................................................468<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
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Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
1. Ausgangslage<br />
Neben <strong><strong>de</strong>n</strong> großen Kernaufgaben in <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft, die tägliche Sammlung<br />
und Entsorgung von Abfall und die Straßenreinigung einschließlich Winterdienst,<br />
gehören auch <strong>de</strong>r Betrieb und die Verwahrung von <strong>Deponie</strong>n und Altablagerungen<br />
zu <strong><strong>de</strong>n</strong> Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r BSR.<br />
1.1. Strategische Grundlage und Auftrag <strong>de</strong>r BSR<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Strategie <strong>de</strong>r BSR, sich <strong><strong>de</strong>n</strong> Leistungsauftrag <strong><strong>de</strong>s</strong> Lan<strong><strong>de</strong>s</strong> Berlin zu<br />
sichern, ist, neben <strong>de</strong>r Gewährleistung von dauerhaft vergleichsweise niedrigen<br />
Gebühren bei Tarifstetigkeit und <strong>de</strong>r Erfüllung <strong>de</strong>r sozialen Verantwortung für<br />
die Mitarbeiter, <strong>de</strong>r Ausbau <strong><strong>de</strong>s</strong> ökologischen Profils ein wichtiger Baustein.<br />
Außer<strong>de</strong>m hat die BSR im Rahmen ihrer Strategie einen hohen Anspruch, <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Berlinern <strong><strong>de</strong>n</strong> Mehrwert eines kommunalen Unternehmens nicht nur durch<br />
geringe Gebühren son<strong>de</strong>rn auch durch soziale und ökologische Anstrengungen<br />
zu ver<strong>de</strong>utlichen.<br />
Dazu zählt eine Vielzahl von Aktivitäten, zum Beispiel die Ausbildung von Jugendlichen<br />
<strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> eigenen Bedarf o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Abschluss einer Kooperationsvereinbarung<br />
mit <strong>de</strong>m Land Berlin zur Senkung <strong>de</strong>r CO 2<br />
-Emissionen.<br />
Die BSR versteht sich als kommunales Vorzeigeunternehmen, das <strong><strong>de</strong>n</strong> Nachweis<br />
erbringt, dass es möglich ist, eine gute Leistung mit hoher Sozialverträglichkeit<br />
und hohem ökologischen Standard bei geringen Gebühren für alle Bürger zu<br />
realisieren. Die <strong>Untersuchung</strong>en <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus sind<br />
Teil dieser Strategie.<br />
1.2. <strong>Deponie</strong>n und Altablagerungen<br />
Historisch bedingt, betreibt die BSR drei Siedlungsabfall<strong>de</strong>ponien, die <strong>de</strong>r Ostberliner<br />
Teilbetrieb mit <strong>de</strong>r Fusion nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> eingebracht hat und die im<br />
Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>land Bran<strong><strong>de</strong>n</strong>burg liegen. Insgesamt sind auf <strong><strong>de</strong>n</strong> Standorten <strong>de</strong>r BSR<br />
wohl 30 bis 35 Millionen Tonnen Abfall abgelagert wor<strong><strong>de</strong>n</strong>. Für die Sanierung<br />
dieser <strong>Deponie</strong>n wur<strong><strong>de</strong>n</strong> nach <strong>de</strong>r Umwandlung <strong>de</strong>r BSR in eine Anstalt <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
öffentlichen Rechts zum 01. Januar 1994 die erfor<strong>de</strong>rlichen Rückstellungen mit<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Abfallgebühren angespart. Alle drei <strong>Deponie</strong>n haben keine Basisabdichtung<br />
und wur<strong><strong>de</strong>n</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> rechtlichen Vorgaben entsprechend am 31. Mai 2005 für die<br />
<strong>Deponie</strong>rung von unbehan<strong>de</strong>ltem Siedlungsabfall geschlossen. Gleichwohl wer<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
noch rund 300.000 Tonnen mineralische Abfälle pro Jahr mit sehr strengen<br />
Zuordnungskriterien auf <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>n verwertet.<br />
In <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Betriebsjahren hat die BSR Anlagen zur <strong>Deponie</strong>gasfassung und<br />
-verwertung gebaut, die mit einer installierten Leistung von 4,98 MW (Schwanebeck),<br />
4,73 MW (Schöneicher Plan) und 1,88 MW (Wernsdorf) einen erheblichen<br />
Beitrag zu <strong><strong>de</strong>n</strong> oben genannten Umweltzielen <strong>de</strong>r BSR leisten. Am größten<br />
Blockheizkraftwerk in Schwanebeck ist es zu<strong>de</strong>m gelungen, die Abwärme von<br />
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TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
insgesamt etwa 6,5 MW zu verwerten. Sie wird – abzüglich eines geringfügigen<br />
Eigenbedarfs – vollständig <strong>über</strong> eine Fernwärmeleitung zum Heizkraftwerk Buch<br />
geleitet und <strong>de</strong>ckt dort einen erheblichen Teil <strong>de</strong>r Grundlast ab.<br />
Bereits in <strong><strong>de</strong>n</strong> neunziger Jahren hat sich die BSR im Rahmen <strong>de</strong>r Dissertation<br />
von Dr. Matthias Finck [1] ausführlich mit einer Umlagerung o<strong>de</strong>r Abtragung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf beschäftigt.<br />
Damals war die Fragestellung nach <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit eines Rückbaus im<br />
Vergleich zur herkömmlichen Stilllegung und Nachsorge. Für diesen Vergleich<br />
wur<strong>de</strong> die <strong>Deponie</strong> Wernsdorf ausgewählt, weil hier aufgrund von stärkeren<br />
Grundwasserbeeinflussungen <strong>de</strong>r größte <strong>Nutzen</strong> zu erwarten war. Im Ergebnis<br />
wur<strong>de</strong> vom Rückbau abgeraten, da er – im Vergleich zu einem vierzigjährigen<br />
Stilllegungs- und Nachsorgezeitraum – unverhältnismäßig höhere Kosten erwarten<br />
ließ.<br />
Auf Grund <strong><strong>de</strong>s</strong> erheblichen Anstiegs <strong>de</strong>r Energie- und <strong>de</strong>r Sekundärrohstoffpreise<br />
hat die BSR zusammen mit Dr. Finck im Jahre 2008 erneut die <strong>Deponie</strong> Wernsdorf<br />
als Muster für einen möglichen <strong>Deponie</strong>rückbau untersucht.<br />
1.3. <strong>Deponie</strong> Wernsdorf<br />
Die <strong>Deponie</strong> befin<strong>de</strong>t sich im Südosten von Berlin. Sie wur<strong>de</strong> 1958 als Hang<strong>de</strong>ponie<br />
in einer Kiesgrube begonnen und entwickelte sich zu einer Hal<strong><strong>de</strong>n</strong><strong>de</strong>ponie. Unmittelbar<br />
angrenzend beginnt an <strong><strong>de</strong>n</strong> sumpfigen Uferzonen <strong><strong>de</strong>s</strong> Wernsdorfer Sees ein<br />
Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet. Das <strong>Deponie</strong>volumen beträgt etwa 4,5 Millionen<br />
Kubikmeter und die beschüttete Fläche umfasst 22 Hektar. Der Hochpunkt<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> liegt auf 81 m NN, das Umgebungsniveau fällt von etwa 50 m NN an<br />
<strong>de</strong>r Neu Zittauer Straße ab bis auf etwa 32 m NN am Wernsdorfer See.<br />
Diese <strong>Deponie</strong> enthält in <strong><strong>de</strong>n</strong> Altbereichen typischen Ostmüll aus Haushaltungen<br />
mit hohen Ascheanteilen und geringen Gehalten an hochkalorischen Verpackungen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> hat sich die Qualität <strong><strong>de</strong>s</strong> Mülls erheblich verän<strong>de</strong>rt. Das<br />
Inventar aus dieser Zeit entspricht statistisch <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Berliner Hausmüllanalyse<br />
festgestellten Zusammensetzung. In <strong><strong>de</strong>n</strong> Bereichen aus <strong><strong>de</strong>n</strong> frühen und mittleren<br />
neunziger Jahren sind außer<strong>de</strong>m größere Sperrmüllanteile enthalten.<br />
Die Abfälle wur<strong><strong>de</strong>n</strong> durch die Müllsammelfahrzeuge<br />
und durch gewerbliche<br />
Fremdanlieferer bis März 2000 angeliefert.<br />
Der reguläre <strong>Deponie</strong>betrieb<br />
wur<strong>de</strong> eingestellt, um das verbliebene<br />
Restvolumen zur Abflachung <strong>de</strong>r<br />
Böschungen zu nutzen und durch<br />
Altmüllumlagerung die Endkubatur<br />
herzustellen.<br />
Bild 1:<br />
Luftbildaufnahme <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong><br />
Wernsdorf<br />
Das Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>umweltamt Bran<strong><strong>de</strong>n</strong>burg<br />
hat im März 2008, also acht Jahre nach<br />
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Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Beendigung <strong><strong>de</strong>s</strong> Betriebes, ein Oberflächenabdichtungssystem mit doppellagiger<br />
Kunststoffdichtungsbahn genehmigt, wobei ein erheblicher Teil <strong>de</strong>r Zeit für<br />
die Vorbereitung <strong><strong>de</strong>s</strong> Antrages benötigt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist. Die Bauarbeiten sollen auf<br />
<strong>de</strong>m ersten Bauabschnitt 2009 beginnen. Bis dahin wird die Herstellung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Abfallplanums sowie <strong>de</strong>r gasgängigen Trag- und Ausgleichsschicht durch das<br />
<strong>Deponie</strong>personal abgeschlossen sein.<br />
2. Rechtslage<br />
Vor einer weiteren Betrachtung <strong>de</strong>r technischen und wirtschaftlichen Aspekte und<br />
vor Aufnahme <strong><strong>de</strong>s</strong> urban mining wird hier die Rechtslage genauer beleuchtet:<br />
Grundsätzlich sind bisher die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Stilllegung von <strong>Deponie</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>verordnung <strong>de</strong>tailliert geregelt. Regelungen zur Verwertung von<br />
Abfällen auf <strong>Deponie</strong>n gibt die <strong>Deponie</strong>verwertungsverordnung vor. Das auf<br />
mehrere Verordnungen und technische Verwaltungsvorschriften nicht immer<br />
wi<strong>de</strong>rspruchsfrei verteilte <strong>Deponie</strong>recht soll durch eine neue Verordnung zur<br />
Vereinfachung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rechts zusammengefasst und aktualisiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Dabei wer<strong><strong>de</strong>n</strong> die bisher sehr konkreten Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong><strong>de</strong>n</strong> Aufbau <strong>de</strong>r<br />
Oberflächenabdichtungssysteme aufgegeben, um mehr Raum für Varianten zu<br />
bieten ohne das bisherige Sicherungsniveau zu verlassen.<br />
So wird auch die bisherige Philosophie <strong>de</strong>r Gesetzgebung nicht verän<strong>de</strong>rt.<br />
Viele Barrieren sollen die dauerhafte Ablagerung von Abfällen sicher machen<br />
(Multibarrierenkonzept). Alle technischen und organisatorischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
sind darauf ausgerichtet, dass die <strong>Deponie</strong>n ewig bestehen und durch<br />
die Stilllegungsmaßnahmen auf Dauer gesichert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Die anschließen<strong>de</strong><br />
Nachsorgephase dient <strong>de</strong>r Pflege und ggf. einzelnen Reparaturmaßnahmen an<br />
technischen Einrichtungen, bis die <strong>Deponie</strong> in unverän<strong>de</strong>rtem Zustand völlig<br />
sich selbst <strong>über</strong>lassen wer<strong><strong>de</strong>n</strong> kann.<br />
Auch nach <strong>de</strong>m neuen Recht sollen für die BSR-<strong>Deponie</strong>n weiterhin Abdichtungssysteme<br />
mit zwei Dichtungskomponenten vorgeschrieben sein, wobei diese<br />
jetzt im Rahmen <strong>de</strong>r technischen Eignungsanfor<strong>de</strong>rungen frei wählbar sind. Das<br />
schafft immerhin Möglichkeiten, für einen späteren <strong>Deponie</strong>rückbau durch die<br />
Anwendung dünnschichtiger und wenig materialintensiver Dichtungskomponenten<br />
geringere Hin<strong>de</strong>rnisse vorzubereiten.<br />
Ein möglicher späterer Rückbau <strong>de</strong>r Abfälle zur Verwertung <strong>de</strong>r Rohstoffe o<strong>de</strong>r<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Energiegehalts ist bisher in <strong><strong>de</strong>n</strong> einschlägigen Gesetzen und Verordnungen<br />
nur für die Untertage<strong>de</strong>ponie vom Typ Herfa-Neuro<strong>de</strong> vorgesehen. Für <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
<strong>über</strong>tägigen <strong>Deponie</strong>bereich ist <strong>de</strong>r Rückbau bisher nicht vorgesehen.<br />
Genehmigungsrechtlich han<strong>de</strong>lt sich daher im <strong>über</strong>tägigen Bereich, <strong>de</strong>r hier<br />
betrachtet wird, auf je<strong><strong>de</strong>n</strong> Fall um eine wesentliche Än<strong>de</strong>rung. Je nach Einzelfall<br />
ist dann zu entschei<strong><strong>de</strong>n</strong>, welche Unterlagen für die Än<strong>de</strong>rungsgenehmigung zu<br />
erstellen sind und wer zu beteiligen ist. Hierbei fin<strong>de</strong>t u.a. das Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz<br />
(UVPG) seine Anwendung.<br />
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Ein beson<strong>de</strong>res Problem kann hierbei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinbau <strong>de</strong>r nicht verwertbaren<br />
Abfälle <strong><strong>de</strong>s</strong> Rückbaus sein. Dieser Abfall o<strong>de</strong>r Sortierrest erfüllt möglicherweise<br />
nicht die Kriterien für eine unbehan<strong>de</strong>lte Ablagerung, weil z.B. <strong>de</strong>r Kohlenstoffanteil<br />
zu hoch ist. Das neue <strong>Deponie</strong>recht sieht in § 6 Abs. 6 immerhin erstmalig<br />
eine Son<strong>de</strong>rregelung für Abfälle aus <strong>de</strong>m <strong>Deponie</strong>rückbau vor. Die zuständige<br />
Behör<strong>de</strong> kann danach unter bestimmten Umstän<strong><strong>de</strong>n</strong> die Ablagerung von Abfällen<br />
aus <strong>de</strong>m Rückbau einer <strong>Deponie</strong> trotz einzelner <strong>über</strong>schrittener Zuordnungswerte<br />
zulassen. So soll die Verbesserung <strong>de</strong>r Gesamtsituation ermöglicht<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Dies ist <strong>de</strong>r erste Schritt zur Berücksichtigung von Rückbaumaßnahmen<br />
im <strong>Deponie</strong>recht. Für die Wirtschaftlichkeit ist die Klärung, ob <strong>de</strong>r Alt-Abfall<br />
wie<strong>de</strong>r unbehan<strong>de</strong>lt eingebaut wer<strong><strong>de</strong>n</strong> darf, vorab ein<strong>de</strong>utig zu klären und von<br />
entschei<strong><strong>de</strong>n</strong><strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re wenn <strong>de</strong>r Abfall nicht auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> direkt aufbereitet, son<strong>de</strong>rn<br />
zu einer bestehen<strong><strong>de</strong>n</strong> Anlage transportiert wird, muss sichergestellt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, dass<br />
die Sortierreste wie<strong>de</strong>r abgelagert wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können. Sollten diese Abfälle dann<br />
zwingend behan<strong>de</strong>lt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müssen, ist eine Wirtschaftlichkeit kaum vorstellbar.<br />
Sofern die Aufbereitung auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> direkt stattfin<strong>de</strong>t, ist das gesamte<br />
abfalltypische Anlagengenehmigungsrecht zu beachten, auf das an dieser Stelle<br />
nicht weiter eingegangen wird.<br />
Ferner sollten <strong><strong>de</strong>n</strong> Aspekten Emissionsschutz und Arbeitsschutz rechtzeitig die<br />
notwendige fachliche und kalkulatorische Aufmerksamkeit gewidmet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Je nach Lage <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> sind Aufwendungen für <strong><strong>de</strong>n</strong> Emissionsschutz zu ergänzen,<br />
die unter an<strong>de</strong>rem davon abhängen, in welcher Entfernung die ersten<br />
Nachbarn wohnen und wie die Hauptwindrichtungen verlaufen.<br />
Auch wenn es sowohl national als auch international eine Reihe von Referenzprojekten<br />
gibt, kann die Umsetzung eines <strong>de</strong>rartigen Vorhabens für die lokalen<br />
Aufsichtsbehör<strong><strong>de</strong>n</strong> und Berufsgenossenschaft durchaus Neuland sein. Erfahrungen<br />
<strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Umgang mit Alt-Müll liegen aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Müllbunkersanierung<br />
vor. Regional wird diese Thematik gleichwohl unterschiedlich behan<strong>de</strong>lt.<br />
Vorab sollten diese Themen mit <strong><strong>de</strong>n</strong> einschlägigen Ansprechpartnern bei <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Behör<strong><strong>de</strong>n</strong> und Berufsgenossenschaften geklärt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Ob es gerechtfertigt ist,<br />
diese Erfahrungen auf <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau zu <strong>über</strong>tragen, kann seitens <strong>de</strong>r BSR<br />
bisher nicht beantwortet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Daher können bisher auch keine Aussagen zu<br />
diesen Kosten seitens <strong>de</strong>r BSR gemacht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus ist zu betrachten, dass es bei <strong>de</strong>r Geschwindigkeit, mit <strong>de</strong>r sich<br />
in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Jahren das gesamte Umweltrecht und beson<strong>de</strong>rs das <strong>Deponie</strong>recht<br />
weiter entwickelt hat, keineswegs gesichert ist, dass die zu Beginn <strong>de</strong>r Rückbaumaßnahme<br />
gelten<strong><strong>de</strong>n</strong> und kalkulierten Anfor<strong>de</strong>rungen an <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau und<br />
die Behandlung <strong><strong>de</strong>s</strong> Abfalls, die Verwertung <strong>de</strong>r Wertstoffe und Entsorgung <strong>de</strong>r<br />
Reststoffe <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> gesamten Zeitraum <strong>de</strong>r Maßnahme erhalten bleiben. Wenn<br />
Projektlaufzeiten von zehn bis zwanzig Jahren angenommen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, ist dieser<br />
Aspekt nicht unerheblich. Erst vor wenigen Jahren wur<strong>de</strong> durch höchstrichterliche<br />
Entscheidungen <strong>de</strong>r alte Grundsatz Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>recht schlägt Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>recht und<br />
Bergrecht schlägt je<strong><strong>de</strong>s</strong> Recht <strong>de</strong>utlich relativiert. Zurzeit hat die Rohstoff- und<br />
Energieversorgung nicht mehr die vorrangige Be<strong>de</strong>utung in <strong>de</strong>r Gesetzgebung und<br />
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Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
<strong>de</strong>r aktuellen Rechtsprechung, wie es <strong>de</strong>r Bergbau in <strong>de</strong>r Vergangenheit gewohnt<br />
war. Dies schließt natürlich nicht aus, dass sich dies wie<strong>de</strong>r än<strong>de</strong>rn kann, wenn<br />
<strong>de</strong>r Trend von <strong>de</strong>r Abfall- zur Ressourcenwirtschaft an Be<strong>de</strong>utung gewinnt.<br />
Da die Grundphilosophie <strong>de</strong>r Verordnungen und Genehmigungen <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
in keiner Form vorsieht, stehen Betreiber und Genehmigungsbehör<strong>de</strong><br />
eines solchen Projektes genehmigungsrechtlich allein vor nicht geregelten Fragen.<br />
Diese sind zum Beispiel:<br />
• Erfolgt die Rückbaugenehmigung nach Abfallrecht, Bergrecht o<strong>de</strong>r Baurecht?<br />
• Darf eine bereits in <strong>de</strong>r Nachsorgephase befindliche, also bezüglich <strong>de</strong>r Sicherungsmaßnahmen<br />
schlussabgenommene <strong>Deponie</strong>, wie<strong>de</strong>r aufgegraben<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>?<br />
• Stellt <strong>de</strong>r Rückbau <strong>de</strong>ponierechtlich wie<strong>de</strong>r einen Rückschritt in <strong>de</strong>r Betriebsphase<br />
dar?<br />
• Auf welcher Rechtsgrundlage und mit welchen Anfor<strong>de</strong>rungen kann so etwas<br />
genehmigt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> und welche rechtlichen Folgen sind damit für <strong><strong>de</strong>n</strong> Betreiber<br />
noch verbun<strong><strong>de</strong>n</strong>?<br />
• Folgt nach Abschluss <strong>de</strong>r Rückbaumaßnahme eine erneute Stilllegungsphase<br />
nach Abfallrecht?<br />
Ein weiterer Hin<strong>de</strong>rungsgrund liegt im Ewigkeitsanspruch für die zu bauen<strong>de</strong><br />
Oberflächenabdichtung und <strong><strong>de</strong>n</strong> dadurch staatlich verordneten materiellen,<br />
technischen und finanziellen Aufwand zur Abschottung <strong><strong>de</strong>s</strong> Abfallkörpers von<br />
<strong>de</strong>r Umwelt, wenn diese mit einem Aufwand in <strong>de</strong>r Größenordnung von etwa<br />
100 EUR/m² mit einer min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens etwa eineinhalb Meter dicken Schicht abge<strong>de</strong>ckt<br />
und abgedichtet wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist. Wer will so ein teures und mit so viel Aufwand<br />
für die Ewigkeit geschaffenes Bauwerk zerstören, wo es doch erst wenige Jahre<br />
– zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t im Verhältnis zur Bestimmungsdauer – seinen Zweck erfüllt hat?<br />
3. Grundlagen für <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau von <strong>Deponie</strong>n<br />
3.1. Definition <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Unter <strong>de</strong>m Rückbau von <strong>Deponie</strong>n wird <strong>de</strong>r teilweise o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vollständige Abbau<br />
<strong>de</strong>r eingebauten Abfälle an einem Ablagerungsstandort verstan<strong><strong>de</strong>n</strong>, womit<br />
auch eine Behandlung <strong>de</strong>r Altabfälle (<strong>Deponie</strong>gut) verbun<strong><strong>de</strong>n</strong> sein kann. Die<br />
Verlagerung von Abfällen innerhalb eines Standortes (Umlagerung) wird nicht<br />
als <strong>Deponie</strong>rückbau verstan<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
3.2. Grün<strong>de</strong> für <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
Der Rückbau von <strong>Deponie</strong>n ist schon seit Jahrzehnten immer wie<strong>de</strong>r thematisiert<br />
und in Einzelfällen auch umgesetzt wor<strong><strong>de</strong>n</strong>. Dabei haben sich die Grün<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Jahren entsprechend <strong><strong>de</strong>n</strong> verän<strong>de</strong>rten abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
gewan<strong>de</strong>lt.<br />
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
In einem Statusbericht <strong>de</strong>r Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />
und Abfall e.V. und <strong><strong>de</strong>s</strong> Verbands Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung<br />
e.V. (VKS) <strong>über</strong> Umlagerung und Rückbau von <strong>de</strong>ponierten Abfällen aus<br />
<strong>de</strong>m Jahre 2002 [2] wur<strong>de</strong> die folgen<strong>de</strong> Unterteilung gewählt:<br />
• Sanierung/Ertüchtigung verfüllter <strong>Deponie</strong>abschnitte (nach <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r<br />
Technik),<br />
• Entfernen <strong><strong>de</strong>s</strong> gesamten <strong>Deponie</strong>körpers wegen:<br />
* nicht sanierungsfähiger Belastung und hohem Schadstoffpotential,<br />
* zu hoher Nachsorgekosten,<br />
* höherwertiger Gelän<strong><strong>de</strong>n</strong>utzung, z.B. Eisenbahntrasse o<strong>de</strong>r Bauland,<br />
• Volumengewinnung durch:<br />
* stoffliche Verwertung von entnommenem Abfall, z.B.:<br />
– Bauschutt,<br />
– Erdmaterial,<br />
– Schrott,<br />
– Holz,<br />
– Papier (-ballen),<br />
* thermische Verwertung <strong>de</strong>r hochkalorischen Fraktionen (Holz, Kunststoff,<br />
Papier, Pappe),<br />
* hochdichte Kompaktierung <strong><strong>de</strong>s</strong> in seiner Struktur verän<strong>de</strong>rten Mülls.<br />
Die Gewinnung von <strong>Deponie</strong>volumen o<strong>de</strong>r die Verlängerung von <strong>Deponie</strong>laufzeiten<br />
ist nach Beobachtung <strong>de</strong>r BSR in Deutschland kein vorrangiges Thema mehr.<br />
Da die <strong>Deponie</strong>n <strong>de</strong>r BSR <strong>über</strong> keine Basisabdichtung verfügen, ist dies zu keinem<br />
Zeitpunkt ein Grund für ein <strong>Deponie</strong>rückbauprojekt bei <strong>de</strong>r BSR gewesen.<br />
Die Erhöhung <strong><strong>de</strong>s</strong> Grundstückswertes <strong>de</strong>r geräumten Fläche o<strong>de</strong>r eine gewünschte<br />
Anschlussnutzung durch die Gewinnung von Bauland durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau<br />
von <strong>Deponie</strong>n gibt es wohl in großen Ballungsräumen, jedoch ist kein Fall aus<br />
Deutschland bekannt, wo dies <strong>de</strong>r entschei<strong><strong>de</strong>n</strong><strong>de</strong> Grund war. Dies kann aber im<br />
Einzelfall einen zusätzlichen wirtschaftlichen Anreiz für <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
bieten. Sollte Berlin sich <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Berliner Ring hinaus als ein hochpreisiger<br />
Ballungsraum entwickeln, kann diese Betrachtung an Be<strong>de</strong>utung zunehmen. Die<br />
aktuellen Entwicklungsprognosen sehen noch keine dramatische Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Einwohnerzahlen und Grundstückspreise in Berlin.<br />
Nach Einschätzung <strong>de</strong>r BSR wer<strong><strong>de</strong>n</strong> alte <strong>Deponie</strong>n o<strong>de</strong>r Hal<strong><strong>de</strong>n</strong> zunehmend<br />
landschaftsgärtnerisch erfolgreich gestaltet und auf vielfältige Weise als Naherholungsgebiet<br />
von <strong>de</strong>r Bevölkerung angenommen. Eine beson<strong>de</strong>re Scheu vor <strong>de</strong>m<br />
Betreten einer abge<strong>de</strong>ckten und gestalteten <strong>Deponie</strong> o<strong>de</strong>r Hal<strong>de</strong> scheint nicht<br />
zu bestehen. Die BSR kann die Entwicklung sehr gut u.a. auf <strong>de</strong>r Altablagerung<br />
Wannsee beobachten, die von 1954 bis 1982 betrieben wur<strong>de</strong>, sich im Eigentum<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Lan<strong><strong>de</strong>s</strong> Berlin befin<strong>de</strong>t, und seit 2001 von <strong>de</strong>r BSR betreut wird. Sie wird<br />
von <strong><strong>de</strong>n</strong> Anliegern als Naherholungsgebiet genutzt.<br />
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Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Der ethisch moralisch zu werten<strong>de</strong> Aspekt, dass eine nachteilige Bo<strong><strong>de</strong>n</strong>verän<strong>de</strong>rung,<br />
die ansonsten von vielen Folgegenerationen beobachtet und nachgesorgt<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müsste, von <strong>de</strong>r Verursachergeneration wie<strong>de</strong>r beseitigt wird, ist dagegen<br />
wirtschaftlich schwierig zu fassen und wird daher hier nicht weiter betrachtet.<br />
Im Rahmen <strong><strong>de</strong>s</strong> Gedankens von <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft<br />
könnten kommunale <strong>Deponie</strong>betreiber ihren Mehrwert für Bürger und Kommune<br />
durch die Einbeziehung <strong>de</strong>rartiger Überlegungen jedoch unter Beweis<br />
stellen. Wenn es sowohl aus finanziellen als auch geostrategischen und ethischen<br />
Grün<strong><strong>de</strong>n</strong> ein Ziel wird, <strong><strong>de</strong>n</strong> Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren, stellt<br />
die Bergung und Verwertung <strong>de</strong>r im <strong>Deponie</strong>körper enthaltenen Energie und<br />
Rohstoffe an sich einen Wert dar, <strong>de</strong>r <strong>über</strong> die finanzielle Bemessung hinaus<br />
geht. Die BSR verfolgt die Entwicklung <strong>de</strong>r Debatte von <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft zur<br />
Ressourcenwirtschaft, von Cradle to Cradle o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m CO ²<br />
Footprint genau, um<br />
sich rechtzeitig darauf einstellen zu können.<br />
Zurzeit sind diese Überlegungen jedoch für die BSR nicht kalkulierbar, so dass<br />
diese Trends noch nicht in die aktuelle Entscheidung einfließen können.<br />
Dies kann sich aber in <strong><strong>de</strong>n</strong> nächsten Jahren bei einer weiter ansteigen<strong><strong>de</strong>n</strong> Erdbevölkerung<br />
und <strong>de</strong>r Zunahme <strong><strong>de</strong>s</strong> globalen Rohstoffverbrauchs einerseits und<br />
<strong>de</strong>r Zunahme <strong>de</strong>r Welt CO ²<br />
-Produktion an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>rgestalt än<strong>de</strong>rn, dass<br />
diese Trends kalkulierbar wer<strong><strong>de</strong>n</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ethisch moralische Druck auf die<br />
Ausbeutung <strong>de</strong>r Rohstoff- und Energielagerstätten vom Typ Alt<strong>de</strong>ponie erheblich<br />
zunimmt.<br />
Langfristig steigen<strong>de</strong> Energie- und Rohstoffpreise, ungeachtet kurzfristiger<br />
Schwankungen, gaben daher ausreichend Anlass, die Wirtschaftlichkeit eines<br />
<strong>Deponie</strong>rückbaus für die BSR erneut zu prüfen.<br />
Die BSR hat sich vorgenommen, das Thema systematisch zu verfolgen, um<br />
einerseits rechtzeitig erkennen zu können, wann <strong>de</strong>r geeignete Zeitpunkt für<br />
einen <strong>Deponie</strong>rückbau gekommen ist und an<strong>de</strong>rerseits eine Vorauswahl <strong>de</strong>r<br />
möglichen Standorte und angewandten Verfahren regelmäßig an <strong><strong>de</strong>n</strong> Stand <strong>de</strong>r<br />
Erkenntnis anzupassen.<br />
3.3. Grün<strong>de</strong> gegen <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
Die Grün<strong>de</strong>, die gegen <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau von <strong>Deponie</strong>n sprechen, lassen sich folgt<br />
zusammenfassen:<br />
• Wirtschaftlichkeit,<br />
• rechtliche Voraussetzungen,<br />
• <strong>Deponie</strong>anlieger.<br />
Wenn diese Hemmnisse <strong>über</strong>wun<strong><strong>de</strong>n</strong> sind, ist <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>rückbau o<strong>de</strong>r das<br />
urban mining machbar.<br />
454<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
3.4. Grundsätzliche Vorgehensweise beim <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
Die Einteilung <strong>de</strong>r einzelnen Teilschritte könnte wie folgt aussehen [3]<br />
• historische Erkundung (Durchsicht vorhan<strong><strong>de</strong>n</strong>er Unterlagen, Befragung,<br />
usw.),<br />
• Voruntersuchungen (unter an<strong>de</strong>rem Erkundung von Materialeigenschaften,<br />
<strong>Deponie</strong>aufbau, mögliche Gasaustritte, Sickerwassereinstau, Erkundung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Gefahrenpotentials),<br />
• Festlegung von Emissionsmin<strong>de</strong>rungsmaßnahmen sowie von Maßnahmen<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Arbeitsschutzes und <strong>de</strong>r messtechnischen Überwachung,<br />
• Testgrabungen (Erprobung <strong><strong>de</strong>s</strong> Bauverfahrens, <strong>de</strong>r Messtechnik, <strong>de</strong>r Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
und <strong>de</strong>r vorgesehenen Maßnahmen zur Emissionsmin<strong>de</strong>rung<br />
unter Praxisbedingungen),<br />
• Immissionsprognosen (Staub- und Geruchsausbreitung),<br />
• Festlegung <strong><strong>de</strong>s</strong> Bauablaufs,<br />
• Definition <strong>de</strong>r Randbedingungen (Bedingungen unter <strong><strong>de</strong>n</strong>en die Arbeiten<br />
durchgeführt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> dürfen o<strong>de</strong>r einzustellen sind),<br />
• Erstellung von Planungsunterlagen (Umfangreiche Grabarbeiten im <strong>Deponie</strong>körper<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> von <strong><strong>de</strong>n</strong> zuständigen Behör<strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>über</strong>wacht und bedürfen in<br />
<strong>de</strong>r Regel zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t einer Genehmigung, größere Projekte sogar einer Planfeststellung<br />
mit Öffentlichkeitsbeteiligung. Daher muss <strong>de</strong>r gesamte Prozess<br />
<strong>de</strong>r Grabarbeiten plausibel geplant und dokumentiert sein.),<br />
• In-situ-Vorbelüftung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>körpers zur Geruchsstabilisierung und/o<strong>de</strong>r<br />
Trocknung vor <strong>de</strong>r Abgrabung,<br />
• Abgrabung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>körpers; gegebenenfalls dabei schon weitgehen<strong>de</strong><br />
Separierung verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>er Abfallarten,<br />
• Behandlung <strong>de</strong>r aufgenommen Abfälle,<br />
• erneute Ablagerung <strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>lten Abfälle in zugewiesenen <strong>Deponie</strong>n/<br />
<strong>Deponie</strong>abschnitten.<br />
Während die meisten Schritte selbsterklärend sind, wird hier noch einmal auf<br />
beson<strong>de</strong>re Teilaspekte eingegangen:<br />
Mit Kompaktoren verdichtet eingebauter Hausmüll unterliegt <strong>de</strong>m anaeroben<br />
Abbau organischer Substanz, <strong>de</strong>r mit <strong>Deponie</strong>gasbildung und erheblichen Geruchsbelästigungen<br />
verbun<strong><strong>de</strong>n</strong> ist. Bei stark gasbil<strong><strong>de</strong>n</strong><strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>n können<br />
beim Öffnen <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>körpers schlagartig größere Gasmengen freigesetzt<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Lokal erhöhte Konzentrationen an toxischen Spurenstoffen sind nicht<br />
auszuschließen. Die Gesundheit <strong>de</strong>r Arbeiter und Anlieger kann gefähr<strong>de</strong>t wer<strong><strong>de</strong>n</strong>,<br />
wenn sich zündfähige <strong>Deponie</strong>gas-Luftgemische bil<strong><strong>de</strong>n</strong>. Neben <strong>de</strong>r Belästigung<br />
für die Anwohner, die die Akzeptanz von Rückbaumaßnahmen bedrohen<br />
kann, können auch Gefahren für die im Kontaminationsbereich beschäftigten<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
455
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Vorbelüftung <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>körpers<br />
(organischer Abfall)<br />
Abgrabung <strong><strong>de</strong>s</strong> Altmülls<br />
Sortierung,<br />
Fraktionierung,<br />
Zerkleinerung<br />
Wertstoffe (?) vermarkten<br />
biologische Behandlung<br />
thermische Behandlung<br />
Errichtung <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>/<strong>Deponie</strong>abschnitte<br />
gemäß TASi<br />
Verwertung<br />
Wie<strong>de</strong>reinbau<br />
in die <strong>Deponie</strong><br />
Bild 2:<br />
Verfahrensschritte beim <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
Quelle: Rettenberger, G.; Göschl, R.: Demonstrationsprojekt <strong>Deponie</strong>rückbau. Tagungsunterlagen <strong>de</strong>r Umweltaka<strong>de</strong>mie,<br />
Seminar am 8.-9. November 1994, Ludwigsburg<br />
Mitarbeiter entstehen. Abhilfe schaffen entwe<strong>de</strong>r Belüftungsmaßnahmen – z.B.<br />
Verfahren Biopuster – o<strong>de</strong>r ein Vorgehen, das sich auf Grabungen in Schritten<br />
von wenigen Dezimetern beschränkt.<br />
Die Fragen <strong>de</strong>r Wasserhaltung, <strong>de</strong>r Standsicherheit und <strong><strong>de</strong>s</strong> Brandschutzes stellen<br />
sich auch für <strong>Deponie</strong>rückbauprojekte. Nach Kenntnis <strong>de</strong>r BSR sind diese<br />
Aspekte bisher kaum o<strong>de</strong>r gar nicht genauer untersucht wor<strong><strong>de</strong>n</strong>. Vor Beginn<br />
<strong>de</strong>r Maßnahme bedürfen auch diese Aspekte einer angemessenen Würdigung.<br />
Über die Kosten kann daher ebenfalls bisher nur spekuliert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Ob die<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse aus <strong>de</strong>m Bergbau, wo <strong>de</strong>r Abbau von geogenen<br />
und anthropogenen Lagerstätten (Hal<strong><strong>de</strong>n</strong>bergbau) geübte Praxis ist, sich auf<br />
anthropogene Abfallberge <strong>über</strong>tragen lässt, stellt für die Zukunft sicher eine<br />
interessante Fragestellung dar.<br />
456<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
4. Vorgehensweise <strong>de</strong>r BSR<br />
Basierend auf <strong>de</strong>r Dissertation von Dr. Matthias Finck ist <strong>de</strong>r Ausgangspunkt<br />
aller Überlegungen <strong>de</strong>r BSR, wie im Bergbau, zuerst <strong>de</strong>r Lagerstätteninhalt.<br />
Danach können die Kosten für <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau und die Aufbereitung <strong>de</strong>r nutzbaren<br />
Abfallfraktionen <strong><strong>de</strong>n</strong> möglichen Erlösen sowie <strong><strong>de</strong>n</strong> eingesparten Stilllegungs- und<br />
Nachsorgekosten gegen<strong>über</strong> gestellt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Mit <strong>de</strong>r Kenntnis <strong>de</strong>r rohstofflichen<br />
Zusammenhänge versucht die BSR die Metho<strong><strong>de</strong>n</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Bergbaus zu <strong>über</strong>tragen<br />
und die Potenziale für ein urban mining zu ermitteln.<br />
4.1. Analyse <strong>de</strong>r Rohstoffpotentiale<br />
Für eine Rückbaumaßnahme zur Bergung von Energieträgern und Rohstoffen<br />
ist sicherlich nur <strong>de</strong>r Nachwen<strong>de</strong>müll ab etwa 1990 interessant, <strong>de</strong>r etwa ein<br />
Drittel <strong>de</strong>r Gesamtmenge auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> ausmacht. Der darunter liegen<strong>de</strong><br />
DDR-Müll hat aufgrund <strong><strong>de</strong>s</strong> an<strong>de</strong>ren Konsumverhaltens in <strong>de</strong>r DDR eine davon<br />
stark abweichen<strong>de</strong> Zusammensetzung. Ferner gab es das sehr wirkungsvolle<br />
SERO-System, das dafür sorgte, dass die wie<strong>de</strong>rverwertbaren Stoffe wie Glas,<br />
Papier, Schrott, Alttextilien, usw. für <strong><strong>de</strong>n</strong> Wirtschaftskreislauf erhalten wur<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Der Abfall <strong>de</strong>r damaligen Zeit besteht daher zu großen Anteilen aus mineralischen<br />
Anteilen und Hausbrandaschen.<br />
Tabelle 1: Ablagerungsmengen <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf von 1991 bis 2005<br />
Jahr Hausmüll Gewerbeabfall Sperrmüll Bauschutt/ Straßen- Gesamt-<br />
Bo<strong><strong>de</strong>n</strong> Kehricht anlieferung<br />
t<br />
1991 200.500 27.700 5.700 53.400 6.600 293.900<br />
1992 133.900 9.300 26.300 115.900 21.000 306.400<br />
1993 138.500 3.300 24.700 8.100 28.200 202.800<br />
1994 117.900 4.400 18.800 8.300 20.100 169.500<br />
1995 100.200 4.200 16.000 8.500 14.200 143.100<br />
1996 69.600 4.100 18.700 3.000 19.000 114.400<br />
1997 72.900 5.000 14.800 1.200 11.900 105.800<br />
1998 84.800 5.100 10.900 1.300 1.900 103.900<br />
1999 76.900 2.900 6.100 1.500 87.400<br />
2000 24.600 400 600 800 26.500<br />
2001 900 300 11.000 12.300<br />
2002 100 31.000 31.100<br />
2003 12.900 12.900<br />
2004 4.300 4.300<br />
2005 2.300 2.300<br />
Summe 1.019.800 67.300 143.000 263.500 122.900 1.616.600<br />
Quelle: Krüger, D. (BSR)<br />
Nach<strong>de</strong>m die Abfälle, die vor 1990 abgelagert wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind, von <strong>de</strong>r weiteren<br />
Betrachtung ausgeschlossen wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind [5], wer<strong><strong>de</strong>n</strong> nur die von 1991 bis 2005<br />
angefallenen 1,6 Millionen Tonnen Abfälle auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf betrachtet<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
457
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
(Tabelle 1). Der Anteil roh- und brennstoffhaltiger Abfälle aus Haushalten und<br />
Gewerbe – Hausmüll, Gewerbeabfall und Sperrmüll – beträgt etwa 76 Prozent,<br />
das sind 1,2 Millionen Tonnen.<br />
Der abgelagerte Hausmüll, die größte Fraktion, enthält gemäß <strong><strong>de</strong>n</strong> offiziellen<br />
Müllanalysen 26 % Wertstoffe, 38 % organische Bestandteile und 36 % inerte<br />
Abfälle.<br />
Basierend auf einer differenzierten Betrachtung <strong>de</strong>r Abfallzusammensetzung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Fraktionen ergeben sich die in Tabelle 2 dargestellten Potenziale<br />
an Roh- und Brennstoffen.<br />
Tabelle 2:<br />
Ablagerungsmengen <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf von 1991 bis 2005 nach Fraktionen<br />
Jahr<br />
jährliche Gesamtmenge<br />
Gesamt Fe-Metalle NE-Metalle Kunst- Inertes/ heizwert- Organik<br />
stoffe Rest reich<br />
t<br />
1991 293.900 4.300 800 5.900 138.300 59.000 85.700<br />
1992 306.400 3.300 600 6.100 187.200 53.700 55.400<br />
1993 202.800 3.100 600 5.700 85.000 53.000 55.300<br />
1994 169.500 2.600 500 4.700 70.700 43.600 47.400<br />
1995 143.100 2.200 400 4.000 59.300 36.800 40.300<br />
1996 114.400 1.900 400 3.800 47.200 32.000 29.100<br />
1997 105.800 1.800 400 3.400 40.500 29.500 30.200<br />
1998 103.900 1.800 400 3.100 36.100 28.500 34.100<br />
1999 87.400 1.400 300 2.200 30.600 22.800 30.100<br />
2000 26.500 400 100 500 9.800 6.300 9.400<br />
2001 12.300 100 0 100 11.300 500 300<br />
2002 31.100 0 0 0 31.000 100 0<br />
2003 12.900 0 0 0 12.900 0 0<br />
2004 4.300 0 0 0 4.300 0 0<br />
2005 2.300 0 0 0 2.300 0 0<br />
Summe 1.616.600 23.000 4.500 39.500 766.400 365.800 411.400<br />
Das heißt, dass lediglich 27 % <strong>de</strong>r ursprünglich abgelagerten Abfälle die Ressource<br />
darstellen.<br />
Das Lagerstättenpotential wur<strong>de</strong> bisher nur rechnerisch aus <strong><strong>de</strong>n</strong> allgemeinen<br />
Hausmüllanalysen ermittelt. Das Ingenieurbüro IGEA kam rechnerisch so nur<br />
auf 23.000 Tonnen Eisen-Metalle, 4.500 Tonnen Nichteisen-Metalle und 405.000<br />
Tonnen heizwertreiche Abfälle, die möglicherweise als Ersatzbrennstoff (EBS)<br />
vermarktet wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können. Darin enthalten sind 40.000 Tonnen Kunststoffe, die<br />
bisher nicht weiter kategorisiert wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind. Der Metallgehalt ist mit < 2 %, wovon<br />
84 % Eisen ist, gering. Eisenerzlagerstätten, die zurzeit in Brasilien abgebaut<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, haben einen Eisen-Anteil von <strong>über</strong> 50 %. Lagerstätten mit Eisen-Gehalten<br />
von rund 30 % wer<strong><strong>de</strong>n</strong> als Armerzlagerstätten bezeichnet und gelten als nicht<br />
abbauwürdig. Die bisherige Betrachtung unterstellt, dass <strong>de</strong>r Abfall statistisch<br />
458<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
gleich verteilt ist und damit die gesamte <strong>Deponie</strong> zurückgebaut und aufbereitet<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müsste, um dieses Potenzial zu heben.<br />
Bei <strong>de</strong>r Annahme eines vollständigen biologischen Abbaus <strong>de</strong>r abgelagerten<br />
organischen Fraktionen im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>gasbildung kann für eine Tonne<br />
rückgebauten Abfall die Zusammensetzung nach Bild 3 angenommen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Eisen-Metalle<br />
1,9 %<br />
Nichteisen-Metalle<br />
0,4 %<br />
Kunststoffe<br />
3,3 %<br />
inerte Fraktion/Reststoffe<br />
64,1 %<br />
heizwertreiche Fraktion<br />
(Ersatzbrennstoff)<br />
30,4 %<br />
Bild 3:<br />
Angenommene Zusammensetzung von rückgebautem Abfall aus <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong><br />
Wernsdorf bei Annahme eines vollständigen biologischen Abbaus <strong>de</strong>r abgelagerten<br />
organischen Fraktionen<br />
Für eine professionelle Lagerstättenerkundung, wie sie im Bergbau Stand <strong>de</strong>r<br />
Technik ist, müssen diese Annahmen durch geophysikalische <strong>Untersuchung</strong>en<br />
und Bohrungen unterstützt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, die dann geostatistisch auszuwerten sind.<br />
Auf einer im Bergbau üblichen Lagerstättenkarte wer<strong><strong>de</strong>n</strong> die unterschiedlichen<br />
spezifischen Gehalte und Qualitäten <strong>de</strong>r Wertstoffe in Abbaublöcken kartiert.<br />
Ausgehend von einem Lagerstättenmo<strong>de</strong>ll, das auch die unterschiedlichen<br />
Wahrscheinlichkeiten bei <strong>de</strong>r Bewertung berücksichtigt, wird es möglich sein,<br />
mit einer gewissen Genauigkeit <strong><strong>de</strong>n</strong> cut-off gra<strong>de</strong> und break-even-point für ein<br />
urban mining zu bestimmen und <strong><strong>de</strong>n</strong> Abbau zu steuern.<br />
Diese Begriffe stammen aus <strong>de</strong>m Bergbau. In <strong>de</strong>r Rohstoffwirtschaft wird ein<br />
Rohstoff erst zur Ressource o<strong>de</strong>r gar zur verfügbaren Reserve, wenn die Gewinnungs-<br />
und Aufbereitungskosten geringer als die erzielbaren Erlöse sind. Daher<br />
steigen die Rohstoffreserven, wenn<br />
• die Rohstoffpreise steigen,<br />
• höhere Konzentrationen (Anreicherungen) nachgewiesen wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können<br />
o<strong>de</strong>r<br />
• die spezifischen Gewinnungskosten durch z.B. Technologieentwicklungen<br />
sinken.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
459
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Natürlich haben auch die nachgefragten Qualitäten eine große Be<strong>de</strong>utung. So<br />
entschei<strong>de</strong>t zum Beispiel <strong>de</strong>r Schwefelgehalt einer Kohle, ob diese bestimmte<br />
Kohle zu <strong><strong>de</strong>n</strong> Reserven hinzugerechnet wird o<strong>de</strong>r nicht. Der cutt-off gra<strong>de</strong> gibt<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Prozentanteil <strong><strong>de</strong>s</strong> werthaltigen Rohstoffes an, <strong>de</strong>r min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens enthalten<br />
sein muss, damit z.B. ein Erz noch ein Rohstoff ist. An<strong>de</strong>rnfalls wird das Erz als<br />
Abraum o<strong>de</strong>r waste abklassifiziert o<strong>de</strong>r aufgehal<strong>de</strong>t. Dies führt dazu, dass z.B.<br />
bei einem hohen Metallpreis die tailing dumps o<strong>de</strong>r Hal<strong><strong>de</strong>n</strong> alter Bergwerke<br />
wie<strong>de</strong>r neu aufbereitet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Analog fin<strong>de</strong>t dies auch bei an<strong>de</strong>ren Rohstoffen<br />
o<strong>de</strong>r bereits aufgegebenen Erdöllagerstätten statt. Ab einem gewissen Erdölpreis<br />
wird sich auch die För<strong>de</strong>rung von Ölschiefer o<strong>de</strong>r Rohöl in Deutschland wie<strong>de</strong>r<br />
lohnen, sofern <strong>de</strong>r Naturschutz dies nicht verhin<strong>de</strong>rt. Ebenso verhält es sich auch<br />
mit <strong><strong>de</strong>n</strong> an<strong>de</strong>ren Lagerstätten in Deutschland, die aus wirtschaftlichen Grün<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten Jahrzehnten eingestellt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind. Je nach angewandter Abbau-<br />
und Aufbereitungstechnik muss eine gewisse Min<strong><strong>de</strong>s</strong>tgröße <strong>de</strong>r Lagerstätte<br />
vorhan<strong><strong>de</strong>n</strong> sein, damit das Projekt wirtschaftlich sinnvoll ist.<br />
Im Fall <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>n sind die Qualitäten, die absoluten und relativen Mengen<br />
sowie <strong>de</strong>ren Verteilung, <strong>de</strong>r heizwertreichen Fraktionen, <strong>de</strong>r Kunststoffe, <strong>de</strong>r<br />
Zellulosefasern (PPK) und <strong>de</strong>r Schrotte vorher möglichst genau abzuschätzen.<br />
Im Bergbau wur<strong><strong>de</strong>n</strong> umfangreiche mathematische und chemisch-physikalische<br />
Verfahren für die Abschätzung von Lagerstätteninhalten und <strong>de</strong>ren Verteilung<br />
entwickelt. Ob diese allerdings ungeprüft auf die anthropogenen Lagerstätten von<br />
Müll<strong>de</strong>ponien <strong>über</strong>tragbar sind, ist, zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t für die BSR, bisher nicht bekannt.<br />
Hier kann sich für die Zukunft möglicherweise ein interessantes geophysikalisches<br />
und lagerstättenkundliches Betätigungsfeld auftun.<br />
Sofern die rechnerisch ermittelten Werte annähernd realistisch sind, sind nur<br />
knapp dreißig Prozent <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>inhaltes von <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf potenziell<br />
verwertbar. Die übrigen siebzig Prozent <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>inhaltes wer<strong><strong>de</strong>n</strong> i<strong>de</strong>alerweise<br />
gar nicht abgebaut, son<strong>de</strong>rn verbleiben auf ihrem angestammten Ort in <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>.<br />
We<strong>de</strong>r im Bergbau noch beim urban mining gibt es diese klare Trennung<br />
von werthaltigen Mineralen und nichtwerthaltigen Lagerstättenteilen.<br />
Diejenigen Mengen, die aber abgebaut wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, wer<strong><strong>de</strong>n</strong> unterschie<strong><strong>de</strong>n</strong> in <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Teil <strong>de</strong>r sofort wie<strong>de</strong>r abgelagert wird, weil die Konzentration unterhalb <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
cut-off gra<strong>de</strong> ist und in <strong><strong>de</strong>n</strong> Teil, <strong>de</strong>r entwe<strong>de</strong>r einer Aufbereitung o<strong>de</strong>r direkten<br />
Verwertung zugeführt wird.<br />
Für die <strong>Deponie</strong> Wernsdorf wur<strong>de</strong> die Ermittlung und Bewertung <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
Massenströme bisher zurückgestellt, weil bereits die Vorstudie die<br />
Wirtschaftlichkeit nicht nachweisen konnte, so dass noch keine Lagerstättenkarte<br />
und Abbauplanung angefertigt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist.<br />
4.2. Erlöspotenziale<br />
4.2.1. Metalle<br />
Auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> ist ein Gemisch <strong>de</strong>r unterschiedlichsten Metalle o<strong>de</strong>r Schrottsorten<br />
eingelagert wor<strong><strong>de</strong>n</strong>. Die Verteilung und die Qualitäten <strong>de</strong>r verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>en<br />
460<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Metallfraktionen, z.B. aus <strong>de</strong>m Sperrmüll o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r gewerblichen Abfallerzeuger,<br />
sind nicht bekannt.<br />
Für <strong><strong>de</strong>n</strong> Eisenschrott gibt es bekannte und etablierte Abnehmerstrukturen. Die<br />
Erlöse betrugen 2008 <strong>über</strong> 200 EUR/t für die BSR. Im Frühjahr 2009 ist jedoch<br />
<strong>de</strong>r Schrottabsatz <strong>de</strong>utlich schwieriger gewor<strong><strong>de</strong>n</strong>, so dass die Erlöse je nach<br />
Qualität auf unter 50 EUR/t gesunken sind. Für einzelne Qualitäten müssen<br />
sogar am Markt Zuzahlungen geleistet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Daher stellt sich auch für <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Rohstoff Schrott die Frage nach <strong>de</strong>r Aufbereitung<strong>stief</strong>e und <strong>de</strong>r Opportunität<br />
<strong>de</strong>r Schrottentsorgung.<br />
Die Volatilität <strong>de</strong>r Schrottpreise in <strong><strong>de</strong>n</strong> letzten zwölf Monaten ist für die unterschiedlichen<br />
Nichteisenmetall-Qualitäten noch <strong>de</strong>utlich höher gewesen. Von<br />
<strong>über</strong> 1.500 EUR/t für bestimmte Nichteisenmetall-Fraktionen sind die Erlöse auf<br />
300 bis 400 EUR/t gesunken. Einzelne Fraktionen mit hohen Verunreinigungen<br />
erweisen sich in <strong>de</strong>r Vermarktung als schwierig. Die Abnehmer sind wesentlich<br />
spezialisierter und es Bedarf <strong>de</strong>utlich höherer Stoffkenntnisse und Aufbereitungsfertigkeiten,<br />
um die Erlöse zu optimieren.<br />
Mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Erfahrungen <strong>de</strong>r Jahre 2008 und 2009 be<strong>de</strong>utet dies, dass Rückbauprojekte<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> urban mining <strong>über</strong> zehn bis zwanzig Jahre im Grun<strong>de</strong> genommen<br />
im Metallbereich spekulativ sind. Eine seriöse Kalkulation scheint nach <strong><strong>de</strong>n</strong> Erfahrungen<br />
<strong>de</strong>r letzten zwölf Monate nur für begrenzte Zeiträume möglich. Laut<br />
Ingenieurbüro IGEA müssen die Metallerlöse für Eisen-Metalle und Nichteisen-<br />
Metalle im massen- und zeitbezogenen Durchschnitt bei etwa 2.500 EUR/t liegen,<br />
um die gesamten Gewinnungskosten zu <strong>de</strong>cken.<br />
Sollten weitere Fraktionen vermarktet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, kann <strong>de</strong>r break-even point <strong>de</strong>utlich<br />
früher erreicht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
4.2.2. Kunststoffe<br />
Die zielgerichte Aufbereitung und Sortierung von bestimmten Kunststoffen ist<br />
sicher die Königsdisziplin <strong>de</strong>r Abfallsortierung. Hierbei liegen reichlich Erfahrungen<br />
in <strong>de</strong>r Abfallwirtschaft aus <strong>de</strong>r LVP-Sortierung vor. Da die han<strong>de</strong>lsüblichen<br />
Kunststoffe in <strong>de</strong>r Vergangenheit von <strong>de</strong>r chemischen Industrie zum Leidwesen<br />
<strong>de</strong>r Abfallwirtschaft regelmäßig verän<strong>de</strong>rt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind, sind die Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r erfolgreichen Sortierung und Aufbereitung von alten Kunststoffsorten jedoch<br />
kritisch zu betrachten. Vor einem großtechnischen Einsatz ist hierfür sicher eine<br />
Versuchsphase auf bestehen<strong><strong>de</strong>n</strong> Anlagen o<strong>de</strong>r die Vorschaltung eines Pilotprojektes<br />
sinnvoll. Daher ist die Gewinnung und Vermarktung von hochwertigen<br />
Kunststofffraktionen aus <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf auch nicht weiter betrachtet<br />
wor<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Sehr wohl ist mit vertretbarem Aufwand die händische Aussortierung von großen<br />
Kunststofffolien, wie sie in <strong>de</strong>r Landwirtschaft o<strong>de</strong>r Bauindustrie verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, sinnvoll. Da <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> Anteil dieser Folien in <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf<br />
keine belastbaren Erkenntnisse vorliegen, wur<strong><strong>de</strong>n</strong> diese Fraktionen auch nicht<br />
weiter betrachtet.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
461
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Analog <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Metallpreise konnten im Jahre 2008 für bestimmte<br />
Kunststoffe <strong>über</strong> 400 EUR/t erzielt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Aktuell gibt es für viele Kunststoffe<br />
kaum noch Absatzmöglichkeiten, weil <strong>de</strong>r Export in bestimmte Län<strong>de</strong>r zusammengebrochen<br />
ist. Damit gilt hier noch extremer als im Metallbereich, dass die<br />
längerfristige Kalkulation von Erlösen <strong>de</strong>r Kunststoffsortierung aus alten <strong>Deponie</strong>n<br />
mit letztlich unbekannten Kunststoffqualitäten recht spekulativ ist, auch<br />
wenn langfristig <strong>de</strong>r Preis für sortenreine Kunststoffe steigen kann.<br />
4.2.3. Altholz<br />
Der Wert von Altholz ist direkt an das Energiepreisniveau und die Nachfrage<br />
<strong>de</strong>r Biomassekraftwerke gekoppelt. Der Altholzpreis ist ebenfalls volatil. Das<br />
heißt, dass <strong>de</strong>r Preis um etwa 10 bis 20 EUR/t in Berlin/Bran<strong><strong>de</strong>n</strong>burg in <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Jahren 2008 bis 2009 geschwankt hat. Auch bei Altholz gilt, dass die Erlöse<br />
von <strong><strong>de</strong>n</strong> nachgefragten Qualitäten <strong>de</strong>r Abnehmer abhängen. Danach sollte<br />
sich <strong>de</strong>r Umfang <strong>de</strong>r Aufbereitung richten. Beim Rückbau von Altholz können<br />
die gewünschten Qualitäten wie die Korngrößenverteilung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anteil an<br />
Störstoffen durch die Aufbereitung realisiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, was natürlich auch eine<br />
Kostenfrage ist. Welche Eigenschaften das Altholz aus <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> in <strong>de</strong>r Aufbereitung<br />
und <strong>de</strong>r späteren Verbrennung hat, ist jedoch im Grun<strong>de</strong> genommen<br />
unbekannt. Auch hierzu können nur Annahmen gemacht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, die durch die<br />
Praxis bestätigt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müssen. In <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Projektes <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf wur<strong><strong>de</strong>n</strong> daher Erlöse aus Altholz bisher nicht<br />
weiter berücksichtigt. In <strong>de</strong>r Ten<strong><strong>de</strong>n</strong>z wird <strong>de</strong>r Preis für Altholz zusammen mit<br />
<strong><strong>de</strong>n</strong> Energiepreisen mittel- bis langfristig steigen.<br />
4.2.4. Ersatzbrennstoff<br />
Mit rund dreißig Prozent rückbaubaren Mengen ist dieser heizwertreiche Anteil<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>, <strong>de</strong>r das Potenzial hat, als Ersatzbrennstoff eingesetzt zu wer<strong><strong>de</strong>n</strong>,<br />
<strong>de</strong>r mit Abstand wichtigste Rohstoff. Die Erlöse dieses Energiepotenzials sind<br />
entschei<strong><strong>de</strong>n</strong>d für die Machbarkeit eines wirtschaftlich sinnvollen Rückbaus <strong>de</strong>r<br />
<strong>Deponie</strong> Wernsdorf.<br />
Die Bewertung wur<strong>de</strong> analog <strong><strong>de</strong>n</strong> aktuellen Ersatzbrennstoff-Preisen vorgenommen.<br />
Da zurzeit aber noch Zuzahlungen von <strong><strong>de</strong>n</strong> Ersatzbrennstoff-Erzeugern<br />
(Entsorger) an die Ersatzbrennstoff-Abnehmer (Kraftwerksbetreiber) zu leisten<br />
sind, rechnet sich aktuell kein Aufwand für <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau, Transport und eine<br />
wie auch immer geartete Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen.<br />
Der Umfang <strong>de</strong>r Zuzahlung für <strong><strong>de</strong>n</strong> Brennstoff Müll ist das Ergebnis <strong>de</strong>r Marktpreisbildung,<br />
die stets nicht nur die Opportunität <strong>de</strong>r Verdrängung eines an<strong>de</strong>ren<br />
Energieerzeugers beinhaltet, son<strong>de</strong>rn auch die im Vergleich zu einem<br />
Regelbrennstoff erhöhten Aufwendungen für die Abgasreinigung, die erhöhten<br />
Verschleißkosten, die relativ geringen Dampfparameter und <strong><strong>de</strong>n</strong> erhöhten Bearbeitungsaufwand<br />
bei einem im Vergleich <strong>de</strong>utlich geringeren spezifischen<br />
Energieinhalt.<br />
Der Marktpreis für Ersatzbrennstoff muss sich also vollständig von <strong>de</strong>r Zuzahlung<br />
zum Erlös wan<strong>de</strong>ln. Dies wird zuerst bei <strong><strong>de</strong>n</strong>jenigen industriellen<br />
462<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Ersatzbrennstoff-Kraftwerken <strong>de</strong>r Fall sein, die die Energie vollständig als<br />
Prozesswärme und Strom umsetzen können und gegen einen relativ hohen örtlichen<br />
Kohle- o<strong>de</strong>r Gaspreis kalkulieren. Da im Umfeld <strong>de</strong>r BSR bisher we<strong>de</strong>r<br />
ein stabiler Abnehmer von Prozesswärme gefun<strong><strong>de</strong>n</strong> wor<strong><strong>de</strong>n</strong> ist, <strong>de</strong>r bereit ist,<br />
einen kosten<strong>de</strong>cken<strong><strong>de</strong>n</strong> Preis zu zahlen noch ein Ersatzbrennstoff-Abnehmer,<br />
<strong>de</strong>r bereit ist, für eine Ersatzbrennstoff-Qualität nach Energieinhalt zu bezahlen,<br />
wur<strong>de</strong> das Thema nicht weiter verfolgt.<br />
Im Jahre 2008 hat Wilhelm Terhorst bei einer Veranstaltung <strong>de</strong>r Deutschen<br />
Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) in Lünen für Ersatzbrennstoff die<br />
folgen<strong>de</strong> Kalkulation nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong><strong>de</strong>s</strong> anlegbaren Preises gemacht:<br />
Im Jahre 2004 war ein üblicher Marktpreis für einen Ersatzbrennstoff mit einem<br />
Heizwert von 14 GJ/t ein Zuzahlungspreis für die Entsorgung von -75 EUR/t,<br />
die <strong>de</strong>r Erzeuger (Entsorger) an <strong><strong>de</strong>n</strong> Abnehmer (Kraftwerksbetreiber) zahlen<br />
musste. Sofern unterstellt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> kann, dass die Abnehmer alle Erschwernisse<br />
gegen<strong>über</strong> einer klassischen Monoverbrennung inklusive Wagnis und Gewinn<br />
berücksichtigt haben, hätte <strong>de</strong>r Preis sich im Jahre 2008 je nach verdrängter<br />
Energieart auf Grund <strong>de</strong>r bekannten Preissteigerungen gemäß Statistischem<br />
Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>amt, wie folgt verän<strong>de</strong>rn können:<br />
Heizöl, schwer<br />
Erdgas<br />
Importkohle<br />
+ 30 EUR/t<br />
+ 12 EUR/t<br />
– 35 EUR/t<br />
Tatsache ist, dass diese Preise am Markt bisher von <strong><strong>de</strong>n</strong> Entsorgern wohl nicht<br />
realisiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong> konnten, obwohl sogar zeitgleich neue Ersatzbrennstoff-Verbrennungskapazitäten<br />
auf <strong><strong>de</strong>n</strong> Markt gekommen sind. Damit fällt das größte Rohstoffpotenzial<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf bis auf weiteres als Erlösbringer aus.<br />
4.2.5. Mineralische Baustoffe<br />
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die mineralischen Fraktionen zu Recyclingbaustoffen<br />
aufzubereiten. Auch bei dieser Ressource liegen noch keine<br />
praktischen Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Aufbereitung bei <strong>de</strong>r BSR vor. Daher können<br />
nur Annahmen <strong>über</strong> die erzielbaren Produkteigenschaften gemacht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Da<br />
sich einerseits die einschlägigen Verordnungen in <strong>de</strong>r Überarbeitung befin<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
und an<strong>de</strong>rerseits ein geringes Preisniveau für Recyclingbaustoffe in <strong>de</strong>r Region<br />
vorhan<strong><strong>de</strong>n</strong> ist, wur<strong>de</strong> dieses Erlöspotenzial nicht weiter betrachtet.<br />
4.3. Kosten <strong><strong>de</strong>s</strong> Rückbaus<br />
4.3.1. Transporte<br />
Hierzu wur<strong><strong>de</strong>n</strong> die Kosten für das Abtragen und das Transportieren zu einer<br />
Aufbereitungsanlage auf <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> ermittelt. Die Kosten wer<strong><strong>de</strong>n</strong> mit 7,20 EUR/t<br />
aktuell bewertet. Durch die vorherige Aufnahme einer Oberflächenabdichtung<br />
erhöhen sich die Kosten auf 14,00 EUR/t.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
463
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
4.3.2. Ab<strong>de</strong>ckung und Wie<strong>de</strong>reinlagerung<br />
Die Kosten <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>reinlagerung hängen insgesamt davon ab, ob es gelingt, nur<br />
einen möglichst geringen Teil an wertlosem Material – im Bergbau als Abraum,<br />
Berge o<strong>de</strong>r waste bezeichnet – abzubaggern. Hierzu müssen Lagerstättenmo<strong>de</strong>lle<br />
und Abbauplanungen erstellt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, die diesen Aufwand minimieren. Im Bergbau<br />
wur<strong><strong>de</strong>n</strong> hierzu Rechenprogramme für Tagebaubetriebe entwickelt. Daher<br />
wur<strong>de</strong> bisher vom Ingenieur-Büro IGEA davon ausgegangen, dass <strong>de</strong>r gesamte<br />
Abfall einer Aufbereitungsanlage zugeführt wird.<br />
Der Rücktransport und die Einbaukosten wur<strong><strong>de</strong>n</strong> jeweils mit 5,40 EUR/t kalkuliert.<br />
Wenn eine bereits abge<strong>de</strong>ckte <strong>Deponie</strong> noch einmal geöffnet wird, ist zu berücksichtigen,<br />
dass diese Ab<strong>de</strong>ckung faktisch zerstört wird. Sofern die bereits<br />
getätigten Aufwendungen neben <strong>de</strong>r erneuten Ab<strong>de</strong>ckung in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
ebenfalls berücksichtigt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müssen, wird die Hür<strong>de</strong>, <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
break-even-point zu erreichen, in <strong>de</strong>m Umfang höher, wie die dauerhaften und<br />
endgültigen Verwahrungsmaßnahmen <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> bereits umgesetzt wor<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
sind.<br />
Wenn nach <strong>de</strong>m Wie<strong>de</strong>reinbau <strong>de</strong>r nicht verwertbaren Bestandteile eine Oberflächenabdichtung<br />
durchgeführt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> muss, sind hierfür aus heutiger Sicht<br />
etwa 100 EUR/m² zu kalkulieren.<br />
Nur wenige <strong>Deponie</strong>standorte bieten die Möglichkeit, neben <strong><strong>de</strong>n</strong> sonstigen<br />
Einrichtungen und Anlagen für <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau auch noch pro zurück<br />
gebautem Quadratmeter <strong>Deponie</strong>fläche etwa zwei Kubikmeter Oberflächenabdichtung<br />
– aufgetrennt in mehrere verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>e Materialarten – zwischen zu<br />
lagern. Dieses Platz- und möglicherweise Nachbarschaftsproblem kann dazu<br />
führen, dass bestimmte <strong>Deponie</strong>n nicht weiter für einen Rückbau in Betracht<br />
gezogen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Wenn durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau jedoch, auch wenn er nur teilweise erfolgen sollte,<br />
das <strong>Deponie</strong>volumen verringert wird, vermin<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Aufwand für die<br />
Oberflächenabdichtung. Bei Kosten von rund 100 EUR brutto pro Quadratmeter<br />
Abdichtung sind die Einsparungen nicht unerheblich. Diese Kostenersparnis<br />
kann je nach Kalkulationsmo<strong>de</strong>ll ebenfalls in <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
berücksichtigt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
Möglicherweise entstehen in Einzelfällen auch gebühren- o<strong>de</strong>r steuerrechtliche<br />
Konsequenzen aus <strong>de</strong>r nicht bestimmungsgemäßen Nutzung <strong>de</strong>r Abdichtung. Und<br />
nach diesen Erfahrungen mit <strong>de</strong>r ersten endgültigen Oberflächenabdichtung stellt<br />
sich die interessante Frage, wie und von welchem Geld man die verbleiben<strong><strong>de</strong>n</strong>,<br />
(heute noch) nicht verwertbaren Reste erneut endgültig abdichtet?<br />
4.3.3. Aufbereitung<br />
Relativ leicht zu kalkulieren und zu beherrschen ist eine Aufbereitung auf <strong>de</strong>r<br />
Basis <strong>de</strong>r weit verbreiteten mobilen Aufbereitungstechnik für Bauabfälle o<strong>de</strong>r<br />
Schlackenaufbereitung. Hierbei wird eine Klassierung und Sortierung <strong>de</strong>r<br />
464<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Metallfraktionen mittels elektromagnetischer Sortierverfahren vorgenommen.<br />
Die Sortierung von Eisen- und Nichteisenmetall-Fraktionen ist grundsätzlich<br />
bekannt und erprobt. Jedoch hängt das Ausbringen <strong>de</strong>r Sortieranlage von <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
aus <strong>de</strong>r bergbaulichen Aufbereitungstechnik bekannten Faktoren Korngrößenverteilung,<br />
Metallgehalte, Aufschlussgrad und Wassergehalt ab. Neben <strong><strong>de</strong>n</strong><br />
elektromagnetischen Verfahren sind auch an<strong>de</strong>re Sortierverfahren bekannt, die<br />
mit wenigen Ausnahmen noch keinen Eingang in die Abfallwirtschaft gefun<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
haben. Die Metallsortierung <strong>de</strong>r Baumischabfallaufbereitung wird mit rund<br />
10 EUR/t kalkuliert.<br />
Da die verschie<strong><strong>de</strong>n</strong>en Teile <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> noch nicht nach aufbereitungstechnischen<br />
Kriterien beurteilt wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind, kann noch keine abschließen<strong>de</strong> Aussage <strong>über</strong><br />
das sinnvollste Sortierverfahren für die Metallfraktionen gemacht wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
In diesen Anlagen kann auch ein gewisser Anteil von Holz und großen Folien<br />
leicht aussortiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, die bisher nicht betrachtet wor<strong><strong>de</strong>n</strong> sind.<br />
Die Kosten für eine EBS-Aufbereitung schwanken außeror<strong><strong>de</strong>n</strong>tlich und müssen<br />
in einem Pilotversuch ermittelt wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Die technisch anspruchslosesten Aufbereitungsverfahren<br />
orientieren sich an einer Baumischabfallaufbereitung o<strong>de</strong>r<br />
einer mechanischen Aufbereitung wie sie zum Teil auch für unbehan<strong>de</strong>lten Siedlungsabfall<br />
im Einsatz ist. Die Kosten für anspruchsvolle mechanisch-physikalisch<br />
Ersatzbrennstoff-Anlagen, die eigens für die Zementindustrie produzieren o<strong>de</strong>r<br />
für an<strong>de</strong>re Abnehmer eine sehr bestimmte Ersatzbrennstoff-Qualität gewährleisten,<br />
sind <strong>de</strong>utlich höher.<br />
Die Kosten können minimiert wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, wenn die heizwertreichen Fraktionen direkt<br />
nach <strong>de</strong>r Abscheidung eines Überkorn, <strong>de</strong>r Metalle und <strong>de</strong>r Begrenzung <strong>de</strong>r mineralischen<br />
Bestandteile als Ersatzbrennstoff verwertet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Sobald weitere Qualitätsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
durch zusätzliche technische Verfahrensschritte erfüllt wer<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
müssen, z.B. eine bestimmte Feuchte, die negative Selektion von bestimmten<br />
Bestandteilen o<strong>de</strong>r eine bestimmte Kornform wie ein Pellet o<strong>de</strong>r Brikett, erhöhen<br />
sich die Kosten ganz erheblich. Die Kosten schwanken daher von 30 EUR/t bis <strong>über</strong><br />
100 EUR/t.<br />
Gänzlich ohne Aufbereitung kommt die direkte Verwertung <strong>de</strong>r abgebauten<br />
heizwertreichen Fraktion in einer Abfallverbrennungsanlage o<strong>de</strong>r einem Ersatzbrennstoff-Kraftwerk<br />
aus.<br />
4.3.4. Sonstiges<br />
Zusätzlich sind die standortspezifischen Begleitumstän<strong>de</strong> zu berücksichtigen,<br />
die in die Kalkulation eingehen müssen. Darunter fallen notwendige zusätzliche<br />
Sanierungsmaßnahmen, die durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Rückbau vermie<strong><strong>de</strong>n</strong> wer<strong><strong>de</strong>n</strong> können, wie<br />
beispielsweise die Errichtung von Dichtwän<strong><strong>de</strong>n</strong> o<strong>de</strong>r langfristige Grundwasserhaltungsmaßnahmen.<br />
4.4. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
Die von <strong>de</strong>r BSR beauftragte Firma IGEA hat 2008 <strong><strong>de</strong>n</strong> break-even-point <strong>de</strong>r<br />
Lagerstätte mit 155 EUR/t ermittelt. Das heißt, die durchschnittlichen Erlöse für<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
465
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
die rückbaubaren 433.000 Tonnen Rohstoffe müssen 155 EUR/t betragen, um<br />
die kalkulierten Kosten zu <strong>de</strong>cken.<br />
Da dieser Wert, insbeson<strong>de</strong>re für die heizwertreichen Fraktionen, zurzeit nicht<br />
darstellbar ist, wur<strong>de</strong> auf eine Verfeinerung <strong>de</strong>r Betrachtung verzichtet.<br />
4.5. Sensitivitätsanalysen<br />
Schwer zu beziffern ist dagegen das Risiko einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen während <strong>de</strong>r Laufzeit einer <strong>de</strong>rartigen Rückbaumaßnahme.<br />
Der Rückbau <strong>de</strong>r BSR-<strong>Deponie</strong> Wernsdorf mit etwa 4,5 Millionen Kubikmeter<br />
<strong>Deponie</strong>volumen wür<strong>de</strong> auch bei einer aus logistischen Gesichtspunkten anspruchsvollen<br />
Jahresleistung von 500.000 Kubikmeter rein rechnerisch neun bis<br />
achtzehn Jahre dauern. Bei einer realistischeren Jahresleistung von 250.000 Kubikmeter<br />
beträgt die Laufzeit für so ein Projekt inklusive Zeiten für Vor- und<br />
Nachbereitung rund zwanzig Jahre. Entsprechend größer, länger und anspruchsvoller<br />
sind solche Projekte bei viel größeren <strong>Deponie</strong>n.<br />
Marktschwankungen für Rohstoffe und Energie, die innerhalb dieses Zeitraumes<br />
auftreten, können zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t perio<strong><strong>de</strong>n</strong>weise die Wirtschaftlichkeit in Frage<br />
stellen. Sie können aber auch, wenn sie in einem Ausmaß auftreten, wie es <strong>de</strong>rzeit<br />
geschieht, zum Erliegen <strong>de</strong>r Absatzmärkte für einzelne Sekundärrohstoffe<br />
führen. Die dann auftreten<strong><strong>de</strong>n</strong> erheblichen Zusatzkosten für Zwischenlagerung<br />
o<strong>de</strong>r Stillstandszeiten können die Wirtschaftlichkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> gesamten Projektes in<br />
Frage stellen.<br />
Durch Sensitivitätsanalysen wird im Bergbau, <strong>de</strong>r <strong>über</strong> einschlägige Erfahrungen<br />
verfügt, die Machbarkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Projekts auch bei verän<strong>de</strong>rten Randbedingungen<br />
nachgewiesen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />
5. Schlussfolgerungen und Ausblick<br />
Dass die Entsorgung von Abfällen durch Abkippen in die Landschaft kein angemessenes<br />
Verfahren einer geordneten Kreislauf- und Abfallwirtschaft ist, stellt<br />
in Deutschland niemand mehr in Frage. Diese <strong>über</strong>holte Praxis hat jedoch eine<br />
erhebliche Anzahl von Ablagerungen produziert, die nach adäquaten Lösungen<br />
verlangen.<br />
Leiti<strong>de</strong>e <strong><strong>de</strong>s</strong> heutigen Ansatzes ist die hermetische Abriegelung <strong><strong>de</strong>s</strong> Abfallkörpers<br />
von <strong>de</strong>r Umwelt zum Schutz <strong><strong>de</strong>s</strong> Ökosystems vor Schadstoffen. Um diesen<br />
Anspruch bun<strong><strong>de</strong>s</strong>weit und unabhängig von <strong><strong>de</strong>n</strong> Ermessensspielräumen einzelner<br />
Genehmigungsbehör<strong><strong>de</strong>n</strong> durchzusetzen, wur<strong><strong>de</strong>n</strong> Regelsysteme für Basis- und<br />
Oberflächenabdichtung kreiert und zum rechtlichen Standard erhoben. An diese<br />
Systeme wird <strong>de</strong>r Anspruch erhoben, Umweltauswirkungen durch absolute<br />
Dichtheit für die Ewigkeit auszuschließen. Mit hohem Bau- und Materialaufwand<br />
wer<strong><strong>de</strong>n</strong> natürliche und künstliche Bauelemente zu einem System kombiniert,<br />
<strong>de</strong>ren Komponenten sich durch die unterschiedlichen Stärken und Schwächen<br />
auf Dauer fehlerausgleichend ergänzen sollen.<br />
466<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.
<strong>Untersuchung</strong> <strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Nutzen</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Deponie</strong>rückbaus<br />
Beson<strong>de</strong>rs zum Regelsystem für die Oberflächenabdichtung, das beispielsweise<br />
durch Setzungen, Witterung, Bepflanzung und Befahrung vielfältigen Belastungen<br />
ausgesetzt ist, hat es zahlreiche <strong>Untersuchung</strong>en, Diskussionen und Kritik<br />
gegeben. Im Ergebnis <strong>de</strong>r daraus entstan<strong><strong>de</strong>n</strong>en Erkenntnisse lässt <strong>de</strong>r Entwurf<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> neuen <strong>Deponie</strong>rechts <strong><strong>de</strong>n</strong> Betreibern und Behör<strong><strong>de</strong>n</strong> zwar mehr Freiheiten<br />
bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong><strong>de</strong>s</strong> Systems; <strong>de</strong>r Anspruch an die ewige Haltbarkeit ist jedoch<br />
unverän<strong>de</strong>rt erhalten geblieben.<br />
Dabei zeigt die Erfahrung, dass von Menschenhand geschaffene Bauwerke<br />
immer nur eine sehr begrenzte Haltbarkeit haben. Aufgrabungen an Oberflächenabdichtungen,<br />
die nur wenige Jahre alt waren, haben gezeigt, dass auch<br />
Abdichtungsmaterialien die ihnen zugedachte Funktion nicht unbedingt dauerhaft<br />
erfüllen. Schon daher muss die Frage erlaubt sein, ob sich <strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r<br />
ewigen Haltbarkeit <strong>über</strong>haupt aufrecht erhalten lässt.<br />
Aber dieser Ansatz führt auch dazu, dass die Fehler <strong>de</strong>r Vergangenheit kaschiert<br />
und für lange Zeit bewahrt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> und das mit Maßnahmen, die sich in <strong>de</strong>r<br />
Zukunft vielleicht genauso als Fehler heraus stellen, wie die einstige Abfallablagerung<br />
selbst, die in <strong>de</strong>r heute kritisierten Form ja auch einmal <strong>de</strong>r anerkannte<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik war.<br />
Dabei ist zu erwarten, dass vielleicht schon die <strong>über</strong>nächste Generation sich<br />
nicht mehr erinnern kann, um was für einen Berg es sich zum Beispiel bei <strong>de</strong>r<br />
<strong>Deponie</strong> Wernsdorf han<strong>de</strong>lt. Denn die Halbwertszeit von Informationen wird immer<br />
kürzer. Während früher oft nach <strong>de</strong>mselben Plan <strong>über</strong> Jahrzehnte an einem<br />
Bauwerk gearbeitet wur<strong>de</strong>, ist es heute gar nicht so einfach, durch Recherchen<br />
herauszufin<strong><strong>de</strong>n</strong>, wie ein innerstädtisches Grundstück nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg<br />
genutzt wur<strong>de</strong>. Und wer kann heute noch einer 1,4 MB-Diskette von vor<br />
zehn Jahren ihre Informationen entlocken? O<strong>de</strong>r gar einer Floppy-Disk, wie sie<br />
vor fünfzehn bis zwanzig Jahren benutzt wur<strong>de</strong>?<br />
Der Rückbau von <strong>Deponie</strong>n trägt also dazu bei, die Probleme durch die Verursachergeneration<br />
zu lösen o<strong>de</strong>r zumin<strong><strong>de</strong>s</strong>t durch die ihr nachfolgen<strong>de</strong>, die im<br />
Vergleich zu <strong><strong>de</strong>n</strong> späteren Generationen einfacher <strong>über</strong> die dazu notwendigen<br />
Informationen verfügen kann. Es ist ein grundsätzlich ethisches und moralisches<br />
Problem, ob die bisherige Vorgehensweise <strong><strong>de</strong>s</strong> Einbaus von Abfällen o<strong>de</strong>r<br />
zukünftig Rohstoffen und Ressourcen in Bauwerken für die Ewigkeit wirklich<br />
eine nachhaltige und verantwortliche Handlungsweise gegen<strong>über</strong> <strong><strong>de</strong>n</strong> folgen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Generationen darstellt.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r knapper wer<strong><strong>de</strong>n</strong><strong><strong>de</strong>n</strong> Rohstoffe und fossilen Energieträger steht<br />
<strong>de</strong>r Ansatz <strong>de</strong>r ewigen Abschottung <strong>de</strong>r abgedichteten Müllkörper auch im Wi<strong>de</strong>rspruch<br />
zur Kreislaufwirtschaft.<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie zur <strong>Deponie</strong> Wernsdorf lassen vermuten, dass die<br />
Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Bergung von Sekundärrohstoffen und Ersatzbrennstoffen<br />
eine Frage <strong>de</strong>r eher langfristigen Zeitbetrachtung ist. Unter diesem Gesichtspunkt<br />
wäre es möglicherweise auch vertretbar, Ersatzbrennstoffe aus <strong>de</strong>m <strong>Deponie</strong>rückbau<br />
zu subventionieren.<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.<br />
467
Alexan<strong>de</strong>r Gosten<br />
Alle diese Denkansätze legen <strong><strong>de</strong>n</strong> Schluss nahe, dass das Konzept zur Abdichtung,<br />
von <strong>de</strong>m kaum zu verwirklichen<strong><strong>de</strong>n</strong> Anspruch einer endgültigen Sicherheitsverwahrung<br />
hin zu einer weniger aufwändigen Lösung, die von vornherein eine<br />
zeitlich begrenzte Zielsetzung hat, verän<strong>de</strong>rt wer<strong><strong>de</strong>n</strong> sollte. Mit <strong><strong>de</strong>n</strong> Ansprüchen<br />
an eine nur zeitlich begrenzt haltbare Oberflächenabdichtung wür<strong><strong>de</strong>n</strong> auch <strong>de</strong>r<br />
finanzielle und <strong>de</strong>r materielle Aufwand abnehmen. Dadurch wie<strong>de</strong>rum wür<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
die angesprochenen Hür<strong><strong>de</strong>n</strong> gegen <strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>rückbau niedriger. Dieser Ansatz<br />
käme auch innovativen Lösungen für die Oberflächenabdichtung zugute. Die Bereitschaft,<br />
neue Techniken o<strong>de</strong>r Materialien zu genehmigen, steigt zwangsläufig,<br />
wenn die Dichtung nicht mehr ewig halten muss. So wür<strong>de</strong> die Anwendung neuer<br />
Gedanken und Lösungsansätze in mehreren Hinsichten ermöglicht. Auch die Sicherheit<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>n wäre sicherlich höher, wenn die Chance besteht, mit je<strong>de</strong>r<br />
neuen Abdichtung aktuelle Erkenntnisse zu berücksichtigen. Das gebietet schon<br />
die Erfahrung, dass selbst sehr sorgfältig und nach bestem Wissen entworfene<br />
technische Konzepte <strong>de</strong>r Beurteilung durch die Nachwelt nur in <strong><strong>de</strong>n</strong> seltensten<br />
Fällen stand gehalten haben.<br />
Wie passt es eigentlich zusammen, dass wir in <strong>de</strong>r letzten Zeit durchschnittlich<br />
alle zwei Jahre ein neues Stück <strong>Deponie</strong>recht brauchen, um neue Erkenntnisse<br />
zu verarbeiten und uns dabei einbil<strong><strong>de</strong>n</strong>, dass eine nach heutigen Erkenntnissen<br />
gebaute Oberflächenabdichtung für die nächsten Jahrhun<strong>de</strong>rte <strong><strong>de</strong>n</strong> Ansprüchen<br />
unserer Nachfahren genügen soll?<br />
Wir sollten also die Ansprüche relativieren, im Moment weniger Geld ausgeben<br />
und uns damit inhaltlich und wirtschaftlich die Chance einräumen, die Arbeit<br />
von heute nach wenigen Jahrzehnten zu <strong>über</strong>prüfen.<br />
Der Rückbau von <strong>Deponie</strong>n bietet also nicht nur Energie- und Rohstoffressourcen.<br />
Er ist auch grundsätzlich <strong>de</strong>r moralisch ethisch richtige Weg, um unserer<br />
Verantwortung gegen<strong>über</strong> nachfolgen<strong><strong>de</strong>n</strong> Generationen gerecht zu wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Und<br />
er könnte sich schon eher wirtschaftlich lohnen, wenn wir diese Chance nicht<br />
unter <strong><strong>de</strong>n</strong> vielen mächtigen Schichten eines wahrscheinlich nicht haltbaren<br />
Ewigkeitsanspruches verbauen.<br />
Die BSR wird das Thema weiter verfolgen.<br />
6. Literaturverzeichnis<br />
[1] Finck, M.: Rückbau versus Sicherung, Entwicklung eines Entscheidungsmo<strong>de</strong>lls am Beispiel<br />
<strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong> Wernsdorf. Neuruppin: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 1999<br />
[2] DWA/VKS Fachausschuss AK-6: Arbeitsbericht Umlagerung und Rückbau von <strong>de</strong>ponierten<br />
Abfällen. DWA, 2002<br />
[3] Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland Pfalz: Anwen<strong>de</strong>rhandbuch: Grabarbeiten<br />
an bestehen<strong><strong>de</strong>n</strong> <strong>Deponie</strong>n und Altablagerungen. Trier, 1996<br />
[4] Rettenberger, G.; Göschl, R.: Demonstrationsprojekt <strong>Deponie</strong>rückbau. Tagungsunterlagen<br />
<strong>de</strong>r Umweltaka<strong>de</strong>mie, Seminar am 8.-9. November 1994, Ludwigsburg<br />
[5] Bilitewski, B.; Conrad, H.: Lohnt sich <strong>de</strong>r <strong>Deponie</strong>rückbau? <strong>Untersuchung</strong>en in <strong><strong>de</strong>n</strong> neuen<br />
Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>län<strong>de</strong>rn, Abfallwirtschafts Journal, (1995) Nr. 1-2, S. 71-75<br />
468<br />
Auszug aus <strong>de</strong>m Buch Recycling und Rohstoffe, Band 2. Neuruppin:<br />
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, 2009, S. 447-468. Erhältlich beim TK Verlag<br />
Karl Thomé-Kozmiensky zum Preis von 35,00 EUR.