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Die seminaristische Ausbildung - Blieskastel

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<strong>Die</strong> <strong>seminaristische</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />

<strong>Blieskastel</strong> ist, wie Lebach und Ottweiler, von großer Bedeutung für die <strong>Ausbildung</strong> der<br />

Volksschullehrer im Saarland. Es war im 19. und 20. Jahrhundert Standort von<br />

Lehrerbildungseinrichtungen, aus denen im Laufe der Jahre viele Lehrer und Lehrerinnen<br />

hervorgingen.<br />

1. <strong>Die</strong> Präparandenschule 1868—1915<br />

In ihr wurden Schüler nach abgeschlossener Volksschulzeit auf den Besuch der<br />

Lehrerseminare in Kaiserslautern und Speyer vorbereitet. <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> dauerte vier<br />

Jahre. Besonders erwähnenswert an ihr ist, dass auf die musikalische <strong>Ausbildung</strong> großer<br />

Wert gelegt wurde. Alle Schüler lernten Geige spielen. Regional bedeutsame<br />

Persönlichkeiten, die im Verlauf ihres Lebens als Komponisten von Kirchenmusik und als<br />

Organisten wirkten, waren dort Schüler oder Lehrer.<br />

2. Das Staatliche Lehrerseminar 1946-1948<br />

Im Jahr 1946 kehrte die Tradition der Lehrerbildung nach <strong>Blieskastel</strong> zurück. In das Gebäude<br />

der ehemaligen Präparandenschule am Schlossberg - jetzt als Mittelbau vom Von der Leyen-<br />

Gymnasium genutzt – zogen unter Schulleiter Dreyer die Schüler des Lehrerseminars<br />

<strong>Blieskastel</strong> ein.<br />

<strong>Die</strong> französische Militärregierung hatte nämlich verfügt, dass das Saarland seine<br />

Volksschullehrer seminaristisch in zwei Zyklen ausbilden musste:<br />

- in vierjährigen Aufbaukursen für vorzugsweise Abgänger der Volksschule und<br />

- in zweijährigen berufsspezifischen Studiengängen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> sollte simultan und koedukativ erfolgen.<br />

Für die Aufbaukurse waren die Standorte Saarlouis und <strong>Blieskastel</strong> festgelegt worden, für die<br />

methodisch-didaktische <strong>Ausbildung</strong> dagegen Saarbrücken. In Ottweiler erfolgten beide<br />

Abschnitte der <strong>Ausbildung</strong>. Übergangsbestimmungen machten es Schülern ehemaliger<br />

Lehrerbildungsanstalten und Schulhelfern (sie waren während des Krieges eingestellt<br />

worden, um dem akuten Lehrermangel zu begegnen) möglich, als Seiteneinsteiger nach<br />

einer Aufnahmeprüfung das Seminar zu besuchen. Deshalb stößt man in den<br />

1


Klassenlisten aus dieser Zeit auf große Altersunterschiede unter den Schülern. Der<br />

Schriftsteller Ludwig Harig, ehemaliger Schüler einer Lehrerbildungsanstalt, besuchte<br />

vorübergehend das Lehrerseminar <strong>Blieskastel</strong>. In seinem Buch „ Wer mit den Wölfen heult,<br />

wird Wolf“ beschreibt er seine Erlebnisse aus dieser Zeit.<br />

3. Das Staatliche Katholische Lehrerinnenseminar 1948-1961<br />

Ab 1948 wurde für das Saarland die konfessionelle Lehrerbildung verfügt. Katholische<br />

Jungen und Mädchen sollten außerdem getrennt ausgebildet werden.<br />

<strong>Die</strong>s ist die Geburtsstunde des Lehrerinnenseminars <strong>Blieskastel</strong>, an dem bis zum Jahr<br />

1961 ca. 350 katholische Lehrerinnen ausgebildet wurden.<br />

Schulleiter waren während dieser Zeit Direktorin Agnes Prümm, Seminaroberlehrerin Maria<br />

Schulz (kommissarische Leitung) und Oberstudiendirektor Oskar Uth.<br />

3.1 Das Lehrerinnenseminar im Wandel der politischen Ereignisse<br />

<strong>Die</strong> erste Ausschreibung für die Aufnahme in das Lehrerinnenseminar ist im Amtl. Schulblatt<br />

für das Saarland Nr. 12 vom 20. Juni 1948 zu finden:<br />

„Meldungen zur Aufnahme in die 1. Klasse der Staatl. Lehrerseminare sind bis zum<br />

1. August 1948 einzureichen.“<br />

„Kath. Mädchen<br />

melden sich bei dem Lehrerinnenseminar <strong>Blieskastel</strong>.<br />

Aufgenommen können werden:<br />

1) Schüler, welche die Volksschule absolviert und am 31. Dezember 1948 das<br />

16. Lebensjahr nicht überschritten haben.<br />

2) Schüler einer höheren Lehranstalt, welche die 4 ersten Klassen ihrer Schulen mit<br />

Erfolg absolviert und am 31. Dezember das 16. Lebensjahr nicht überschritten<br />

haben.“<br />

( Kuhn, Karl, Hrsg. : <strong>Die</strong> Geschichte der Volkschullehrerbildung im Saarland. Lebach 1988 S. 418)<br />

Ein handgeschriebener Lebenslauf und die beglaubigte Abschrift des letzten<br />

Schulzeugnisses waren beizufügen.<br />

<strong>Die</strong>se Ausschreibung gibt Aufschluss über die politischen Bedingungen, die hinter der<br />

speziellen Form der Lehrerausbildung im Saarland standen.<br />

Nach dem Kabinettsbeschluss vom 18. April 1947 der Regierung unter Johannes Hoffmann<br />

wurden Volksschullehrer im Saarland konfessionell ausgebildet. <strong>Die</strong>s war die Konsequenz<br />

aus der Einführung der konfessionellen Volksschule als Regelschule. Großen Einfluss auf<br />

diese Entwicklung hatten der damalige Kultusminister Emil Straus und die Kirchen. Sie war<br />

möglich, weil sie in der religiös und kirchlich verwurzelten saarländischen Bevölkerung<br />

Zustimmung fand.<br />

(Nach : Küppers, Heinrich: Bildungspolitik im Saarland 1945 – 1955. Veröffentlichungen der<br />

Kommission für saarländische Landesgeschichte und Volksforschung XIV, Saarbrücken 1984)<br />

Infolge der politischen Umwälzungen nach dem Referendum 1955 und der Ablösung der<br />

Regierung Hoffmann erhielt die Lehrerbildung im Saarland eine neue Organisationsform.<br />

Von nun an wurden die Volksschullehrer akademisch ausgebildet. Ab Mai 1956 gab es in<br />

Saarbrücken eine Katholische und eine Evangelische Pädagogische Hochschule.<br />

Deshalb wurde 1956 an die Ausschreibung für die Aufnahme in die Seminare hinzugefügt:<br />

„Es ist damit zu rechnen, dass die Klasse des Seminars in eine Klasse der künftigen<br />

Aufbauschule umgewandelt werden wird.“<br />

( Kuhn, Karl, Hrsg. : <strong>Die</strong> Geschichte der Volkschullehrerbildung im Saarland. Lebach 1988 S. 420)<br />

So geschah es denn auch. Ab 1956 begann man an den Standorten der Seminare mit dem<br />

Ausbau von Aufbauschulen, die zum Abitur führen sollten. 1956/57 wurden die Klassen 1<br />

und 2 des Seminars in die entsprechenden Klassen des Aufbauzweiges UIII und OIII<br />

umgebildet. <strong>Die</strong> Klassen 3, 4 und 7 blieben als Seminarklassen in <strong>Blieskastel</strong>.<br />

2


1961 legte die letzte Klasse des Seminars die Erste Lehrerprüfung ab. Danach erfolgte seine<br />

Auflösung.<br />

3.2 Der Eintritt in das Seminar<br />

Nach der Anmeldung mussten die Schülerinnen eine Aufnahmeprüfung ablegen.<br />

Da die Zahl der Anmeldungen sehr hoch, die der <strong>Ausbildung</strong>splätze dagegen begrenzt war,<br />

erfolgte eine strenge Auslese.<br />

Schriftlich geprüft wurden Rechnen, Rechtschreiben, Aufsatz und Sprachlehre, mündlich<br />

Rechnen, Deutsch, Religion, Erdkunde, Naturkunde und Naturlehre. Wer schon ein<br />

Musikinstrument spielte, hatte bessere Chancen aufgenommen zu werden, weil die<br />

musikalische <strong>Ausbildung</strong> am Seminar einen hohen Stellenwert besaß.<br />

<strong>Die</strong> Themen der schriftlichen Prüfungen wurden zentral in Saarbrücken festgelegt.<br />

Bewertet wurde nach dem 20-Punkte-System, wie es zu dieser Zeit gültig war.<br />

Anfangs dauerte die Prüfung 2-3 Tage. Für das Schuljahr 1952/53 legte das<br />

Kultusministerium die Prüfungsdauer für <strong>Blieskastel</strong> auf zehn Tage fest. <strong>Die</strong> Prüflinge<br />

wohnten während dieser Zeit im Internat, das zum Teil noch aus Baracken hinter dem<br />

Schulgebäude bestand.<br />

<strong>Die</strong> angehenden Seminaristinnen wurden nicht nur auf ihre schulische Leistungsfähigkeit hin<br />

überprüft, sondern auch auf ihre charakterliche Eignung als zukünftige Volkschullehrerinnen.<br />

„Auf Herz und Nieren geprüft“ konnten sich z.B. im Jahre 1952 32 Mädchen glücklich<br />

schätzen, die erste Hürde auf ihrem <strong>Ausbildung</strong>sweg genommen zu haben.<br />

3.3 <strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong>sdauer<br />

Anfangs war sie auf 6 Jahre festgelegt. 4 Jahre sollten der wissenschaftlichen Vorbereitung<br />

dienen, 2 Jahre der schulpraktischen <strong>Ausbildung</strong> in Erziehungstheorie und Unterrichtspraxis.<br />

Ab November 1951 wurde die Zeit für die vorbereitende <strong>Ausbildung</strong> um 1 Jahr verlängert.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Ausbildung</strong> zum Volkschullehrer dauerte nun 7 Jahre.<br />

Das Berufseintrittsalter betrug also in der Regel 21-22 Jahre. Schon in jungen Jahren<br />

übernahmen die neu ausgebildeten Lehrerinnen Verantwortung für eine Volksschulklasse.<br />

Mit der Verlängerung des 1. Bildungsabschnittes um 1 Jahr war von Seiten der<br />

Seminarlehrer eine Hinführung zum Abitur beabsichtigt. So äußert sich Direktorin Agnes<br />

Prümm in ihrer Abschiedsrede „ schon bald ward… für den wissenschaftlichen Unterbau des<br />

Seminars eine Hinführung zum Abitur vorgesehen; es wurde deshalb ein weiteres<br />

Studienjahr angefügt,… Darum wurde der Lehrplan dem der Lyceen und<br />

Mädchengymnasien angeglichen.“<br />

( Kuhn, Karl, Hrsg. : <strong>Die</strong> Geschichte der Volkschullehrerbildung im Saarland. Lebach 1988 S. 209)<br />

Das Kultusministerium kam diesen Bestrebungen aber insofern nicht entgegen, als es<br />

Seminaristen nach dem Abschluss der 5. Klasse keine Genehmigung zum begehrten<br />

Studium an den 1956 eröffneten Pädagogischen Hochschulen oder an anderen Hochschulen<br />

erteilte. Andererseits war für Seiteneinsteiger in die 6. Klasse das Abitur Voraussetzung. Sie<br />

mussten vor der Aufnahme sogar eine Prüfung ablegen.<br />

Nur im Jahr 1957 wurden Seminaristen nach Abschluss des 1. Bildungsabschnittes, also<br />

nach fünf Jahren im Seminar, an den neuen Pädagogischen Hochschulen aufgenommen.<br />

<strong>Die</strong>s hatte zwei Gründe:<br />

1. Da die Regierung beschlossen hatte, an den Standorten der Seminare<br />

Aufbauschulen mit dem Ziel Abitur einzurichten, war dort nicht genug Platz für alle<br />

Schüler. <strong>Die</strong> Verlagerung der 6. Seminarklassen sollte Platz schaffen.<br />

2. <strong>Die</strong> Seminaristen sollten den Bestand der neu gegründeten Pädagogischen<br />

Hochschulen sichern.<br />

So genossen die Seminaristen des Aufnahmejahres 1952 die völlig neue Erfahrung des<br />

Studiums außerhalb des strengen Stundenplans und der straffen Führung im Internat.<br />

3


3.4 Der Unterrichtstoff<br />

Im Hinblick auf die Anforderungen an die Volksschullehrerinnen wurden die Seminaristinnen<br />

im 1. Zyklus vielfältig ausgebildet. Auf dem Stundenplan standen:<br />

Religion, Deutsch, Französisch, Geschichte, Mathematik, Erdkunde, Biologie, Physik,<br />

Chemie, Zeichnen, Handarbeit, Sport und Musik. Im Musikunterricht sollte jede Seminaristin<br />

wenigstens Geige spielen lernen. So nahm man in der Seminarausbildung die Tradition der<br />

Präparandenschule - ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt - wieder auf.<br />

Während des Musikunterrichts bei Herrn Schönsiegel, der immer in Verbindung mit „seinem“<br />

Flügel auf der Bühne der Aula in der Erinnerung seiner Schülerinnen weiterleben wird, quälte<br />

eine ganze Klasse mehr oder weniger begabter Geigerinnen ihr Instrument in den<br />

schrägsten Tönen. Allein das Stimmen der Geigen erforderte den größten Teil der<br />

Unterrichtsstunde, weil sich die Geigen schnell verstimmten. Kaum hatte die letzte Schülerin<br />

ihr Instrument gestimmt, musste die erste schon wieder nachstimmen.<br />

Der Stundenplan umfasste 32 Wochenstunden.<br />

<strong>Die</strong> Unterrichtspläne für den 2. Zyklus waren noch umfangreicher und differenzierter.<br />

Gelehrt wurden Religion, theoretische und historische Pädagogik, Psychologie, Soziologie,<br />

Didaktik, Schulkunde sowie Fachdidaktik. <strong>Die</strong> methodischen Fertigkeiten sollten in der dem<br />

Seminar angegliederten Übungsschule und in Schulpraktika erworben werden.<br />

<strong>Die</strong> wöchentliche Unterrichtszeit betrug zwischen 32 und 38 Stunden.<br />

Hausaufgaben waren in der Regel für alle Fächer anzufertigen, Klausuren überprüften den<br />

Wissensstand, für das Üben mit der Geige oder einem anderen Instrument waren<br />

regelmäßige Übungsstunden angesetzt.<br />

3.5 Der Arbeitsalltag<br />

Der umfangreiche Unterrichts- und Übungsstoff konnte nur durch eine straffe Organisation<br />

des Arbeitstages erfolgreich bewältigt werden. Hier übernahm das Internat eine wichtige<br />

Aufgabe. Nach dem gemeinsamen Mittagessen waren Studien- und Freizeit streng geregelt.<br />

Nimmt man Unterrichts- und Studienzeit zusammen, so kamen die Seminaristinnen auf<br />

einen langen Arbeitstag und je nach Fleiß und Begabung auf mindestens 38 Stunden pro<br />

Woche.<br />

<strong>Die</strong> freie Zeit für Tätigkeiten außerhalb der Schule und des Internats war kurz bemessen.<br />

<strong>Die</strong> strenge Reglementierung in der Schule und im Internat bedrückte viele Seminaristinnen.<br />

<strong>Die</strong> geringen persönlichen Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten engten sie ein.<br />

Wohl wissend, dass sich in der soliden <strong>Ausbildung</strong> zur Lehrerin eine große Chance für ihr<br />

Leben bot, erinnern sich viele „Ehemalige“ mit ambivalenten Gefühlen an das<br />

Lehrerinnenseminar zurück.<br />

3.6 <strong>Die</strong> Schulgebäude<br />

Der Unterricht fand in dem ehemaligen Hofratshaus an der Schlossbergstraße statt, das<br />

zuvor auch schon die Präparandenschule beherbergt hatte. Das Haus hatte auch im Innern<br />

seinen barocken Charme bewahrt und strahlte eine gewisse Behaglichkeit aus. Bis unter das<br />

Dach war es genutzt. <strong>Die</strong> Seminarlaufbahn begann in der Regel ganz oben. Da keine<br />

Funktionsräume vorhanden waren, fand auch der naturwissenschaftliche Unterricht in den<br />

Klassenräumen statt. <strong>Die</strong> Fachlehrer brachten das Unterrichtsmaterial einfach mit. So<br />

entstand eben im Klassenzimmer z.B. übelriechender Schwefelwasserstoff. Nicht alle<br />

chemischen und physikalischen Experimente gelangen unter diesen Bedingungen. So<br />

musste die Physiklehrerin des Öfteren sagen: „ Aber ich hab’ es doch gestern ausprobiert<br />

und es hat geklappt.“ Zum „Ausprobieren“ stand ein „Labörchen“ zur Verfügung, das auf<br />

engstem Raum allen grundlegenden Versuchsanordnungen Platz bieten musste. Da waren<br />

Improvisationstalent und Fantasie bei Lehrern und Schülerinnen gefragt.<br />

Der Musikunterricht fand auf der Bühne der Aula statt, die ebenso wie die Turnhalle 1953<br />

fertiggestellt werden konnte.<br />

4


Im Laufe der Jahre wurde das ehemalige „Schlösschen“ neben dem Schulgebäude, das zu<br />

Anfangszeiten des Seminars noch als Gefängnis gedient hatte, zum Schulgebäude. Musikund<br />

Zeichensaal fanden in neuen Räumen hinter der Schule Platz.<br />

3.7 <strong>Die</strong> Höhepunkte im schulischen Leben<br />

<strong>Die</strong>se bildeten die Abschlussfeiern für die Entlassjahrgänge, bei denen die Junglehrerinnen,<br />

welche das lange angestrebte Ziel erreicht hatten, gebührend gewürdigt und bewundert<br />

wurden.<br />

Im Jahr 1953 gab es neben der bestandenen Prüfung und dem Abschied vom Seminar noch<br />

andere Anlässe zu feiern: Aula, Turnhalle und der Erweiterungsbau des Internats mit Kapelle<br />

waren fertiggestellt. Zur Einweihung der neuen Gebäude und zur Konsekration des<br />

Kirchenraumes kam der Bischof von Speyer. Im Gottesdienst erteilte er die „Missio<br />

canonica“. In der Aula fand die weltliche Feier statt. Bedeutende Persönlichkeiten aus der<br />

Stadt <strong>Blieskastel</strong>, dem saarländischen Kultusministerium und der katholischen Kirche waren<br />

zu Gast. Nach den Feierlichkeiten gab es ein Festessen im Internat für die Gäste und die<br />

neuen Junglehrerinnen.<br />

3.8 <strong>Die</strong> Übungsschule<br />

<strong>Die</strong> katholische Volksschule gegenüber der Schlosskirche war unter den Schulleitern Müller<br />

und Simon Seminarübungsschule.<br />

In ihr wurden die Seminaristinnen in die Praxis des Unterrichtens eingeführt. Durch<br />

Hospitation im normalen Unterricht und an Unterrichtsbeispielen, die die Klassenlehrer und<br />

die Seminarlehrer gaben, sowie durch sorgfältig ausgearbeitete Lehrproben sollten sie<br />

lernen, wie man den Unterrichtsstoff vorbereitet und praktisch darbietet.<br />

Ergänzt wurde diese <strong>Ausbildung</strong> durch Schulpraktika.<br />

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