Die letzte Kunstscheune - Bauhaus-Universität Weimar
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Der lange Weg zur Rekonstruktion<br />
Zur Finanzierung des Bauvorhabens Prellerhaus<br />
Über zehn Jahre stand das Prellerhaus leer.<br />
Ein Gutachter hatte schon festgestellt,<br />
dass dieses ehrwürdige Ateliergebäude<br />
nicht mehr zu erhalten ist und abgerissen<br />
werden sollte. Das anderslautende Gutachten,<br />
das den Weg für eine erfolgreiche<br />
Sanierung freimachte, wurde dankenswerterweise<br />
vom Honorarprofessor der Fakultät<br />
Bauingenieurwesen, Dr. Josef Trabert,<br />
erstellt. Inzwischen kann sich jeder nach<br />
etwa neun Monaten Bauzeit über das<br />
sanierte Gebäude freuen. Besonders natürlich<br />
die Mitarbeiter der Lehrstühle der<br />
Fakultät Architektur und der Bauformenwerkstatt,<br />
die in die sanierten Räume<br />
eingezogen sind.<br />
Wesentlicher Grund für die späte Realisierung<br />
der Baumaßnahmen war die ungeklärte<br />
Finanzierung. <strong>Die</strong> Begrenztheit<br />
der Mittel des Landes einerseits und der<br />
Finanzbedarf für große Bauvorhaben wie<br />
etwa auch die Sanierung des Van-de-Velde-<br />
Baus andererseits führten zu der Erkenntnis,<br />
dass im <strong>Bauhaus</strong>halt des Landes auch<br />
in den nächsten Jahren keine Mittel für das<br />
Prellerhaus zur Verfügung stehen würden.<br />
In dieser Situation wurden im IV. Quartal<br />
2006 durch die <strong>Bauhaus</strong>-<strong>Universität</strong> in<br />
Abstimmung mit dem Thüringer Kultusministerium<br />
(TKM) Sanierung und Finanzierung<br />
des Prellerhauses ausgeschrieben.<br />
Gesucht wurde ein Bauunternehmen,<br />
welches nicht nur die Sanierung durchführt,<br />
sondern auch durch eine Bank vorfinanzieren<br />
lässt.<br />
Im Ergebnis eines durch die <strong>Universität</strong><br />
und das TKM durchgeführten Verhandlungsverfahrens<br />
zur Vergabe dieser Leistung<br />
erhielt die Züblin AG im Juli 2007<br />
den Zuschlag. Mit etwa 1,1 Millionen Euro<br />
erwies sich das Angebot des Stuttgarter<br />
Bauunternehmens zur Sanierung des<br />
Prellerhauses als günstigstes. Am 19. Juli<br />
2007 unterzeichneten der Rektor Gerd<br />
Zimmermann und die Geschäftsführer der<br />
Niederlassung Jena der Züblin AG den<br />
Vertrag. Der Werklohn der Züblin AG<br />
wurde entsprechend den vertraglichen<br />
Regelungen gestundet und von der Deutschen<br />
Kreditbank (DKB) vorfinanziert. Er<br />
wird durch die <strong>Universität</strong> mit der Zahlung<br />
der Zins und Tilgung umfassenden<br />
Annuitäten innerhalb von 20 Jahren rückerstattet.<br />
<strong>Die</strong>se Vertragskonstruktion<br />
erlaubt eine Streckung der Zahlungen über<br />
einen längeren Zeitraum und hat damit<br />
die Sanierung überhaupt erst ermöglicht.<br />
Am Grundstücks- und Gebäudeeigentum<br />
des Freistaats Thüringen hat sich durch<br />
den Bau- und Finanzierungsvertrag nichts<br />
geändert.<br />
Dr. Thomas Bahr<br />
Thüringer Kultusministerium<br />
Treppenaufgang im Atelierhaus.<br />
Blick aus einem Atelierfenster<br />
Fotos (2): Amélie Berthaud<br />
Leben<br />
51<br />
Bild: Aschenbach Architekten BDA<br />
Ein transparenter Wandschirm prägt die Südfassade des Prellerhauses. Fotos: Michael Miltzow, Bildwerk<br />
Fotodesign <strong>Weimar</strong>