Kochen ohne Knochen 10 - Ox Fanzine
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PengPeng und Puppentheater<br />
krawalla in der räuberhöhle<br />
An einem längst vergangenen Tag geisterte durch die sozialen Netzwerke einer dieser TV-Tipps für VeganerInnen.<br />
Auf ZDFneo, dem Sender der neuen pseudointellektuellen Elite, sinnierte Sarah Kuttner in ihrer Sendung<br />
„Bambule“ darüber, ob vegane Menschen vielleicht die besseren Menschen sind.<br />
Eine Falle für alle tatsächlich veganen Menschen, denen<br />
dieser Tip in den Facebook-Account gespült wird. Ist man<br />
schon zu frustriert, um sich dieselben Fragen und Ausreden,<br />
äh, Antworten zum trillionsten Mal anzuhören, oder<br />
siegen Langweile und Neugier, gepaart mit einem Hauch<br />
Masochismus über den Frust? Ich bin sehr dankbar dafür,<br />
dass an diesem Abend Letzteres mit mir geschah. Was ich<br />
sah, machte mich nämlich glücklich! Nicht etwa, weil am<br />
Ende einstimmig verkündet wurde: „Veganismus ist toll,<br />
lasst uns alle vegan werden!“ (Wo kämen wir denn da<br />
hin?) Aber ich sah Krawalla, ganz stilecht im quietschbuntem<br />
„Free Pussy Riot!“-T-Shirt und sie erzählte über<br />
ihr veganes Leben. Bisher kannte ich sie nur als feministische<br />
Künstlerin. Wenn ich allerdings großartige Menschen<br />
finde, die meine beiden großen Spleens, äh, Interessen, teilen,<br />
dann geht mir immer das Herz auf vor Freude! Zugegebenermaßen<br />
handelt es sich um hierbei um zwei Interessen,<br />
die den Großteil der uninformierten Mehrheitsgesellschaft<br />
meistens gleichermaßen in Angst und Schrecken<br />
versetzen. Aber umso schöner ist es, damit nicht<br />
alleine zu sein.<br />
Wer oder was sind RÄUBERHÖHLE und Krawalla?<br />
Ich bin Krawalla , und RÄUBERHÖHLE ist mein Soloprojekt,<br />
wie es so schön heißt. Live gibt es auch noch die Bärchin.<br />
Die ist meine Managerin, Rocky-Trainerin und Porschebusfahrerin.<br />
Sie singt und tanzt auch gut. Aber ich<br />
mache das etwas besser. Viel besser.<br />
Die letzte Platte von dir ist 2009 rausgekommen, was<br />
hast du in der Zwischenzeit so gemacht?<br />
Ich hatte nach knapp 300 Konzerten nur in Deutschland<br />
irgendwann keine Böcke mehr, wieder und wieder die gleichen<br />
Clubs zu bespaßen, und so musste der Radius erweitert<br />
werden. Irgendwie hat sich viel ergeben. SXSW Festival<br />
in Texas, Japan, Israel, Schottland, England, Frankreich<br />
... Nach der „Deep In The Forest“-Platte habe ich mir<br />
dann vorgenommen, keine Alben mehr zu machen. Als ich<br />
angefangen habe, Musik zu basteln, habe ich immer alles<br />
sofort und ganz stolz ins Netz geschaufelt und auf Konzerten<br />
selbstgebrannte CDs verkauft. Wieso ich mich selbst<br />
belabert habe, dass ich jetzt eine „richtige“ CD machen<br />
muss, die auch im Laden steht ... das ist mir selbst ein Rätsel.<br />
Mich monatelang einzusperren, um in so einen komischen<br />
Produzieren-Promoten-Tour-Teufelskreis zu verfallen,<br />
das empfinde ich als Bremse.<br />
Wie bist du auf die Idee gekommen, mit Kinderspielzeug<br />
und Spielekonsolen Musik zu machen?<br />
Das habe ich nur aus Langeweile angefangen, weil ich<br />
so ein Billigkeyboard geliehen bekommen habe. Ich war<br />
damals in einer ziemlichen Nerdphase und fand alles