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Kochen ohne Knochen 10 - Ox Fanzine

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34<br />

PengPeng und Puppentheater<br />

krawalla in der räuberhöhle<br />

An einem längst vergangenen Tag geisterte durch die sozialen Netzwerke einer dieser TV-Tipps für VeganerInnen.<br />

Auf ZDFneo, dem Sender der neuen pseudointellektuellen Elite, sinnierte Sarah Kuttner in ihrer Sendung<br />

„Bambule“ darüber, ob vegane Menschen vielleicht die besseren Menschen sind.<br />

Eine Falle für alle tatsächlich veganen Menschen, denen<br />

dieser Tip in den Facebook-Account gespült wird. Ist man<br />

schon zu frustriert, um sich dieselben Fragen und Ausreden,<br />

äh, Antworten zum trillionsten Mal anzuhören, oder<br />

siegen Langweile und Neugier, gepaart mit einem Hauch<br />

Masochismus über den Frust? Ich bin sehr dankbar dafür,<br />

dass an diesem Abend Letzteres mit mir geschah. Was ich<br />

sah, machte mich nämlich glücklich! Nicht etwa, weil am<br />

Ende einstimmig verkündet wurde: „Veganismus ist toll,<br />

lasst uns alle vegan werden!“ (Wo kämen wir denn da<br />

hin?) Aber ich sah Krawalla, ganz stilecht im quietschbuntem<br />

„Free Pussy Riot!“-T-Shirt und sie erzählte über<br />

ihr veganes Leben. Bisher kannte ich sie nur als feministische<br />

Künstlerin. Wenn ich allerdings großartige Menschen<br />

finde, die meine beiden großen Spleens, äh, Interessen, teilen,<br />

dann geht mir immer das Herz auf vor Freude! Zugegebenermaßen<br />

handelt es sich um hierbei um zwei Interessen,<br />

die den Großteil der uninformierten Mehrheitsgesellschaft<br />

meistens gleichermaßen in Angst und Schrecken<br />

versetzen. Aber umso schöner ist es, damit nicht<br />

alleine zu sein.<br />

Wer oder was sind RÄUBERHÖHLE und Krawalla?<br />

Ich bin Krawalla , und RÄUBERHÖHLE ist mein Soloprojekt,<br />

wie es so schön heißt. Live gibt es auch noch die Bärchin.<br />

Die ist meine Managerin, Rocky-Trainerin und Porschebusfahrerin.<br />

Sie singt und tanzt auch gut. Aber ich<br />

mache das etwas besser. Viel besser.<br />

Die letzte Platte von dir ist 2009 rausgekommen, was<br />

hast du in der Zwischenzeit so gemacht?<br />

Ich hatte nach knapp 300 Konzerten nur in Deutschland<br />

irgendwann keine Böcke mehr, wieder und wieder die gleichen<br />

Clubs zu bespaßen, und so musste der Radius erweitert<br />

werden. Irgendwie hat sich viel ergeben. SXSW Festival<br />

in Texas, Japan, Israel, Schottland, England, Frankreich<br />

... Nach der „Deep In The Forest“-Platte habe ich mir<br />

dann vorgenommen, keine Alben mehr zu machen. Als ich<br />

angefangen habe, Musik zu basteln, habe ich immer alles<br />

sofort und ganz stolz ins Netz geschaufelt und auf Konzerten<br />

selbstgebrannte CDs verkauft. Wieso ich mich selbst<br />

belabert habe, dass ich jetzt eine „richtige“ CD machen<br />

muss, die auch im Laden steht ... das ist mir selbst ein Rätsel.<br />

Mich monatelang einzusperren, um in so einen komischen<br />

Produzieren-Promoten-Tour-Teufelskreis zu verfallen,<br />

das empfinde ich als Bremse.<br />

Wie bist du auf die Idee gekommen, mit Kinderspielzeug<br />

und Spielekonsolen Musik zu machen?<br />

Das habe ich nur aus Langeweile angefangen, weil ich<br />

so ein Billigkeyboard geliehen bekommen habe. Ich war<br />

damals in einer ziemlichen Nerdphase und fand alles

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