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Download - Mönchsee-Gymnasium Heilbronn

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<strong>Heilbronn</strong>er Stimme, 26. März 2011<br />

Musikmarathon:<br />

Musikmarathon:<br />

„Wir können zeigen, dass wir<br />

musikalisch sind und dabei Gutes<br />

tun.“ Julia Oeschger<br />

Zur Mittagszeit treten die Klassen 6c<br />

und 10b mit dem „Hasen--‐ kalender“<br />

auf. Das Publikum ist ganz Ohr. Der<br />

Jazzchor kommt gut an. Am Abend<br />

trifft der Kammerchor des<br />

<strong>Gymnasium</strong>s auf begeisterte Zuhörer.<br />

Minutiös geplant reißt die Musik<br />

niemals ab. Fotos: Guido Sawatzk<br />

Zwölf Stunden Musik am Stück<br />

HEILBRONN <strong>Mönchsee</strong>­Schüler, ihre Lehrer, Eltern und Ehemalige spielen für<br />

Argentinien<br />

Von Gertrud Schubert<br />

Laufen kann (fast) jede Schule. Aber zwölf Stunden nonstop Musik machen? Zum<br />

vierten Mal veranstalteten Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige des <strong>Heilbronn</strong>er<br />

<strong>Mönchsee</strong>‐<strong>Gymnasium</strong>s ihren Musikmarathon. Publikum und Darbietende in der Alten<br />

Kelter sprühten vor guter Laune und Festfreude. Musiziert wurde wie immer für einen<br />

guten Zweck, dieses Mal für Kinder in Argentinien. Volles Haus von der ersten


Sekunde an. Als die 5b mit „Jetzt geht’s los“ loslegt, ist im großen Saal, in dem die<br />

Schüler sonst zu Mittag essen, fast kein Stuhl mehr frei. Schon drängen sich stehend<br />

die Zaungäste. Als Marius de Bernardis, ein kleiner Teufelsgeiger aus der 6c, begleitet<br />

von Henni Schröder („Nein, ich bin leider nicht Marius’ Großmutter“) den Csárdás von<br />

Vittorio Monti spielt, drehen die Kommenden und gleich wieder Gehenden im<br />

Treppenhaus schon eine Marathonschleife. Da ist kein Reinkommen mehr – obwohl<br />

die Lehrer sich und ihre Klassen in Zuhörerlisten eingetragen hatten. Die Eltern freut<br />

das. So ist ihr Kaffee und Kuchen sofort gefragt, auch das Café bestens besucht,<br />

schließlich wird hier das Programm live übertragen.<br />

Technikkünstler Was wäre der Marathon – von der Schulgemeinde liebevoll Muma genannt<br />

– ohne seine zwölf Techniker? Sie beamen das Programm samt Sekundenzählung – „noch 8<br />

Stunde(n), 30 Minute(n) und 3 Sekunde(n)“ – auf eine Leinwand, sorgen für Licht und Ton.<br />

Cornelius Riemenschneider (18) weist mit der Hand auf den Kabelsalat unter seinem Tisch.<br />

Sechs Rechner hat er am Laufen, damit die Argentinier im Internet sehen und hören, was in<br />

<strong>Heilbronn</strong> für sie abgeht. Gleich schnappt er seine Sopranino und spielt mit <strong>Mönchsee</strong>-Chef<br />

Andreas Meyer Vivaldi.<br />

Die Projektmanager Und was wäre der Marathon ohne das Eine‐Welt-Gremium? Die 17<br />

Unermüdlichen haben über den Pfadfinder Johannes Mössinger und die<br />

Friedenskirchengemeinde das neue Projekt El Arca de los Niños entdeckt. Dem Kindergarten<br />

in einem Armenviertel von Buenos Aires fehlt es am Nötigsten. 1400 Tombolagewinne haben<br />

die Gremiumsmitglieder zusammengetragen. Jetzt locken sie mit genialer Werbung: „Mit<br />

jedem Los gewinnt ein Kind in Argentinien, mit jedem zweiten Los gewinnst du.“ Ohne die<br />

Musiker wäre natürlich auch alles nichts. Die Chinesisch‐AG schmettert auf Chinesisch, Alisa<br />

Schrag geigt mutig einen Zigeunermarsch, Amelie Demke spielt Pachelbels Kanon am Klavier.<br />

Bach und Beethoven, Volkslieder und Opernarien, Jazz und Musical – das Potpourri ist<br />

kunterbunt. Anfänger und Jugend‐Musiziert‐Könner packen ihre Instrumente aus. Die neuen<br />

Organisatoren Claus Hutschenreuther und Jasmin Neuber sind völlig fasziniert, wie (fast)<br />

reibungslos die musikalische Großveranstaltung über die Bühne geht. Die Freude der Akteure<br />

ist überbordend. „Ich finde das echt toll“, Julia Oeschger (17) ist diesmal nur Zuhörerin, aber<br />

wieder begeistert: „Wir können zeigen, dass wir musikalisch sind und dabei Gutes tun.“ Zur<br />

Mittagszeit treten die Klassen 6c und 10b mit dem „Hasenkalender“ auf. Das Publikum ist<br />

ganz Ohr. Der Jazzchor kommt gut an. Am Abend trifft der Kammerchor des <strong>Gymnasium</strong>s auf<br />

begeisterte Zuhörer. Minutiös geplant reißt die Musik niemals ab.<br />

Hintergrund Der andere Marathon Beglückt lauscht Ruth Köber der Musik. 2004<br />

hat die ehemalige Lehrerin den Musikmarathon erfunden: „Ich wusste nicht, was ich da<br />

lostrete.“ Sie wollte Geld sammeln für eine Schule in Tschetschenien. Entstanden ist ein<br />

musikalisch-pädagogisches Urerlebnis: Alle engagieren sich, machen gern mit, lauschen<br />

respektvoll. Das Wir‐Gefühl wächst. Und alle erfahren: Mit Musik kann man Gutes tun.

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