Gemeindezeitung März 2010 (1,53 MB) - Schwertberg

JUZ & CARITAS KINDERGARTEN
März 2010
Pfarrcaritas
Kindergarten Schwertberg
Wir schauen hin!
Am 3. März 2010 schauen wir hin! Wir schauen auf die
Mauer im Hof des Jugendzentrums in Schwertberg und blicken
auf altes Mauerwerk, alte Gitterstäbe in Fenstern, wir
sehen etwas, was nicht renoviert ist, was teilweise abbröckelt.
Wenn uns wer erzählt, dass dort vor der Mauer des
Gemeindegebäudes im Februar 1945 unfassbares passiert
ist, dann verstummen wir – mit unseren Augen suchen wir
das alte Mauerwerk nach Spuren der Vergangenheit ab.
Damals, Ende des 2. Weltkriegs wurden gerade dort vor
dieser Mauer, russische, entflohene Gefangene des KZ
Mauthausen erschossen, ermordet, gelyncht. Einfach so,
von einem Bürger aus der Gemeinde Schwertberg, der
dachte, er sei dazu befugt! Warum tat er das? Aus Hass,
Angst, Feigheit, Wut, Überheblichkeit…?
Wir, das Jugendzentrum, möchte diesen, hier ermordeten
Männern, gedenken, wir bitten diesen „Boden um Verzeihung
für das Blut“ der Vergangenheit. Wir möchten hier
einen Schritt setzen, dass eben dieser Hass diese Angst,
diese Feigheit und die daraus resultierenden Handlungen
niemals befreien können - Diktatur und Mord Irrwege des
Menschen sind.
IN FREUDE MITEINANDER WACHSEN
Hurra – soviel Schnee!
In den letzten Wochen war bei uns im Pfarrcaritas Kindergarten
(passend zum Wetter) der Winter ein großes
Thema. Wir bastelten und malten Schneemänner, lösten
lustige Winterrätsel, spielten mit den ORFF Instrumenten
Klanggeschichten und sangen Lieder zum Thema.
Wir verwandelten sogar den Bewegungsraum in eine
Winterlandschaft und turnten mit „Schneeflocken“ (Verpackungsmaterial).
Unsere Schulanfänger durften Experimente mit Wasser,
Schnee und Eis machen, wobei bei vielen der Forscherinstinkt
geweckt wurde und plötzlich sogar Fragen auftauchten
wie z. B.: „Wie kommt eigentlich das Salz ins
Meer?“
Natürlich verbrachten wir auch sehr viel Zeit draußen im
Schnee. Wir entdeckten verschiedene Spuren (von Tieren,
Fahrzeugen ,…) und machten selbst welche. Großen
Spaß hatten wir selbstverständlich beim Schneeengerl
machen und Schneemann bauen, bei einer lustigen
Schneeballschlacht und vor allem beim Flizzi fahren.
Als Höhepunkt feierten wir am Freitag, 29. 1. 2010 eine
„Schneemannparty“. Wir verwandelten uns alle mit
selbstgemachten Kostümen in Schneemänner. Wir „ernährten“
uns wie Schneemänner – aßen „Schneebälle“
und tranken Eistee.
Das Jugendzentrum möchte diesem Platz ein Mitspracherecht
geben - die Männer, die hier ermordet wurden hatten
keins.
Für Jugendliche ist es wichtig, zu wissen wo sie herkommen
und wer sie sind. Es ist für sie wichtig die Dinge beim
Namen zu nennen. Auch unangenehme Dinge. Die Wahrheit
ist für das Heranwachsen unabdingbar. Das bewirkt
Klärung und Lösung für weitere Generationen – auf allen
Ebenen.
Wir laden alle SchwertbergerInnen am 3. März, ab 17:00
Uhr in den Hof des Jugendzentrums, Schacherbergstr.5
ein. Dort gibt es nach der Eröffnung unserer Gedenkfeier
durch Frau Bürgermeisterin Marianne Gusenbauer , den
Film Hasenjagd zu sehen.
It is just the truth!
Karin Luzia Spiegel
Jugendzentrum Schwertberg
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