Zum Berufsethos des Lehrers
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Der erste Typus ist die Diskursorientierung:<br />
Alle maglichen Parteien werden- je nach Sachlage<br />
in die Entscheidung mit einbezogen -<br />
Schtiler, Eltern, Kollegen, Vorsteher, ktinftige<br />
Lehrmeister. . . Es wird davon ausgegangen,<br />
dass nur zusammen mit den 'anderen Betroffenen<br />
eine gute Lösung möglich ist. Der zweite<br />
Ethostyp entspricht der gleichen Grundhaltung,<br />
sein Diskurs bleibt jedoch unvollstündig, wobei<br />
auffallt, dass besonders die beteiligten Schüler<br />
bei Entscheidungen oft gar nicht wahrgenommen<br />
werden. Die dritte Art bezeichnet die Forschergruppe<br />
als Aileinmtscheiüungstyp. Er sucht<br />
die schnelle Losung, womit Unannehmlichkeiten<br />
verhindert und Ziele optimal erreioht werden<br />
kannen. In der vermeidenden Orientierung<br />
wird versucht, Konflikten auszuweichen, was<br />
sich mit dem typischen Satz ausdrücken lässt:<br />
«Machen wir doch keine Gskhichte daraus, es<br />
ist ja nur halb so schlimm.» Der fünfte wird als<br />
Absicherungstyp beschrieben, der sich in der<br />
Tendenz ausdrûckt, bei der geringsten Schwierigkeit<br />
den Rektor, die Eltern oder den Psychologen<br />
beizuziehen.<br />
Grosse Verantwortung<br />
Oser betont, dass der Lehrerberuf überdurchschnittlich<br />
viel Energie fordere und immense<br />
Verantwortung mit sich bringe. Mit ein<br />
Grund, weshalb die vom Nationalfonds unterstützte<br />
Forschergnippe von Anfang an in Lehrerfortbildungskursen<br />
mitarbeitete, um mit den<br />
Lehrern über ihre beruflichen und die damit<br />
verbundenen persönlichen Schwierigkeiten zu<br />
diskutieren und um dadurch die Persönlichkeit<br />
hrer in bewusster und gewollter Auseinetning<br />
stärker zu gewichten.<br />
Jost M. Imbach (Bern)