Von Ulm in die Welt - DanBBS
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Das grosse spazz-gespräch<br />
»<strong>Ulm</strong> bedeutet Heimat für mich«<br />
Der TrompeTer Joo Kraus üBer se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>DheiT,<br />
se<strong>in</strong>e neue cD unD Den BerufsKollegen<br />
Till Brönner<br />
Joo Kraus: Wollte eigentlich Schlagzeuger werden<br />
spazz: Joo Kraus, welches war <strong>die</strong> erste Musikgruppe, <strong>in</strong> der<br />
Sie als K<strong>in</strong>d gespielt haben?<br />
Joo Kraus: Hausmusik war bei uns das Erste. Me<strong>in</strong>e Eltern<br />
spielen auch hobbymäßig. Me<strong>in</strong> Bruder hat Blockflöte gespielt.<br />
Das wollte ich auch spielen, aber ich habe es nicht<br />
gecheckt. Die erste Formation, <strong>in</strong> der ich gespielt habe, war<br />
wahrsche<strong>in</strong>lich mit me<strong>in</strong>em Vater am Klavier, me<strong>in</strong>er Mutter<br />
am Akkordeon, me<strong>in</strong>em Bruder mit der Blockflöte, und<br />
ich habe Triangel gespielt.<br />
War das klassische Hausmusik?<br />
Ne<strong>in</strong>, Weihnachtslieder.<br />
Gab es den kle<strong>in</strong>en Joo Kraus damals im Musikvere<strong>in</strong> XY?<br />
Ne<strong>in</strong>, das war <strong>die</strong> <strong>Ulm</strong>er Knabenmusik.<br />
Gleich mit der Trompete?<br />
Genau, <strong>die</strong> habe ich gelernt. Ich habe aber nie im Musikvere<strong>in</strong><br />
gespielt. Ich glaube, deshalb b<strong>in</strong> ich drangeblieben. In der<br />
<strong>Ulm</strong>er Knabenmusik habe ich mit zehn Jahren angefangen<br />
und gleich gutes Repertoire gespielt – wenig Märsche oder<br />
Polkas. Blasmusik im eigentlichen S<strong>in</strong>ne haben wir nicht<br />
gespielt, sondern symphonische Blasmusik und auch so e<strong>in</strong><br />
bisschen Bigband.<br />
Wie kamen Sie zur Trompete? Hat Sie <strong>die</strong> nach der<br />
Triangel gereizt?<br />
Ne<strong>in</strong>. Ich wollte Schlagzeug spielen. Aber me<strong>in</strong>e Eltern sagten,<br />
lerne erst mal e<strong>in</strong> Melo<strong>die</strong><strong>in</strong>strument. Klavier hatte ich gespielt,<br />
aber ich wusste, ich werde ke<strong>in</strong> Pianist. Wir hatten<br />
von e<strong>in</strong>em Musikvere<strong>in</strong>, den me<strong>in</strong> Vater dirigiert hat, e<strong>in</strong>e<br />
Posaune im Haus. Auf der habe ich mich versucht. So kam<br />
ich zum Blechblas<strong>in</strong>strument, aber me<strong>in</strong> Arm war natürlich<br />
mit 10 viel zu kurz für e<strong>in</strong>e normale Posaune. Dann hat man<br />
gesagt: »Jetzt fängst Du Trompete an.« Ich fand das okay und<br />
dachte: Trompete ist auch gut.<br />
Haben Sie damals schon den Jazz im Blick gehabt?<br />
Daheim lief Radio, ich habe <strong>die</strong> Trompete geholt und e<strong>in</strong>fach<br />
mitgespielt. Da habe ich wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> Feel<strong>in</strong>g für<br />
<strong>die</strong> Formen entwickelt, <strong>die</strong> es <strong>in</strong> der Musik gibt. Ich habe<br />
das relativ schnell gemerkt, auch <strong>in</strong> der Knabenmusik, wo<br />
man manchmal Jazz oder rockige Sachen gespielt hat. Da<br />
gab es von Mussorgskys »Bilder e<strong>in</strong>er Ausstellung« e<strong>in</strong>e<br />
Emerson, Lake & Palmer-Version mit richtigem Schlagzeug.<br />
11/08<br />
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