Erst mal langsam
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AUFWÄRMEN STEIGERT<br />
DAS TRAININGSERGEBNIS<br />
<strong>Erst</strong> <strong>mal</strong> <strong>langsam</strong><br />
Die Zeit ist knapp und die wichtigste<br />
Anzeige Ihres Tachos die Durchschnittsgeschwindigkeit?<br />
Langsam fahren ist<br />
langweilig – und was soll das schon bringen?<br />
Unterschätzen Sie nicht die Notwendigkeit<br />
des Aufwärmens! Wir zeigen Ihnen,<br />
dass Sie effektiver trainieren, wenn Sie Ihr<br />
Augenmerk auch auf die Arbeit vor der<br />
Trainingsfahrt legen.<br />
Das Aufwärmen dient sowohl der Verletzungsprophylaxe<br />
als auch der Herstellung eines opti<strong>mal</strong>en psychophysischen<br />
und koordinativ-kinästhetischen Vorbereitungszustandes.<br />
Das bedeutet, dass durch sinnvolles und<br />
sportartorientiertes Aufwärmen die Ausgangsbedingungen<br />
für die neuromuskuläre, organische und seelischgeistige<br />
Leistungsbereitschaft verbessert werden.<br />
Zwei Arten des Aufwärmens<br />
Prinzipiell wird zwischen allgemeinem und speziellem<br />
Aufwärmen unterschieden. Das allgemeine Aufwärmen<br />
bringt die funktionellen Möglichkeiten des Organismus<br />
insgesamt auf ein höheres Niveau. Alle Übungen, die<br />
der Erwärmung großer Muskelgruppen dienen, fallen<br />
hierunter. Unter speziellem Aufwärmen werden disziplinspezifische<br />
Methoden verstanden. Die ausgeführten<br />
Bewegungen dienen der Erwärmung derjenigen Muskeln,<br />
die in direktem Zusammenhang mit der jeweiligen<br />
Sportart stehen. Das allgemeine Aufwärmen sollte dem<br />
speziellem Aufwärmen immer vorausgehen.
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Aktiv, passiv, mental<br />
Außerdem können Aufwärmtechniken aktiv, passiv oder<br />
mental durchgeführt werden. Aktives Aufwärmen sind<br />
alle Übungen, die praktisch ausgeführt werden. Beim mentalen<br />
Aufwärmen stellt man sich die Übungen geistig vor.<br />
Allerdings kann eine mentale Vorbereitung die aktive nicht<br />
ersetzen, und es macht nur Sinn, diese bei einfachen und<br />
fast völlig automatisierten Bewegungsabläufen anzuwenden.<br />
Kombiniert mit dem aktiven Aufwärmen kann große<br />
Wirksamkeit erzielt werden. Zum Beispiel ist es sinnvoll,<br />
sich vor einem Rennen die Strecke durch den Kopf gehen<br />
zu lassen, sich Kurven, Abfahrten und Berge einzuprägen.<br />
Auch passives Aufwärmen sollte nur ergänzend zum aktiven<br />
Aufwärmen durchgeführt werden. Hierunter verstehen<br />
wir Methoden wie heiß duschen, Einreibungen oder<br />
Massagen. Isoliert würden passive Techniken keine ausreichende<br />
Verletzungsprophylaxe darstellen.<br />
Zusammenfassend bedeutet dies, dass die Vorbereitung<br />
auf eine sportliche Belastung, sei es Training oder Wettkampf,<br />
aus allgemeinem Aufwärmen besteht, das durch<br />
aktive Übungen ausgeführt wird. Danach kann spezielles,<br />
disziplinspezifisches Aufwärmen folgen und mit Dehnungs-<br />
und Lockerungsübungen ergänzt werden. Die verschiedenen<br />
anderen Verfahren können ergänzend hinzugenommen<br />
werden.<br />
Physiologische Grundlagen<br />
Jedes biologische Regulationssystem ist in einer gewissen<br />
Weise träge. Diese Trägheit fällt für die untergeordneten<br />
Systeme und Elemente jedoch unterschiedlich stark aus.<br />
Diese Ungleichheit führt zu Nichtübereinstimmungen<br />
beim Einarbeiten der verschiedenen Funktionskreise. Die<br />
Aufgabe des Aufwärmens ist es nun, die einzelnen funktionellen<br />
Systeme opti<strong>mal</strong> aufeinander einzustellen. Denn<br />
diese Systeme sind für die Leistungsfähigkeit des Sportlers<br />
mitbestimmend. <strong>Erst</strong> dann kann der Organismus auf Höhe<br />
seiner Leistungsfähigkeit die bevorstehende Arbeit beginnen.<br />
Günstigerer Wirkungsgrad<br />
Durch allgemeines aktives Aufwärmen wird die Körperkern-<br />
und Muskeltemperatur erhöht und das kardiopulmonale<br />
System auf die sportliche Leistung vorbereitet.<br />
Beim „Einradeln“ kommt es durch den Einsatz großer<br />
Muskelgruppen zu einer stark erhöhten Wärmeproduktion.<br />
Die Körperkern temperatur steigt an. Der Wert zwischen<br />
38,5 bis 39 Grad Celsius beschreibt ein Optimum<br />
und spielt eine entscheidende Rolle für eine Reihe organismischer<br />
Leistungsparameter. Denn sobald die Opti<strong>mal</strong>temperatur<br />
erreicht ist, laufen alle für die motorische<br />
Leistungsfähigkeit entscheidenden physiologischen Reaktionen<br />
mit einem günstigeren Wirkungsgrad ab.<br />
Mit zunehmender Temperatur steigt die Geschwindigkeit<br />
der Stoffwechselvorgänge an. Mit jedem Grad Temperaturerhöhung<br />
wird ein Anstieg der Stoffwechselvorgänge<br />
von 13 Prozent festgestellt. Die Durchblutung des Gewebes<br />
ist erhöht. Somit ist eine verbesserte Sauerstoff- und<br />
Substratversorgung als Grundvoraussetzung für jegliche<br />
Stoffwechselsteigerung gewährleistet. Spezielles aktives<br />
Aufwärmen optimiert die Durchblutung vor allem durch<br />
Öffnung und Weitstellung der Kapillaren im Bereich der<br />
späteren Arbeitsmuskulatur. Des Weiteren kommt es durch<br />
einen Temperaturanstieg des Gewebes zu einer Zunahme<br />
der aeroben und anaeroben Enzymaktivität, was für die<br />
Substratverarbeitung von entscheidender Wichtigkeit ist.<br />
Alle Prozesse, die mit der Entstehung der Erregung verknüpft<br />
sind, laufen bei steigender Temperatur schneller ab.<br />
Darunter fallen auch der Anstieg des Aktionspotenzials<br />
und die Leistungsgeschwindigkeit.<br />
Auch die Erregbarkeit des Zentralnervensystems ist erhöht.<br />
Das führt unter anderem zu einer gesteigerten Reaktionsund<br />
Kontraktions geschwindigkeit: Eine Erhöhung der<br />
Körperkerntemperatur um 2 Grad Celsius bewirkt eine Beschleunigung<br />
der Kontraktionsgeschwindigkeit um 20 Prozent!<br />
Muskelspindeln sorgen für Präzision<br />
Mit zunehmender Temperatur nimmt des Weiteren die Empfindlichkeit<br />
der Sinnesrezeptoren der Körpergewebe zu. Dies<br />
wirkt sich vor allem auf die koordinative Leistungsfähigkeit<br />
aus, da die Präzision sportlicher Bewegungen weitgehend<br />
von der Information abhängt, die diese Rezeptoren an das<br />
Zentralnervensystem vermitteln. Die wichtigsten Rezeptoren<br />
sind in diesem Zusammenhang die Muskelspindeln. Sie<br />
bestimmen entscheidend die koordinative Leistungsfähigkeit.<br />
Bei einer Gewebetemperatur um 15 bis 20 Grad Celsius<br />
entfällt deren Ansprechbarkeit und bei 27 Grad Celsius ist<br />
diese noch immer um 50 Prozent reduziert.<br />
Aufwärmarbeit verbessert die sensorische und damit koordinative<br />
Leistungsfähigkeit. Zur Veranschaulichung: Die<br />
Hautrezeptoren für Druck und Berührung reagieren bei<br />
Temperaturen um 5 Grad Celsius gar nicht auf einwirkende<br />
Reize. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius weist<br />
die Haut nur ein Sechstel der Empfindlichkeit von 35 Grad<br />
Celsius auf.<br />
Verletzungsprophylaxe<br />
Durch die Zunahme der Körpertemperatur kommt es zu<br />
einer Abnahme der elastischen und viskösen Widerstände<br />
(Letztere betreffen die innere Reibung). Somit werden Muskulatur<br />
sowie Sehnen und Bänder elastischer und dehnfähiger.<br />
Die Anfälligkeit für Muskel-, Sehnen- und Bänderrisse<br />
sinkt und damit ist die Verletzungsgefährdung bei sportlichen<br />
Bewegungen, die den aktiven und passiven Bewegungsapparat<br />
maxi<strong>mal</strong> belasten, minimiert.<br />
Des Weiteren wird durch allgemeines Aufwärmen die Belastbarkeit<br />
der Gelenke erhöht. Die Produktion von syno-
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vialer Flüssigkeit nimmt zu. Dadurch saugt sich der hyaline<br />
Gelenkknorpel mit Flüssigkeit voll und wird dicker.<br />
Eine bessere Absorption von einwirkenden Druck- und<br />
Scherkräften ist die Folge. Denn durch die akute Vergrößerung<br />
des Knorpels wird der Druck auf die größere Auflagefläche<br />
verteilt und Belastungsspitzen können im Gelenkbereich<br />
besser verkraftet werden.<br />
Verringern der Startverzögerung<br />
Von besonderer Bedeutung für den Radsport ist, dass das<br />
allgemeine aktive Aufwärmen zu einer Aktivierung der<br />
entscheidenden Leistungsgrößen des kardiopulmonalen<br />
Systems führt, das vor allem bei Ausdauerdisziplinen leistungslimitierend<br />
ist. Es kommt zu einer Steigerung des<br />
Herz- und Atemzeitvolumens sowie zu einer Erhöhung<br />
der zirkulierenden Blutmenge. Die Beschleunigung dieser<br />
Leistungsgrößen tritt nor<strong>mal</strong>erweise mit Startverzögerung<br />
ein. Das Aufwärmen hat nun die Aufgabe, diese Startverzögerung<br />
so gering wie möglich zu halten und die entsprechenden<br />
Leistungsgrößen auf ein genügendes Ausgangsniveau<br />
zu bringen. Die Reglermechanismen werden besser<br />
aufeinander eingestellt. Wenn dieses Ineinandergreifen der<br />
Regelkreise ungenügend vorbereitet ist, können leistungslimitierende<br />
Erscheinungen auftreten: Zum einen kann<br />
eine frühzeitige Ermüdung eintreten, da der Arbeitsmuskulatur<br />
in der Eingangsphase der Belastung ungenügend<br />
Sauerstoff zugeführt wird und zu lange anaerob arbeiten<br />
muss. Damit ist die Rate der sauren Stoffwechselprodukte<br />
erhöht. Außerdem können andere leistungsbeeinträchtigende<br />
Phänomene wie „Seitenstechen“ oder „Toter Punkt“<br />
eintreten.<br />
Gesteigerte Aufmerksamkeit<br />
Auch im psychisch-geistigen Bereich führt das allgemeine<br />
aktive Aufwärmen zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit<br />
und Leistungs bereitschaft. Zentrale Strukturen werden<br />
aktiviert und erhöhen den Wachzustand, der sich in<br />
einer gesteigerten Aufmerksamkeit und speziell in einer<br />
verbesserten optischen Wahrnehmung äußert. Der technische<br />
Lernprozess, die koordinative Leistungsfähigkeit sowie<br />
die Präzision motorischer Handlungen werden günstig<br />
beeinflusst. Durch richtiges und intensives Aufwärmen<br />
lassen sich Übererregungs- und Hemmzustände positiv<br />
beeinflussen.<br />
Das spezielle aktive Aufwärmen stellt die sportartspezifische<br />
Fortsetzung des allgemeinen aktiven Aufwärmens dar.<br />
Es ist also dessen spezifizierte und differenzierte Erweiterung<br />
und beinhaltet auch ein entsprechendes spezielles<br />
Gymnastikprogramm wie Dehn- und Lockerungsübungen.<br />
Dies dient der sportarttypischen Verletzungsprophylaxe<br />
und der opti<strong>mal</strong>en Vordehnung der Arbeitsmuskulatur.<br />
Opti<strong>mal</strong>e Arbeitstemperatur<br />
Durch das spezielle aktive Aufwärmen erfolgt eine bedarfsgerechte<br />
Umverteilung des vorher allgemein aus den Blutspeichern<br />
mobilisierten Blutes. Die Arbeitsmuskulatur wird<br />
nun vermehrt durchblutet, mit Sauerstoff und energiereichen<br />
Substraten versorgt und auf eine opti<strong>mal</strong>e Arbeitstemperatur<br />
gebracht. Dies dient vor allem der metabolischen<br />
Vorbereitung. Durch die Umverteilung des Blutes in die<br />
Arbeitsmuskulatur mit paralleler Kapillarisierung und enzymatischer<br />
Aktivitätserhöhung ist die Muskulatur in der<br />
Lage, maxi<strong>mal</strong>e Stoffwechselleistungen zu erbringen. Auf<br />
diese Leistung muss sie jedoch stufenweise vorbereitet werden.<br />
Nur eine zunehmende Belastungssteigerung stellt die<br />
Grundvoraussetzung eines richtigen Aufwärmprogramms<br />
dar. Die Zielleistung soll über die Belastungskette „Aktivieren<br />
– Vorbelasten – Ausbelasten“ angenähert werden.<br />
Allgemeines und spezielles Aufwärmen kann entscheidend<br />
durch entsprechende Kleidung (Handschuhe, Armlinge,<br />
Knielinge, Beinlinge etc.) unterstützt werden!<br />
Zusammenfassung:<br />
Einflussfaktoren des Aufwärmens auf den<br />
Organismus<br />
■ Opti<strong>mal</strong>e Einstellung der einzelnen funktionellen<br />
Systeme<br />
■ Erhöhung der Körperkern- und Muskeltemperatur<br />
■ Vorbereitung des kardiopulmonalen Systems<br />
auf sportliche Leistung<br />
■ Anstieg der Geschwindigkeit der<br />
Stoffwechselvorgänge<br />
■ Verbesserte Sauerstoff- und Substratversorgung<br />
■ Zunahme der aeroben und anaeroben Enzymaktivität<br />
■ Anstieg des Aktionspotenzials und der<br />
Leistungsgeschwindigkeit<br />
■ Erhöhung der Erregbarkeit des Zentralnervensystems<br />
■ Gesteigerte Reaktions- und<br />
Kontraktionsgeschwindigkeit<br />
■ Zunahme der Empfindlichkeit der Sinnesrezeptoren<br />
■ Verbesserung der sensorischen und koordinativen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
■ Abnahme der elastischen und viskösen Widerstände<br />
(Verletzungsprophylaxe)<br />
■ Erhöhung der Belastbarkeit der Gelenke<br />
(Verletzungsprophylaxe)<br />
■ Steigerung des Herz- und Atemzeitvolumens<br />
■ Erhöhung der zirkulierenden Blutmenge<br />
■ Gesteigerte Aufmerksamkeit<br />
■ Verbesserte optische Wahrnehmung<br />
■ Positiver Einfluss auf Überregungs- und<br />
Hemmzustände<br />
Wichtige Hinweise:<br />
■ Das Aufwärmen hat sich in Umfang und Intensität nach<br />
dem Trainingszustand des Sportlers zu richten. Ansonsten<br />
kann zu intensives Aufwärmen in Abhängigkeit des Zustandes<br />
zu starker und vorzeitiger Ermüdung führen. Die<br />
Leistungsfähigkeit würde nicht verbessert, sondern ver-
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schlechtert werden und die Verletzungsgefahr nicht ab-,<br />
sondern zunehmen.<br />
■ Aufwärmen und Tageszeit: Nach dem Aufwachen dauert<br />
es eine gewisse Zeit bis die maxi<strong>mal</strong>e Leistungsfähigkeit erreicht<br />
ist. Diese körperliche Leistungsfähigkeit nimmt während<br />
des Tages zu. Somit sollte das Aufwärmen am Morgen<br />
allmählicher und länger durchgeführt werden. Die zunehmende<br />
Durchblutung der Muskulatur sowie der Anstieg der<br />
Körperkerntemperatur verkürzen die Aufwärmzeit mit fortschreitender<br />
Tagesdauer: Gegen 15:00 Uhr erreichen diese<br />
ein Maximum.<br />
■ Vor Wettkämpfen sollte nie<strong>mal</strong>s ein Wechsel in der Aufwärmmethode,<br />
in der Intensität oder im Umfang erfolgen,<br />
da sich hieraus eine Über- oder Unterdosierung mit entsprechender<br />
Leistungsminderung ergeben könnte. Richtiges<br />
Aufwärmen sollte auf Erfahrungen der Trainings- und Wettkampfpraxis<br />
basieren.<br />
■ Als opti<strong>mal</strong>e Aufwärmzeit gelten allgemein 20 bis 45 Minuten.<br />
Ausdauersportler müssen sich in der Regel länger<br />
vorbereiten, da alle Herz-Kreislauf- und Stoffwechselparameter<br />
auf ihr höchstes Leistungsniveau angehoben werden<br />
müssen.<br />
■ Die Effektivität hängt nicht nur von der Dauer, sondern<br />
auch von der Intensität ab. Mit zunehmender Intensität des<br />
Aufwärmens verbessert sich die Sprintzeit bis zu einem Optimum.<br />
Allerdings führt ein zu umfangreiches oder intensives<br />
Aufwärmprogramm zu einer übersäuerungsbedingten<br />
Beeinträchtigung der muskulären Leistungsfähigkeit.<br />
■ Zeitpunkt des Aufwärmens vor Wettkämpfen: Als opti<strong>mal</strong>er<br />
zeitlicher Abstand zwischen dem Abschluss des Aufwärmens<br />
und dem Wettkampfstart gelten fünf bis zehn Minuten,<br />
da die Muskeltemperatur nach dieser Zeit noch nicht<br />
abgefallen ist und damit der volle Effekt der Aufwärmarbeit<br />
erhalten bleibt. Der Aufwärmeffekt bleibt noch etwa 20 bis<br />
30 Minuten auf einem relativ hohem Niveau erhalten und ist<br />
erst nach 45 Minuten nicht mehr nachweisbar.<br />
Ziel des Aufwärmens ist die Verbesserung der sportlichen<br />
Leistungsfähigkeit und die Vermeidung von Verletzungen!<br />
FACHBEGRIFFE<br />
Kinästhesie:<br />
Die Fähigkeit der unbewussten Steuerung von Körperbewegungen<br />
kardiopulmonales System:<br />
Herz-Lungen-System<br />
spinal:<br />
zur Wirbelsäule, zum Rückenmark gehörend. Das<br />
Rückenmark ist der Teil des zentralen Nervensystems,<br />
der innerhalb des Wirbelkanals verläuft und über die<br />
Spinalnerven die Extremitäten, den Rumpf und größtenteils<br />
den Hals versorgt.<br />
hyaline Gelenkknorpel:<br />
„hyalin“ steht für durchsichtig wie glasig, glasartig,<br />
durchscheinend, transparent. Und Knorpelgewebe<br />
ist ein druck- und biegungselastisches, gefäßarmes<br />
Gewebe. Für die sportliche Belastbarkeit ist der hyaline<br />
Gelenkknorpel von besonderem Interesse. Er hat<br />
die Aufgabe, eine möglichst reibungslose gelenkige<br />
Verbindung zu gewährleisten und die bei der Bewegung<br />
auftretenden, oft sehr hohen Belastungsspitzen<br />
so zu verarbeiten, dass es zu keinem irreversiblen<br />
Schaden kommt. Für die Schmierung des hyalinen<br />
Knorpels sind Glykoproteine der Synovialflüssigkeit<br />
verantwortlich.<br />
hämodynamisch:<br />
beschreibt die Faktoren, die auf den Blutfluss einwirken,<br />
also Blutdruck, -volumen, -viskosität, Strömungswiderstand,<br />
Gefäßbeschaffenheit etc. – allesamt<br />
Faktoren für die Erhöhung der zirkulierenden<br />
Blutmenge.<br />
metabolisch:<br />
im Stoffwechsel entstanden, stoffwechselbedingt