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Lernen - Eltern sammeln Unterschriften gegen 6-stufige Realschule

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wir eigentlich unseren anderen Leistungs- und Qualitätsbegriff?<br />

Bedenken wir, dass gerade Controlling, Ranking und<br />

Benchmarking mit Leistungskennziffern anfängt?<br />

5. Und ein Letztes Beispiel, dass die Verbindung von Schulstube<br />

und großer globaler Politik deutlich macht. Ich bringe<br />

dies deshalb, weil es viele von Euch und auch mich betrifft,<br />

der ich in der internationalen Lehrerfriedensbewegung seit<br />

Jahren tätig bin. Ich meine das Votum von Gregor Gysi für<br />

bewaffnete UNO - Einsätze nach Kapitel VII der UNO- Charta.<br />

Dem hat der Bundesvorstand jetzt zugestimmt und das<br />

Votum der stellvertretenden Vorsitzenden S. Y. Kaufmann<br />

verworfen. Wohlgemerkt: Nicht der Bundeswehr - deren<br />

weltweite Einsätze einhellig abgelehnt werden - nicht den<br />

USA im Auftrag der UNO, nicht der NATO, sondern von<br />

UNO - Einheiten, wenn denn auch in Zeiten einer demokratisierten<br />

UNO alle anderen Mittel erschöpft sind. Die Frage der<br />

Rechtsdogmatik (Gewaltmonopol bei der UNO) kann ich<br />

nachvollziehen. Die Frage von Fall zu Fall zu entscheiden<br />

finde ich sympathisch politisch. Aber es heißt die Rechtsdogmatik<br />

für wichtiger zu erklären als die reale Einschätzung<br />

des Kräfteverhältnisses in der Welt und der UNO. Ich halte es<br />

da mit August Bebel. Diesem System keinen Mann und keinen<br />

Groschen! Und was wäre, wenn dies militarisierte Weltsystem<br />

überwunden, wenn alles versagt hätte, das diskutieren<br />

wir dann. Es wird gesagt, um glaubwürdig zu sein (denn Linke<br />

hätten in der Vergangenheit immer selektiv zu Menschenrechten<br />

gestanden und das UNO - Menschenrechtssystem<br />

geteilt) müssten wir das jetzt beantworten. Glaubwürdig für<br />

wen? Für meine SchülerInnen, denen ich täglich sage, kein<br />

Konflikt rechtfertigt und löst miltärische Gewalt? Glaubwürdig<br />

für die Friedensbewegung, denen wir gerade in letzter<br />

Zeit zum einzigen Hoffnungsanker geworden sind?<br />

Zum Schluss möchte ich als Kollege an meine Pädagogenkolleginnen<br />

und - kollegen appellieren, sich die durch die Veränderungen<br />

herbeigeführte neue Rolle der PädagogInnen<br />

genau anzusehen und selbst zu definieren. Wollen wir Experte,<br />

Mentor für Prozesse, erster Lobbyist für Kids, Mittler im<br />

politischen und sozialen Umfeld sein - oder Animateur,<br />

Showmaster, Coach, Sozialingenieur für den Sozialkitt der<br />

Gesellschaft oder Notfallreparateur für die Polarisierung.<br />

Nicht "to cool out the kids" sollte das Motto sein, sondern die<br />

Stärkung der Personen, um sich besser und mehr einmischen<br />

zu können. Dazu müssen wir uns aber zuerst selber mehr<br />

einmischen.

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