(Zeitgemäß imkern) - Imkerverein Ravensburg
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gesund aus, entwickeln sich im Frühjahr sehr zügig, tragen viel Honig ein (und wollen bald<br />
schwärmen). Wer die Leistungsstärke seiner Völker über die Blütentracht hinaus (zum<br />
Beispiel für die Nutzung einer Waldtracht) erhalten will, muss lediglich darauf achten, dass<br />
sie nicht abschwärmen. Damit ist auch der Leitsatz für die Völkerführung im Frühjahr<br />
genannt: Völker nicht schwärmen lassen!<br />
Zur Steuerung der Volksentwicklung sind weniger Eingriffe notwendig als allgemein<br />
empfohlen werden. So sind die sogenannten Reizungsmaßnahmen zur Steigerung der<br />
Brutaktivität mit dem Ziel, über mehr Brut zu mehr Bienen zu kommen, vollkommen<br />
überflüssig; denn Völker können nicht gereizt werden, im Spätsommer nicht und im Frühjahr<br />
auch nicht. Das Wort „Reizung“ kann aus dem imkerlichen Wortschatz gestrichen werden.<br />
Bei der Auffütterung ist die Futterart (ob fest oder flüssig, ob Zuckerwasser, Sirup oder<br />
Blütenhonig) und auch die Anzahl der Futterportionen für die weitere Volksentwicklung ohne<br />
Bedeutung. Wichtig für die sichere und erfolgreiche Überwinterung ist, dass die Völker<br />
bereits vor der Auffütterung stark genug sind und dass sie ausreichend mit Futter versorgt<br />
werden. Dabei ist zu bedenken, dass das meiste Futter im Frühjahr (März/April) verbraucht<br />
und gebraucht wird. Der Leitsatz „Völker nicht hungern lassen!“ gilt für das ganze Jahr.<br />
Andere Faktoren wie Herkunft der Königin (ob Buckfast oder Carnica), Beutenisolation (ob<br />
Kunststoff oder Holz) und Wabengröße (ob Dadant, Zander, Langstroth oder Deutsch normal)<br />
spielen für die Volksentwicklung keine Rolle. Darüber wird unnötig gestritten.<br />
Den meisten Krankheiten kann durch einfache Vorbeugung begegnet werden. Besonderer<br />
Wert ist bei der Völkerführung auf Wabenhygiene zu legen. Die regelmäßige<br />
Wabenerneuerung gelingt leichter, wenn die Völker mit Absperrgitter geführt werden und im<br />
Honigraum dasselbe Rähmchenmaß wie im Brutraum verwendet wird. Nur dann lässt sich die<br />
Bauleistung während der Tracht im Honigraum für die spätere Wabenerneuerung im<br />
Brutraum nutzen!<br />
Die Spätsommerpflege<br />
Ein Bienenvolk kommt sicher durch den Winter, wenn es gesund und stark in den Winter geht<br />
und über genügend Vorräte verfügt. Man braucht nur wenig zu tun, um die Völker in diesen<br />
Zustand zu versetzen. Das Wenige muss aber getan werden.<br />
Damit aus der Pflege kein Pflegefall wird sollten bei der Spätsommerpflege folgende Punkte<br />
unbedingt beachtet werden:<br />
• Vor der Auffütterung auslesen. Nur starke Völker einwintern!<br />
Lieber weniger Völker einwintern und alle auswintern als alle Völker einwintern und<br />
weniger auswintern!<br />
• Wirtschaftsvölker einengen und dabei den alten Wabenbau (untere Zarge!) entfernen und<br />
so „drei Fliegen mit einer Klappe schlagen“:<br />
- für Wabenhygiene sorgen,<br />
- die Sanftmut beurteilen (Auslese nachzuchtwürdiger Völker),<br />
- und möglichen Brutschäden durch die folgende(n) Ameisensäurebehandlung(en)<br />
vorbeugen.<br />
• Vor der Varroose schützen.<br />
• Rechtzeitig und ausreichend auffüttern.<br />
(Zum Beispiel Wirtschaftsvölker mit 3x 10 Liter und Jungvölker 2x 10 Liter<br />
Zuckerwasser 3:2.)