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Rechnergestützte Identifikation von Böden - OPUS Bayreuth ...

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114 KAPITEL 6. ZUR SITUATION IN DER DEUTSCHEN BODENKUNDE<br />

Entwicklung einer reinen Klassifikation darstellen. Mit dieser neuen Klassifikation kann es zu Identifizierungsergebnissen<br />

kommen, die im Sinne der Systematik falsch sind. Insgesamt wird aber die Qualität der Klassifikationsergebnisse<br />

steigen, weil bei einem anzunehmenden gleichbleibenden Fehler die Objektivität und die<br />

Reproduzierbarkeit zunehmen.<br />

In den vergangenen Dekaden ist in der deutschen Bodensystematik mit der Einführung diagnostischer<br />

Merkmale (Schlichting und Blume, 1979) und eines Bestimmungsschlüssels für Bodenklassen (Arbeitsgruppe<br />

Boden, 1994) eine Entwicklung zu einer Klassifikation aufgetreten, die sich vornehmlich im zunehmenden<br />

Umfang <strong>von</strong> verwendeten Grenzwerten zeigt. Ein weiterer Schritt in diese Richtung wird die Veröffentlichung<br />

eines vollständigen Bestimmungsschlüssels für Abteilungen, Klassen und Typen in der KA5 sein.<br />

Der Bestimmungsschlüssel fragt hierarchisch die definierten Merkmale der einzelnen Kategorien ab und erlaubt<br />

im Ausschlussverfahren die Zuordnung eines Bodenprofils zu einer der definierten Kategorien. Tabelle<br />

6 zeigt den ersten Teil des Bestimmungsschlüssels.<br />

Der Bestimmungsschlüssel erweitert die bisher zur Klassifizierung zu verwendenden Entscheidungsbäume<br />

(Arbeitskreis Bodensystematik, 1998, Abb. 1 – 3) bis auf das Niveau der Bodentypen. Mit dem neuen Hilfsmittel<br />

zur Bodenidentifizierung wird der Umgang mit einigen der oben genannten Probleme vereinfacht.<br />

• Durch die Verwendung des Ausschlussprinzips müssen weniger Hypothesen geprüft werden, was die<br />

Arbeit für unerfahrene Kartierer erheblich erleichtert.<br />

• Die in die Systematik eingearbeiteten Grenzwerte werden in komprimierter Art dargestellt und dadurch<br />

besonders hervorgehoben. Bei der stärkeren Präsenz der Daten ist da<strong>von</strong> auszugehen, dass<br />

sie wesentlich öfter als Klassifikationskriterium herangezogen werden.<br />

• Bei der Verwendung der festgelegten Regeln zur Bodenklassifikation nehmen Objektivität und Reproduzierbarkeit<br />

zu.<br />

• Die einfache Handhabung des Bestimmungsschlüssels wird zu einer beschleunigten Verbreitung der<br />

aktuellen Version der deutschen Bodensystematik führen und damit die Phase der parallelen Verwendung<br />

<strong>von</strong> verschiedenen Fassungen der Systematik verkürzen.<br />

Tabelle 6<br />

Trotz der genannten Vorteile ergeben sich bei der Analyse des Bestimmungsschlüssels Problemstellen, die<br />

im Wesentlichen in der zu Grunde liegenden Systematik begründet sind.<br />

Hier ist zuerst das bereits erwähnte Problem der „Über-Definition“ zu nennen. Zur Identifizierung vieler Bo-

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