Liebesgeschichten.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Eine unendliche Liebesgeschichte<br />
aufgeschrieben<br />
von Bernhard Dörries<br />
1. Teil - am 23. Februar 2007<br />
Wenn Sie, liebe Leser, einen Augenblick Zeit haben, kann ich Ihnen eine ganz<br />
besondere und völlig unpolitische Liebesgeschichte erzählen.<br />
Also, es gab da - am Anfang der Sechziger Jahre, einen ehemaligen Studenten<br />
der Zeitungswissenschaft in München. Nennen wir ihn Bernd Dieser lernte ein<br />
junges Paar kennen. Er war aufstrebender Typ bei Siemens. Sie war Studentin<br />
an der Musikhochschule, spielte Geige.<br />
Bernd fotografierte sie - wir nennen sie Hannelore - in einem Schlosspark bei
München und entwickelte und vergrösserte ihre Fotos in der eigenen<br />
Dunkelkammer. Heimlich küssten die beiden sich, was sie nie vergessen<br />
sollten.<br />
Hannelore bekam die Fotos und eines davon, dieses hier, hängte sie über ihr<br />
Bett, wo es 22 Jahre hängen blieb. Hannelore und ihr Freund - hier Heike<br />
genannt - heirateten dann und bekamen drei Kinder.<br />
Hannelore hatte aber Bernd nicht und er sie nicht vergessen, obwohl die<br />
beiden ja bis auf den einen Kuss nichts miteinander gehabt hatten. Es waren<br />
dazu nur auch ihre Blicke gewesen.<br />
Bernd heiratete später ebenfalls, - ein Mädchen, das zuvor mit einem<br />
baltischen Baron verheiratet gewesen war, und beide sahen das junge Paar<br />
Hannelore und Heike mit den drei Kindern nur noch dann und wann bei<br />
gegenseitigen Einladungen.<br />
Bernd war 13 Jahr mit - nennen wir sie Helga - verheiratet, bis sie in<br />
gegenseitiger Freundschaft auseinandergingen. Von Hannelore hörte Bernd<br />
dann und wann etwas. Ihre Kinder wurden grösser.<br />
Dann, 22 Jahre nach ihrer ersten Begegnung, hörte Bernd, dass Hannelore und<br />
Heike auseinander waren. Sie lebten in Scheidung. Der Grund war, dass Heike
Hannelore schlug, grausam zu ihr war, sie betrog, ein uneheliches Kind mit<br />
einer Anderen und überhaupt Liebschaften hatte.<br />
Kurze Zeit nach dieser Nachricht, meldete sich Hannelore telefonisch bei Bernd<br />
und fragte ihn - er hatte damals eine eigene Filmproduktion für Auftrags-<br />
Dokumentarfilme für das TV -, also Hannelore fragte ihn, ob er für sie einen<br />
Film über ihren Unterricht in einer Musikschule bei München machen könnte.<br />
Sie war inzwischen dort Geigenlehrerin geworden.<br />
Am Abend darauf, kam sie zu ihm in die Wohnung und blieb die ganze Nacht.<br />
Es war geschehen. Nach 22 Jahren.<br />
Am nächsten Tag fuhr er zu ihr, in einen Münchner Vorort. Sie machte für ihn<br />
eine Pizza, die so schön verbrannt war, dass er sagte, eine schönere habe er<br />
niemals bekommen.<br />
Die beiden schliefen monatelang zusammen auf einem ganz schmalen Sofa. Es<br />
war die schönste Zeit seines Lebens.<br />
Einige Zeit später musste Bernd Augenzeuge sein, wie Hannelore und Heike<br />
ihre Möbel aufteilten, wer was bekam.<br />
Bernd zog dann ganz zu seiner Liebsten in diesen Vorort, und sie suchten<br />
gemeinsam eine neue Bleibe. Diese fanden sie dann in einem 11 Zimmer Haus<br />
in einem See-Vorort.
Nachdem Hannelore geschieden war, heirateten sie, begrüssten aber oft ihren<br />
Ex zum Abendessen, was alle damals ganz normal fanden. Bernd machte seine<br />
Filme für das TV nun in dem Studio, das er in dem grossen Haus eingebaut<br />
hatte. Er war einer der ersten Pioniere, die die Videotechnik beim TV mit<br />
etablierten und hatte sich deshalb für viel Geld die frühesten professionellen<br />
Videorekorder und Kameras von Sony angeschafft.<br />
So ging das viele Jahre gut. Von 1983 bis 1990. Dann, eines Morgens, kam<br />
Hannelore plötzlich in das Wohnzimmer und sagte zu ihrem Mann, sie habe<br />
sich mit den Kindern heimlich ein Jahr lang eine andere Bleibe gesucht und<br />
würde ihn nun verlassen. Das sagte sie schon in der Tür, die sie dann für lange<br />
Zeit hinter sich schloss.<br />
Er war wie vom Donner gerührt - sie hatten sich ja in all den Jahren nicht ein<br />
einziges Mal gestritten oder ernsthaft auseinandergesetzt.<br />
Plötzlich war sie nun weg, und der Verlassene sass auf den Trümmern seiner<br />
ganzen Welt. Darüber ist er bis heute nicht hinweggekommen. Auch weiss er<br />
bis heute nicht, warum eigentlich sie damals von ihm ging. Ein anderer Mann,<br />
oder auf seiner Seite eine andere Frau, waren nicht im Spiel.<br />
Bernd zog dann nach Altdorf bei Landshut und später in eine vom Bruder<br />
seiner Frau und ihm selbstausgebaute Scheune im Bayerischen Wald. In der<br />
lebte er 7 Jahre ganz allein.<br />
Hannelore hat ihn in dieser Behausung einmal besucht. Aber als er versuchte<br />
sie zu umarmen, wehrte sie sich und fuhr in ihrem weissen, kleinen Auto<br />
wieder weg.
Nun, vor einigen Tagen, hat Bernd ihr einen langen Brief geschrieben. Als sie<br />
ihn bekam, das war gestern am 22. Februar, rief sie Bernd - er sah gerade<br />
Columbo - am Abend an. Das war wunderbar, weil Bernd ja die ganzen Jahre<br />
hindurch nie aufgehört hatte, sie zu lieben. Es war das schönste<br />
Telefongespräch seines Lebens.<br />
Heute – am 23. Februar - hat er ihr nun noch einen Brief geschrieben und ist<br />
durch den Schneesturm mit dem Auto geirrt, um ihn auf der Post einzuliefern.<br />
Hannelore ist 1936 geboren und hat als – sehr gute - Geigenlehrerin jetzt 45<br />
Schüler. Sie gibt öfter Konzerte in München und Umgebung und wohnt immer<br />
noch - oder wieder - in dem Ort am See, wo beide damals glücklich waren. Sie<br />
hat nicht wieder geheiratet und heisst noch so wie er.<br />
Entschuldigen Sie, liebe Besucher, diese lange Geschichte, aber sie ist aus dem<br />
wirklichen Leben und nichts ist erfunden. Es sollte mehr <strong>Liebesgeschichten</strong> und<br />
weniger Kriegsgeschichten geben.<br />
März 2007<br />
Nach all den Briefen, den Telefonaten, setzt Bernd sich in sein kleines Auto und<br />
fährt zum Hafenkai der norwegischen Stadt, in die er durch ein widriges<br />
Schicksal neun Jahre seines Lebens in der Verbannung verbringen musste. Am<br />
Kai schifft er sich in die Fähre ein, die ihn in 19 Stunden nach Dänemark<br />
bringt. In Hirthals angekommen, macht er sich auf die endlose Fahrt quer<br />
durch Dänemark und Deutschland, hinunter zu ihr, in den kleinen Ort am See,<br />
in dem sie ihr Haus hat.<br />
Wir lassen ihn nun selbst weiter erzählen:<br />
Als ich dann auf der Autobahn das Schild erblickte, dass diesen Ort meiner<br />
Sehnsucht nach so vielen Jahren wieder anzeigte wurde ich fast ohnmächtig<br />
vor Glück. Ich nahm ein Zimmer in einem dortigen Gasthof, und rief sie sofort<br />
von da aus an. Wir verabredeten uns in dem alten Bahnhof - nun Kneipe - an<br />
der S Bahn. Ich war schon eine vierte Stunde früher da. Mir klopfte das Herz<br />
bis zum Hals. Ich war wie ein Jüngling beim ersten Rendezvous. Die Zeit<br />
verstrich. Ich sah sie nicht. Ich ging ruhelos auf und ab. Wenn sie nun nicht<br />
käme... Nicht auszudenken.<br />
Ganz aufgeregt ging ich in den Bahnhof. Innen viel Holz, Kerzen, Menschen im<br />
gedämpften Licht. Ich sah sie nicht. Da - ganz hinten an der Theke - stand ein<br />
Mädchen mit schwarzen Haare, mir abgewandt. Plötzlich drehte sie sich um.
Sie war es - nach unendlich langen Jahren sah ich sie wieder. Mir blieb fast das<br />
Herz stehen. Ich ging zu ihr hin, diese wenigen Schritte waren wie eine<br />
Ewigkeit. Dann standen wir einander gegenüber. Sahen uns an, umarmten uns<br />
fast. Ich hatte sie nie vergessen, hatte ihr Bild in mir getragen, hatte sie in<br />
meinem Träumen oft umarmt, hatte mit ihr geschlafen. Und nun stand sie da<br />
vor mir. Ich wurde fast ohnmächtig.<br />
Wir suchten uns einen Tisch, tranken Wein, sahen uns immer nur an. Es waren<br />
die schönsten Minuten und Stunden meines Lebens. Ich werde dieses<br />
Wiedersehen niemals vergessen und kurz vor meinem Tode auch daran<br />
denken.<br />
Ende April 2007<br />
Inzwischen haben wir uns schon viele Male vor ihrem Gartentore umarmt und<br />
geküsst. Das Leben und die Liebe schreiben diese Geschichte weiter…<br />
im Mai 2007<br />
Wir treffen uns zweimal in der Woche. Wir wandern durch den Wald. Sie hat<br />
einen sehr schnellen Schritt, ich komme kaum mit. Immer wieder muss ich sie<br />
– von der Seite – ansehen, so schön ist sie. Manchmal bleiben wir atemlos<br />
stehen. Ich möchte sie umarmen und küssen. Ich sage es ihr. Sie lächelt. Wir<br />
rasen weiter. Rechts unten in einer Schlucht fährt die S-Bahn.<br />
Dann sitzen wir – mit ihrer Tochter und deren Kind - in dem alten Bahnhof.<br />
Kerzen. Über uns fährt eine eine kleine Lok mit Tender und Güterwagen. Sie<br />
bleibt oft stehen, entgleist auch. Wir trinken Wein. Die Bedienung weiss es<br />
schon, bringt ihn uns ungefragt. Wir sehen uns an im Schein der Kerze. Wieder<br />
möchte ich sie küssen.
Dann in ihrem Haus. Wir sitzen im Wohnzimmer. Viele Kerzen. Sie legt eine<br />
DVD in ihren alten Rekorder. Glenn Gould und Leonard Bernstein spielen<br />
Klavierkonzerte von Bach. Wieder muss ich sie immer ansehen. Ihr<br />
wunderschönes Gesicht im Licht der Kerzen. Dazu die herrliche Musik. Ich bin<br />
der glücklichste Mensch.<br />
Ich fahre durch die Nacht nach Hause, noch ganz erfüllt von ihr. Ich kann es<br />
kaum ertragen, mich so auf der Strasse immer weiter von ihr zu entfernen.<br />
Zuhause, in meiner kleinen Kamera, schreibe ich ihr auf dem Computer einen<br />
wunderschönen Liebesbrief, tue Bilder dazu, drucke ihn aus und stecke ihn in<br />
einen Umschlag. Am nächsten Morgen dann fahre ich mit dem Brief 30<br />
Kilometer zu ihr und lege ihn in ihren Briefkasten. Davor stecke ich einen<br />
Regenschirm in die Feuchte Erde. Der Briefkasten hat nämlich eine offene<br />
Klappe und die halt der Schirm geschlossen.<br />
Das mit dem Liebesbrief mache ich nach jeder unserer Begegnungen. Es sind<br />
wohl 40 oder 50 geworden.<br />
Wir fahren zusammen über Land. Sie hat einen alten Golf. Sie fährt sehr<br />
schnell, aber sicher. Wir fahren zu einem Baumarkt. Später kommen wir zu<br />
einem Kloster. Sie wird dort im Sommer ein Konzert geben. Wir kommen durch<br />
kleine Orte. Sie zeigt mir da die Säle, in denen Sie ihre Geigenschüler<br />
unterrichtet.<br />
An einem anderen Tag betrete ich einen dieser Säle. Sie und etwa 20 kleine<br />
Mädchen und Jungen sind schon da. Sie spielen zusammen Suzuki, Bach,<br />
Vivaldi. Ich spüre eine wunderbare Atmosphäre von Musik, von Geigentönen,<br />
die alle in diesem Raum auf einer höheren Ebene vereint. Ich könnte weinen,
so schön ist das.<br />
Juni 2007.<br />
Wir fahren mit der S Bahn nach München, zu dem Konzert einer berühmten<br />
Geigerin im Gasteig. Wir sitzen ganz oben, sie hat die Karten geschenkt<br />
bekommen. Ich spüre ihre Nähe so intensiv, als ob ich mit ihr schliefe. Meine<br />
Haut wird ganz heiß. Ich kann mich kaum auf die Musik konzentrieren. Nach<br />
dem Konzert gehen wir im Mondlicht durch den grossen Innenhof. Überall<br />
sitzen und liegen Menschen in der Sommernacht auf dem Pflaster, sehen in<br />
Grossprojektion einen amerikanischen Film. Es ist eine sehr schöne und sehr<br />
warme und sehr menschennahe Atmosphäre.<br />
An einem anderen Tag sind wir beide eingeladen zur Aufzeichnung einer Folge<br />
des Theaterstadl in München-Unterföhring. Wir sitzen weit vorne. Die Kameras<br />
erfassen uns immer wieder. Wieder bin ich ihr ganz naHannelore Ich denke<br />
daran, wie es wäre, sie hier zu küssen, vor allen Menschen, vor den Kameras.<br />
Ich bin wie ein Jüngling in meinen Gedanken.<br />
Juli 2007<br />
Wir sitzen mit ihrem Sohn und einer Bekannten vor ihrem Haus im Garten. Wir
trinken Wein. Wir hören auf die Frösche in dem kleinen Tümpel dort. Einer,<br />
eine Art von Frosch-Columbus hat sich eines Tages aufgemacht, das<br />
Wohnzimmer zu erkunden. Da ist er aber alsbald zwei wilden Bestien mit<br />
tellergrossen, feurigen Augen - ihren zwei Katzen - begegnet. In letzter<br />
Sekunde hat Hannelore ihn gerettet.<br />
Wieder rasen wir durch den Wald, rechts unten die S Bahn.<br />
Sie besucht mich hier, wo ich wohne. Wir gehen zum Fluss hinunter, suchen<br />
des Teufels Küche, so heisst das Lokal mitten im Wald. Wir kommen nie hin. Es<br />
ist wunderschön.<br />
Sie fährt mit Geigenkindern und Eltern zu Konzerten nach Madrid, ruft mich<br />
von dort einmal an, erzählt, dass sie in der U bAhn gleich ausgeraubt wurde,<br />
dass die Konzerte aber wunderschön gewesen seien.<br />
August 2007<br />
Wir fahren zusammen in meinem kleinen Auto an den Bodensee. Ich habe<br />
durch eine Internet-Hotelkette noch zwei Zimmer bekommen. Sie will für jeden<br />
eines. Sie hat Angst mit mir in einem Zimmer, sagt sie - das Risiko...<br />
Wir fahren zum Schloss Salem, wandern durch den Park. Später sitzen wir uns<br />
wieder gegenüber in dem kleinen Dorfgasthaus, trinken Wein. Ich muss sie<br />
immer nur ansehen. Ich habe nie etwas Schöneres gesehen. Und ihr Lächeln.<br />
Ich könnte vergehen vor Lust.<br />
Später im Hotel, auf dem Flur umarmen wir uns ganz lange. Ich spüre ihren<br />
Körper noch heute.<br />
Wir fahren zurück. Mein Navigationsgerät will uns auf Feldwege locken. Wir<br />
lächeln - es gibt keinen Streit, keine schlechte Laune. Auch als wir verheiratet<br />
waren, haben wir uns nie gestritten, kein einziges Mal. Bei mir angekommen,<br />
schauen wir uns noch auf der Grossprojektion "L`Avventura" von Michelangelo<br />
Antonioni an. Dann fahre ich sie nach Haus.<br />
Es sollte unser letzte schöne Begegnung sein.<br />
September 2007<br />
In diesem Monat werden Ihre Anrufe, unsere Zusammentreffen immer<br />
seltener. Sie fährt - ohne mich - nach Elba, ruft mich von dort nur ein einziges
Mal an, kalt und reserviert. Ich rätsele, warum sie plötzlich - auch innerlich -<br />
so weit entfernt ist von mir. Ich komme zu keiner Lösung. Ich war in all den<br />
Monaten unglaublich verliebt in sie, nie gab es ein böses Wort, eine<br />
Unstimmigkeit. Nichts. Und nun ist sie plötzlich so entfernt, so abwesend,<br />
wenn wir zusammen sind. Was soll ich bloss machen. Plötzlich fängt sie auch<br />
an, von Freundschaft zu reden, sie wolle bloss Freundschaft, während sie in<br />
den Monaten auf meine Frage, ob sie mich auch liebe, lächelnd immer nur<br />
gesagt hatte, ich solle ihr Zeit lassen. Nun will sie nur Freundschaft, sonst<br />
nichts. Und sagt das in einem ganz nüchternen Ton. Dann sagt sie auch, sie<br />
wolle keine Liebesbriefe mehr. Ihre Kommode quelle über von ihnen...<br />
Wenn ich nun von ihr zurück fahre, muss ich oft fast weinen, kann nicht<br />
begreifen, was geschehen ist, warum sie sich von mir entfernt. Ich fasse es<br />
nicht.<br />
Oktober 2007<br />
Nun kommt der Schock, der Absturz. Einen Tag vor meinem Geburtstag, ruft<br />
sie mich mit kalter Stimme an und sagt, dass es aus sei. Sie wolle nicht mehr,<br />
ich sei ein zu schwieriger Mensch und ich liebte sie zu sehr, das könne sie nicht<br />
erwidern und Freundschaft, die sie anstrebe, wolle ich nicht. Also bliebe ihr<br />
nichts anderes, als der Abschied. Dann legt sie auf.<br />
Ich falle ins Bodenlose. Keiner fängt mich auf, hilft mir. Ich bin ganz allein. Ich<br />
könnte tot sein, so ist es mir. In mir ist alles gestorben. Ich bin ganz leer, stehe<br />
neben mir, bin nicht mehr ich. Sie hat mir die Liebe herausgerissen. Eine<br />
grosse Wunde ist da.<br />
Ich sage meinen Geburtstag ab. Das alles ist mir nichts wert. Nur sie, nur sie<br />
könnte meine Wunde heilen. Ich sitze einsam in meiner Kammer. Was soll ich<br />
noch auf dieser Welt. Wofür lebe ich noch. Für wen, für was.<br />
Nachtrag:<br />
Am 12. Januar 2009 kam dann Alsya in mein Leben. Sie war es, die mir ein Seil in meinen<br />
Abgrund herunter liess. Sie war es, die ich seither liebe.