Porträt Albert Boehringer - Boehringer Ingelheim

Außerdem versteht es Albert Boehringer, externen Sachverstand für das
Unternehmen zu gewinnen. Bestes Beispiel: Die fruchtbare Zusammenarbeit
mit Heinrich Wieland, später Nobelpreisträger der Chemie, und seinem Bruder,
dem Pharmakologen Hermann Wieland, beide Cousins von Albert Boehringer.
Auf Anregung von Heinrich Wieland wird 1917 die erste wissenschaftliche
Abteilung in Ingelheim aufgebaut.
Die Verdienste Albert Boehringers um die chemische Industrie werden auch
öffentlich anerkannt und gewürdigt. Zu seinem 50. Geburtstag wird ihm der
Titel eines Kommerzienrats verliehen.
Sozial, gerecht und sparsam
Sein Unternehmen führt Albert Boehringer schwäbisch sparsam, mit Sinn für
Fleiß und Gerechtigkeit. Am Firmentor prüft er bisweilen selbst, ob die
Mitarbeiter pünktlich zur Arbeit kommen – und unterscheidet dabei nicht
zwischen höheren Vorgesetzten und Arbeitern.
Auch die soziale Fürsorge für seine Mitarbeiter liegt Albert Boehringer am
Herzen: Im Jahr 1902 gründet er eine Betriebskrankenkasse; ab 1910 steht
jedem Beschäftigten nach gestaffelter Betriebszugehörigkeit ein 14-tägiger,
bezahlter Urlaub mit Fahrkostenzuschuss zu. Dabei legt der Firmeninhaber
Wert darauf, dass dieser Urlaub auch wirklich der Erholung dient. Das
Versenden einer Postkarte an Albert Boehringer aus dem Urlaubsort ist daher
für die Mitarbeiter obligatorisch.
Albert Boehringer stirbt am 11. März 1939 im Alter von 78 Jahren in
Ingelheim. Seine Söhne Albert und Ernst Boehringer sowie sein Schwiegersohn
Julius Liebrecht übernehmen die Leitung von C. H. Boehringer Sohn.
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