20.12.2013 Aufrufe

Hallo Senioren Juli 2012

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Pflege &Service<br />

„Wir können auch Plattdeutsch!“<br />

Die Grünen Damen und Herren des EVK haben vor allem eins: Zeit –egal ob zum Reden oder Zuhören<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Ein Krankenhausaufenthalt<br />

kann sehr lang sein. Vor allem<br />

wenn niemand da ist, mit<br />

dem sich Patienten einfach<br />

einmal unterhalten können –<br />

gerneauch über Themen, die<br />

nichts mit der eigenen Krankheit<br />

zu tun haben.<br />

enau hier betreten die<br />

GDamen und Herren mit<br />

ihren grünen Kitteln das<br />

Zimmer. „Wenn wir einen<br />

Patienten zum ersten Mal<br />

besuchen, dann reagieren<br />

die auchschon mal sehr verdutzt“,<br />

erzählt Brigitte Leydecker.<br />

Aus Erfahrung weiß<br />

sie, dass viele Menschen die<br />

Grünen Damen und Herren<br />

gar nicht kennen und misstrauisch<br />

sind, wenn ein<br />

Teammitglied ins Zimmer<br />

kommt. „Wir hatten auch<br />

schon das Erlebnis, das Patienten<br />

dachten, wir kämen<br />

von der Partei die Grünen.<br />

Das muss wohl am Namen<br />

liegen“, sinniert Leydecker.<br />

Dabei sind die Grünen Damen<br />

und Herren nicht nur<br />

überparteilich, sonder auch<br />

überkonfessionell.<br />

Im Mittelpunkt soll einzig<br />

und alleine der Patient stehen,<br />

der von dem Team im<br />

EVK vorallem eins erwarten<br />

kann: Zeit. „Wir nehmen<br />

uns die Zeit und sind einfach<br />

da. Dazu gehört auch,<br />

dass wir mal spazieren gehen,<br />

Besorgungen machen<br />

oder andereDinge übernehmen,<br />

die nichts mit der Pflege<br />

zu tun haben. In der Regel<br />

unterhalten wir uns aber<br />

nur mit den Patienten. Eine<br />

in unserem Team sogar regelmäßig<br />

auf Plattdeutsch“,<br />

so die Grüne Dame.<br />

Das Team der Grünen Damen und Herren des EVK Münster<br />

arbeitet ehrenamtlich.<br />

Foto: EVK Münster<br />

Der Dienst wird ausschließlichvon<br />

Ehrenamtlichen<br />

und völlig unentgeltlich<br />

gemacht. Allerdings<br />

kommt die Klink für die Reisekosten<br />

und auch für Fortbildungen<br />

auf. Das Team im<br />

EVK besteht dabei derzeit<br />

aus 9 Frauen und 2 Männern.<br />

„Wir würden uns über<br />

Neue sehr freuen –und ich<br />

bin mir sicher,die Patienten<br />

noch viel mehr“, so Leydecker.<br />

Einzige Bedingung an<br />

die potenziellen Bewerber:<br />

„Sie sollten offen für Menschen<br />

sein, der Rest kommt<br />

von alleine.“<br />

Neue Kollegen werden am<br />

Anfang immer andere<br />

Teammitglieder begleiten<br />

und so langsam auf den<br />

Dienst vorbereitet. Sorgen<br />

und Nöte können dann immer<br />

in der großen Gruppe<br />

besprochen werden. Zudem<br />

helfen auchder Sozialdienst<br />

und der Krankenhausseelsorger<br />

den Grünen Damen<br />

und Herren und unterstützt<br />

sie. Leydeckerberuhigt aber:<br />

„Probleme gibt es nur sehr<br />

selten. Klar werden wir auch<br />

mal von Patienten abgewiesen.<br />

In der Regel sind die<br />

Menschen aber alle immer<br />

sehr froh, dass wir da sind.<br />

Unddas istdann immer das<br />

Schönste an dieser Aufgabe,<br />

die Dankbarkeit der Menschen,<br />

dass sich jemand für<br />

sie Zeit genommen hat –das<br />

kann man gar nicht richtig<br />

in Worte fassen, dass kann<br />

und sollte man erleben.“<br />

Brigitte Leydecker<br />

0251 /215335<br />

ZumThema<br />

Wie alles angefangen hat<br />

rüne Damen oder Grü-<br />

Herren sind ehren-<br />

Gne<br />

amtlichTätige in der stationären<br />

Krankenhauspflege.<br />

Die Bezeichnung beruht<br />

auf den grünen Kitteln, die<br />

sie von anderen Mitarbeitern<br />

unterscheiden. Meist<br />

übernehmen sie Vorlese-,<br />

Einkaufs- und andere<br />

Dienste, wenn Angehörige<br />

fehlen.<br />

Die ökumenische Krankenhaus-<br />

und Altenheim-<br />

Hilfe ist kirchenübergreifend<br />

und christlich inspiriert.<br />

Brigitte Schröder, die<br />

Ehefrau des ehemaligen<br />

Politikers Gerhard Schröder<br />

(CDU), der von1953 bis<br />

1969 verschiedene Ministerposten<br />

inne hatte, hatte<br />

sie – vom ehrenamtlichen<br />

Dienst des Volunteer Service<br />

in den USA, den Pink<br />

Ladys, angeregt –1969 begründet.<br />

Zu Beginn des Jahres<br />

2002 wurden in über<br />

700 Einrichtungen<br />

deutschlandweit über<br />

10 000 Grüne Damen und<br />

über 500 Grüne Herren gezählt.<br />

Im vergangenen Jahr<br />

waren essogar über 11 000<br />

Ehrenamtliche, davon waren<br />

über 700 Männer.<br />

GARTENARBEIT<br />

IsT unsERE saCHE<br />

BERaTunG ▪ GEsTalTunG ▪ PflasTERaRBEITEn<br />

BEPflanzunGEn ▪ TEICHBau ▪ BauMfällunG ▪ zaunBau<br />

HEITBROCK<br />

GaRTEnGEsTalTunG<br />

Olaf Heitbrock ▪ Rote Erde 26 ▪ 48163 Münster ▪ 0251-68 68 515<br />

▪ E-Mail: olafh@muenster.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!