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FOCUS - Nr. 51/13

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NACHRICHTEN<br />

REPORT<br />

Eng wird’s für<br />

Amanda Knox<br />

1.<br />

30 Jahre Knast<br />

fordert die Staatsanwaltschaft<br />

von<br />

Florenz für die<br />

Amerikanerin<br />

Amanda Knox. Der<br />

zweite Berufungsprozess<br />

im Mordfall<br />

an der britischen<br />

Kommilitonin<br />

Meredith Kercher<br />

geht in die letzten<br />

Runden. Am<br />

Montag spricht der<br />

Anwalt der<br />

Opferfamilie. Dann<br />

plädiert die<br />

Verteidigung.<br />

2.<br />

Im ersten Berufungsverfahren<br />

wurde der „Engel<br />

mit den Eisaugen“<br />

freigesprochen.<br />

Doch dieses Mal<br />

droht ihr die<br />

Verurteilung.<br />

Dagegen könnte sie<br />

nur noch eine<br />

Instanz anrufen.<br />

3.<br />

Amanda Knox<br />

blieb in den USA<br />

und kam nicht zum<br />

Verfahren. Entscheidet<br />

das<br />

Gericht gegen sie,<br />

würde sie nicht nur<br />

ihr Image als verfolgte<br />

Unschuldige<br />

verlieren. Sie<br />

müsste auch bei<br />

künftigen Reisen<br />

Europa meiden.<br />

Massengeschäft Wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung sollen Zehntausende zahlen. Anwalt Christian Solmecke vertritt<br />

Hunderte Empfänger dieser Schreiben. Er kritisiert vor allem das Landgericht Köln: Dessen Beschlüsse seien grob falsch<br />

Pornokanäle<br />

Abgemahnte können sich wehren<br />

Nutzer von Pornokanälen, die<br />

Abmahnschreiben wegen<br />

angeblicher Urheberrechtsverletzung<br />

erhalten und das geforderte<br />

Geld schon gezahlt haben,<br />

könnten Schadenersatz beim<br />

Land Nordrhein-Westfalen geltend<br />

machen. Das sagte der Kölner<br />

Anwalt Christian Solmecke<br />

gegenüber <strong>FOCUS</strong>.<br />

Das Kölner Landgericht hatte<br />

auf Antrag des bekannten Berliner<br />

Abmahnanwalts Daniel Sebastian<br />

in mehreren Urteilen die Telekom<br />

angewiesen, die Adressen von<br />

Computernutzern herauszugeben.<br />

Der Beschluss sei allerdings grob<br />

falsch, argumentiert Solmecke, der<br />

Hunderte Abgemahnte vertritt,<br />

Strafvollzug<br />

Belgische Knäste mit persönlichen Telefon-Zellen<br />

Die belgische Justizministerin Annemie Turtelboom<br />

will jedem Häftling in ihrem Land<br />

einen eigenen Telefonanschluss in die Zelle<br />

legen lassen. Die Gesprächskosten tragen die<br />

Gefangenen. Auch ein individueller Zugang zum<br />

Internet soll ab nächstem Jahr möglich sein.<br />

und „hätte nie so ergehen dürfen“.<br />

In den Beschlüssen sei von<br />

„Tauschbörsen“ die Rede. Abgesehen<br />

davon, dass es sich bei den<br />

betroffenen Kanälen Redtube und<br />

Youporn nicht um Tauschbörsen<br />

handle, sei selbst in dem Antrag<br />

auf Adressenherausgabe nirgends<br />

von Tauschbörsen die Rede gewesen.<br />

„Entweder haben die Richter<br />

den Antrag nicht gelesen“, so Solmecke,<br />

„oder nicht verstanden.“<br />

Das Landgericht Köln spricht<br />

von einem „Versehen“ bei der<br />

Abfassung der Urteile. Die<br />

Regensburger Kanzlei Urmann<br />

und Collegen verschickte in der<br />

vergangenen Woche im Auftrag<br />

Sebastians etwa 30 000 Schreiben.<br />

Weitere Tausende Briefe<br />

sollen folgen. Nach Ansicht von<br />

Fachanwälten handelt es sich um<br />

die bisher größte Abmahnwelle in<br />

Deutschland.<br />

Die Aktion alarmiert auch Verbraucherschützer.<br />

„Es darf nicht<br />

sein, dass Gerichte massenhaft<br />

Daten herausgeben“, so Michaela<br />

Zinke, Expertin des Bundesverbands<br />

der Verbraucherzentralen:<br />

„Darin sehen wir einen<br />

klaren Missbrauch der Rechtslage.“<br />

Abmahnanwälten müsse<br />

es künftig erschwert werden,<br />

an Privatadressen zu gelangen.<br />

„Wir wollen strengere gesetzliche<br />

Regeln“, so die Verbraucherschützerin.<br />

awe<br />

Streit und sogar Schlägereien um die wenigen<br />

öffentlichen Telefone in belgischen Gefängnissen<br />

sollen so der Vergangenheit angehören.<br />

Mit den persönlichen Anschlüssen sollen nur<br />

vorher beantragte und genehmigte Telefonnummern<br />

und Websites erreichbar sein.<br />

mo<br />

Fotos: Tiziana Fabi/AFP, Oliver Berg/dpa<br />

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