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SCHWERPUNKT: MARKEN<br />
nierung“, sagt die Expertin für Kulturmanagement Birgit Mandel<br />
von der Universität Hildesheim. „Viele andere Theater haben<br />
inzwischen begonnen, mit Image-Werbung zu arbeiten. Doch die<br />
Volksbühne hat das als Erste gemacht. Vielleicht weil sie als Erste<br />
gespürt hat, dass sich die Zielgruppe heute anders definiert. Das<br />
klassische Theaterpublikum, das Bildungsbürgertum, ist dabei,<br />
auszusterben.“<br />
Es geht im Theater und in der Werbung um<br />
dasselbe: ein ehrliches Kommunikationsangebot<br />
Weil die Volksbühne von Anfang an auf ein anderes Publikum<br />
zielte – Szenegänger, Jugendliche, Leute, die eher ins Kino oder<br />
in Clubs gehen – war sie gezwungen, neue Kommunikationswege<br />
zu entwickeln, zum Beispiel mit Plakaten, die aussehen, als<br />
kündigten sie Rockkonzerte oder politische Demonstrationen an.<br />
Und weil solche Plakate schwarz geklebt glaubwürdiger wirken<br />
als auf bezahlten Werbeflächen, plakatiert die Volksbühne am<br />
liebsten in der halb legalen Grauzone.<br />
Seit 13 Jahren, seit dem Neubeginn an der Volksbühne unter<br />
der Intendanz von Frank Castorf, prägt die Berliner Graphikagentur<br />
LSD das Image des Theaters. Das neue Büro von LSD<br />
(„Last Second Design“), eine winzige Ladenwohnung im Szeneviertel<br />
Prenzlauer Berg, ist bei unserem Treffen noch nicht eingerichtet,<br />
das Gespräch findet auf dem Boden sitzend statt. Im<br />
Keller stapeln sich Archivkisten und Bücherberge des Synwolt<br />
Verlags, einem Seitenprojekt der LSD-Mitgründerin Lenore<br />
Blievernicht.<br />
Ihre Entstehung verdankt die Agentur der Tatsache, dass die<br />
Verantwortlichen der Volksbühne mit dem, was die Werbeprofis<br />
von Springer & Jacoby bei einem ersten Arbeitstreffen erzählten,<br />
nicht viel anfangen konnten. Also entwarf Bert Neumann, der<br />
Chefbühnenbildner und neben Castorf wichtigste Mann der<br />
Volksbühne, selbst Plakate und gründete zusammen mit Lenore<br />
Blievernicht, seiner Frau, LSD. Neben Neumann, einem höflichen<br />
Mann, dem man ansieht, dass er entschieden zu viel arbeitet, und<br />
Lenore Blievernicht, einer so energischen wie herzlichen Frau, die<br />
dauernd neue Ideen entwickelt und die LSD-Philosophie gern mit<br />
kämpferischen Statements erklärt, gehört heute Jürgen Fehrmann<br />
zur Kernmannschaft, ein schweigsamer Mensch und der einzige<br />
gelernte Grafiker im Grafikbüro.<br />
„Uns hat interessiert, mit massenhaft verbreiteten Postern<br />
etwas in der Stadt zu kommunizieren. Über Wirkungsmechanismen<br />
haben wir uns keine großen Gedanken gemacht“, sagt Neumann<br />
über die Anfänge. Daran, dass ihn Wirkungsmechanismen,<br />
also der einzige Zweck normaler Werbung, nicht weiter inte- 3<br />
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