Download Messprotokoll - Scartazzini Sanitär Systeme AG
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Auftraggeber<br />
<strong>Scartazzini</strong> <strong>Sanitär</strong> <strong>Systeme</strong> <strong>AG</strong>, Industriestrasse 1, 7000 Chur<br />
Auftragsnummer C2763.<br />
Objekt<br />
Überbauung Living, 7320 Sargans<br />
Ort, Datum Chur, 23. Juli 2011<br />
Sachbearbeiter Josef Kuster<br />
<strong>Messprotokoll</strong><br />
In situ Messung haustechnische Geräusche von <strong>Sanitär</strong>rahmen/Vorwandsystemen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Auftrag, Zusammenfassung 2<br />
2. Grundlagen 2<br />
2.1 Messgeräte 2<br />
2.2 Beurteilungskriterien SIA 181, Ausgabe 2006 2<br />
2.3 Baukonstruktion 3<br />
3. Durchgeführte Messungen 4<br />
4. Mess- und Auswerteverfahren 4<br />
5. Messresualtate 5<br />
5.1 Haustechnischer Schall 5<br />
6. Beurteilung 5<br />
Beilagen<br />
<strong>Messprotokoll</strong>e<br />
Detaillierte Messkurven<br />
Kuster + Partner <strong>AG</strong><br />
Hartbertstrasse 10<br />
P o s t f a c h V i a S a l e t 4 Alpenblickstrasse 5<br />
7 0 0 1 C h u r 7 5 0 0 St. Moritz 8 8 5 3 L a c h e n<br />
Tel. 081/258 45 00 Tel. 081/834 48 01 Tel. 055/462 10 62<br />
Fax 081/258 45 07 Fax 081/834 48 07 Fax 055/462 10 67<br />
E-Mail E-Mail E-Mail<br />
chur@kusterpartner.ch st.moritz@kusterpartner.ch lachen@kusterpartner.ch
Seite 2 von 6<br />
1. Auftrag, Zusammenfassung<br />
Von der <strong>Scartazzini</strong> <strong>Sanitär</strong> <strong>Systeme</strong> <strong>AG</strong> erhielten wir den Auftrag, im Haus C der Überbauung<br />
Living in Sargans an einem typischen Standort den Schallschutz nach SIA 181/2006 zu messen<br />
und in einem Messbericht festzuhalten. Die in sizu Messungen fanden am 25. März 2011 statt.<br />
Architektur und Bauleitung der Überbauung lag bei der BVH Partner, Casa Ventira in Bonaduz.<br />
In der gesamten Überbauung sind Eigentums- wie auch Mietwohnungen vorgesehen. Die Resultate<br />
der Messungen werden deshalb auf Mindest-, wie auch auf erhöhte Anforderungen hin<br />
geprüft.<br />
Der Vorteil von in situ Messungen liegt gegenüber den Labormessungen insbesondere bei der<br />
Mitberücksichtigung von Flanken- und Nebenwegübertragungen.<br />
2. Grundlagen<br />
2.1 Messgeräte<br />
Messgeräte • Schallpegelmesser Norsonic Typ 140 mit Echtzeitfrequenzanalyse, Klasse 1<br />
Mikrofone • 1/2“-Kondensatormikrofon Norsonic 1220<br />
• Mikrofon-Vorverstärker Norsonic Typ 1209<br />
Schallquellen • EMPA-Pendelfallhammmer<br />
Kalibriergeräte • 1/2“-Sound-Calibrator Norsonic Typ 1251<br />
2.2 Beurteilungskriterien SIA 181, Ausgabe 2006<br />
Zur Beurteilung der Schallpegel ist der Empfangsraum einzustufen:<br />
Beschreibung<br />
Räume für vorwiegend manuelle Tätigkeit. Räume, welche von vielen Personen oder nur<br />
kurzzeitig benützt werden.<br />
Beispiel: Werkstatt, Handarbeits-, Empfangs-, Warteraum, Grossraumbüro, Kantine, Küche,<br />
Verkaufsraum, Labor, Korridor usw.<br />
Räume für geistige Arbeiten, Wohnen und Schlafen.<br />
Beispiel: Wohn-, Schlafzimmer, Studio, Schulzimmer, Singsaal, Büroräume, Hotel-, Spitalzimmer<br />
usw.<br />
Räume für Benutzer mit besonders hohem Ruhebedürfnis.<br />
Beispiel: Ruheräume in Spitälern und Senatorien, spezielle Therapieräume, Musik-, Lese,<br />
Studierzimmer usw.<br />
Lärmempfindlichkeit<br />
gering<br />
mittel<br />
hoch<br />
Gemäss SIA 181 ergeben sich folgende Grenzwerte:<br />
Mindest-<br />
Anforderung<br />
dB<br />
erhöhte<br />
Anforderung<br />
dB<br />
Haustechnische Anlagen, Funktionsgeräusche, Einzelgeräusche LH,tot 33 30<br />
Haustechnische Anlagen, Benutzergeräusche, Einzelgeräusche LH,tot 38 35<br />
Haustechnische Anlagen, Dauergeräusche LH,tot 28 25
Seite 3 von 6<br />
2.3 Baukonstruktion<br />
Grundkonstruktion<br />
Die Messungen wurden von der 3. in die 2. Etage durchgeführt. Die beiden<br />
Etagen im Haus C liegen übereinander und sind baugleich. Das betrachtete<br />
<strong>Sanitär</strong>element dient auch als Trennwand zweier Bad/WC-<br />
Räume unterschiedlicher Wohnungen. Trennwände und Decken zwischen<br />
den Nutzungseinheiten sind in 24cm Beton ausgeführt. Die Betondecken<br />
sind durchlaufend. Die Bodenkonstruktionen sind als schwimmende Estriche<br />
ausgeführt und weisen folgenden Aufbau auf:<br />
Bodenbelag Platten<br />
Unterlagsboden<br />
Trittschalldämmung Isover/Isocalor<br />
Wärmedämmung EPS 30kg/m3<br />
Betondecke<br />
10mm<br />
70mm<br />
22/20mm<br />
20mm<br />
240mm<br />
Die gemessenen <strong>Sanitär</strong>elemente sind beidseitig mit je 2 x 12,5mm Gipskartonplatten<br />
beplankt.<br />
Konstruktion<br />
<strong>Sanitär</strong>elemente<br />
Die Fotos zeigen den eingebauten Rahmen und die Befestigung gegen<br />
den Baukörper hin mit Gummielemeten, die vorgespannt sind.
Seite 4 von 6<br />
Der Hohlraum zwischen den Elementen ist vollständig mit Steinwolle Granulat<br />
ausgestopft.<br />
Die Elemente wurden von der Firma Willi Haustechnik, Chur eingebaut,<br />
die Stopfung mit Steinwolle durch die Firma Isogips, Bonaduz vorgenommen.<br />
3. Durchgeführte Messungen<br />
Bauzustand<br />
Messungen<br />
Zum Zeitpunkt der Messungen war der Innenausbau fertig. Die Wohnungen<br />
waren noch nicht bewohnt.<br />
Die WC-Deckel sind ohne Absenkautomatik ausgerüstet, weshalb mit der<br />
Fallhammermethode die Körperschallgeräusche gemessen wurden. Die<br />
Fliessgeräusche sind mit Brauchwasser erzeugt worden und wurden in der<br />
2. Etage im darunterliegenden Bad/WC und im angrenzenden Zimmer<br />
gemessen.<br />
Beim Lavabo wurden dieselben Messungen mit dem Fallhammer und dem<br />
Brauchwasser vorgenommen.<br />
4. Mess- und Auswerteverfahren<br />
Messungen und Auswertungen wurden nach SIA 181/2006 durchgeführt.<br />
Der Auszug aus der SIA 181/2006, Anhang B (normativ), Kapitel 3.1, hat folgenden Wortlaut:<br />
Messmethode für Einzelgeräusche<br />
Die Beurteilung von Einzelgeräuschen basiert auf dem Mittelwert des A-bewerteten Schalldruckpegels<br />
L A,F im Empfangsraum. Für Benutzungsgeräusche gilt der arithmetische Mittelwert, für Funktionsgeräusche<br />
der energetische Mittelwert.<br />
Gemessen wird an Orten, an denen sich normalerweise Personen aufhalten, und zwar die Maximalschallpegel<br />
L A,F mit der Zeitkonstanten FAST und bewertet mit der A-Bewertungskurve (A-<br />
Filter). Der Mittelwert ist noch mit den nachfolgend genannten Pegelkorrekturen zu versehen.<br />
Für den Gesamtwert L H,tot zu Einzelgeräuschen haustechnischer Anlagen gilt:<br />
L H,tot = L r,H + C V = L A,F + K1 + K4+ C V in dB(A)<br />
L r,H<br />
Beurteilungspegel für Geräusche haustechnischer Anlagen<br />
C V Volumenkorrektur nach Ziffer 2.4<br />
L A,F mittlerer Wert des A-bewerteten maximalen Schallpegels, gemessen mit der Zeitkonstanten<br />
FAST<br />
K1 Pegelkorrektur zur Berücksichtigung der Schallabsorption im Raum<br />
K1 0 für Räume mit stark absorbierender Ausstattung<br />
K1 -2 für Räume mit gering absorbierender Ausstattung<br />
K1 -4 für Räume ohne absorbierende Ausstattung<br />
K4 Pegelkorrektur zur Berücksichtigung der Differenz zwischen Simulation und Originalgeräusch<br />
für Benutzungsgeräusche (siehe Tabelle 12)<br />
In unserem Falle handelt es sich durchwegs um Einzelgeräusche (E). Da die Wohnungen noch<br />
nicht bewohnt waren, haben wir für die Pegelkorrektur K1 den Wert -4dBA eingesetzt.<br />
Die Messung der Funktionsgeräusche (F) wurde, wie bereits beschrieben, mit Brauchwasser<br />
durchgeführt.<br />
Benutzergeräusche (B) wurden mit dem EMPA-Pendelfallhammer simuliert.
Seite 5 von 6<br />
Beim Messen der WC’s war es nicht möglich, wie in der SIA 181/2006 vorgesehen, den Fallhammer<br />
stabil auf der vorderen Auflagefläche anzubringen. Wir haben uns daher entschlossen, den<br />
Fallhammer auf die hintere Fläche zu setzen und mit der Pegelkorrektur, analog Lavabos, abzumindern.<br />
Bei Lavabos ist der Pendelfallhammer seitens der Norm hinten aufgesetzt.<br />
5. Messresualtate<br />
5.1 Haustechnischer Schall<br />
Schallquelle<br />
Empfangsraum<br />
Senderaum Bad, Wohnung C33<br />
WC-Spülung<br />
Bad/WC, Wohnung<br />
C23 (C3/33/5)<br />
Fallhammer auf WC Bad/WC, Wohnung<br />
C23 (C3/33/5)<br />
Lavabo<br />
Fallhammer auf<br />
Lavabo<br />
Bad/WC, Wohnung<br />
C23 (C3/33/5)<br />
Bad/WC, Wohnung<br />
C23 (C3/33/5)<br />
Fallhammer auf WC Schlafzimmer<br />
Wohnung C23<br />
(C3/33/4)<br />
Mess-Nr.<br />
Geräusch<br />
Mess-<br />
wert<br />
Korrektur-<br />
faktoren<br />
Beurteilungs<br />
pegel<br />
Mindest-<br />
Anforderung<br />
nach SIA<br />
Erhöhte<br />
Anforderung<br />
nach SIA<br />
LA<br />
K1 K4 CV<br />
Lr,H<br />
Lr,H<br />
dBA<br />
dB dB dB<br />
dBA<br />
dBA<br />
dBA<br />
HS 01 E / F 37 -4 0 0 33 38 35<br />
HS 02 E / B 42 -4 -12 0 26 43 40<br />
HS 03 E / F 33 -4 0 0 29 38 35<br />
HS 04 E / B 43 -4 -12 0 24 43 40<br />
HS 06 E / B 45 -4 -12 0 29 38 35<br />
Nebengeräusche<br />
Der Grundschallpegel war um die 28dBA. Als Folge davon ist die Messung<br />
des Lavabos um 1dBA zu schlecht. Da das Resultat aber deutlich unterhalb<br />
des erforderlichen Grenzwertes ist, wird keine Korrektur angebracht.<br />
6. Beurteilung<br />
Die Messungen zeigen, dass die sanitären Geräusche aller Apparate am <strong>Sanitär</strong>rahmen der Firma<br />
<strong>Scartazzini</strong> am getesteten Objekt die Mindest-, wie auch die erhöhten Anforderungen der Norm<br />
SIA 1818/2006 deutlich einhalten. Als Voraussetzung sind in diesem Objekt die Sende- und Empfangsräume<br />
optimal übereinanderliegend.<br />
Die Messungen in das untenliegende Bad/WC sind mit anderen, abgeschwächten Anforderungen<br />
zu vergleichen. Selbst wenn diese Anforderungen einem Wohn- und Schlafzimmer entsprechen<br />
müssten, wären die Pegel mit dem Fallhammer eingehalten.<br />
Das Resultat weist aber auch darauf hin, dass die mit dem Einbau beauftragten Firmen (<strong>Sanitär</strong>installateur,<br />
Gipser, etc.) sauber und fachmännisch gearbeitet haben. Dieser Umstand kann nicht<br />
genügend erwähnt werden, da er entscheidend für den Schallschutz der <strong>Sanitär</strong>elemente ist.<br />
Ebenso können die Resultate des Schallschutzes nur auf Gebäude bezogen werden, bei denen<br />
auch gleichartige bauliche Verhältnisse vorliegen. So z.B. können die Verwendung anderer<br />
Dämmstoffe oder die unsachgemässe Verlegung der Beplankungen (Körperschallbrücken) grosse<br />
akustische Veränderungen bewirken.
Seite 6 von 6<br />
Die durchgeführten Messungen nach SIA 181/2006 sind gut reproduzierbar. Der EMPA-Pendelfallhammer<br />
erzeugt einen hohen Anregungspegel und selbst mit den in Tabelle 12 (SIA 181/2006)<br />
angegebenen Korrekturwerten K4 resultieren aus Erfahrung deutlich höhere Messpegel als das<br />
Schallempfinden der Bewohner zeigt. Die Einhaltung der Beurteilungspegel ist daher nur mit sehr<br />
gut entkoppelten, optimal eingebauten und vollständig hohlraumgedämpften <strong>Sanitär</strong>rahmen<br />
möglich.