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Was Hornissen wissen - Aare Energie AG

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8 Spot [ Seife ]<br />

Synthetische Flüssigseifen<br />

haben die<br />

klassische Seife heute<br />

weitgehend verdrängt.<br />

Saubere Zahlen<br />

Pro Kopf verbrauchte die Schweizer<br />

Bevölkerung 2008 15,3 Kilogramm<br />

Seifen, <strong>Was</strong>ch- und Rei -<br />

nigungsmittel. Insgesamt wurden<br />

117 721 Tonnen dieser Sauber -<br />

macher verkauft. Den grössten<br />

An teil machen mit 54 643 Tonnen<br />

die Textilwaschmittel aus, Seifen<br />

folgen mit 1296 Tonnen Absatz<br />

auf dem letzten Platz. Der Trend<br />

geht laut Verband der schweize -<br />

rischen Seifen- und <strong>Was</strong>ch mittel -<br />

industrie in Richtung Nach haltig -<br />

keit: zu ökologisch abbau baren<br />

Produkten und <strong>Was</strong>ch mitteln, die<br />

auch bei niedrigen Temperaturen<br />

gründlich reinigen.<br />

Saubere<br />

Sache<br />

Traditionelle Seife entsteht durch das Versieden von Lauge und Fett.<br />

Wir waschen ab und uns die<br />

Hände. Und schrubben<br />

beim Frühlingsputz Bad und<br />

Böden. Doch warum macht<br />

Seife sauber? Und wie hat sich<br />

die Rezeptur über die Jahre<br />

verändert?<br />

Die spinnen, die Römer. Obwohl sie als<br />

Erste die reinigende Kraft von Seife erkannten,<br />

verschrien sie den Saubermacher<br />

als Produkt für Weicheier und «wuschen»<br />

ihre Körper lange Zeit mit Bimsstein. Auch der<br />

Adel im Mittelalter griff statt zur Seife lieber zu<br />

Puder und reichlich Parfüm. Bis ins 17. Jahrhundert<br />

waren Ärzte gar der Meinung, <strong>Was</strong>ser verunreinige<br />

den Körper. Dabei versiedeten die Araber<br />

bereits im 7. Jahrhundert Lauge und Öl zu<br />

Seife – eine Mixtur, die wir heute noch kennen.<br />

Bereit für eine kleine Lektion Chemie? Traditionelle<br />

Seife entsteht also durch das Ver -<br />

kochen pflanzlicher oder tierischer Fette mit<br />

Lauge. Verwendet man Kalilauge, entsteht<br />

Schmierseife, mit Natronlauge Kernseife. Die<br />

reinigende Wirkung beruht auf den so genannten<br />

Tensiden, die durch das Versieden entstehen.<br />

Das eine Ende dieser wasserlöslichen Moleküle<br />

ist hydrophil (= wasserliebend), das andere<br />

lipophil (= fettliebend). Die Teilchen docken mit<br />

ihrer fettliebenden Seite an Schmutzpartikel an,<br />

kreisen diese ein und können – da die Flecken<br />

durch die Moleküle eine hydrophile Oberfläche<br />

erhalten – mit <strong>Was</strong>ser weggespült werden. Zudem<br />

setzen Tenside die Oberflächenspannung<br />

von <strong>Was</strong>ser herab, sodass dieses in den Schmutz<br />

eindringen kann.<br />

Mithilfe von Tensiden reinigen auch Shampoo,<br />

Putz- oder <strong>Was</strong>chmittel. Allerdings haben<br />

hochentwickelte, synthetische Tenside auf Basis<br />

von Erdöl oder Kohle die natürliche Seife heute<br />

fast gänzlich verdrängt. Denn klassische Seife<br />

ist wohl biologisch abbaubar, sie schädigt durch<br />

die enthaltene Lauge jedoch feine Stoffe wie<br />

Seide oder Wolle und trocknet die Haut aus.<br />

Wie wenn der Frühlingsputz nicht so schon<br />

aufreibend genug wäre.<br />

NICOLE RÜSCH<br />

FOTO: GETTY IM<strong>AG</strong>ES; GEORGE MARKS/HULTON ARCHIVE, ACHIM SASS

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