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Fernwärme (PDF, 805.67 KB)

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Juli 2013<br />

Hintergrund<br />

<strong>Fernwärme</strong>versorgung aus dem Kraftwerk Datteln 4<br />

Für E.ON ist Datteln seit Jahrzehnten ein bewährter Kraftwerksstandort im Ruhrgebiet.<br />

Der Standort eignet sich durch die Anbindung an das Kanal- und Schienennetz<br />

in besonderer Weise für den Bau und Betrieb eines Steinkohlekraftwerks.<br />

Die vorhandenen Kraftwerksblöcke 1-3 in Datteln liefern derzeit nicht nur 20 Prozent<br />

des Bahnstroms für die Deutsche Bahn, sondern stellen rund 50 Prozent des Raumwärmebedarfs<br />

der Stadt Datteln für die Beheizung und für die Warmwasseraufbereitung<br />

zur Verfügung.<br />

Das neue Kraftwerk Datteln 4 soll die vorhandene gut ausgebaute Infrastruktur des<br />

Dattelner <strong>Fernwärme</strong>netzes auch für die kommenden Jahrzehnte für die zuverlässige<br />

und umweltfreundliche Bereitstellung von Wärme nutzen und wird sogar in der Lage<br />

sein, das mehr als das Fünffache der bisherigen <strong>Fernwärme</strong>leistung, nämlich bis zu<br />

380 Megawatt (MW) th , bereitzustellen und zu einem wesentlichen Teil die <strong>Fernwärme</strong>versorgung<br />

des mittleren Ruhrgebiets sicherzustellen. Somit ersetzt es auch die<br />

<strong>Fernwärme</strong>produktion des Altkraftwerks Shamrock in Herne.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, kurz auch KWK-Technik genannt, ist die gleichzeitige, gekoppelte<br />

Erzeugung von Strom und Nutzwärme.<br />

Das Kraftwerk Datteln 4 wird als Dampfkraftwerk ausgelegt, in dessen Kessel – dem<br />

Dampferzeuger – Steinkohle verbrannt wird und Wasser unter hohem Druck zum<br />

Sieden gebracht wird.<br />

Der entstehende Wasserdampf treibt die mit dem Generator gekoppelte Turbine an.<br />

Der Generator wandelt die mechanische Energie der Drehbewegung der Turbine in<br />

elektrische Energie um. Dabei gibt der Wasserdampf etwa 70 Prozent seiner Energie<br />

bereits im Hoch- und Mitteldruckteil der Turbine für die Stromerzeugung ab.<br />

Für die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) im Kraftwerk Datteln 4 wird ein<br />

Teil des Wasserdampfs des Mitteldruckteils der Turbine ausgekoppelt und über einen<br />

Wärmetauscher - den Heizkondensator – geleitet.<br />

Der Wärmetauscher überträgt die Wärmeenergie an das Fernheizwasser in der Vorlaufleitung<br />

des <strong>Fernwärme</strong>netzes, welches die Wärme durch das Fernheiznetz zum<br />

Kunden bringt.<br />

Impressum<br />

E.ON Kraftwerke GmbH<br />

Neubauprojekt Datteln 4<br />

Im Löringhof 10<br />

45711 Datteln<br />

treffpunkt-datteln@eon.com<br />

www.kraftwerk-datteln.com


Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Umfangreiches <strong>Fernwärme</strong>netz<br />

Heißes Wasser auf verborgenen Wegen<br />

Die Rohrleitungen des Fernheiznetzes bestehen aus stark wärmegedämmten Stahlmantelrohren,<br />

zwei parallel verlegten Vor- und Rücklaufleitungen, die größtenteils<br />

unterflur verlaufen.<br />

Das Medium in den Rohrleitungen ist heißes Wasser. Mit einer Temperatur von bis zu<br />

140 Grad Celsius wird es über die Vorlaufleitung kontinuierlich zum Kunden in die<br />

Übergabestation transportiert.<br />

In der Übergabestation gibt das Fernheizwasser Wärme an die vorhandene Hausanlage<br />

über einen Wärmetauscher ab und wird abgekühlt über die Rücklaufleitung<br />

wieder zurück zum Kraftwerk geleitet. Die Rücklauftemperatur des Fernheizwassers<br />

beträgt dabei rund 70 Grad Celsius.<br />

Die Übergabestation beim Verbraucher enthält in kompakter Bauweise alle notwendigen<br />

Mess-, Regel- und Sicherheitsinstallationen sowohl für das kundenseitige Heizsystem<br />

als auch für die Trinkwassererwärmung. Die Wärmemenge ist dabei abhängig<br />

von der Außentemperatur und dem individuellen Bedarf der <strong>Fernwärme</strong>kunden.<br />

Durch die Anwendung der KWK-Technik lässt sich der Energienutzungsgrad des eingesetzten<br />

Brennstoffes für ein Steinkohlekraftwerks deutlich erhöhen. Der Brennstoffnutzungsgrad<br />

– auch als Gesamtwirkungsgrad bezeichnet – kann in Abhängigkeit<br />

vom Betriebszustand der Gesamtanlage über 60 Prozent steigen.<br />

Jedoch sinkt durch die für <strong>Fernwärme</strong>zwecke der Turbine entnommene Dampfmenge<br />

die Stromproduktion - im Kraftwerk Datteln 4 je nach Betriebszustand der Anlage um<br />

160 bis zu 290 kW elektrische Leistung pro 1.000 kW Fernheizleistung.<br />

Seite 2 | Hintergrund


Prinzipschnitt <strong>Fernwärme</strong>leitungen<br />

Das Fernheiznetz in Datteln benötigt zurzeit etwa eine Wärmeleistung von 70 MW th<br />

und versorgt circa 10.000 Haushalte. Um den Umweltvorteil der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung zukünftig noch stärker zu nutzen, wird die neue Anlage so ausgelegt, dass<br />

bis zu 380 MW <strong>Fernwärme</strong> produziert werden können. Bis zu 310 MW <strong>Fernwärme</strong><br />

können davon über eine neu zu errichtende, rund 13 Kilometer lange Fernheiztrasse<br />

nach Recklinghausen transportiert werden. Auf einem großen Teil dieser Fernheiztrasse<br />

wird E.ON einen Radweg anlegen.<br />

<strong>Fernwärme</strong>trasse Recklinghausen - Datteln.<br />

Mit dieser Leitung wird auch der Wärmeanteil transportiert, der bislang in dem 1957<br />

in Betrieb gegangenen Steinkohlekraftwerk Shamrock in Wanne-Eickel erzeugt wurde.<br />

Dieses wurde 2013 außer Betrieb genommen.


Für die Absicherung der Fernheizleistung aus dem Kraftwerk Datteln 4 wurde in<br />

Shamrock eine neue ölgefeuerte Besicherungs- und Spitzenlastkesselanlage errichtet.<br />

Diese wird jedoch nur als Reserve vorgehalten und nur in Betrieb genommen,<br />

wenn die Wärmeversorgung aus Datteln 4 nicht zur Verfügung stehen sollte.<br />

Die Besicherung der <strong>Fernwärme</strong>versorgung für das Stadtgebiet Datteln erfolgt durch<br />

die ebenfalls ölgefeuerten Hilfskessel auf dem Gelände des Kraftwerks Datteln 4, die<br />

ansonsten nur für das Anfahren des Steinkohlekraftwerksblocks vorgesehen sind.<br />

Umweltschonende Energie<br />

Für die Umwelt wärmstens zu empfehlen<br />

Weil durch die Erzeugung von Strom und Wärme mit Hilfe der KWK-Technik weniger<br />

Brennstoff benötigt wird als bei der getrennten Erzeugung, ist die <strong>Fernwärme</strong>bereitstellung<br />

aus Datteln 4 neben dem ohnehin hohen Wirkungsgrad bei der Steinkohlenverstromung<br />

zusätzlich ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz durch Energieeffizienz.<br />

Insgesamt können durch die <strong>Fernwärme</strong>erzeugung in Datteln 4 pro Jahr mehrere<br />

100.000 t CO 2 -Emissionen vermieden werden.<br />

Das neue Kraftwerk Datteln 4 wird durch die Kraft-Wärme-Kopplung den größten<br />

Anteil der gesamten Netzeinspeisung der E.ON im Ruhrgebiet leisten und rund<br />

100.000 Haushalte mit <strong>Fernwärme</strong> versorgen. Damit wird das Kraftwerk Datteln 4<br />

rund 50 Prozent des Raumwärmebedarfs der Stadt Datteln bereit stellen und auch<br />

die Versorgung für Recklinghausen, Herne und Bochum übernehmen. Zusätzlich ist<br />

Datteln 4 in der Lage, für Castrop-Rauxel und Dortmund-Bodelschwingh <strong>Fernwärme</strong><br />

bereit zu stellen und hat darüber hinaus noch weiteres Ausbaupotenzial. Damit wird<br />

Datteln 4 zu den zehn größten Heizkraftwerken in Deutschland gehören.<br />

Die konsequente Anwendung der KWK-Technik zur <strong>Fernwärme</strong>erzeugung verdeutlicht<br />

ebenso wie die hocheffiziente Stromproduktion für die Deutsche Bahn die umweltfreundliche<br />

und klimaschonende Nutzung von Steinkohle im neuen Kraftwerk<br />

Datteln 4.<br />

<strong>Fernwärme</strong>versorgung mit Datteln 4<br />

Seite 4 | Hintergrund

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