magazin - DRK Landesverband Brandenburg eV

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macht bereits der Zusatz auf dem Ortsschild
von Solferino aufmerksam: „Qui è
nata l’idea della Croce Rossa“ – ‚Hier wurde
die Rotkreuzidee geboren.’ Kein Rotkreuzler
kann sich der „Magie“ dieses Ortes
entziehen. Am 24. Juni 1859 lieferten sich
verbündete Italiener und Franzosen im Zuge
der italienischen Unabhängigkeitskriege
eine erbitterte Schlacht gegen Österreich,
zu dem das Gebiet noch gehörte. Am Abend
des 24. Juni, als die Schlacht vorbei war, traf
Dunant hier ein. Eigentlich war er geschäftlich
unterwegs, aber angesichts des menschlichen
Elends, das er vorfand, organisierte
er stattdessen mithilfe der lokalen Bevölkerung
eine provisorische Verwundetenpflege
– und ersann noch an Ort und Stelle
die Idee einer internationalen Hilfsorganisation.
Die Magie der historischen Stätten
Solferino erinnert ebenso wie der zweite
Schauplatz, das nur wenige Kilometer entfernte
San Martino – seit damals mit dem
Namenszusatz „della Battaglia“, das italienische
Wort für ‚Schlacht’ – und das Nachbarstädtchen
Castiglione an die Ereignisse
von 1859. In Castiglione erzählt die Gedenktafel
im Dom, dass Dunant hier ein
Behelfslazarett eingerichtet hatte. Vor dem
Dom ehrt ein Denkmal die „Donne eroiche“,
die heldenhaften Frauen, die Dunant
zur Seite standen. Und in einer Villa gleich
nebenan ist das Zimmer erhalten, wo Dunant
gewohnt hat. In der Via Garibaldi
beherbergt ein nobles Haus seit 1959 das
Internationale Rotkreuzmuseum, wo uns
die Leiterin Maria Grazia Baccolo empfängt
und bei allem Stolz nicht die organisatorischen
und finanziellen Schwierigkeiten
verschweigt, mit denen auch diese Einrichtung,
ein Herzstück der Rotkreuzgeschichte,
zu kämpfen hat…
Von Castiglione nach Solferino geht alljährlich
Ende Juni ein Fackelzug mit Rotkreuzlern
aus aller Welt. Gern hätten wir
daran teilgenommen, doch das Italienische
Rote Kreuz hatte uns mit einer kurzfristigen
Terminverlegung einen Strich durch die
Rechnung gemacht. Also fahren wir mit
unserem Bus nach Solferino: steigen zum
Burgplatz hinauf, wo der Ortsverein Solferino
seinen Sitz hat; klettern auf den mittelalterlichen
Festungsturm, von wo aus
man das Schlachtfeld überblickt; wandern
zum Rotkreuzdenkmal, wo sich jedes Mitgliedsland
mit einem Stein darstellt. Höhepunkt
ist das Ossario, das Beinhaus, wo der
Besucher schaudernd auf die Mauernischen
blickt, in denen hinter Drahtgittern die Gebeine
der damals gefallenen Soldaten ihre
letzte Ruhe gefunden haben. Das Gebinde,
das wir 2001 bei unserer ersten Solferino-
Fahrt dort niedergelegt haben, ist immer
noch da…
In Heiden, unserem letzten Reiseziel, hat
Dunant nach der Stuttgarter Zeit seinen
letzten Aufenthaltsort gefunden. Im heute
noch praktizierenden Dorfkrankenhaus hat
er schließlich 18 Jahre lang ein Zimmer
bewohnt und starb hier am 30. Oktober
1910. Im Erdgeschoss bewahrt das Dunant-
Museum die Erinnerung an den berühmten
Bewohner und sein Werk. Auf dem Aussichtsplatz
in der Ortsmitte, hoch über dem
Bodensee, wo Dunant häufig saß, steht sein
Denkmal – seine letzte Spur auf unserer
Reise.
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gESICHTER DES rOTEN kREUZES
Neue Daueraustellung
Jessica Veronelli, Vorsitzende des Ortsverbandes
in Diedersdorf, hat im Juni das neu
gestaltete Internationale Rotkreuz- und
Rothalbmondmuseum in Genf besucht.
„Der Besuch des Museums hat mich auch
emotional stark berührt“, sagt Jessica Veronelli.
Die neue Dauerausstellung ‚Das
humanitäre Abenteuer‘ wurde von namhaften
Architekten aus drei verschiedenen
Kontinenten gestaltet. Vor dem Umbau war
die Ausstellung chronologisch aufgebaut,
jetzt ist sie thematisch
ausgerichtet und verfügt
über zusätzliche
600 Quadratmeter.Die
neue Ausstellung zeigt
in drei Teilen verschiedene
Gesichter des Roten
Kreuzes. Der rote
Faden sind zwölf Zeitzeugen, darunter
Carla del Ponte, Chefanklägerin des Jugoslawien-Tribunals
von 1999 bis 2007, Emmanuel
Jal, ein Kindersoldat aus dem Sudan,
oder Liliose Iraguha, Überlebende des
Völkermordes in Ruanda.
„Da nicht jeder Rotkreuzler nach Genf
fahren kann, wäre es doch eine schöne Aufgabe
für das Brandenburger rotkreuzmagazin,
seinen Lesern das Museum detaillierter
vorzustellen.“, sagt Jessica Veronelli. g
Grandios gefeiert in Gransee
In allen Brandenburger Gemeinschaften des DRK wurde – in oft sehr unterschiedlicher, immer origineller Weise –
das Verbandsjubiläum gefeiert. Wir zeigen, was in Gransee los war.
Die Feier im Rotkreuzjubiläumsjahr wurde in
Kooperation mit der Stadt Gransee geplant. So
stand das diesjährige Granseer Stadtfest am
Kindertag ganz im Zeichen der Kinder und
des Roten Kreuzes. Der Höhepunkt war die
nachgestellte historische Schlacht von Solferino,
die als Initialzündung für die Idee von der
„Hilfe allein nach dem Maß der Not“ des Rotkreuzgründers
Henry Dunant gilt. Mit dem
zweiten stellvertretenden Bürgermeister Klaus
Pölitz hatte man für die Schlachtnachstellung
die ideale Dunant-Besetzung gefunden.
Das DRK von Gransee zeigte mit vielen verschiedenen
Ständen rund um die Marienkirche
die volle Bandbreite seiner Angebote und
Dienstleistungen. Sehr gut kam die alkoholfreie
Cocktailbar an, die von Mitarbeitern des
Hauses Kokon (Wohnstätte für Abhängigkeitskranke)
gestaltet und betreut wurde. Bei der
großen Luftballonaktion stellten sich die Kinder
zu einem großen Kreuz auf und ließen auf
ein Kommando alle gleichzeitig ihre – natürlich
knallroten – Luftballons fliegen. „Wir haben
das erste Mal ein Fest von dieser Größe
ausgerichtet“, sagt Iris Utecht, Kreisgeschäftsführerin
des KV Gransee. „Alle waren im Einsatz,
um vor und hinter den Kulissen zum
Gelingen beizutragen. Das hat toll geklappt
und wir haben gleichzeitig auch viel dabei gelernt
für die nächste große Veranstaltung.“ g
Das DRK wird nach der Machtübernahme
der Nationalsozialisten schrittweise gleichgeschaltet
und nationalsozialistisch überformt.
12. August: Neufassung und Erweiterung der
Genfer Abkommen: Schutz von Zivilpersonen
in Kriegszeiten.
23. Oktober: Gründung des DRK
der DDR mit Sitz in Dresden
Das DRK verlegt seinen Dienstsitz
von Bonn nach Berlin.
Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung
sowie derzeit 187 anerkannte Nationale
Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften feiern das
Gründungsjubiläum 150 Jahre Rotes Kreuz.
1925 1933 1939-1945 1949 1950
1952 1990 9. November: Fünf der aus dem
2001 2013
27. Mai: Gründung des
Im Zweiten Weltkrieg sind über 600 000 DRK-
4. Februar: Neugründung des DRK in
DRK der DDR neu gebildeten Landesverbände
erklären ihren Beitritt
Jugendrotkreuzes (JRK)
Kräfte im Einsatz, vor allem Frauen. Tätigkeitsfelder
sind u.a. die Verwundetenhilfe, die
zum DRK zum 1. Januar 1991.
der Bundesrepublik Deutschland.
23. Juni: Gründung des DRKin
Berlin
Landesverbandes Brandenburg e. V.
Fürsorge für Kriegsgefangene, der Luftschutz.
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