zum Download - Seniorenstiftung Prenzlauer Berg
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28. Ausgabe – April 2011<br />
Herbst<br />
Feuer
Geborgen in guten Händen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Vorwort..........................................................................................................................1<br />
Oninia senglaubi oder wie man als Frosch zu einem schönen Namen kommt.....2<br />
Gesunde Ernährung für Diabetiker............................................................................3<br />
Schüler und Senioren erzählen von den „Brüchen“ ihres Lebens<br />
I Bewegende Berichte aus einer „gebrochenen“ Zeit...........................................4<br />
II Brüche und Brücken.............................................................................................5<br />
III Kein Krieg, nirgends!............................................................................................7<br />
Gemeinsames Erinnern an verstorbene Bewohner...................................................9<br />
Neujahrsempfang mit Ehrungen..............................................................................10<br />
Von einer, die auszog, um einzuziehen ...................................................................13<br />
Wir tun Gutes – Selbstgestricktes für bedürftige Kinder gespendet......................14<br />
Ein Dank für gute Taten – Ein gekürztes Kleid und Cancan <strong>zum</strong> Fasching..........16<br />
Kostüme, Pfannkuchen und schwingende Tanzbeine............................................18<br />
Zum Fasching im ServiceWohnen Haus 33 am 28. Februar 2011.........................19<br />
Laudatio <strong>zum</strong> Hundertsten.......................................................................................20<br />
Frauentagsfeier einmal anders..................................................................................22<br />
100. Geburtstag von Frau Elli Becker........................................................................22<br />
Herta Matthaei ist 102 Jahre alt.................................................................................23<br />
April.............................................................................................................................23<br />
„Treff der Generationen“ im Haus 32.......................................................................24<br />
Mundart – die Seele der Sprache..............................................................................25<br />
Ein unfreiwilliges Original........................................................................................26<br />
Besuch aus dem Tierhaus..........................................................................................27<br />
Unsere Therapiehunde..............................................................................................28<br />
Ein Spaziergang..........................................................................................................29<br />
Zu Weihnachten.........................................................................................................29<br />
Schon wieder ist ein Jahr vorbei................................................................................30<br />
Alle Jahre wieder….....................................................................................................31<br />
10 Jahre Wiedereröffnung Gürtelstraße 32 .............................................................32<br />
Impressum.................................................................................................................33
HERBST<br />
FEUER 1<br />
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
H<br />
haben Sie Ihre Nase schon aus dem Fenster<br />
gestreckt? Man kann den Frühling schon<br />
schnuppern und sehen, in unseren Gärten blühen<br />
die Krokusse. Nach dem Bibberwinter haben<br />
die Wetterfrösche einen schönen Frühling versprochen<br />
– etwas über Frösche finden Sie auch in diesem<br />
neuen „Herbstfeuer“.<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Die Uhrzeit wurde schon wieder umgestellt auf<br />
Sommer! Hoffentlich merken wir mehr vom Sommer als von der Stunde, die uns<br />
jetzt erstmal fehlt. Mehr Licht, nämlich natürliches Licht, ist gesund und noch dazu<br />
kann man schon am frühen Morgen die Vögel zwitschern hören. Langschläfer haben<br />
den Spruch erfunden „Der frühe Vogel kann mich mal“, dagegen gilt, wer früh<br />
aufsteht hat mehr vom Tag. Fleißige Hände sind schon dabei die Grünanlagen zu<br />
pflegen, Gartenmöbel zu reinigen und aufzustellen. Bald können Sie draußen Kaffee<br />
trinken. Unsere Küchenmitarbeiter haben sich einiges einfallen lassen, um Sie<br />
im Frühling und im Sommer mit besonderen Angeboten zu überraschen.<br />
Natürlich lesen Sie in diesem Heft wieder etwas über ein paar Feiern und Geburtstage:<br />
Der Weltfrauentag feierte am 8. März sein 100. Jubiläum. Auf die gleiche Zahl<br />
an Jahren oder gar mehr konnten wieder unsere Jubilare zurückblicken. Apropos<br />
feiern, auch der Karneval oder Fasching kam bei uns nicht zu kurz. Die Berliner<br />
Senioren verstehen es zu feiern. Selbst das Abschneiden der Krawatten an „Weiberfasching“<br />
haben sie drauf.<br />
Dreimal sehr gut bescherten uns die Prüfungen des Medizinischen Dienstes in<br />
den Einrichtungen Stavangerstraße 26, Gürtelstraße 32a und Gürtelstraße 33. Das<br />
können wir mit Stolz berichten.<br />
Viele angenehme Stunden, ein paar positive Überraschungen, Gesundheit und<br />
viel Sonnenschein wünsche ich Ihnen für die nächsten Monate.<br />
Ihr Wilfried Brexel, Vorstandsvorsitzender
Geborgen in guten Händen<br />
2<br />
Neues aus der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
W<br />
Oninia senglaubi<br />
– oder wie man als Frosch zu einem schönen Namen kommt<br />
enn man nicht gerade Goethe oder Beethoven heißt und der Nachwelt geniale<br />
Werke hinterlassen kann, fällt es ziemlich schwer, „unsterblich“ zu<br />
werden. Es sei denn, man hat sich als Wissenschaftler oder als jemand, der sich<br />
um die Wissenschaft verdient gemacht hat, einen hervorragenden Ruf erworben.<br />
Dann kann es nämlich passieren, dass man Namensvetter (oder -cousine) einer<br />
irgendwo auf der Welt neu entdeckten (oder gezüchteten) Tier- oder Pflanzenart<br />
wird*. Wem diese höchste Ehre zuteil<br />
wird, hat den Sprung in die „Unsterblichkeit“<br />
geschafft, denn ein einmal<br />
(korrekt) vergebener Artname kann<br />
nicht mehr geändert werden.<br />
Seit Ende vergangenen Jahres gehört<br />
nun auch Prof. Dr. Konrad Senglaub,<br />
den die Leser des Herbstfeuers<br />
bestens durch seine informativen<br />
zoologischen Artikel kennen,<br />
zu diesen Würdenträgern der Wissenschaft.<br />
Hat doch einer seiner<br />
Schüler, Dr. Rainer Günther<br />
vom Museum für Naturkunde Berlin, in einem entfernten<br />
Winkel der Erde, nämlich auf der indonesischen Halbinsel Onin, eine neue Engmaulfroschart<br />
entdeckt und ihr den Namen seines Doktorvaters und wissenschaftlichen<br />
Förderers Konrad Senglaub verliehen: Oninia senglaubi.<br />
Oninia senglaubi – ein kleiner Frosch mit einem großen Namen!<br />
Wir gratulieren nicht nur Herrn Prof. Senglaub von ganzem Herzen zu dieser besonderen<br />
Auszeichnung, sondern dem frisch nach ihm getauften indonesischen<br />
Frosch ebenso herzlich zu seinem schönen neuen Namen, den er mit Stolz und<br />
für alle Zeiten tragen möge.<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter, Gürtelstr. 32/32a<br />
* Ein prominentes Beispiel hierfür ist die kürzlich verstorbene Loki Schmidt, nach der die Bromelien Puya<br />
lokischmidtiae und Pitcairnia lokiae sowie der Skorpion Tityus lokiae benannt sind.
HERBST<br />
FEUER 3<br />
Neues aus der Stiftung<br />
Gesunde Ernährung für Diabetiker<br />
Vorschriften für Diabetiker-Lebensmittel aufgehoben<br />
Geborgen in guten Händen<br />
A<br />
uch wenn Sie noch nie von der Diät-Verordnung und ihren strengen Vorgaben<br />
für Diabetiker-Lebensmittel gehört haben, interessiert es Sie möglicherweise,<br />
dass mit dem 9. Oktober 2010 diese Regelungen entschärft<br />
wurden. Denn das betrifft auch unsere Einrichtungen und etliche Bewohner.<br />
Bisher war nämlich z.B. vorgeschrieben,<br />
dass in Lebensmitteln, die für<br />
Diabetiker geeignet sein sollten, Zucker<br />
durch bestimmte Austauschstoffe<br />
oder Süßungsmittel ersetzt<br />
werden musste. Alle Einrichtungen<br />
mit Gemeinschaftsverpflegung<br />
(z.B. Heime) mussten den<br />
Diabetikern solche für sie geeigneten<br />
Lebensmittel anbieten.<br />
Das ist jetzt weggefallen. In der<br />
Gesetzesbegründung heißt es: „Nach<br />
wissenschaftlichem Kenntnisstand benötigen Personen mit Diabetes mellitus keine<br />
speziellen diätetischen Lebensmittel mehr, da für sie inzwischen die gleichen<br />
Empfehlungen für eine gesunde Ernährung gelten wie für die Allgemeinbevölkerung“,<br />
womit eine „ausgewogene vollwertige Mischkost“ gemeint ist. Früher hätte<br />
man gesagt: „Alles mit Maß!“<br />
Schön, dass in dieser Welt auch mal etwas einfacher wird! Aber so einfach ist es<br />
eben doch nicht. Denn viele Diabetiker haben sich über Jahre oder gar Jahrzehnte<br />
an ihre speziellen Lebensmittel, mit denen es ihnen gut ging, gewöhnt. Was ihnen<br />
einst als lebensnotwendig beigebracht wurde, soll plötzlich sinnlos gewesen sein?<br />
Das ist schwer einzusehen und stimmt auch so nicht. Richtig ist aber, dass bei einer<br />
„ausgewogenen vollwertigen Mischkost“ Diabetikerprodukte völlig überflüssig<br />
sind. Deshalb bieten wir lieber eine gesunde Ernährung und die dazugehörige<br />
Aufklärung und Beratung an.<br />
Yvonne Gast, Küchenleiterin<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter Gürtelstr. 32/32a
Geborgen in guten Händen<br />
4<br />
Neues aus der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Bewegende Berichte aus einer „gebrochenen“ Zeit<br />
A<br />
Schüler und Senioren erzählen von den „Brüchen“ ihres Lebens (I)<br />
m John-Lennon-Gymnasium in Berlin-Mitte gibt es eine Schülerzeitung,<br />
die den programmatischen Namen „Penny Lane“ trägt* und die bereits<br />
mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt beim Schülerzeitungswettbewerb des<br />
„Spiegel“. In der „Penny Lane“ schreiben Schüler für Schüler – ganz so wie in unserem<br />
„Herbstfeuer“ Senioren für Senioren schreiben. Was liegt also näher als ein<br />
gemeinsames, Generationen übergreifendes Projekt dieser beiden „ausgezeichneten“<br />
Zeitungen?<br />
Ein verbindendes Thema war schnell<br />
gefunden: „Breaks“ (zu Deutsch: „Brüche“/„Umbrüche“,<br />
auch „Unterbrechungen“/„Pausen“)<br />
soll der Titel der<br />
nächsten Penny-Lane-Ausgabe sein.<br />
Das führte uns zu der Frage, was junge<br />
Leute über die Lebensumbrüche der Älteren<br />
und umgekehrt die Hochbetagten<br />
über die Schülergeneration und deren<br />
Brüche wissen? Als die heute Alten so alt wie die heute Jungen waren, war Krieg<br />
– der Bruch des 20. Jahrhunderts! Welche Brüche in ihrem persönlichen Leben<br />
durch den Zweiten Weltkrieg ausgelöst wurden, das wollten die Schüler von den<br />
Senioren erfahren, und luden deshalb unsere mittlerweile zu den letzten Zeitzeugen<br />
gehörenden Heimbewohner in ihre Schule ein.<br />
Dort trafen sich am 14. Januar schließlich acht Heimbewohner (84-94 Jahre alt)<br />
aus allen vier Stiftungshäusern mit mehr als doppelt so vielen Gymnasiasten (13-<br />
18 Jahre alt). Die Schüler hatten sich gut vorbereitet und fragten zuerst danach, wie<br />
der Zweite Weltkrieg das Leben verändert habe. Was darauf folgte, kann man in ein<br />
paar Zeilen wie diesen nicht wirklich wiedergeben …<br />
* „Penny Lane“ ist der Name eines bekannten Beatles-Songs, der nach einer belebten Straße in Liverpool<br />
benannt ist, in deren Nähe John Lennon und Paul McCartney aufwuchsen. Im Text werden alltägliche Szenen<br />
und Menschen beschrieben, die unscheinbare, manchmal seltsame Dinge tun und damit das Leben auf der Penny<br />
Lane prägen.
HERBST<br />
FEUER 5<br />
Neues aus der Stiftung<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Reihum erzählten die Senioren – teils mit Tränen in den Augen, teils mit versagender<br />
Stimme – von den bittersten Erfahrungen ihres Lebens: der junge Soldat,<br />
der mit 17 Jahren drei Dinge gelernt hatte: stramm stehen, „Heil Hitler“ rufen<br />
und schießen; die junge Mutter, die auf der Flucht gemeinsam mit ihrem Säugling<br />
Hungertyphus bekam, was die Mutter knapp überlebte, das Kind jedoch nicht,<br />
sodass sie es am Wegrand „begraben“ musste; die ausgebombte Familie, die dann<br />
auch noch wie viele andere ihre Heimat verlassen musste; die junge Ehefrau, die<br />
ihren Mann im Krieg verlor und mit ihm ihre ersten Träume begrub.<br />
Diese Berichte ließen in all ihrer Traurigkeit niemanden kalt, und doch kam während<br />
des Gesprächs nie ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Verzagtheit auf –<br />
ganz im Gegenteil! Denn anschließend erzählten dieselben Senioren, wie sie nach<br />
diesen furchtbaren Verlusten ihr Leben neu in die Hand genommen, das Land wieder<br />
aufgebaut, Familien gegründet und ihren Beruf wieder aufgenommen oder neu<br />
erlernt haben. Und plötzlich funkelten ihre Augen und man bekam eine Ahnung<br />
davon, mit welcher Energie und Willenskraft sie all dies bewerkstelligt hatten.<br />
Dagmar Häusler, Mitarbeiterin Betreuung, Stavangerstr. 26<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter, Gürtelstr. 32/32a<br />
A<br />
Brüche und Brücken<br />
Schüler und Senioren erzählen von den „Brüchen“ ihres Lebens (II)<br />
m 25. Februar kamen wir erneut zu einem Gespräch zusammen: vier<br />
Schülerinnen und ein Schüler des John-Lennon-Gymnasiums und acht<br />
Bewohnerinnen und zwei Bewohner aus der <strong>Seniorenstiftung</strong>. Insgesamt waren<br />
wir zwischen 13 und 101 Jahre alt.<br />
Zur Begrüßung der Schüler spielte Herr Penning wunderschön auf der Mundharmonika<br />
die Melodie des Gefangenenchores aus Nabucco. Dann stellte er die erste<br />
Frage an die Schüler, wie sie sich nach dem Umbruch der Schulentlassung ihr zukünftiges<br />
Leben in einem Beruf, in einer Beziehung oder Familie vorstellen. In der<br />
anschließenden Diskussion kamen viele Aspekte zur Sprache. Mir wurde dabei<br />
deutlich, dass die Ausbildung, der angestrebte Beruf, die Aussicht, einmal das Geld<br />
für einen guten Lebensstandard zu verdienen, ein ganz großes Thema für die jungen<br />
Leute ist. Sie verspüren einen starken Leistungsdruck und erzählten uns von
Geborgen in guten Händen<br />
6<br />
Neues aus der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
einer Auslese, die schon in der Schule getroffen wird. Dabei wollen sie alle gern in<br />
einem Beruf arbeiten, der ihren Wünschen und Talenten entspricht. Zu unserer<br />
Zeit gab es diese Möglichkeiten vor allem für uns Frauen fast gar nicht.<br />
Auch die Liebe und die Bindung an einen<br />
Lebensgefährten nimmt bei den<br />
jungen Leuten viel Raum ein. Erschreckend<br />
war, dass kein Elternpaar der<br />
Schüler noch zusammen lebt. Die meisten<br />
hatten aber gute Beziehungen zur<br />
Mutter und <strong>zum</strong> Vater. Eine Schülerin<br />
lebt mit gerade 18 Jahren schon mit ihrem<br />
Freund in einer eigenen Wohnung.<br />
Das klingt erst mal ganz schön früh, aber ich habe ja auch schon mit 18 Jahren geheiratet<br />
und war froh, von zu Hause auszuziehen. Die Schülerinnen wollen auch<br />
durchaus Kinder haben, aber nicht so früh wie wir damals. Für meine Begriffe ist<br />
die Gründung einer Familie für die Schüler noch nicht so nahe liegend. Vorrang<br />
hat vor allem die Berufsausbildung, und ich finde diese Einstellung sehr gut und<br />
richtig.<br />
Die jungen Menschen, die unsere<br />
Urenkel sein könnten, kommen<br />
mit ganz anderen Argumenten<br />
als wir Alten mit unseren<br />
Erfahrungen. Wir müssen<br />
anerkennen, dass sich seit unserer<br />
Jugend unendlich viel verändert<br />
hat. Ich glaube einfach,<br />
für ein vollkommenes Verstehen<br />
beider Seiten sind die Generationen<br />
zu weit auseinander.<br />
Ich gebe mir sehr viel Mühe, mich ein wenig dem Denken anzupassen, Verständnis<br />
zu zeigen und würde mich freuen, wenn wir von Zeit zu Zeit .<br />
diese Gespräche fortsetzen. Es gäbe bestimmt noch viele interessante Themen, die<br />
uns noch näher bringen können.<br />
Gerda Dietrich, Gürtelstr. 32
„I<br />
HERBST<br />
FEUER 7<br />
Neues aus der Stiftung<br />
Kein Krieg, nirgends!<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Schüler und Senioren erzählen von den „Brüchen“ ihres Lebens (III)<br />
ch nehme Ihren Rollator die Treppe hoch.“ Junge Hände heben die Gehhilfe<br />
über die Stufen, während faltige nach dem Geländer tasten. Eine Schülerschar<br />
begleitet die eben mit dem Kleinbus eingetroffene Gruppe neugieriger<br />
Senioren in den Konferenzraum der Schule. Acht Bewohner der <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> zwischen 83 und 94 Jahren sind mit dem Heimleiter Herrn Schulze<br />
Beiering und Begleitern angereist, um sich mit Jugendlichen über das Thema<br />
„Umbrüche“ auszutauschen. Eine eher ungewöhnliche Gesprächsrunde, die sich<br />
zufällig ergeben hat. Denn eigentlich war eine Kooperation in Form von Gastartikeln<br />
zwischen der Heimzeitung „Herbstfeuer“ und der „Penny Lane“ geplant.<br />
Bei einem Vortreffen in kleiner Runde jedoch wurden nicht nur Zeitungsinhalte<br />
besprochen, denn Jung und Alt waren neugierig aufeinander. Beide Generationen<br />
begegneten einander interessiert und ohne erzieherische Absicht, wollten sich kennenlernen,<br />
fragen und zeigen, antworten und hinsehen. Und so rollt an diesem<br />
Freitagnachmittag nun die „Wagenkolonne mit Begleitschutz“ durch den Korridor.<br />
Nachdem alle einen Platz am runden Tisch gefunden haben und mit Kaffee, Saft<br />
und Keksen versorgt sind, wird das Gespräch eröffnet. Die Beteiligten hatten sich<br />
beim Vortreffen schnell darauf geeinigt, dass der Gesprächsschwerpunkt auf dem<br />
2. Weltkrieg als Einschnitt in die Leben der gesamten älteren Generation liegen<br />
soll. Sechs Jahre Weltgeschichte, die über 50 Millionen Tote forderten. Ein Bruch,<br />
der diese Generation trotz unterschiedlich Erlebtem eint. Sie alle tragen, ein Leben<br />
schwer, ihre eigene Geschichte auf dem Rücken. Und sie erzählen.<br />
„In welcher Hinsicht bedeutete der 2. Weltkrieg einen Umbruch in Ihrem Leben?“<br />
Die jungen Augen sind erwartungsvoll. „Ich wünsche keiner Generation einen<br />
Krieg.“ Die Worte scheinen nachzuhallen. Zeitlose Stille füllt den Raum. Die Gezeichneten<br />
nicken und murmeln zustimmend. Sie wissen, wovon sie als Ausgebombte,<br />
Flüchtlinge, Witwen und Soldaten sprechen.<br />
Ein alter Mann öffnet den Mund. „Ich habe in der Nazi-Zeit drei Dinge gelernt.<br />
Erstens: Strammstehen! Zweitens: „Heil Hitler!“ sagen. Drittens: Schießen! Ich<br />
bin mit 17 Jahren…“ Er bricht ab und haucht nur: „Ich kann nicht. Es ist schwer.“
Geborgen in guten Händen<br />
8<br />
Neues aus der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Mit 17 Jahren wurde er Soldat, wollte sich beweisen, und kämpfte in eineinhalb eisigen<br />
Winter. Sein Nachdem-Krieg begann mit vier Jahren sowjetischer Kriegsgefangenschaft.<br />
Die Erfahrungen des der deutschen Überheblichkeit geschuldeten<br />
Krieges, so sagt er, treiben ihn bis heute. Lassen ihn sich optimistisch nach vorne<br />
orientieren. Er warnt und appelliert, den Übermut abzulegen und Eigenverantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Eine 90jährige Greisin schildert, wie ihr Flüchtlingstrack bombardiert wurde,<br />
Pferde mit abgerissenen Köpfen galoppierten. Ihrer neun Monate alten Tochter<br />
musste sie selbst das Grab graben. Der Verlobte kehrte nie aus dem Krieg zurück.<br />
Ihr Körper bebt. Der Schmerz in Augenwinkeln und Mundfalten verfließt<br />
im Tränenfilm. „Wir standen vor einem Nichts, aber wir haben gesagt, das Leben<br />
geht weiter und wir müssen zusammenhalten.“ Die damalige Jugend hat mit ihren<br />
Händen Neues aus der Vergangenheit aufgebaut. Sie ist gestolpert, aber optimistisch<br />
in die Zukunft blickend wieder aufgestanden. „Trotz meines großen Leides,<br />
was ich hinter mich gebracht habe, bin ich ein fröhlicher und zufriedener Mensch<br />
geblieben.“, resümiert die Greisin.<br />
Keiner der Jungen wird diese Erfahrungen begreifen können. Denn selbst wenn<br />
sie von den Toten, den Zerbrochenen, den Verletzten hören, werden sie niemals<br />
verstehen können, was diese Augen gesehen, diese Körper gespürt und diese Seelen<br />
erlebt haben. Widerfahrenes, das nach einem halben Jahrhundert noch Stimmen<br />
bricht und Hände <strong>zum</strong> Zittern<br />
bringt. Solange es ihnen<br />
selbst nicht widerfahren ist, können<br />
sie es nicht nachempfinden.<br />
Denn „Krieg kann man nur erleben<br />
und nicht beschreiben.“<br />
Dennoch haben die Lebensläufer<br />
sich erinnert und den Unerfahrenen<br />
davon erzählt. Und davor<br />
bleibt eine Hochachtung und tiefe<br />
Dankbarkeit: Für den Mut und die Kraft, die Vergangenheit wiederzubeleben,<br />
und die Aufrichtigkeit, mit der dies geschehen ist. Am Ende bricht es gleichermaßen<br />
aus Jung und Alt hervor: Kein Krieg, nirgends!<br />
Johanna Neuffer, 18 Jahre, Schülerin des John-Lennon-Gymnasiums
HERBST<br />
FEUER 9<br />
Leben in der Stiftung<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Gemeinsames Erinnern an verstorbene Bewohner<br />
Z<br />
Erinnerungscafé in der <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
um ersten Erinnerungscafé in der <strong>Seniorenstiftung</strong> trafen sich Ende vergangenen<br />
Jahres Angehörige und Freunde ehemaliger Bewohner im Haus<br />
Gürtelstraße 32. Mitarbeiter und Leitung der Häuser 32 und 32a hatten eingeladen,<br />
um mit den Hinterbliebenen der verstorbenen Bewohner noch einmal ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Mit dem Tod des Bewohners enden zwangsläufig auch die manchmal über Jahre<br />
gewachsenen Bindungen zwischen Mitarbeitern und Angehörigen, was beiden<br />
Seiten oft nicht leicht fällt. Ganz im Sinne Bertold Brechts („Wirklich tot ist ein<br />
Mensch erst dann, wenn sich niemand mehr an ihn erinnert.“) ging es an diesem<br />
Nachmittag darum, sich an die verstorbenen Bewohner zu erinnern, damit sie „lebendig“<br />
bleiben.<br />
Im Erinnerungscafé haben sich die teilnehmenden Angehörigen und Mitarbeiter<br />
an den jeweiligen Bewohner und die gemeinsame Zeit im Heim, die oft eine sehr<br />
bewegte und intensive Zeit war, gemeinsam zurück erinnert und im Gespräch<br />
manche Begebenheit zurückgeholt. Besonders schön war, dass jeder Teilnehmer<br />
in einer kurzen Rückschau den anderen „seine“ Geschichte erzählen konnte, was<br />
für alle ein ganz bewegendes Erlebnis war. Und obwohl die Rückschau immer<br />
auch ein Rühren an die traurigen Erfahrungen und an das Abschiednehmen ist,<br />
war das Erinnerungscafé eine schöne und freudvolle Veranstaltung, die wir in diesem<br />
Jahr bestimmt wiederholen werden.<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter, Gürtelstr. 32/32a
Geborgen in guten Händen<br />
10<br />
Leben in der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Senatorin<br />
Carola Bluhm<br />
Bezirksbürgermeister<br />
Matthias Köhne<br />
Geschäftsführer des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes<br />
Oswald Menninger<br />
Neujahrsempfang mit Ehrungen<br />
Frau Senatorin Carola Bluhm zu Gast in der <strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Z<br />
um diesjährigen Neujahrsempfang am 12. Januar 2011 öffnete die <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
<strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> ihre Türen, um in der Gürtelstraße 32a das<br />
neue Jahr festlich einzuleiten. Neben der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales,<br />
Frau Carola Bluhm, hatten wieder zahlreiche Vertreter aus Landes- und Bezirkspolitik<br />
sowie Partner aus dem Gesundheits- und Pflegebereich ihr Kommen<br />
zugesagt. Unter Ihnen Herr Matthias Köhne, Bürgermeister des Bezirks Pankow<br />
und Frau Lioba Zürn-Kasztantowicz,<br />
Stadträtin für Gesundheit, Soziales,<br />
Schule und Sport.<br />
Frau Käte Tresenreuter<br />
Besonders herzlich begrüßt wurde<br />
Frau Käte Tresenreuter, Präsidentin<br />
des Sozialwerks Berlin. Frau Tresenreuter<br />
ist seit vielen Jahren ehrenamtlich<br />
für die Belange älterer<br />
Menschen in Berlin aktiv. In seiner<br />
Begrüßung machte der Vorstands-
HERBST<br />
FEUER 11<br />
Leben in der Stiftung<br />
Geborgen in guten Händen<br />
vorsitzende Wilfried Brexel das Engagement<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Stiftung <strong>zum</strong> Kernthema.<br />
Geehrt wurden <strong>zum</strong> Beispiel Frau Simone<br />
Leutner (Haus 26) und Frau Kerstin<br />
Schöner (Haus 32a). Sie haben die verantwortungsvolle<br />
Aufgabe der stellvertretenden<br />
Pflegedienstleitung in ihren<br />
Einrichtungen übernommen.<br />
Der Vorstand mit Frau Leutner und Frau Schöner<br />
Mit Blumen bedacht und vorgestellt wurden auch die neuen Leitenden Betreuungsfachkräfte,<br />
Frau Petra John (Haus 26), Herr Andreas Kapa (Haus 32a) und<br />
Frau Ina Lindstedt (Haus 32). Sie haben die Verantwortung für die Betreuungsteams<br />
übernommen und sorgen für die bewohnerorientierte Alltagsgestaltung, die<br />
Organisation von Ausflügen, der großen Feste und der fachlichen Betreuung vom<br />
Gedächtnistraining bis <strong>zum</strong> Kraft- und Balancetraining.<br />
Frau John, Herr Kapa und Frau Lindstedt<br />
mit dem Vorstand<br />
In ihrem Grußwort verwies Frau Senatorin<br />
Carola Bluhm auf den guten<br />
Ruf, den sich die Stiftung inzwischen<br />
erworben habe: Engagement und Innovationsbereitschaft<br />
hätten sie über<br />
den Bezirk hinaus bekannt gemacht.<br />
Sie ermunterte die Stiftung, auch an<br />
kommenden Projekten mitzuarbeiten<br />
und erneuerte die Bereitschaft<br />
der Senatsverwaltung, die <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
ebenfalls bei innovativen<br />
Projekten zu unterstützen.
Geborgen in guten Händen<br />
12<br />
Leben in der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Lioba Zürn-Kasztantowicz mit Stiftungsvorstand<br />
Wilfried Brexel und Joachim Baur<br />
Frau Powierski, Frau Sahmland, Frau Hanke,<br />
Frau Lejeune-Jung und Frau Mehnert<br />
Herr Oswald Menninger, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,<br />
Landesverband Berlin, überreichte der Stiftung das Paritätische Qualitätssiegel mit<br />
drei Sternen. Der Paritätische Wohlfahrtsverband, einer der größten Dachverbände<br />
der Wohlfahrtspflege in Deutschland, vergibt dieses eigene Qualitätssiegel an<br />
seine Mitgliedseinrichtungen, sofern sie hohen Ansprüchen genügen. Bereits das<br />
Paritätische Qualitätssiegel mit einem Stern setzt eine Zertifizierung gemäß den<br />
Normen der DIN EN ISO 9001: 2008 voraus sowie die Umsetzung der Qualitätsziele<br />
der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW). Für<br />
den zweiten Stern müssen zusätzlich systematische Kunden- und Mitarbeiterbefragungen<br />
und Verbesserungsmaßnahmen <strong>zum</strong> Standard gehören. Stern Nummer<br />
drei fordert darüber hinaus eine Konzeption und Umsetzung der Einbindung<br />
von Ehrenamtlichen oder eine weitergehende Selbstbewertung – orientiert am europäischen<br />
EFQM Modell für Excellence – und die Umsetzung daraus entwickelter<br />
Verbesserungsmaßnahmen.<br />
Nach der Übergabe der Urkunden wurden Führungskräfte und Mitarbeiter für ihren<br />
besonderen Einsatz bei der Qualitätsentwicklung von Herrn Menninger mit<br />
der Übergabe eines Präsentkorbes überrascht, unter anderen die Pflegedienstleitungen<br />
Frau Powierski (Haus 26), Frau Sahmland (Haus 32a), Frau Hanke (Haus<br />
32), Frau Lejeune-Jung (Haus 33) und Frau Mehnert, Leitung Qualitätsmanagement<br />
und Personalentwicklung.<br />
Johannes Lehmann / Wilfried Brexel
E<br />
HERBST<br />
FEUER 13<br />
Leben in der Stiftung<br />
Von einer, die auszog, um einzuziehen<br />
Dorothea Schulz: „Ich bleibe gleich hier!“<br />
Geborgen in guten Händen<br />
s ist ein Donnerstagvormittag, scheinbar ein ganz normaler Tag im Arbeitsleben<br />
einer Sozialarbeiterin, wenn nicht dieser Anruf aus dem Krankenhaus<br />
gekommen wäre... Am Telefon ist die nette Stimme einer Sozialarbeiterkollegin.<br />
Sie fragt, ob wir ein freies Zimmer hätten. Bei ihr säße<br />
gerade eine Patientin, Frau Schulz, mit ihrer Freundin. Frau<br />
Schulz ist gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden. Gemeinsam<br />
mit der Freundin würde sie gern in unser Haus kommen.<br />
Kein Problem! Wir verabreden für 14 Uhr einen Termin.<br />
Ich bereite mich auf das Erstgespräch vor und schließlich<br />
sitzen Frau Schulz und ihre Freundin in meinem Büro. Bei<br />
einem Glas Wasser hören die beiden meiner Vorstellung unseres<br />
Hauses gespannt zu. Ich erfahre im Gegenzug, dass<br />
sich die Damen schon lange mit dem Einzug in unser Haus<br />
an der Stavangerstraße beschäftigt haben. Die Freundin wohnt hier gleich um die<br />
Ecke! Schließlich biete ich an, ihnen das freie Zimmer zu zeigen, da sagt Frau<br />
Schulz: „Das wird dann also meins...“ Ich stutze, sage, dass sie bei uns auch sehr<br />
schnell einziehen kann. Da sagt Frau Schulz: „Das will ich doch – ich bleibe gleich<br />
hier!“ Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Also frag ich sicherheitshalber<br />
noch mal nach: „Sie bleiben gleich hier???“ Frau Schulz versicherte, dass genau<br />
das ihr Wunsch sei und erkundigte sich vorsichtig, ob das denn nicht ginge?<br />
Kein Problem! Nun musste ich mich aber erst mal hinsetzen, denn ein Soforteinzug<br />
ist einfach etwas anderes als ein Erstgespräch. Bei einem zweiten Glas Wasser<br />
haben wir die notwendigen Unterlagen vorbereitet und die Papiere besprochen<br />
und dann hat Frau Schulz ihr neues Heim bezogen. Der Wohnbereich hat ganz<br />
schnell und unkompliziert ein spätes Mittagessen besorgt. Und als ich das Zimmer<br />
verließ, saß eine geschaffte aber durchaus glücklich und zufrieden aussehende<br />
Dame in ihrem neuen Heim. Herzlich willkommen!<br />
P.S. In meiner zehnjährigen Tätigkeit als Sozialarbeiterin in unserem Haus habe ich<br />
so eine Sofortaufnahme tatsächlich das erste Mal erlebt! Danke, liebe Frau Schulz,<br />
für diese spannende Erfahrung!<br />
Nicole Boese-Zimmermann, Sozialarbeiterin, Stavangerstr. 26
Geborgen in guten Händen<br />
14<br />
Leben in der Stiftung<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Frau Sippli, Frau Dubberstein und Frau Latschkowski<br />
(v.l.n.r.) in den Räumlichkeiten der Arche<br />
Diese Menge an selbstgestrickten Sachen ging für den<br />
guten Zweck an „Die Arche“ in Berlin-Friedrichshain.<br />
I<br />
Wir tun Gutes!<br />
Selbstgestricktes für bedürftige Kinder gespendet<br />
m verschneiten Berlin, zur schönsten Winterzeit, kurz vor dem Heiligen<br />
Abend haben wir uns auf den Weg gemacht, um etwas Gutes zu tun. Über<br />
viele Wochen hat sich die Handarbeitsgruppe immer Montags in der „Guten Stube“<br />
getroffen und gemeinsam gestrickt, gestickt und gehäkelt. Viele fleißige Hände<br />
werkelten an Mützen, Schals, Hausschuhen, Topflappen, Eierwärmern und Kuscheltieren.<br />
Auf dem Weihnachtsmarkt am 7. Dezember wurden viele schöne Sachen<br />
davon schon verkauft, jedoch blieben auch eine Menge an Geschenkpaketen<br />
bestehend aus Schals, Mützen und Hausschuhen in Kindergrößen übrig. Die Entscheidung,<br />
diese für einen guten Zweck zu spenden, fiel nicht schwer.<br />
Eine Mitarbeiterin der Arche empfing uns und<br />
beantwortete geduldig all unsere Fragen.<br />
So bauten wir Kontakt zur Arche in Berlin-Friedrichshain<br />
auf. Diese Institution<br />
engagiert sich für Kinder und Jugendliche,<br />
bietet ihnen ein warmes Mittagessen,<br />
Hausaufgabenbetreuung und jede<br />
Menge Freizeitangebote. Vielen Familien<br />
fehlen leider auch die finanziellen<br />
Mittel um warme Kleidung und Weihnachtsgeschenke<br />
zu kaufen. Hierfür<br />
sammelt „Die Arche“ Spenden und verteilt<br />
diese an die Kinder.
HERBST<br />
FEUER 15<br />
Leben in der Stiftung<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Am 21. Dezember hatten wir unseren spannenden Termin. Frau Dubberstein,<br />
Frau Sippli und Frau Latschkowski als Vertreter der Handarbeitsgruppe begleiteten<br />
mich dorthin. Wir wurden von einer Mitarbeiterin herzlich in Empfang genommen,<br />
sie beantwortete uns zahlreiche Fragen und freute sich sehr über die große<br />
Anzahl an selbstgemachten Sachen. Zur Weihnachtsfeier wird sie diese dann an<br />
die Kinder weitergeben.<br />
Mit gutem Gefühl gehen wir jetzt den Feiertagen entgegen und freuen uns auf das<br />
nächste Jahr, denn den Kontakt zur Arche werden wir natürlich behalten. Und vielleicht<br />
treffen sich dann auch bald unsere Bewohner und die Kinder im Friedrichshain<br />
oder bei uns im Haus…<br />
Cathrin Densky, Betreuungsfachkraft, Gürtelstr. 33<br />
Hallo ihr Lieben !<br />
Wir wollten uns noch mal ganz herzlich<br />
bedanken für die schönen, gestrickten Sachen.<br />
Unsere Kinder haben sich sehr gefreut,<br />
besonders über Schals und Socken.<br />
Wir wünschen Ihnen allen ein sehr schönes<br />
und gesegnetes Jahr 2011.<br />
Mit freundlichem Gruß<br />
Das Arche-Team<br />
Anni Brummund (rechtes Foto) von der Seniorenvertretung Pankow, Arbeitsgruppe Heime, referierte am<br />
2. März im Haus 32a vor Vertretern aller vier Heim- und Bewohnerbeiräte der <strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
(linkes Foto) <strong>zum</strong> neuen Berliner Wohnteilhabegesetz.
Geborgen in guten Händen<br />
16<br />
Jahreszeitliches<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Z<br />
Ein Dank für gute Taten<br />
Ein gekürztes Kleid und Cancan <strong>zum</strong> Fasching<br />
wei Anlässe geben mir heute (3. März 2011)<br />
einen Grund mit herzlichem Dank zu schreiben.<br />
Zunächst war gerade unsere liebe Schneiderin<br />
bei mir, die mir ein Kleid gekürzt hat. Es ist sehr<br />
schön geworden und ich habe mich sehr gefreut,<br />
auch, weil ich keinen Cent bezahlen musste. Dabei<br />
möchte ich besonders hervorheben, was die Damen aus der Näherei und Wäscherei<br />
alles für uns tun. Die Wäsche kommt sehr sauber und ordentlich zusammen<br />
gelegt pünktlich zu uns zurück. Es ist erstaunlich, wie gut alles klappt trotz des<br />
großen Betriebs.<br />
Ja, und dann möchte ich allen Mitarbeitern danken,<br />
die uns diese sehr schönen Stunden des Berlin-Faschings<br />
bereiteten. Angefangen vom Vorstand der <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
bis zu den Mitarbeitern, die den Saal<br />
so wunderschön dekorieren, die dafür sorgen, dass<br />
alle an ihrem Platz bedient werden, die sich in der<br />
Küche um das leibliche Wohl kümmern, bis zu den<br />
zwei Herren, die für die musikalische Unterhaltung<br />
verantwortlich waren.<br />
Wie hübsch war der musikalische Tanz aller, die uns so liebevoll umsorgen und<br />
dann der Clou: der Cancan der vier begabten Tänzerinnen in den hübschen Rüschenkleidern.<br />
Das war herrlich einstudiert und einen großen Applaus wert. Liebe<br />
Frau Müller, Frau Lindstedt, Frau John und Frau/Herr Schulze Beiering, Sie waren<br />
unübertrefflich; es war wirklich ein Hochgenuss. Danke!<br />
Für mich war dieses Fest ein ganz besonderes. Ich habe wieder mitgetanzt im Rahmen<br />
des Möglichen und viel Freude an allem gehabt. Wir Berliner sind ja gar nicht<br />
so große Faschingsfreunde, doch in unserem schönen Saloon im „Wilden Westen“<br />
war alles bestens. Die Stimmung war bis <strong>zum</strong> Ende ganz famos; diese wunderbaren<br />
Feste tun allen Bewohnern gut. Noch mal herzlichen Dank und einen schönen<br />
kommenden Frühling!<br />
Gerda Dietrich, Gürtelstr. 32
HERBST<br />
FEUER 17<br />
Jahreszeitliches<br />
Geborgen in guten Händen
Geborgen in guten Händen<br />
18<br />
Jahreszeitliches<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Kostüme, Pfannkuchen und schwingende Tanzbeine<br />
W<br />
Unser Fasching in der Stavangerstrasse 26<br />
ie schnell ist doch ein Jahr vorbei. Kaum hatten wir den Neujahrsempfang<br />
unserer vier Häuser der Stiftung <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> würdig gefeiert mit Vergabe<br />
vieler Ehrungen für verdiente Mitarbeiter, mit wunderbar untermalender klassischer<br />
Musik und <strong>zum</strong> Abend mit einem delikatem kalten und warmen Büffet.<br />
Die Tage vergingen und schon war sie da, die Zeit der Narren. Unser Haus wurde<br />
geschmückt und wer von den Bewohnern noch konnte, bereitete sich vor. Und<br />
dann war er da, der Tag der Verkleidung. Es war erstaunlich, was da an wunderschönen<br />
Kostümen im Saal erschien. Die Uhr zeigte 15 Uhr und unsere Pflegedienstleiterin,<br />
Frau Powierski, begrüßte die Narren. Dann gab es leckeren Pfannkuchen<br />
und Kaffee. Danach schunkelten wir uns ein und schon schwangen die ersten<br />
das Tanzbein so gut wie jeder konnte, denn es mussten ja die Kalorien wieder<br />
verbrannt werden. Wir fühlten uns so richtig in die Jugendzeit versetzt. Es war einfach<br />
ganz große Klasse. Vielen Dank an alle, die immer die wunderschönen Feste<br />
organisieren und uns betreuen und mit uns feiern, als wären wir eine Familie.<br />
Noch müde vom Feiern fuhren am darauf folgenden Tag drei Bewohnerinnen zur<br />
Gürtelstraße zur Diskussion mit den Schülern des John-Lennon-Gymnasiums<br />
über das Thema „Brüche und Umbrüche“. Es war wieder mal sehr aufschlussreich.<br />
Irmgard Boeck, Stavangerstr. 26
HERBST<br />
FEUER 19<br />
Jahreszeitliches<br />
Liebe Närrinnen und liebe Narren!<br />
Zum Fasching im ServiceWohnen Haus 33 am 28. Februar 2011<br />
Geborgen in guten Händen<br />
I<br />
ch möchte hier keine großen<br />
Reden schwingen, / aber mal<br />
meine Gedanken unter die feiernden<br />
Senioren bringen. / Zweieinviertel Jahre<br />
wohnen wir hier in diesem Hause /<br />
und nun haben wir schon unsere dritte<br />
Faschingssause. / Ich bin von Anfang<br />
an hier und darüber sehr froh, / auch<br />
die meisten Mitbewohner sehen das sicher<br />
genauso.<br />
In den zwei Jahren wurde bei uns viel<br />
getanzt und gelacht, / wir haben gesungen,<br />
geskatet und viele Bewegungsübungen<br />
gemacht. / Es gab tolle Veranstaltungen,<br />
die uns erfreuten und gefielen<br />
/ und oft konnten wir sogar Bingo<br />
miteinander spielen.<br />
Ob Weihnachtsfeiern, Sommer-, Parkund<br />
Herbstfeste, / alle waren großartig<br />
vorbereitet und natürlich gab es nur<br />
das Beste. / Und wahrscheinlich wäre so<br />
mancher, wenn er denn könnte, vor Freude<br />
in die Luft gesprungen, / denn die .<br />
Feiern waren alle durchweg gelungen.<br />
Selbst Busfahrten und Theaterbesuche<br />
wurden organisiert / und manch einer<br />
hat auch was anderes ausprobiert. / Wir<br />
könnten von unseren Erlebnissen ein<br />
Fotoalbum gestalten, / denn Frau Saegling<br />
hat viele Erlebnisse und Momente<br />
auf Bildern festgehalten.<br />
Für alles Schöne, was wir hier haben, /.<br />
ist es nun an der Zeit, mal „Danke“ zu<br />
sagen / alle jenen, die mit uns feiern<br />
und tanzen / und sich nicht in den Büros<br />
verschanzen. / Alle Organisatoren<br />
der Veranstaltungen und Feste / haben<br />
dabei stets bewiesen: sie tun es gern für<br />
uns und wollen nur das Beste.<br />
Stellvertretend für alle sagen wir „Danke<br />
und Helau“: Herrn Brexel, Frau<br />
Saeg.ling, Frau Wolff, Frau Mehnert,<br />
dem Küchenpersonal und den Damen<br />
vom Restaurant, den Haustechnikern,<br />
Herrn Brose vom Empfang und seinen<br />
Kolleginnen sowie allen Beteiligten, die<br />
im Hintergrund mitwirken.<br />
Therese Lichtinger, Mieterin im ServiceWohnen, Gürtelstr. 33
Geborgen in guten Händen<br />
20<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
Laudatio <strong>zum</strong> Hundertsten<br />
Hundert wird die Martha heut‘!<br />
Wir sind alle hocherfreut,<br />
dass sie voller Geist und Witz<br />
froh in unsrer Runde sitzt.<br />
1911 in Moabit begann ihr Lebenslauf,<br />
in einer großen Familie wuchs sie auf:<br />
fünf Geschwister, Vater, Mutter,<br />
leider Brot oft ohne Butter!<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Aber auch in schlimmen Zeiten,<br />
so im Krieg unter Wilhelm Zwo,<br />
mussten die Kinder nicht viel leiden.<br />
Vater und Mutter machten sie froh.<br />
Martha wurde ein richtiges Berliner<br />
Kind, / die immer zu Streichen<br />
aufgelegt sind.<br />
Vor Vater und Mutter hat sie Respekt,<br />
auch wenn sie die anderen öfter<br />
mal neckt.<br />
Die große Familie zusammen hält.<br />
Das ist nötig in dieser ungerechten<br />
Welt. / Der Vater glaubt an keinen<br />
Gott, Kaiser und Tribun<br />
und will für seine Kinder das<br />
Richtige tun.<br />
Martha soll in die weltliche Schule<br />
gehen. / Auch ohne Beten kann sie<br />
hier mehr verstehen.<br />
Jugendweihe erhält sie im großen<br />
Schauspielhaus. / Danach ist die<br />
Schule aber leider schon aus.<br />
Martha Witt, die am 1. März 2011<br />
ihren 100. Geburtstag feierte<br />
Geld verdienen muss sie neu<br />
täglich in der Druckerei.<br />
Sparsam war sie in der Tat,<br />
fuhr zur Arbeit mit dem Rad.<br />
Legte Groschen für Groschen zurück<br />
für ihr späteres Eheglück.<br />
Im Jahre siebenunddreißig dann<br />
fand sie in Kurt den richtigen Mann.<br />
Die Zeiten wurden schwieriger nun.<br />
Was kann man nur dagegen tun?<br />
Der Bruder verhaftet, die Mutter in<br />
Angst und Schrecken, / Haussuchung<br />
in der Küche und in allen Ecken!<br />
Die Familie bleibt zusammen<br />
geschweißt,<br />
was in dieser Zeit wirklich viel heißt.<br />
Selbst Marthas Chef in der Druckerei<br />
gibt ihr für den Besuch im<br />
Gefängnis frei.
HERBST<br />
FEUER 21<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Die Kinder bringen Freude ins Leben,<br />
denn was kann es Schöneres geben<br />
als zu sehen, wie Peter, der erste Sohn,<br />
glücklich aufwächst als der<br />
Mühe Lohn.<br />
Schwieriger wird es bei Bernd, dem<br />
Zweiten, / denn Martha muss in<br />
dieser Zeit viel leiden.<br />
Dreiundvierzig muss sie aus dem<br />
zerbombten Berlin heraus,<br />
findet weiter im Osten ein<br />
gastliches Haus.<br />
Im kalten Dezember geboren wird<br />
Bernd. / Martha hat in der Not sich<br />
zu helfen gelernt.<br />
Dieser Sohn wächst auch behütet auf.<br />
Das Leben nimmt trotz Krieg<br />
seinen Lauf.<br />
Maikäfer flieg / der Vater ist im Krieg.<br />
Auch Pommerland ist abgebrannt.<br />
Bernd hat seinen Vater nicht gekannt.<br />
Er kommt erst siebenundvierzig<br />
aus dem Krieg zurück.<br />
Neu beginnt das Familienglück.<br />
Gemeinsam wird ein neues Leben<br />
angefangen!<br />
Vorbei ist alles Hoffen und Bangen.<br />
In Berlin sind die Winter jetzt bitterkalt.<br />
Nach Wärme sehnt sich Jung und Alt.<br />
Vater Witt gründet einen Laden für<br />
Holz und Kohle. / Der dient nicht nur<br />
der Familie <strong>zum</strong> Wohle.<br />
In ihrem Kiez fühlen die Witts sich gut.<br />
Sie sorgen für Wärme im Ofen<br />
und Glut.<br />
Kurt und Martha sind bekannt bei<br />
Alten und Kindern. / Mit ihrer Kohle<br />
kann man gut überwintern.<br />
Gemeinsam haben sie Vieles geschafft,<br />
aber eine Krankheit hat Kurt dahingerafft.<br />
/ Ohne ihn muss Martha nun ihr<br />
Leben gestalten, / mit Hilfe der Söhne<br />
kann sie den Laden behalten.<br />
Schwere Arbeit ist der Kohlenhandel.<br />
Das bleibt auch so in der Zeiten Wandel.<br />
Martha hält das bis in Siebzigste aus,<br />
dann erst bleibt sie endlich zu Haus.<br />
Freude in ihre Rentnertage<br />
bringt Manuela, keine Frage.<br />
Sie werden ein „Pärchen“: die Enkelin<br />
und die rüstige Rentnerin!<br />
Heute im hundertsten Lebensjahr<br />
hat Martha zwei Urenkel gar.<br />
Phillip und Paul sind ihre Freude,<br />
wenn sie zu ihr kommen, so wie heute.<br />
Vier Jahre gingen nun ins Land<br />
seit im Seniorenheim sie Aufnahme fand.<br />
Die Beine machen nicht mehr so mit,<br />
aber im Kopf ist Martha noch topfit.<br />
Noch heute nimmt sie Anteil am Leben,<br />
kann immer noch kesse Antworten geben,<br />
will selber tun, was sie noch kann.<br />
Die Pflegerinnen freuen sich dran!<br />
Wir wollen Martha heut feiern und ehren:<br />
Möge ihr Leben noch lange währen!<br />
Mit klarem Verstand und ohne zu klagen<br />
freue sie sich des Lebens an allen Tagen!<br />
alle Angehörigen und Freunde<br />
von Frau Martha Witt, Gürtelstr. 32
Geborgen in guten Händen<br />
22<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
100. Geburtstag<br />
von Frau Elli Becker<br />
Frau Becker beim Stöbern<br />
im Familienalbum<br />
A<br />
m zweiten Weihnachtstag Geburtstag zu<br />
haben, ist fast so schlimm wie an Heilig<br />
Abend: der Geburtstag droht irgendwie im Weihnachtstrubel<br />
unterzugehen. Das wäre Frau Elli Becker<br />
vom Wohnbereich 4, Gürtelstr. 32a in diesem<br />
Jahr beinahe wieder passiert. Aber da Frau Becker<br />
am 26. Dezember 2010 ein ganzes Jahrhundert<br />
vollendet hat, hat ihr Geburtstag diesmal das Weihnachtsfest<br />
sogar ein wenig überstrahlt. Wir strahlen<br />
mit und gratulieren von ganzem Herzen!<br />
Frauentagsfeier einmal anders<br />
Z<br />
ur diesjährigen Frauentagsfeier im Haus 26 stand ein ganz<br />
besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Die Grundschüler<br />
der „Klecks“-Grundschule stellten ihr akrobatisches Können<br />
zur Schau. Die kleinen Artisten begeisterten die Zuschauerinnen<br />
mit großen und kleinen Kunststücken, mit dabei waren<br />
auch unsere beiden Therapiehunde Seppel und Daisy. Allen Beteiligten hat es viel<br />
Freude bereitet und sie genossen diese Darbietung sehr. Die Jung-Akrobaten überreichten<br />
allen anwesenden Damen ganz persönlich eine Rose <strong>zum</strong> Abschied.<br />
Petra John, Leitende Betreuungsfachkraft, Stavangerstr. 26
HERBST<br />
FEUER 23<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
Geborgen in guten Händen<br />
April<br />
Der launische April, April! April!<br />
Der weiß nicht, was er will.<br />
Bald lacht der Himmel blau und rein,<br />
bald schaun die Wolken düster drein,<br />
bald Regen und bald Sonnenschein!<br />
Was sind mir das für Sachen,<br />
mit Weinen und mit Lachen<br />
ein solch Gesaus zu machen!<br />
Herta Matthaei<br />
ist 102 Jahre alt<br />
V<br />
iele Jahre lang war sie Mitglied<br />
im Heimbeirat des Hauses<br />
Gürtelstr. 32a und hat mit ihren regelmäßigen<br />
Artikeln im Herbstfeuer die<br />
Leser über die Aktivitäten im Haus auf<br />
dem Laufenden gehalten: Herta Matthaei,<br />
die am 14. Februar ihr 102. Lebensjahr<br />
vollendet hat. Sie beging ihren<br />
Ehrentag im kleinen Kreis bei bester<br />
Gesundheit und bewundernswerter<br />
geistiger Frische.<br />
In die Schar der hochkarätigen Gratulanten<br />
reiht sich hiermit auch das<br />
Herbstfeuer ein und wünscht Frau<br />
Matthaei alles Liebe und Gute!<br />
April! April!<br />
Der weiß nicht, was er will.<br />
O weh! O weh!<br />
Nun kommt er gar mit Schnee<br />
und schneit mir in den Blütenbaum,<br />
in all den Frühlingswiegentraum!<br />
Ganz greulich ist‘s, man glaubt es kaum:<br />
Heut Frost und gestern Hitze,<br />
heut Reif und morgen Blitze,<br />
das sind so seine Witze!<br />
O weh! O weh!<br />
Nun kommt er gar mit Schnee.<br />
Hurra! Hurra!<br />
Der Frühling ist doch da!<br />
Und treibt der rauhe Wintersmann<br />
auch seinen Freund, den Nordwind, an<br />
und wehrt er sich, so gut er kann,<br />
es soll ihm nicht gelingen:<br />
Denn alle Knospen springen,<br />
und alle Vögel singen.<br />
Hurra! Hurra!<br />
Der Frühling ist doch da!<br />
Heinrich Seidel
Geborgen in guten Händen<br />
24<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
„Treff der Generationen“ im Haus 32<br />
A<br />
m 10. Februar 2011 war<br />
es wieder einmal soweit:<br />
Unser Haus 32 hatte <strong>zum</strong> ersten<br />
Mal im neuen Jahr Besuch vom<br />
Kinderladen „Kleine Riesen“. 15<br />
Knirpse erfreuten unsere Bewohner<br />
mit ihrer Anwesenheit.<br />
Diesmal wurde das einstündige<br />
Programm von Jung und<br />
Alt bestimmt. Auch unsere Senioren<br />
wollten zeigen, was sie<br />
können. Es ging los mit Sitztänzen,<br />
die unsere geübten Bewohner<br />
natürlich ohne Mühe vormachten. Die „Kleinen“ konnten hierbei von den<br />
„Großen“ lernen und machten dabei eine recht gute Figur. Gemeinsam wurden<br />
die Arme durch die Luft gewirbelt, in die Hände geklatscht und laut auf den Boden<br />
gestampft. Neben den Sitztänzen wurde dann auch gemeinschaftlich musiziert.<br />
Lieder wie „Alle Vögel sind schon da“, „Ein Männlein steht im Walde“ und „Kommt<br />
ein Vogel geflogen“ sind generationsübergreifend bekannt und man merkte, dass<br />
es hier Verbindungen zwischen Jung und Alt gibt.<br />
Frau Reins zeigt, wie es geht.<br />
Herr Hoffmann spendet Kuscheltiere<br />
Ein besonderes Highlight erwartete die<br />
„Kleinen Riesen“ am Ende ihres Besuchs.<br />
Unser Bewohner, Herr Hoffmann, der eine<br />
große Sammelleidenschaft für Kuscheltiere<br />
hat, schenkte jedem Kind ein kleines Kuscheltier<br />
aus seinem Besitz. Als Dank durfte<br />
er in strahlende Kinderaugen blicken.<br />
Am Ende ist die Zeit doch wieder schnell<br />
vergangen, aber der nächste Besuch steht<br />
schon vor der Tür. Man darf gespannt sein,<br />
wer beim nächsten Mal noch etwas dazu<br />
lernen kann.<br />
Das Betreuungsfachteam der Gürtelstr. 32
HERBST<br />
FEUER 25<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
Mundart – die Seele der Sprache<br />
Zwei Veranstaltungen voller Dialekte<br />
Geborgen in guten Händen<br />
D<br />
a die Häuser der <strong>Seniorenstiftung</strong> im Herzen<br />
Berlins liegen, wundert es nicht, dass hier<br />
hauptsächlich Berliner leben und arbeiten. Aber längst<br />
nicht nur! Einige Exoten aus der deutschen Provinz<br />
hat es hierher verschlagen und so hört man neben der<br />
verbreiteten „Berliner Schnauze“ gelegentlich brandenburgische,<br />
mecklenburgische, thüringische, sächsische,<br />
ja sogar westfälische, rheinische und schleswig-holsteinische<br />
Töne im täglichen Stimmengewirr.<br />
Wer die Sprache seiner Heimat spricht, der kennt vielleicht<br />
auch die mundartlichen Lieder und Geschichten<br />
seiner Region. Es müsste doch Spaß machen, dies alles<br />
einmal zu sammeln und vorzutragen.<br />
Frau Blandow und Frau Müller<br />
beim Vortrag<br />
Macht es auch! – wie Vortragende und<br />
Zuhörende in den Häusern 32 und 32a<br />
feststellen konnten. An einem Vormittag<br />
bzw. Nachmittag im Januar versammelten<br />
sich Dutzende Freunde der<br />
Mundart, um sich gegenseitig z.B. auf<br />
berlinerisch, plattdeutsch oder sächsisch<br />
zu unterhalten. Bewohner wie<br />
Mitarbeiter glänzten mit Kabinettstückchen<br />
wie „Fritze Bollmann“, „Hermann<br />
heeßt er“ oder „Lütt Matten de Has“.<br />
Bekannte Mundartlieder wie das „Lied<br />
von der Krummen Lanke“, „Sing mei<br />
Den Zuhörern hat es gefallen.<br />
Sachse sing“ oder „Dat du min Leevsten<br />
büst“ machten die Runde und ließen bei den versammelten Stadtkindern und<br />
Landeiern gleichermaßen heimatliche Gefühle aufkommen.<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter, Gürtelstr. 32/32a
Geborgen in guten Händen<br />
26<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Ein unfreiwilliges Original<br />
A<br />
uf vielen Matineen und Veranstaltungen<br />
in der <strong>Seniorenstiftung</strong>,<br />
zuletzt beim mundartlichen Vormittag<br />
in unserem Haus, treten immer<br />
wieder Berliner und Brandenburger<br />
Originale auf, die von unseren Bewohnern<br />
oder auch von vortragenden Künstlern<br />
dargestellt werden: der Leierkastenmann,<br />
Bolle, Zille, Eckensteher Nante,<br />
Zickenschulze aus Bernau und wie sie<br />
alle heißen. Neulich fiel mir aber auf,<br />
dass ein Original noch fehlt, nämlich<br />
Fritze Bollmann. Drauf gekommen bin<br />
ich, als ich auf dem Namensschild unserer<br />
Schwester Rosi ihren Familiennamen<br />
las: Bollmann! Fritz Bollmann<br />
wurde am 5. Januar 1852 in Salbke bei<br />
Magdeburg geboren, gestorben ist er<br />
völlig verarmt am 7. Mai 1901 in Brandenburg/Havel.<br />
Er erlernte den Beruf<br />
des Friseurs, arbeitete von 1875-79 in<br />
Berlin, Ziesar und Fehrbellin und hatte<br />
von 1882-96 ein eigenes Barbiergeschäft<br />
in Brandenburg/Havel (Altstadt).<br />
Obwohl Bollmann fleißig war, geriet<br />
er in wirtschaftliche Not und verfiel<br />
dem Alkohol. Den nun häufig Betrunkenen<br />
ärgerten die Kinder der Stadt; er<br />
verstand den Spaß nicht mehr und bespritzte<br />
die Kinder aus Wut mit Rasierschaum.<br />
So wurde er mehr und mehr<br />
<strong>zum</strong> Spott der Leute und zu einem unfreiwilligen<br />
Original.<br />
Und dann stürzte Bollmann beim Angeln<br />
auf der Havel auch noch aus dem<br />
Kahn, was er dummerweise seinen<br />
Kunden erzählte. Daraufhin dichteten<br />
die Kinder ein zweistrophiges Spottlied<br />
auf ihn, das 1885 auf einer Postkarte<br />
erstmals erschien und, obwohl (oder<br />
gerade weil) er ein Verbot des Vertriebs<br />
der Postkarte erwirkte, weiterhin eifrig<br />
gesungen wurde und bis heute bekannt<br />
ist (Text s. u.). Und weil es so schön ist,<br />
werde ich, Helmut Weise alias „Paule“<br />
das Spottlied auf Fritze Bollmann beim<br />
nächsten Fest in unserem Hause vortragen.<br />
Helmut Weise, Gürtelstr. 32<br />
Fritze Bollmann<br />
Zu Brandenburg uff’m Beetzsee,<br />
ja, da liegt een Äppelkahn,<br />
und darin sitzt Fritze Bollmann<br />
mit seinem Angelkram.<br />
Fritze Bollmann wollte angeln,<br />
doch die Angel fiel ihm rin.<br />
Fritze wollt se’ wieder langen,<br />
doch da fiel er selber rin.<br />
Fritze Bollmann rief um Hilfe,<br />
liebe Leute rettet mir,<br />
denn ick bin ja Fritze Bollmann,<br />
aus der Altstadt der Barbier.
HERBST<br />
FEUER 27<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Und die Angel ward jerettet,<br />
Fritze Bollmann, der ersoff,<br />
und seitdem jeht Fritze Bollmann<br />
uff’n Beetzsee nich mehr ruff.<br />
Fritze Bollmann kam in’n Himmel:<br />
„Lieber Petrus laß mir durch,<br />
denn ick bin ja Fritze Bollmann,<br />
der Barbier aus Brandenburg.“<br />
Und der Petrus ließ sich rühren<br />
und der Petrus ließ ihn rin:<br />
„Hier jibts ooch wat zu balbieren,<br />
komm mal her und seif mir in.”<br />
Fritze Bollmann, der balbierte -<br />
Petrus schrie: „Oh Schreck und Graus!<br />
Tust mir schändlich massakrieren,<br />
det hält ja keen Deubel aus.<br />
Uff’ de jroße Himmelsleiter<br />
kannste widder runter jehn.<br />
Kratze Du man unten weiter,<br />
ick laß mir’n Vollbart stehn.“<br />
Besuch aus<br />
dem Tierhaus<br />
A<br />
m Vormittag des 9. Februar besuchte<br />
uns der Streichelzoo.<br />
Alle Tiere zusammen, das geht doch<br />
nicht. Richtig! Aber die hübschen braunen<br />
Hühner besuchten uns. Sie marschierten<br />
auf unseren Tischen hin und<br />
her. Die Tierpfleger gaben uns Salat, Apfelstücke<br />
und Körner und wir durften<br />
sie füttern. Es war ein Riesenspaß für<br />
uns, wenn sie die Leckereien pickten.<br />
Sie waren dabei so vorsichtig, man<br />
merkte es kaum. Wir warteten, dass sie<br />
uns vielleicht ein Ei legten, aber den Gefallen<br />
taten sie uns nicht; sie hatten anscheinend<br />
nur ihre Leckerlis im Kopf.<br />
Verabschiedet haben sie sich dann mit<br />
einem etwas anderem Ei auf dem schönen<br />
weißen Tischtuch. Das war eine<br />
gute Idee von unserer Cathrin, uns diese<br />
Freude zu machen. Weiter so.<br />
Gertraud Falk, Gürtelstr. 33
Geborgen in guten Händen<br />
28<br />
Angebote, Personen und Projekte<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
Unsere Therapiehunde<br />
W<br />
ir zwei Vierbeiner sind seit August<br />
2010 die neuen „Mitarbeiter“<br />
in der <strong>Seniorenstiftung</strong>. Als Therapiehunde<br />
mischen wir regelmäßig dienstags<br />
die Bewohner in der<br />
Stavangerstraße auf.<br />
Dann stehen Toben,<br />
Spielen, Streicheln<br />
und Schmusen auf<br />
dem Programm.<br />
Als robuste Mischlinge<br />
wickeln wir mit<br />
unserem tierischen<br />
Charme alle (auch die Pflegekräfte) um<br />
die Finger. Zudem sind wir, wie wohl viele<br />
Artgenossen, total verfressen. Für ein tolles<br />
Leckerli zeigen wir auch schon mal ein<br />
fantastisches Kunststück. Ein Kompliment<br />
haben wir aber auch für euch: Mit so netten<br />
Zweibeinern, wie hier in der <strong>Seniorenstiftung</strong>,<br />
macht so ein Hundeleben schon<br />
viel Spaß. Es grüßen Euch mit einem herzlichen<br />
Wau-wau<br />
Daisy und Seppel<br />
Steckbrief<br />
Daisy<br />
Hersteller: Schäferhund<br />
und<br />
Jack-Russell-Terrier<br />
Bauart: „Frontbeller“<br />
Baujahr: 2009<br />
Maße: mehr lang als hoch<br />
Leistung: mehr Reserven<br />
als man aushält<br />
Verbrauch: genügsam,<br />
wie Frauen so sind<br />
Lackierung: modisch bunt in<br />
schwarz, weiß, braun<br />
Sonderaus- Rücken in XXL (viel<br />
stattung: Platz <strong>zum</strong> Streicheln)<br />
Verwendung: Gruppenarbeit<br />
Steckbrief<br />
Seppel<br />
Hersteller: Beagle<br />
und Mops<br />
Bauart: „Hintenwedler“<br />
Baujahr: 2008<br />
Maße: kompakt knuddelig<br />
Leistung: ausgewogener Dynamiker<br />
Verbrauch: dynamisch ausgewogen<br />
Lackierung: dezent unifarben<br />
in hellbraun<br />
Sonderaus- dekorative Falten<br />
stattung: (faltenfrei nach Bedarf –<br />
je nachdem wie er guckt)<br />
Verwendung: Einzelarbeit
HERBST<br />
FEUER 29<br />
Rückblick<br />
Ein Spaziergang<br />
Geborgen in guten Händen<br />
G<br />
anz in der Nähe der <strong>Seniorenstiftung</strong><br />
Stavangerstr. 26 befinden<br />
sich eine Grünanlage und eine<br />
kleine Gartenanlage und genau dorthin<br />
führte mich heute am zweiten Weihnachtsfeiertag<br />
mein alltäglicher Spaziergang<br />
auf schneebedeckten Wegen.<br />
In der Parkanlage befinden sich zwei<br />
schöne, hohe <strong>Berg</strong>e. Ja und diese <strong>Berg</strong>e<br />
werden in der schneebedeckten Winterzeit<br />
als Rodelbahn benutzt. Dort angekommen<br />
verweile ich eine lange Zeit,<br />
denn es war wunderbar diesen Kindern<br />
(mit und ohne Elternteil), diesen<br />
rodelnden, jubelnden Kindern zuzuschauen.<br />
Am liebsten hätte ich mitgerodelt,<br />
denn ich fühlte mich so richtig<br />
in meine Kindheit versetzt. Ja und dann<br />
wurde es mir vom Stehen und Schauen<br />
doch ein wenig kalt und so spazierte<br />
ich weiter und bin durch die angrenzende<br />
Gartenanlage gegangen, was ich<br />
nicht bereute, denn es boten sich mir<br />
so viele Schnee-Winter-Exemplare, die<br />
mich sehr beeindruckten. Erfrorene<br />
Blümchen mit weißen Häubchen, alle<br />
Büsche hatten weiße Hüte auf, und wer<br />
richtig hinschaut, kann mit Phantasie<br />
viele Figuren erkennen. Ich gehe weiter<br />
und entdecke eine Schneefrau, und sie<br />
war geputzt, ganz toll. So, jetzt war ich<br />
zwei Stunden unterwegs, nun geht es<br />
aber nach Hause, denn ich denke jetzt<br />
wird mir eine Tasse Kaffee gut tun.<br />
Irmgard Boeck, Stavangerstr. 26<br />
Zu Weihnachten<br />
Gibt es ihn, den Weihnachtsmann?<br />
Eine Frage, die niemand<br />
beantworten kann.<br />
Es gibt aber – ich weiß es genau –<br />
die Weihnachtsfrau !<br />
Sie schlich sich heran,<br />
man glaubt es kaum,<br />
in die erste Etage, den Speiseraum.<br />
Hinter sich einen großen Wagen,<br />
um nicht alle Pakete zu tragen.<br />
Ich habe so manche Blicke erhascht,<br />
alle Bewohner waren überrascht.<br />
Die Weihnachtsfrau fuhr die<br />
Gaben in die Zimmer,<br />
vom Inhalt hatten wir<br />
keinen Schimmer.<br />
Nach dem Frühstück dann, ganz sacht,<br />
wurde die Packung aufgemacht.<br />
Mich hat der Inhalt, ich sag es erneut,<br />
wieder ganz besonders erfreut.<br />
Der Leitung möcht ich,<br />
ohne zu wanken,<br />
wieder einmal herzlich danken.<br />
Gisela Dubberstein, Gürtelstr. 33
Geborgen in guten Händen<br />
30<br />
Rückblick<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
S<br />
Schon wieder ist ein Jahr vorbei<br />
eit Eröffnung des Hauses Gürtelstraße<br />
33 ist die große Euphorie<br />
des Neuen vorbei und die Mieter haben<br />
sich mit den Gegebenheiten des Zusammenlebens<br />
vertraut gemacht. Sicher war<br />
es für viele nicht leicht, sich an die neue<br />
andere Wohnform zu gewöhnen. Der Vorteil<br />
des Betreutseins und der sofort zu erwartenden<br />
Hilfe im Notfall haben bei den<br />
älteren Menschen ein Gefühl der Sicherheit entwickelt. Freundschaft und Zuneigung<br />
sind zwischen den Mietern entstanden, gegenseitige Hilfe ist schon selbstverständlich.<br />
Durch die zahlreichen Veranstaltungen – Feiern im Haus, Ausflüge und<br />
Tagesfahrten, lernen sich alle besser kennen, es wächst der Zusammenhalt und das<br />
Verständnis füreinander.<br />
Häufig suchen die Mieter das Gespräch mit den Mitarbeitern. Das ist ein Vertrauensbeweis<br />
und schafft im Haus eine familiäre Atmosphäre. So fühlen sich nicht<br />
nur die Mieter sondern auch die Mitarbeiter wohl, denn sie wissen, dass ihre Arbeit<br />
geschätzt und anerkannt wird. Wie wohl man sich bei uns fühlt, zeigt der Brief<br />
mit den vielen Unterschriften, den einige unserer Mieter zu Beginn des neuen Jahres<br />
an die große Wandtafel im Flur des Hauses aushingen. Für die freundlichen<br />
und anerkennenden Worte bedanken sich Vorstand, Einrichtungsleitung und die<br />
Mitarbeiter des Hauses ganz herzlich. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam,<br />
das neue Jahr mit allem Schönen zu erleben, aber auch mit seinen Schwierigkeiten<br />
zu meistern.<br />
Gudrun Wolff, Koordination ServiceWohnen, Gürtelstr. 33
A<br />
HERBST<br />
FEUER 31<br />
Rückblick<br />
Alle Jahre wieder…<br />
uch in diesem Jahr feierte das Haus<br />
32 den Jahreswechsel beim traditionellen<br />
Silvesterfrühschoppen. Alle Bewohner,<br />
die Lust und Laune hatten dieses Ereignis in<br />
einer geselligen Atmosphäre zu genießen<br />
(und zu begießen), waren herzlich eingeladen.<br />
Neben netter Tanzmusik, Sekt und kleinen<br />
Knabbereien erwartete die feiernden Bewohner<br />
ein weiteres Highlight: Bleigießen!<br />
Neues Jahr – neues Glück? Diese Frage stellten<br />
sich viele Bewohner und hatten mit dem<br />
alten Brauch des Bleigießens die Möglichkeit,<br />
ihre persönliche Vorhersage für 2011<br />
zu bekommen.<br />
Geborgen in guten Händen<br />
Frau Schulze möchte mit Hilfe des Bleigießens<br />
einen Blick in die Zukunft wagen<br />
Beim Bleigießen wird zuvor geschmolzenes<br />
Blei in kaltes Wasser geschüttet, wodurch<br />
eigenwillige Formen <strong>zum</strong> Vorschein<br />
kommen. Die entstandenen Bleifiguren<br />
können unterschiedliche Bedeutungen haben,<br />
die gemeinsam mit den Bewohnern<br />
ausgewertet wurden. Folgende Figuren<br />
wurden von ihnen gegossen:<br />
Vogel: Unvorhergesehener Glücksfall<br />
Fackel: Langes Leben<br />
Nagel: Halten Sie Ihr Glück fest<br />
Fisch: Sie haben Glück im Spiel<br />
Ufo: Besuch aus der Ferne<br />
Mit diesen Figuren wünschen wir allen Bewohnern viel Glück und<br />
vor allem Gesundheit für das Jahr 2011!<br />
Anne Kegel, Betreuungsfachkraft, Gürtelstr. 32
Geborgen in guten Händen<br />
32<br />
Ausblick<br />
HERBST<br />
FEUER<br />
A<br />
10 Jahre Wiedereröffnung Gürtelstraße 32<br />
Vorbereitungen für 10-Jahresfeier im Mai laufen auf Hochtouren<br />
m 10. Mai 2011 feiert das<br />
Haus Gürtelstr. 32 den<br />
zehnten Jahrestag seiner Wiedereröffnung<br />
nach dem Umbau in den<br />
Jahren 2000 und 2001. Dieser runde<br />
Geburtstag ist ein Grund <strong>zum</strong><br />
Feiern und soll mit einer Festwoche<br />
vom 9. bis 13. Mai gewürdigt werden.<br />
Ein Festausschuss bereitet derzeit<br />
das Programm vor. An jedem<br />
Tag der Festwoche ist etwas Besonderes<br />
geplant. Am Montag (9. Mai) wird die Festwoche mit Musik und Festgästen<br />
feierlich eröffnet. Eine Ausstellung informiert unter anderem anhand von Fotos,<br />
Zeitungsartikeln und Heimzeitungen über die Geschichte des Hauses und damit<br />
vor allem über das Leben seiner Bewohner und Mitarbeiter in den Jahren vor und<br />
nach dem Umbau bis <strong>zum</strong> heutigen Tag. Der Dienstag (10. Mai) ist der eigentliche<br />
Geburtstag und steht deshalb ganz im Zeichen eines großen Festaktes mit geladenen<br />
Gästen, Festreden, Grußworten und Ehrungen. Wir freuen uns schon jetzt<br />
auf musikalische Umrahmung, die eine enge Freundin des Hauses übernimmt:<br />
Dagmar Frederic!<br />
Am Mittwoch (11. Mai) müssen die Bewohner beim Ratespiel „Der große Preis“<br />
viele Kopfnüsse in Form von Fragen rund um das Leben im Haus knacken. Dafür<br />
gibt es aber auch große Preise zu gewinnen. Bei gutem Wetter treffen sich dann<br />
alle am Donnerstag (12. Mai) im Garten, um bei Musik und Tanz die eine oder andere<br />
Maibowle zu genießen. Am Freitagnachmittag (13. Mai) kommt die „Singegemeinschaft<br />
Märkisches Ufer“, um mit und für uns Maien- und andere Volkslieder<br />
zu singen und damit die Festwoche musikalisch zu beschließen.<br />
Wir laden schon jetzt alle Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Freunde des<br />
Hauses herzlich ein, unseren Geburtstag und die Festtage mit uns zu feiern. Seien<br />
Sie uns herzlich willkommen!<br />
Clemens Schulze Beiering, Einrichtungsleiter Gürtelstr. 32/32a
HERBST<br />
FEUER<br />
Dank<br />
Geborgen in guten Händen<br />
33<br />
Diese Dankkarte erhielten wir<br />
von den Angehörigen von Frau<br />
Schott, Wohnbereich 4, Gürtelstr.<br />
32a, die am 5. März 2011<br />
im Alter von 89 Jahren<br />
verstorben ist.<br />
Frau Rau (Tochter von Frau<br />
Schott) schreibt uns: „Es ist<br />
uns ein Bedürfnis, dass auch<br />
andere Menschen sehen,<br />
was für eine schöne Zeit<br />
meine Mutter trotz ihrer Demenz<br />
im Heim noch hatte. Wir sind allen Angestellten<br />
für ihre gute Arbeit dankbar und werden immer Mundpropaganda<br />
für die <strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> betreiben.<br />
Herzlichen Dank für diese Anerkennung!<br />
Impressum<br />
<strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong> – Vorstand<br />
Verantwortlicher im Sinne des Pressegesetzes:<br />
Wilfried Brexel, Vorstandsvorsitzender, Gürtelstraße 33, 10409 Berlin<br />
Redaktion:<br />
Cathrin Densky, Clemens Schulze Beiering, Johannes Lehmann<br />
Redaktionsleitung: Petra John<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Irmgard Boeck, Gerda Dietrich, Otto Dobczinski, Gisela Dubberstein,<br />
Gertraud Falk, Prof. Dr. Konrad Senglaub, Helmut Weise,<br />
Gertrud Wölbing und weitere Bewohnerinnen und Bewohner,<br />
die an dieser Stelle nicht genannt werden möchten.<br />
Ausgabe: 28/2011 (März 2011)<br />
Auflage: 4.000<br />
Titel, Umschlaggestaltung sowie Art und Anordnung des Inhalts sind zugunsten des jeweiligen Inhabers dieser Rechte<br />
urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Übersetzungen sind – auch auszugsweise – nicht gestattet. Nachdruck oder<br />
Reproduktion, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm, Datenerfassung, Datenträger oder Online nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung der <strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong>.
Geborgen in guten Händen<br />
<strong>Seniorenstiftung</strong> <strong>Prenzlauer</strong> <strong>Berg</strong><br />
Geschäftsstelle:<br />
Gürtelstraße 33, 10409 Berlin<br />
Tel. (030) 42 84 47-11 10<br />
Fax (030) 42 84 47-11 11<br />
www.seniorenstiftung.org<br />
info@seniorenstiftung.org<br />
Informationen zu freien Zimmern:<br />
Tel. (030) 42 84 47-12 34<br />
Seniorenheim Gürtelstraße 32<br />
Gürtelstraße 32<br />
10409 Berlin<br />
Tel. (030) 42 84 47-60 00<br />
Seniorenheim Stavangerstraße 26<br />
Stavangerstraße 26. .<br />
10439 Berlin<br />
Tel. (030) 42 84 47-80 00<br />
Seniorenheim Gürtelstraße 32a<br />
Gürtelstraße 32a<br />
10409 Berlin<br />
Tel. (030) 42 84 47-40 00<br />
Seniorenheim Gürtelstraße 33<br />
Gürtelstraße 33<br />
10409 Berlin<br />
Tel. (030) 42 84 47-20 00