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BU 0230 Funktionale Sicherheit - Nord

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<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

DE<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong><br />

<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong><br />

Zusatzanleitung für Frequenzumrichter SK 200E


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

<strong>Sicherheit</strong>shinweise<br />

N O R D Frequenzumrichter<br />

<strong>Sicherheit</strong>s- und Anwendungshinweise<br />

für Antriebsstromrichter<br />

(gemäß: Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG)<br />

1. Allgemein<br />

Während des Betriebes können Antriebsstromrichter ihrer Schutzart<br />

entsprechend spannungsführende, blanke, gegebenenfalls auch<br />

bewegliche oder rotierende Teile, sowie heiße Oberflächen besitzen.<br />

Bei unzulässigem Entfernen der erforderlichen Abdeckung, bei unsachgemäßem<br />

Einsatz, bei falscher Installation oder Bedienung,<br />

besteht die Gefahr von schweren Personen- oder Sachschäden.<br />

Weitere Informationen sind der Dokumentation zu entnehmen.<br />

Alle Arbeiten zum Transport, zur Installation und Inbetriebnahme<br />

sowie zur Instandhaltung sind von qualifiziertem Fachpersonal<br />

auszuführen (IEC 364 bzw. CENELEC HD 384 oder DIN VDE 0100<br />

und IEC 664 oder DIN VDE 0110 und nationale Unfallverhütungsvorschriften<br />

beachten).<br />

Qualifiziertes Fachpersonal im Sinne dieser grundsätzlichen <strong>Sicherheit</strong>shinweise<br />

sind Personen, die mit Aufstellung, Montage, Inbetriebsetzung<br />

und Betrieb des Produktes vertraut sind und über die<br />

ihrer Tätigkeit entsprechenden Qualifikationen verfügen.<br />

2. Bestimmungsgemäße Verwendung in Europa<br />

Antriebsstromrichter sind Komponenten, die zum Einbau in elektrische<br />

Anlagen oder Maschinen bestimmt sind.<br />

Bei Einbau in Maschinen ist die Inbetriebnahme der Antriebsstromrichter<br />

(d.h. die Aufnahme des bestimmungsgemäßen<br />

Betriebes) solange untersagt, bis festgestellt wurde, dass die Maschine<br />

den Bestimmungen der EG-Richtlinie 2006/42/EG (Maschinenrichtlinie)<br />

entspricht; EN 60204 ist zu beachten.<br />

Die Inbetriebnahme (d.h. die Aufnahme des bestimmungsgemäßen<br />

Betriebes) ist nur bei Einhaltung der EMV-Richtlinie (2004/108/EG)<br />

erlaubt.<br />

CE- gekennzeichnete Antriebsstromrichter erfüllen die Anforderungen<br />

der Niederspannungsrichtlinie 2006/95/EG. Es werden die in<br />

der Konformitätserklärung genannten harmonisierten Normen für die<br />

Antriebsstromrichter angewendet.<br />

Die technischen Daten sowie die Angaben zu Anschlussbedingungen<br />

sind dem Leistungsschild und der Dokumentation zu entnehmen<br />

und unbedingt einzuhalten.<br />

Die Antriebsstromrichter dürfen nur <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen übernehmen,<br />

die beschrieben und ausdrücklich zugelassen sind.<br />

3. Transport, Einlagerung<br />

Die Hinweise für Transport, Lagerung und sachgemäße Handhabung<br />

sind zu beachten.<br />

4. Aufstellung<br />

Die Aufstellung und Kühlung der Geräte muss entsprechend den<br />

Vorschriften der zugehörigen Dokumentation erfolgen.<br />

Die Antriebsstromrichter sind vor unzulässiger Beanspruchung<br />

zu schützen. Insbesondere dürfen bei Transport und<br />

Handhabung keine Bauelemente verbogen und/oder Isolationsabstände<br />

verändert werden. Die Berührung elektronischer<br />

Bauelemente und Kontakte ist zu vermeiden.<br />

Antriebsstromrichter enthalten elektrostatisch gefährdete<br />

Bauelemente, die leicht durch unsachgemäße Behandlung<br />

beschädigt werden können. Elektrische Komponenten dürfen<br />

nicht mechanisch beschädigt oder zerstört werden (unter<br />

Umständen Gesundheitsgefährdung!).<br />

5. Elektrischer Anschluss<br />

Bei Arbeiten an unter Spannung stehenden Antriebsstromrichtern<br />

sind die geltenden nationalen Unfallverhütungsvorschriften<br />

(z.B. BGV A3, vorherige VBG 4) zu beachten.<br />

Die elektrische Installation ist nach den einschlägigen Vorschriften<br />

durchzuführen (z.B. Leitungsquerschnitte, Absicherungen,<br />

Schutzleiteranbindung). Darüber hinausgehende<br />

Hinweise sind in der Dokumentation enthalten.<br />

Hinweise für die EMV-gerechte Installation - wie Schirmung,<br />

Erdung, Anordnung von Filtern und Verlegung der Leitungen<br />

- befinden sich in der Dokumentation der Antriebsstromrichter.<br />

Diese Hinweise sind auch bei CEgekennzeichneten<br />

Antriebsstromrichtern stets zu beachten.<br />

Die Einhaltung der durch die EMV-Gesetzgebung geforderten<br />

Grenzwerte liegt in der Verantwortung des Herstellers<br />

der Anlage oder Maschine.<br />

6. Betrieb<br />

Anlagen, in die Antriebsstromrichter eingebaut sind, müssen<br />

ggf. mit zusätzlichen Überwachungs- und Schutzeinrichtungen<br />

gemäß den jeweils gültigen <strong>Sicherheit</strong>sbestimmungen,<br />

z.B. Gesetz über technische Arbeitsmittel, Unfallverhütungsvorschriften<br />

usw. ausgerüstet werden.<br />

Die Parametrierung und Konfiguration des Antriebsstromrichters<br />

ist so zu wählen, dass hieraus keine Gefahren entstehen.<br />

Während des Betriebes sind alle Abdeckungen geschlossen<br />

zu halten.<br />

7. Wartung und Instandhaltung<br />

Nach dem Trennen der Antriebsstromrichter von der Versorgungsspannung<br />

dürfen spannungsführende Geräteteile und<br />

Leistungsanschlüsse wegen möglicherweise aufgeladener<br />

Kondensatoren nicht sofort berührt werden. Hierzu sind die<br />

entsprechenden Hinweisschilder auf dem Antriebsstromrichter<br />

zu beachten.<br />

Weitere Informationen sind der Dokumentation zu entnehmen.<br />

Diese <strong>Sicherheit</strong>shinweise sind aufzubewahren!<br />

2 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

zu diesem Dokument<br />

Dokumentation<br />

Bezeichnung: <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE<br />

Mat. Nr.: 607 23 01<br />

Gerätereihe: SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK230E, SK 235E<br />

Versionsliste<br />

Bezeichnung<br />

bisheriger Ausgaben<br />

Software<br />

Version<br />

Bemerkung<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE, Juli 2009<br />

V 1.1 R2 Erste Ausgabe, basierend auf <strong>BU</strong> 0530 DE / 4707<br />

Mat. Nr. 607 2301 / 3109<br />

Weitere Überarbeitungen:<br />

September 2009, Februar 2010, Januar 2011<br />

Eine Übersicht über die Änderungen o.g. Ausgaben: siehe Ausgabe Januar 2011 (Mat.-Nr.: 6072301/0311)<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE, Juli 2012<br />

Mat. Nr. 607 2301 / 2712<br />

V 1.3 R2<br />

Geräte der Baugröße IV eingefügt<br />

Bestimmungsgemäße Verwendung der Frequenzumrichter<br />

Herausgeber<br />

Die Einhaltung der Betriebsanleitung ist die Voraussetzung für störungsfreien Betrieb<br />

und die Erfüllung eventueller Garantieansprüche. Lesen Sie deshalb zuerst die Betriebsanleitung<br />

bevor Sie mit dem Gerät arbeiten!<br />

Die Betriebsanleitung enthält wichtige Hinweise zum Service. Sie ist deshalb in der Nähe<br />

des Gerätes aufzubewahren.<br />

Die Frequenzumrichter SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E sind Geräte für<br />

industrielle und gewerbliche Anlagen zum Betreiben von Drehstrom-Asynchronmotoren mit<br />

Kurzschlussläufer. Diese Motoren müssen zum Betrieb an Frequenzumrichtern geeignet<br />

sein, andere Lasten dürfen nicht an die Geräte angeschlossen werden.<br />

Die Frequenzumrichter SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E sind Geräte für<br />

den stationären Aufbau auf Motoren oder in Anlagen in der Nähe des zu betreibenden<br />

Motors. Alle Angaben zu den technischen Daten und den zulässigen Bedingungen am<br />

Einsatzort sind unbedingt einzuhalten.<br />

Die Inbetriebnahme (Aufnahme des bestimmungsgemäßen Betriebs) ist so lange untersagt, bis<br />

festgestellt ist, dass die Maschine die EMV-Richtlinie 204/108/EG einhält und die Konformität<br />

des Endproduktes beispielsweise mit der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG feststeht<br />

(EN 60204 beachten).<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, 2012<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />

Rudolf-Diesel-Str. 1 D-22941 Bargteheide http://www.nord.com/<br />

Telefon +49 (0) 45 32 / 401-0 Fax +49 (0) 45 32 / 401-555<br />

Hinweis<br />

Diese Zusatzbetriebsanleitung ist nur in Verbindung mit der Betriebsanleitung des jeweiligen<br />

Frequenzumrichters gültig.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 3


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

zu diesem Dokument<br />

Geltungsbereich<br />

Diese Anleitung ist nur gültig für Geräte, deren Typ sich aus den folgenden Schlüsseln ableiten lassen:<br />

SK 205 E- 250 - 112 -O<br />

215 370 -C<br />

235 550<br />

750<br />

SK 205 E- 250 - 123 -A<br />

215 370 -C<br />

235 550<br />

750<br />

111<br />

151<br />

SK 210 E- 250 - 123 -A<br />

230 370 -C<br />

550<br />

SK 205 E- 250 - 323 -A<br />

210 370 -C<br />

215 550<br />

230 750<br />

235 111<br />

151<br />

221<br />

301<br />

401<br />

SK 210 E- 551 - 323 -A<br />

230 751 -C<br />

112<br />

SK 205 E- 550 - 340 -A<br />

210 750 -C<br />

215 111<br />

230 151<br />

235 221<br />

301<br />

401<br />

551<br />

751<br />

SK 210 E- 112 - 340 -A<br />

230 152 -C<br />

182<br />

222<br />

4 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


Inhaltsverzeichnis<br />

1 ALLGEMEINES ......................................................................................................................... 7<br />

1.1 <strong>Sicherheit</strong>s- und Installationshinweise ................................................................. 7<br />

1.2 Zulassungen und Zertifikate ................................................................................. 8<br />

1.2.1 Zertifikate der Funktion STO bei der Verwendung eines sicheren Abschaltweges ... 9<br />

1.2.2 Zertifikate der Funktion SS1 bei der Verwendung eines sicheren Abschaltweges .. 15<br />

1.2.3 Zertifikate für die alleinige Verwendung der Digitaleingänge .................................. 21<br />

1.3 Typenschlüssel BG I-III ...................................................................................... 27<br />

1.4 Typenschlüssel BG IV ........................................................................................ 28<br />

2 FUNKTIONSBESCHREI<strong>BU</strong>NG .............................................................................................. 29<br />

2.1 Sicherer Abschaltweg ......................................................................................... 31<br />

2.1.1 Sichere Pulssperre .................................................................................................. 31<br />

2.1.2 Abschaltung der 24V-Versorgung ........................................................................... 31<br />

2.2 Digitaleingänge ................................................................................................... 32<br />

2.3 <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen ......................................................................................... 32<br />

2.3.1 Sicher abgeschaltetes Moment, STO (safe torque off) ........................................... 32<br />

2.3.2 Sicherer Stop1, SS1 (safe stop 1) ........................................................................... 33<br />

2.4 Beispiele / Realisierung ...................................................................................... 34<br />

2.4.1 Funktion STO .......................................................................................................... 34<br />

2.4.2 Funktion SS1 .......................................................................................................... 36<br />

2.4.3 Einfache Wiederanlaufsperre .................................................................................. 37<br />

2.4.4 Beispiel ohne sicheren Abschaltweg ....................................................................... 38<br />

2.4.5 Fehlerausschluss für die Verdrahtung .................................................................... 39<br />

3 MONTAGE UND INSTALLATION .......................................................................................... 40<br />

3.1 Einbau und Montage .......................................................................................... 40<br />

3.2 Verdrahtungsrichtlinien ....................................................................................... 40<br />

3.3 Netzanschluss (X1-PE, L1, L2/N, L3) ................................................................ 40<br />

3.4 Klemmblock des Steuerteils ............................................................................... 40<br />

3.5 Sichere Pulssperre ............................................................................................. 43<br />

3.5.1 Details der „sicheren Pulssperre“ ........................................................................... 43<br />

3.5.2 Betrieb am OSSD ................................................................................................... 43<br />

3.5.3 Mehrgerätebetrieb ................................................................................................... 43<br />

3.5.4 EMV ........................................................................................................................ 44<br />

3.6 24 V Versorgung ................................................................................................ 44<br />

3.6.1 Details der 24 V Versorgung ................................................................................... 45<br />

3.6.2 Betrieb am OSSD ................................................................................................... 45<br />

3.6.3 Mehrgerätebetrieb ................................................................................................... 46<br />

3.6.4 EMV ........................................................................................................................ 47<br />

3.7 Digitaleingänge ................................................................................................... 47<br />

3.7.1 Details der Digitaleingänge .................................................................................... 47<br />

3.8 Digitalausgänge .................................................................................................. 48<br />

4 PARAMETRIERUNG .............................................................................................................. 49<br />

4.1 Steuerklemmen .................................................................................................. 49<br />

4.2 Zusatzparameter ................................................................................................ 54<br />

4.3 Informationen ...................................................................................................... 54<br />

5 SICHERHEITSSCHALTGERÄTE ........................................................................................... 58<br />

5.1 Ausgangsspannung ............................................................................................ 58<br />

5.2 Schaltvermögen und Strombelastung ................................................................ 58<br />

5.3 OSSD-Ausgänge, Testpulse .............................................................................. 59<br />

6 SICHERHEITSEINSTUFUNGEN ............................................................................................ 60<br />

6.1 IEC 60204-1:2005 .............................................................................................. 60<br />

6.2 IEC 61800-5-2:2007 ........................................................................................... 60<br />

6.3 IEC 61508:2010 ................................................................................................. 60<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 5


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

6.4 ISO 13849-1:2006 ............................................................................................. 61<br />

7 INBETRIEBNAHME ............................................................................................................... 62<br />

7.1 Auswahl des sicheren Abschaltweges .............................................................. 64<br />

7.2 Validierung ......................................................................................................... 64<br />

8 DIAGNOSE ............................................................................................................................. 65<br />

8.1 Diagnose LEDs .................................................................................................. 65<br />

8.2 Zustandsinformationen ...................................................................................... 66<br />

9 STÖRMELDUNGEN .............................................................................................................. 67<br />

9.1 Tabelle der möglichen Störmeldungen .............................................................. 67<br />

9.2 Anzeige der Störung .......................................................................................... 67<br />

9.3 Fehlerspeicher ................................................................................................... 68<br />

10 TECHNISCHE DATEN ......................................................................................................... 69<br />

10.1 Umweltdaten .................................................................................................... 69<br />

10.2 Daten der Steuerklemmen in BG I bis BG III ................................................... 69<br />

10.3 Daten der Steuerklemmen in BG IV ................................................................ 70<br />

10.4 Daten der Digitaleingänge ............................................................................... 71<br />

10.5 Daten der sicheren Pulssperre ........................................................................ 72<br />

10.6 Daten zur Abschaltung der 24V-Versorgung ................................................... 73<br />

11 ZUSATZINFORMATIONEN ................................................................................................. 74<br />

11.1 Wartungs- und Service-Hinweise .................................................................... 74<br />

11.2 Abkürzungen im Handbuch ............................................................................. 74<br />

12 STICHWORT-VERZEICHNIS .............................................................................................. 75<br />

6 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

1 Allgemeines<br />

Diese Anleitung <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE beschreibt nur die Aspekte, die in direktem Zusammenhang mit der funktionalen<br />

<strong>Sicherheit</strong> stehen. Alle Standard-Funktionen und Parameter des Umrichters sind dem Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE<br />

zu entnehmen.<br />

1.1 <strong>Sicherheit</strong>s- und Installationshinweise<br />

SK 2xxE Frequenzumrichter sind Betriebsmittel zum Einsatz in industriellen Starkstromanlagen und werden<br />

mit Spannungen betrieben, die bei Berührung zu schweren Verletzungen oder zum Tode führen können.<br />

Installationen und Arbeiten sind nur durch qualifiziertes Elektrofachpersonal und bei spannungsfrei<br />

geschaltetem Gerät zulässig. Die Bedienungsanleitung muss diesen Personen stets zur Verfügung<br />

stehen und von ihnen konsequent beachtet werden.<br />

Die örtlichen Vorschriften zur Errichtung von elektrischen Anlagen sowie Unfallverhütungs-<br />

Vorschriften sind einzuhalten.<br />

Das Gerät führt auch nach dem netzseitigen Abschalten noch bis zu 5 Minuten gefährliche Spannung.<br />

Das Öffnen des Gerätes oder das Abnehmen der Abdeckungen bzw. des Bedienteils ist daher<br />

erst 5 Minuten, nachdem das Gerät spannungsfrei geschaltet wurde, zulässig. Vor dem Einschalten<br />

der Netzspannung sind alle Abdeckungen wieder anzubringen.<br />

Bei einphasigem Betrieb (115 V / 230 V) muss die Netzimpedanz mindestens 100 H pro Strang<br />

betragen. Ist dies nicht der Fall, muss eine Netzdrossel vorgeschaltet werden.<br />

Zur sicheren Trennung vom Netz, ist die Netzzuleitung zum Frequenzumrichter allpolig zu trennen.<br />

Auch bei Motorstillstand (z.B. durch Elektroniksperre, blockierten Antrieb oder Ausgangsklemmen-<br />

Kurzschluss) können die Netzanschlussklemmen, Motorklemmen und Klemmen für den Bremswiderstand<br />

gefährliche Spannung führen. Ein Motorstillstand ist nicht gleichbedeutend mit einer galvanischen<br />

Trennung vom Netz.<br />

Teile der Steuerkarte und insbesondere die Anschlussbuchse für die abnehmbaren Technologieboxen<br />

führen ebenfalls gefährliche Spannung. Die Steuerklemmen sind netzpotentialfrei.<br />

Achtung: unter bestimmten Einstellbedingungen kann der Umrichter nach dem netzseitigen Einschalten<br />

automatisch anlaufen.<br />

Auf den Leiterplatten befinden sich hochempfindliche MOS-Halbleiterbauelemente, die gegen statische<br />

Elektrizität besonders empfindlich sind. Vermeiden Sie daher bitte das Berühren von Leiterbahnen<br />

oder Bauteilen mit den Händen oder mit metallischen Gegenständen. Lediglich die<br />

Schrauben der Klemmleisten dürfen beim Anschließen der Leitungen mit isolierten Schraubendrehern<br />

berührt werden.<br />

Der Frequenzumrichter ist nur für einen festen Anschluss bestimmt und darf nicht ohne wirksame<br />

Erdungsverbindung betrieben werden, die den örtlichen Vorschriften für große Ableitströme<br />

(> 3,5 mA) entsprechen. Die EN 50178/VDE 0160 schreibt die Verlegung einer zweiten Erdleitung<br />

oder einen Erdleitungsquerschnitt von mindestens 10 mm 2 vor.<br />

Es ist ein allstromsensitiver FI-Schutzschalter (Typ B) gem. EN 50178/VDE 0160 zu verwenden.<br />

SK2xxE Frequenzumrichter sind bei ordnungsgemäßem Betrieb wartungsfrei. Bei staubhaltiger<br />

Luft sind die Kühlflächen regelmäßig mit Druckluft zu reinigen.<br />

Die Frequenzumrichter sind für den Betrieb an TN- bzw. TT-Netzen sowie unter Beachtung der im<br />

Handbuch zum Frequenzumrichter beschriebenen Maßnahmen auch für IT-Netze geeignet.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 7


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

VORSICHT<br />

Der Kühlkörper und alle anderen metallischen Teile können sich auf Temperaturen größer<br />

70 °C aufwärmen.<br />

Bei der Montage ist ein ausreichender Abstand zu benachbarten Bauteilen einzuhalten. Bei<br />

Arbeiten an den Komponenten ist eine ausreichende Abkühlzeit vorzusehen.<br />

Ggf. ist ein Berührungsschutz vorzusehen.<br />

ACHTUNG<br />

LEBENSGEFAHR!<br />

Der Frequenzumrichter führt unter Umständen auch nach dem netzseitigen Abschalten noch<br />

bis zu 5 Minuten Spannung. Umrichterklemmen, Motorzuleitungen und Motorklemmen<br />

können Spannung führen!<br />

Das Berühren offener oder freier Klemmen, Leitungen und Geräteteilen kann zu schweren<br />

Verletzungen oder zum Tode führen!<br />

Arbeiten sind nur durch qualifiziertes Elektrofachpersonal und bei spannungsfrei<br />

geschaltetem Gerät zulässig.<br />

VORSICHT<br />

Kinder und die Öffentlichkeit dürfen keinen Zugang und Zugriff zum Gerät haben!<br />

Das Gerät darf nur für den vom Hersteller vorgesehenen Zweck verwendet werden.<br />

Unbefugte Veränderungen und die Verwendung von Ersatzteilen und Zusatzeinrichtungen,<br />

die nicht vom Hersteller des Gerätes verkauft oder empfohlen werden, können Brände,<br />

elektrische Schläge und Verletzungen verursachen.<br />

Bewahren Sie diese Bedienungsanleitung zugriffsfähig auf und geben Sie diese jedem<br />

Benutzer!<br />

WARNUNG<br />

Dies ist ein Produkt der eingeschränkten Vertriebsklasse nach IEC 61800-3 für die<br />

industrielle Umgebung. In einer Wohnumwelt kann dieses Produkt hochfrequente Störungen<br />

verursachen, in deren Fall der Anwender aufgefordert werden kann, geeignete Maßnahmen<br />

zu ergreifen.<br />

Eine geeignete Maßnahme wäre der Einsatz eines optionalen, empfohlenen Netzfilters.<br />

1.2 Zulassungen und Zertifikate<br />

Die nachfolgend aufgeführten Zertifikate beziehen sich auf die <strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong>. Zulassungen, die im<br />

Zusammenhang mit dem Frequenzumrichter (EMV, UL, etc.) stehen, sind im Haupthandbuch (<strong>BU</strong>0200) zusammengefasst.<br />

8 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

1.2.1 Zertifikate der Funktion STO bei der Verwendung eines sicheren Abschaltweges<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 9


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

10 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 11


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

12 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

14 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

1.2.2 Zertifikate der Funktion SS1 bei der Verwendung eines sicheren Abschaltweges<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 15


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

16 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 17


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

18 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 19


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

20 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

1.2.3 Zertifikate für die alleinige Verwendung der Digitaleingänge<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 21


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

22 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 23


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

24 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 25


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

26 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


1 Allgemeines<br />

1.3 Typenschlüssel BG I-III<br />

Bestellbezeichnung für SK 2xxE BG I-III Beispiel: SK 205 E- 751 - 340-A - XXX<br />

Ausbaustufe<br />

200<br />

205<br />

210<br />

215<br />

220<br />

4x dig. IN, 2x dig. OUT, 2x analog IN, RS232/485, interne<br />

Versorgung der Steuerung<br />

4x dig. IN, 1x dig. OUT, RS232/485, externe 24V-<br />

Versorgung<br />

Wie „200“, jedoch 3x dig, IN und zusätzlich "sichere<br />

Pulssperre"<br />

wie "205", jedoch 3x dig, IN und zusätzlich "sichere<br />

Pulssperre"<br />

wie "200", jedoch 1x analog IN und zusätzlich AS-<br />

Interface on board<br />

225 wie "205", jedoch zusätzlich AS-Interface on board<br />

230<br />

wie „210“, jedoch 1x analog IN und zusätzlich AS-<br />

Interface on board<br />

235 wie "215", jedoch zusätzlich AS-Interface on board<br />

Leistung<br />

Netz: 112-O 123-A 323-A 340-A<br />

250 250W I 1 I I Baugröße BG<br />

370 370W I 1 I I<br />

1 ) nur SK 2x5E<br />

550 550W II 1 I I I<br />

750 750W II 1 II 1 I I<br />

111 1,1kW II 1 I I<br />

151 1,5kW II I<br />

221 2,2kW II I<br />

301 3,0kW III II<br />

401 4,0kW III II<br />

551 5,5kW III<br />

751 7,5kW III<br />

Netz<br />

112-O 1phasig, 115V, ohne Filter<br />

123-A 1phasig, 230V, internes A-Filter (Klasse C2)<br />

323-A 3phasig, 230V, internes A-Filter (Klasse C2)<br />

340-A 3phasig, 400V, internes A-Filter (Klasse C2)<br />

Option<br />

keine Option<br />

Kombinationen<br />

C Schutzgrad IP66 (IP55 ist Standard) sind möglich<br />

XXX weitere Optionen sind möglich<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 27


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

1.4 Typenschlüssel BG IV<br />

Bestellbezeichnung für SK 2xxE BG IV Beispiel: SK 200 E- 222 - 340-A - XXX<br />

Ausbaustufe<br />

200<br />

210<br />

Versorgung der Steuerung über Netzanschluss, 24V-<br />

Versorgung für Ausfall der Netzspannung möglich,<br />

„4x dig. IN, 2x Analog IN, 2x dig. OUT, RS232/485<br />

wie "200", jedoch 3x dig. IN und zusätzlich "sichere<br />

Pulssperre"<br />

220 wie "200", jedoch zusätzlich AS-Interface<br />

230<br />

wie "200", jedoch 3x dig. IN und zusätzlich "sichere<br />

Pulssperre" und AS-Interface<br />

Leistung<br />

Netz: 323-A 340-A<br />

551 5,5kW IV Baugröße BG<br />

751 7,5kW IV<br />

112 11,0kW IV IV<br />

152 15,0kW IV<br />

182 18,5kW IV<br />

222 22,0kW IV<br />

Netz<br />

323-A 3phasig, 230V, internes A-Filter (Klasse C2)<br />

340-A 3phasig, 400V, internes A-Filter (Klasse C2)<br />

Option<br />

C<br />

XXX<br />

keine Option<br />

Schutzgrad IP55 mit IP66 Maßnahmen (Siehe<br />

<strong>BU</strong> 0200), (IP55 ist Standard)<br />

weitere Optionen sind möglich<br />

Kombinationen<br />

sind möglich<br />

28 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

2 Funktionsbeschreibung<br />

Um Gefährdung von Menschen und Beschädigung von Material zu verhindern, ist es nötig Maschinen sicher<br />

abschalten zu können. Die Frequenzumrichter der Reihen NORDAC SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK 230E<br />

und SK 235E stellen hierfür sichere Abschaltwege bereit.<br />

Um die Wirkungsweise der Abschaltwege verstehen zu können, ist es nötig, zunächst die Funktionsweise des<br />

Frequenzumrichters zu betrachten.<br />

Die Netzspannungen werden gleichgerichtet und die so entstandene DC-Zwischenkreis-Spannung wird nach den<br />

Erfordernissen des Betriebszustandes des Motors (Frequenz und Spannung) wieder wechselgerichtet.<br />

Baugröße I bis III:<br />

Frequenzumrichter<br />

L1<br />

T1<br />

T3<br />

T5<br />

U<br />

L2<br />

L3<br />

T2<br />

T4<br />

T6<br />

V<br />

W<br />

M<br />

I/O<br />

= =<br />

nur im SK2x0E<br />

I/O<br />

Schnellhalt<br />

µC<br />

Logik<br />

Treiber<br />

24V<br />

GND<br />

= =<br />

nur im SK2x5E<br />

Unterspannungserkennung<br />

Strombegrenzung<br />

24V_SH<br />

GND_SH<br />

Eingangsbeschaltung<br />

Control<br />

Option "Sichere Pulssperre"<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 29


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Baugröße IV:<br />

Frequenzumrichter<br />

L1<br />

T1<br />

T3<br />

T5<br />

U<br />

L2<br />

L3<br />

T2<br />

T4<br />

T6<br />

V<br />

W<br />

M<br />

=<br />

=<br />

I/O<br />

Schnellhalt<br />

µC<br />

Logik<br />

Treiber<br />

3x High<br />

1x Low<br />

24V<br />

GND<br />

=<br />

=<br />

interne Spannung (Primärleistung)<br />

=<br />

=<br />

Steuerspannung<br />

24V_SH<br />

GND_SH<br />

Eingangsbeschaltung<br />

Control<br />

Option "Sicherere Pulssperre"<br />

Die Halbleiterschalter des Wechselrichters (T1 bis T6) werden mit einem sehr komplexen Pulsmuster angesteuert.<br />

Dieses Pulsmuster wird von dem Mikrokontroller (µC) erzeugt und von dem Treiber verstärkt. Der<br />

Treiber übernimmt dabei die Umsetzung der Logik-Signale auf die Steuerspannungen der Halbleiterschalter.<br />

Die Halbleiterschalter werden durch die Steuerspannung geschaltet und das Pulsmuster wird in verstärkter<br />

Form an die Motorklemmen angelegt. Aufgrund der Tiefpasswirkung des Motors entsteht aus der pulsförmigen<br />

Spannung, einer dreiphasigen pulsweitenmodulierten Sinus-Spannung, ein Drehstromsystem. Der Motor entwickelt<br />

ein Moment.<br />

30 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

2.1 Sicherer Abschaltweg<br />

Mit Hilfe eines sicheren Abschaltweges soll nun das Moment sicher abgeschaltet werden. Dies entspricht der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sfunktion STO (safe torque off, sicher abgeschaltetes Moment).<br />

Um das Moment abzuschalten, muss der Stromfluss im Motor unterbrochen werden. Hierfür stehen je nach Gerät<br />

verschiedene Abschaltwege zu Verfügung:<br />

„Sichere Pulssperre“ im SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E<br />

„Abschaltung der 24V-Versorgung“ im SK 205E und SK 215E<br />

HINWEIS<br />

Für Baugröße IV:<br />

Der in den Geräten SK 200E, SK 210E, SK 220E und SK 230E der Baugröße IV<br />

vorhandene 24V Anschuß, zur Versorgung der Steuerelektronik, kann nicht als Sicherer<br />

Abschaltweg genutzt werden, da hier das parallel arbeitende Hochspannungsnetzteil die<br />

Steuerung und den Mikrokontroller weiter versorgt.<br />

HINWEIS<br />

Mit der Auslösung eines sicheren Abschaltweges zieht eine an den Klemmen 79 (MB+) und<br />

80 (MB-) angeschlossene mechanische Bremse an (nur SK2x5E, siehe Handbuch<br />

<strong>BU</strong> 0200 DE). Wenn der Antrieb zuvor nicht stillgestetzt wird, muß die Bremse als<br />

Betriebsbremse ausgelegt werden.<br />

2.1.1 Sichere Pulssperre<br />

Die Geräte, die mit der „sicheren Pulssperre“ ausgerüstet sind, besitzen einen zusätzlichen DC/DC-Wandler,<br />

welcher aus einer 24 V Spannung (24V_SH, GND_SH) entweder die Versorgungsspannung für die Treiber erzeugt<br />

oder die Steuerspannung eines Netzteils erzeugt, welches wiederum die Versorgungsspannung für die<br />

Treiber erzeugt.<br />

Wird diese 24 V Spannung abgeschaltet, so überträgt der DC/DC-Wandler keine Energie zu den Treibern. Da<br />

nun die Treiber nicht versorgt werden, gelangen keine Steuerpulse an die Halbleiterschalter (T1 bis T6) des<br />

Wechselrichters. Der Stromfluss in den Halbleiterschaltern und im Motor wird unterbrochen. D.h. der Motor<br />

entwickelt nach einer gewissen Reaktionszeit der Elektronik und nach der Abklingzeit des Motorstromes kein<br />

antreibendes Moment.<br />

Das Abschalten der 24 V Spannung (24V_SH, GND_SH) hat mit einer sicherheitsgerichteten Schalteinrichtung<br />

zu erfolgen. Hierzu kann sowohl der Anschluss 24V_SH (Klemme 89) als auch der Anschluss GND_SH<br />

(Klemme 88) von der 24 V Spannungsquelle getrennt werden. Vorzugsweise wird der Anschluss 24V_SH aufgetrennt.<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

24V<br />

oder<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

oder<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

89 24V SH<br />

88 GND SH<br />

Frequenzumrichter<br />

2.1.2 Abschaltung der 24V-Versorgung<br />

Auch das zur Versorgung der Steuerelektronik vorhandene 24V-Netzteil kann als sicherer Abschaltweg verwendet<br />

werden (nur im SK 205E und SK 215E der Baugrößen I bis III).<br />

Wird die 24 V Versorgung (24V, GND) abgeschaltet, so wird dem Mikrokontroller (µC) die Versorgungsspannung<br />

entzogen. Da der Mikrokontroller für die Erzeugung der Pulsmuster zur Ansteuerung der Halbleiterschalter<br />

(T1 bis T6) zuständig ist, werden auf diese Weise alle Halbleiterschalter (T1 bis T6) ausgeschaltet. Der<br />

Stromfluss in den Halbleiterschaltern und im Motor wird unterbrochen. D.h. der Motor entwickelt wie bei der<br />

„sicheren Pulssperre“ nach einer gewissen Reaktionszeit der Elektronik und nach der Abklingzeit des Motorstromes<br />

kein antreibendes Moment.<br />

Auch die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ (24V, GND) hat mit einer sicherheitsgerichteten Schalteinrichtung<br />

zu erfolgen. Dabei ist die Verbindung zwischen Spannungsquelle und dem Anschluss 24V (Klemme 44) aufzutrennen.<br />

Das Abschalten über GND ist nicht möglich, da die 24V-Versorgung und die digitale I/O über ein ge-<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 31


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

meinsames Ground verfügen. Im Falle einer Abschaltung von GND wurde eine Ground-Verbindung über die<br />

digitale I/O bestehen bleiben.<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

44 24V<br />

40 GND<br />

Frequenzumrichter<br />

HINWEIS<br />

Bei Geräten mit AS-Interface (SK 225E und SK 235E) kann und darf die 24 V Versorgung<br />

nicht als sicherer Abschaltweg, „Abschaltung der 24V-Versorgung“, verwendet werden!<br />

Bei den Geräten SK 200E, SK 210E, SK 220E und SK 230E wird die Steuerung durch ein<br />

vom Zwischenkreis gespeistes Netzteil versorgt. Hier steht der Abschaltweg „Abschaltung<br />

der 24V-Versorgung“ nicht zur Verfügung. Dies gilt auch für die Geräte der Baugröße IV,<br />

obwohl diese Geräte über einen 24V-Eingang verfügen.<br />

Die Geräte SK 200E, SK 220E und SK 225E stellen somit keinen sicheren Abschaltweg<br />

bereit.<br />

2.2 Digitaleingänge<br />

Zur Realisierung einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion können die Digitaleingänge als Hilfseingänge, z.B. zum Auslösen<br />

eines Bremsvorganges, verwendet werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Digitaleingänge nur geringen <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen<br />

genügen. Es wird immer ein sicherer Abschaltweg benötigt!<br />

Die Digitaleingänge, weitere I/O und die 24V-Versorgung verfügen über ein gemeinsames Ground. D. h. ein<br />

Digitaleingang darf nur über das Auftrennen des zugehörigen Anschlusses (21 für DIN1 bis 24 für DIN4) abgeschaltet<br />

werden. Das Abschalten über GND ist nicht möglich!<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

24V 24V<br />

24V<br />

Filter 21 DIN1 ... 24 DIN4<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

für<br />

OSSD 40 GND<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

optional Frequenzumrichter<br />

Ein Filter beim Betrieb an einem OSSD wird nur in einem stark gestörten Umfeld benötigt.<br />

Wenn nur geringe Anforderungen an die funktionale <strong>Sicherheit</strong> gestellt werden, kann die <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />

auch mit den Digitaleingängen realisiert werden. Es wird empfohlen dies nur in Erwägung zu ziehen, wenn die<br />

Risikoanalyse ergeben hat, dass beim Ausfall der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion nur leichte (üblicherweise reversible)<br />

Verletzungen auftreten können (siehe auch Kapitel 6 ). Im Zweifel sollte immer ein sicherer Abschaltweg, die<br />

„sichere Pulssperre“ oder die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ verwendet werden.<br />

2.3 <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen<br />

Mit den sicheren Abschaltwegen kann eine Stopp-Funktion ausgeführt werden. Da diese gegenüber anderen<br />

Steuerfunktionen Vorrang hat, ist diese Stopp-Funktion für das Stillsetzen im Notfall geeignet. Dabei wird über<br />

einen sicheren Abschaltweg das Moment abgeschaltet. Diese Funktion wird, „sicher abgeschaltetes Moment“<br />

oder abgekürzt STO (engl.: safe torque off) genannt.<br />

Es ist ebenso möglich, den Motor zunächst gesteuert still zu setzten und anschließend das Moment abzuschalten.<br />

Diese Funktion wird „sicherer Stopp 1“ oder abgekürzt SS1 (engl.: safe stop 1) genannt.<br />

2.3.1 Sicher abgeschaltetes Moment, STO (safe torque off)<br />

Bei der Funktion STO wird das antreibende Moment schnellst möglich (siehe technische Daten Reaktionszeit)<br />

abgeschaltet und der Antrieb (Motor mit Arbeitmaschine) trudelt aus. Dieses Verhalten entspricht der<br />

Stoppkategorie 0 (ungesteuertes Bremsen) nach EN 60204-1. Es vergeht also eine gewisse Zeit bis der Antrieb<br />

keine gefährliche Bewegung mehr ausführt und der sichere Zustand erreicht wird. Eine Überwachung ob<br />

bzw. wann der Antrieb den sicheren Zustand erreicht, ist in den Umrichter nicht integriert.<br />

Je nach der verwendeten Schaltvorrichtung und der Nutzung der sicheren Abschaltwege ist die Funktion STO<br />

mit der <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 gemäß DIN EN ISO 13849-1 realisierbar.<br />

32 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

HINWEIS<br />

Die Steuerung einer mechanischen Bremse über den Umrichter erfolgt nicht<br />

sicherheitsgerichtet!<br />

Eine an den Klemmen 79 (MB+) und 80 (MB-) angeschlossene mechanische Bremse fällt mit<br />

der Auslösungung der Funktion STO ein. Dies bedeutet, dass die Bremse in diesem Fall als<br />

Betriebsbremse ausgelegt werden muss, da der Antrieb mit all seinen rotierenden Massen<br />

durch die mechanische Bremse stillgesetzt wird.<br />

Das Durchrutschen eines Hubwerkes beim Auslösen der Funktion STO muss ggf. durch<br />

geeignete Bremsen unterbunden werden!<br />

2.3.2 Sicherer Stop1, SS1 (safe stop 1)<br />

Bei der Funktion SS1 wird der Motor zunächst durch den Umrichter gebremst und nach dem Stillsetzen wird in<br />

die Funktion STO gewechselt. Dieses Verhalten entspricht der Stoppkategorie 1 (gesteuertes Bremsen) nach<br />

IEC 60204-1. Der Wechsel in die Funktion STO kann überwacht nach dem Erreichen des Stillstands oder über<br />

ein sicherheitsgerichtetes Zeitrelais (verzögerter Ausgang eines <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes) erfolgen.<br />

HINWEIS<br />

Das gesteuerte Bremsen wird über einen Digitaleingang ausgelöst und genügt nur geringen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sanforderungen!<br />

Beim Versagen des gesteuerten Bremsen wird in die Funktion STO gewechselt!<br />

Ggf. ist der Bremsvorgang zu überwachen!<br />

HINWEIS<br />

Die Steuerung einer mechanischen Bremse über den Umrichter erfolgt nicht<br />

sicherheitsgerichtet!<br />

Für den Fall des Versagens des gesteuerten Bremsens wird ggf. eine an den Klemmen 79<br />

(MB+) und 80 (MB-) angeschlossene mechanische Bremse überlastet, da diese mit der<br />

Auslösung der Funktion STO einfällt.<br />

Das Durchrutschen eines Hubwerkes muss ggf. durch geeignete Bremsen unterbunden<br />

werden!<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 33


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

2.4 Beispiele / Realisierung<br />

Im Folgenden werden beispielhaft einige Lösungen für die <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen STO und SS1 gezeigt.<br />

2.4.1 Funktion STO<br />

In der Regel wird ein <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät zur Realisierung einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion Verwendung finden. Die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie der Funktion wird durch die Komponente mit der kleinsten Kategorie bestimmt.<br />

Reset<br />

24V<br />

Not-Aus-Taster<br />

Versorgungsspannung<br />

Eingangskreis<br />

mit Querschlußerkennung<br />

Reset-Kreis<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

geschirmte Leitung für<br />

den Fehlerausschluß nach<br />

DIN EN ISO 13849-2<br />

Nutzung der<br />

"sicheren Pulssperre"<br />

Frequenzumrichter<br />

89 24V SH<br />

88 GND SH<br />

oder<br />

Nutzung der<br />

"Abschaltung der<br />

24V-Versorgung"<br />

Frequenzumrichter<br />

44 24V<br />

40 GND<br />

In diesem Beispiel kann die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 nach DIN EN ISO 13849-1 erreicht werden! Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass der Not-Aus-Taster, das <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät und die Verdrahtung die Anforderungen an die<br />

Kategorie 4 erfüllen. Dies kann zum Beispiel wie folgt erreicht werden:<br />

Redundantes <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät mit Selbstüberwachung<br />

Zweikanaliger Eingangskreis Querschlusserkennung (und entsprechenden Not-Aus-Taster)<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang mit periodischen Abschalttests (OSSD)<br />

<br />

Fehlerausschluss nach DIN EN ISO 13849-2 für die Verdrahtung zwischen Schaltgerät und den Eingangklemmen<br />

des verwendeten sicheren Abschaltweges durch die Verwendung einer geschirmten<br />

Leitung und beidseitig aufgelegten Schirm.<br />

HINWEIS Wenn die „sichere Pulssperre“ bei einen freigegeben Freqeunzumrichter anspricht, wird<br />

das Fehlerereignis E018 (18.0 <strong>Sicherheit</strong>skreis) ausgelöst.<br />

Dies kann verhindert werden, indem der Digitaleingang DIN4 mit der Funktion „Spannung<br />

sperren“ (P420[-04]=10) belegt wird.<br />

Der Digitaleingang DIN4 ist bei den Geräten mit „sicherer Pulssperre“ (SK 210E, SK 215E,<br />

SK 230E und SK 235E) nicht physikalisch als eigener Eingang ausgeführt, sondern liegt<br />

parallel zur „sicheren Pulssperre“ und dient als Diagnosepfad „Zustand der sicheren<br />

Pulssperre an den Eingangklemmen“.<br />

Durch die zusätzliche Verwendung eines Digitaleingangs kann die typische Reaktionszeit verkürzt werden:<br />

Reset<br />

Not-Aus-Taster<br />

24V<br />

Versorgungsspannung<br />

Eingangskreis<br />

mit Querschlußerkennung<br />

Reset-Kreis<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 1<br />

geschirmte Leitungen für<br />

den Fehlerausschluß nach<br />

DIN EN ISO 13849-2<br />

Filter<br />

für<br />

OSSD<br />

optional<br />

Nutzung der<br />

"sicheren Pulssperre"<br />

Frequenzumrichter<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

oder<br />

Nutzung der<br />

"Abschaltung der<br />

24V-Versorgung"<br />

Frequenzumrichter<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 2<br />

89 24V SH<br />

88 GND SH<br />

44<br />

40<br />

24V<br />

GND<br />

Anmerkung: Das optionale Filter am Digitaleingang wird nur in einem stark gestörten Umfeld benötigt.<br />

34 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

Zur Ansteuerung des Digitaleingangs wird ein zweiter <strong>Sicherheit</strong>sausgang benötigt.<br />

Insbesondere wenn das Schaltgerät seine <strong>Sicherheit</strong>sausgänge nur im Ablauf eines Freigabezyklus überprüft,<br />

wie dies bei einigen elektromechanischen Schaltgeräten der Fall ist, ist diese Lösung vorzuziehen. Je nach<br />

den <strong>Sicherheit</strong>sanforderungen ist ein geeignetes Prüfintervall festzulegen.<br />

HINWEIS<br />

Für die „sichere Pulssperre“ bzw. die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ ist ein eigenes<br />

abgeschirmtes Kabel zu verwenden! Bei der Verwendung eines <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes mit<br />

querschlussüberwachten OSSD-Ausgängen können die Leitungen beider <strong>Sicherheit</strong>sausgänge<br />

in einem geschirmten Kabel geführt werden.<br />

HINWEIS<br />

Nur die „sichere Pulssperre“ bzw. die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ erfüllt die<br />

Anforderungen an die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4. Für die Digitaleingänge kann die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie 1 ( und PL c) erreicht werden.<br />

In der Zeitspanne zwischen dem Aktivieren der "Sicheren Pulssperre" über einen Digitaleingang<br />

und dem Aktivieren über die Klemmen 88 und 89 kann der Frequenzumrichter nur die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie 1 erfüllen.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 35


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

2.4.2 Funktion SS1<br />

Zur Realisierung der Funktion SS1 wird immer ein Digitaleingang benötigt, um einen durch den Umrichter ausgeführten<br />

Bremsvorgang einzuleiten. Der verwendete Digitaleingang wird hierzu auf die Funktion „Schnellhalt“<br />

[11] eingestellt.<br />

Reset<br />

Not-Aus-Taster<br />

24V<br />

Versorgungsspannung<br />

Eingangskreis<br />

mit Querschlußerkennung<br />

Reset-Kreis<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 1<br />

geschirmte Leitungen für<br />

den Fehlerausschluß nach<br />

DIN EN ISO 13849-2<br />

Filter<br />

für<br />

OSSD<br />

optional<br />

Nutzung der<br />

"sicheren Pulssperre"<br />

Frequenzumrichter<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

oder<br />

Nutzung der<br />

"Abschaltung der<br />

24V-Versorgung"<br />

Frequenzumrichter<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 2<br />

verzögert<br />

89 24V SH<br />

88 GND SH<br />

44<br />

40<br />

24V<br />

GND<br />

Anmerkung: Das optionale Filter am Digitaleingang wird nur in einem stark gestörten Umfeld benötigt.<br />

Bei der Anforderung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion wird zunächst über den Digitaleingang (hier DIN1) ein gesteuerter<br />

Bremsvorgang ausgelöst. Dabei muss gewährleistet sein, dass der Antrieb in der parametrierten Schnellhaltzeit<br />

(P426) stillgesetzt wird. Nach dem Ablauf einer vom Schaltgerät gesteuerten Verzögerungszeit wird der<br />

verwendete „sichere Abschaltweg“ ausgelöst. Die Verzögerungszeit ist so zu bemessen, dass die Verzögerung<br />

größer ist als die Schnellhaltzeit plus DC-Nachlaufzeit (P559). Die Verzögerungszeit muss dabei sicherheitsgerichtet<br />

gebildet werden.<br />

Hierbei ist zu beachten, dass das gesteuerte Bremsen die Anforderungen an die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 1 erfüllen<br />

kann. Für das endgültige Abschalten durch die Auslösung eines sicheren Abschaltweges, „sichere Pulssperre“<br />

oder „Abschaltung der 24V-Versorgung“, ist die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 nach DIN EN ISO 13849-1 erreichbar.<br />

Hierfür gelten die gleichen Voraussetzungen wie sie in den Beispielen für die Funktion STO beschrieben<br />

sind. Beim Versagen des gesteuerten Bremsens wird in die Funktion STO gewechselt (mit der eingestellten<br />

Verzögerung).<br />

HINWEIS<br />

Für die „sichere Pulssperre“ bzw. die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ ist ein eigenes<br />

abgeschirmtes Kabel zu verwenden! Bei der Verwendung eines <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes mit<br />

querschlußüberwachten OSSD-Ausgängen können die Leitungen beider <strong>Sicherheit</strong>sausgänge<br />

in einem geschirmten Kabel geführt werden.<br />

HINWEIS<br />

Nur die sicheren Abschaltwege, „sichere Pulssperre“ und die „Abschaltung der 24V-<br />

Versorgung“, können die Anforderungen an die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 / Performence Level e<br />

erfüllen. Für die Digitaleingänge und somit auch für das geführte Bremsen kann die<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie 1 ( und PL c) erreicht werden.<br />

36 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

2.4.3 Einfache Wiederanlaufsperre<br />

Die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 nach DIN EN ISO 13849-1 ist mit einer direkten zweikanaligen Auslösung der „sicheren<br />

Pulssperre“ mit Hilfe eines sicheren Schaltelementes erreichbar. Das folgende Bild zeigt hierzu ein<br />

Beispiel mit einem Not-Aus-Taster (zwangsgeführte Kontakte, <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4).<br />

Not-Aus-Taster<br />

Frequenzumrichter<br />

24V<br />

geschirmte Leitung für<br />

den Fehlerausschluß nach<br />

DIN EN ISO 13849-2<br />

89<br />

24V SH<br />

88<br />

GND SH<br />

Um die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 zu erreichen, muss für die vorgeschalteten Komponenten der Fehlerausschluss<br />

nach der DIN EN ISO 13849-2 Kap. D.5 möglich sein (fest verlegte Verdrahtung und zweikanaliger Taster mit<br />

unabhängigen zwangsöffnenden Kontakten). D. h. für dieses Beispiel, dass der Not-Aus-Taster und die Verkabelung<br />

so gestaltet sein müssen, dass Kurzschlüsse am Not-Aus-Taster und Schlüsse zu anderen spannungsführenden<br />

Systemen ausgeschlossen werden können.<br />

HINWEIS<br />

Nach der Auslösung der „sicheren Pulssperre“ zeigt hier der Umrichter den quittierbaren Fehler<br />

E018 (18.0 <strong>Sicherheit</strong>skreis) an.<br />

HINWEIS<br />

Bei diesem Beispiel gibt es keinen Reset-Kreis, wie bei den <strong>Sicherheit</strong>sschaltgeräten. Wenn die<br />

Risikoanalyse ergeben hat, dass die Aufhebung des Stoppbefehls durch eine manuelle<br />

beabsichtigte Handlung bestätigt werden muss, können die Anforderung an das Rückstellen<br />

organisatorisch erfüllt werden (z. B. durch einen Not-Aus-Taster mit Schlüsselentriegelung und<br />

einer maschinenfernen Aufbewahrung des Schlüssels).<br />

HINWEIS<br />

Es wird empfohlen, die Funktionen „Automatische Fehlerquittierung“ (P506) und „Automatischer<br />

Anlauf“ (P428) nicht in Kombination zu benutzen (siehe <strong>BU</strong> 0200 DE), da sonst der Antrieb<br />

sofort nach der Entriegelung des Not-Aus-Tasters losläuft.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 37


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

2.4.4 Beispiel ohne sicheren Abschaltweg<br />

Es ist möglich die <strong>Sicherheit</strong>sfunktionen STO oder SS1 mit einem Digitaleingang und einem <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät<br />

zur realisieren. Mit dieser Schaltungsvariante kann nach DIN EN ISO 13849-1 maximal die <strong>Sicherheit</strong>skategorie<br />

1 erreicht werden, wenn neben dem Digitaleingang auch alle anderen Komponenten (<strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät,<br />

Not-Aus-Taster, Verdrahtung) die Anforderungen an die Kategorie 1 erfüllen.<br />

Diese Schaltungsvariante sollte nur in Erwägung gezogen werden, wenn nur geringe Anforderungen an die<br />

funktionale <strong>Sicherheit</strong> zu erfüllen sind und wenn die Risikoanalyse ergeben hat, dass beim Ausfall der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />

nur leichte (üblicherweise reversible) Verletzungen auftreten können (siehe auch Kapitel 6 ). Im<br />

Zweifel sollte immer ein sicherer Abschaltweg, die „sichere Pulssperre“ oder die „Abschaltung der 24V-<br />

Versorgung“ verwendet werden.<br />

Reset<br />

24V<br />

Not-Aus-Taster<br />

Versorgungsspannung<br />

Eingangskreis<br />

mit Querschlußerkennung<br />

Reset-Kreis<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

geschirmte Leitung für<br />

den Fehlerausschluß nach<br />

DIN EN ISO 13849-2<br />

Filter<br />

für<br />

OSSD<br />

optional<br />

Nutzung eines<br />

Digitaleingangs<br />

Frequenzumrichter<br />

21 DIN1 ...<br />

40 GND<br />

24 DIN4<br />

STO: P420[-01...-04]=10, "Spannung sperren"<br />

SS1: P420[-01...-04]=11, "Schnellhalt"<br />

Anmerkung: Das optionale Filter wird nur in einem stark gestörten Umfeld benötigt.<br />

Zur Realisierung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion STO wird der verwendete Digitaleingang auf die Funktion „Spannung<br />

sperren“ parametriert.<br />

Bei der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion SS1 wird der Digitaleingang mit der Funktion „Schnellhalt“ belegt (Parameter<br />

P420[-01...-04]) und über den Parameter P426 wird die Schnellhaltzeit eingestellt. Dabei muss gewährleistet<br />

sein, dass der Antrieb in der parametrierten Schnellhaltzeit stillgesetzt wird.<br />

HINWEIS<br />

Dieses Beispiel erreicht maximal die <strong>Sicherheit</strong>kategorie 1 bzw. den Performence Level c. Diese<br />

Schaltungvariante ist nicht SIL-fähig (siehe Kapitel 6 ).<br />

38 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


2 Funktionsbeschreibung<br />

2.4.5 Fehlerausschluss für die Verdrahtung<br />

In den obigen Beispielen wurde für jeden zur Realisierung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion verwendeten Eingang ein<br />

eigenes geschirmtes Kabel verwendet, dessen Schirm an beiden Enden aufgelegt ist. Diese Maßnahme dient<br />

dem Fehlerausschluss nach DIN EN ISO 13849-2 für den Fall, Kurzschluss zwischen beliebigen Leitern. Dieser<br />

Fehlerausschluss ist erforderlich, um die Anforderungen an die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 nach<br />

DIN EN ISO 13849-1 zu erfüllen. Danach darf ein einzelner erkannter Fehler oder eine Anhäufung von unerkannten<br />

Fehlern nicht zum Verlust der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion führen. Ein Schluss von einer Fremdspannung, z. B.<br />

von einer 24 V Steuerleitung, zum 24 V Eingang eines sicheren Abschaltweges könnte zum Verlust der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />

führen. D. h. dieser Fehler muss durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.<br />

Es ist nicht zwingend für jeden Eingang ein eigenes geschirmtes Kabel erforderlich. So können ggf. die Leitungen<br />

für den Digitaleingang und den sicheren Abschaltweg gemeinsam ein einem geschirmten Kabel verlegt<br />

werden, wenn die überwachten <strong>Sicherheit</strong>sausgänge des Schaltgerätes über eine Querschlusserkennung<br />

verfügen (siehe Bild). Die Wirksamkeit der Querschlusserkennung ist ggf. nachzuweisen.<br />

oder<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 1<br />

Überwachte Ausgänge<br />

ohne Querschlußerkennung<br />

Filter<br />

für<br />

OSSD<br />

optional<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

89 24V SH<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

44 24V<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 2<br />

88 GND SH<br />

40 GND<br />

Frequenzumrichter<br />

Frequenzumrichter<br />

oder<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 1<br />

Überwachte Ausgänge<br />

mit Querschlußerkennung<br />

Filter<br />

für<br />

OSSD<br />

optional<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

89 24V SH<br />

21 DIN1<br />

40 GND<br />

44 24V<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 2<br />

88 GND SH<br />

40 GND<br />

Frequenzumrichter<br />

Frequenzumrichter<br />

Auch andere Maßnahmen (eigner Kabelkanal, Verlegung im Panzerrohr, etc.) sind denkbar. Genaueres ergibt<br />

sich aus der Risikoanalyse und der FMEA für die konkrete Anwendung.<br />

Für die „sichere Pulssperre“ ist es auch denkbar, diese über zwei <strong>Sicherheit</strong>sausgänge, einen Ausgang 24V<br />

schaltend und einen Ausgang GND schaltend, auszulösen.<br />

24V<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 1<br />

Überwachte Ausgänge<br />

<strong>Sicherheit</strong>sausgang 2<br />

evtl. mit Schirm (je nach Länge und Störumfeld)<br />

89 24V SH<br />

88 GND SH<br />

Frequenzumrichter<br />

In diesem Fall wird nicht zwingend ein geschirmtes Kabel benötigt, wenn die <strong>Sicherheit</strong>sausgänge überwacht<br />

werden. Wenn zum Beispiel weitere 24 V Steuerleitungen im gleichen Kabelkanal verlegt werden und man einen<br />

Fehler, Kurzschluss von 24V_SH zu einer Steuerleitung (=24V), unterstellt, würde dieser Fehler durch die<br />

Ausgangüberwachung des Schaltgerätes erkannt und die „sichere Pulssperre“ durch den zweiten <strong>Sicherheit</strong>sausgang<br />

ausgelöst werden. Genaueres ergibt sich aus der FMEA für die konkrete Anwendung.<br />

Wenn kein geschirmtes Kabel für die Verdrahtung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion verwendet wird, sind ggf. die Einflüsse<br />

von elektromagnetischen Feldern zu berücksichtigen. So ist die Verwendung eines 1 m langen Kabels<br />

(im eigenen Kabelkanal) in einem Umfeld ohne starke elektromagnetische Felder tendenziell ungefährlich,<br />

während die Verlegung einer langen Leitung, in unmittelbarer Nahe zu einem starken Sender oder einer Mittelspannungsverteilung,<br />

zum Ausfall der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion führen kann. Aus diesem Grunde wird generell<br />

die Verwendung von geschirmten Kabeln empfohlen.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 39


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

3 Montage und Installation<br />

Die Installationshinweise dieses Handbuches umfassen nur die Belange, die im Zusammenhang mit der<br />

funktionalen <strong>Sicherheit</strong> stehen. Weitere Informationen sind dem Handbuch (<strong>BU</strong> 0200 DE) zu entnehmen.<br />

3.1 Einbau und Montage<br />

Die Einbauhinweise aus der Anleitung <strong>BU</strong> 0200 DE sind zu beachten!<br />

3.2 Verdrahtungsrichtlinien<br />

Zu diesem Punkt beachten Sie bitte das entsprechende Kapitel der <strong>BU</strong> 0200 DE und die folgenden Kapitel<br />

dieser Anleitung.<br />

3.3 Netzanschluss (X1-PE, L1, L2/N, L3)<br />

Die Geräte mit denen eine <strong>Sicherheit</strong>sfunktion realisiert wird dürfen nur an TN-Netzen und TT-Netzen betrieben<br />

werden. Der Betrieb an IT-Netzen und „Grounded Corner“ ist nicht vorgesehen.<br />

3.4 Klemmblock des Steuerteils<br />

Die Steueranschlüsse befinden sich innerhalb der Anschlusseinheit des Frequenzumrichters. Je nach Ausführung<br />

(SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK 230E, SK 235E) ist die Belegung unterschiedlich.<br />

Anschlussklemmen:<br />

Schraubklemmen, Schlitz-Schraubendreher, Größe 3,5 mm<br />

Anschlussquerschnitt:<br />

Baugröße I bis III:<br />

0,2 … 2,5 mm 2 : starr oder flexibel<br />

AWG 24-12,<br />

0,25 … 2,5 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse, ohne oder mit Kunststoffhülse<br />

Mehrleiteranschluss<br />

0,2 … 1 mm 2 : starr<br />

0,2 … 1,5 mm 2 : flexibel<br />

0,25 … 1 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse<br />

0,5 … 1 mm 2 : flexibel mit TWIN-Aderendhülse mit Kunststoffhülse<br />

Baugröße IV:<br />

0,2 … 2,5 mm 2 : starr oder flexibel<br />

AWG 24-14,<br />

0,25 … 2,5 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse, ohne oder mit Kunststoffhülse<br />

Mehrleiteranschluss<br />

0,2 … 0,75 mm 2 : starr<br />

0,2 … 0,75 mm 2 : flexibel<br />

0,25 … 0,75 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse<br />

0,5 … 0,75 mm 2 : flexibel mit TWIN-Aderendhülse mit Kunststoffhülse<br />

Anzugsdrehmoment:<br />

0.5 ... 0.6 Nm<br />

Steuerkabel:<br />

getrennt von Netz-/ Motorleitungen verlegen und abschirmen<br />

40 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


3 Montage und Installation<br />

BESCHRIFTUNG, FUNKTION<br />

SH: Funktion ‚Sicherer Halt‘<br />

ASI: integriertes AS-Interface<br />

24V: 24V Spannungsversorgung<br />

AGND: Bezugspotential der analogen<br />

Signale<br />

GND: Bezugspotential für digitale Signale<br />

DIN: ‚Digital Input‘, digitaler Eingang<br />

DOUT: ‚Digital Output‘, digitaler Ausgang<br />

24V SH: Eingang ‚Sicherer Halt‘<br />

GND SH: Bezugspotential ‚Sicherer Halt‘<br />

SYS+/-: Systembus<br />

MB+/-: Ansteuerung elektromagnetische<br />

Bremse (105V, 180V, 205V)<br />

TF+/-: Kaltleiteranschluss (PTC)<br />

des Motors<br />

ANSCHLÜSSE, FUNKTIONEN IN ABHÄNGIGKEIT DER AUSBAUSTUFE DES SK 2XXE<br />

Baugröße I bis III<br />

SK 200E SK 210E SK 220E SK 230E FU-Typ SK 205E SK 215E SK 225E SK 235E<br />

(SH) (AS1) (SH+AS1) Beschriftung (SH) (AS1) (SH+AS1)<br />

X2: Pin X2:<br />

24V (intern, output max. 200mA) 44 1 44 24V, externe 24V Versorgung des FU*<br />

Analogeingang 1 ASI+, AS-Interface 14/84 2 44/84<br />

AGND, Bezugspotential<br />

der analogen<br />

Signale<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang<br />

4<br />

24V, externe 24V<br />

Versorgung des FU<br />

ASI+, AS-Interface<br />

Analogeingang 2 16 3 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

ASI-, AS-Interface 12/85 4 40/85 GND ASI-, AS-Interface<br />

DIN1, digitaler Eingang 1 21 5 21 DIN1, digitaler Eingang 1<br />

DIN2, digitaler Eingang 2 22 6 22 DIN2, digitaler Eingang 2<br />

DIN3, digitaler Eingang 3 23 7 23 DIN3, digitaler Eingang 3<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang<br />

4<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

24/89 8 24/89<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang<br />

4<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang<br />

4<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

GND GND SH GND GND SH 40/88 9 40/88 GND GND SH GND GND SH<br />

DOUT1, digitaler Ausgang 1 1 10 1 DOUT1, digitaler Ausgang 1<br />

GND 40 11 40 GND<br />

SYS H, Systembus + 77 12 77 SYS H, Systembus +<br />

SYS L, Systembus - 78 13 78 SYS L, Systembus -<br />

10V Referenzspannung 11 14 - ---<br />

DOUT2, digitaler Ausgang 2 3 15 79<br />

MB+, Ansteuerung elektromagnetische<br />

Bremse<br />

GND 40 16 80<br />

MB-, Ansteuerung elektromagnetische<br />

Bremse<br />

TF+, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors 38 17 38 TF+, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors<br />

TF-, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors 39 18 39 TF-, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors<br />

*bei Verwendung des AS-Interface stellt die Klemme 44 eine Ausgangsspannung (24V, max. 60mA) zur Verfügung. In dem Fall darf keine Spannungsquelle<br />

an diese Klemme angeschlossen werden!<br />

HINWEIS<br />

GND ist ein gemeinsames Bezugspotential, für digitale Eingänge und Ausgänge sowie die<br />

24V Versorgung der Frequenzumrichters.<br />

Die Beschriftung der Steuerklemmenleiste unterscheidet sich je nach SK 200E-Variante.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 41


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Baugröße IV<br />

Pin<br />

FU-Typ<br />

Beschriftung<br />

SK 200E SK 210E SK 220E SK 230E<br />

(SH) (AS1) (SH+AS1)<br />

1 43 24V (intern, output max. 750mA)<br />

2 43 24V (intern, output max. 750mA)<br />

3 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

4 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

5 -/84 / ASI+, AS-Interface<br />

6 -/85 / ASI-, AS-Interface<br />

7 11 10V Referenzspannung<br />

8 14 Analogeingang 1<br />

9 16 Analogeingang 2<br />

10 12 AGND, Bezugspotential der analogen Signale<br />

11 44 24V, externe 24V Versorgung des FU<br />

12 44 24V, externe 24V Versorgung des FU<br />

13 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

14 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

15 21 DIN1, digitaler Eingang 1<br />

16 22 DIN2, digitaler Eingang 2<br />

17 23 DIN3, digitaler Eingang 3<br />

18 24/89<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang 4<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

DIN4,<br />

digitaler<br />

Eingang 4<br />

24V SH,<br />

‚Sicherer<br />

Halt‘<br />

19 40/88 GND GND SH GND GND SH<br />

20 40 GND, Bezugspotential der digitalen Signale<br />

21 1 DOUT1, digitaler Ausgang 1<br />

22 40 GND<br />

23 3 DOUT2, digitaler Ausgang 2<br />

24 40 GND<br />

25 77 SYS H, Systembus +<br />

26 78 SYS L, Systembus -<br />

27 38 TF+, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors<br />

28 39 TF-, Kaltleiteranschluss (PTC) des Motors<br />

Separater, abgesetzter Klemmenblock (2-polig):<br />

1 79 MB+, Ansteuerung elektromagnetische Bremse<br />

2 80 MB-, Ansteuerung elektromagnetische Bremse<br />

HINWEIS<br />

GND ist ein gemeinsames Bezugspotential, für digitale Eingänge und Ausgänge sowie die<br />

24V Versorgung der Frequenzumrichters.<br />

Die Beschriftung der Steuerklemmenleiste unterscheidet sich je nach SK 200E-Variante.<br />

42 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


3 Montage und Installation<br />

3.5 Sichere Pulssperre<br />

Für die „sichere Pulssperre“ ist eine zweiadrige, geschirmte Leitung zu verwenden. Der Schirm ist beidseitig<br />

aufzulegen! Der Spannungsfall auf dem Kabel darf bei mechanischen <strong>Sicherheit</strong>sschaltgeräten ein ∆U Kabel<br />

≤ 3 V und bei elektronischen <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät ein ∆U Kabel ≤ 1 V nicht überschreiten. Zur Berechnung ist<br />

der Spitzenstrom I IN,Peak = 500 mA für die Baugrößen I bis III bzw. I IN,Peak = 500 mA für die Baugröße IV anzusetzen.<br />

Eingangsspannungen:<br />

24 V 25 % = 18 V … 30 V<br />

(24V SH – GND SH) 24 V -20 % +25 % = 19,2 V … 30 V für den Betrieb am OSSD<br />

Baugröße I bis III:<br />

125 mA (AV)<br />

500 mA (Peak) nach dem Einschalten oder nach einem Testpuls<br />

Baugröße IV:<br />

40 mA (AV)<br />

eines OSSD<br />

250 mA (Peak) nach dem Einschalten oder nach einem Testpuls<br />

eines OSSD<br />

3.5.1 Details der „sicheren Pulssperre“<br />

Klemme /<br />

Bezeichnung<br />

Funktion<br />

[Werkseinstellung]<br />

Daten Beschreibung /<br />

Schaltungsvorschlag<br />

Parameter<br />

SK 210, SK 215E, SK230 und SK 235E<br />

89 24V SH 24V Eingang für<br />

die „sichere<br />

Pulssperre“<br />

88 GND SH Bezugspotential<br />

der „sicheren<br />

Pulssperre“<br />

18…30 V,<br />

125 mA (BG I bis III)<br />

40mA (BG IV)<br />

siehe technische Daten<br />

0 V, Bezugspotential<br />

<strong>Sicherheit</strong>sgerichteter Eingang -<br />

3.5.2 Betrieb am OSSD<br />

Die „sichere Pulssperre“ ist speziell für den Betrieb an einem OSSD vorgesehen.<br />

Die Kapazität zwischen den Adern (inklusive der Schirmkapazitäten) darf einen Wert von 20 nF pro angeschlossenen<br />

Umrichter nicht überschreiten.<br />

Hier gelten ggf. weitere Einschränkungen hinsichtlich des <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes.<br />

3.5.3 Mehrgerätebetrieb<br />

Beim Betrieb mehrerer Umrichter an einem <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät sind das Schaltvermögen des Schaltgerätes<br />

und die Belastbarkeit des speisenden 24 V Netzteils zu beachten.<br />

Der Schirm ist an allen Umrichtern aufzulegen.<br />

Die zulässigen Spannungsfälle auf dem Kabel sind zu beachten!<br />

Beispiel:<br />

o 4x FU an einem elektronischen <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät!<br />

o Die 4x FU befinden sich nebeneinander in einer Anlage.<br />

o Zwischen den FU und dem Schaltgerät sind 20 m zu überbrücken!<br />

o Geschirmtes Kabel 2x1,5 mm 2<br />

l<br />

R CU * mit <br />

q<br />

CU<br />

mm<br />

19 *<br />

km<br />

2<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 43


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Es ist die zweifache Kabellänge anzusetzen, da auf beiden Adern Spannungsfälle auftreten.<br />

R<br />

0, 5<br />

U R * Anzahl * I<br />

,<br />

0,5<br />

* 4 * 0,5A<br />

V => OK!<br />

Kabel FU IN Peak<br />

1<br />

3.5.4 EMV<br />

Die EMV–Richtwerte (siehe <strong>BU</strong> 0200 DE) können bei einer EMV-gerechten Verdrahtung der „sicheren Pulssperre“<br />

bis zu einer Leitungslänge von 100 m zwischen dem <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät und dem Umrichter eingehalten<br />

werden.<br />

3.6 24 V Versorgung<br />

Wenn die 24 V Versorgung als sicherer Abschaltweg verwendet wird, ist eine zweiadrige, geschirmte Leitungen<br />

zu verwenden. Der Schirm ist beidseitig aufzulegen!<br />

HINWEIS<br />

Es dürfen keine Optionsbaugruppen (z. B. SK CU4-PBR, SK CU4-CAO, SK CU4-DEV,<br />

SK CU4-IOE, etc.) und keine weiteren Verbraucher (z. B. Sensoren, Drehgeber, etc.), an die<br />

als „sichere Abschaltung“ benutzte 24 V Versorgung angeschlossen werden!<br />

Das verwendete Kabel ist so zu bemessen, dass an den Eingangsklemmen eine Spannung von mindestens<br />

18 V anliegt. Beim Betrieb an einem OSSD wird eine Spannung von mindestens 21,6 V benötigt.<br />

Eingangsspannungen: 24 V 25 % = 18 V … 30 V<br />

(24V – GND) 24 V -10 % +25 % = 21,6 V … 30 V für den Betrieb am OSSD<br />

500 mA (AV) ohne Belastung durch den Digitalausgang DO1<br />

1 A (Peak) nach dem Einschalten (Auszeit: ≥ 1 s)<br />

bis zu 6,5 A (Peak) nach einem Testpuls eines OSSD<br />

Eingangsstrom (ohne Belastung von DO1)<br />

0,60A<br />

0,50A<br />

0,50A<br />

0,43A<br />

max.<br />

typ. BG III<br />

typ. BG I+II<br />

0,40A<br />

0,30A<br />

0,20A<br />

0,10A<br />

0,30A<br />

0,24A<br />

0,21A<br />

0,26A<br />

0,19A<br />

0,37A<br />

0,23A<br />

0,17A<br />

0,33A<br />

0,21A<br />

0,29A<br />

0,19A<br />

0,16A<br />

0,00A<br />

18V 20V 22V 24V 26V 28V 30V<br />

Spannung an den Eingangsklemmen<br />

Die im Graphen angegebenen Eingangsströme sind Mittelwerte. Die typischen Ströme unterscheiden sich je<br />

nach Baugröße (BG) des FU (vgl. Typenschlüssel). Wenn im Service-Fall eine SimpleBox oder ParameterBox<br />

über den Steuerblock RJ12 (siehe Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE) angeschlossen wird, ist der hieraus resultierende<br />

Strombedarf von ca. 50 mA zusätzlich zu berücksichtigen.<br />

Der maximale Eingangsstrom leitet sich aus der Bemessungsleistung des internen Netzteils ab. Der auftretende<br />

Spitzenstrom nach dem Einschalten ist das Zweifache des maximalen Eingangsstromes.<br />

44 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


3 Montage und Installation<br />

3.6.1 Details der 24 V Versorgung<br />

Klemme /<br />

Bezeichnung<br />

Funktion<br />

[Werkseinstellung]<br />

Daten Beschreibung /<br />

Schaltungsvorschlag<br />

Parameter<br />

SK 205E, SK 215E, SK 225E, SK 235E<br />

44 24V 24 V Versorgung<br />

(Baugruppe und<br />

Systembusebene)<br />

40 GND Bezugspotential der<br />

24 V Versorgung und<br />

der digitalen Signale<br />

24 VDC -/+25 %<br />

(-10 % / +25 % am OSSD)<br />

200 mA ... 800 mA<br />

je nach Belastung des FU,<br />

der Ein- und Ausgänge<br />

oder Bestückung mit<br />

Optionen<br />

Anschluss Versorgungspannung<br />

des FU-Steuerteils und Speisung<br />

des Ausgangs DO1<br />

-<br />

-<br />

3.6.2 Betrieb am OSSD<br />

Die 24 V Versorgung ist nicht speziell für die Speisung durch ein OSSD vorgesehen. Es ist jedoch unter der<br />

Beachtung der folgenden Einschränkungen der Betreib an einem OSSD möglich.<br />

Im Umrichter befindet sich ein Widerstand, um das Kabel bei einem Testpuls eines OSSD zu entladen. Es wird<br />

empfohlen, die Kapazität von 2 nF * t OSSD / 0,1 ms (inklusive der Schirmkapazitäten) pro angeschlossenen Umrichter<br />

nicht zu überschreiten. (mit t OSSD = Breite des Testpulses, max. 0,5 ms)<br />

Hier gelten ggf. weitere Einschränkungen hinsichtlich des <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes.<br />

Da beim Betrieb an einem OSSD während eines Testpulses eine Versorgungslücke entsteht, sinkt die geräteinterne<br />

Versorgungsspannung während des Testpulses ab. Um einen ordnungsgemäßen Betrieb zu gewährleisten,<br />

sollte der Widerstand der angeschlossenen Leitung (Innenwiderstand der Quelle) die Werte aus folgendem<br />

Diagramm nicht überschreiten.<br />

maximaler Leitungswiderstand<br />

3,5Ω<br />

I_DO1


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Spitzenstrom (ohne Belastung von DO1)<br />

5A<br />

4A<br />

21,6V<br />

24,0V<br />

30,0V<br />

3A<br />

2A<br />

1A<br />

0A<br />

0,0Ω 0,5Ω 1,0Ω 1,5Ω 2,0Ω 2,5Ω 3,0Ω<br />

Leitungswiderstand<br />

Spitzenstrom (DO1 mit 200mA belastet)<br />

7A<br />

6A<br />

21,6V<br />

24,0V<br />

30,0V<br />

5A<br />

4A<br />

3A<br />

2A<br />

1A<br />

0A<br />

0,0Ω 0,5Ω 1,0Ω 1,5Ω 2,0Ω 2,5Ω 3,0Ω<br />

Leitungswiderstand<br />

Dieser Strom tritt nur kurzzeitig nach einem Testpuls eines vorgeschalteten <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes auf und<br />

verringert sich in Abhängigkeit vom ohmschen Widerstand des verwendeten Kabels. Es ist darauf zu achten,<br />

dass sowohl das <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät (mit OSSD) als auch die speisende Quelle diesen Strömen widerstehen.<br />

3.6.3 Mehrgerätebetrieb<br />

Bei Geräten mit jeweils zwei 24V und zwei GND Klemmen (Klemme 44 und 40) dürfen die Leitungen bis zu einem<br />

Summenstrom von 6 A über die Klemmen durchgeschliffen werden. Bei größeren Summenströmen sind<br />

beide Adern (ankommend und abgehend) unter eine Klemme zu klemmen (ggf. mit TWIN-Aderendhülsen).<br />

Beim Betrieb mehrerer Umrichter an einem <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät sind das Schaltvermögen des Schaltgerätes<br />

und die Belastbarkeit des speisenden 24 V Netzteils zu beachten.<br />

Der Schirm ist an allen Umrichtern aufzulegen.<br />

Die zulässigen Spannungsfälle auf dem Kabel sind zu beachten!<br />

Beispiel:<br />

o 6x FU an einem elektronischen <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät!<br />

o Die 6x FU befinden sich unmittelbare Nähe zueinander.<br />

o Zwischen den FU und dem Schaltgerät sind 20 m zu überbrücken!<br />

o Geschirmtes Kabel 2x1,5 mm 2<br />

46 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


3 Montage und Installation<br />

l<br />

mm<br />

R CU * mit <br />

CU<br />

19 *<br />

q<br />

km<br />

Es ist die zweifache Kabellänge anzusetzen, da auf beiden Adern Spannungsfälle auftreten.<br />

R 0, 5 bzw. R Anzahl 3<br />

*<br />

FU<br />

=> es wird bei einem unbelasteten Digitalausgang eine Eingangspannung von mindestens 22 V benötigt!<br />

3.6.4 EMV<br />

Die EMV–Richtwerte (siehe <strong>BU</strong> 0200 DE) können bei einer EMV-gerechten Verdrahtung der 24 V Versorgung<br />

bis zu einer Leitungslänge von 100 m zwischen dem <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät und dem Umrichter eingehalten<br />

werden.<br />

3.7 Digitaleingänge<br />

3.7.1 Details der Digitaleingänge<br />

Klemme /<br />

Bezeichnung<br />

Funktion<br />

[Werkseinstellung]<br />

Daten Beschreibung /<br />

Schaltungsvorschlag<br />

Parameter<br />

SK 200E, SK 205E, SK 210E, SK 215E, SK220E, SK 225E, SK 230E, SK 235E<br />

40 GND Bezugspotential der<br />

0 V digital Bezugspotential -<br />

digitalen Signale<br />

21 DIN1 digitaler Eingang 1<br />

[EIN rechts]<br />

22 DIN2 digitaler Eingang 2<br />

[EIN links]<br />

23 DIN3 digitaler Eingang 3<br />

[Festfreq. 1],<br />

→ P465[-01]<br />

Digitaler Eingang nach<br />

EN 61131-2, Typ 1<br />

low: 0-5 V (~ 9.5 kΩ)<br />

high: 15-30 V<br />

(~ 2.5-3.5 kΩ)<br />

Eingangskapazität:<br />

Eingang 1 + 4 = 10 nF<br />

Eingang 2 + 3 = 1.2 nF<br />

Abtastzeit: 1 ms<br />

Reaktionszeit: ≥ 4 ms<br />

P420 [-01]<br />

P420 [-02]<br />

P420 [-03]<br />

nur beim SK 200E, SK 205E, SK220E, SK 225E<br />

24 DIN4 digitaler Eingang 4<br />

[Festfreq. 2],<br />

→ P465[-02]<br />

siehe 21 DIN1 P420 [-04]<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 47


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

3.8 Digitalausgänge<br />

Ein Digitalausgang kann verwendet werden, um den Zustand der „sicheren Pulssperre“ auszugeben. Dabei ist<br />

zu beachten, dass diese Zustandsanzeige nicht sicherheitsgerichtet ist.<br />

Klemme/<br />

Bezeichnung<br />

Funktion<br />

[Werkseinstellung]<br />

Daten Beschreibung /<br />

Schaltungsvorschlag<br />

Parameter<br />

SK 200E, SK 210E, SK 220E, SK 230E<br />

1 DO1 Ausgang 1<br />

[Störung]<br />

3 DO2 Ausgang 2<br />

[Störung]<br />

Digitaler Ausgang (24V)<br />

max. 20 mA (BG I bis III)<br />

max. 50 mA (BG IV)<br />

max. 100 k Last<br />

Zur Auswertung in einer<br />

Steuerung.<br />

P434 [-01]<br />

P434 [-02]<br />

SK 205E, SK 215E, SK 225E, SK 235E<br />

1 DO1 Ausgang 1<br />

[Störung]<br />

Digitaler Ausgang<br />

18-30 V, je nach VI 24V<br />

max. 200 mA<br />

max. 100 k Last<br />

Zur Auswertung in einer<br />

Steuerung.<br />

Beim SK 225/235E und Nutzung<br />

des AS-i (gelbes Kabel) darf der<br />

DO1 nicht belastet werden, die<br />

Last für AS-i ist evtl. zu hoch.<br />

Wird der Umrichter an den<br />

Klemmen 44 (+24V) und 40 (GND)<br />

durch ein 24 V Modul, SK CU4-<br />

24V-123-B oder SK CU4-24V-140-<br />

B versorgt, so darf der<br />

Digitalausgang nur bis maximal<br />

150 mA belastet werden.<br />

P434 [-01]<br />

Wenn die „Abschaltung der 24V-Versorgung“ als sicherer Abschaltweg verwendet wird, kann der Digitalausgang<br />

ggf. nicht sinnvoll verwendet werten, da er mit der 24 V Versorgung abgeschaltet wird. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass über den Digitalausgang keine Fremdspannung eingetragen wird.<br />

48 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


4 Parametrierung<br />

4 Parametrierung<br />

In diesem Handbuch werden nur die Parameter und Parametrierungen aufgeführt, die unmittelbar für die funktionale<br />

<strong>Sicherheit</strong> von Bedeutung sind. Für weitere Informationen beachten sie bitte die Hinweise in dem<br />

Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

ACHTUNG<br />

Um die Funktion STO zu realisieren ist je nachdem welcher Digitaleingang (DIN1 … DIN4)<br />

gewählt wurde, der passende Parameter (P420 [-01]…[-04] mit der Funktion „Spannung<br />

sperren“ [10] zu belegen.<br />

Für die Funktion SS1 wird der passende Parameter mit der Funktion „Schnellhalt“ [11] belegt.<br />

Zusätzlich ist im Parameter P426 die Haltezeit und im Parameter P559 die DC-Nachlaufzeit<br />

einzutragen.<br />

Für die Funktion SS1 muß die Schnellhaltzeit (P426) so bemessen sein, daß der Antrieb in<br />

dieser Zeit still gesetzt wird. An die Schnellhaltzeit schließt sich die DC-Nachlaufzeit an (s.o.).<br />

Die Verzugszeit des verzögerten Ausgangs des <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes muß so bemessen<br />

sein, daß sie größer ist als die Schnellhaltzeit zuzüglich der DC-Nachlaufzeit.<br />

HINWEIS<br />

Es wird empfohlen die Parameter vom Memory- Modul (externes EEPROM) auch dann auf<br />

das interne EEPROM zu kopieren (P550 = 1), wenn das Memory- Modul im Gerät verbleibt!<br />

4.1 Steuerklemmen<br />

Parameter<br />

[ Werkseinstellung ]<br />

Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Parametersatz<br />

P420 [- 01]<br />

...<br />

[- 04]<br />

0 ... 72<br />

[ -01 = 1 ]<br />

[ -02 = 2 ]<br />

[ -03 = 4 ]<br />

SK 200E,<br />

SK 205E,<br />

SK 220E,<br />

SK 225E:<br />

[ -04 = 5 ]<br />

SK 210E,<br />

SK 215E,<br />

SK 230E,<br />

SK 235E:<br />

[ -04 = 0 ]<br />

Digitaleingang 1 bis 4<br />

Im SK 200E stehen bis zu 4 frei programmierbare digitale Eingänge zur Verfügung. Die einzige<br />

Einschränkung besteht bei den Ausführungen SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E, hier<br />

ist der 4. digitale Eingang immer der Eingang für die Funktion „Sicherer Halt“.<br />

[-01] = Digitaleingang 1 (DIN1), Freigabe rechts als Werkseinstellung,<br />

Steuerklemme 21<br />

[-02] = Digitaleingang 2 (DIN2), Freigabe links als Werkseinstellung,<br />

Steuerklemme 22<br />

[-03] = Digitaleingang 3 (DIN3), Festfrequenz 1 (P465 [-01]) als Werkseinstellung,<br />

Steuerklemme 23<br />

[-04] = Digitaleingang 4 (DIN4),<br />

SK 200/205/220/225E: Festfrequenz 2 (P465 [-02]) als Werkseinstellung<br />

SK 210/215/230/235E: keine Funktion als Werkseinstellung, kann ausschließlich<br />

mit der Funktion Spannung sperren belegt werden.<br />

Es können unterschiedliche Funktionen programmiert werden. Diese sind der folgenden Tabelle<br />

zu entnehmen.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 49


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Liste der für die funktionale <strong>Sicherheit</strong> relevanten Funktionen der digitalen Eingänge P420 [-01] ... [-04]<br />

1<br />

Wert Funktion Beschreibung Signal<br />

00 keine Funktion Eingang ist abgeschaltet. ---<br />

10 1 Spannung sperren Die FU Ausgangsspannung wird abgeschaltet, der Motor läuft frei<br />

aus.<br />

11 1 Schnellhalt Der FU reduziert die Frequenz mit der programmierten Schnellhaltzeit<br />

aus P426.<br />

Auch wirksam bei Steuerung über <strong>BU</strong>S (RS232, RS485, CANbus, CANopen, DeviceNet, Profibus, InterBus, AS-Interface)<br />

Eine vollständige Liste aller möglichen Funktionen befindet sich in dem Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

low<br />

low<br />

Parameter<br />

[ Werkseinstellung ]<br />

Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Parametersatz<br />

P426 Schnellhaltezeit S P<br />

0 ... 320.00 s<br />

[ 0.10 ]<br />

Einstellung der Bremszeit für die Funktion Schnellhalt, die über einen Digitaleingang, die<br />

Busansteuerung, die Tastatur oder automatisch im Fehlerfall ausgelöst werden kann.<br />

Die Schnellhaltezeit ist die Zeit, die der linearen Frequenzreduzierung von der eingestellten<br />

Maximalfrequenz (P105) bis auf 0Hz, entspricht. Wird mit einem aktuellen Sollwert < 100%<br />

gearbeitet, verkürzt sich die Schnellhaltezeit entsprechend.<br />

P428 Automatischer Anlauf S P<br />

0 ... 1<br />

[ 0 ]<br />

In Standardeinstellung (P428 = 0 Aus) benötigt der FU zur Freigabe eine Flanke<br />

(Signalwechsel von „low high“) am jeweiligen digitalen Eingang.<br />

In der Einstellung An 1 reagiert der FU auf einen anstehenden High Pegel. Diese Funktion<br />

ist nur möglich, wenn die Steuerung des FU über die digitalen Eingänge erfolgen. (siehe<br />

P509=0/1)<br />

In einigen Fällen muss der FU direkt mit dem Netz-Einschalten anlaufen. Dafür kann P428 = 1<br />

An gesetzt werden. Ist das Freigabesignal permanent eingeschaltet oder mit einer<br />

Drahtbrücke versehen, läuft der FU direkt an.<br />

HINWEIS: Die Funktion des „Automatischen Anlaufes“ lässt sich nur nutzen, wenn ein<br />

Digitaleingang des Frequenzumrichters (DIN 1 … DIN 4) auf die Funktion<br />

„Freigabe rechts“ oder „Freigabe links“ parametriert und dieser Eingang auf<br />

permanent „high“ gesetzt wird. Die Digitaleingänge der Technologiebaugruppen<br />

(z.B.: SK CU4 - IOE) unterstützen diese Funktion des „Automatischen Anlaufes“<br />

nicht!<br />

HINWEIS: Der „Automatische Anlauf“ lässt sich nur aktivieren, wenn der Frequenzumrichter<br />

auf lokale Steuerung ((P509) Einstellung { 0 } oder { 1} ) parametriert wurde.<br />

P434 [- 01]<br />

[- 02]<br />

0 ... 39<br />

[ 7 ]<br />

Digitalausgang Funktion<br />

[-01] = Digitalausgang 1, Digitalausgang 1 des Frequenzumrichters<br />

[-02] = Digitalausgang 2, Digitalausgang 2 des Frequenzumrichters (nur SK 2x0E)<br />

Steuerklemmen 1/40<br />

Der Digitalausgang kann mit verschiedenen Funktionen belegt werden: Die nachfolgende Liste<br />

zeigt die für die <strong>Funktionale</strong> sichererheit relevanten Funktionen und deren Logik. Durch einen<br />

negativen Wert im P435 kann dieses Verhalten invertiert werden.<br />

Eine vollständige Liste aller Funktionen beifindet sich in dem Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

50 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


4 Parametrierung<br />

Liste der für die funktionale <strong>Sicherheit</strong> relevanten Funktionen der Digitalausgänge P434<br />

Wert Funktion Beschreibung Ausgang ...<br />

bei Grenzwert<br />

oder Funktion<br />

(siehe<br />

P435)<br />

0 keine Funktion Ausgang ist abgeschaltet. low<br />

1 externe Bremse zur Steuerung eines externen 24V-Bremsen-Relais. Der Ausgang<br />

schaltet bei programmierter absoluter Minimalfrequenz (P505).<br />

Für typische Bremsen sollte eine Sollwertverzögerung von 0.2-0.3 s<br />

(siehe auch P107/P114) programmiert sein.<br />

Eine typische Motor-Bremse (105-180-205 V) kann direkt über die<br />

Steuerklemmen 79 MB+/80 MB- angeschlossen werden. (siehe<br />

<strong>BU</strong>0200)<br />

Achtung:<br />

Die Steuerung der Bremse erfolgt nicht sicherheitsgerichtet!<br />

7 Störung Gesamtstörmeldung, Störung ist aktiv oder noch nicht quittiert. <br />

Störung - low (Betriebsbereit - high)<br />

33 Zustand DIN4 bzw.<br />

„sichere Pulssperre“<br />

Es wird der Zustand des Digitaleinganges 4 abgebildet. Dies<br />

entspricht bei den Geräten SK 210E, SK 215E, SK 230E und<br />

SK 235E dem Zustand der „sicheren Pulssperre“ an den<br />

Eingangsklemmen.<br />

39 STO inaktiv Diese Funktion bildet die Reaktion der „sicheren Pulssperre“ ab. high<br />

high<br />

low<br />

high<br />

auch<br />

Parameter<br />

[ Werkseinstellung ]<br />

P435 [-01]<br />

[-02]<br />

Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Digitalausgang Normierung<br />

Parametersatz<br />

-400 ... 400 %<br />

[ 100 ]<br />

[-01] = Digitalausgang 1, Digitalausgang 1 des Frequenzumrichters<br />

[-02] = Digitalausgang 2, Digitalausgang 2 des Frequenzumrichters (nur SK 2x0E)<br />

Anpassung des Grenzwerts der Ausgangsfunktion. Bei einem negativen Wert wird die<br />

Ausgangsfunktion negiert ausgegeben.<br />

Bezug folgender Werte:<br />

Stromgrenze (3) = x [%] P203 >Motornennstrom<<br />

Momentstromgrenze (4) = x [%] P203 P206 (berechnetes Motornennmoment)<br />

Frequenzgrenze (5) = x [%] P201 >Motornennfrequenz<<br />

P475 … [-01]<br />

...<br />

... [-04]<br />

Ein-/ Ausschaltverzögerung<br />

S<br />

-30.000 ... 30.000 s<br />

[ 0.000 ]<br />

Einstellbare Ein- bzw. Ausschaltverzögerung für die digitalen Eingänge. Die Nutzung als<br />

Einschaltfilter oder einfache Ablaufsteuerung ist möglich.<br />

[-01] = Digitaleingang 1<br />

[-02] = Digitaleingang 2<br />

[-03] = Digitaleingang 3<br />

[-04] = Digitaleingang 4<br />

Positive Werte = einschaltverzögert<br />

Negative Werte = ausschaltverzögert<br />

Für die Verwendung eines Digitaleinganges im<br />

Rahmen der funktionalen <strong>Sicherheit</strong> ist ein Wert von 0s<br />

einzustellen.<br />

Im Falle einer Ablaufsteuerung erfolgt Bildung der<br />

Verzögerungszeit nicht sicherheitsgerichtet.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 51


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Parameter<br />

[ Werkseinstellung ]<br />

P481 ... [-01]<br />

...<br />

... [-10]<br />

Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Funktion Bus I/O Out Bits<br />

Parametersatz<br />

0 ... 39<br />

{ [-01] = 18 }<br />

{ [-02] = 08 }<br />

{ [-03] = 30 }<br />

{ [-04] = 31 }<br />

{ [-05...-10] = 00 }<br />

Die Bus I/O Out Bits werden wie Multifunktionsrelaisausgänge angesehen. Sie können auf die<br />

gleichen Funktionen (P434) eingestellt werden.<br />

Diese I/O Bits können auch im Zusammenhang mit dem AS-Interface (SK 22xE oder SK 23xE)<br />

(Bit 0 … 3) oder der I/O-Erweiterungen (SK xU4-IOE) (Bit 4 … 5 und Merker 1 … 2) genutzt<br />

werden.<br />

[-01] = Bus / AS-i Dig Out1 (Bus IO Out Bit 0 + AS-i 1)<br />

[-02] = Bus / AS-i Dig Out2 (Bus IO Out Bit 1 + AS-i 2)<br />

[-03] = Bus / AS-i Dig Out3 (Bus IO Out Bit 2 + AS-i 3)<br />

[-04] = Bus / AS-i Dig Out4 (Bus IO Out Bit 3 + AS-i 4)<br />

[-05] = Bus / IOE Dig Out1 (Bus IO Out Bit 4 + DO 1 der ersten SK xU4-IOE (DigOut 02))<br />

[-06] = Bus / IOE Dig Out2 (Bus IO Out Bit 5 + DO 2 der ersten SK xU4-IOE (DigOut 03))<br />

[-07] = Bus / 2nd IOE Dig Out1 (Merker1 + DO 1 der zweiten SK xU4-IOE (DigOut 04))<br />

[-08] = Bus / 2nd IOE Dig Out2 (Merker2 + DO 2 der zweiten SK xU4-IOE (DigOut 05))<br />

[-09] = Bit 10 <strong>BU</strong>S Statuswort<br />

[-10] = Bit 13 <strong>BU</strong>S Statuswort<br />

Die möglichen Funktionen für die Bus Out Bits entnehmen Sie bitte der Tabelle der Funktionen<br />

des Digitalausgangs (P434).<br />

P482 [-01]<br />

...<br />

[-10]<br />

-400 … 400 %<br />

[ alle 100 ]<br />

Normierung Bus I/O Out Bits<br />

Anpassung der Grenzwerte der Bus Out Bits. Bei einem negativen Wert wird die Ausgangsfunktion<br />

negiert ausgegeben.<br />

Beim Erreichen des Grenzwertes und positiven Einstellwerten liefert der Ausgang ein High-<br />

Signal, bei negativen Einstellwerten ein Low-Signal.<br />

[-01] = Bus / AS-i Dig Out1 (Bus IO Out Bit 0 + AS-i 1)<br />

[-02] = Bus / AS-i Dig Out2 (Bus IO Out Bit 1 + AS-i 2)<br />

[-03] = Bus / AS-i Dig Out3 (Bus IO Out Bit 2 + AS-i 3)<br />

[-04] = Bus / AS-i Dig Out4 (Bus IO Out Bit 3 + AS-i 4)<br />

[-05] = Bus / IOE Dig Out1 (Bus IO Out Bit 4 + DO 1 der ersten SK xU4-IOE (DigOut 02))<br />

[-06] = Bus / IOE Dig Out2 (Bus IO Out Bit 5 + DO 2 der ersten SK xU4-IOE (DigOut 03))<br />

[-07] = Bus / 2nd IOE Dig Out1 (Merker1 + DO 1 der zweiten SK xU4-IOE (DigOut 04))<br />

[-08] = Bus / 2nd IOE Dig Out2 (Merker2 + DO 2 der zweiten SK xU4-IOE (DigOut 05))<br />

[-09] = Bit 10 <strong>BU</strong>S Statuswort<br />

[-10] = Bit 13 <strong>BU</strong>S Statuswort<br />

52 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


4 Parametrierung<br />

Das Zustandswort (ZSW)<br />

Im Umrichter- Antwort- Telegramm wird im Bereich der Prozessdaten das Zustandswort (ZSW) als erstes Wort<br />

dem Frequenzumrichter übertragen.<br />

PZD1 PZD2 PZD3 PZD4<br />

ZSW IW1 IW2/3 IW2/3<br />

15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0<br />

Bedeutung der einzelnen Bits:<br />

Bit Wert Bedeutung Bemerkung<br />

0 0 Nicht Einschaltbereit<br />

1 Einschaltbereit Initialisierung beendet, Laderelais ein, Ausgangsspannung gesperrt<br />

1 0 Nicht betriebsbereit Ursachen: Ein- Befehl liegt nicht an, Störung liegt an , AUS2 oder AUS 3 liegen<br />

an, Zustand Einschaltsperre liegt an<br />

1 Betriebsbereit EIN- Befehl liegt an, es liegt keine Störung an. Der Umrichter kann mit dem<br />

Befehl BETRIEB FREIGEBEN starten<br />

2 0 Betrieb gesperrt<br />

1 Betrieb freigegeben Freigabe der Ausgangsspannung; Hochlauf auf anliegenden Sollwert<br />

3 0 Störungsfrei<br />

1 Störung Antrieb gestört und dadurch außer Betrieb; geht nach erfolgreicher Quittierung<br />

in Zustand Einschaltsperre<br />

4 0 AUS2 AUS 2-Befehl Spannung sperren liegt an<br />

1 kein AUS2<br />

5 0 AUS3 AUS3-Befehl Schnellhalt liegt an<br />

1 kein AUS3<br />

6 0 Keine Einschaltsperre<br />

1 Einschaltsperre Geht durch AUS1-Befehl Freigabe in Zustand Einschaltbereit<br />

7 0 Keine Warnung<br />

1 Warnung Antrieb weiter in Betrieb, keine Quittierung nötig<br />

8 0 Istwert nicht o.k. Istwert entspricht nicht dem Sollwert (bei posicon: Sollposition nicht erreicht)<br />

1 Istwert o.k. Istwert entspricht dem gewünschten Sollwert (Sollwert erreicht)<br />

(bei posicon: Sollposition erreicht)<br />

9 0 Lokale Führung Führung lokal am Gerät aktiv<br />

1 Führung gefordert Der Master wird aufgefordert, die Führung zu übernehmen.<br />

10 0<br />

1 Bit 10 aktiv Bus Bit 10 vom Statuswort ist gesetzt. Näheres zur Funktion siehe unter<br />

Parameter P481.<br />

11 0<br />

1 Drehrichtung rechts Umrichter- Ausgangsspannung hat rechtes Drehfeld<br />

12 0<br />

1 Drehrichtung links Umrichter- Ausgangsspannung hat linkes Drehfeld<br />

13 0<br />

1 Bit 13 aktiv Bus Bit 13 vom Statuswort ist gesetzt. Näheres zur Funktion siehe unter<br />

Parameter P481.<br />

14 0/1 Aktueller aktiver<br />

15 0/1<br />

Parametersatz 0<br />

Aktueller aktiver<br />

00 = Parametersatz 1<br />

01 = Parametersatz 2<br />

Parametersatz 1<br />

10 = Parametersatz 3<br />

11 = Parametersatz 4<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 53


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

4.2 Zusatzparameter<br />

Parameter<br />

[ Werkseinstellung ]<br />

Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

P506 Autom. Störungsquittierung S<br />

0 ... 7<br />

[ 0 ]<br />

P550<br />

0 ... 3<br />

{ 0 }<br />

ab Firmware V1.3<br />

Die automatische Störungsquittierung sollte in Verbindung mit einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion nicht<br />

verwendet werden.<br />

0 = keine automatische Störungsquittierung.<br />

Eine vollständige Beschreibung der Funktion befindet sich im Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

EEPROM Kopierauftrag<br />

(EEPROM Kopierauftrag)<br />

Der Frequenzumrichter verfügt über ein internes EEPROM, das in erster Linie zur Speicherung<br />

von störungsrelevanten Daten und Betriebsstunden verwendet wird. Ist kein externes<br />

EEPROM „Memory- Modul“ gesteckt, so werden auch Parametereinstellungen auf dem<br />

internen EEPROM gespeichert. Die auf dem internen EEPROM und auf dem Memory- Modul<br />

abgespeicherten Datensätze können untereinander kopiert werden.<br />

0 = keine Änderung<br />

1 = Ext. → Int. EEPROM, Datensatz wird<br />

vom Memory- Modul (externes<br />

EEPROM) auf das interne EEPROM<br />

kopiert<br />

2 = Int. → Ext. EEPROM, Datensatz wird<br />

vom internen EEPROM auf das<br />

Memory- Modul (externes EEPROM)<br />

kopiert<br />

3 = Datensatz tauschen, die Datensätze<br />

werden zwischen beiden EEPROMs<br />

getauscht<br />

Hinweis: Der Frequenzurmichter verwendet immer den Datensatz, der auf dem externen<br />

EEPROM („Memory- Modul“) hinterlegt ist. Nur dann, wenn kein Memory- Modul gesteckt ist,<br />

wird die Parametrierung des internen EEPROM verwendet.<br />

P559 DC-Nachlaufzeit S P<br />

0.00 ... 5.00 s<br />

[ 0.50 ]<br />

Nach einem Stoppsignal und Ablauf der Bremsrampe wird der Motor kurzzeitig mit einem<br />

Gleichstrom beaufschlagt. Dies soll den Antrieb vollständig stillsetzen. Je nach Massenträgheit<br />

kann die Zeit der Bestromung über diesen Parameter eingestellt werden.<br />

Die Stromhöhe hängt von dem vorangegangenen Bremsvorgang (Stromvector-Regelung) oder<br />

von statischen Boost (lineare Kennlinie) ab.<br />

4.3 Informationen<br />

Parameter Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Parametersatz<br />

Paramtersatz<br />

P700 [-01]<br />

...<br />

[-03]<br />

Aktueller Betriebszustand<br />

0.0 ... 21.4 Anzeige von aktuellen Meldungen zum akuellen Betriebszustand des Frequenzumrichters, wie<br />

Störung, Warnung bzw. Ursache einer Einschaltsperre. Details zu den Meldungen siehe Kap. 9<br />

und im Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

[-01] = Aktuelle Störung, zeigt den aktuell aktiven (nicht quittierten) Fehler an (Kap. 9 )<br />

[-02] = Aktuelle Warnung, zeigt eine aktuell anstehende Warnmeldung an (<strong>BU</strong> 0200)<br />

[-03] = Grund Einschaltsperre, zeigt den Grund für eine aktive Einschaltsperre an (<strong>BU</strong> 0200)<br />

54 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


4 Parametrierung<br />

Parameter Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Paramtersatz<br />

Hinweis<br />

SimpleBox: mit der Simplebox lassen sich lediglich Warnmeldungen und Störungen anzeigen.<br />

Die Darstellung der Meldungen erfolgt codiert. Die Beschreibung der Codes (Warn-<br />

/Fehlernummern) ist in den jeweiligen Tabellen der <strong>BU</strong> 0200 zu finden.<br />

ParameterBox: mit der Parameterbox werden die Meldungen im Klartext angezeigt. Außerdem<br />

lässt sich der Grund für eine mögliche Einschaltsperre anzeigen.<br />

Bus: Die Darstellung der Fehlermeldungen auf Busebene erfolgt dezimal im Ganzzahlfomat.<br />

Wird der Wert durch 10 geteilt, entspricht die Darstellung der, wie in der <strong>BU</strong> 0200 aufgeführt.<br />

Beispiel: Anzeige: 20 → Fehler Nummer: 2.0<br />

P701 [-01]<br />

...<br />

[-05]<br />

Letzte Störung 1...5<br />

0.0 ... 21.4 Dieser Parameter speichert die letzten 5 Störungen. Weitere Details im Kapitel 9.3 .<br />

Mit der SimpleBox muss der entsprechende Speicherplatz 1...5 (Array-Parameter) angewählt<br />

werden und mit der OK-Taste bestätigt werden, um den gespeicherten Fehlercode auszulesen.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 55


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Parameter Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

P708<br />

00000 ... 11111<br />

(binär)<br />

oder<br />

0000 ... FFFF (hex)<br />

(hexadezimal)<br />

Zustand Digitaleingänge<br />

Paramtersatz<br />

Zeigt den Zustand der digitalen Eingänge binär/hexadezimal codiert an. Diese Anzeige kann zur<br />

Überprüfung der Eingangssignale genutzt werden.<br />

Bit 0 = Digitaleingang 1<br />

Bit 1 = Digitaleingang 2<br />

Bit 2 = Digitaleingang 3<br />

Erste SK xU4-IOE (optional)<br />

Bit 8 = 1. IO-Erweiterung: Digitaleingang 1<br />

Bit 9 = 1. IO-Erweiterung: Digitaleingang 2<br />

Bit 10 = 1. IO-Erweiterung: Digitaleingang 3<br />

Bit 11 = 1. IO-Erweiterung: Digitaleingang 4<br />

Bit 3 = Digitaleingang 4<br />

Bit 4 = Kaltleitereingang<br />

Bit 5 - 7 reserviert<br />

Zweite SK xU4-IOE (optional)<br />

Bit 12 = 2. IO-Erweiterung: Digitaleingang 1<br />

Bit 13 = 2. IO-Erweiterung: Digitaleingang 2<br />

Bit 14 = 2. IO-Erweiterung: Digitaleingang 3<br />

Bit 15 = 2. IO-Erweiterung: Digitaleingang 4<br />

Bit 15-12 Bit 11-8 Bit 7-4 Bit 3-0<br />

Minimalwert<br />

0000<br />

0<br />

0000<br />

0<br />

0000<br />

0<br />

0000<br />

0<br />

binär<br />

hex<br />

Maximalwert<br />

1111<br />

F<br />

1111<br />

F<br />

1111<br />

F<br />

1111<br />

F<br />

binär<br />

hex<br />

P711<br />

00000 ... 11111 (bin)<br />

oder<br />

00 ... FF (hex)<br />

SimpleBox: die binären Bits werden in einen hexadezimal Wert umgerechnet und angezeigt.<br />

ParameterBox: die Bits werden von rechts nach links aufsteigend (binär) angezeigt.<br />

Zustand Ausgang<br />

Zeigt den aktuellen Zustand der Digitalausgänge an.<br />

Bit 0 = Digitalausgang 1<br />

Bit 1 = mechanische Bremse<br />

Bit 2 = Digitalausgang 2<br />

Bit 3 = reserviert<br />

Minimalwert<br />

Maximalwert<br />

Bit 4 = Digitalausgang 1, IO-Erweiterung 1<br />

Bit 5 = Digitalausgang 2, IO-Erweiterung 1<br />

Bit 6 = Digitalausgang 1, IO-Erweiterung 2<br />

Bit 7 = Digitalausgang 2, IO-Erweiterung 2<br />

Bit 7-4 Bit 3-0<br />

0000<br />

0<br />

1111<br />

F<br />

0000<br />

0<br />

1111<br />

F<br />

binär<br />

hex<br />

binär<br />

hex<br />

SimpleBox: die binären Bits werden in einen hexadezimal Wert umgerechnet und angezeigt.<br />

ParameterBox: die Bits werden von rechts nach links aufsteigend (binär) angezeigt.<br />

56 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


4 Parametrierung<br />

Parameter Einstellwert / Beschreibung / Hinweis Gerät Supervisor<br />

Paramtersatz<br />

P741 [-01]<br />

...<br />

[-10]<br />

Prozeßdaten Bus Out<br />

0000 ... FFFF (hex) Dieser Parameter informiert über das aktuelle Statuswort und die Istwerte, die über die<br />

Bussysteme übertragen werden.<br />

P749<br />

0000 ... 01FF (hex)<br />

oder<br />

0 ... 511 (dez)<br />

Bit 8: ab SW 1.3<br />

[-01] = Statuswort Statuswort<br />

[-02] = Istwert 1 (P543 [-01])<br />

[-03] = Istwert 2 (P543 [-02])<br />

[-04] = Istwert 3 (P543 [-03])<br />

[-05] = resultierender Zustand Out Bit P481 Der angezeigte Wert stellt alle Bus Out Bit<br />

Quellen mit oder verknüpft dar.<br />

[-06] = Parameterdaten Out 1<br />

[-07] = Parameterdaten Out 2<br />

[-08] = Parameterdaten Out 3<br />

[-09] = Parameterdaten Out 4<br />

[-10] = Parameterdaten Out 5<br />

Zustand DIP-Schalter<br />

Daten bei Parameterübertragung.<br />

Dieser Parameter zeigt die aktuelle Stellung der DIP-Schalter des FU an.<br />

Bit 0:<br />

Bit 1:<br />

Bit 2:<br />

Bit 3:<br />

Bit 4:<br />

Bit 5:<br />

Bit 6:<br />

Bit 7:<br />

Bit 8:<br />

DIP-Schalter 1<br />

DIP-Schalter 2<br />

DIP-Schalter 3<br />

DIP-Schalter 4<br />

DIP-Schalter 5<br />

DIP-Schalter 6<br />

DIP-Schalter 7<br />

DIP-Schalter 8<br />

EEPROM (Memory - Modul)<br />

Bit 8 = 0: gesteckt / Bit 8 = 1: nicht gesteckt<br />

S<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 57


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

5 <strong>Sicherheit</strong>sschaltgeräte<br />

Das für die beabsichtigte Verwendung benutzte <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät, sowie alle weiteren zur Realisierung<br />

einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion benötigten Komponenten müssen den Anforderungen der speziellen Anwendung<br />

gemäß einer Risikoanalyse genügen.<br />

Die Ausgänge der Schaltgeräte müssen die folgenden Randbedingungen erfüllen:<br />

5.1 Ausgangsspannung<br />

<br />

<br />

Mechanisches <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät<br />

24V±25% (18V…30V)<br />

Elektronisches <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät mit OSSD-Ausgängen<br />

24 V -20 % +25 % (19,2 V…30 V) für die „sichere Pulssperre“<br />

24 V -10 % +25 % (21,6 V…30 V) für die „Abschaltung der 24V-Versorgung“<br />

Die angegeben Spannung sollten an den Eingangsklemmen des Umrichter anliegen. D. h. es ist ggf. der<br />

Spannungsfall auf dem verwendeten Kabel zu berücksichtigen.<br />

5.2 Schaltvermögen und Strombelastung<br />

Die <strong>Sicherheit</strong>sausgänge der verwendeten Schaltgeräte müssen den folgenden Belastungen widerstehen:<br />

Belastung pro angeschlossenen<br />

Frequenzumrichter<br />

„sichere Pulssperre“<br />

Baugröße I bis III<br />

„sichere Pulssperre“<br />

Baugröße IV<br />

„Abschaltung der<br />

24V-Versorgung“<br />

(Digitalausgang DO1 unbelastet)<br />

Dauerstrom (Mittelwert) ≤ 125 mA ≤ 40 mA ≤ 500 mA, siehe Abschnitt 3.6<br />

Einschaltstrom<br />

Stützkapazität (hinter Verpolschutz)<br />

Spitzenstrom nach einem<br />

OSSD-Testpuls (periodisch)<br />

≤ 500 mA<br />

(für t ≤ 2 ms)<br />

≤ 250 mA<br />

(für t ≤ 2 ms)<br />

20 µF 10 µF 200 µF<br />

≤ 500 mA<br />

(für t ≤ 300 µs)<br />

≤ 250 mA<br />

(für t ≤ 250 µs)<br />

≤ 1 A<br />

(für t ≤ 10 ms, verzögert),<br />

siehe Abschnitt 3.6<br />

≤ 4,3 A (bei 21,6 V),<br />

siehe Abschnitt 3.6<br />

Zur Beachtung:<br />

Aufgrund der Stützkondenstoren der sicheren Abschaltwege kommt es beim Einschalten und nach einem<br />

Testpuls eines OSSD kurzzeitig zu einer erhöhten Stromaufnahme. Die „sichere Pulssperre“ ist mit einer aktiven<br />

Strombegrenzung ausgestattet um die Belastung für einen <strong>Sicherheit</strong>sausgang zu minimieren.<br />

Im Gegensatz hierzu verfügt die 24 V Versorgung nur über ein gesteuertes Startverhalten und somit über einen<br />

begrenzten Einschaltstrom. Nach einem OSSD-Testpuls tritt jedoch ein relativ großer Spitzenstrom auf,<br />

der nur durch die Eingangsimpedanz und die Quellimpedanz begrenzt wird. Hieraus resultiert eine nur bedingte<br />

Verwendbarkeit der „Abschaltung der 24V-Versorgung“ an einem OSSD. => siehe Abschnitt 3.6<br />

58 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


5 <strong>Sicherheit</strong>sschaltgeräte<br />

5.3 OSSD-Ausgänge, Testpulse<br />

<br />

<br />

<br />

t off ≤ 0,5ms (Breite des Prüfpulses)<br />

Maximale Zeit, in der der Ausgang des <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes zu Prüfzwecken abgeschaltet wird.<br />

D ≥ 90% (Duty, Einschaltverhältnis)<br />

Es liegt zu mindestens 90% der Zeit die Versorgungsspannung an. D.h. für einen Testpuls von t off =0,5 ms<br />

liegt anschließend die Versorgungsspannung für mindestens t on =4,5 ms an.<br />

Doppelpulse sind zulässig, wenn die zwei Pulse mindestens 1ms auseinander liegen und die Bedingung<br />

für D eingehalten wird.<br />

zulässige Testpulse eines OSSD<br />

1<br />

0<br />

-1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Zeit in ms<br />

Mit der maximalen Pulsbreite ergibt sich folgender Ablauf: Erster Testpuls mit t off =0,5 ms, anschließend<br />

liegt für 0,5 ms die Versorgungsspannung an, gefolgt von dem zweiten Testpuls mit t off =0,5 ms, anschließend<br />

liegt für mindestens 8,5 ms die Versorgungsspannung an!<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 59


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

6 <strong>Sicherheit</strong>seinstufungen<br />

6.1 IEC 60204-1:2005<br />

(Deutsche Fassung EN 60204-1:2006)<br />

Die Anforderungen an die Stoppfunktionen der Kategorie 0 und der Kategorie 1 können mit der „sicheren<br />

Pulssperre“ erfüllt werden.<br />

Das gesteuerte Bremsen der Stoppfunktion der Kategorie 1 erfolgt nicht sicherheitsgerichtet über die Standardfunktionalität<br />

des Frequenzumrichters. Der Übergang in die Stoppfunktion der Kategorie 0 erfolgt sicherheitsgerichtet.<br />

6.2 IEC 61800-5-2:2007<br />

(Deutsche Fassung EN 61800-5-2:2007)<br />

Mit dem sicheren Abschaltweg „sichere Pulssperre“, können die Anforderungen an die Funktionen „sicher abgeschaltetes<br />

Moment“ (STO) und „sicherer Stopp 1“ (SS1) erfüllt werden.<br />

Bei der Funktion SS1 erfolgt keine sichere Überwachung der Motorverzögerung oder der Motordrehzahl durch<br />

den Frequenzumrichter. Wenn eine Risikoanalyse ergeben hat, dass eine Überwachung erforderlich ist, so hat<br />

diese durch eine externe sichere Steuerung zu erfolgen. Die in den Beispielen beschriebene Lösung für die<br />

Funktion SS1 entspricht dem Verhalten nach IEC 61800-5-2:2007, Abschnitt 4.2.2.3, Absatz c) „Auslösen der<br />

Motorverzögerung und nach einer anwendungsspezifischen Zeitverzögerung Auslösen der STO-Funktion“. Die<br />

Motorverzögerung erfolgt nicht sicherheitsgerichtet über die Standardfunktionalität des Frequenzumrichters.<br />

Der Übergang in die Funktion STO erfolgt sicherheitsgerichtet.<br />

6.3 IEC 61508:2010<br />

(Deutsche Fassung EN 61508:2010)<br />

Für die sicherheitsbezogenen Stoppfunktionen, STO und SS1 (Bezeichnung gemäß IEC 61800-5-2:2007), erfüllen<br />

die Frequenzumrichter mit den sicheren Abschaltwegen, „sicherer Pulssperre“ und „Abschaltung der<br />

24V-Versorgung“, die Anforderungen an SIL 3.<br />

Abschaltweg „sichere Pulssperre“ „sichere Pulssperre“ „Abschaltung der 24V-Versorgung“<br />

Baugröße BG I bis III BG IV BG I bis III (SK 205E und SK 215E)<br />

SIL 3 3 3<br />

PFH 0 0,0058FIT = 5,8*10 -12 /h 0<br />

PFD 0 5,23*10 -5 0<br />

DC<br />

kann nicht ermittelt<br />

werden (PFH=0)<br />

>99% kann nicht ermittelt werden (PFH=0)<br />

SFF 100 % >99% 100 %<br />

T M 20 Jahre 20 Jahre 5 Jahre<br />

SIL<br />

PFH<br />

PFD<br />

DC<br />

SFF<br />

T M<br />

<strong>Sicherheit</strong>sintegritätslevel<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls pro Stunde<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls bei Anforderung<br />

Diagnose Deckungsgrad<br />

Anteil sicherer Ausfälle<br />

Gebrauchsdauer<br />

Die Digitaleingänge sind nicht SIL-fähig!<br />

60 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


6 <strong>Sicherheit</strong>seinstufungen<br />

6.4 ISO 13849-1:2006<br />

(Deutsche Fassung EN ISO 13849-1:2008)<br />

Für die sicherheitsbezogenen Stoppfunktionen, STO und SS1 (Bezeichnung gemäß IEC 61800-5-2:2007), erfüllen<br />

die Frequenzumrichter mit den sicheren Abschaltwegen, „sicherer Pulssperre“ und „Abschaltung der<br />

24V-Versorgung“, die Anforderungen an den Performance Level e. Dabei kann die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 4 erreicht<br />

werden.<br />

Abschaltweg „sichere Pulssperre“ „sichere Pulssperre“ „Abschaltung der 24V-Versorgung“<br />

Baugröße BG I bis III BG IV BG I bis III (SK 205E und SK 215E)<br />

PL e e e<br />

DC kann nicht ermittelt<br />

werden (PFH=0)<br />

„hoch“ (>99%)<br />

kann nicht ermittelt werden (PFH=0)<br />

MTTF d „hoch“ (>100 Jahre) „hoch“ (>100 Jahre) „hoch“ (>100 Jahre)<br />

T M 20 Jahre 20 Jahre 5 Jahre<br />

Kategorie 4 4 4<br />

PL<br />

DC<br />

MTTF d<br />

T M<br />

Performence Level<br />

Diagnose Deckungsgrad<br />

Die mittlere Zeit bis zum gefahrbringenden Ausfall<br />

Gebrauchsdauer<br />

Die Digitaleingänge, die bei der Realisierung sicherheitsbezogener Stoppfunktionen, in erster Linie aus<br />

Hilfseingänge vorgesehen sehen, können die Anforderungen an die <strong>Sicherheit</strong>skategorie 1 und den Performance<br />

Level c erfüllen.<br />

Eingang DIN 1 und DIN 4 DIN 2 und DIN 3<br />

PL c c<br />

DC kein DC kein DC<br />

PFH 786,69 FIT für SK 2x0E in Baugröße I bis III<br />

811,98 FIT für SK 2x0E in Baugröße IV<br />

811,82 FIT für SK 2x5E in Baugröße I bis III<br />

789,25 FIT für SK 2x0E in Baugröße I bis III<br />

814,55 FIT für SK 2x0E in Baugröße IV<br />

814,39 FIT für SK 2x5E in Baugröße I bis III<br />

MTTF d „hoch“ (>100 Jahre) „hoch“ (>100 Jahre)<br />

T M 20 Jahre 20 Jahre<br />

Kategorie 1 1<br />

HINWEIS<br />

Die angegebenen Werte berücksichtigen nur die jeweils genannten Eingänge bzw. Abschaltwege!<br />

Die zur Realisierung einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion zusätzlich benötigten Komponenten, wie ein<br />

<strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät, ein Not-Aus-Taster, etc., müssen bei der Bewertung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />

mitberücksichtigt werden. Die hieraus resultierenden sicherheitsrelevanten<br />

Kennwerte werden durch diese Komponenten maßgeblich beeinflusst.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 61


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

7 Inbetriebnahme<br />

An dieser Stelle wird nur auf die Belange der funktionalen <strong>Sicherheit</strong> eingegangen. Ein ausführliches Kapitel<br />

zur Inbetriebnahme bezüglich der Standardfunktionen der Frequenzumrichter SK 200E befindet sich in dem<br />

Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

ACHTUNG<br />

Der Frequenzumrichter ist nicht mit einem Netz-Hauptschalter ausgestattet und steht somit,<br />

wenn er an Netzspannung angeschlossen ist, immer unter Spannung. An einem<br />

angeschlossenen stillstehenden Motor kann daher auch Spannung anstehen.<br />

LEBENSGEFAHR!<br />

Für die Realisierung einer <strong>Sicherheit</strong>sfunktion (STO oder SS1) wird neben einem „sicheren Abschaltweg“ in<br />

der Regel zusätzlich ein Digitaleingang verwendet, der mit einer speziellen Funktion zu belegen ist. Aus diesem<br />

Grund wird bei der Inbetriebnahme für die Parametrierung wahlweise ein PC mit RS232/485-Schnittstelle<br />

oder eine Simple-/ParameterBox benötigt.<br />

Eine Konfiguration nur über die DIP-Schalter ist nicht möglich!<br />

Es ist darauf zu achten, dass die DIP-Schalter „I/O“ (S1:4 und S1:5) in Position „0“ („off“) stehen. Nur in dieser<br />

Position können die Digitaleingänge über den Parameter P420 [-01]…[-04] mit den Funktionen „Spannung<br />

sperren“ [10] oder „Schnellhalt“ [11] belegt werden (siehe Kapitel Parametrierung).<br />

8 poliger DIP‐Schalter<br />

steckbares<br />

EEPROM<br />

SK 2xxE Innenansicht<br />

Nr.<br />

Bit<br />

8<br />

2 7<br />

7<br />

2 6<br />

6<br />

2 5<br />

5/4<br />

2 4/3<br />

3<br />

2 2<br />

2/1<br />

2 1/0<br />

DIP-Schalter (S1)<br />

Int R Brake<br />

0 Verhalten entsprechend P555, P556, P557<br />

Interner Bremswiderstand<br />

I<br />

Verhalten entsprechend dem verwendeten<br />

Bremswiderstand<br />

Motordaten entsprechend der FU Nennleistung<br />

0<br />

60Hz *<br />

in kW bezogen auf 50Hz, fmax = 50Hz<br />

50/60Hz-Betrieb Motordaten entsprechend der FU Nennleistung<br />

I<br />

in hp bezogen auf 60Hz, fmax = 60Hz<br />

U/F<br />

0 VFC-Regelung entsprechend P211/P212<br />

Regelungsverfahren<br />

I U/f-Kennlinie ( P211=0 und P212=0)<br />

I/O<br />

Funktion<br />

Potentiometer,<br />

Digitaleingänge<br />

und AS-Interface<br />

<strong>BU</strong>S<br />

Quelle Steuerwort<br />

& Sollwert<br />

ADR<br />

Systembus<br />

Adresse/ Baudrate<br />

DIP-Nr<br />

5 4<br />

0 0<br />

entsprechend P420 [1-4] und P400 [1-2]<br />

bzw. P480 [1-4] und P481 [1-4]<br />

0 I<br />

Weiter Details in der nächsten Tabelle.<br />

I 0<br />

(ist abhängig von DIP3 „<strong>BU</strong>S“)<br />

I I<br />

0 entsprechend P509 und P510 [1] [2]<br />

I Systembus ( P509=3 und P510=3)<br />

DIP-Nr<br />

2 1<br />

0 0 entsprechend P515 und 514 [32, 250kBaud]<br />

0 I Adresse 34, 250kBaud<br />

I 0 Adresse 36, 250kBaud<br />

I I Adresse 38, 250kBaud<br />

*) eine geänderte Einstellung wird mit dem nächsten Netz-Einschalten<br />

übernommen. Vorhandene Einstellungen in den Parametern P201-P209<br />

und P105 werden überschrieben!<br />

62 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


7 Inbetriebnahme<br />

HINWEIS<br />

WERKSEINSTELLUNG, AUSLIEFERZUSTAND!<br />

*) Im Auslieferzustand sind alle DIP-Schalter in Position „0“ („off“). Die Ansteuerung erfolgt dabei<br />

mit digitalen Steuersignalen (P420 [01]-[04]) und den im FU integrierten Potentiometern P1 und P2<br />

(P400 [01]-[02]) (P1 / P2 nur SK 2x5E und im SK 2x0E der Baugröße IV).<br />

Eine ausführliche und vollständige Beschreibung jedes Parameters befindet sich in der <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

ACHTUNG<br />

Erst nach erfolgter anwendungsspezifischer Einstellung der Parameter durch qualifiziertes<br />

Personal, darf der angeschlossene Motor gestartet werden.<br />

Während der Inbetriebnahme, bis zum Nachweis des korrrekten Verhaltens der<br />

<strong>Sicherheit</strong>sfunktion durch eine Validierung, ist eine besondere Vorsicht geboten! Mögliche<br />

Gefahren während der Inbetriebnahme sind ggf. organisatorisch abzuwenden.<br />

Bei der Inbetriebnahme hinsichtlich der <strong>Funktionale</strong>n <strong>Sicherheit</strong> sind die folgenden Schritte durchzuführen:<br />

STO:<br />

<br />

<br />

Die DIP-Schalter S1:4 und S1:5 sind auf die Position „0“ („off“) zu stellen.<br />

Die Stellung der DIP-Schalter wird nach dem anlegen der 24 V Versorgung ausgewertet und kann mit<br />

Hilfe des Parameters P749 überprüft werden.<br />

Ein <strong>Sicherheit</strong>sausgang des verwendeten <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes wird mit einem sicheren Abschaltweg<br />

verbunden:<br />

o Sichere Pulssperre: Klemme 89 (24V_SH) und Klemme 88 (GND_SH)<br />

o Abschaltung der 24V-Versorgung: Klemme 44 (24V) und Klemme 40 (GND)<br />

Je nach der erforderlichen <strong>Sicherheit</strong>skategorie muss ggf. ein Fehler in der Verdrahtung (Kurzschluss<br />

zwischen beliebigen Leitern) ausgeschlossen werden können.<br />

Es wird empfohlen für den verwendeten sicheren Abschaltweg eine eigene zweiadrige geschirmte Leitung<br />

zu verwenden (Siehe auch Abschnitt 2.4.5 ). Der Schirm der Kabel ist beidseitig aufzulegen!<br />

Durch die zusätzliche Verwendung eines Digitaleingangs kann die typische Reaktionszeit verkürzt<br />

werden.<br />

Bei der sicheren Pulssperre kann der Diagnosepfad „Zustand an den Eingangsklemmen“, der in Form<br />

des Digitaleingangs 4 parallel zur sicheren Pulssperre liegt verwendet werden. Hierzu wird der Digitaleingang<br />

4 mit der Funktion „Spannung sperren“ (P420 [-04] = 10) belegt. Es kann auch ein anderer<br />

Digitaleingang verwendet werden (Achtung: Unterschiedliche Bezugspotentiale beachten!).<br />

Bei der „Abschaltung der 24V-Versorgung“ wird zu Verkürzung der Reaktionszeit immer ein zusätzlicher<br />

Digitaleingang benötigt.<br />

Es wird empfohlen für den verwendeten sicheren Abschaltweg und für im Rahmen der funktionalen<br />

<strong>Sicherheit</strong> verwendete Digitaleingänge, jeweils eine eigene geschirmte Leitung zu verwenden. (Siehe<br />

auch Abschnitt 2.4.5 ). Der Schirm der Kabel ist beidseitig aufzulegen!<br />

Die Ein-/Ausschaltverzögerung des Digitaleingangs darf nicht verwendet werden: P475 [-0x] = 0 s!<br />

Je nach Anwendung kann durch die Aufhebung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion eine Gefährdung auftreten, so<br />

dass ein Überwachter Start erforderlich ist! In diesem Fall darf der automatische Start nicht verwendet<br />

werden, P428 = „Aus“ [0].<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 63


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

SS1:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die DIP-Schalter S1:4 und S1:5 sind auf die Position „0“ („off“) zu stellen.<br />

Die Stellung der DIP-Schalter wird nach dem Anlegen der 24 V Versorgung ausgewertet und kann mit<br />

Hilfe des Parameters P749 überprüft werden.<br />

Ein <strong>Sicherheit</strong>sausgang des verwendeten <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes wird mit einem Digitaleingang verbunden.<br />

Es wird empfohlen hierfür ein eigenes geschirmtes Kabel zu verwenden. Der Schirm ist<br />

beidseitig aufzulegen!<br />

Ein sicherer Abschaltweg wird mit einem verzögerten <strong>Sicherheit</strong>sausgang des Schaltgerätes verbunden.<br />

o Sichere Pulssperre: Klemme 89 (24V_SH) und Klemme 88 (GND_SH)<br />

o Abschaltung der 24V-Versorgung: Klemme 44 (24V) und Klemme 40 (GND)<br />

Es wird empfohlen hierfür ein eigenes geschirmtes Kabel zu verwenden. Der Schirm ist beidseitig<br />

aufzulegen!<br />

Der gewählte Digitaleingang x ist mit der Funktion „Schnellhalt“ (P420 [-0x] = 11) zu belegen.<br />

Für die Funktion SS1 sind die Parameter P426 Schnellhaltzeit und ggf. P559 DC-Nachlaufzeit gemäß<br />

den Anforderung der Anwendung zu parametrieren. Die Verzögerungszeit des verzögerten <strong>Sicherheit</strong>sausgangs<br />

des <strong>Sicherheit</strong>sschaltgerätes ist so zu bemessen, dass sie größer ist als die Schnellhaltzeit<br />

zuzüglich DC-Nachlaufzeit.<br />

Die Ein-/Ausschaltverzögerung des Digitaleingangs darf nicht verwendet werden: P475 [-0x] = 0 s!<br />

Je nach Anwendung kann durch die Aufhebung der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion eine Gefährdung auftreten, so<br />

dass ein Überwachter Start erforderlich ist! In diesem Fall darf der automatische Start nicht verwendet<br />

werden, P428 = „Aus“ [0].<br />

7.1 Auswahl des sicheren Abschaltweges<br />

Die folgende Aufstellung kann bei der Auswahl des sicheren Abschaltweges hilfreich sein:<br />

Eigenschaft „sichere Pulssperre“ „Abschaltung der 24V-Versorgung“<br />

Gebrauchsdauer T M 20 Jahre 5 Jahre<br />

eigenes Ground ja Nein<br />

Kommunikation mit dem FU bei ausgelöster<br />

<strong>Sicherheit</strong>sfunktion<br />

möglich<br />

nicht möglich<br />

Diagnose des Abschaltweges möglich nicht möglich<br />

Betrieb am OSSD ja eingeschränkt (siehe Kapitel 3.6.2 )<br />

HINWEIS<br />

Für Baugröße IV:<br />

Der in den Geräten SK 200E, SK 210E, SK 220E und SK 230E der Baugröße IV<br />

vorhandene 24V Anschuß, zur Versorgung der Steuerelektronik, kann nicht als Sicherer<br />

Abschaltweg genutzt werden, da hier das parallel arbeitende Hochspannungsnetzteil die<br />

Steuerung und den Mikrokontroller weiter versorgt.<br />

7.2 Validierung<br />

Es ist zwingend durch eine Validierung nachzuweisen, dass die Anforderungen für die spezielle beabsichtigte<br />

Verwendung erfüllt werden.<br />

64 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


8 Diagnose<br />

8 Diagnose<br />

8.1 Diagnose LEDs<br />

Die Geräte SK 2xxE verfügen über verschiedene LEDs zur Diagnose. Darüber hinaus bieten SK 2x5E - Geräte<br />

und SK 2x0E - Geräte in der Baugröße IV zusätzliche LEDs, die den Zustand der Ein- und Ausgänge des Frequenzumrichters<br />

anzeigen.<br />

SK 2x5E<br />

SK 2x0E<br />

RJ12<br />

RS 232<br />

RS 485<br />

LEDs zur<br />

Diagnose<br />

P1 / P2<br />

LED‐FU<br />

LED‐ASi<br />

SK 2x0E BG IV bzw. SK 2x5E Ansicht von oben<br />

RJ12<br />

RS 232<br />

RS 485<br />

DIP<br />

Schalter<br />

AIN1/2<br />

Diagnose<br />

LEDs<br />

SK 2x0E BG I bis BG III Ansicht von oben<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 65


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

Status LEDs<br />

LED<br />

Name Farbe Beschreibung Signal Zustand Bedeutung<br />

DS<br />

dual<br />

rot/grün<br />

Status Umrichter aus FU nicht betriebsbereit,<br />

grün an<br />

keine Netz- und Steuerspannung<br />

FU ist betriebsbereit<br />

grün blinkt 0,5 Hz FU ist einschaltbereit<br />

4 Hz FU ist in Einschaltsperre<br />

rot / grün 4 Hz Warnung<br />

im Wechsel 1…25Hz Überlastungsgrad des eingeschalteten FU<br />

grün an +<br />

rot blinkt<br />

rot blinkt<br />

FU nicht betriebsbereit,<br />

Steuerspannung vorhanden aber keine<br />

Netzspannung<br />

Fehler, Blinkhäufigkeit → Fehlernummer<br />

Diagnose LEDs (nur SK 2x5E – Geräte und SK 2x0E BG IV)<br />

LED<br />

Signal<br />

Name Farbe Beschreibung Zustand Bedeutung<br />

DOUT 1 gelb Digitalausgang 1 an High-Signal liegt an<br />

DOUT 2 * gelb Digitalausgang 2 an High-Signal liegt an<br />

DIN 1 gelb Digitaleingang 1 an High-Signal liegt an<br />

DIN 2 gelb Digitaleingang 2 an High-Signal liegt an<br />

DIN 3 gelb Digitaleingang 3 an High-Signal liegt an<br />

DIN 4 gelb Digitaleingang 4 an High-Signal am digitalen Eingang 4, bzw. an der der „sicheren<br />

Pulssperre“ wird angezeigt<br />

* nur im SK2x0E BG IV<br />

Bei den Geräten SK 215E und SK 235E, bildet die Diagnose-LED DIN4 den Zustand an den Eingangsklemmen,<br />

89 24V_SH und 88 GND_SH, „der sicheren Pulssperre“ ab.<br />

Eine vollständige Übersicht der Diagnose-LEDs befindet sich im Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE<br />

8.2 Zustandsinformationen<br />

Es ist möglich Zustandsinformationen mittels Parameter-Box, Simpel-Box oder über einen Feldbus abzufragen.<br />

Diese Informationen werden nicht sicherheitsgerichtet bereitgestellt, sondern sind nur informativ!<br />

Für den Abschaltweg „Abschaltung der 24V-Versorgung“ sind keine detaillierten Zustandsinformationen verfügbar,<br />

da bei der Verwendung dieses Abschaltweges die Versorgungsspannungen der Steuerelektronik des<br />

Frequenzumrichters abgeschaltet wird. Bei abgeschalteter 24 V Versorgung ist die Status-LED DS (Drive Status)<br />

aus und es ist keine Kommunikation mit dem Umrichter möglich.<br />

Der Zustand der „sicheren Pulssperre“ und der digitalen Ein- und Ausgänge kann über die Informationsparameter<br />

und ggf. über das Zustandswort via Kommunikation über einen Feldbus abgefragt werden (siehe Kapitel<br />

4 ).<br />

Für die „sichere Pulssperre“ kann sowohl der Zustand an den Eingangsklemmen 89, 88 (24V_SH, GND_SH),<br />

als auch die Reaktion der sicheren Pulssperre abgefragt werden.<br />

Der Diagnosepfad „Zustand an den Eingangsklemmen“ ist in Form des Digitaleingangs 4 ausgeführt und kann<br />

über den Parameter P708 direkt abgefragt werden.<br />

Um die Reaktion der „sicheren Pulssperre“ abfragen zu können, muss der Digitalausgang, ein Bus Out Bit o-<br />

der ein freies Bit des Zustandswortes (Bit 10 oder Bit 13) mit der Funktion 39 (STO inaktiv) belegt werden. Der<br />

Zustand dieses Bits kann über die Parameter P711 (Digitalausgang), P741 [-01] (Zustandswort) oder P741 -<br />

05] (Bus Out Bits) ausgelesen werden, bzw. wird via Bus-Protokoll übertragen.<br />

66 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


9 Störmeldungen<br />

9 Störmeldungen<br />

Die grundlegenden Informationen zu diesem Thema entnehmen sie bitte der Betriebsanleitung <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

Im Folgenden sind die Fehlermeldungen, die der funktionalen <strong>Sicherheit</strong> zuzuordnen sind, beschrieben.<br />

9.1 Tabelle der möglichen Störmeldungen<br />

Anzeige in der<br />

SimpleBox<br />

Gruppe<br />

Detail in<br />

P700 / P701<br />

Störung<br />

Text in der ParameterBox<br />

Ursache<br />

Abhilfe<br />

E008 8.0 Parameterverlust<br />

(EEPROM - Maximalwert<br />

überschritten)<br />

8.1 Umrichtertyp falsch EEPROM defekt<br />

8.2 Kopierfehler extern --<br />

8.3 EEPROM KSE Fehler<br />

(Kundenschnittstelle falsch<br />

erkannt (KSE Ausstattung))<br />

8.4 EEPROM interner Fehler<br />

(Datenbankversion falsch)<br />

8.7 EEPR Kopie ungleich<br />

Fehler in EEPROM-Daten<br />

Softwareversion des gespeicherten Datensatzes passt nicht<br />

zur Softwareversion des FU.<br />

Hinweis: Fehlerhafte Parameter werden automatisch<br />

neu geladen (Werkseinstellung).<br />

EMV- Störungen (siehe auch E020)<br />

Ausbaustufe des Frequenzumrichters wird nicht richtig<br />

erkannt.<br />

EEPROM mit einem Firmwarestand ab 1.2 in einen FU mit<br />

älterem Firmwarestand gesteckt → Parameterverlust! (siehe<br />

auch Hinweis in Kap. Fehler! Verweisquelle konnte nicht<br />

gefunden werden.<br />

Netzspannung aus- und wieder einschalten.<br />

E018 18.0 <strong>Sicherheit</strong>skreis Während der Frequenzumrichter freigegeben war hat der<br />

<strong>Sicherheit</strong>skreis -sichere Pulssperre- ausgelöst.<br />

nur verfügbar im SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E<br />

HINWEIS<br />

Sollte im laufenden Betrieb des Frequenzumrichters ein Parameterverlust (Fehler 8.0)<br />

auftreten, so sind die sicherheitsrelevanten Parameter zu überprüfen und eine Validierung<br />

der <strong>Sicherheit</strong>sfunktion durchzuführen. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Memory-<br />

Modul (externes EEPROM) ausgetauscht wird.<br />

9.2 Anzeige der Störung<br />

Frequenzumrichter: Die Fehlernummer wird über einen Blinkcode der Status-LED DS (Drive Status) in „rot“<br />

angezeigt.<br />

SimpleBox: Die SimpleBox zeigt eine Störung mit ihrer Nummer und einem vorangestellten „E“ an. Ist die Störungsursache<br />

nicht mehr vorhanden, blinkt die Störungsanzeige in der SimpleBox und der Fehler kann mit der<br />

OK-Taste quittiert werden.<br />

ParameterBox: Die Störmeldungen werden im Klartext angezeigt.<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 67


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

9.3 Fehlerspeicher<br />

Die aktuelle Störung ist im Parameter P700 hinterlegt und im Parameter P701 [-01]…[-05] werden die fünf letzten<br />

Störmeldungen abgespeichert. Weitere Informationen zum FU-Status im Moment der Störung sind den Parametern<br />

P702 bis P706 / P799 gespeichert. Genauere Information hierzu sind dem Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE zu<br />

entnehmen.<br />

68 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


10 Technische Daten<br />

10 Technische Daten<br />

Weitere, hier nicht aufgeführte Daten, sind dem Haupthandbuch zum Grundgerät (<strong>BU</strong>0200) zu entnehmen.<br />

10.1 Umweltdaten<br />

Funktion<br />

Umgebungstemperatur<br />

Spezifikation<br />

Lagertemperatur -25 °C ... +60 °C<br />

Transporttemperatur -25 °C ... +70 °C<br />

-25 °C…bis zu +40 °C (+50 °C im S3 Betrieb)<br />

Achtung: Die Derating-Angaben (Leistung, Strom, Einschaltdauer) in<br />

Abhängigkeit vom Umrichtertyp und von den Kühlbedingungen sind zu<br />

beachten! (siehe Hanbuch <strong>BU</strong> 0200 DE)<br />

Klimaklasse 3k3 (3K4 bei IP66 Geräten)<br />

Aufstellhöhe über NN<br />

Überspannungkategorie 3<br />

Verschmutzungsgrad 3<br />

Schutzart<br />

bei Motormontage<br />

Schutzart<br />

bei der Montage mit Wandhalter<br />

≤ 2000 m<br />

IP55 (IP66 als Option bestellbar),<br />

bei Motormontage abhängig vom verwendeten Motor<br />

je nach Umrichter IP55 oder IP66 (Option)<br />

Langzeitlagerung Der Frequenzumrichter ist spätestens nach Ablauf eines Jahres für 60<br />

Minuten an Netzspannung anschließen. Zusätzlich sind die „sichere<br />

Pulssperre“ und die 24 V Versorgung mit Spannung (24 V) zu versorgen,<br />

bzw. in Inbetriebnahmekonfiguration zu betreiben. Dieser Zyklus muß über<br />

den Zeitraum der Lagerung beibehalten werden.<br />

EMV<br />

Bei Verwendung einer EMV-gerechten Verdrahtung, gemäß <strong>BU</strong> 0200 DE,<br />

können die Grenzwerte bis zu einer Leitungslänge von 100 m zwischen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sschaltgerät und Umrichter eingehalten werden.<br />

10.2 Daten der Steuerklemmen in BG I bis BG III<br />

Funktion<br />

Werkzeug<br />

Anzugsmoment<br />

Anschlussquerschnitt<br />

Anschlussquerschnitt<br />

bei Mehrleiteranschluss<br />

Spezifikation<br />

Schraubklemmen, Schlitz-Schraubendreher, Größe 3,5 mm<br />

0,5 ... 0,6 Nm<br />

0,2 … 2,5 mm 2 : starr oder flexibel<br />

AWG 24-12,<br />

0,25 … 2,5 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse, ohne oder mit Kunststoffhülse<br />

0,2 … 1 mm 2 : starr<br />

0,2 … 1,5 mm 2 : flexibel<br />

0,25 … 1 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse<br />

0,5 … 1 mm 2 : flexibel mit TWIN-Aderendhülse mit Kunststoffhülse<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 69


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

10.3 Daten der Steuerklemmen in BG IV<br />

Funktion<br />

Werkzeug<br />

Anzugsmoment<br />

Anschlussquerschnitt<br />

Anschlussquerschnitt<br />

bei Mehrleiteranschluss<br />

Spezifikation<br />

Schraubklemmen, Schlitz-Schraubendreher, Größe 3,5 mm<br />

0,5 ... 0,6 Nm<br />

0,2 … 2,5 mm 2 : starr oder flexibel<br />

AWG 24-14,<br />

0,25 … 2,5 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse, ohne oder mit Kunststoffhülse<br />

0,2 … 0,75 mm 2 : starr<br />

0,2 … 0,75 mm 2 : flexibel<br />

0,25 … 0,75 mm 2 : flexibel mit Aderendhülse ohne Kunststoffhülse<br />

0,5 … 0,75 mm 2 : flexibel mit TWIN-Aderendhülse mit Kunststoffhülse<br />

70 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


10 Technische Daten<br />

10.4 Daten der Digitaleingänge<br />

Funktion<br />

Eingangsspannung<br />

High Pegel<br />

Low Pegel<br />

Eingangswiderstand<br />

Eingangskapazität<br />

Abtastzeit<br />

Reaktionszeit<br />

Spezifikation<br />

24 V -37,5 % +25 %, 15 V…30 V<br />

15 V…30 V<br />

0 V…5 V<br />

~ 9,5 kΩ für den Low Pegel<br />

~ 2,5 kΩ…3,5 kΩ für den High Pegel<br />

Eingang 1 + 4 = 10 nF<br />

Eingang 2 + 3 = 1.2 nF<br />

1 ms<br />

≤ 5 ms<br />

Anforderungen an OSSDs Testpulsbreite ≤ 500 µs<br />

Duty (high Pegel) ≥ 90 %<br />

Abstand von Doppelpulsen ≥ 1 ms (Dutyfaktor beachten)<br />

<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel (IEC 61508) kein, die Digitaleingänge sind nicht SIL-fähig<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen<br />

Ausfalls pro Stunde<br />

Anteil sicherer Ausfälle<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie<br />

(nach EN ISO 13849-1)<br />

DIN1 und DIN4:<br />

PFH = 786,69 FIT<br />

PFH = 811,98 FIT<br />

PFH = 811,82 FIT<br />

DIN2 und DIN3:<br />

PFH = 789,25 FIT<br />

PFH = 814,55 FIT<br />

PFH = 814,39 FIT<br />

DIN1 und DIN4:<br />

SFF = 47,77 %<br />

SFF = 53,53 %<br />

SFF = 53,06 %<br />

DIN2 und DIN3:<br />

SFF = 54,39 %<br />

SFF = 57,39 %<br />

SFF = 57,00 %<br />

Kat. 1<br />

Performence Level (nach EN 13849-1) PL c<br />

Die mittlere Zeit bis zum<br />

gefahrbringenden Ausfall<br />

Diagnodedeckungsgrad<br />

Gebrauchsdauer<br />

MTTF d = „hoch“ (>100 Jahre)<br />

kein DC<br />

TM = 20 Jahre<br />

für SK 2x0E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

für SK 2x5E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

für SK 2x5E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

für SK 2x5E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

für SK 2x5E in BG I bis III<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 71


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

10.5 Daten der sicheren Pulssperre<br />

(nur für SK 210E, SK 215E, SK 230E und SK 235E)<br />

Funktion<br />

Eingangsspannung<br />

Spezifikation<br />

+24 V<br />

Spannungstoleranz ±25 % (18 V…30 V)<br />

Betrieb am OSSD -20 % +25 % (19,2 V…30 V)<br />

Stromaufnahme<br />

(Mittelwert)<br />

Spitzenstrom<br />

(Peak, beim Einschalten oder am<br />

OSSD)<br />

Leitungslänge<br />

Leitungskapazität<br />

Einschaltverzögerung<br />

Reaktionszeit<br />

Zykluszeit<br />

≤ 125 mA<br />

≤ 40 mA<br />

≤ 500 mA<br />

≤ 250 mA<br />

für SK 2xxE in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

für SK 2xxE in BG I bis III<br />

für SK 2x0E in BG IV<br />

≤ 100 m (siehe EMV, Gruppierung)<br />

≤ 20 nF pro angeschlossenen Umrichter<br />

≤ 200 ms<br />

≤ 300 ms (≤ 65 ms typisch)<br />

≥ 1 s<br />

Anforderungen an OSSDs Testpulsbreite ≤ 500 µs<br />

Duty (high Pegel) ≥ 90 %<br />

Abstand von Doppelpulsen ≥1 ms (Dutyfaktor beachten)<br />

<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel (IEC 61508) SIL 3<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen<br />

Ausfalls pro Stunde<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen<br />

Ausfalls bei Anforderung<br />

Anteil sicherer Ausfälle<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie<br />

(nach EN ISO 13849-1)<br />

PFH = 0 für SK 2xxE in BG I bis III<br />

PFH = 0,0058 FIT = 5,8*10 -12 /h für SK 2xxE in BG IV<br />

PFD = 0<br />

PFD = 5,23*10 -5<br />

für SK 2xxE in BG I bis III<br />

für SK 2xxE in BG IV<br />

SFF = 100 % für SK 2xxE in BG I bis III<br />

SFF > 99 % für SK 2xxE in BG IV<br />

Kat. 4<br />

Performence Level (nach EN 13849-1) PL e<br />

Die mittlere Zeit bis zum<br />

gefahrbringenden Ausfall<br />

Diagnodedeckungsgrad<br />

Gebrauchsdauer<br />

MTTF d = „hoch“ (>100 Jahre)<br />

DC kann nicht ermittelt werden (PFH=0) für SK 2xxE in BG I bis III<br />

DC > 99 % für SK 2xxE in BG IV<br />

TM = 20 Jahre<br />

72 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


10 Technische Daten<br />

10.6 Daten zur Abschaltung der 24V-Versorgung<br />

(nur für SK 205E, SK 215E, Baugröße I bis III)<br />

Funktion<br />

Eingangsspannung<br />

Spezifikation<br />

+24 V<br />

Spannungstoleranz ±25 % (18 V…30 V)<br />

Betrieb am OSSD -10 % +25 % (21,6 V…30 V)<br />

Stromaufnahme<br />

Spitzenstrom<br />

Leitungslänge<br />

Leitungskapazität<br />

Einschaltverzögerung<br />

Reaktionszeit<br />

Zykluszeit<br />

≤ 500 mA (Mittelwert)<br />

Details siehe Kapitel 24 V Versorgung<br />

≤ 1 A (Peak, beim Einschalten)<br />

≤ 6,5 A (Peak, am OSSD)<br />

Details siehe Kapitel 24 V Versorgung<br />

≤ 100 m (siehe EMV, Gruppierung)<br />

≤ 2 nF * t OSSD / 0,1 ms pro angeschlossenen Umrichter<br />

(mit t OSSD = Breite des Testpulses, max. 0,5 ms)<br />

≤ 3 s<br />

≤ 200 ms (≤ 80 ms typisch)<br />

≥ 4 s<br />

Anforderungen an OSSDs Testpulsbreite ≤ 500 µs<br />

Duty (high Pegel) ≥ 90 %<br />

Abstand von Doppelpulsen ≥ 1 ms (Dutyfaktor beachten)<br />

<strong>Sicherheit</strong>s-Integritätslevel (IEC 61508) SIL 3<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen<br />

Ausfalls pro Stunde<br />

Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen<br />

Ausfalls bei Anforderung<br />

PFH = 0<br />

PFD = 0<br />

Anteil sicherer Ausfälle SFF = 100 %<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie<br />

(nach EN ISO 13849-1)<br />

Kat. 4<br />

Performence Level (nach EN 13849-1) PL e<br />

Die mittlere Zeit bis zum<br />

gefahrbringenden Ausfall<br />

Diagnodedeckungsgrad<br />

Gebrauchsdauer<br />

MTTF d = „hoch“ (>100 Jahre)<br />

DC kann nicht ermittelt werden (PFH=0)<br />

TM = 5 Jahre<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 73


<strong>Funktionale</strong> <strong>Sicherheit</strong> mit NORD Frequenzumrichter SK 200E<br />

11 Zusatzinformationen<br />

11.1 Wartungs- und Service-Hinweise<br />

NORDAC SK 200E Frequenzumrichter sind bei ordnungsgemäßem Betrieb wartungsfrei. Bitte beachten Sie<br />

auch die ‚allgemeinen Daten’ im Handbuch <strong>BU</strong> 0200 DE.<br />

Wird der Frequenzumrichter in staubhaltiger Luft betrieben, sind die Kühlflächen regelmäßig mit Druckluft zu<br />

reinigen. Bei evtl. eingesetzten Lufteintrittsfiltern im Schaltschrank sind auch diese regelmäßig zu reinigen o-<br />

der auszutauschen.<br />

Bei Anfragen an unseren technischen Support, halten Sie bitte den genauen Gerätetyp (Typenschild/Display)<br />

ggf. mit Zubehör oder Optionen, die eingesetzte Softwareversion (P707) und die Seriennummer (Typenschild)<br />

bereit.<br />

Reparatur<br />

Im Reparaturfall ist das Gerät an folgende Anschrift einzusenden:<br />

NORD Electronic DRIVESYSTEMS GmbH<br />

Tjüchkampstr. 37<br />

26605 Aurich<br />

Bei evtl. Rückfragen zur Reparatur wenden Sie sich bitte an:<br />

Getriebebau NORD GmbH & Co. KG<br />

Telefon: 04532 / 401-515<br />

Telefax: 04532 / 401-555<br />

Wird ein Frequenzumrichter oder Zubehör zur Reparatur eingeschickt, kann keine Gewähr für eventuelle Anbauteile,<br />

wie z.B. Netzkabel, Potentiometer, externe Anzeigen etc. übernommen werden!<br />

Bitte entfernen Sie alle nicht originalen Teile vom Frequenzumrichter.<br />

HINWEIS<br />

Es sollte nach Möglichkeit der Grund der Einsendung des Bauteil/Gerätes vermerkt werden.<br />

Ggf. ist mindestens ein Ansprechpartner für Rückfragen anzugeben.<br />

Dies ist wichtig, um die Reparaturzeit so kurz und effizient wie möglich zu halten.<br />

Auf Wunsch erhalten Sie einen passenden Rückwarenschein von Getriebebau NORD<br />

GmbH.<br />

Internet Informationen<br />

Zusätzlich finden Sie auf unserer Internet-Seite das umfassende Handbuch in deutscher und englischer Sprache.<br />

www.nord.com<br />

11.2 Abkürzungen im Handbuch<br />

AS-i ......AS-Interface<br />

BW .......Bremswiderstand<br />

EMV ......Elektromagnetische Verträglichkeit<br />

FU ........Frequenzumrichter<br />

OSSD ...Output Signal Switching Device<br />

S .......... Supervisor-Parameter, P003<br />

SH .........„sicherer Halt“<br />

SS1 ....... safe stop 1<br />

STO ....... safe torque off<br />

SW ....... Software-Version, P707<br />

74 <strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712


12 Stichwort-Verzeichnis<br />

12 Stichwort-Verzeichnis<br />

2<br />

24V - Versorgung ....................... 73<br />

A<br />

Abschaltung der 24V-Versorgung<br />

......................................... 31, 44<br />

Aktueller<br />

Betriebszustand (P700) ..... 54<br />

B<br />

Beispiel (Wiederanlaufsperre) .... 37<br />

Beispiele (SS1) .......................... 36<br />

Beispiele (STO) .......................... 34<br />

Bus-I/O Out Bits ......................... 52<br />

D<br />

Diagnose .................................... 65<br />

Diagnose-LEDs .......................... 65<br />

Digitalausgang ..................... 48, 50<br />

Digitaleingänge ........ 32, 47, 49, 71<br />

DIP-Schalter ............................... 62<br />

E<br />

EEPROM .................................... 54<br />

EEPROM Kopierauftrag (P550) . 54<br />

EMV ..................................... 44, 47<br />

F<br />

Fehlerausschluß ......................... 39<br />

Fehlermeldungen ....................... 67<br />

Fehlerspeicher ........................... 68<br />

G<br />

Grounded Corner ....................... 40<br />

I<br />

IEC 60204-1 ............................... 60<br />

IEC 61508 .................................. 60<br />

IEC 61800-3 ................................. 8<br />

IEC 61800-5-2 ............................ 60<br />

Inbetriebnahme .......................... 62<br />

Installation .................................. 40<br />

Internet ....................................... 74<br />

IP 40<br />

ISO 13849-1 ............................... 61<br />

IT-Netz ........................................ 40<br />

M<br />

mechanische Bremse ................. 33<br />

Memory - Modul ......................... 54<br />

Montage ..................................... 40<br />

N<br />

Netzanschluss ............................ 40<br />

Niederspannungsrichtlinie ............ 2<br />

O<br />

OSSD ............................. 43, 45, 59<br />

P<br />

Parameterverlust ........................ 67<br />

Parametrierung ........................... 49<br />

Performance Level ..................... 61<br />

Potentiometer P1 und P2 ........... 65<br />

R<br />

Reparatur ................................... 74<br />

S<br />

Schutzart .................................... 40<br />

Sichere Abschaltwege ................ 31<br />

sichere Pulssperre ...................... 72<br />

Sichere Pulssperre ..................... 31<br />

<strong>Sicherheit</strong>sfunktionen ................. 32<br />

<strong>Sicherheit</strong>shinweise ...................... 2<br />

<strong>Sicherheit</strong>skategorie ................... 61<br />

SIL .............................................. 60<br />

SS1 ....................................... 33, 49<br />

Steueranschluss ......................... 40<br />

Steuerklemmen............... 41, 49, 70<br />

STO ...................................... 32, 49<br />

STO (Sichere Pulssperre) ........... 43<br />

T<br />

Technische Daten ....................... 69<br />

TN-Netz ...................................... 40<br />

TT-Netz ....................................... 40<br />

U<br />

Umweltdaten ............................... 69<br />

V<br />

Validierung .................................. 64<br />

Verdrahtung ................................ 40<br />

W<br />

Wiederanlaufsperre .................... 37<br />

Z<br />

Zustandsinformationen ............... 66<br />

Zustandswort .............................. 53<br />

<strong>BU</strong> <strong>0230</strong> DE-2712 75


Mat. Nr. 607 2301 / 2712

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