Merkblatt "Hautschutz in Werkstätten"
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BGE<br />
Berufsgenossenschaft<br />
für den E<strong>in</strong>zelhandel<br />
<strong>Merkblatt</strong><br />
M 106<br />
Ausgabe 01.2007<br />
<strong>Hautschutz</strong> <strong>in</strong> Werkstätten
Inhalt<br />
Seite<br />
Vorbemerkung .................................................................................................................................... 3<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gte Hauterkrankungen ...................................................................................... 3<br />
- Hautschädigungen ................................................................................................................... 3<br />
- E<strong>in</strong>fluss der <strong>in</strong>dividuellen Veranlagung und Vorschädigung .............................. 4<br />
- H<strong>in</strong>weise zur Berufswahl und Aufnahme e<strong>in</strong>er Tätigkeit...................................... 4<br />
- Verhalten bei Hautveränderungen................................................................................... 4<br />
Vorbeugende Maßnahmen........................................................................................................... 5<br />
- Ermittlung der Gefährdungsfaktoren.............................................................................. 5<br />
- E<strong>in</strong>satz von Arbeitsstoffen und -verfahren mit ger<strong>in</strong>gerer Hautbelastung........ 5<br />
- Benutzung von Hautmitteln................................................................................................. 6<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel ................................................................................................................. 6<br />
Hautre<strong>in</strong>igungsmittel ......................................................................................................... 7<br />
Hautpflegemittel.................................................................................................................. 7<br />
- Schutzhandschuhe<br />
Anforderungen und Auswahlkriterien....................................................................... 7<br />
Benutzungsh<strong>in</strong>weise.......................................................................................................... 9<br />
- <strong>Hautschutz</strong>plan .......................................................................................................................... 9<br />
- Betriebsanweisung................................................................................................................... 10<br />
- Unterweisung .............................................................................................................................. 10<br />
- Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorge............................................................................................ 10<br />
Rechtsquellen, Schriften und Medien ................................................................................... 10<br />
E<strong>in</strong>legeblatt: Musterhautschutzplan für Werkstätten (blanko)........................................<br />
Anhang: .................................................................................................................................................. 11<br />
- Musterbetriebsanweisung für den <strong>Hautschutz</strong> <strong>in</strong> Werkstätten ....................... 11<br />
- Musterhautschutzplan für Werkstätten mit Vorschlägen für die<br />
Auswahl von Hautmitteln und Schutzhandschuhen ............................................... 12<br />
- Auswahlliste 1: Hautmittel für den Umgang mit<br />
nichtwassermischbaren Arbeitsstoffen ....................................... 13<br />
- Auswahlliste 2: Hautmittel für den Umgang mit<br />
wassermischbaren Arbeitsstoffen.................................................. 14<br />
- Auswahlliste 3: Schutzhandschuhe und Herstellerangaben.............................. 15<br />
- Auswahlliste 4: Hersteller und Verteiber von Hautmitteln.................................. 16<br />
2
Vorbemerkungen<br />
Es ist jedem klar: E<strong>in</strong> Auto muss gepflegt<br />
werden, damit es lange se<strong>in</strong>e<br />
Dienste erfüllen kann und wir Freude<br />
daran haben. Das gilt selbstverständlich<br />
auch für den Autolack, der äußeren Hülle<br />
unserer Fahrzeuge.<br />
Doch tun wir auch alles für unsere eigene<br />
„Hülle“, für die Haut, die uns doch e<strong>in</strong><br />
Leben lang erhalten bleiben soll?<br />
Nicht immer, denn Hauterkrankungen<br />
s<strong>in</strong>d häufige Erkrankungen am Arbeitsplatz<br />
<strong>in</strong> Betrieben des Kfz-Gewerbes<br />
und anderen Werkstätten.<br />
In den letzten Jahren haben die Meldungen<br />
auf Verdacht e<strong>in</strong>er Berufskrankheit<br />
bzw. arbeitsbed<strong>in</strong>gten Hautkrankheit zugenommen.<br />
Dabei handelt es sich <strong>in</strong><br />
den meisten Fällen um Ekzeme an den<br />
Händen.<br />
Vielen Erkrankten kann durch <strong>Hautschutz</strong>maßnahmen<br />
und <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />
Arbeitsorganisation geholfen werden,<br />
so dass e<strong>in</strong>e Aufgabe des Berufes<br />
nicht erforderlich wird. Erfolgreiche Maßnahmen<br />
zum <strong>Hautschutz</strong> verr<strong>in</strong>gern den<br />
Aufwand für Neue<strong>in</strong>stellungen und die<br />
Fehlzeiten <strong>in</strong> den Betrieben.<br />
Dieses <strong>Merkblatt</strong> soll helfen, Hautgefährdungen<br />
zu erkennen und <strong>Hautschutz</strong>maßnahmen<br />
festzulegen.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Aspekte zum <strong>Hautschutz</strong><br />
benennt das <strong>Merkblatt</strong> „<strong>Hautschutz</strong>“<br />
(M 100).<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gte Hauterkrankungen<br />
Hautschädigungen<br />
Beim Umgang mit hautbelastenden Arbeitsstoffen,<br />
z. B. Ölen, Re<strong>in</strong>igern, Benz<strong>in</strong>,<br />
bei mechanischen Hautbelastungen,<br />
durch stark haftende Verschmutzungen<br />
(Metallstaub), können bei Beschäftigten<br />
Hautrisse, Rötungen, Bläschen, Schmerzen<br />
und andere Hautbeschwerden auftreten.<br />
Neben der sofortigen Schädigung s<strong>in</strong>d<br />
Hautschäden verbreitet, die erst nach<br />
häufigen hautschädigenden Kontakten<br />
über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum auftreten.<br />
Dabei ist jede E<strong>in</strong>wirkung für sich meist<br />
nur ger<strong>in</strong>gfügig und wird deshalb <strong>in</strong> ihrer<br />
Wirkung unterschätzt. Durch die häufige<br />
Wiederholung kommt es jedoch zur<br />
Überbeanspruchung des Regenerationsvermögens<br />
der Haut. Erstes Anzeichen<br />
e<strong>in</strong>er weitergehenden Hautschädigung<br />
ist oft e<strong>in</strong>e trockene, raue Haut, vor<br />
allem an den F<strong>in</strong>gerzwischenräumen.<br />
Entzündliche Hautersche<strong>in</strong>ungen werden<br />
als Ekzeme bezeichnet.<br />
Neben den Händen s<strong>in</strong>d oft auch die<br />
Unterarme mitbetroffen.<br />
Nicht selten entwickelt sich im weiteren<br />
Verlauf e<strong>in</strong>e Allergie, weil durch die<br />
vorgeschädigte Haut Stoffe (Allergene)<br />
<strong>in</strong> den Körper gelangen, die bei entsprechender<br />
Veranlagung e<strong>in</strong>e Überempf<strong>in</strong>dlichkeit<br />
auslösen (Sensibilisierung).<br />
In der Folge kann es bei ger<strong>in</strong>gstem<br />
Kontakt mit Allergenen zu allergischen<br />
Reaktionen, wie dem allergischen Hautekzem,<br />
kommen. Deshalb müssen<br />
Kontakte mit dem Allergen verh<strong>in</strong>dert<br />
werden.<br />
3
E<strong>in</strong>fluss der <strong>in</strong>dividuellen Veranlagung<br />
und der Vorschädigung<br />
Da unter gleichen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
nur e<strong>in</strong> Teil der Beschäftigten Hauterkrankungen<br />
bekommt, spielt die genetische<br />
Veranlagung, überempf<strong>in</strong>dlich<br />
auf Umgebungse<strong>in</strong>flüsse zu reagieren,<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.<br />
E<strong>in</strong>e ausgeprägte Belastungsschwäche<br />
der Haut bzw. Allergieneigung ist bei<br />
fast jedem Dritten <strong>in</strong> der Bevölkerung<br />
erblich bed<strong>in</strong>gt.<br />
Bei Personen mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen<br />
Belastungsschwäche treten häufig folgende<br />
Hautersche<strong>in</strong>ungen auf:<br />
• trockene, raue Haut<br />
• Hautschuppung<br />
• Hautentzündungen<br />
• vermehrte Schweißabsonderung<br />
(z. B. feuchte Hände)<br />
Weitere Indizien e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Belastungsschwäche<br />
s<strong>in</strong>d z. B.: Heuschnupfen,<br />
B<strong>in</strong>dehautentzündung, Asthma, Lebensmittel-<br />
und Arzneimittelallergien.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können psychische Belastungen<br />
den Hautzustand bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />
Wenn die Haut schon vorgeschädigt<br />
ist, kann sie zusätzlichen Belastungen<br />
nur wenig Widerstand leisten und erkrankt<br />
leichter.<br />
H<strong>in</strong>weise zur Berufswahl und Aufnahme<br />
e<strong>in</strong>er Tätigkeit<br />
Bei Tätigkeiten <strong>in</strong> der Werkstatt besteht<br />
e<strong>in</strong>e erhöhte Haut- und Allergenbelastung.<br />
Personen mit vorgeschädigter Haut<br />
oder <strong>in</strong>dividueller Belastungsschwäche<br />
sollten ke<strong>in</strong>e hautgefährdende Tätigkeit<br />
ausüben.<br />
Die Abklärung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Veranlagung<br />
für Hauterkrankungen kann nur<br />
durch e<strong>in</strong>en Arzt erfolgen.<br />
Um bei der Berufswahl, Aufnahme e<strong>in</strong>er<br />
Tätigkeit oder Wechsel der Tätigkeit der<br />
Gefahr arbeitsbed<strong>in</strong>gter Hauterkrankungen<br />
entgegen zu wirken, soll der Unternehmer<br />
e<strong>in</strong>e arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchung<br />
durch den Betriebsarzt<br />
oder Hautarzt vor Aufnahme der Tätigkeit<br />
veranlassen. Dabei ist es ratsam,<br />
den arbeitsmediz<strong>in</strong>ischen Grundsatz<br />
„Hauterkrankungen“ (G 24) anzuwenden.<br />
Damit kann festgestellt werden, ob<br />
arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Bedenken gegen<br />
die Tätigkeit bestehen.<br />
Verhalten bei Hautveränderungen<br />
Treten bei Beschäftigten Hautveränderungen<br />
auf, ist sofort e<strong>in</strong> Arzt, möglichst<br />
Betriebsarzt oder Hautarzt, aufzusuchen,<br />
der bei begründetem Verdacht<br />
das berufsgenossenschaftliche<br />
Hautarztverfahren e<strong>in</strong>leitet.<br />
Durch das spezielle berufsgenossenschaftliche<br />
Hautarztverfahren sollen berufsbed<strong>in</strong>gte<br />
Hauterkrankungen so früh<br />
wie möglich erkannt werden, damit die<br />
Berufsgenossenschaft mit allen geeigneten<br />
Mitteln e<strong>in</strong>er arbeitsbed<strong>in</strong>gten<br />
Hauterkrankung entgegenwirken kann.<br />
Die Hautveränderungen bei Beschäftigten<br />
müssen Anlass se<strong>in</strong>, die betrieblichen<br />
<strong>Hautschutz</strong>maßnahmen auf ihre<br />
Wirksamkeit zu überprüfen und ggf.<br />
den Erfordernissen anzupassen.<br />
4
Vorbeugende Maßnahmen<br />
Ermittlung der Gefährdungsfaktoren<br />
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet jeden<br />
Unternehmer solche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />
zu schaffen bzw. Maßnahmen<br />
zu treffen, die neben der Verhütung von<br />
Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten<br />
auch die Vermeidung arbeitsbed<strong>in</strong>gter<br />
Gesundheitsgefahren zum Ziel haben.<br />
Die Gefährdungsermittlung ist e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Voraussetzung dafür.<br />
Auslöser von Hauterkrankungen können<br />
folgende Gefährdungsfaktoren<br />
se<strong>in</strong>:<br />
• Umgang mit nichtwassermischbaren<br />
Arbeitsstoffen, z. B. M<strong>in</strong>eralölen, Fetten,<br />
Kraftstoffen, Kaltre<strong>in</strong>igern, Nitroverdünnern,<br />
Waschbenz<strong>in</strong>, Chlorkohlenwasserstoffen<br />
(CKW), Bremsenre<strong>in</strong>iger<br />
• Stark hauthaftende Verschmutzungen<br />
und Arbeitsstoffe, z. B. Altöl, Grafit,<br />
Metallstaub, Ruß sowie Kleb- und Beschichtungsstoffe<br />
(Ölfarben, Lacke)<br />
• Umgang mit wechselnden Arbeitsstoffen,<br />
z. B. nichtwassermischbaren<br />
und wassermischbaren Arbeitsstoffen<br />
• Umgang mit wässrigen Arbeitsstoffen,<br />
z. B. bei Re<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />
• Tragen von feuchtigkeitsdichten<br />
Schutzhandschuhen<br />
• Mechanische Hautverletzungen, z. B.<br />
raue Oberflächen, Umgang mit<br />
Stahlwolle usw.<br />
• UV-Strahlenbelastung, z. B. Elektroschweißen<br />
und -schneiden<br />
In vielen Fällen haben wir es mit e<strong>in</strong>er<br />
Komb<strong>in</strong>ation von Gefährdungsfaktoren<br />
zu tun. H<strong>in</strong>weise zur Beurteilung der<br />
Hautgefährdung und Schutzmaßnahmen<br />
geben u. a. die im Anhang aufgeführten<br />
Schriften.<br />
Dr<strong>in</strong>gender Handlungsbedarf ist gegeben,<br />
wenn <strong>in</strong> Sicherheitsdatenblättern<br />
oder auf Verpackungen H<strong>in</strong>weise<br />
auf hautgefährdenden, hautresorptive<br />
oder hautsensibilisierende Eigenschaften<br />
vorliegen.<br />
Sicherheitsdatenblätter muss der Hersteller<br />
oder Lieferant auf Anforderung<br />
zur Verfügung stellen.<br />
S<strong>in</strong>d Hautbelastungen nicht grundsätzlich<br />
auszuschließen, müssen Maßnahmen<br />
zum Schutz der Haut auch dann<br />
getroffen werden, wenn bisher ke<strong>in</strong>e<br />
Hautprobleme aufgetreten s<strong>in</strong>d. Dazu<br />
zählen u. a. die Bereitstellung von<br />
Schutzhandschuhen und <strong>Hautschutz</strong>-,<br />
Hautre<strong>in</strong>igungs- und Hautpflegemitteln<br />
sowie die Aufstellung e<strong>in</strong>es <strong>Hautschutz</strong>plans<br />
und e<strong>in</strong>er Betriebsanweisung<br />
durch den Unternehmer.<br />
Bei der Ermittlung der Gefährdungsfaktoren<br />
und bei der Auswahl geeigneter<br />
<strong>Hautschutz</strong>maßnahmen ist der<br />
Betriebsarzt e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />
E<strong>in</strong>satz von Arbeitsstoffen und - verfahren<br />
mit ger<strong>in</strong>gerer Hautbelastung<br />
Zur Vermeidung von Hautkrankheiten<br />
muss die Auswahl von Arbeitsstoffen<br />
und -verfahren mit ger<strong>in</strong>gerer Hautbelastung<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Intensiver Hautkontakt mit Kraftstoffen<br />
beim Ausbau von Kraftstoff-Filtern<br />
kann durch den E<strong>in</strong>satz geeigneter<br />
Werkzeuge vermieden werden (siehe<br />
Bilder 1 und 2, S. 6).<br />
Die Re<strong>in</strong>igung von Kfz-Teilen mit Heißdampfgeräten<br />
(siehe Bild 3, S. 6) ist<br />
e<strong>in</strong> hautschonendes Verfahren.<br />
5
Benutzung von Hautmitteln<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel<br />
Bild 1 Bild 2<br />
Bilder 1+2: Werkzeuge zum Ausbau von<br />
Kraftstoff-Filtern<br />
(Foto 1: Klann-Spezial-Werkzeugbau GmbH)<br />
(Foto 2: Firma Walter Bihl)<br />
Es gilt, die Haut durch die Anwendung<br />
geeigneter Schutzmittel so viel wie<br />
möglich zu entlasten, damit sich ihre<br />
natürliche Schutzfunktion nicht vorzeitig<br />
erschöpft.<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel wirken, <strong>in</strong>dem sie die<br />
gefährdenden Arbeitsstoffe nicht an die<br />
Haut gelangen oder zum<strong>in</strong>dest nicht <strong>in</strong><br />
die Haut e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen lassen und die Abwehrmechanismen<br />
der Haut unterstützen.<br />
Sie ersparen aggressive Hautre<strong>in</strong>igung,<br />
die zu Hautschäden führt.<br />
Beim Waschvorgang wird der Schmutz<br />
mit dem <strong>Hautschutz</strong>mittel entfernt.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong> universelles Mittel, das die<br />
Haut gegen alle Gefährdungsfaktoren<br />
schützt. Abhängig von den Gefährdungsfaktoren<br />
kommen bei Arbeiten <strong>in</strong><br />
Werkstätten wasserlösliche, wasserunlösliche<br />
und spezielle <strong>Hautschutz</strong>mittel<br />
zum E<strong>in</strong>satz.<br />
Wasserlösliche <strong>Hautschutz</strong>mittel s<strong>in</strong>d<br />
geeignet zum Schutz bei Arbeiten mit<br />
M<strong>in</strong>eralölen und –fetten, Ölfarben und<br />
Lacken, nicht wassergemischten Metallbearbeitungsölen,<br />
Kunstharzen<br />
(Mehrkomponetenharzen) usw.<br />
Wasserunlösliche <strong>Hautschutz</strong>mittel<br />
s<strong>in</strong>d geeignet zum Schutz bei Arbeiten<br />
mit wässrigen Lösungen, Kühlmitteln,<br />
Wasch- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln usw.<br />
Spezielle <strong>Hautschutz</strong>mittel lassen sich<br />
auf Grund ihrer Zusammensetzung<br />
ke<strong>in</strong>er der beiden o. g. Gruppen zuordnen,<br />
z. B. gerbstoffhaltige <strong>Hautschutz</strong>mittel,<br />
die die Schweißbildung und<br />
Hautaufweichung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Handschuh<br />
verr<strong>in</strong>gern sollen.<br />
Bild 3: Beispiel für e<strong>in</strong> Heißdampfgerät<br />
(Foto der Firma Schickert, Modell 600 SR)<br />
Es empfiehlt sich, <strong>in</strong> Abstimmung mit<br />
dem Betriebsarzt die Eignung mehre-<br />
6
er Präparate am Arbeitsplatz auszuprobieren.<br />
Hautre<strong>in</strong>igungsmittel<br />
Grundsätzlich soll die Hautre<strong>in</strong>igung<br />
zwar gründlich, gleichzeitig aber auch<br />
hautschonend se<strong>in</strong>. Jeder Re<strong>in</strong>igungsvorgang<br />
greift die Haut an. Hautre<strong>in</strong>igungsmittel<br />
wirken chemisch und/oder<br />
stark mechanisch. Je <strong>in</strong>tensiver das<br />
Re<strong>in</strong>igungsmittel auf den Schmutz<br />
wirkt, desto stärker wirkt es auch auf<br />
die Haut e<strong>in</strong>, bis h<strong>in</strong> zur Schädigung.<br />
Daher sollten verschiedene Hautre<strong>in</strong>igungsmittel<br />
auf ihre Eignung für e<strong>in</strong>en<br />
Arbeitsplatz getestet werden, beg<strong>in</strong>nend<br />
mit dem mildesten.<br />
Für die schonende Händetrocknung<br />
eignen sich saugfähige E<strong>in</strong>malpapierhandtücher<br />
oder Handtuchrollen, die<br />
gewaschen oder gere<strong>in</strong>igt werden<br />
können. Weniger geeignet s<strong>in</strong>d Heißlufttrockner,<br />
die Reste von Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />
auf der Haut e<strong>in</strong>trocknen lassen<br />
und keimhaltige Luft verwirbeln.<br />
Die sorgfältige Händetrocknung ist<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e effektive Wirkung<br />
der <strong>Hautschutz</strong>- und Pflegemittel.<br />
Hautpflegemittel<br />
Nicht nur der <strong>Hautschutz</strong> vor der Arbeit<br />
und die hautschonende Re<strong>in</strong>igung danach<br />
s<strong>in</strong>d von großer Wichtigkeit, sondern<br />
auch die Pflege der beanspruchten<br />
Haut nach Beendigung der Tätigkeit.<br />
Hautpflegemittel unterstützen den Regenerationsprozess<br />
der Haut nach der<br />
Arbeit und s<strong>in</strong>d auf die saubere,<br />
trockene Haut aufzutragen. Sie helfen<br />
durch ihre Inhaltsstoffe bei der Wiederherstellung<br />
der Schutzfunktion der<br />
Haut.<br />
Geeignete <strong>Hautschutz</strong>-, Hautre<strong>in</strong>igungs-<br />
und Hautpflegemittel können<br />
den Anhängen entnommen werden.<br />
Schutzhandschuhe<br />
Anforderungen und Auswahlkriterien<br />
Schutzhandschuhe müssen dann getragen<br />
werden, wenn dies zw<strong>in</strong>gend<br />
vorgeschrieben ist, z. B. beim Umgang<br />
mit Gefahrstoffen, oder die Schutzwirkung<br />
der <strong>Hautschutz</strong>mittel nicht ausreicht.<br />
Bei der Auswahl s<strong>in</strong>d die Eignungen für<br />
die Arbeitsaufgabe, der Tragekomfort<br />
und die Hautverträglichkeit zu prüfen.<br />
Im Fachhandel s<strong>in</strong>d für jede Arbeitsaufgabe<br />
und vorhandene Gefährdung<br />
geeignete Schutzhandschuhe zu erhalten.<br />
Unter gutem Tragekomfort versteht<br />
man zum Beispiel:<br />
• passende Größe<br />
• Gewährleistung der F<strong>in</strong>gerbeweglichkeit<br />
und des Tastgefühls<br />
• angenehmes Tragegefühl<br />
• e<strong>in</strong> Innenfutter, das der Schweißbildung<br />
entgegenwirkt und Hautschweiß<br />
aufnimmt<br />
Bei der Prüfung der Hautverträglichkeit<br />
ist u.a. auf Folgendes zu achten:<br />
• Das Handschuhmaterial selbst soll<br />
nicht allergen, z. B. nicht aus Naturlatex<br />
se<strong>in</strong>.<br />
• Die Handschuhe sollen ke<strong>in</strong>e Rückstände<br />
von Hilfsstoffen enthalten,<br />
z. B. frei se<strong>in</strong> von Thiuramen, Carbamaten,<br />
Benzothialzolen, Phenylendiam<strong>in</strong>en.<br />
• Handschuhpuder soll vermieden<br />
werden.<br />
7
Richtige Anwendung der <strong>Hautschutz</strong>präparate<br />
1<br />
2<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel mit e<strong>in</strong>em Strang von ca.<br />
1 bis 1,5 cm auf e<strong>in</strong>en Handrücken auftragen.<br />
3 4<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel mit den Handrücken beider<br />
Hände möglichst gleichmäßig verteilen.<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel mit den F<strong>in</strong>gerspitzen der<br />
e<strong>in</strong>en Hand <strong>in</strong> den F<strong>in</strong>gerzwischenräumen<br />
der anderen Hand verreiben.<br />
5<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel sorgfältig auf die Bereiche<br />
Nagelbett, Nagelfalz, F<strong>in</strong>gerkuppen und<br />
Handgelenke verteilen.<br />
Verbleibende Reste des <strong>Hautschutz</strong>mittels<br />
<strong>in</strong> Handflächen verreiben.<br />
Mit den F<strong>in</strong>gernägeln unter leichtem Druck<br />
über die Hand<strong>in</strong>nenflächen kratzen, damit<br />
das <strong>Hautschutz</strong>mittel auch auf die Haut<br />
unter den F<strong>in</strong>gernägeln gelangt.<br />
8
<strong>Hautschutz</strong>plan<br />
für Werkstätten<br />
(bitte mit wasserfestem Schreibstift Produktnamen <strong>in</strong> den <strong>Hautschutz</strong>plan e<strong>in</strong>tragen und aushängen)<br />
Hautgefährdende<br />
Tätigkeit<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel<br />
(vor der Arbeit und nach<br />
dem Händewaschen)<br />
Schutzhandschuhe<br />
(während der Arbeit)<br />
Hautre<strong>in</strong>igungsmittel Hautpflegemittel<br />
(nach der Arbeit)<br />
Umgang mit nichtwassermischbaren<br />
Arbeitsstoffen,<br />
z. B. M<strong>in</strong>eralölen,<br />
Fetten, Kraftstoffen, usw.<br />
Produktname Produktname Produktname Produktname<br />
Stark hauthaftende<br />
Verschmutzungen und<br />
Arbeitsstoffe, z. B. Altöl,<br />
Grafit, Metallstaub, Ruß,<br />
Ölfarben, Lacke usw.<br />
Umgang mit wässrigen<br />
Arbeitsstoffen, z. B.<br />
bei Re<strong>in</strong>igungsarbeiten
Anwendungsh<strong>in</strong>weise zum <strong>Hautschutz</strong>plan<br />
Auftragen des <strong>Hautschutz</strong>mittels<br />
• <strong>Hautschutz</strong>mittel vor, während der Arbeit, auch nach den Pausen und vor dem Anziehen von<br />
Schutzhandschuhen auf die trockene, gere<strong>in</strong>igte Haut auftragen.<br />
• Zuerst auf die Handrücken auftragen, die Handrücken gegene<strong>in</strong>ander reiben.<br />
• Sorgfältig – auch zwischen den F<strong>in</strong>gern und rund um das Nagelbett – e<strong>in</strong>reiben.<br />
• Restliches Mittel mit Waschbewegung verteilen, dabei die Handgelenkbereiche nicht vergessen.<br />
• Vorgang nach jedem Waschen wiederholen.<br />
• Schutzhandschuhe erst anziehen, wenn <strong>Hautschutz</strong>creme e<strong>in</strong>gezogen ist.<br />
Waschen mit Hautre<strong>in</strong>igungsmittel<br />
• Nur die angegebene Produktmenge verwenden.<br />
• Produkt zunächst ohne Wasser gründlich verreiben.<br />
• Ke<strong>in</strong>e Bürste verwenden.<br />
• Anschließend mit wenig Wasser waschen.<br />
• Verunre<strong>in</strong>igungen und Re<strong>in</strong>igungsmittel mit viel Wasser gründlich nachspülen.<br />
• Ke<strong>in</strong> heißes Wasser verwenden.<br />
• Hände sorgfältig und schonend abtrocknen (auch zwischen den F<strong>in</strong>gern).<br />
• Hautschonende E<strong>in</strong>malhandtücher benutzen.
Pflegen mit dem Hautpflegemittel<br />
• Nach der Arbeit und ggf. <strong>in</strong> der Freizeit jeweils nach gründlicher Hautre<strong>in</strong>igung sorgfältig auch zwischen den<br />
F<strong>in</strong>gern auftragen.<br />
• Das Auftragen <strong>in</strong> gleicher Weise wie beim <strong>Hautschutz</strong> angegeben vornehmen.<br />
Benutzung der Schutzhandschuhe<br />
• Schutzhandschuhe entsprechend der Tätigkeit auswählen.<br />
• Vor dem Anziehen der Schutzhandschuhe <strong>Hautschutz</strong>mittel auf die trockene, gere<strong>in</strong>igte Haut auftragen.<br />
• Schutzhandschuhe erst anziehen, wenn <strong>Hautschutz</strong>mittel e<strong>in</strong>gezogen ist.<br />
• Defekte Schutzhandschuhe aussondern.<br />
(Bei mechanischer Beschädigung, auch durch Mikroschnitte, wird die Schade<strong>in</strong>wirkung der e<strong>in</strong>gedrungenen<br />
Stoffe verstärkt).<br />
• Beim Chemikalienschutzhandschuh die vom Hersteller angegebene Verwendungsdauer nicht überschreiten.<br />
• Ke<strong>in</strong>e fremden Schutzhandschuhe benutzen.<br />
• Schutzhandschuhe nur für die Dauer der konkreten hautgefährdenden Tätigkeit tragen.<br />
• Schutzhandschuhe, die <strong>in</strong>nen nass geworden s<strong>in</strong>d, umgehend wechseln.<br />
• Schutzhandschuhe nach der Benutzung zum Trocknen der Innenseiten aufhängen.<br />
• Bei bestimmten Arbeitsprozessen, z. B. beim Arbeiten an Bohrmasch<strong>in</strong>en, ist das<br />
Tragen von Schutzhandschuhen verboten.
Umgang mit wechselnden<br />
Arbeitsstoffen, z. B. nichtwassermischbaren<br />
und<br />
wassermischbaren<br />
Arbeitsstoffen<br />
Mechanische Hautverletzungen,<br />
z. B. raue<br />
Oberflächen, Umgang mit<br />
Stahlwolle usw.<br />
UV-Strahlenbelastung,<br />
z. B. Elektroschweißen<br />
und -schneiden<br />
Hersteller von <strong>Hautschutz</strong>-, Hautre<strong>in</strong>igungs- und Hautpflegemitteln sowie Schutzhandschuhen s<strong>in</strong>d im <strong>Merkblatt</strong><br />
„<strong>Hautschutz</strong> <strong>in</strong> Werkstätten“ (Bestell-Nr. M 106) aufgelistet.<br />
➢ Anwendungsh<strong>in</strong>weise zum <strong>Hautschutz</strong>plan auf der Rückseite<br />
➢ Weitere Informationen im genannten <strong>Merkblatt</strong><br />
Bestell-Nr. A 12
Die Benutzungsh<strong>in</strong>weise des Herstellers<br />
s<strong>in</strong>d zu beachten, da das Benutzen<br />
von Handschuhen bei längerem<br />
Tragen Nachteile mit sich br<strong>in</strong>gen<br />
kann, z. B.:<br />
• Schweißverdunstung wird beh<strong>in</strong>dert,<br />
feuchte Haut weicht auf und Keimwachstum<br />
wird begünstigt.<br />
• Verunre<strong>in</strong>igung der Innenseite bei<br />
Mehrfachbenutzung<br />
Die Schweißverdunstung und Hautaufweichung<br />
können durch das E<strong>in</strong>reiben<br />
der Hände mit gerbstoffhaltigen <strong>Hautschutz</strong>mitteln<br />
oder durch das zusätzliche<br />
Tragen von Baumwollhandschuhen<br />
unter dem Handschuh verr<strong>in</strong>gert<br />
werden.<br />
Der Unternehmer hat dafür zu sorgen,<br />
dass je nach Erfordernis für jeden Versicherten<br />
Schutzhandschuhe zur alle<strong>in</strong>igen<br />
Benutzung zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Schutzhandschuhe für den beruflichen<br />
E<strong>in</strong>satz müssen e<strong>in</strong>e CE-Kennzeichnung<br />
haben.<br />
E<strong>in</strong>e Auswahl von Schutzhandschuhen<br />
für bestimmte Tätigkeiten ist im Anhang<br />
aufgeführt.<br />
Benutzungsh<strong>in</strong>weise<br />
Die Anwendungsh<strong>in</strong>weise des Herstellers<br />
s<strong>in</strong>d zu beachten.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus können Benutzerh<strong>in</strong>weise<br />
der Rückseite des <strong>Hautschutz</strong>plans<br />
(E<strong>in</strong>legeblatt) entnommen<br />
werden.<br />
<strong>Hautschutz</strong>plan<br />
Wenn bei der beruflichen Tätigkeit mit<br />
Hautbelastungen zu rechnen ist, wird<br />
<strong>in</strong> der TRGS 401 die Aufstellung e<strong>in</strong>es<br />
<strong>Hautschutz</strong>plans empfohlen.<br />
Der <strong>Hautschutz</strong>plan nennt die zu verwendenden<br />
Hautmittel für <strong>Hautschutz</strong>,<br />
Hautre<strong>in</strong>igung und Hautpflege sowie<br />
Angaben zu den zu verwendenden<br />
Schutzhandschuhen.<br />
E<strong>in</strong> Musterhautschutzplan mit Produktvorschlägen<br />
für Hautmittel und Schutzhandschuhe<br />
ist im Anhang enthalten.<br />
Die dort gegebenen Empfehlungen<br />
s<strong>in</strong>d Orientierungshilfen und ersetzen<br />
nicht die Gefährdungsbeurteilung und<br />
Festlegung von Schutzmaßnahmen<br />
durch den Unternehmer.<br />
E<strong>in</strong> herausnehmbarer Blanko-<strong>Hautschutz</strong>plan<br />
mit Anwendungsh<strong>in</strong>weisen<br />
ist als E<strong>in</strong>legeblatt diesem <strong>Merkblatt</strong><br />
beigefügt.<br />
Betriebsanweisung<br />
Für den E<strong>in</strong>satz von Hautmitteln und<br />
Schutzhandschuhen hat der Unternehmer<br />
e<strong>in</strong>e Betriebsanweisung zu erstellen,<br />
die alle für den richtigen E<strong>in</strong>satz erforderlichen<br />
Angaben, <strong>in</strong>sbesondere die<br />
Gefahren entsprechend der Gefährdungsermittlung<br />
und die Verhaltensregeln<br />
enthält. E<strong>in</strong>e Muster-Betriebsanweisung<br />
bef<strong>in</strong>det sich im Anhang.<br />
Unterweisung<br />
Anhand der Betriebsanweisung hat der<br />
Unternehmer die Beschäftigten über<br />
die bei ihrer Tätigkeiten auftretenden<br />
Hautgefährdungen sowie über die<br />
<strong>Hautschutz</strong>maßnahmen vor der Beschäftigung<br />
und danach <strong>in</strong> angemessenen<br />
Zeitabständen, m<strong>in</strong>destens jedoch<br />
e<strong>in</strong>mal jährlich, zu unterweisen.<br />
Zeitpunkt und Inhalt e<strong>in</strong>er Unterweisung<br />
müssen dokumentiert werden.<br />
Inhalte der Unterweisung s<strong>in</strong>d z. B. die<br />
bestimmungsgemäße Benutzung der<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel und Schutzhandschuhe.<br />
9
Arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchung<br />
Nach §§ 15 und 16 Gefahrstoffverordnung<br />
und der TRGS 401 Abschnitt 10<br />
(3), (6) hat der Arbeitgeber bei ausgewählten<br />
Tätigkeiten oder Umgang mit<br />
besonderen Gefahrstoffen, z.B. Benzol,<br />
spezielle arbeitsmediz<strong>in</strong>ische Vorsorgeuntersuchungen<br />
zu veranlassen oder<br />
den Beschäftigten anzubieten.<br />
Rechtsquellen, Schriften und<br />
Medien<br />
- Arbeitsschutzgesetz<br />
(<strong>in</strong> der Broschüre B 1 enthalten)*<br />
- Gefahrstoffverordnung<br />
(<strong>in</strong> der Broschüre B 1 enthalten)*<br />
- TRGS 220 „Sicherheitsdatenblatt für<br />
gefährliche Stoffe und Zubereitungen“<br />
- TRGS 440 „Ermitteln und Beurteilen<br />
der Gefährdungen durch Gefahrstoffe<br />
am Arbeitsplatz: Vorgehensweise<br />
(Ermittlungspflichten)“<br />
- TRGS 401 „Gefährdung durch Hautkontakt<br />
- Ermittlung, Beurteilung,<br />
Maßnahmen“<br />
- TRGS 540 „Sensibilisierende Stoffe“<br />
- TRGS 555 „Betriebsanweisung und<br />
Unterweisung nach § 20 GefStoffV“<br />
- Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze<br />
der Prävention“ (BGV A 1)*<br />
- Unfallverhütungsvorschrift „Verarbeiten<br />
von Beschichtungsstoffen“<br />
(BGV D 25, bisherige VBG 23)*<br />
- Berufsgenossenschaftlicher Grundsatz<br />
„Hauterkrankungen“ (G 24)<br />
- Regeln für den E<strong>in</strong>satz von <strong>Hautschutz</strong><br />
(BGR 197)<br />
- Regeln für den E<strong>in</strong>satz von Schutzhandschuhen<br />
(BGR 195)<br />
- Sicherheitslehrbrief für Galvaniseure<br />
(BGI 552)<br />
- Sicherheitslehrbrief für Lackierer<br />
(BGI 557)<br />
- Lösemittel (BGI 621)<br />
- <strong>Hautschutz</strong> <strong>in</strong> Eisen- und Metallbetrieben<br />
(BGI 658)<br />
- Lackierräume (BGI 740)<br />
- Kaltre<strong>in</strong>iger-<strong>Merkblatt</strong> (BGI 880)<br />
- <strong>Merkblatt</strong> „<strong>Hautschutz</strong>“<br />
(Bestell-Nr. M 100)*<br />
- Medienpaket „Hautsache gesund“<br />
mit<br />
• Videokassette (Bestell-Nr. V 15)<br />
oder<br />
DVD (Bestell-Nr. DVD 2)<br />
• Infoblatt zum Video<br />
(Bestell-Nr. A 13)<br />
• Wandzeitung (Bestell-Nr. W 4)<br />
- <strong>Hautschutz</strong>-Mappe*<br />
* kostenlos bei der BGE zu beziehen<br />
10
Anhang<br />
1. Anwendungsbereich<br />
Betriebsanweisung<br />
für den <strong>Hautschutz</strong> <strong>in</strong> Werkstätten<br />
An alle Beschäftigten der Fleischabteilung<br />
2. Gefahren<br />
Hauterkrankungen treten an Arbeitsplätzen <strong>in</strong> Werkstätten häufig auf.<br />
Durch Umgang bzw. den Kontakt mit z. B. Altöl, Benz<strong>in</strong>, Dieselöl, Fetten,<br />
Kaltre<strong>in</strong>igern und anderen Lösemitteln, Schmieröl, Unterbodenschutz über<br />
e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum können Hauterkrankungen und Allergien<br />
entstehen.<br />
3. Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln<br />
<strong>Hautschutz</strong>mittel und Schutzhandschuhe s<strong>in</strong>d entsprechend dem am<br />
Waschplatz aushängenden <strong>Hautschutz</strong>plan sowie den H<strong>in</strong>weisen zum <strong>Hautschutz</strong>plan<br />
anzuwenden.<br />
4. Verhalten bei Erkrankung und Verletzung<br />
Bei ersten Anzeichen von Hautschädigung (Rötung, Schuppung, Juckreiz,<br />
E<strong>in</strong>risse) ist e<strong>in</strong> Arzt, möglichst Betriebsarzt/Betriebsärzt<strong>in</strong> (Dr. ...............................)<br />
oder e<strong>in</strong> Hautarzt aufzusuchen.<br />
Auch kle<strong>in</strong>e Verletzungen, z. B. kle<strong>in</strong>e Schnitte, s<strong>in</strong>d sofort zu versorgen, um<br />
dem E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von hautschädigenden Stoffen entgegenzuwirken und<br />
Infektionen zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Erste-Hilfe Leistungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> das Verbandbuch e<strong>in</strong>zutragen.<br />
................................................. .....................................................................<br />
Ort, Datum<br />
Unterschrift Geschäftsleitung<br />
Muster-Betriebsanweisung<br />
11
Musterhautschutzplan für Werkstätten<br />
mit Vorschlägen für die Auswahl<br />
von Hautmitteln und Schutzhandschuhen<br />
Hautgefährdende <strong>Hautschutz</strong> Schutzhand- Hautre<strong>in</strong>igung Hautpflege<br />
Tätigkeit bzw. vor der Arbeit schuhe nach der<br />
Hautbelastungen durch<br />
Arbeit<br />
Umgang mit nichtwassermischbaren<br />
Arbeitsstoffen,<br />
z. B. M<strong>in</strong>eralölen,<br />
Fetten, Kraftstoffen usw.<br />
Stark hauthaftende<br />
Verschmutzungen und<br />
Arbeitsstoffe, z. B. Altöl,<br />
Grafit, Metallstaub, Ruß,<br />
Ölfarben, Lacke usw.<br />
Umgang mit wässrigen<br />
Arbeitsstoffen, z. B. bei<br />
Re<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />
Umgang mit<br />
wechselnden<br />
Arbeitsstoffen, z. B.<br />
nichtwassermischbaren<br />
und wassermischbaren<br />
Arbeitsstoffen<br />
Mechanische Hautverletzungen,<br />
z. B. raue<br />
Oberflächen, Umgang<br />
mit Stahlwolle usw.<br />
UV-Strahlenbelastung,<br />
z. B. Elektroschweißen<br />
und -schneiden<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 2<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2<br />
je nach<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 3<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 3<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 3<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 3<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2 Produktname<br />
je nach Auswahlliste 3<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 3<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 2<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2<br />
je nach<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2<br />
je nach<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 2<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2<br />
je nach<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste<br />
1 oder 2<br />
je nach<br />
überwiegender<br />
Gefährdung<br />
Produktname<br />
Auswahlliste 1<br />
12
Auswahlliste 1:<br />
Hautmittel für den Umgang<br />
mit nichtwassermischbaren Arbeitsstoffen<br />
Beim Umgang mit nichtwassermischbaren Arbeitsstoffen wie Ölen, Fetten,<br />
organischen Lösungsmitteln ist e<strong>in</strong> wasserlösliches <strong>Hautschutz</strong>mittel zu verwenden.<br />
Hersteller <strong>Hautschutz</strong>mittel Hautre<strong>in</strong>igungsmittel Hautpflegemittel<br />
Elysee Elyderm Elyderm Elyderm<br />
Handwaschpaste Handpflegecreme<br />
Faweco LINDESA 0, LINDAPUR, LINDESA,<br />
LINDAXAL LINDRANOP LINDESA 0<br />
Feilbach Mono Derm<strong>in</strong> Luo Luo Derm<strong>in</strong> L MonoDerm<strong>in</strong> plus<br />
protect<br />
Bienenwachs<br />
Greven Spezialcreme A IVRAXO Soft G Spezialcreme C,<br />
IVRAXO Soft B LIGANA HPC<br />
Herwe Herwesan olio Herculan natur Herwe Cura<br />
Johnson REINOL Drygard REINOL K extra REINOL Dermasoft<br />
Diversey<br />
Merz Mucaderma L Mucama Mucaderma F<br />
Waschlotion<br />
Physioderm Sansibal Creme Stephalen, Physioderm<br />
Topscrub extra<br />
Plum Plutect 23 Plum Nr. 16, Handy Plus<br />
Super Plum<br />
ProdeneWilden CEWIPA Cewipa Liquid Lord<strong>in</strong> care P<br />
protect SVS<br />
Rath pr 88 pr clean plus, pr 2000, pr 99<br />
pr clean R<br />
Stockhausen Travabon Solopol Stokolan<br />
13
Auswahlliste 2:<br />
Hautmittel für den Umgang<br />
mit wassermischbaren Arbeitsstoffen<br />
Beim Umgang mit wasserlöslichen, wassergelösten und wassergemischten<br />
Stoffen wie Re<strong>in</strong>igungslösungen, Säuren, Laugen, Wasser-Basislacken ist e<strong>in</strong><br />
wasserunlösliches <strong>Hautschutz</strong>mittel zu verwenden.<br />
Hersteller <strong>Hautschutz</strong>mittel Hautre<strong>in</strong>igungsmittel Hautpflegemittel<br />
Johnsons REINOL Aquagard REINOLiquid REINOL Dermasoft<br />
Diversey<br />
Faweco L<strong>in</strong>desa F, L<strong>in</strong>desa K L<strong>in</strong>dapur L<strong>in</strong>desa acid,<br />
L<strong>in</strong>desa<br />
Feilbach Mono Derm<strong>in</strong> blau LuoDerm<strong>in</strong> L MonoDerm<strong>in</strong> plus<br />
mit Bienenwachs Corederm S 80 Bienenwachs<br />
Greven Speziellotion B IVRAXO Soft V Spezialcreme C<br />
hebro Derma-Care Derma-Fluid Derma-L<strong>in</strong>d<br />
Herwe Herwesan acqua Herculan Herwe Cura<br />
Merz Mucaderma F Mucama Mucaderma L<br />
Waschlotion<br />
Physioderm Saniwip Sanikl<strong>in</strong> Soft, Physioderm<br />
Stephalen Waschgel<br />
Plum Plutect 22 Profi, Superplum Handy Creme<br />
Prodene Wilden Lord<strong>in</strong> protect N Cewi San Soft Lord<strong>in</strong> Care S<br />
Rath pr 99 pr clean plus, pr 2000, pr 99<br />
pr clean R<br />
Stockhausen Stoko Protect + Frapantol Stokolan,<br />
Stokolotion<br />
14
Auswahlliste 3:<br />
Schutzhandschuhe und Herstellerangaben<br />
Hautgefährdende Tätigkeit bzw.<br />
Hautbelastungen durch<br />
Schutzhandschuhe<br />
Umgang mit nichtwassermischbaren Ultranitril 480 / 491 / 492 (1)<br />
Arbeitsstoffen, z. B. M<strong>in</strong>eralöle, Fette, Stansolv AK 22381 (1)<br />
Kraftstoffe, usw. Camatril 730 (2)<br />
Butoject 898 (2)<br />
Stark hauthaftende Verschmutzungen Dexilite 383 (1)<br />
und Arbeitsstoffe, z. B. Altöl, Grafit, Gobi (2)<br />
Metallstaub, Ruß, Ölfarben, Lacke usw. Nitex (2)<br />
bei überwiegend mechanischer Tätigkeit<br />
Umgang mit wässrigen Arbeitsstoffen, Alto 258 (1)<br />
z. B. bei Re<strong>in</strong>igungsarbeiten Duo-Nit 180 oder Duo-Mix 405 (1)<br />
Jersette 300 (1)<br />
Butoject 898 (2)<br />
Camapren 720 (2)<br />
Camatril 730 (2)<br />
Dermatril 740 (2)<br />
Mechanische Hautverletzungen, z. B. Worktril (2)<br />
raue Oberflächen, Umgang mit<br />
Stahlwolle usw.<br />
Bitte die angegebene Nutzungsdauer der Hersteller unbed<strong>in</strong>gt beachten!<br />
(1) MAPA GmbH<br />
Industriestr. 21-25<br />
27404 Zeven<br />
Tel.: 04 281-73 160/161/165<br />
Fax: 04 281-73 169<br />
www.mapa-professional.com<br />
(2) Kächele-Cama Latex GmbH<br />
Industriepark Rhön<br />
Am Kreuzacker 9<br />
36124 Eichenzell<br />
Tel.: 06659-87-0<br />
Fax: 06659-87155<br />
www.kcl.de<br />
Die Aufzählung erhebt ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Die Auswahl der Hautmittel und Schutzhandschuhe<br />
basieren auf Herstellerangaben<br />
15
Auswahlliste 4: Hersteller und Vertreiber von Hautmitteln*<br />
Elysee GmbH Jesuitengasse 9 86152 Augsburg Tel.: 0821-3493216<br />
Fax.: 0821-3494116<br />
Faweco GmbH & Co Woellnerstr. 26 67065 Ludwigshafen Tel.: 0621-5590983-0<br />
KG Fax.: 0621-5590983-78<br />
Feilbach Chemie Eleonorenstr. 129 55252 Ma<strong>in</strong>z-Kastel Tel.: 06134-3264<br />
GmbH & Co KG Fax.: 06134-25219<br />
Peter Greven Procter & 53881 Euskirchen Tel.: 02253-313-0<br />
<strong>Hautschutz</strong> GmbH Gamble-Str. 26 Fax.: 02253-313-444<br />
& Co KG<br />
hebro chemie GmbH Rostocker Str. 40 41199 Tel.: 02166-60090<br />
Mönchengladbach Fax.: 02166-600999<br />
Herwe chemisch- Kle<strong>in</strong>es Feldle<strong>in</strong> 74889 Tel.: 07261-9281-0<br />
technische 16-20 S<strong>in</strong>sheim- Dühren Fax.: 07261-9281-30<br />
Erzeugnisse GmbH<br />
JohnsonDiversey Mallaustr. 50-56 68219 Mannheim Tel.: 0621-8757-0<br />
GmbH Fax.: 0621-8757-266<br />
Merz Consumer Care Eckenheimer 60318 Frankfurt/Ma<strong>in</strong> Tel.: 069-1503-424<br />
GmbH, Bereich Merz Landstraße 100 Fax.: 069-1503-406<br />
Hygiene<br />
Physioderm GmbH & Woellnerstr. 26 67065 Ludwigshafen Tel.: 0621-54967-61<br />
Co KG Fax.: 0621-54967-58<br />
Plum <strong>Hautschutz</strong> Norden Am Dorf 4A 27476 Cuxhaven Tel.: 04721-681-801<br />
Fax.: 04721-681-802<br />
Prodene Wilden GmbH Odenwaldstr. 57 63322 Rödermark Tel.: 06074-91766-0<br />
Ober-Roden Fax.: 06074-91766-99<br />
Ursula Rath GmbH Mess<strong>in</strong>gweg 11 48308 Senden Tel.: 02597-9624-0<br />
Fax.: 02597-9624-50<br />
Stockhausen GmbH Bäkerpfad 25 47805 Krefeld Tel.: 02151-381827-9<br />
Fax.: 02151-381502<br />
* Die Liste erhebt ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Berufsgenossenschaft für den E<strong>in</strong>zelhandel,<br />
Technischer Aufsichtsdienst, Postfach 12 08, 53002 Bonn,<br />
Telefon 02 28 / 54 06 - 58 54 (Bestellung), 02 28 / 54 06 - 58 34 (Beratung und Information),<br />
Telefax 02 28 / 54 06 - 58 99<br />
Druck: Brandt GmbH, Bonn (01.07)