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JUVE Rechtsmarkt 01/2014

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Nr. <strong>01</strong> 16. Jahrgang · Januar 2<strong>01</strong>4<br />

R E C H T S M A R K T<br />

Vertragsmanagement:<br />

Mit kleinen Schritten<br />

zu mehr Effizienz<br />

Urheberrecht:<br />

Wie Unternehmen unliebsame<br />

Berichte verhindern wollen<br />

Palast-Evolution<br />

Acht neue Anwälte für den BGH


“litigation powerhouse“<br />

—The American Lawyer, L.A. Business Journal, IP Law & Business, Chambers U.S.A., Focus Europe<br />

Zuarbeit<br />

Hierarchie<br />

Face time<br />

Memo<br />

Backoffice<br />

Akten tragen<br />

M & A<br />

Eigenverantwortung<br />

Teamplay<br />

Flexibilität<br />

Schriftsatz<br />

Gerichtssaal<br />

Plädieren<br />

Prozessführung<br />

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EDITORIAL<br />

Entscheidungsfindung<br />

von Ulrike Barth<br />

Ulrike Barth<br />

Leitende Redakteurin<br />

Der Wahl-O-Mat ist eine feine Sache. Mit einer Handvoll Antworten auf<br />

politische Grundfragen wird Unentschlossenen die Wahl erleichtert.<br />

Am Ende steht die Partei, deren Wahlprogramm am ehesten mit den<br />

eigenen Überzeugungen übereinstimmt. Die „GroKo“ war allerdings nicht vorgesehen.<br />

Aber eine einfach durchschaubare Hilfestellung zur Entscheidungsfindung<br />

war er allemal. Das wünscht man sich auch in anderen Zusammenhängen.<br />

Vor allem dort, wo Für oder Wider nicht so leicht abzuwägen sind.<br />

Nicht leicht zu beantworten ist etwa die Frage, welcher Bewerber der beste ist.<br />

Intransparenz werfen daher klagende Kandidaten dem Wahlverfahren vor, das<br />

der Zulassung neuer Anwälte als Vertreter vor den Zivilsenaten des Bundesgerichtshofs<br />

vorausgeht. Erst vor wenigen Wochen wurden acht neue BGH-<br />

Anwälte ernannt. Sie gehen in Karlsruhe teilweise Wahlverwandtschaften ein,<br />

die den kleinen und exklusiven Markt verändern werden (ab S. 30).<br />

Auch so mancher Inhouse-Jurist wünscht sich Hilfestellung bei der Entscheidung<br />

für seine Dienstleister. Ein Knopfdruck und alle Beweggründe, Pros und<br />

Contras werden zu einem sauberen kleinen Ergebnis destilliert, einem Kanzleiauswahl-O-Mat.<br />

Weil es den aber nun mal nicht gibt, haben die Juristen in der<br />

Rechtsabteilung von Villeroy & Boch und der Schufa einen anderen Weg gewählt:<br />

„Rechtsabteilung sucht Kanzlei fürs Leben“ (S. 56) – unter diesem<br />

Motto suchten sie per Anzeige nach dem passenden Partner.<br />

Ob die Partner in Berlin wirklich zueinander passen, wird sich noch zeigen.<br />

Die im Koalitionsvertrag gefundenen Kompromisse werden in den Kanzleien<br />

jetzt schon aufbereitet und kommentiert. „Die Koalitionspläne belasten<br />

Hauptversammlungen“ (S. 66) meint etwa Dr. Hans-Ullrich Wilsing im Kurzinterview.<br />

Denn die geplante Begrenzung der Managementgehälter ist zwar<br />

vom Tisch – doch künftig darf die Hauptversammlung über die Vorstandsvergütung<br />

abstimmen.<br />

Eine erkenntnisreiche Lektüre und besonnene Entscheidungen wünscht Ihnen<br />

ulrike.barth@juve.de<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 3


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INHALT KANZLEIEN<br />

22 Nachrichten<br />

Angebaut: Olswang bringt eigene<br />

Restrukturierungsberatung an den Start<br />

Aufgebaut: Friedrich Graf von Westphalen<br />

eröffnet Büro in Frankfurt<br />

03<br />

Editorial<br />

06<br />

Management<br />

Kommentar: Ulrike Barth über Transparenz<br />

bei der BGH-Anwaltswahl<br />

Neue Ufer: Hengeler eröffnet Büro in China<br />

<strong>JUVE</strong> spricht mit …<br />

Dirk Janßen von Ebner Stolz<br />

SELBST-<br />

FINDUNG<br />

REICHT<br />

NICHT.<br />

08<br />

Impressum/Stellenmarkt<br />

87<br />

Deal des Monats<br />

Aufwendiger Abschied: Bad Bank vollendet<br />

Trennung von HRE mit Wilmer<br />

104<br />

Kanzleiindex/Unternehmensindex<br />

106<br />

Closing<br />

Ein Weihnachtswunsch<br />

30 Wahlverwandtschaften<br />

BGH-Anwälte: Acht neue kommen in diesen<br />

Tagen nach Karlsruhe. Hinter ihnen liegt ein<br />

langwieriges und teils umstrittenes Wahlverfahren.<br />

Und vor ihnen ein kompletter Neuanfang.<br />

40 Erste Hilfe oder<br />

letztes Honorar<br />

Beraterhonorare: Die Anwaltskosten, die bei<br />

Restrukturierungen anfallen, geraten<br />

immer wieder in die Kritik. Was sind die Gründe<br />

für die hohen Kosten und wie gerechtfertigt<br />

sind diese? Eine Bestandaufnahme.<br />

Titelfoto: Andreas Anhalt<br />

4 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


UNTERNEHMEN<br />

46 Nachrichten<br />

Stabwechsel: Andreas Hoffmann wird<br />

neuer General Counsel bei Siemens<br />

Durchwachsen: Transparency International<br />

bemängelt Schutz von Whistleblowern<br />

RECHT<br />

65 Nachrichten<br />

Libor-Ermittlungen: Urteil aus London sorgt<br />

für neuen Zündstoff<br />

Delisting: Frosta erreicht vor BGH erleichterten<br />

Börsenrückzug für Unternehmen<br />

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48 Weder Porsche<br />

noch Polo<br />

Vertragsmanagement: Nur mühsam tasten<br />

sich Unternehmen und ihre Rechtsabteilungen<br />

an das elektronische Vertragsmanagement<br />

heran. Doch es lohnt sich, denn schon eine<br />

Mittelklasse-Software erleichtert die Arbeit<br />

und schafft Sicherheit.<br />

56 Rechtsabteilung sucht<br />

Kanzlei fürs Leben<br />

Mandatsausschreibung: Die Kanzlei fürs<br />

Leben per Anzeige finden? Zwei Unternehmen<br />

haben es ausprobiert – und damit neue Wege<br />

beschritten.<br />

70 Unter Verschluss<br />

Urheberrecht: Das ‚Handelsblatt‘ zitierte aus<br />

Papieren der Ergo-Versicherung, die ‚WAZ‘ aus<br />

den Afghanistan-Berichten des Verteidigungsministeriums.<br />

Um solche Berichte zu unterbinden,<br />

wird immer häufiger das Urheberrecht<br />

bemüht.<br />

76 Mit Modellcharakter<br />

Verkehrsfinanzierung: Echter Wettbewerb im<br />

Schienennahverkehr ist noch Wunschdenken,<br />

die Deutsche Bahn hält ihre Monopolstellung.<br />

Jetzt halten Verkehrsverbünde mit neuen<br />

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<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 5


Management<br />

Ulrike Barth<br />

Leitende Redakteurin<br />

KOMMENTAR<br />

Anlaufprobleme<br />

Die neue PartG mbB setzt sich eher schleppend durch<br />

Wahlbeobachter<br />

Die BGH-Anwaltschaft ist ein Quasi-Monopol. Das<br />

kann man, wie Volker Römermann, schlecht finden,<br />

oder nicht. Der bekannte Berufsrechtler, der<br />

gegen seine Nicht-Auswahl als BGH-Anwalt klagt,<br />

stellt der geschlossenen Gesellschaft in Karlsruhe<br />

unangenehme Fragen: Stellt das aktuelle Auswahlverfahren<br />

sicher, dass auch wirklich die Besten<br />

in Karlsruhe arbeiten?<br />

Die Gemeinschaft in Karlsruhe gilt als sehr eng –<br />

und pflegt dieses Bild auch. Besonderes Misstrauen<br />

erregt es da, wenn ausgerechnet Bewerber<br />

aus der Mitte bestehender BGH-Kanzleien erfolgreich<br />

sind. Schließlich sichern diese letztlich auch<br />

den wirtschaftlichen Fortbestand ihrer Ziehkanzlei.<br />

Für Kritiker ist das geradezu eine Einladung,<br />

die Objektivität der Auswahl angesichts der Zusammensetzung<br />

der Wahlkommission infrage zu<br />

stellen. Damit machen die BGH-Kanzleien die eigenen<br />

Mitarbeiter angreifbarer als es sein müsste.<br />

Momentan bleiben die Vorschriften für das Auswahlverfahren<br />

vage und fordern vom Wahlausschuss<br />

lediglich, die Bewerber auf ihre sachliche<br />

und persönliche Eignung für die Tätigkeit als BGH-<br />

Anwalt hin zu überprüfen. Das praktisch gesehen<br />

Prüfungsnoten sowie wissenschaftliche und anwaltliche<br />

Leistungen eine Rolle spielen, kann man<br />

sich denken – weiß es aber nicht. Wie stark welches<br />

Kriterium gewichtet wird – unbekannt.<br />

Abhilfe verspricht nur eine transparente Auswahl.<br />

Dazu muss man nicht die Namen gescheiterter<br />

Bewerber preisgeben. Aber die Qualifikation der<br />

Erfolgreichen wäre leichter an einem transparenten<br />

und detaillierten Kriterienkatalog zu überprüfen.<br />

Denn wo immer ein exklusiver Zirkel gebildet<br />

wird, steht dieser auch unter besonderer Beobachtung<br />

– und muss besonders hohe Erwartungen<br />

erfüllen. Krtisch beäugt wurde die Wahl zuletzt<br />

meist aufgrund der Klagen nicht berücksichtigter<br />

Bewerber. Dass solche Prozesse zur Dauereinrichtung<br />

werden, kann auch in Karlsruhe niemand<br />

wollen.<br />

siehe auch Artikel ab Seite 30<br />

GESELLSCHAFTSFORM Knapp sechs Monate ist<br />

das Gesetz über die Einführung der Partnerschaftsgesellschaft<br />

mit beschränkter<br />

Berufshaftung (PartG mbB) in Kraft, und<br />

noch ist die Zahl der Kanzleien, die die<br />

neue Gesellschaftsform nutzt, überschaubar.<br />

Grund dafür sind unter anderem Probleme<br />

bei der praktischen Umsetzung des<br />

Formwechsels.<br />

In den vergangenen Wochen aber ging<br />

der Wechsel dann doch bei immer mehr<br />

Kanzleien über die Bühne (▶In der ersten<br />

Reihe). Darunter waren auch einige<br />

Großkanzleien wie CMS Hasche Sigle,<br />

Flick Gocke Schaumburg und P+P Pöllath<br />

+ Partners. Bei weiteren steht der Wechsel<br />

bald an, etwa bei Gleiss Lutz und Hengeler<br />

Mueller. Überraschenderweise sind es aber<br />

vor allem kleinere bis mittelgroße Kanzleien,<br />

die umgewandelt sind.<br />

Dabei ist das Gesetz vor allem für Großkanzleien<br />

attraktiv. So können sich Partnerschaftsgesellschaften<br />

einfacher gegen weit<br />

höhere Schäden als bisher versichern. Das<br />

Gesetz verlangt eine Berufshaftpflichtversicherung<br />

von 2,5 Millionen Euro für Anwälte<br />

und einer Million Euro für Steuerberater.<br />

Damit können sie sich den Ausschluss der<br />

persönlichen Haftung aller Partner erkaufen.<br />

Die Versicherung zahlt auch dann,<br />

wenn die Prämien nicht rechtzeitig gezahlt<br />

werden oder wenn der Anwalt in der Beratung<br />

grob fahrlässig handelt.<br />

Gerade für Großkanzleien dürften<br />

durch die Regelung kaum zusätzliche Kosten<br />

entstehen. Sie versichern sich meist ohnehin<br />

zusätzlich gegen höhere Schäden als<br />

nach bisheriger Rechtslage nötig – leicht<br />

verursachte dies Kosten von einer Million<br />

Euro pro Jahr und mehr. Dass sich bislang<br />

dennoch nur wenige Großkanzleien für die<br />

neue Rechtsform entschieden haben, liegt<br />

in den Augen von Marktteilnehmern daher<br />

schlicht an längeren internen Abstimmungsprozessen,<br />

bis es zu einer Entscheidung<br />

kommt.<br />

Allerdings überrennen auch andere<br />

Kanzleien die Handelsregister bundesweit<br />

nicht gerade: Insgesamt sind nur einige<br />

Dutzend Kanzleien schon als PartG mbB<br />

eingetragen. Die Ursache dafür liegt auch<br />

in der Verunsicherung über den konkreten<br />

Ablauf eines solchen Wechsels bei Versicherern,<br />

Rechtsanwaltskammern und Registern.<br />

Diese wiederum ist politikgemacht.<br />

Das Gesetz, das eine attraktive Alternative<br />

zur englischen LLP schaffen soll, wurde<br />

erst kurz vor Ende der vergangenen Legislaturperiode<br />

unter maßgeblichem Druck<br />

der FDP kurzfristig durchgesetzt. Viele<br />

Versicherer wussten zunächst nicht, was<br />

sie den Kanzleien überhaupt bescheinigen<br />

müssen, damit diese die Form wechseln<br />

können. Und selbst wenn die Kanzlei die<br />

Bescheinigung darüber in Händen hielt,<br />

dass eine dem Gesetz genügende Haftpflicht<br />

besteht, hakte es oft an anderer<br />

Stelle: Die Register, die die Eintragung vornehmen,<br />

forderten noch grünes Licht der<br />

Kammern – zwingend vorgesehen war das<br />

jedoch nie. (RB)<br />

Kurz vor knapp:<br />

Justizminsterin<br />

Sabine Leutheusser-<br />

Schnarrenberger<br />

boxte die PartG mbB<br />

durch<br />

In der ersten Reihe<br />

Eine Auswahl bereits umgewandelter Kanzleien<br />

◾ Leo Schmidt-Hollburg Witte & Frank,<br />

Hamburg, 21.08.<br />

◾ Schultz-Süchting, Hamburg, 27.08.<br />

◾ Bardehle Pagenberg, München, 06.09.<br />

◾ Mayrhofer & Partner, München, 11.09.<br />

◾ Rotter, München, 26.09.<br />

◾ Büsing Müffelmann & Theye, Bremen, <strong>01</strong>.10.<br />

◾ P+P Pöllath + Partners, Berlin, 18.10.<br />

◾ AHB Rechtsanwälte, Hamburg, 18.10.<br />

◾ Vangard Juli Biester-Junker Röhrborn,<br />

Essen, 25.10.<br />

◾ CMS Hasche Sigle, 04.11.<br />

◾ Lindemann Schwennicke & Partner,<br />

Berlin, 05.11.<br />

◾ Arnold Ruess, Düsseldorf, 05.11.<br />

◾ Eisenführ Speiser, Bremen, 20.11.<br />

◾ Flick Gocke Schaumburg, Essen, 22.11.<br />

◾ Battke Grünberg, Dresden, 26.11.<br />

Quelle: Handelsregister, Stand 30.11.2<strong>01</strong>3<br />

FOTOS: ANDREAS ANHALT; EBNER STOLZ<br />

6 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Management<br />

Hengelers ungewöhnlicher Schritt<br />

Kanzlei eröffnet im Spätsommer 2<strong>01</strong>4 ein eigenes Büro in Schanghai<br />

CHINA Hengeler Mueller will im kommenden<br />

Jahr ein Büro in Schanghai eröffnen.<br />

Der Startschuss in der Wirtschaftsmetropole<br />

soll voraussichtlich im Spätsommer<br />

2<strong>01</strong>4 fallen. Die Kanzlei benötigt dafür<br />

aber noch die erforderlichen Genehmigungen<br />

der Behörden.<br />

Die beiden Transaktionsexperten Dr.<br />

Changfeng Tu und Dr. Johannes Adolff<br />

werden das Startteam vor Ort bilden. Tu,<br />

der in Schanghai aufgewachsen und seit<br />

2008 bei Hengeler Mueller in Düsseldorf<br />

tätig ist, wurde erst kürzlich mit Wirkung<br />

zum kommenden Januar zum Partner ernannt.<br />

Der Frankfurter Adolff ist seit 2006<br />

Partner. Neben dem Duo werden auch<br />

zwei weitere Partner neben ihrer Tätigkeit<br />

hierzulande zeitweise in dem neuen Büro<br />

in Schanghai arbeiten – der Gesellschaftsrechtler<br />

Dr. Christian Möller, seit 2000<br />

Partner im Düsseldorfer Hengeler-Büro,<br />

und der Frankfurter Bank- und Kapitalmarktrechtler<br />

Dr. Hendrik Haag, seit 1992<br />

Partner. Alle vier sind auch Mitglieder des<br />

schon seit 2005 bestehenden kanzleiinternen<br />

China Desk.<br />

Die Entscheidung für ein eigenes Büro<br />

im Ausland ist für Hengeler sehr ungewöhnlich.<br />

Bislang ist die Kanzlei neben<br />

ihren vier deutschen Standorten lediglich<br />

in Brüssel und London mit eigenen Büros<br />

vertreten. Stattdessen setzt Hengeler<br />

bei ihren Auslandsaktivitäten weit überwiegend<br />

auf seit Langem etablierte Best-<br />

Friends-Beziehungen, etwa zu Slaughter<br />

and May in Großbritannien, Davis Polk &<br />

Wardwell in den USA oder Bredin Prat in<br />

Frankreich.<br />

In China war die deutsche Spitzenkanzlei<br />

auch bislang schon über die Büros eini-<br />

ger Best Friends in Peking und Hongkong<br />

präsent. So haben De Brauw Blackstone<br />

Westbroek aus den Niederlanden und Uría<br />

Menéndez aus Spanien ein Büro in Peking,<br />

Slaughter and May ist sogar in Peking und<br />

Hongkong vertreten. Darüber hinaus arbeitet<br />

Hengeler seit Jahren auch eng mit<br />

einigen chinesischen Top-Kanzleien zusammen,<br />

vor allem Jun He sowie King &<br />

Wood Mallesons und Fangda.<br />

In den vergangenen Jahren hat vor<br />

allem das Geschäft mit Akquisitionen chinesischer<br />

Investoren in Deutschland stark<br />

zugenommen. So begleitete Hengeler unter<br />

anderem im vergangenen Jahr den<br />

Baumaschinenkonzern Shandong Heavy<br />

Industry bei der bis dato größten chinesischen<br />

Direktinvestition in Deutschland,<br />

der strategischen Partnerschaft mit dem<br />

Gabelstaplerhersteller Kion. (uba)<br />

<strong>JUVE</strong> spricht mit …<br />

Dr. Dirk Janßen<br />

von Ebner Stolz<br />

Im Oktober wandelte sich die MDP-Kanzlei in eine Partnerschaftsgesellschaft<br />

mit beschränkter Berufshaftung<br />

(PartG mbB) um Dr. Dirk Janßen, Spitze des Geschäftsführungsausschusses,<br />

erläutert Motive und Probleme.<br />

<strong>JUVE</strong>: Sie gehören zu den ersten Kanzleien in<br />

Deutschland, die auf die neue haftungsbegrenzende<br />

Rechtsform setzen. Haben Sie die LLP als<br />

Alternative nie in Erwägung gezogen?<br />

Dirk Janßen: Doch, natürlich. Aber wir sind eine in<br />

Deutschland geprägte Gesellschaft, so dass es für<br />

uns näher lag, eine deutsche Rechtsform zu wählen<br />

– trotz der Nachteile gegenüber der LLP.<br />

Welche Nachteile meinen Sie genau?<br />

Die erweiterte Haftungsbeschränkung der LLP<br />

wäre sehr attraktiv gewesen. Während die einzelnen<br />

Partner in der PartG mbB wie bislang für Mietschulden<br />

oder Gehälter persönlich haften, wären<br />

in der LLP selbst diese Schulden auf das Vermögen<br />

der Kanzlei begrenzt gewesen.<br />

Eine Umwandlung in eine GmbH oder AG kam<br />

für Sie nie infrage? Bei WP- und Steuerberatungsgesellschaften<br />

ist das ja gang und gäbe.<br />

Richtig. Aber wir verstehen uns als eine multidisziplinäre<br />

Beratungsgesellschaft. Weder AG noch<br />

GmbH oder GmbH & Co. KG können aus berufsrechtlichen<br />

Gründen gleichzeitig als Wirtschaftsprüfungs-,<br />

Steuerberatungs- und Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

zugelassen werden. Deshalb haben wir<br />

weiterhin eine WP- und StB GmbH & Co. KG, mit<br />

der wir im Wesentlichen Abschlussprüfungen<br />

durchführen.<br />

Die PartG mbB ist für multidisziplinäre Einheiten<br />

wie Ihre also nicht wirklich der große Wurf?<br />

Leider nicht. Die unterschiedlichen berufsrechtlichen<br />

Regeln der Anwälte, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

sind nur unzureichend aufeinander<br />

abgestimmt und mit dem Gesellschafts- und Handelsrecht<br />

harmonisiert.<br />

Mit dem Wechsel in die PartG mbB kürzten Sie<br />

auch den Kanzleinamen. Mönning und Bachem,<br />

die Bestandteile des Hamburger und Kölner Büros,<br />

fielen weg. Zufall oder konzertierte Aktion?<br />

Zufall. Dies hätten wir sowieso gemacht, weil der<br />

Trend klar zu kurzen griffigen Firmierungen geht.<br />

Aber die PartG mbB minimiert doch auch Risiken<br />

einer weiteren Integration Ihrer Büros. Sie<br />

müssen jetzt nicht mehr für Beratungsfehler eines<br />

anderen Standorts mithaften.<br />

Das hatte für uns keine Relevanz. Die Umstellung<br />

der mbB beseitigt im Vergleich zu vorher nur die<br />

persönliche Haftung des handelnden Partners. Alle<br />

Partner sind von einem Beratungsfehler eines anderen<br />

Partners wie bisher mit der Haftung des gesamten<br />

Gesellschaftsvermögens betroffen. Entsprechend<br />

ändert sich unsere Geschäftspolitik<br />

auch durch die PartG mbB nicht. Wir beraten nach<br />

wie vor konservativ und vorsichtig und vereinbaren<br />

grundsätzlich Haftungsbegrenzungen. Jedoch<br />

sind auch deren Voraussetzungen bei einer PartG<br />

mbB nicht klar. Auch insofern ist hier leider noch<br />

vieles unausgegoren.<br />

<br />

Das Gespräch führte Jörn Poppelbaum.<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 7


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Impressum<br />

Herausgeberin: Dr. Astrid Gerber<br />

Chefredaktion: Dr. Aled Griffiths (Gr), Antje Neumann (AN),<br />

Jörn Poppelbaum (pop)<br />

Redaktionsleitung: Jörn Poppelbaum – V.i.S.d.P., Stellv. Astrid<br />

Jatzkowski (jat)<br />

Management, Namen+Nachrichten, Deals:<br />

Leitung Christine Albert (CA), Stellv. René Bender (RB),<br />

Marcus Jung (mj, Verfahren), Parissa Kerkhoff (pke)<br />

Kanzleien: Leitung Ulrike Barth (uba)<br />

Unternehmen: Leitung Astrid Jatzkowski, Catrin Behlau (cb)<br />

Recht: Leitung Volker Votsmeier (vov)<br />

Redaktion: Simone Bocksrocker (SB), Silke Brünger (si), Geertje de<br />

Sousa (geo), Eva Flick (EF), Mathieu Klos (MK), Markus Lembeck (ML),<br />

Laura Lotz (lau), Norbert Parzinger (NP), Désirée Schliwa (ds)<br />

CvD/Schlussredaktion: Ulrike Sollbach<br />

Redaktionsassistenz: Claudia Scherer<br />

Freie Mitarbeiter: Sonja Behrens (smb), Anja Hall (ah)<br />

Übersetzungen: Sandra Wosky<br />

Leiter Vermarktung und Verkauf: Chris Savill<br />

Vermarktung und Verkauf: Rüdiger Albert, Bert Peter Alkema,<br />

Ursula Heidusch, Britta Hlavsa, Svea Klaßen<br />

Marketing und Veranstaltungen: Leitung Alke Hamann, Jens David,<br />

Marit Lucas, Eva Wolff<br />

Verwaltung und Buchhaltung: Barbara Albrecht, Nicolle Kexel,<br />

Patricija Kladnik, Sandra Schmalz, Janine Wartenberg<br />

Gestaltung/Satz: Leitung Andreas Anhalt, Janna Lehnen,<br />

Dominik Rosse<br />

Systemadministration: Leitung Marcus Willemsen, Boris Sharif<br />

Vertrieb: Svea Klaßen (Abonnements), Eva Wolff<br />

Wissensmanagement: Stefanie Seeh<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> · 16. Jahrgang<br />

erscheint monatlich bei<br />

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Postanschrift: Postfach 25 04 29 · 50520 Köln<br />

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ISSN: 1435-4578<br />

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Litho- und Druckservice: D+L Printpartner GmbH, Bocholt<br />

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Ihr Anzeigenteam steht Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung<br />

Christopher Savill<br />

Verkaufsleitung<br />

Tel.: 0221/913 880 - 20<br />

christopher.savill@juve.de<br />

Rüdiger Albert<br />

Tel.: 0221/913 880 - 34<br />

ruediger.albert@juve.de<br />

Svea Klaßen<br />

Anzeigendisposition<br />

Tel.: 0221/913 880 - 36<br />

svea.klassen@juve.de<br />

<strong>JUVE</strong> Handbuch<br />

Wirtschaftskanzleien<br />

Bereits in 16. Auflage<br />

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Das <strong>JUVE</strong> Handbuch in<br />

englischer Sprache<br />

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Rankings und Analysen für die Juristen-Karriere<br />

<strong>JUVE</strong> Magazin für<br />

Wirtschaftsjuristen<br />

Der österreichische Markt<br />

in Zahlen und Fakten<br />

Der <strong>Rechtsmarkt</strong> im Netz: www.juve.de mit tagesaktuellen Nachrichten!<br />

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junge Juristen<br />

50 Top-Arbeitgeber lokale Champions Spezialisten in<br />

deutschlandweit 30in den regionen 20rechtsgebieten<br />

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Die 100 attraktivsten<br />

Arbeitgeber für Juristen<br />

8 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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Start with a great blueprint.<br />

Stephanie Schuster<br />

Recruitment Coordinator<br />

Taubenstraße 7-9<br />

60313 Frankfurt am Main<br />

ger-recruiting@debevoise.com<br />

New York<br />

Washington, D.C.<br />

London<br />

Paris<br />

Frankfurt<br />

Moskau<br />

Hongkong<br />

Shanghai<br />

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Für unser Büro in Frankfurt suchen wir in den Bereichen<br />

Gesellschaftsrecht/M&A,<br />

Finanz- und Kapitalmarktrecht sowie<br />

Kartellrecht<br />

Rechtsanwälte (m/w), die über hervorragende berufliche<br />

Qualifikationen und über sehr gute Englischkenntnisse<br />

verfügen.<br />

Wir bieten herausfordernde, internationale<br />

Mandate, ein kollegiales Umfeld und die Möglichkeit,<br />

früh Verantwortung zu übernehmen.<br />

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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!


Hat das rechtlich Zukunft?<br />

Und wenn ja, wie viele?<br />

Mehrere Volljuristen (w/m) gesucht.<br />

Wir suchen die besten Mitarbeiter (w/m) von morgen für unsere Abteilung Recht und Compliance in Coburg. Auch in Teilzeit.<br />

Unsere Kunden wollen Sicherheit. Die HUK-COBURG will Sicherheit. Beide wollen Zukunft. Das geht nicht ohne Rechtssicherheit und Regeln.<br />

Weil doppelt genäht besser hält, brauchen wir einen roten Faden, der sich durch alle Rechts- und Compliance-Fragen zieht. Als unser juristischer<br />

»roter Faden« geben Sie grünes Licht für Aufgaben, die sich heute stellen und die morgen auf uns warten. Das macht uns sicher und<br />

Ihre Herausforderungen so vielseitig. Ganz wie unsere Heimat Coburg und die herrliche Landschaft drum herum.<br />

Diese Aufgaben erwarten Sie bei der HUK-COBURG:<br />

Tätigkeit in allen Bereichen des Unternehmens-, Wirtschaftsund<br />

Zivilrechts einschließlich der Vertragsgestaltung<br />

Direkter Ansprechpartner für die Fachabteilungen<br />

Beratung des Vorstands in operativen und strategischen<br />

Rechtsfragen<br />

Begleitung interdisziplinärer Projekte<br />

10 Millionen Kunden und unendlich viele Vorteile<br />

für unsere Mitarbeiter.<br />

Bewerben Sie sich jetzt unter<br />

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Das bringen Sie mit:<br />

Abgeschlossenes Jurastudium mit ansprechenden Examina und<br />

fundierten Kenntnissen z. B. im Gesellschafts-, Versicherungsvertrags-<br />

und Versicherungsaufsichtsrecht<br />

Berührungspunkte zum Kartell- oder (internationalem) Kapitalanlagerecht<br />

Diplomatisches Geschick und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit<br />

Praktische Erfahrungen mit Compliance-Fragen sind wünschenswert,<br />

aber keine Bedingung<br />

Bei Rückfragen steht Ihnen gerne Frau Schirrschmidt unter der<br />

Telefonnummer 09561 96-13228 zur Verfügung.<br />

Arbeiten an der Zukunft.


Loschelder Rechtsanwälte<br />

Wir möchten Sie gerne genauer kennen lernen.<br />

Sie wollen von Beginn an mit Mandantenkontakt praxisbezogen<br />

arbeiten? Sie legen großen Wert auf ein kollegiales<br />

Miteinander in einer guten Arbeitsatmosphäre? Ihnen<br />

ist es wichtig, anspruchsvolle Projekte zu bearbeiten und<br />

trotzdem Freiraum für die anderen schönen Seiten des<br />

Lebens zu haben?<br />

Loschelder Rechtsanwälte ist eine in allen Bereichen des<br />

Wirtschaftsrechts tätige, partnerschaftlich strukturierte<br />

mittelständische Sozietät. Wir wachsen kontinuierlich.<br />

Unseren in- und ausländischen Mandanten bieten wir<br />

eine spezialisierte, maßgeschneiderte und persönliche<br />

Beratung.<br />

Dann sollten wir miteinander sprechen.<br />

Zur weiteren Verstärkung unseres Teams im Fachbereich<br />

Vergaberecht / Kartellrecht<br />

suchen wir eine/n Rechtsanwältin bzw. Rechtsanwalt als Berufsanfänger oder mit erster Berufserfahrung.<br />

Wir bieten eine fundierte Einarbeitung in die anwaltliche Tätigkeit sowohl im Vergaberecht als auch im Kartellrecht<br />

mit vielfältigen Bezügen zu vertriebsrechtlichen Fragestellungen. Es besteht die Möglichkeit zur Weiterbildung im<br />

Ausland über unser internationales Netzwerk Terralex.<br />

Sie haben Ihre Ausbildung mit Prädikatsexamen und Promotion abgeschlossen? Ihr Interesse am Vergabe-, Kartelloder<br />

auch allgemeinen Vertriebsrecht zeigt sich durch Studienverlauf, Promotion und/oder erste praktische Erfahrung?<br />

Wirtschaftliche Zusammenhänge und eigenverantwortliches Arbeiten finden Sie spannend? Und nicht zuletzt<br />

haben Sie Freude an der gemeinsamen Arbeit im Team?<br />

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Ihr Ansprechpartner ist<br />

Dr. Thilo Klingbeil<br />

thilo.klingbeil@loschelder.de<br />

0221.650 65-200<br />

Loschelder Rechtsanwälte Konrad-Adenauer-Ufer 11 50668 Köln www.loschelder.de


MANCHMAL FÄLLT DIE AUSWAHL SCHWER.<br />

DIE ENTSCHEIDUNG FÜR WHITE & CASE WAR EINFACH.<br />

Dr. Martin Weber, Associate bei White & Case<br />

White & Case ist eine der führenden internationalen Anwaltssozietäten. Wir beraten unsere Mandanten an<br />

40 Standorten in 27 Ländern weltweit. In Deutschland gehören wir zu den TOP-10-Wirtschaftskanzleien<br />

mit einem Führungsanspruch in vielen Rechtsgebieten.<br />

Für den Bereich Arbeitsrecht suchen wir Rechtsanwälte (m/w) am Standort Frankfurt am Main. In<br />

unserem Team beraten und vertreten wir namenhafte nationale und internationale Unternehmen in<br />

allen arbeitsrechtlichen Fragestellungen. Ob umfangreiche Restrukturierungen, internationaler<br />

Personaleinsatz, Personalanpassungen oder andere arbeitsrechtliche Herausforderungen, unsere<br />

Mandanten vertrauen auf unsere Expertise und Erfahrung. Sie haben Interesse an der Bearbeitung<br />

komplexer juristischer Fragestellungen und bringen ausgezeichnete juristische Qualifikationen,<br />

sehr gute Englischkenntnisse, einen ausgeprägten Teamgeist sowie unternehmerisches Denken mit?<br />

Dann entscheiden Sie sich für uns.<br />

Wir freuen uns über Ihre Bewerbung:<br />

Verena Szulczyk, Legal Recruiting<br />

Tel.: + 49 69 29994 1235, E-Mail: bewerbung@whitecase.com<br />

Mehr über uns: www.whitecase.com/careers/europe/germany<br />

White & Case Karriere-App<br />

Unsere Standorte in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München


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UK patent law firm<br />

this century.<br />

Wir stellen jetzt<br />

in Düsseldorf ein.<br />

Referendare, Berufseinsteiger<br />

und Rechtsanwälte mit<br />

ersten Berufserfahrungen im<br />

gewerblichen Rechtsschutz (W/M).<br />

eip.com/karriere


Wir suchen<br />

Verstärkung:<br />

Haben Sie Ihr Profil schon erraten?<br />

Verbinden Sie außerordentliches juristisches Wissen mit unternehmerischem Denken und<br />

Leidenschaft? Schlummert in Ihnen das Potential, noch weiter über sich hinauszuwachsen?<br />

Oder brennen Sie darauf, sich zur Unter nehmer persönlichkeit zu entwickeln und die Zukunft<br />

der Sozietät mitzugestalten? Wünschen Sie sich eine Atmosphäre, in der die Zusammenarbeit<br />

Spaß macht und niemand zum Lachen in den Keller geht?<br />

Gut, dann verbindet Sie schon viel mit uns – vielleicht Ihren zukünftigen Kolleginnen und<br />

Kollegen.<br />

Für unser Büro in Köln suchen wir<br />

Rechtsanwältinnen / Rechtsanwälte<br />

zur Verstärkung für die Bereiche Gesellschaftsrecht, M&A und Immobilienwirtschaftsrecht.<br />

Mehr über eine Karriere bei uns finden Sie unter www.fgvw.de<br />

Oder Sie wenden sich direkt an unsere Partner: Telefon: +49 221 20807-0<br />

Dr. Uwe Steingröver, uwe.steingroever@fgvw.de oder Arnt Göppert, arnt.goeppert@fgvw.de<br />

Rechtsanwälte | Freiburg Köln Alicante Brüssel Shanghai Istanbul São Paulo


HOPP PSC – Individuelle Juristische Personalberatung seit 2004<br />

Partner / Salary Partner / Counsel<br />

Kanzleierweiterung<br />

Berlin, München, Hamburg<br />

Diese mittelständische Kanzlei ist expansiv und<br />

möchte sich gerne durch die Hinzunahme weiterer<br />

Bürostandorte noch stärker bundesweit aufstellen.<br />

Hier können Anwälte noch freiberuflich arbeiten und<br />

genießen unternehmerische Spielräume. Eine hohe<br />

Anerkennung und Wahrnehmung der Sozietät genießt<br />

unter anderem die starke Corporate Gruppe.<br />

Eine gute Chance für Teams oder kleinere Kanzleieinheiten.<br />

IP / Patent Litigation<br />

München / Frankfurt<br />

Ein internationales Netzwerk mit gutem Ruf im IP<br />

Bereich einschließlich Patent Litigation steht für<br />

enormes Synergiepotenzial in dieser internationalen<br />

Einheit. Leider hat das deutsche Team noch<br />

nicht die Größe, dieses Potenzial für sich nutzen zu<br />

können. Es wird daher Verstärkung gesucht. Dies<br />

kann ein gestandener Partner oder auch ein Counsel<br />

mit erstem eigenem Geschäft sein.<br />

Krankenhaus- insb. Vergütungsrecht<br />

Bundesweit<br />

Junge, auf die Rundumberatung von Krankenhäusern<br />

und sonstigen Gesundheitsdienstleistern in<br />

öffentlicher, freigemeinnütziger und privater Trägerschaft<br />

ausgerichtete Boutique, sucht Partner<br />

oder Teams mit Spezialisierung auf Krankenhausund<br />

Vertragsarztrecht sowie gerne weiteren Bereichen<br />

zur Komplettierung des rechtlichen Angebots<br />

in München oder anderswo.<br />

Corporate<br />

Frankfurt<br />

Im Frankfurter Büro dieser internationalen Top-<br />

Kanzlei möchte man die Corporate Praxis nennenswert<br />

verstärken. Gesucht wird daher ein<br />

„Heavyweight“ Partner, der der Praxisgruppe zusätzlichen<br />

Schwung verleiht. Exzellenter Track<br />

Record und ein entsprechender Business Case<br />

werden vorausgesetzt. Sehr guter Support aus anderen<br />

Praxisgruppen ist gewährleistet - ein guter<br />

Name auch.<br />

Full Service Roll-out<br />

München<br />

Diese mittelständische internationale Kanzlei ist<br />

bislang in Deutschland nur mit einem Spezialgebiet<br />

vertreten. Nutzen Sie die Chance und werden<br />

Sie der erste Partner in Bereichen wie Corporate,<br />

Real Estate, Arbeitsrecht u.a. Über ein eigenes Europäisches<br />

Netzwerk sowie ein Kontaktnetzwerk in<br />

den USA ist das Potenzial für Inboundgeschäft hervorragend.<br />

Auch interessant für kleinere Einheiten,<br />

die sich für die Zukunft aufstellen möchten.<br />

Arbeitsrecht<br />

München<br />

In dieser deutschen Großkanzlei gibt es aktuell am<br />

Münchner Standort keinen Arbeitsrechtspartner.<br />

Hierin liegt Ihre Chance, ein schlagkräftiges Team<br />

aufzubauen und vorhandenes Synergiepotenzial<br />

zu heben. Diese Position eignet sich auch für einen<br />

ambitionierten und unternehmerischen Aufsteiger,<br />

der aber jedenfalls ein gewisses Maß an<br />

portablem Geschäft einbringen sollte.<br />

Position des Monats<br />

Büroeröffnung International<br />

Frankfurt<br />

Das Frankfurter Büro dieser internationalen Kanzlei soll in 2<strong>01</strong>4 eröffnet werden. Zur Komplettierung<br />

des Startteams werden noch Partner / Teams gesucht, die neben einer klar internationalen Ausrichtung<br />

eigenes Geschäft und den Willen mitbringen, nachhaltig am Aufbau des Standorts mitzuwirken.<br />

Die Einheit hat bereits an anderer Stelle bewiesen, dass sie nicht an schnellem Wachstum, sondern<br />

langfristigem Erfolg interessiert ist. Sprechen Sie uns gerne an.<br />

Associates / Inhouse<br />

(Senior) Legal Counsel Vertragsrecht 2-7<br />

Süddeutschland<br />

Großer internationaler Technologiekonzern sucht<br />

für seine Rechtsabteilung technikaffine Juristen.<br />

Sie beraten und verhandeln Projekt,- Konsortialund<br />

Subunternehmer sowie Serviceverträge im<br />

Solutions-, System- und Servicebusiness verschiedener<br />

Geschäftsbereiche. Vielschichtige<br />

Tätigkeit mit exzellenten Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

IP/Patent Litigation 2-5<br />

München<br />

Diese mittelständisch geprägte internationale<br />

Kanzlei ist in Deutschland noch recht jung und<br />

bietet daher exzellente Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sowie eine steile Lernkurve. Seien Sie im<br />

Bereich IP mit Schwerpunkt auf Patent Litigation<br />

tätig und arbeiten Sie in kleinen Teams verantwortlich<br />

an prominenten sowie technisch interessanten<br />

Fällen mit.<br />

Senior Legal Counsel Finanzrecht >5<br />

München<br />

In der Zentrale dieses Weltkonzerns beraten Sie auf<br />

dem Gebiet des Finanz- und Bankrechts. Dies beinhaltet<br />

Konzern-, Absatz-, Export- oder Projektfinanzierungen<br />

sowie weitere finanzrechtliche Fragestellungen.<br />

Wenn Sie über hervorragende Examina<br />

sowie eine mindestens 5-6-jährige Berufserfahrung<br />

verfügen, sollten wir uns über diese außergewöhnliche<br />

Karrierechance unterhalten.<br />

Finance 2-5<br />

Berlin, Hamburg, Frankfurt<br />

Auch in Hamburg und Berlin gibt es Kanzleien, die<br />

Immobilienfinanzierungen, Energie- und Infrastrukturprojektfinanzierungen,<br />

Unternehmens- und Projektfinanzierungen<br />

sowie Finanzierungen innerhalb<br />

der Medien- und Technologiebranche beraten und<br />

auch Restrukturierungs- sowie Insolvenzexpertise<br />

aufweisen. Das passt (zu) Ihnen? Wir freuen uns auf<br />

Ihre Kontaktaufnahme.<br />

PS: in Frankfurt haben wir natürlich auch Vakanzen<br />

für diesen Bereich.<br />

Energy Commercial Contracts 2-6<br />

München<br />

Diese internationale Einheit begleitet regelmäßig<br />

Transaktionen im Energiesektor. Die sich anschließende<br />

vertragliche Dauerberatung ist eine Aufgabe,<br />

die Spaß an der Arbeit mit Verträgen ebenso erfordert<br />

wie Kenntnisse des Energierechts sowie eine<br />

gesunde Portion Pragmatismus. Die Aufstiegschancen<br />

in dieser wachsenden Einheit sind exzellent.<br />

Steuerrecht<br />

Frankfurt (4+), München (0-4)<br />

Das Steuerteam dieser internationalen Kanzlei floriert.<br />

Trotz der Verstärkung in jüngerer Zeit ist weiteres<br />

personelles Wachstum erforderlich, um dem<br />

wachsenden Geschäft gerecht zu werden. In<br />

Frankfurt wird daher ein möglichst selbstständiger<br />

Kandidat gesucht, der ggf. direkt als Counsel einsteigen<br />

kann. Für München sucht man Steueranwälte<br />

mit erster Berufserfahrung.<br />

Alle unsere Angebote richten sich gleichermaßen an Damen und Herren. Ihr Ansprechpartner nimmt sich für ein individuelles,<br />

ausführliches und vertrauliches Gespräch mit Ihnen gerne Zeit. Weitere Stellenangebote finden Sie unter www.hopp-psc.com.<br />

HOPP PSC Legal Search & Recruitment<br />

Bockenheimer Landstraße 17/19<br />

60325 Frankfurt am Main<br />

Germany<br />

Olaf Hopp<br />

Telefon 069 710455395<br />

Mobil <strong>01</strong>73 6665847<br />

Mailto olaf.hopp@hopp-psc.com


InnovatIve SInCe 1873<br />

Abu DhAbi<br />

bEijing<br />

brüssEl<br />

FrAnkFurt<br />

hongKong<br />

lonDon<br />

MAilAnD<br />

nEw YorK<br />

PAlo AlTo<br />

PAris<br />

roM<br />

sAn FrAncisco<br />

são PAulo<br />

shAnghAi<br />

singAPur<br />

ToKYo<br />

ToronTo<br />

wAshingTon, Dc<br />

Für unser deutsches Büro suchen wir<br />

qualifizierte und interessierte Berufseinsteiger und Anwälte mit Berufserfahrung (m/w)<br />

für die Fachbereiche Bankfinanzierung/-aufsichtsrecht und Gesellschaftsrecht/M&A<br />

Interessiert? Erfahren Sie mehr unter www.shearman.com<br />

Katrin Eisenbart n Tel. +49.69.9711.1606 n Email: katrin.eisenbart@shearman.com


Mit Olswang hoch hinaus<br />

Olswang ist eine der führenden europäischen Wirtschaftskanzleien<br />

in den Bereichen Medien, Technologie und Immobilien. Fachliche<br />

Expertise, das Arbeiten in einem weltweit agierenden Netzwerk und<br />

kompetente Full-Service-Beratung sind unsere Erfolgsfaktoren.<br />

Wir suchen in Berlin Rechtsanwälte (m/ w) mit ein- bis vierjähriger Berufserfahrung<br />

sowie Berufsanfänger (m/ w) für die Bereiche:<br />

• Gesellschaftsrecht / M&A<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Immobilienwirtschaftsrecht<br />

Wenn Sie überdurchschnittliche Examina vorweisen können, verhandlungssicher<br />

Englisch sprechen und Wert auf ein kollegiales und offenes Arbeitsumfeld legen,<br />

möchten wir Sie gerne kennen lernen.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bevorzugt per E-Mail an:<br />

OLSWANG Germany LLP · Christine Kudla<br />

germany.recruitment@olswang.com · www.olswang.de<br />

Berlin · Brüssel · London · Madrid · München · Paris · Singapur · Thames Valley


Mit den Besten. Für die Besten.<br />

Qualität und Klasse zeichnen nicht nur unsere Juristinnen<br />

und Juristen aus. Auch unsere Mandanten gehören zu den<br />

Besten ihrer Bereiche. Ihre Ansprüche sind ebenso hoch wie<br />

individuell. Darum schaffen wir ein vielfältiges Angebot<br />

an Fachbereichen und Persönlichkeiten und bieten Ihnen<br />

exzellente Mandate, internationale Projekte und ein<br />

kollegiales Miteinander.<br />

Wenn Sie für Ihr Talent das ganz besondere Umfeld suchen,<br />

sollten wir uns unterhalten.<br />

Wir suchen Anwälte (m/w)<br />

an unseren Standorten<br />

— Berlin<br />

— Brüssel<br />

— Düsseldorf<br />

— Frankfurt<br />

— Hamburg<br />

— Köln<br />

— Leipzig<br />

— München<br />

— Stuttgart<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

auf www.cms-hs.com/career<br />

Mareile Paske, T +49 30 20360 2963, E mareile.paske@cms-hs.com<br />

Berlin | Brüssel | Dresden | Düsseldorf | Frankfurt / Main | Hamburg | Köln | Leipzig | Moskau | München | Shanghai | Stuttgart<br />

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VON JURISTEN FÜR JURISTEN<br />

LEGAL RECRUITMENT<br />

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MÜNCHEN<br />

Die breite steuerliche Beratung (Real Estate<br />

wie auch Corporate Tax) ist Ihr Bereich<br />

und Sie wollen in einer nationalen<br />

Kanzlei mit gutem Ruf Ihr (ausbaufähiges)<br />

Geschäft einbringen und gleichzeitig vom<br />

Netzwerk der Kanzlei profitieren. Dann ist<br />

das Ihre Chance, denn es gibt noch eine<br />

Lücke, die Sie ausfüllen können, wenn<br />

Sie einen entsprechenden Track Record<br />

vorweisen und als Jurist mit Doppelqualifikation<br />

persönlich wie fachlich überzeugen<br />

können. (8-1371/Steidl)<br />

ASSOCIATES<br />

VERGABERECHT 3+<br />

BREMEN/STUTTGART<br />

Zwei Boutiquen, eine in Norddeutschland,<br />

die andere im Süden, zählen im Vergaberecht,<br />

aber auch anderen Bereichen<br />

zu den tonangebenden Kanzleien nach<br />

dem Motto: klein, aber fein. Hier können<br />

Sie den Bereich im Rahmen des weiteren<br />

Wachstums selbst mitsteuern und gestalten.<br />

Dabei legen unsere Kundinnen<br />

großen Wert auf eine auch tatsächlich gelebte<br />

Work-Life-Balance. Gerne berichten<br />

wir mehr und freuen uns auf Ihren CV per<br />

Mail. (7-3623/Brüning)<br />

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Dieser deutsche Konzern der Elektrotechnikbranche<br />

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Bereiche Vertrieb und Einkauf indem Sie<br />

Verträge entwerfen und verhandeln. Sie<br />

sollten über einschlägige Berufserfahrung<br />

verfügen, überdurchschnittliche<br />

Examina (mindestens zweimal 7 Punkte)<br />

vorweisen können und Englisch verhandlungssicher<br />

beherrschen. Daneben ist Ihr<br />

unternehmerisches Handeln und Denken<br />

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CSL Behring ist weltweit einer der bedeutendsten Hersteller und Anbieter von lebensrettenden Arzneimitteln aus Humanplasma<br />

sowie verwandten Therapeutika. Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 11.000 Mitarbeiter/innen, davon rund 2.200 in Deutschland.<br />

Der größte Produktions- und Forschungsstandort von CSL Behring befindet sich in Marburg.<br />

Für die Abteilung Legal Department suchen wir baldmöglichst einen<br />

Legal Counsel (m/w)<br />

Ihre Aufgaben: Sie unterstützen den Senior Director, Head of Legal Operations Marburg, in allen rechtlichen Fragen, insbesondere<br />

auf den Gebieten des nationalen und internationalen Vertragsrechts sowie des Pharmarechts mit dem Fokus auf Arzneimittelund<br />

Wettbewerbsrecht.<br />

Ihre Qualifikationen: Als Volljurist/in haben Sie Ihre Examina mit Prädikat abgeschlossen und verfügen idealerweise über Berufserfahrung<br />

in einem Industrieunternehmen oder als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin bevorzugt mit internationaler Ausrichtung.<br />

Vorkenntnisse in den oben genannten Rechtsgebieten sind von Vorteil. Sie sind bereit, sich in neue Aufgabenstellungen, gegebenenfalls<br />

in das Pharmarecht, schnell einzuarbeiten und effektiv in interdisziplinären und internationalen Teams mitzuarbeiten. Verhandlungssichere,<br />

im Ausland gefestigte Englischkenntnisse (z.B. LL.M.) können Sie vorweisen. Eine Promotion wäre von Vorteil.<br />

Machen Sie den nächsten Schritt: Wenn Sie sich im dynamischen Umfeld eines international ausgerichteten Unternehmens weiterentwickeln<br />

wollen, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter<br />

der Kennziffer 18597 und Angabe Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins sowie Ihres Gehaltswunsches an Human Resources, bevorzugt<br />

in Form einer PDF-Datei an folgende E-Mail-Adresse: Marburg.Bewerbung@cslbehring.com.<br />

CSL Behring GmbH | Human Resources Marburg<br />

Emil-von-Behring-Straße 76, 35041 Marburg<br />

http://marburg.cslbehring.de


Vor dem<br />

Wind segeln<br />

Field Fisher Waterhouse ist eine europäische Wirtschaftskanzlei mit<br />

370 hoch qualifizierten und unternehmerisch denkenden Anwälten in<br />

fünf Ländern. Unser deutsches Team finden Sie an den Standorten Hamburg<br />

und München. Was uns verbindet? – praxiserprobtes juristisches Know-how<br />

und die Freude an zeitgemäßer, erfolgreicher Rechtsberatung.<br />

Zur Verstärkung unserer Büros in München und Hamburg suchen wir<br />

engagierte<br />

Quereinsteiger/innen<br />

mit Zeug zum Partner und fachlichem Fokus auf Corporate und IT/Data<br />

Protection (Standort München) sowie Corporate, Competition, Media und IT<br />

(Standort Hamburg).<br />

Sie passen gut zu uns, wenn Sie eine hervorragende fachliche Qualifikation<br />

mitbringen und echtes Interesse an der lösungs- und serviceorientierten<br />

Beratung anspruchsvoller Mandanten. In einem gleichsam von Teamgeist<br />

geprägten wie ambitionierten Umfeld bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Ihre<br />

Praxis weiter auf- und auszubauen.<br />

Wenn Sie gerne mit uns ins Gespräch kommen<br />

würden, wenden Sie sich bitte an:<br />

Sibylle Schumacher<br />

sibylle.schumacher@ffw.com<br />

Tel. +49 (0)89 620 30 6000<br />

Central Tower, Landsberger Straße 110<br />

80339 München<br />

Dr. Florian Streiber<br />

florian.streiber@ffw.com<br />

Tel. +49 (0)40 87 88 69 8 0<br />

Am Sandtorkai 68<br />

20457 Hamburg<br />

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Die Holtzbrinck Publishing Group ist eines<br />

der führenden Medienunternehmen in<br />

Deutschland. Wir beschäftigen weltweit<br />

10.000 Mitarbeiter und sind in über 80<br />

Ländern vertreten. Unser Markenportfolio<br />

umfasst unter anderem DIE ZEIT, Macmillan,<br />

Rowohlt, S.Fischer, performance network,<br />

gutefrage.net und PARSHIP.<br />

Für unsere Holding am Standort Stuttgart suchen wir zum nächstmöglichen Termin einen<br />

Rechtsanwalt / Syndikusanwalt (m/w)<br />

Ihre Aufgaben<br />

• Selbständige Bearbeitung von Rechtsangelegenheiten und aktive wie proaktive<br />

Beratung und Unterstützung der Funktionsträger der Holding und nationalen wie<br />

internationalen Tochtergesellschaften in allen rechtlichen Belangen<br />

• Schwerpunkte: IP, IT, E-Commerce, Medienrecht, Datenschutz, allgemeines<br />

Wirtschaftsrecht, Wettbewerbsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht<br />

• Eigenständige Konzeption, Erstellung, Prüfung und Verhandlung von Individual- und<br />

Musterverträgen, insbesondere von Kauf-, Vertrieb-, Lizenz-, Werk-, Dienstleistungsund<br />

Kooperationsverträgen<br />

• Betreuung und Führung von Verhandlungen mit nationalen und internationalen<br />

Partnern<br />

• Einführung und Überwachung rechtlicher Standards zur Vereinheitlichung<br />

wesentlicher Vertragsverhältnisse<br />

• Rechtliche Beratung und Gestaltung bei der Einführung neuer Produkte, Dienste,<br />

Vertriebs- und Werbemodelle sowie Vorbereitung der Gruppe auf das Inkrafttreten<br />

neuer Gesetze und neuer Rechtssprechung<br />

• Unterstützung in gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten<br />

Ihre Kompetenzen<br />

• 2 überdurchschnittliche juristische Staatsexamina<br />

• Fundierte Berufserfahrung von mindestens 3 Jahren in einer praxisorientierten<br />

Wirtschaftskanzlei mit einschlägigem Tätigkeitsschwerpunkt oder Tätigkeit in<br />

Medien-, IT- oder Dienstleistungsunternehmen<br />

• Belastbare Erfahrung in den Bereichen IP, IT, E-Commerce, Medienrecht, Datenschutz,<br />

allg. Wirtschaftsrecht (insb. AGB, Fernabsatz, Verbraucherschutzrecht), Wettbewerbsrecht,<br />

Gesellschaftsrecht, Kartellrecht<br />

• Ausgewiesenes Verständnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge<br />

• Fundiertes Risikoeinschätzungsvermögen<br />

• Selbständige Arbeitsweise mit ausgeprägter Umsetzungsfähigkeit<br />

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Kanzleien Namen+Nachrichten<br />

Olswang erweitert Angebot um<br />

Restrukturierungsberatung<br />

Britische Kanzlei angelt<br />

sich dafür den bekannten<br />

Insolvenzexperten<br />

Köhler-Ma von Leonhardt<br />

BERLIN Die Meldung sorgte in der Sanierungsszene<br />

Anfang Dezember für einiges<br />

Aufsehen: Die britische Kanzlei Olswang<br />

baut ab Januar eine eigene Restrukturierungsgesellschaft<br />

in Deutschland auf. Dafür<br />

gewinnt sie in Berlin den bundesweit<br />

angesehenen Insolvenzexperten Christian<br />

Köhler-Ma (53) mit einem fünfköpfigen<br />

Team von der namhaften Insolvenzrechtskanzlei<br />

Leonhardt.<br />

Köhler-Ma will künftig verstärkt als<br />

Interimsmanager in der Geschäftsleitung<br />

kriselnder Unternehmen in Restrukturierungsfragen<br />

beraten. Damit erweitert er<br />

seine Arbeit als Insolvenzverwalter und<br />

Sachwalter deutlich: Bislang wird er vorwiegend<br />

von Insolvenzgerichten in Berlin<br />

und Ostdeutschland bestellt. Seit 24<br />

Jahren ist er bei Leonhardt und deren<br />

Vorgängereinheiten tätig, seit 1994 als<br />

Partner und zuletzt als Senior Partner.<br />

Als Insolvenzverwalter agiert er seit über<br />

17 Jahren, berät aber auch Gläubiger in<br />

Insolvenzfragen und bei komplexen Restrukturierungen.<br />

Zu seinen bekannten<br />

Verfahren zählt etwa die Verwaltung der<br />

Mediengruppe dapd.<br />

Wesentlicher Treiber für das Zusammengehen<br />

von Olswang und Köhler-Ma<br />

ist das 2<strong>01</strong>2 in Kraft getretene Gesetz zur<br />

weiteren Erleichterung der Sanierung von<br />

Unternehmen (ESUG). „Das reformierte<br />

Insolvenzrecht ermöglicht nun auch in<br />

Deutschland eine moderne Restrukturierungspraxis,<br />

indem Chief Restructuring<br />

Officer (CRO) oder Treuhänder in der Geschäftsleitung<br />

von Unternehmen in der<br />

Krise Managementaufgaben übernehmen“,<br />

sagte Köhler-Ma. „Die Zusammenarbeit<br />

mit Olswang bietet die große Chance,<br />

mit einer renommierten und als besonders<br />

dynamisch bekannten Kanzlei auch auf in-<br />

ternationaler Ebene neue Wege zu gehen“,<br />

so der Restrukturierungsexperte.<br />

Für Marktbeobachter drängen sich<br />

Parallelen zum überraschenden Einstieg<br />

von Dr. Christoph Schulte-Kaubrügger bei<br />

White & Case 2<strong>01</strong>0 auf – auch wenn es das<br />

ESUG damals noch nicht gab. Deutschlands<br />

meistbestellter Insolvenzverwalter<br />

wechselte damals mit einem großen Team<br />

von Schröder Rechtsanwälte zu White &<br />

Neues Geschäft: Mit Christian Köhler-Ma will<br />

Olswang die Restruktrierungsberatung erschließen.<br />

Case, ebenfalls in Berlin. White & Case<br />

war bis dato vor Ort in der Insolvenzverwaltung<br />

nicht aktiv. Weil sich Insolvenzgerichte<br />

tendenziell eher schwer tun, Verwalter<br />

aus internationalen Großkanzleien<br />

zu bestellen, ist ein bekannter Name wie<br />

der von Schulte-Kaubrügger und nun auch<br />

der von Köhler-Ma für die Sozietäten ein<br />

nahezu ideales Einfallstor, um sich in der<br />

Insolvenzverwaltung zu positionieren. Für<br />

die Partner wiederum bieten sich vor allem<br />

beim Ausbau ihres internationalen<br />

Geschäfts neue Perspektiven. Köhler-Ma<br />

und sein Team starten dabei unter der Firmierung<br />

Olswang Restructuring Solutions.<br />

Eng zusammenarbeiten soll die noch zu<br />

gründende eigenständige Gesellschaft<br />

mit den Finanzierungs- und Restrukturierungsanwälten<br />

um Partnerin Claudia<br />

Hard, die die Olswang-Praxis leitet.<br />

Seit Olswang 2007 ihr erstes deutsches<br />

Büro in Berlin eröffnete, hat sie immer<br />

wieder mit Quereinsteigern aufgestockt.<br />

2009 landete sie einen Coup, als sie ein<br />

großes Immobilienteam von Freshfields<br />

Bruckhaus Deringer holte. In Berlin kam<br />

zuletzt im Februar der junge M&A-Partner<br />

Thomas Schubert von Mayer Brown dazu,<br />

der dort an diversen größeren Deals im<br />

Nachgang von Restrukturierungen und Insolvenzen<br />

beteiligt war. Schon 2<strong>01</strong>2 hatte<br />

sich in der Hauptstadt die Restrukturierungsexpertin<br />

Christiane Huismans als of<br />

Counsel angeschlossen, die von der Commerzbank-Tochter<br />

Eurohypo kam.<br />

Bei Leonhardt sorgt der Weggang von<br />

Köhler-Ma für eine größere Lücke – die<br />

Präsenz in Berlin konzentriert sich noch<br />

stärker als ohnehin auf den renommierten<br />

Insolvenzverwalter Prof. Rolf Rattunde.<br />

Neben ihm soll künftig Jesko Stark (34)<br />

eine größere Rolle spielen, der zum Januar<br />

neu in die siebenköpfige Partnerschaft<br />

eintritt. Stark arbeitet seit 2007 als Anwalt<br />

in der Kanzlei und seit 2<strong>01</strong>2 auch als Insolvenzverwalter.<br />

Er unterstützte Rattunde<br />

in größeren Verfahren wie dem des A 10<br />

Einkaufszentrums bei Berlin und zuletzt<br />

auch des Suhrkamp Verlags. Neben den 7<br />

Partnern arbeiten bei Leonhardt weitere<br />

24 Anwälte, davon 11 Insolvenzverwalter.<br />

(mj, ML,uba, RB)<br />

Trend: Interdisziplinär<br />

◾ Anfang 2<strong>01</strong>2, noch vor dem Inkrafttreten des<br />

ESUG, schließt sich hww Wienberg Wilhelm mit<br />

der Unternehmensberatung CMS zusammen. Unter<br />

der Dachmarke hww sind Insolvenzverwalter,<br />

Rechtsberater und Management-Experten tätig.<br />

◾ Buchalik Brömmekamp hat seit Inkrafttreten<br />

des Gesetzes über 30 Verfahren in Eigenverwaltung<br />

begleitet – als Anwaltskanzlei und mit<br />

Interims-Managern aus der eigenen Unternehmensberatung,<br />

die personell massiv verstärkt<br />

wurde.<br />

◾ Rödl & Partner berät einerseits im Anwaltsbereich<br />

zu Insolvenz und Restrukturierung und hat<br />

andererseits im Bereich Corporate Finance ein<br />

Distressed M&A-Team, das Insolvenzverwalter<br />

berät und 2<strong>01</strong>0 von DC Advisory Partners<br />

gewechselt war.<br />

FOTOS: LEONHARDT; SHEARMAN & STERLING<br />

22 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Namen+Nachrichten Kanzleien<br />

Shearman baut Kapitalmarktteam<br />

wieder auf<br />

Ulrich Weidemann stößt aus dem angesehenen Frankfurter<br />

Freshfields-Team dazu<br />

FRANKFURT Nach langer Suche ist Shearman<br />

& Sterling bei ihrer Suche nach erfahrener<br />

Verstärkung im Kapitalmarktrecht<br />

fündig geworden: Zum November stieg<br />

Ulrich Weidemann (38) als Counsel ein. Er<br />

kam von Freshfields Bruckhaus Deringer,<br />

für die er seit 2004 tätig war, seit 2008<br />

als Principal Associate. Sein Wechsel in<br />

das einzig verbliebene deutsche Büro der<br />

US-Kanzlei in Frankfurt ist ein wichtiges<br />

Signal für den Wiederaufbau der Kapitalmarktpraxis,<br />

traditionell eine der Kernkompetenzen<br />

der Sozietät hierzulande.<br />

Dort hatte Shearman Anfang 2<strong>01</strong>2<br />

durch die Weggänge der Partner Dr. Stefan<br />

Hutter und Katja Kaulamo zur US-Wettbewerberin<br />

Skadden Arps Slate Meagher &<br />

Flom die beiden führenden Köpfe verloren.<br />

Zwar hat Shearman mit Marc Plepelits einen<br />

jüngeren Corporate-Partner in ihren<br />

Reihen, der diese Themen abdeckt. Seine<br />

Schwerpunkte liegen aber vor allem in<br />

der US-rechtlichen Beratung von Banken<br />

MÜNCHEN Dr. Danja Domeier (44) hat Mitte<br />

November Osborne Clarke verlassen und<br />

ihre eigene Kanzlei gegründet. In Starnberg<br />

arbeitet die angesehene Lebensmittelrechtlerin<br />

nun in Bürogemeinschaft mit<br />

dem Rechtsexperten für Tierarzneien Dr.<br />

Wolfgang Hansen.<br />

Domeier war 2009 von Noerr gewechselt<br />

und seither als Partnerin im Münchner<br />

Büro von Osborne Clarke tätig. Zu ihren<br />

Mandanten gehören die Unternehmensgruppe<br />

Theo Müller, eine namhafte Fast-<br />

und Unternehmen. Weidemann wiederum<br />

sammelte in den vergangenen Jahren<br />

im Team um die angesehenen Freshfields-Partner<br />

Dr. Andreas König und Dr.<br />

Christoph Gleske bei zahlreichen großen<br />

Transaktionen umfassende Erfahrung im<br />

Kapitalmarktrecht, etwa in der Beratung<br />

zu Börsengängen, Kapitalerhöhungen und<br />

der Emission von Schuldverschreibungen.<br />

So gehörte er erst im Sommer dieses Jahres<br />

zu dem Team, das die finanzierenden<br />

Banken beim Börsengang des Immobilienkonzerns<br />

Deutsche Annington beriet. (mj)<br />

Osborne Clarke-Partnerin<br />

geht eigene Wege<br />

Bekannte Lebensmittelrechtlerin<br />

Danja Domeier<br />

beendet Großkanzleikarriere<br />

Ersehnte Verstärkung:<br />

Ulrich Weidemann soll<br />

Shearmans Kapitalmarktpraxis<br />

in Schwung<br />

bringen.<br />

foodkette sowie ein Hersteller von Babynahrung.<br />

Sie waren Domeier bereits von<br />

Noerr zu Osborne Clarke gefolgt und tun<br />

dies auch in ihre eigene Kanzlei.<br />

Nach 13 Jahren in Großkanzleien habe<br />

sie sich bewusst für die Arbeit in eigener<br />

Kanzlei entschieden, so Domeier: „Der<br />

Schritt war keine Entscheidung gegen<br />

meine alte Kanzlei, sondern für die Selbstständigkeit.“<br />

Die Zahl der Lebensmittelrechtler in<br />

Großkanzleien ist damit weiter rück läufig.<br />

Derzeit bieten nur noch Gleiss Lutz, Graf<br />

von Westphalen, Hogan Lovells sowie<br />

Wilmer Hale die Beratung zu Spezialfragen<br />

der Lebensmittelbranche mit marktbekannten<br />

Anwälten an. (MK)<br />

Partnerduo für<br />

Harte-Bavendamm<br />

HAMBURG Die IP-Boutique Harte-Bavendamm<br />

hat sich mit zwei weiteren Partnern<br />

verstärkt. Von White & Case wechselten<br />

Mitte November Dr. Frederik Thiering (38)<br />

und Marion Jacob (36). Die beiden Marken-<br />

und Wettbewerbsrechtsspezialisten<br />

waren zuletzt als Local-Partner im Team<br />

um den renommierten IP-Rechtler Prof.<br />

Dr. Christian Rohnke tätig.<br />

Wie erst seit Kurzem feststeht, wird<br />

Rohnke ab Januar als Anwalt am Bundesgerichtshof<br />

arbeiten und wechselt dafür<br />

nach Karlsruhe (siehe auch „Wahlverwandtschaften“<br />

auf S. 30). Mit Thiering<br />

und Jacob verließen nun auch zwei jüngere,<br />

im Markt bereits bekannte IP-Rechtler<br />

White & Case. Beide hatten dort ihre berufliche<br />

Laufbahn 2006 beziehungsweise<br />

2005 begonnen. Seit geraumer Zeit betreuten<br />

sie bei White & Case das weltweite<br />

Markenportfolio des zweitgrößten deutschen<br />

Verlagshauses Gruner + Jahr, was<br />

sie nun auch bei Harte-Bavendamm fortsetzen<br />

werden. Thiering ist zudem für seine<br />

Tätigkeit als Prozessvertreter bekannt,<br />

so betreute er etwa Volkswagen in einem<br />

Markenrechtsstreit bis vor den BGH.<br />

Die Hamburger IP-Kanzlei war entstanden,<br />

als im Mai 2008 der Namens geber<br />

Prof. Dr. Henning Harte-Bavendamm seine<br />

alte Kanzlei Allen & Overy mit zwei weiteren<br />

Anwälten verließ und sich selbstständig<br />

machte. Im September 2009 schloss<br />

sich ihnen die damalige Latham & Watkins-Partnerin<br />

Dr. Andrea Jäger-Lenz an.<br />

Anfang dieses Jahres ernannte die Kanzlei<br />

zwei Partner aus den eigenen Reihen. Mit<br />

den zwei Neupartnern Thiering und Jacob<br />

zählt Harte-Bavendamm insgesamt acht<br />

Partner sowie drei Associates.<br />

Bei White & Case sind weiterhin bundesweit<br />

rund zehn Berufsträger im Marken-<br />

und Wettbewerbsrecht tätig, in<br />

Hamburg übernehmen vor allem zwei<br />

Local-Partner die Betreuung in dem Segment.<br />

Die Kanzlei verwaltet in ihren Büros<br />

in Hamburg und München rund 6.000<br />

Marken vor allem von mittelständischen<br />

und US-amerikanischen Mandanten. Am<br />

sogenannten Soft-IP will White & Case<br />

weiter festhalten. Daneben will die Sozietät<br />

künftig die patentrechtliche Praxis ausbauen.<br />

(CA)<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 23


Kanzleien Namen+Nachrichten<br />

DLA gewinnt drei Corporate-Partner<br />

in München und Köln<br />

FRANKFURT DLA Piper hat gleich drei Corporate-Partner<br />

dazu geholt: In München<br />

wechselten aus der angesehenen Transaktionspraxis<br />

von Kirkland & Ellis die beiden<br />

Partner Dominik Stühler (40) und Dr. Jan<br />

Schinköth (37), in Köln stieß bereits im<br />

November Dr. Michael Burg (36) aus dem<br />

Düsseldorfer Büro von White & Case hinzu<br />

Vor allem der Ausbau in München ist<br />

strategisch für die Kanzlei ein wichtiger<br />

Schritt. Dort verfügte DLA bisher nur<br />

punktuell über eigenständiges M&A- und<br />

Private-Equity-Geschäft. Durch Stühlers<br />

und Schinköths Einstieg gewinnt DLA umfangreiche<br />

Transaktionserfahrung dazu.<br />

Während ihrer je gut acht Jahre bei Kirkland<br />

waren sie an einer Reihe teils großer<br />

und öffentlichkeitswirksamer Deals beteiligt.<br />

So war Stühler mit dabei, als Gilde<br />

Buy Out Ende 2<strong>01</strong>1 den Tiefkühlkostspezialisten<br />

Eismann erwarb, Schinköth<br />

Vor allem der Einstieg zweier<br />

Kirkland-Partner in München<br />

ist ein wichtiger Schritt<br />

Corporate-Offensive: DLA setzt in München auf<br />

Jan Schinköth (li.) und Dominik Stühler.<br />

war Teil eines Teams, das Sun Capital beim<br />

Kauf von Strauss Innovation begleitete.<br />

Das Münchner DLA-Büro zählt mit<br />

ihnen 25 Anwälte, davon 10 Partner.<br />

Personell war das Büro zuletzt wenig<br />

dynamisch, während DLA an anderen<br />

Standorten wie in Köln und Frankfurt stärker<br />

expandierte. Nur ein Beispiel dafür ist<br />

der Zugang des jüngsten Kölner DLA-Corporate-Neupartners<br />

Michael Burg. Er arbeitete<br />

in den vergangenen beiden Jahren<br />

als Local-Partner für White & Case in Düsseldorf.<br />

Vor seiner Zeit bei White & Case<br />

war Burg für Flick Gocke Schaumburg in<br />

Bonn tätig. Gestartet hat er seine Karriere<br />

2005 bei Link laters. In Köln arbeiten gut<br />

60 Anwälte für DLA, davon 16 Partner.<br />

Die Kanzlei kündigte unterdessen kräftiges<br />

weiteres Wachstum hierzulande an.<br />

Zu den rund 150 Berufsträgern in ihren<br />

fünf Büros sollen noch 100 hinzukommen.<br />

Der Ausbau der Corporate-Praxis ist dabei<br />

ein strategischer Schwerpunkt. (RB, CA)<br />

Startschuss für Friedrich Graf von<br />

Westphalen in Frankfurt<br />

Kanzlei eröffnet mit Pilger-Anwälten ihr bundesweit drittes Büro<br />

FRANKFURT Friedrich Graf von Westphalen<br />

eröffnet zum Januar mit zwei Partnern<br />

der alteingesessenen örtlichen Sozietät<br />

Pilger, dem Immobilienexperten Dr.<br />

Tom Erdt (50) und dem Arbeitsrechtler<br />

Dr. Philipp Wiesenecker (38). Insgesamt<br />

zählt das Startteam fünf Anwälte, darunter<br />

auch of Counsel Axel Hellmann<br />

(42), Finanzvorstand des Fußball-Clubs<br />

Eintracht Frankfurt. Pilger benennt sich<br />

im Zuge dessen in Pilger Notare um und<br />

konzentriert sich auf gesellschafts- und<br />

immobilienrechtliche Beurkundungen.<br />

Einen Namen gemacht hat sich die Kanzlei<br />

vor allem durch die Arbeit des Gründungspartners<br />

Dr. Gerhard Pilger. Mit<br />

ihm bleibt die Partnerin Dr. Silvia Lennert<br />

in der Sozietät.<br />

Für Friedrich Graf von Westphalen<br />

soll das neue Büro ein Knotenpunkt für<br />

den weiteren Ausbau der internationalen<br />

Transaktionsarbeit sein, hierfür sollen<br />

die beiden Stammbüros in Freiburg<br />

und Köln Unterstützung leisten. „Für die<br />

weitere Entwicklung unseres starken Inbound-Geschäfts<br />

ist es ein wichtiger und<br />

konsequenter Schritt, eine eigene Präsenz<br />

in Frankfurt aufzubauen. Das gilt<br />

insbesondere für unsere stark wachsende<br />

Transaktionspraxis im Real-Estate-<br />

Bereich“, sagte die Corporate-Expertin<br />

Dr. Barbara Mayer, die als geschäftsführende<br />

Partnerin mit dem Kölner Carsten<br />

Laschet an der Kanzleispitze steht.<br />

Um ihre M&A-Praxis zu stärken, holte<br />

die 70 Anwälte starke Kanzlei zuletzt in<br />

Köln schon den Hogan Lovells-Partner<br />

Arnt Göppert dazu. Wie Erdt berät auch<br />

Göppert vor allem bei Immobiliendeals,<br />

sowie ferner zu Compliance- und Umweltthemen.<br />

Erdt arbeitet seit 1996 für<br />

Pilger, seit 1999 als Partner.<br />

Der zweite Frankfurter Zugang, Philipp<br />

Wiesen ecker, kam 2006 zu Pilger,<br />

2<strong>01</strong>1 wurde er Partner. Er berät im<br />

Individual arbeitsrecht und Betriebsverfassungsrecht.<br />

Auch das Arbeitsrecht<br />

hat Friedrich Graf von Westphalen als<br />

Wachstumsfeld identifiziert. (RB)<br />

Knotenpunkt Frankfurt:<br />

Tom Erdt soll im neuen<br />

Büro das Immobilienrecht<br />

befeuern.<br />

FOTOS: DLA PIPER; FRIEDRICH GRAF VON WESTPHALEN & PARTNER<br />

24 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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Namen+Nachrichten Kanzleien<br />

t<br />

Pinsent Masons holt Sidley-Steuerpartner<br />

Erster deutscher<br />

Partner zugang für Pinsent –<br />

Zukunft von Sidley ungewiss<br />

MÜNCHEN Der Steuerrechtler Werner<br />

Geißel meier (56) hat das Frankfurter<br />

Büro der US-Kanzlei Sidley Austin verlassen<br />

und sich zum Dezember als Partner<br />

Pinsent Masons in München angeschlossen.<br />

Bei Sidley in Frankfurt verbleibt damit<br />

nur noch ein Partner, Marktbeobachter<br />

bewerten die Zukunft des einzigen<br />

deutschen Büros der Kanzlei als sehr unsicher.<br />

Mehr Perspektive:<br />

Werner Geißelmeier hat<br />

die vage Zukunft der<br />

deutschen Sidley-Praxis<br />

hinter sich gelassen.<br />

Für das Münchner Pinsent-Büro ist<br />

Geißelmeier der erste Partnerzugang seit<br />

dessen Eröffnung zur Jahresmitte 2<strong>01</strong>2.<br />

Vor Ort arbeiten nun gut 20 Anwälte,<br />

davon 8 Partner. Das in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich geschrumpfte<br />

Frankfurter Sidley-Büro zählt dagegen<br />

nur noch fünf Anwälte, darunter einen<br />

Partner. Ob es bei dieser Größe auch über<br />

den Jahreswechsel hinaus bleibt, war bei<br />

Redaktionsschluss ungewiss.<br />

Geißelmeier begleitete bei Sidley vor<br />

allem den steuerrechtlichen Teil von<br />

Transaktionen, neben Akquisitionen insbesondere<br />

strukturierten Finanzierungen,<br />

etwa Verbriefungen von gewerblichen<br />

Immobilienkrediten. Bei Pinsent Masons<br />

sollen daneben auch Steuerprozesse und<br />

Compliance-Themen zu seinen Schwerpunkten<br />

gehören.<br />

Aus seiner langjährigen Karriere bringt<br />

Geißelmeier eine sehr breite Erfahrung<br />

mit. Zu Beginn seiner Laufbahn war er zunächst<br />

in der Industrie tätig, wo er unter<br />

anderem als CFO arbeitete. 2000 wechselte<br />

er dann zu Hogan Lovells (damals Lovells),<br />

für die er fünf Jahre lang arbeitete.<br />

2007 stieg er als Partner bei Sidley<br />

ein. Deren 2005 gestartetes deutsches<br />

Büro befand sich zu dieser Zeit auf dem<br />

Höhepunkt seiner Expansion und zählte<br />

rund 20 Anwälte. Die Pleite der Bank<br />

Lehman Brothers und die folgende Wirtschaftskrise<br />

stoppten weitere Expansionspläne,<br />

das Büro schrumpfte in der Folge<br />

deutlich. Zudem musste es seine Ausrichtung<br />

anpassen und in angrenzenden Segmenten<br />

Geschäft generieren. Dabei blieb<br />

das Team in Frankfurt aber weiter stark<br />

auf Finanzmarktdeals ausgerichtet. Die<br />

Corporate/M&A-Arbeit etwa war zuletzt<br />

nach den Weggängen der Partner Dr.<br />

Oliver Kessler und Jérôme Friedrich (beide<br />

zu Oppenhoff & Partner) fast verwaist.<br />

Demgegenüber setzt Pinsent den Ausbau<br />

hierzulande fort. Nach dem Start im<br />

Sommer 2<strong>01</strong>2 hatte die Kanzlei schon wenige<br />

Monate später zwei Quereinsteiger<br />

geholt, wenn auch nicht als Partner. Herzstück<br />

in München ist die Corporate/M&A-<br />

Arbeit, weitere Schwerpunkte sind Dispute<br />

Resolution sowie IT. Leiter des Büros ist<br />

der angesehene Corporate- und Prozessexperte<br />

Dr. Ulrich Lohmann. (RB)<br />

Seltener Stuttgarter Spin-off<br />

Trio von Oppenländer wählt den Weg in die Selbstständigkeit<br />

FOTO: PINSENT MASONS<br />

ABSPALTUNG Drei assoziierte Partner von<br />

Oppenländer haben sich Anfang November<br />

in Stuttgart unter dem Namen<br />

Wuertenberger selbstständig gemacht. Bei<br />

den drei Gründungspartnern handelt es<br />

sich um den Immobilien- und Öffentlichrechtler<br />

Dr. Thomas Würtenberger (34),<br />

den Corporate-Experten Dr. Marc Winstel<br />

(32) sowie den Vergabe- und Kartellrechtler<br />

Dr. Hannes Kern (32).<br />

Schwerpunkte der jungen Sozietät sind<br />

die Begleitung in Fragen zu Compliance,<br />

regulierten Märkten sowie die Durchsetzung<br />

und Abwehr kartellrechtlicher<br />

Schadensersatzansprüche. Thomas Würtenberger<br />

war seit 2008 für Oppenländer<br />

tätig, 2<strong>01</strong>1 wurde er Salary-Partner. Winstel<br />

und Kern stiegen 2009 ein, Salary-<br />

Partner wurden sie Anfang dieses Jahres.<br />

Der Namensgeber der neuen Sozietät<br />

Würtenberger arbeitete vor allem an der<br />

Seite des anerkannten Verfassungs- und<br />

Verwaltungsrechtlers Prof. Dr. Christofer<br />

Lenz, so etwa im vergangenen Sommer<br />

bei einem viel beachteten Verfahren vor<br />

dem Europäischen Gerichtshof. Gemeinsam<br />

vertraten sie Druckerhersteller wie<br />

Kyocera, Epson und Canon wegen deren<br />

Abgabepflicht gegenüber Verwertungsgesellschaften<br />

von Wort- und Bildautoren.<br />

Corporate-Anwalt Winstel gehörte<br />

beispielsweise zuletzt zu dem Team, das<br />

Franken Guss beim Kauf einer Gießerei<br />

von Siemens beriet. Kern wiederum war<br />

vor allem für öffentliche Verkehrs- und<br />

Versorgungsunternehmen tätig, einem<br />

wichtigen Mandantenkreis von Oppenländer.<br />

Er setzte dabei aufgrund eines<br />

Kartells im Markt für Auftausalz unter<br />

anderem Schadensersatz für die Landeshauptstadt<br />

München durch.<br />

Auf Salary-Partner-Ebene verbleiben<br />

nur noch zwei Anwälte bei Oppenländer,<br />

beide arbeiten im Kartellrecht. Die<br />

Kanzlei will den Weggang des Trios durch<br />

nachrückende Anwälte kompensieren. So<br />

stellte sie zuletzt eine Reihe von Anwälten<br />

ein, neben Berufseinsteigern waren<br />

darunter auch zwei Associates von Gleiss<br />

Lutz. Mit Dr. Torsten Gerhard war zudem<br />

zuletzt Anfang 2<strong>01</strong>3 ein Verfassungs- und<br />

Verwaltungsrechtler vom Salary- zum<br />

Equity-Partner ernannt worden. Am Stuttgarter<br />

Stammsitz arbeiten rund 25 Anwälte<br />

für Oppenländer, rund ein halbes Dutzend<br />

weiterer Anwälte sind in München<br />

tätig. (pke)<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 27


Kanzleien Namen+Nachrichten<br />

INSOLVENZEN<br />

FuBus: Sechs Verwalter, vier Kanzleien<br />

Großinsolvenz der Finanzgruppe macht auch Schlagzeilen wegen Betrugsverdacht<br />

+++ Das Amtsgericht Dresden hat die Insolvenz<br />

der Finanzgruppe Future Business<br />

(FuBus) auf vier Kanzleien aufgeteilt. Über<br />

Wochen hinweg kamen neue Verfahren<br />

auf die Schreibtische von Kübler sowie<br />

Tiefenbacher und schließlich auch White<br />

& Case und Derra. Ob es mit einem noch<br />

nicht verabschiedeten Konzerninsolvenzrecht<br />

anders ausgesehen hätte?<br />

Dr. Bruno Kübler und sein Partner Franz-<br />

Ludwig Danko verwalten die Mutter der<br />

Gruppe, die Future Business KGaA sowie<br />

mehrere direkte oder mittelbare Töchter.<br />

Die Verwaltung der wichtigen Tochtergesellschaft<br />

Infinus AG Ihr Kompetenz Partner<br />

(IKP), gegen die wegen möglichen Anlagebetrugs<br />

ermittelt wird, liegt bei Bettina<br />

Schmudde von White & Case. Tiefen bacher<br />

wiederum kümmert sich mit Frank-<br />

Rüdiger Scheffler und Dr. Nils Freudenberg<br />

um die Prosavus-Sparte des Konzerns.<br />

Bei Gunter Tarkotta von Terra landeten<br />

schließlich zwei IKP-Töchter, MAS Finanz<br />

und MAS Vermögensmanagement.<br />

Die Dresdner Richter haben die Besetzung<br />

der vorläufigen Gläubigerausschüsse zum<br />

Teil öffentlich gemacht. Dort sind viele Anlegerschutzanwälte<br />

vertreten. Ob und wie<br />

Überblick gefragt: Das Firmengeflecht von FuBus<br />

wird Buno Kübler einiges abverlangen.<br />

viele Tausend Anleger mit welchen Summen<br />

in die Röhre schauen, ist nicht absehbar.<br />

Die Staatsanwaltschaft ermittelt parallel.<br />

Die Geschwindigkeit der einzelnen<br />

Verfahren hängt auch davon ab, wie gut<br />

sich die bestellten Verwalter untereinander<br />

abstimmen. +++<br />

+++ Getgoods.de hat als Online-Einkaufsportal<br />

viel Geld in den Aufbau seiner Marke<br />

investiert, jetzt muss schnell ein Investor<br />

her. Doch auch in diesem Fall hat<br />

das Gericht für zwei Gesellschaften zwei<br />

verschiedene Verwalter bestellt: Rüdiger<br />

Wienberg von hww Wienberg Wilhelm<br />

für die Vertriebsgesellschaft, Christian Graf<br />

Brockdorff von BBL Bernsau Brockdorff<br />

für die AG. Die Richter in Frankfurt (Oder)<br />

folgten bei der Personalie Wienberg immerhin<br />

dem Votum des vorläufigen Gläubigerausschusses.<br />

Das Management wurde<br />

in der Vorbereitung des Insolvenzantrags<br />

von Grub Brugger & Partner beraten. Deren<br />

Team bestand aus Dr. Eike Knolle, Igor<br />

Ambrozic und Dr. Hans Schenk. +++<br />

+++ Pluta überrascht. Unter der Führung<br />

von Dr. Maximilian Pluta (35), dem Sohn<br />

des Kanzleigründers, bietet Pluta künftig<br />

Sanierungsberatung in allen Facetten an.<br />

Pluta junior wechselt dafür zurück von<br />

Ernst & Young. Lange galt Michael Pluta<br />

(senior) als Verfechter der reinen Verwalterlehre,<br />

doch mit dem ESUG hat sich die<br />

Auftragslage stark gewandelt. So gibt es<br />

aktuell weitere Verfahren, die mit Sachwaltern<br />

aus der Kanzlei besetzt werden – zum<br />

Beispiel das der Fachklinik Osterhofen<br />

mit Stephan Ammann aus dem Münchner<br />

Büro. Beraten wurde die Klinik, die auf interdisziplinäre<br />

Schmerztherapie spezialisiert,<br />

von der Kanzlei Wellensiek. +++ (ML)<br />

Viel zu teuer<br />

Insolvenzverwalter Kuhmann rechnete mehr als zehn Millionen Euro zuviel ab<br />

ABRECHNUNG Das Landgericht (LG) Aurich<br />

hat die längst ausgezahlte Vergütung für<br />

Uwe Kuhmann als Insolvenzverwalter der<br />

Baufirma Bohlen & Doyen nachträglich reduziert.<br />

Für die gut drei Monate zwischen<br />

Insolvenzantrag und Insolvenzeröffnung<br />

hatte Kuhmann 2007 rund 14,5 Millionen<br />

Euro verlangt und vom Amtsgericht<br />

Aurich auch bewilligt bekommen. Das LG<br />

befand jetzt aber in einem nicht veröffentlichten<br />

Beschluss, dass gut drei Millionen<br />

Euro ausreichend seien.<br />

Die Differenz soll in die Insolvenzmasse<br />

zurückfließen. Auf das Geld dürften die<br />

Gläubiger aber noch etwas warten, denn<br />

das Insolvenzverfahren ist auch nach sechs<br />

Jahren noch immer nicht abgeschlossen.<br />

Uwe Kuhmann ist weiter im Amt, er hatte<br />

Bohlen & Doyen im Juli 2007 an CTP Invest<br />

verkauft. Das Amtsgericht hatte seine<br />

Vergütung im Oktober 2007 festgelegt.<br />

Wie hoch Insolvenzverwalter ihre Vergütung<br />

kalkulieren, wird in der Regel nicht<br />

öffentlich bekannt. Ausgehend von der<br />

gesetzlich definierten Regelvergütung berechnen<br />

sie je nach Aufwand Zuschläge<br />

von bis zu 1.000 Prozent und mehr. Im<br />

Verfahren Bohlen & Doyen erregte erst<br />

die Vergütung der Gläubigerausschuss-<br />

Mitglieder Aufsehen. Sie bekamen für ihre<br />

Arbeit bis zu 400.000 Euro. Auch diese<br />

Summen kürzte das LG drastisch. Den<br />

Ausschussmitgliedern stehen demnach<br />

nur zwischen 1.000 und 4.600 Euro zu.<br />

Möglicherweise steht die Praxis der<br />

gerichtlich verfügten Verwalterbezahlung<br />

vor dem Umbruch. Das LG München ließ<br />

im August zu, dass die Vergütung in einem<br />

Insolvenzplan festgelegt werden kann und<br />

vom Gericht akzeptiert werden muss (LG<br />

München 14 T 16050/13). Da immer mehr<br />

Verfahren mit einem Insolvenzplan abgeschlossen<br />

werden, wird die Vergütung so<br />

zunehmend zur Verhandlungssache unter<br />

den beteiligten Interessengruppen. (ML)<br />

FOTO: KÜBLER<br />

28 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Namen+Nachrichten Kanzleien<br />

<strong>JUVE</strong> MONAT IM NETZ<br />

www.juve.de<br />

Neuer Europa-Chef bei Dentons<br />

Kanzleileitung ▪ Der Warschauer<br />

Managing-Partner Tomasz Dabrowski<br />

übernimmt zum Januar den<br />

Posten des Chief Executive Officers<br />

(CEO) für den europäischen Teil von<br />

Dentons. Seine Amtszeit beträgt<br />

drei Jahre. Der 47-Jährige löst Dariusz Oleszczuk<br />

(56) ab, der sich nach drei Amtszeiten nicht mehr<br />

zur Wahl gestellt hatte. (04.11.2<strong>01</strong>3)<br />

AGG–Kläger verliert erneut<br />

Arbeitsrecht ▪ Der 60-jährige Regensburger Jurist,<br />

der sich unter anderem bei der Berliner Kanzlei<br />

Mäger von Bernuth beworben hatte, hat auch in<br />

zweiter Instanz verloren. Das Landesarbeitsgericht<br />

Berlin-Brandenburg entschied, dass die Kanzlei<br />

durch die Ablehnung seiner Bewerbung nicht gegen<br />

das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

(AGG) verstoßen habe. (05.11.2<strong>01</strong>3)<br />

SKW Schwarz holt IP/IT-Partner<br />

Frankfurt ▪ Zum November hat<br />

SKW Schwarz ihre IP- und IT-Praxis<br />

mit einem Partner verstärkt. Dr.<br />

Philipp Heigl (43) wechselte von<br />

Göhmann, wo er seit 2007 als Partner<br />

gearbeitet hatte. (05.11.2<strong>01</strong>3)<br />

CBA erweitert Deutschland-Fokus<br />

Italien ▪ Die Top-Kanzlei CBA Studio Legale e Tributario<br />

hat sich Mitte Oktober mit einem of Counsel<br />

verstärkt. Der frühere deutsche Generalkonsul in<br />

Italien, Dr. Jürgen Bubendey (65), arbeitet seither<br />

vornehmlich von Mailand aus für das German Desk<br />

der Kanzlei. Allerdings ist er auch in Berlin tätig, wo<br />

er CBA repräsentativ vertreten wird. (06.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Göring baut Nachfolgearbeit aus<br />

Frankfurt ▪ Das Notariat Göring Schmiegelt &<br />

Fischer hat sich Anfang November durch den Zugang<br />

von Dr. Ulf Gibhardt (42) verstärkt, zuvor Partner<br />

bei King & Wood Mallesons SJ Berwin. Der<br />

Rechtsanwalt und Steuerberater hat seinen Schwerpunkt<br />

in der Nachfolge- und Vermögensplanung.<br />

(11.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Bau- und Architektenrechtler zu SQR<br />

Braunschweig ▪ Die junge Regionalkanzlei SQR<br />

Rechtsanwälte hat einen weiteren Partner an Bord<br />

genommen. Zum November kam der Bau- und Architektenrechtler<br />

Bernhard Motzkus hinzu von der<br />

Baurechtskanzlei Koenen. (12.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Patentexpertin für Simmons<br />

Düsseldorf ▪ Zum November ist<br />

Dr. Xenia Boergen als Counsel bei<br />

Simmons & Simmons eingestiegen.<br />

Boergen ist auf Patentrecht<br />

sowie Regulierungsfragen im Life-<br />

Sciences-Sektor spezialisiert. Die<br />

45-Jährige kam vom Biotechnologieunternehmen<br />

Miltenyi Biotec. (15.11.2<strong>01</strong>3)<br />

FGS-Gesellschaftsrechtler zu Görg<br />

München ▪ Görg hat zum November ihr Münchner<br />

Büro um einen Assoziierten Partner erweitert. Von<br />

Flick Gocke Schaumburg in Bonn wechselte der<br />

Gesellschaftsrechtler Dr. Daniel Rubner (37), der<br />

dort zuletzt ebenfalls als Assoziierter Partner tätig<br />

war. (19.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Baker Tilly stärkt Transaktionsteam<br />

München ▪ Baker Tilly Roelfs feilt<br />

an der Internationalisierung ihrer<br />

gesellschaftsrechtlichen Beratung.<br />

Dafür holte die MDP-Kanzlei Mitte<br />

November den auf grenzüberschreitende<br />

Transaktionen fokussierten<br />

Dr. Frank Hildebrandt. Der 43-Jährige war<br />

seit 2007 internationaler Partner bei Dentons beziehungsweise<br />

der Vorgängerkanzlei Salans.<br />

(20.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Hogan Lovells fusioniert in Afrika<br />

Südafrika ▪ Routledge Modise, Ex-Mitglied des<br />

Eversheds-Netzwerks, hat sich zum Dezember<br />

Hogan Lovells angeschlossen. Ab Anfang 2<strong>01</strong>4 firmieren<br />

die insgesamt 120 Berufsträger in Johannesburg<br />

dann auch unter dem Namen der internationalen<br />

Großkanzlei. (20.11.2<strong>01</strong>3)<br />

LLR-Partner geht zu Bridgehouse Law<br />

Köln ▪ Bridgehouse Law hat sich<br />

mit einem Arbeitsrechtspartner<br />

verstärkt: Marcus Kissel (41) kam<br />

zum November vom örtlichen Wettbewerber<br />

LLR Legerlotz Laschet, wo<br />

er vor allem in der Pflegebranche<br />

beriet. (20.11.2<strong>01</strong>3)<br />

WilmerHale-Anwalt nun selbstständig<br />

Berlin ▪ Unter Legerwall sind Matthias Hoppe<br />

(46), bis Anfang November als of Counsel bei<br />

WilmerHale tätig, und Hans von Oppeln-Bronikowski<br />

(67), gestartet. Er arbeitete bisher unter eigenem<br />

Namen in der Hauptstadt. (22.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Neue Partnerin für Tradeo<br />

Düsseldorf ▪ Die junge Vertriebsrechtskanzlei<br />

Tradeo hat sich Mitte<br />

November mit der Salary-Partnerin<br />

Fabienne Kutscher-Puis (44) verstärkt.<br />

Die deutsch-französische Anwältin<br />

wechselte von RWP Rechtsanwälte,<br />

wo sie erst im Sommer eingestiegen war.<br />

Zuvor hatte sie fast zehn Jahre bei der Düsseldorfer<br />

Kanzlei Lang & Rahmann gearbeitet. (26.11.2<strong>01</strong>3)<br />

DSC Legal holt Energieexperten<br />

Neues aus dem Wirtschaftsanwaltsm<br />

Berlin ▪ Die Boutique DSC Legal hat Prof. Dr. Hans-<br />

Peter Schwintowski im November als of Counsel an<br />

Bord geholt. Der 65-Jährige ist seit Jahren geschäftsführender<br />

Direktor des Instituts für Energieund<br />

Wettbewerbsrecht und vor allem in Fragen zu<br />

erneuerbaren Energien erfahren. (27.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Unabhängig. Aktuell. E<br />

Erstes deutsches Büro für EIP<br />

Düsseldorf ▪ Die britische IP-Kanzlei EIP eröffnet<br />

zum Dezember ihr erstes deutsches Büro. In der<br />

nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt geht<br />

der bisherige Maiwald-Partner Benjamin Grzimek<br />

für die Sozietät an den Start. (27.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Rödl vergrößert Strafrechtsteam<br />

Strafrecht ▪ Rödl & Partner verstärkt sich in Berlin<br />

mit dem Steuer- und Wirtschaftsstrafrechtler Hakki<br />

Çelik (39) von Buse Heberer Fromm. Er steigt zum<br />

Dezember als Salary-Partner ein. Zugleich wechselt<br />

die Associate Dr. Janika Sievert (32) aus der Münchner<br />

Strafrechtskanzlei Leitner & Partner ins Nürnberger<br />

Rödl-Büro. (27.11.2<strong>01</strong>3)<br />

Beiten verliert ukrainisches Büro<br />

Osteuropa ▪ In Kiew wechselt zum Januar ein<br />

neunköpfiges Team von Beiten Burkhardt zu der<br />

französischen Kanzlei Gide Loyrette Nouel, darunter<br />

der deutsche Corporate-Partner Dr. Julian Ries und<br />

Immobilienrechtler Dr. Olexiy Feliv. Beiten hatte beschlossen,<br />

sich Ende Dezember aus dem Land zurückzuziehen.<br />

(02.12.2<strong>01</strong>3)<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 29


Kanzleien BGH-Anwälte<br />

8<br />

3<br />

1<br />

5<br />

4<br />

Wahlverwandtschaften<br />

Acht neue Anwälte beginnen in diesen Wochen als Prozessvertreter vor den<br />

Zivilsenaten am Bundesgerichtshof. Hinter ihnen liegt ein langwieriges und<br />

teils umstrittenes Wahlverfahren. Und vor ihnen ein kompletter Neuanfang.<br />

Die Konkurrenz vor Ort werden sie beleben.<br />

FOTO: CHRISTIANE KÖSLER WWW.KOESLER-FOTOGRAFIE.DE<br />

30 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 11/13 <strong>01</strong>/14


BGH-Anwälte Kanzleien<br />

Die Wahlliste* (in der Reihenfolge ihrer Platzierung)<br />

1 Dr. Peter Rädler (48)<br />

ab Mai 2<strong>01</strong>4 als BGH-Anwalt in Karlsruhe<br />

bisher Partner bei BBORS Kreuznacht, Düsseldorf<br />

besondere Erfahrung: Prozessrecht, Wettbewerbs- und Kartellrecht<br />

2 Norbert Tretter (45)<br />

ab Dezember 2<strong>01</strong>3 Nachfolger von Dr. Hermann Büttner in der dann umfirmierten<br />

Kanzlei Baukelmann Tretter<br />

bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Kanzlei Büttner & Baukelmann, Karlsruhe<br />

besondere Erfahrung: Revisionsrecht, u.a. als bestellter Vertreter von Hermann Büttner<br />

7<br />

3 Dr. Thomas Winter (41)<br />

ab Dezember 2<strong>01</strong>3 als BGH-Anwalt in der Kanzlei Krämer & Winter<br />

bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Achim Krämer, Karlsruhe<br />

besondere Erfahrung: Revisionsrecht, u.a. als bestellter Vertreter von Achim Krämer<br />

2<br />

4 Hildegard Ziemons (52)<br />

ab Januar 2<strong>01</strong>4 als BGH-Anwältin in der Kanzlei Ziemons & Raeschke-Kessler<br />

bisher Partnerin bei CMS Hasche Sigle, Frankfurt<br />

besondere Erfahrung: Aktien- und Konzernrecht; Schwerpunkt bei der Organberatung<br />

5 Dr. Peter Wessels (50)<br />

ab Februar 2<strong>01</strong>4 als BGH-Anwalt in der Kanzlei Gross & Wessels<br />

bisher Partner bei Baker & McKenzie, Berlin<br />

besondere Erfahrung: Corporate, Immobilien- und Insolvenzrecht; Notar<br />

6 Dr. Gottfried Hammer (49)<br />

seit Ende November 2<strong>01</strong>3 als BGH-Anwalt in Karlsruhe<br />

bisher Partner bei Kantenwein Zimmermann<br />

Fox Kröck & Partner, München<br />

besondere Erfahrung: Prozess- und Schiedsrecht<br />

7 Dr. Christian Zwade (45)<br />

ab Januar 2<strong>01</strong>4 als BGH-Anwalt in Karlsruhe<br />

bisher Partner in der Kanzlei Zwade, Dresden<br />

besondere Erfahrung: Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht<br />

8 Prof. Dr. Christian Rohnke (54)<br />

ab Januar 2<strong>01</strong>4 als BGH-Anwalt in der Kanzlei von Gierke & Rohnke<br />

bisher Partner bei White & Case, Hamburg<br />

besondere Erfahrung: Marken- und Wettbewerbsrecht, insbesondere in Prozessen<br />

*Die Wahlkommission platzierte insgesamt 16 Kandidaten auf der Vorschlagsliste für das BMJ,<br />

die ersten acht wurden als BGH-Anwälte zugelassen<br />

VON ULRIKE BARTH<br />

Ausgerechnet der Erstplatzierte kommt<br />

zuletzt nach Karlsruhe. Erst im Mai<br />

2<strong>01</strong>4 wird Dr. Peter Rädler von der<br />

Düsseldorfer Kanzlei BBORS Kreuznacht<br />

seine Kanzlei verlassen und zum<br />

BGH-Anwalt werden. Er hat sich beim<br />

Bundesjustizministerium noch etwas Zeit ausgebeten,<br />

bevor er in die Stadt des höchsten deutschen<br />

Gerichts, dem Bundesgerichtshof (BGH), übersiedelt.<br />

„Ich möchte bis 1. Mai nächsten Jahres den<br />

Übergang noch organisieren und laufende Mandate<br />

zu Ende führen.“<br />

Neben Rädler sind sieben weitere Auserwählte<br />

nach einem langwierigen Wahlverfahren im Oktober<br />

2<strong>01</strong>3 vom Bundesjustizministerium (BMJ) als<br />

Vertreter vor den Zivilsenaten des BGH zugelassen<br />

worden (▶Die Wahlliste). Das Anwaltsmonopol in<br />

Karlsruhe ist das einzige seiner Art in Deutschland,<br />

nachdem die Singularzulassung an den Oberlandesgerichten<br />

vor Jahren abgeschafft worden ist.<br />

Sowohl über die Anzahl der neu zu bestimmenden<br />

BGH-Anwälte als auch über die erfolgreichen Kandidaten<br />

entscheidet eine Wahlkommission, die sich<br />

neben den Vorsitzenden der BGH-Zivilsenate aus<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 11/13 <strong>01</strong>/14 31


SKW<br />

Schwarz<br />

Rechtsanwälte<br />

SKW Schwarz:<br />

unabhängig und unternehmerisch.<br />

SKW Schwarz ist eine unabhängige deutsche Anwaltskanzlei.<br />

Wir beraten Unternehmen von inhabergeführten Firmen<br />

bis zu börsennotierten Aktiengesellschaften sowie Privatmandanten<br />

auf allen wesentlichen Gebieten des nationalen<br />

und internatio nalen Wirtschaftsrechts. Mit unseren Büros in<br />

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg und München<br />

sind wir an wichtigen Wirtschaftsstandorten vertreten.<br />

Mit rund 100 Anwälten sehen wir uns als mittelständische<br />

Kanzlei, die gleichwohl so international operieren kann, wie<br />

sonst nur Großkanzleien. Durch unsere standortübergreifende<br />

Zusammenarbeit können wir für komplexere Transaktionen<br />

Teams zusammenstellen, die eine mit wesentlich<br />

größeren Wett bewerbern vergleichbare Stärke erreichen.<br />

Durch unsere Mitgliedschaften in internationalen Kanzlei ­<br />

ver einigungen sowie unsere Zusammenarbeit mit ausgewählten<br />

Partnerkanzleien können wir für unsere Mandanten<br />

jederzeit weltweit die bestmögliche Unterstützung gewährleisten.<br />

SKW Schwarz ist eine Kanzlei, die Tradition und Moderne<br />

verbindet. Unsere Büros können teilweise auf eine jahrzehntelange<br />

Geschichte zurückblicken. Langjährige Mandatsbeziehungen<br />

sind Beleg für unseren auf Kontinuität fokussierten<br />

Stil.<br />

Fachbereiche<br />

Arbeitsrecht<br />

Bank­ und Finanzdienstleistungsrecht<br />

Gesellschaftsrecht / Mergers & Acquisitions<br />

Gewerblicher Rechtsschutz / Wettbewerbsrecht<br />

Handels­ und Vertriebsrecht<br />

Immobilien­ und Privates Baurecht<br />

Insolvenzrecht und Sanierung<br />

IT­Recht, Internet und E­Business<br />

Medien­ und Entertainmentrecht<br />

Öffentliches Wirtschaftsrecht<br />

Private Clients<br />

Prozess­ und Schiedsverfahren, Mediation<br />

Steuerrecht<br />

Transportrecht<br />

Versicherungsrecht<br />

www.skwschwarz.de<br />

Berlin Düsseldorf Frankfurt/Main Hamburg München


BGH-Anwälte Kanzleien<br />

Kammervertretern der BGH-Anwaltschaft und<br />

der Bundesrechtsanwaltskammer zusammensetzt<br />

(▶Geheime Wahl). Weil die Identität der Bewerber<br />

strikt geheim gehalten wird, aber vor allem, weil<br />

das Gesetz zu den Auswahlkriterien keine näheren<br />

Regelungen trifft, steht der Wahlprozess seit einigen<br />

Jahren in der Kritik. So gab es<br />

beim vorherigen Wahlgang 2006 Klagen<br />

gegen die Auswahl, die teilweise<br />

Geheime Wahl<br />

Der Auswahlprozess für BGH-Anwälte ist langwierig und<br />

deutlich aufwendiger als an anderen Bundesgerichten, wo<br />

keine entsprechende Beschränkung der zugelassenen<br />

Anwälte stattfindet.<br />

1. Der BGH-Präsident stößt das Verfahren an.<br />

2. Die Rechtsanwaltskammern schlagen Kandidaten vor.<br />

3. Ein Richter (Erstgutachter) und ein (BGH-)Anwalt<br />

(Zweitgutachter) bewerten jeweils den Kandidaten.<br />

4. Die Wahlkommission, bestehend aus BGH-Anwälten,<br />

BRAK-Vertretern, den Vorsitzenden der 12 Zivilrechts -<br />

senate und dem BGH-Präsidenten, setzt den Bedarf<br />

an neuen BGH-Anwälten fest.<br />

5. Auf Grundlage der Erst- und Zweitgutachten platziert die<br />

Wahlkommission die Bewerber auf einer Vorschlagsliste<br />

für das BMJ, auf der doppelt so viele Kandidaten stehen,<br />

wie zur Zulassung vorgesehen sind.<br />

6. Das Bundesjustizministerium wählt die neuen<br />

BGH-Anwälte aus.<br />

bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />

getrieben wurden. Und auch im aktuellen<br />

Wahlgang wehren sich Bewerber<br />

gegen ihre Nicht-Wahl.<br />

Für die acht Ausgewählten ist das<br />

momentan jedoch nur ein Nebenkriegsschauplatz.<br />

Sie stehen vor der<br />

Herausforderung, möglichst schnell ihren Platz unter<br />

den Karlsruher Kollegen zu finden. Dabei gehen<br />

die Anwälte mit sehr unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen<br />

an den Start.<br />

Auf der einen Seite finden sich mit Norbert Tretter<br />

und Dr. Thomas Winter zwei langjährige wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter, die vor den Zivilsenaten<br />

schon viel Erfahrung gesammelt haben und den<br />

Richtern dort bestens bekannt sind. Sowohl Norbert<br />

Tretter aus der Kanzlei Büttner & Baukelmann<br />

als auch Dr. Thomas Winter aus der Praxis von<br />

Prof. Dr. Achim Krämer sind bereits häufig als Vertretungsberechtigte<br />

für ihre BGH-Anwälte aufgetreten<br />

– und haben den Vorteil, nun auf bekannte<br />

Strukturen zurückgreifen zu können. Tretter beerbt<br />

im Dezember 2<strong>01</strong>3 den bekannten BGH-Anwalt Dr.<br />

Herrmann Büttner, der seine Zulassung zurückgibt,<br />

und wird gemeinsam mit BGH-Kammerpräsident<br />

Dr. Peter Baukelmann die Kanzlei unter dem<br />

Namen Baukelmann Tretter<br />

weiterführen. Winter steigt<br />

bei dem sehr renommierten<br />

„<br />

KOLLEGEN VON<br />

GESTERN SIND<br />

MANDATSBRINGER<br />

VON MORGEN.<br />

Prof. Dr. Achim Krämer als<br />

Partner ein. Beide firmieren<br />

dann zusammen unter Krämer<br />

Winter.<br />

Auf der anderen Seite stehen<br />

sechs Instanzanwälte,<br />

die wie Rädler aus bestehenden<br />

Kanzleien in Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf,<br />

Dresden, Berlin und München ausscheiden.<br />

Prominente Konkurrenz.<br />

Drei von ihnen werden zunächst in eigener Einheit<br />

beginnen, die anderen drei schließen sich mit bereits<br />

bestehenden BGH-Kanzleien zusammen. Letztere<br />

kommen allesamt als Partner aus internationalen<br />

Großkanzleien: Dr. Peter Wessels, bislang im<br />

Berliner Büro von Baker & McKenzie, Dr. Hildegard<br />

Ziemons, zuvor bei CMS Hasche Sigle in Frankfurt<br />

und Prof. Dr. Christian Rohnke, der aus dem Hamburger<br />

Büro von White & Case übersiedelt.<br />

Noch nie sind derart viele Anwälte aus Großsozietäten<br />

auf einen Schlag in den erlauchten Kreis<br />

der BGH-Anwaltschaft vorgedrungen. 2006 war die<br />

damalige Partnerin von Freshfields Bruckhaus<br />

Deringer, Gunhild Schäfer, der prominenteste Zugang.<br />

Sie schloss sich seinerzeit mit Dr. Thomas<br />

von Plehwe zusammen, einem ehemaligen Anwalt<br />

von Heuking Kühn Lüer Wojtek und selbst seit 20<strong>01</strong><br />

in Karlsruhe.<br />

Die drei Großkanzleianwälte verfügen alle über<br />

ein gutes Netzwerk in der Anwaltschaft, sei es in<br />

ihren eigenen Kanzleien oder bei Weggefährten –<br />

wichtige Kontakte, die dabei helfen dürften, interessante<br />

Fälle an Land zu ziehen. Schließlich sind<br />

die Kollegen von gestern die Mandatsbringer von<br />

morgen. Gleichzeitig profitieren sie von der Erfahrungen<br />

der eingesessenen BGH-Anwälte, mit denen<br />

sie sich zusammentun. So findet Ex-Baker-Partner<br />

Peter Wessels einen Mentor in Prof. Dr. Dr. Norbert<br />

Gross. Hildegard Ziemons, die mit Prof. Hilmar<br />

Raeschke-Kessler, einem bekannten Schiedsrechtler<br />

zusammengeht, wehrt sich aber gegen zu viele<br />

Vorschusslorbeeren. „In Karlsruhe finde ich eine<br />

ganz normale Wettbewerbssituation vor, in der<br />

man mit Persönlichkeit und dem richtigen Service<br />

überzeugen muss.“ Sie bringt eine ausgeprägte<br />

Spezialisierung mit, die es unter den BGH-Anwälten<br />

so nur selten gibt: Bei CMS war sie vor allem<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 33


Zu uns kommen Konzerne.<br />

Weil wir keiner sind.<br />

Nach unserem Selbstverständnis ist exzellente anwaltliche<br />

Beratung keine Frage der Größe der Sozietät, sondern der<br />

Qualität der beratenden Anwälte. Diesem Anspruch fühlt sich<br />

Schilling, Zutt & Anschütz als eine der traditionsreichsten<br />

und renommiertesten deutschen Sozietäten seit über 80<br />

Jahren verpflichtet. Deshalb legen wir größten Wert auf die<br />

enge Anbindung der Mandanten an den zuständigen Partner<br />

und sein Team. Kein Zufall, dass einige der bedeutendsten<br />

nationalen und internationalen Unternehmen zu unseren<br />

Mandanten zählen.<br />

Mehr auf sza.de


BGH-Anwälte Kanzleien<br />

Wünscht sich IP-erfahrene Kollegen: BGH-Anwalt Reiner Hall begrüßt die neue<br />

Konkurrenz – und das Fachwissen, das die Instanzanwälte mitbringen.<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

auf Aktien- und Konzernrecht fokussiert und hat<br />

einen Schwerpunkt bei der Organberatung, den sie<br />

auch als BGH-Anwältin beibehalten will. Besonderes<br />

Interesse der Wettbewerber vor Ort weckt auch<br />

die Kombination von Prof. Dr. Christian Rohnke<br />

und der BGH-Anwältin Cornelie von Gierke. Die gemeinsame<br />

Sozietät wird ab Januar 2<strong>01</strong>4 unter von<br />

Gierke & Rohnke firmieren. Damit tun sich zwei<br />

zusammen, die über anerkannte fachliche Expertise<br />

im IP-Recht verfügen. Rohnke gehört bundesweit<br />

zu den führenden Namen im Marken- und<br />

Wettbewerbsrecht und ist insbesondere für seine<br />

Tätigkeit in Prozessen bekannt. Auch von Gierke<br />

steht in besonderem Maße für IP- und medienrechtliche<br />

Themen. Seit 1989 ist sie als Anwältin<br />

beim BGH zugelassen. Nicht jede BGH-Kanzlei widmet<br />

sich IP-Themen in der Tiefe, gerade bei patentrechtlichen<br />

Streitigkeiten sehen einige Kollegen vor<br />

Ort sogar ein Manko<br />

Besonders, aber nicht speziell.<br />

In einer Umfrage, die <strong>JUVE</strong> jährlich unter den großen<br />

deutschen Wirtschaftskanzleien durchführt, ist<br />

die Anzahl der speziell für IP-Themen empfohlenen<br />

BGH-Anwälte tatsächlich besonders kurz. Vor allem<br />

die Kanzleien Jordan & Hall und Engel & Rinkler<br />

können besonders viele Empfehlungen auf sich<br />

vereinen, gefolgt von Dr. Brunhilde Ackermann und<br />

Cornelie von Gierke (▶IP-Spezialisten, Seite 36).<br />

Empfehlungen im Patentrecht sind sogar noch rarer<br />

gesäht: Hier bleiben die Kanzleien Jordan &<br />

Hall und Engel & Rinkler in der Gunst der Instanzkollegen<br />

weitgehend unter sich.<br />

Für beide wird der Zusammenschluss von Gierke<br />

& Rohnke eine echte Konkurrenz werden, von<br />

der auch die geschlossene Gesellschaft in Karlsruhe<br />

trotz der begrenzten Anzahl der Anwälte nicht<br />

frei ist. Trotzdem will Rohnke den Schritt nicht als<br />

Versuch der Spezialisierung verstanden wissen.<br />

„Die Rolle des BGH-Anwalts ist die des Spezialisten<br />

für Prozessführung“, sagt Rohnke. „Natürlich habe<br />

ich faktisch viel Wissen aus meiner Tätigkeit als IP-<br />

Anwalt – aber ich freue mich gerade auch auf die<br />

Fälle aus anderen Rechtsgebieten.“<br />

Spezialisierungen entsprechen nicht dem Bild<br />

des BGH-Anwalts, der eben das ganze Zivilrecht<br />

beherrschen soll. „Auf der anderen Seite wird sich<br />

ein richtig kluger Kopf, der in einem bestimmten<br />

Rechtsgebiet spezialisiert ist, auch durchsetzen“,<br />

meint BGH-Anwalt Dr. Reiner Hall. „Ich für meinen<br />

Teil hoffe richtig darauf, dass sich Herr Rohnke<br />

auch des Patentrechts annimmt – von den Mandanten<br />

wird das gewünscht und in Karlsruhe nur von<br />

wenigen in besonderer Tiefe angeboten.“<br />

In Karlsruhe werden die neuen Kollegen mit der<br />

gewohnten Offenheit empfangen: „Wir freuen uns<br />

auf die neue Kollegin und die neuen Kollegen, da<br />

kommen richtig gute Leute nach Karlsruhe“, sagt<br />

Dr. Peter Baukelmann. Aber der Präsident der<br />

Rechtsanwaltskammer beim BGH weiß auch um<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 35


Kanzleien BGH-Anwälte<br />

die Schwierigkeiten in der Anfangsphase. „Man<br />

sollte zu Beginn schon eine Durststrecke von knapp<br />

zwei Jahren einkalkulieren“, sagt Baukelmann.<br />

„Wer von extern kommt, sieht vielleicht zunächst<br />

vor allem die großen, interessanten Fälle, die vom<br />

BGH entschieden werden. Aber es gibt eben auch<br />

viele kleine und unlukrative.“ Jede BGH-Kanzlei<br />

nimmt daher Mandate in einer Mischkalkulation<br />

an: Große Fälle mit hohem Streitwert querfinanzieren<br />

kleine, weniger lukrative, zu denen vor allem<br />

die Vielzahl zulassungsfreier Rechtsbeschwerden<br />

im Hinblick auf Freiheitsentziehungs-, Betreuungsund<br />

Unterbringungssachen nach §70 Abs. 2 FamFG<br />

zählt. Auch nicht lohnenswerte Fälle in einem gewissen<br />

Umfang zu vertreten, gehört zum guten Ton<br />

unter den BGH-Kollegen, auf den vor Ort viel Wert<br />

gelegt wird.<br />

Zurzeit verschafft die Veränderung in §522 der<br />

Zivilprozessordnung (ZPO) den BGH-Anwälten wieder<br />

mehr Arbeit. Er lässt die Rechtsbeschwerde gegen<br />

einen Zurückweisungsbeschluss zu. In der Praxis<br />

spült das eine Welle von Fällen nach Karlsruhe.<br />

Unter anderem der III. und der XI. Zivilsenat sähen<br />

sich einer Masse derartiger Verfahren gegenüber,<br />

IP-Spezialisten<br />

Am Grünen Bereich scheiden sich die Geister: Nur wenige<br />

BGH-Anwälte werden explizit für IP-Themen empfohlen.<br />

BGH-Anwalt<br />

Anteil der<br />

IP-Empfehlungen<br />

in %<br />

Dr. Reiner Hall 21<br />

Dr. Brunhilde Ackermann 14<br />

Friedrich-Wilhelm Engel 11<br />

Axel Rinkler 11<br />

Cornelie von Gierke 8<br />

Götz Jordan 7<br />

Dr. Hermann Büttner* 4<br />

Dr. Thomas von Plehwe 4<br />

Dr. Jörg Semmler 4<br />

Dr. Matthias Siegmann 3<br />

Grundlage der Rangliste sind 136 Empfehlungen, die im Rahmen einer<br />

<strong>JUVE</strong>-Umfrage unter Deutschlands Wirtschaftskanzleien speziell für BGH-Anwälte<br />

mit IP-Kenntnissen abgegeben worden sind. Hier nicht aufgeführte BGH-Anwälte<br />

konnten in dieser Umfrage weniger als zwei Prozent der Empfehlungen aus<br />

diesem Bereich auf sich vereinigen und finden daher in dieser Rangliste keine<br />

Berücksichtigung.<br />

*Dr. Hermann Büttner wird seine Zulassung als BGH-Anwalt zum Dezember 2<strong>01</strong>3<br />

zurück geben.<br />

die häufig von Anlegerschutzanwälten vorangetrieben<br />

würden, beobachtet Reiner Hall, unter den Instanzanwälten<br />

der mit Abstand meistempfohlene<br />

BGH-Anwalt (▶Gefragte Vertreter, Seite 38). „Da<br />

arbeitet man oft für den Papierkorb, was die Lust<br />

nicht steigert – als Mandant würde ich mir das Geld<br />

in solchen Fällen zumeist sparen“, sagt Hall. Hier<br />

kommt auch die Filterfunktion des BGH-Anwalts<br />

zum Tragen.<br />

Der BGH-Anwalt ist in erster Linie Kenner der<br />

BGH-Rechtsprechung. Er soll aber auch das Gericht<br />

entlasten, also etwa aussichtslose Fälle von<br />

den Zivilsenaten fernhalten. Zudem tragen die<br />

BGH-Anwälte zum Austausch unter den Senaten –<br />

und damit zur Konsistenz der Rechtsprechung –<br />

bei. Die ehemaligen Instanzanwälte werden auf<br />

dieses Idealbild eingeschworen, sollen aber auch<br />

durchaus Impulse von draußen mitbringen. „Ich<br />

bin ein großer Freund der externen Rekrutierung“,<br />

sagt Thomas von Plehwe, mittlerweile seit fast sieben<br />

mit Ex-Freshfields-Partnerin Schäfer in gemeinsamer<br />

Kanzlei. „Dadurch kommt eben auch<br />

viel Erfahrung aus der ersten und zweiten Instanz,<br />

die BGH-Anwaltschaft wird verjüngt – und bleibt<br />

dadurch leistungsstark.“<br />

Bestenauswahl.<br />

Die Leistungsstärke der Ausgewählten gehört zur<br />

Rechtfertigung der BGH-Anwaltschaft: Nur wenn<br />

hier die besten Anwälte des Landes arbeiten, ist die<br />

Begrenzung auf wenige gerechtfertigt. Dass nun<br />

einige in der Anwaltschaft bekannte und etablierte<br />

Köpfe nach Karlsruhe kommen, bestätigt diesen<br />

Anspruch – und ist daher gut für alle BGH-Anwälte.<br />

So ist es auch zu erklären, dass etablierte BGH-Anwälte<br />

zu Beginn des nun abgeschlossenen Auswahlverfahrens<br />

renommierte Partner in Instanzkanzleien<br />

gezielt angesprochen und zur Bewerbung<br />

motiviert haben.<br />

Doch es gibt Stimmen, die diese Bestenauswahl<br />

in Zweifel ziehen. Sie kommen aus den Reihen der<br />

Bewerber, die nicht zum Zuge gekommen sind. Bereits<br />

2006 gab es Klagen gegen das Wahlverfahren<br />

für BGH-Anwälte. Und auch in diesem Jahr stemmen<br />

sich einige der Nicht-Gewählten gegen die<br />

Entscheidung der Wahlkommission.<br />

Thomas Kofler von der Nürnberger Kanzlei<br />

Wendt Kofler Gös ist einer von zwei Klägern, die<br />

am Anwaltssenat des BGH gegen ihre Ablehnungsbescheide<br />

vorgehen. Die Wahlkommission hatte<br />

beide auf der Vorschlagsliste für das BMJ auf hintere<br />

Plätze gesetzt, Kofler erreichte dabei Platz neun.<br />

Die Klagen greifen unter anderem die Frage des<br />

Bedarfs an BGH-Anwälten auf.<br />

Die Argumentation: Durch ein höheres Fallaufkommen<br />

und aufgrund der Altersstruktur der bereits<br />

zugelassenen BGH-Anwälte, von denen einige<br />

36 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


BGH-Anwälte Kanzleien<br />

auf das Rentenalter zusteuerten, sei eigentlich<br />

mehr „Nachwuchs“ in Karlsruhe vonnöten.<br />

„Wir wissen nur von drei Kollegen, dass sie sich<br />

in näherer Zukunft zurückziehen wollen“, kontert<br />

Baukelmann. „Sollte es wirklich in vier bis fünf Jahren<br />

mehrere geben, die aufhören wollen,<br />

müsste eben, sollte dann ein Bedarf<br />

bestehen, wieder ein neues<br />

„<br />

Wahlverfahren angestoßen werden.“<br />

Ein anderes Argument der beiden<br />

erfolglosen Bewerber ist nicht so<br />

leicht auszuhebeln: Sie verlangen<br />

Einsicht in die Akten aller Bewerber,<br />

weil sie die Begründung der Wahlkommission<br />

für die Platzierung auf<br />

der BMJ-Liste nachvollziehen wollen.<br />

In dieselbe Kerbe schlägt auch Prof. Dr. Volker<br />

Römermann, der sich ebenfalls vor zwei Jahren in<br />

das Bewerbungsverfahren begab – am Ende allerdings<br />

gar nicht auf der Liste für das BMJ platziert<br />

wurde. Römermann spielt in der Kritik am Wahlverfahren<br />

eine besondere Rolle. Nicht nur, weil er<br />

anders als die beiden anderen abgelehnten Bewerber<br />

vor dem Bundesverwaltungsgericht klagt. Sondern<br />

vor allem, weil er sich als Vertreter eines Klä-<br />

ger im 2006er Wahlverfahren einen Namen<br />

gemacht hat.<br />

Mehrere Kandidaten klagten damals gegen das<br />

Wahlverfahren. Dr. Christian Braun von der<br />

Leipziger Kanzlei Braun & Rieske reichte mit<br />

Römermanns Hilfe Beschwerde<br />

gegen seine Nichtauswahl<br />

ein und trieb diese bis vor das<br />

DAS GEHEIME<br />

WAHLVERFAHREN<br />

ZIEHT KLAGEN<br />

AN.<br />

Bundesverfassungsgericht –<br />

letztlich ohne Erfolg. Allerdings<br />

ließ das BMJ damals<br />

nicht wie ursprünglich geplant<br />

sieben, sondern dreizehn<br />

Kandidaten als Anwälte<br />

am Bundesgerichtshof zu.<br />

Eine Entscheidung, die in Karls ruhe zu Friktionen<br />

führte.<br />

„Es hat nach der Zulassung 2006 aufgrund der<br />

Vielzahl der neuen Kolleginnen und Kollegen erhebliche<br />

Probleme gegeben“, sagt Baukelmann.<br />

„Ob alle damals zugelassenen Kollegen so richtig in<br />

Karlsruhe angekommen sind, lässt sich schwer<br />

sagen.“<br />

Auf jeden Fall habe es Spät- und Frühstarter gegeben.<br />

„Denen, die nicht gleich durchstarten, wird<br />

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Kanzleien BGH-Anwälte<br />

im Kollegenkreis aber auch unter die Arme gegriffen“,<br />

sagt Baukelmann. Ein sehr enges kooperatives<br />

Verständnis gehört auch zur BGH-Anwaltschaft.<br />

„Dann geht ein Fall, den man selber nicht annehmen<br />

kann, eben mal an eine neue Kollegin oder<br />

einen neuen Kollegen.“<br />

In der <strong>JUVE</strong>-Umfrage zur Empfehlung für BGH-<br />

Anwälte zeigen sich graduelle Unterschiede zwischen<br />

den 2006 zugelassenen Kandidaten: So wird<br />

ausgerechnet Dr. Matthias Siegmann häufiger empfohlen<br />

als andere – und damit einer, der nur durch<br />

die erweiterte Zulassung 2006 überhaupt nach<br />

Karlsruhe kam. Kritiker des Verfahrens mögen das<br />

als Hinweis darauf sehen, dass jemand, der eigentlich<br />

durch die Wahlkommission nicht auserkoren<br />

worden wäre, vielleicht doch schneller reüssierte<br />

Gefragte Vertreter<br />

Einige BGH-Kanzleien stehen in der Gunst der Wirtschaftsanwälte<br />

deutlich weiter oben als andere. Die 15 am<br />

häufigsten empfohlenen BGH-Kanzleien.<br />

Empfehlungen<br />

in %<br />

1. Jordan & Hall 17,9<br />

<br />

2. Büttner 1 & Baukelmann <br />

9,2<br />

3. von Plehwe & Schäfer <br />

8,7<br />

4 Engel & Rinkler <br />

8,5<br />

5. Prof. Dr. Achim Krämer 2 <br />

7,0<br />

6. Dr. Brunhilde Ackermann <br />

6,5<br />

6. Siegmann & Kollegen<br />

<br />

6,5<br />

8 Cornelie von Gierke 3 <br />

5,3<br />

9. Toussaint & Schmitt <br />

4,1<br />

10. Dr. Jörg Semmler <br />

3,9<br />

11. Scheuch & Lindern <br />

3,6<br />

12. Keller & Mennemeyer <br />

3,1<br />

13. Vorwerk <br />

2,9<br />

14. Prof. Dr. Dr. Norbert Gross 4 <br />

2,4<br />

14. Schultz Schott <br />

2,4<br />

Grundlage der Rangliste sind 413 Empfehlungen aus insgesamt 217 Kanzleien,<br />

die an einer <strong>JUVE</strong>-Umfrage unter Deutschlands Wirtschaftskanzleien teilgenommen<br />

haben. Hier nicht aufgeführte BGH-Kanzleien konnten in dieser Umfrage<br />

weniger als zwei Prozent der Empfehlungen auf sich vereinigen und finden<br />

daher in dieser Rangliste keine Berücksichtigung.<br />

1 Die Kanzlei wird ab Dezember 2<strong>01</strong>3 unter Baukelmann Tretter firmieren.<br />

Dr. Hermann Büttner gibt seine Zulassung zurück, Norbert Tretter tritt als neu<br />

zugelassener BGH-Anwalt in die Kanzlei ein.<br />

2 Die Kanzlei wird ab Dezember 2<strong>01</strong>3 unter Krämer & Winter firmieren.<br />

Dr. Thomas Winter tritt als neu gewählter BGH-Anwalt in die Kanzlei ein.<br />

3 Die Kanzlei wird ab Januar 2<strong>01</strong>4 unter von Gierke & Rohnke firmieren.<br />

Prof. Dr. Christian Rohnke tritt als neu gewählter BGH-Anwalt in die Kanzlei ein<br />

4 Die Kanzlei wird ab dem Februar 2<strong>01</strong>4 unter Gross & Wessels firmieren.<br />

Dr. Peter Wessels tritt als neu gewählter BGH-Anwalt in die Kanzlei ein.<br />

als andere – und somit wohl zu den Besten in Karlsruhe<br />

gehört.<br />

Dass nicht erkennbar ist, nach welchen Kriterien<br />

die Kandidaten auf der BMJ-Vorschlagsliste landen,<br />

bemängelt auch der Hamburger Berufsrechtler Römermann.<br />

Doch seine Kritik des Wahlverfahrens<br />

geht noch viel weiter. „Das ganze Verfahren ist intransparent<br />

und nicht überprüfbar“, sagt Römermann.<br />

Zudem zweifelt er nicht nur die Zuständigkeit<br />

des Anwaltssenats beim BGH für entsprechende<br />

Klagen an. Auch die Mitwirkung von BGH-Anwälten<br />

wie Kammerpräsident Baukelmann in der Wahlkommission<br />

findet er kritikwürdig. Sie stimmten<br />

über zukünftige Wettbewerber und/oder Kanzleikäufer<br />

ab, und zwar nach bisheriger Praxis sogar<br />

dann, wenn es sich bei den Kandidaten um langjährige<br />

Mitarbeiter der mitstimmenden BGH-Anwälte<br />

handele. Die aus Römermanns Sicht zu vermutenden<br />

finanziellen Interessen würden nicht abgefragt.<br />

Falsche Anreize.<br />

Tatsächlich ist der Einfluss der BGH-Kammervertreter<br />

in der Wahlkommission zahlenmäßig beschränkt<br />

– die Richter der Zivilsenate haben hier die Mehrheit.<br />

Trotzdem meint Römermann einen handfesten<br />

Interessenkonflikt zu erkennen – nicht zuletzt, weil<br />

mit Norber Tretter letztlich ein Mitarbeiter aus der<br />

Kanzlei Büttner & Baukelmann auf einen vorderen<br />

Listenplatz gewählt worden ist. Aus den Protokollen<br />

des Wahlausschusses geht hervor, dass alle Kandidaten<br />

nahezu einstimmig gewählt wurden. „Das zeigt<br />

doch: Auch Baukelmann hat offenbar für seinen Mitarbeiter<br />

Tretter gestimmt“, kritisiert Römermann.<br />

Aus Karlsruher Kreisen wird die Kritik Römermanns<br />

relativiert „Die Wahl von Tretter war ein<br />

Selbstläufer“, heißt es aus vielen Mündern. Will heißen:<br />

Der erfahrene Büttner-Vertreter Tretter<br />

brauchte nicht die Protektion von Baukelmann,<br />

weil die Senatsvorsitzenden ihn aus seiner Arbeit<br />

schon kannten und für gut befanden.<br />

Dass letztlich nur zwei Kandidaten aus Karlsruher<br />

Kanzleien auf der Liste der Ausgewählten gelandet<br />

sind, spricht gegen eine bevorzugte Auswahl,<br />

denn rund ein Drittel der Bewerber sollen dem Vernehmen<br />

nach aus Karlsruhe gekommen sein.<br />

Die Römermann-Klage finden manche im<br />

BGH-Umfeld gar „frivol“, andere unterstellen dem<br />

Kläger, ein klares eigenes Interesse zu verfolgen.<br />

„Da entsteht der Verdacht, dass er sich um die BGH-<br />

Anwaltschaft beworben hat, um dann<br />

nicht gewählt zu werden und klagen zu können“,<br />

meint ein BGH-Anwalt. Vor allem aber könnte sich<br />

eine Klagekultur entwickeln, die dem Verfahren<br />

letztlich schadet: „Es könnte zum Standard werden,<br />

dass gegen jedes BGH-Wahlverfahren geklagt wird.<br />

Der Wahlgang 2006 hat hier unter Um ständen<br />

falsche Anreize gesetzt“, meint Dr. Reiner Hall.◀<br />

38 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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Kanzleien Beraterhonorare<br />

Erste Hilfe oder<br />

letztes Honorar<br />

Die Beraterhonorare, die bei Restrukturierungen anfallen, geraten<br />

immer wieder in die Kritik. Zuletzt gipfelte dies sogar in einer Klage<br />

gegen Hengeler Mueller. Was sind die Gründe für die hohen Kosten und<br />

wie gerechtfertigt sind diese? Eine Bestandsaufnahme.<br />

ILLUSTRATION: FOTOLIA / JR CASAS; MONTAGE: ANDREAS ANHALT<br />

40 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Beraterhonorare Kanzleien<br />

VON RENÉ BENDER<br />

Wenn man so will, geht es um die<br />

Frage, ob der einst weltgrößte<br />

Solarzellenhersteller Q-Cells und<br />

eine duftende, goldbraune Weihnachtsgans<br />

etwas gemeinsam haben.<br />

Das soll seit dem 5. Dezember<br />

das Landgericht Frankfurt herausfinden. Weihnachten<br />

war noch weit weg, rund vier Monate, als<br />

diese Frage erstmals für großes Aufsehen sorgte.<br />

Der Auslöser war Henning Schorisch. Er behauptete<br />

indirekt, dass Q-Cells unmittelbar vor der Pleite<br />

ausgenommen worden sein soll wie der Deutschen<br />

liebstes Weihnachtsmahl, bevor es auf den Teller<br />

kommt. Deswegen hat Schorisch, der Insolvenzverwalter<br />

von Q-Cells, die heute Global PVQ heißt, Hengeler<br />

Mueller Ende August verklagt. Die Kanzlei<br />

hatte den schwer angeschlagenen Konzern 2<strong>01</strong>2<br />

bei dessen Restrukturierungs- und Sanierungsplänen<br />

beraten. Das habe sie auch dann noch getan,<br />

als längst festgestanden haben soll, dass eine Insolvenz<br />

nicht mehr zu vermeiden war. Der Vorwurf:<br />

Hengeler habe sich auf diese Weise ungerechtfertigt<br />

bereichert. Schorisch, in Halle (Saale) Partner der<br />

bekannten Insolvenzkanzlei hww Wienberg<br />

Wilhelm, fordert nun Honorar in Millionenhöhe von<br />

einer der angesehensten Kanzleien des Landes zurück.<br />

Immer wieder werden hohe Beraterhonorare bei<br />

Unternehmen, die ums Überleben kämpfen, zum<br />

Aufreger in der breiten Öffentlichkeit. Die Zahlen,<br />

um die es geht, sind auch atemberaubend. Über<br />

100 Millionen Euro bei Pfleiderer, mehr als 80 Millionen<br />

Euro bei Praktiker haben die Berater laut<br />

Presseberichten kassiert. Ausgerechnet, wenn die<br />

finanzielle Not am größten ist, bleibt den darbenden<br />

Firmen nichts anderes übrig, als Höchstpreise zu<br />

zahlen. Zu den größten Profiteuren gehörten in den<br />

beschriebenen Fällen vor allem Unternehmensberatungsfirmen<br />

wie Roland Berger, Boston Consulting<br />

und McKinsey sowie Investmentbanken, aber<br />

auch Kanzleien wie Freshfields Bruckhaus Deringer<br />

und eben Hengeler. Allerdings ist deren Qualifikation<br />

und Einsatz auch entsprechend hoch. Für solche<br />

Operationen am fast toten Patienten kommt nur<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 11/13 <strong>01</strong>/14 41


Kanzleien Beraterhonorare<br />

Bedenkliche Entwicklung:<br />

Görg-Partner Martin Stockhausen<br />

sieht in angloamerikanischen<br />

Vertragsmustern Hindernisse für<br />

Restrukturierungen.<br />

eine überschaubare Zahl an Kanzleien in Frage, die<br />

Anwälte stehen unter besonders hohem Zeitdruck<br />

und arbeiten fast rund um die Uhr. Geht es gut, leistet<br />

ihre Beratung einen maßgeblichen Beitrag um<br />

das Überleben der Firma zu sichern, wie zuletzt<br />

etwa beim Schuldenschnitt von Solarworld. Geht es<br />

schief, ist der Aufschrei groß.<br />

Weniger Pleiten, höhere Honorare.<br />

Die Zahl der Unternehmenspleiten in Deutschland<br />

geht zwar nach dem überstandenen Konjunktureinbruch<br />

seit drei Jahren kontinuierlich zurück, von<br />

knapp 33.000 im Jahr 2009 auf gut 28.000 in 2<strong>01</strong>2.<br />

Sogar noch deutlicher schrumpfte die Summe der<br />

Insolvenzschäden seit dem Spitzenwert von 79 Milliarden<br />

Euro im Jahr 2009. Zuletzt beliefen sich diese<br />

auf rund 38,5 Milliarden Euro. Allerdings bedeutet<br />

dies gegenüber 2<strong>01</strong>1 einen deutlichen Anstieg<br />

von rund 17 Milliarden Euro. Das liegt auch daran,<br />

dass wieder deutlich mehr große Unternehmen in<br />

die Pleite rutschten, neben Q-Cells auch so<br />

traditionsreiche Konzerne wie Schlecker und<br />

Necker mann – die Zahl der betroffenen<br />

Arbeitsplätze verdoppelte<br />

sich dadurch im Vergleich<br />

zu 2<strong>01</strong>1 fast auf<br />

346.000.<br />

Für die Nachfrage nach juristischem<br />

Rat in prekären Unternehmenssituationen<br />

sind<br />

diese Zahlen aber nur bedingt<br />

aussagekräftig. Denn die Beratungsmaschinerie<br />

der Restrukturierungs- und Sanierungsanwälte<br />

läuft seit Jahren wie geschmiert.<br />

In fast keiner anderen Fachdisziplin konnten Wirtschaftsjuristen<br />

ihre Stundensätze in den vergangenen<br />

fünf Jahren so deutlich erhöhen, lediglich die<br />

Kapitalanlegerschützer schneiden vergleichbar gut<br />

ab. Um mehr als 15 Prozent steigerten die Kanzleien<br />

die Stundensätze ihrer Partner und – noch bemerkenswerter<br />

– auch die der Associates. Im Vergleich<br />

zum allgemeinen Durchschnitt verteuerte<br />

sich die Arbeit der Krisenexperten damit doppelt so<br />

stark. Teurer ist Rechtsrat im Schnitt nur noch bei<br />

den Bank- und Finanzspezialisten und den Compliance-Experten.<br />

Kanzleien schaffen es demnach offenbar<br />

besser denn je, ihre Vergütungsvorstellun-<br />

„<br />

VERÄNDERTE<br />

FINANZIERUNGS­<br />

STRUKTUREN MACHEN<br />

SANIERUNG KOMPLEXER.<br />

gen in Krisensituationen bei den Unternehmen<br />

durchzusetzen. In der Spitze wird für die Partnerstunde<br />

mehr als 700 Euro bezahlt – das sind Stundensätze,<br />

wie man sie sonst in Europa nur aus London<br />

kennt.<br />

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen<br />

ist die Beratung in Krisensituationen komplexer als<br />

noch vor Jahren. Denn viele deutsche Konzerne<br />

und längst auch Mittelständler nutzen inzwischen<br />

weit umfangreichere und variablere Finanzierungsstrukturen.<br />

Ein günstiges Zinsumfeld trägt dazu<br />

ebenso bei wie der Fakt, dass Banken nach der Finanzkrise<br />

weiter sehr restriktiv<br />

mit der Kreditvergabe sind. Relevant<br />

ist dies besonders für<br />

Unternehmen, die in der Boomphase<br />

der Private-Equity-Branche<br />

unmittelbar vor Ausbruch<br />

der Wirtschaftskrise vor rund<br />

fünf Jahren übernommen wurden.<br />

Denn ihnen wurde bei den<br />

damals üblichen stark fremdfinanzierten<br />

Transaktionen oft ein immenser Schuldenberg<br />

aufgedrückt – unter diesen Nachwehen leiden<br />

viele bis heute und benötigen entsprechend<br />

alternative Finanzierungen.<br />

Neben die klassischen Kredite sind mehr und<br />

mehr auch andere Finanzierungsprodukte getreten,<br />

wie etwa Schuldverschreibungen, die den Kreis der<br />

Gläubiger eines Unternehmens deutlich erweitern.<br />

Entsprechend schwer ist es, bei notwendigen Nachverhandlungen<br />

in der Krise eine einheitliche Lösung<br />

zu finden, die die Interessen der Gläubiger befriedet<br />

und dem Unternehmen die Luft zum Atmen<br />

lässt. Finanzierungen, die zum Beispiel lediglich auf<br />

einen Kredit mit wenigen Gläubigern begrenzt sind,<br />

sind immer seltener. Bei einem Großteil der Firmen<br />

FOTO: GÖRG<br />

42 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Beraterhonorare Kanzleien<br />

stehen mehrere Finanzierungspakete nebeneinander,<br />

darunter häufig solche, die über die Kapitalmärkte<br />

laufen und teils nicht nur nach deutschem<br />

Recht begeben sind. Ein Beispiel ist der insolvente<br />

Immobilienkonzern IVG. Ein syndizierter milliardenschwerer<br />

Kredit mit zahlreichen Banken als<br />

Gläubigern, die die Darlehen wiederum an Fonds<br />

weiterverkauft haben, steht neben einer Wandelschuldverschreibung,<br />

die eine holländische IVG-<br />

Tochter begeben hat. Dazu kommt eine überwiegend<br />

durch institutionelle Investoren gezeichnete<br />

Hybridanleihe. Solch eine Struktur erfordert gerade<br />

in der Krise eine breitere Erfahrung der Restrukturierungsexperten,<br />

auch weil bei Abschluss der<br />

Finan zierungsbausteine oft niemand konkret im<br />

Blick hatte, wie die verschiedenen Elemente als<br />

Ganzes angepasst werden können, wenn das Unternehmen<br />

restrukturiert werden muss. Weit stärker<br />

als früher gefragt ist neben bloßer sanierungs- und<br />

insolvenzrechtlicher Kompetenz eine Kombination<br />

aus aktien- und kapitalmarktrechtlicher Beratung.<br />

Komplexe Finanzierungen.<br />

Die Veränderungen in den Finanzierungsstrukturen<br />

haben auch Verschiebungen in der Form der Vertragsdokumentationen<br />

und der Landschaft der bei<br />

Restrukturierungen beratenden Kanzleien mit sich<br />

gebracht. „Der Anteil angloamerikanischer Einflüsse<br />

ist dabei merklich gewachsen“, sagt Dr. Martin<br />

Stockhausen, Partner bei Görg in Köln, der zu den<br />

angesehensten Restrukturierungsexperten hierzulande<br />

gehört. Es gibt einen klaren Trend zu mehr<br />

englischsprachigen, weit ausführlicheren Dokumenten,<br />

nach dem Standard der Loan Market Association,<br />

einem Londoner Interessenverband mit<br />

mehreren Hundert Mitgliedern vorwiegend aus<br />

dem Finanzsektor. Parallel dazu spielen auch Banken<br />

und Finanzinvestoren nahestehende britische<br />

und amerikanische Sozietäten eine stärkere Rolle.<br />

„Die vorwiegend aus dem Transaktionssegment<br />

kommenden Kanzleien haben auch stärker Verhaltensmuster<br />

eingebracht, die wir beispielsweise aus<br />

M&A-Deals kennen“, so Stockhausen. Er sieht diese<br />

Entwicklung in der Restrukturierungarbeit zumindest<br />

zum Teil skeptisch: „Die Beratung wird nicht<br />

zuletzt durch die größere personelle Leverage auch<br />

an Stellen in die Breite gezogen, wo es dies nicht<br />

braucht“, sagt Stockhausen.<br />

Ein Partnerkollege aus einer britischen Sozietät<br />

bestätigt das indirekt: Auch mit einer höheren Leverage<br />

tue man alles dafür, um so effizient wie möglich<br />

zu arbeiten, sagt er. „Aber eines muss man<br />

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Köpfe zählen. Auch am BGH…<br />

Wir gratulieren Herrn Dr. Gottfried Hammer<br />

herzlich zur Ernennung als Rechtsanwalt am<br />

BGH.<br />

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Kanzleien Beraterhonorare<br />

Hauptursachen liegen<br />

anderswo: Die größten<br />

Kostentreiber für Honorare bei<br />

Restrukturierungen sind nicht<br />

die Anwälte, findet Insolvenzverwalter<br />

Michael Pluta.<br />

Aufwand der Berater und Nutzen für<br />

den Kunden deutlich kritischer.“<br />

Pluta verwaltete beispielsweise den<br />

Modellbauer Märklin. Der Fall machte<br />

große Schlagzeilen, weil der US-<br />

Unternehmensberater Alix von einem<br />

Schiedsgericht dazu verurteilt<br />

wurde 14 Millionen Euro Schadensersatz zu zahlen,<br />

weil er den Investor Kingsbridge Capital 2006 beim<br />

Kauf von Märklin falsch beraten und die Bücher<br />

nicht ausreichend geprüft hatte.<br />

Allerdings gibt es auch bei den Rechtsberatern in<br />

Sanierungsfällen einen systemimmanenten Kostentreiber,<br />

der in den vergangenen Jahren an Bedeutung<br />

gewonnen hat. So sehen die Finanzierungsverauch<br />

ehrlich zugestehen: Die geschaffenen Finanzierungsstrukturen<br />

sind so komplex gestaltet, dass<br />

es nahe liegt, die Berater, die sie beim Abschluss der<br />

ersten Transaktion begleitet haben, auch bei künftigen<br />

Fragen zu mandatieren“, sagt er. In den vergangenen<br />

Jahren seien dabei zum Teil auch Konstruktionen<br />

geschaffen worden, „bei denen selbst die, die<br />

ursprünglich mit dabei waren, in folgenden Restrukturierungen<br />

nicht mehr genau wussten, was<br />

eigentlich gemeint war“.<br />

Schwäbisches Lehrstück.<br />

Beim Autozulieferer Schefenacker waren vor einigen<br />

Jahren besonders komplexe Strukturen gescheitert.<br />

Der Fall des schwäbischen Familienunternehmens<br />

kann geradezu als Musterbeispiel<br />

für einen stark durch die Anwälte<br />

getriebenen Fall gelten.<br />

Das Unternehmen war durch<br />

„<br />

DEN AUFTRAG<br />

ZU EINEM<br />

GUTACHTEN LEHNT<br />

KEINER SO EINFACH AB.<br />

zurückgehende Aufträge und<br />

Schulden, die von Hedgefonds<br />

aufgebürdet worden waren,<br />

ins Schlingern geraten. Um eine<br />

Insolvenz nach deutschem<br />

Recht zu vermeiden, verlegte<br />

das Unternehmen 2007 seinen<br />

Sitz nach England. Am Ende brachte dies die Firma<br />

aber auch nicht weiter, das Unternehmen wurde<br />

letztlich aufgespalten. Auf rund 50 Millionen Euro<br />

sollen sich die Kosten für Beratungsunternehmen,<br />

Banken und Anwälte belaufen haben, wobei der Anteil<br />

der Juristen deutlich höher gewesen sein soll als<br />

üblich. „Schefenacker war ein sehr unglücklicher<br />

Fall“, sagt einer der damals beteiligten Juristen.<br />

„Am Ende haben natürlich die Anwälte mehr profitiert<br />

als das Unternehmen, der Schachzug mit der<br />

Verlegung des Sitzes war letztlich kein Erfolg. Zumindest<br />

eines hat die Causa Schefenacker aber bewirkt:<br />

Sie hat die Entstehung des neuen ESUG eindeutig<br />

beschleunigt.“<br />

Im Gesamtvergleich ist Schefenacker aber ein<br />

eher ungewöhnliches Beispiel. Denn üblicherweise<br />

sind nicht die Juristen die treibenden Kräfte im Umstrukturierungsprozess,<br />

sondern die Beratungsunternehmen<br />

und Investmentbanken, auf die sich entsprechend<br />

auch der größere Anteil der anfallenden<br />

Honorare verteilt. So verteidigt etwa Insolvenzverwalter<br />

Michael Pluta die Zunft. „Die rechtliche Beratung<br />

in Sanierungsfällen gehört sicher zu den effizientesten<br />

im Gesamtkomplex der Beratungen und<br />

damit auch im Verhältnis zu den<br />

günstigsten. Die betriebswirtschaftlichen<br />

Beratungskosten sehe ich im<br />

FOTO: DOMINIK OBERTREIS - WWW.OBERTREIS.DE<br />

44 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Beraterhonorare Kanzleien<br />

träge üblicherweise vor, dass das Unternehmen bei<br />

notwendigen Nachverhandlungen die Beratungskosten<br />

des Gläubigers übernimmt, sprich, wenn das<br />

Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, bezahlt es<br />

die Rechtsberatung der Banken. Weil Banken Darlehen<br />

aber oft weiterverkaufen, hat dies schon häufiger<br />

dazu geführt, dass zahlreiche Gläubiger mit<br />

ähnlich gelagerten Interessen sich jeweils eigene<br />

Gutachten von Kanzleien einholen. Ein Anwalt, der<br />

regelmäßig solche Gutachten für Finanzinvestoren<br />

erstellt, erklärt die Denkstruktur dahinter: „Es ist<br />

klassisches Handeln nach dem Motto: Ich bezahle<br />

die Zeche ja nicht, deswegen hole ich auch ein eigenes<br />

Gutachten ein, wenn ich nur das letzte Fünkchen<br />

Sicherheit benötige.“ Für die Anwälte selbst<br />

erschließe sich der Nutzen manchmal auch nicht<br />

völlig. „Aber einen Auftrag zu einem Gutachten lehnen<br />

wir natürlich nicht ab.“<br />

Pendelbewegung.<br />

Inzwischen ist allerdings eine Gegenbewegung zu<br />

erkennen. Immer häufiger gibt es sogenannte<br />

Steering Committees, in denen die Gläubiger versuchen,<br />

sich auf einen gemeinsamen Vertreter zu einigen.Für<br />

Q-Cells kam dies zwar zu spät. Aber dennoch<br />

könnte der Fall des Unternehmens für die<br />

Zukunft noch größere Bedeutung erlangen, nämlich<br />

dann, wenn Schorisch den Prozess gegen Hengeler<br />

gewinnen sollte. Bis zu welchem Punkt können<br />

Kanzleien in Sanierungsfällen überhaupt noch<br />

beraten, wäre dann die Frage. Hätte die Kanzlei<br />

davon ausgehen müssen, dass eine Rettung von<br />

Q-Cells nicht mehr möglich ist – nachdem in einem<br />

ähnlich gelagerten Fall das LG Frankfurt ein Urteil<br />

gefällt hatte, das letztlich die Pleite von Pfleiderer<br />

bedeutete? Oder konnte die Kanzlei aufgrund eingeholter<br />

Gutachten davon ausgehen, dass das viel<br />

kritisierte Urteil in der nächsten Instanz keinen Bestand<br />

haben würde und sie folglich zurückblickend<br />

eine noch mögliche Rettung leichtfertig vergeben<br />

hätte? Ein schnelles Ende des Streits zwischen<br />

Schorisch und Hengeler ist jedenfalls nicht in Sicht.<br />

Die Auseinandersetzung geht weiter, aber erst nach<br />

Weihnachten. Global PVQ sieht übrigens wieder<br />

sonnigeren Zeiten entgegen. Dem Unternehmen ist<br />

der Neustart geglückt, nachdem der südkoreanische<br />

Hanwa-Konzern eingestiegen ist. 2<strong>01</strong>4 will es<br />

wieder in die Gewinnzone zurückkehren. Da liegt<br />

in jedem Fall ein Unterschied zur Weihnachtsgans.<br />

Für sie gibt es keine zweite Chance.◀<br />

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B Ü T T N E R & B A U K E L M A N N<br />

Rechtsanwälte bei dem Bundesgerichtshof<br />

“Nichts ist so beständig wie der Wandel”<br />

Heraklit<br />

30 Jahre nach Gründung der Kanzlei wird unser namensgebender Kanzleigründer und Seniorpartner,<br />

Rechtsanwalt Dr. Hermann Büttner, zum <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>3 aus Altersgründen seine aktive Tätigkeit als Rechtsanwalt<br />

beim Bundesgerichtshof beenden und damit aus unserer Sozietät ausscheiden.<br />

Der Nachfolger stammt aus den "eigenen Reihen". Rechtsanwalt Norbert Tretter tritt als Sozius von<br />

Rechtsanwalt Dr. Baukelmann in die Sozietät ein. Rechtsanwalt Tretter hat das Revisionsrecht bei<br />

Dr. Büttner von Grund auf gelernt. Seit nahezu 15 Jahren bearbeitet er anspruchsvolle Revisionsverfahren<br />

unserer Sozietät. Seit 2006 ist er in zahlreichen Verfahren als Vertreter von Dr. Büttner in mündlichen Verhandlungen<br />

vor sämtlichen Zivilsenaten des BGH aufgetreten. Mit den Verfahren und Besonderheiten der<br />

III. Instanz ist er in jeder Hinsicht bestens vertraut.<br />

Personal, Struktur und Tätigkeit sowie Sitz und Anschrift unseres Büros bleiben unverändert. Rechtsberatung<br />

und Vertretung vor dem BGH werden wir Ihnen weiterhin auf dem gewohnten Standard bieten.


Unternehmen Namen+Nachrichten<br />

Andreas Hoffmann wird neuer<br />

General Counsel bei Siemens<br />

Der schon länger erwartete Abschied von Peter Solmssen ist besiegelt<br />

INDUSTRIE Nun ist es also amtlich: Peter<br />

Solmssen (58), Vorstand Recht und Compliance<br />

des Siemens-Konzerns, verlässt<br />

das Unternehmen zum Jahresende. Einen<br />

unmittelbaren Nachfolger wird es im<br />

Vorstand nicht geben. Stattdessen rückt<br />

Dr. Andreas Hoffmann (49) zum General<br />

Counsel des Unternehmens und Chef für<br />

Recht und Compliance auf.<br />

Hoffmann, der schon seit Längerem als<br />

Favorit für den Posten gehandelt wurde,<br />

berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden<br />

Joe Kaeser, der damit beide Bereiche<br />

an sich zieht. Hoffmann dürfte zudem<br />

in ein schon länger geplantes Gremium<br />

einziehen. In diesem sollen Presseberichten<br />

zufolge Manager der Zentralfunktionen<br />

in unmittelbarer Berichtslinie zu<br />

Kaeser zusammengeführt werden. Mit der<br />

Besetzung bleibt Siemens der Linie treu,<br />

Recht und Compliance in der Spitze in Personalunion<br />

zu führen.<br />

Solmssen hatte Hoffmann beim Mischkonzern<br />

General Electric kennengelernt<br />

und ihn 2008 von dort zu Siemens geholt.<br />

Stabwechsel: Peter Solmssen (li) geht wohl zurück<br />

in die USA, für ihn übernimmt Andreas Hoffmann<br />

Hoffmann kam damals als General Counsel<br />

für den Industriesektor, übernahm jedoch<br />

zwei Jahre später die zentrale Sparte<br />

Corporate & Finance der Rechtsabteilung.<br />

Der nun scheidende Solmssen wechselte<br />

1998 von Morgan Lewis & Bockius<br />

zu General Electric. Dort war er bis 2007<br />

General Counsel in verschiedenen Sparten<br />

des Unternehmens in den Vereinigten<br />

Staaten und in Großbritannien gewesen.<br />

Im Herbst 2007 wechselte er in den Siemens-Vorstand<br />

mit der klaren Aufgabe,<br />

die Rechts- und Compliancefunktionen des<br />

Konzerns nach dem Korruptionsskandal<br />

zu reformieren und den Bemühungen zugleich<br />

die notwendige Glaubwürdigkeit zu<br />

verleihen.<br />

Der US-Amerikaner erwarb sich in den<br />

Folgejahren einen bemerkenswerten Ruf.<br />

Zwar wurde er für den massiven Ausbau<br />

der Compliance-Abteilung auf mehr als<br />

600 Mitarbeiter kritisiert, weil viele Unternehmensverantwortliche<br />

fürchteten,<br />

Siemens würde Maßstäbe setzen, mit denen<br />

sie weder mithalten konnten noch<br />

wollten. Doch erntete er großen Respekt<br />

für die Konsequenz, mit der er die beiden<br />

Abteilungen umbaute und neu positionierte.<br />

Gerade Letzteres macht Siemens<br />

bis heute zu einem Vorreiter in der Frage,<br />

welche Bedeutung einem risikoorientierten<br />

Rechtsmanagement in einem Unternehmen<br />

zukommen sollte. Solmssen wird<br />

<strong>JUVE</strong>-Recherchen zufolge nach rund zehn<br />

Jahren Arbeit in Europa in die Vereinigten<br />

Staaten zurückkehren. Sein Ausscheiden<br />

bei Siemens erfolgte einvernehmlich. (jat)<br />

Transparency International kritisiert<br />

Schutz für Whistleblower in Deutschland<br />

Unternehmen werden im<br />

Jahresbericht für Europa<br />

lobend erwähnt<br />

STUDIE Der Jahresbericht von Transparency<br />

International für Europa stellt Deutschland<br />

ein durchwachsenes Zeugnis aus, wenn es<br />

um den Schutz von Whistleblowern geht.<br />

So fehle es laut der NGO an einem umfassenden<br />

gesetzlichen Schutz von Hinweisgebern.<br />

Das Schicksal von Whistleblowern<br />

sei daher zu sehr von Einzelentscheidungen<br />

der Gerichte abhängig. Whistleblower,<br />

also Mitarbeiter, die Missstände in Un-<br />

ternehmen öffentlich machen, sehen sich<br />

nach wie vor Kündigung, Mobbing und<br />

Druck von Vorgesetzten ausgesetzt.<br />

Prominentester Whistleblowing-Fall in<br />

Deutschland ist der von Brigitte Heinisch,<br />

die Missstände in Pflegeeinrichtungen von<br />

Vivantes angeprangert hatte und daraufhin<br />

2005 entlassen worden war. Die Arbeitsgerichte<br />

hatten in der darauf folgenden<br />

Kündigungsschutzklage ausnahmslos<br />

gegen Heinisch geurteilt. Erst der Europäische<br />

Gerichtshof für Menschenrechte<br />

gab ihr schließlich 2<strong>01</strong>1 recht. Bislang<br />

ist offen, ob das Urteil Konsequenzen in<br />

Deutschland haben wird.<br />

Schon seit 2003 empfiehlt die Organisation<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

(OECD), dass Deutschland den Schutz von<br />

Whistleblowern verbessern sollte. Seitdem<br />

sei allerdings nichts passiert, bemängelt<br />

Transparency. Etwas besser sähe es jedoch<br />

auf Unternehmensebene aus: Viele<br />

mittlere und größere Firmen hätten in<br />

den letzten Jahren Whistleblower-Systeme<br />

etabliert. Nur Luxemburg, Rumänien,<br />

Slowenien und Großbritannien haben in<br />

ihren Gesetzbüchern einen umfassenden<br />

Whistleblower-Schutz festgeschrieben. In<br />

den anderen 23 EU-Staaten gibt es zumindest<br />

partiellen Schutz. (cb)<br />

FOTOS: SIEMENS AG; MEGA COMMUNICATIONS GMBH<br />

46 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Namen+Nachrichten Unternehmen<br />

Siemens-Jurist übernimmt<br />

Vorsitz der BIAC-Taskforce<br />

Neue Aufgabe für Chief Counsel Compliance Klaus Moosmayer<br />

ANTIKORRUPTION Klaus Moosmayer (Foto),<br />

Chief Counsel Compliance von Siemens,<br />

hat den Vorsitz der Antikorruptions-<br />

Taskforce des Business and Advisory Committee<br />

(BIAC) der OECD übernommen.<br />

BIAC vertritt 42 Wirtschaftsverbände der<br />

34 OECD-Staaten.<br />

Moosmayer wurde von den deutschen<br />

Mitgliedsverbänden, dem Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie (BDI) und der<br />

Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA), vorgeschlagen und<br />

im November vom BIAC-Vorstand bestätigt.<br />

Er übernimmt die Position von Jean<br />

Monville, ehemaliger Vorstandschef des<br />

französischen Anlagenbauers SPIE.<br />

Kernthemen der Taskforce sind länderübergreifende<br />

Vereinbarungen zur<br />

Korruptionsbekämpfung, größere Trans-<br />

parenz bei der Auftragsvergabe<br />

und<br />

der Aufbau von<br />

Compliance-Strukturen<br />

im privaten wie<br />

öffentlichen Sektor.<br />

Die Antikorruptions-<br />

Taskforce wurde<br />

1997 gegründet. Sie<br />

bringt insbesondere<br />

die Sichtweise der<br />

Wirtschaftsunternehmen in die Bemühungen<br />

der OECD ein.<br />

Moosmayer ist seit 2<strong>01</strong>0 CCO bei Siemens<br />

und engagiert sich für das Thema<br />

seit Jahren auch außerhalb des Unternehmens.<br />

Zudem gehört er zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Deutschen Instituts<br />

für Compliance (DICO). (jat)<br />

Neuer Leiter<br />

Recht für Mega<br />

TELEKOM Ersin Tasar<br />

(Foto) ist seit Oktober<br />

neuer Rechtsabteilungsleiter<br />

bei Mega<br />

Communications.<br />

Den Posten beim<br />

Kaarster Telekommunikationsdienstleister<br />

übernahm<br />

der 32-Jährige von<br />

Thorsten Hochhuth,<br />

der zum September Head Legal Counsel<br />

bei GasLine in Straelen geworden ist.<br />

Tasar war zuvor als Anwalt in Bürogemeinschaft<br />

mit Kreuzkamp & Partner in<br />

Düsseldorf tätig. Bei Mega Communications<br />

ist er alleine für das Rechts ressort<br />

zuständig und bearbeitet vor allem telekommunikations-,<br />

marken- und arbeitsrechtliche<br />

Fragen. Zu Mega Communications<br />

gehören unter anderem der<br />

Telefonauskunftsanbieter 11883 Telecom<br />

GmbH. (pke, sch)<br />

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Hier hätte eine Anzeige stehen können.<br />

Ich habe darauf verzichtet, weil Rechtsanwälte beim Bundesgerichtshof<br />

mit ihrer täglichen Leistung für sich werben sollten.<br />

V O R W E R K<br />

Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof<br />

Prof. Dr. Volkert Vorwerk mail@high-court.de www.high-court.de<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 47


Unternehmen Vertragsmanagement<br />

Weder Porsche<br />

noch Polo<br />

Nur mühsam tasten sich Unternehmen und ihre Rechtsabteilungen an die<br />

ideale Lösung für ihr elektronisches Vertragsmanagement heran. Doch es<br />

lohnt sich: Effizienter und damit kostengünstiger lässt es sich nicht nur mit<br />

dem Software-Luxusmodell arbeiten. Schon die Mittelklasse hilft.<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

48 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Vertragsmanagement Unternehmen<br />

VON SIMONE BOCKSROCKER<br />

Glänzendes Chrom, edle Optik, jede Menge<br />

Technik – er kann viel und kostet<br />

viel: der Porsche. Chefjuristen vergleichen<br />

ihre IT-Systeme ganz selbstverständlich<br />

mit Autoklassen. Und wenn<br />

sie über ihre Vorstellung von der idealen<br />

Version des Vertragsmanagements sprechen,<br />

schweifen ihre Gedanken gern zur Luxusklasse.<br />

Doch schnell wird klar: Den Porsche oder gar Rolls<br />

Royce fährt keiner, meist handelt es sich um einen<br />

ordentlichen Mittelklassewagen – mit mehr oder<br />

weniger Ausstattung.<br />

Der Traum vom Vertragsmanagement-System,<br />

das alles kann, kommt nicht von ungefähr: Die<br />

Juristen wissen um die Bedeutung eines funktionierenden<br />

Vertragsmanagements. Es ist die Basis, um<br />

Geschäftsprozesse im Unternehmen zu optimieren.<br />

Vertragsmanagement umfasst in nur einem Wort<br />

eine Vielzahl von Prozessen. Es beginnt bei der<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 11/13 <strong>01</strong>/14 49


Unternehmen Vertragsmanagement<br />

Erstellung von Verträgen durch die operativen Abteilungen<br />

– häufig unter Einbindung der Rechtsabteilung<br />

oder von ihr entwickelter Vertragsmuster.<br />

Es erstreckt sich über das Bearbeiten bestehender<br />

Verträge und der damit verbundenen Aktenanlage,<br />

die Vertragsarchivierung als Unterstützung der<br />

revisionssicheren Ablage sowie Auswertungen und<br />

befasst sich letztlich mit dem Vertragscontrolling.<br />

Letzteres meint vor allem die aktive Risikobewertung<br />

in Anlehnung an bestehende Verträge.<br />

Mehr Schultern, mehr Risiko.<br />

Tatsächlich werden diese Prozesse selten zentral<br />

gesteuert. Verantwortung und Bearbeitung verteilen<br />

sich auf unterschiedliche Fach- und Stabsabteilungen.<br />

Die Rechtsabteilung ist dabei zumeist so<br />

etwas wie die Spinne im Netz und hat in der Regel<br />

zumindest einen umfangreichen Zugriff auf bereits<br />

bestehende Dokumente. Oder aber sie arbeitet<br />

präventiv und sorgt für eine starke Standardisierung<br />

jedenfalls der regelmäßig verwendeten Verträge.<br />

Die Zwischenschritte liegen jedoch in den meisten<br />

Fällen bei den operativen Abteilungen.<br />

Diese Herangehensweise ist zwar strukturell<br />

logisch. Verteiltes Wissen und dezentrale Verantwortlichkeiten<br />

bergen aber nicht nur hohe Risiken,<br />

sondern verursachen auch hohe Kosten durch parallele<br />

Arbeitsabläufe und komplexe IT-Strukturen.<br />

Vor diesem Hintergrund überrascht es, dass viele<br />

Unternehmen kein oder jedenfalls zu wenig Geld in<br />

die Hand nehmen, um die Basis all ihrer Geschäfte<br />

– die Verträge – systematisch und effizient zu betreuen.<br />

Die Zahlen aus der <strong>JUVE</strong>-Umfrage unter<br />

Unternehmensjuristen Ende letzten Jahres sprechen<br />

eine deutliche Sprache: Knapp 30 Prozent der<br />

Befragten gaben an, sich überhaupt erst in der<br />

Planungsphase für eine Vertragsdatenbank oder ein<br />

Vertragsmanagement zu befinden.<br />

Unternehmen, die schnell gewachsen sind, spüren<br />

oft früher als andere die Notwendigkeit einer<br />

technischen Aufrüstung. Denn meistens wächst die<br />

technische Infrastruktur nicht im gleichen Tempo<br />

wie das Unternehmen. Die Folge: ein Sammelsurium<br />

von Systemen, das einen Überblick darüber,<br />

welche Dokumente und Verträge im Unternehmen<br />

kursieren, praktisch unmöglich macht. Welche<br />

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RECHTSANWÄLTE BEIM BUNDESGERICHTSHOF<br />

Die Rechtsanwälte beim Bundesgerichtshof Prof. Dr. Achim Krämer und Dr. Thomas<br />

Winter haben sich zum 1. November 2<strong>01</strong>3 zur Sozietät Krämer Winter zusammengeschlossen.<br />

Wir vertreten unsere Mandanten in Verfahren über Rechts- und Nichtzulassungsbeschwerden<br />

sowie in Revisionsverfahren. Auf Wunsch erstatten wir Rechtsgutachten<br />

und begleiten komplexe Auseinandersetzungen hinsichtlich revisionsrechtlicher<br />

Fragen beratend bereits in erster und zweiter Instanz. Außerdem sind wir in Schiedsverfahren<br />

als Schiedsrichter oder als Parteivertreter tätig.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter www.kraemer-winter.de<br />

KRÄMER WINTER – Baischstraße 5 – 76133 Karlsruhe – 0721 9513500 – kanzlei@kraemer-winter.de


Vertragsmanagement Unternehmen<br />

Eingebettet<br />

Engel & Völkers Group<br />

Auf einen Blick:<br />

▸Umsatz: 230,8 Millionen Euro<br />

▸4.500 Mitarbeiter der angeschlossenen Lizenzpartner weltweit<br />

▸drei Juristen in Deutschland<br />

▸internationale Reichweite: aktiv in 37 Ländern auf fünf Kontinenten<br />

Verträge im Unternehmen: Die Unternehmenszentrale arbeitet mit SAP, das Anfang<br />

2009 eingeführt wurde. Der Lizenzvertrieb arbeitet seit 2<strong>01</strong>1 mit Salesforce. In dieser<br />

cloudbasierten Vertriebssoftware können Vertragsmuster hinterlegt werden. Der Prozess<br />

bis zur Unterschrift eines Lizenzvertrags wird dort dokumentiert. Etwaige Änderungen<br />

stimmt die Rechtsabteilung darüber ab, ein Austausch über Outlook ist eingebunden.<br />

Verträge in der Rechtsabteilung: Eine von internen Entwicklern programmierte<br />

Software dient zur Archivierung und Verwaltung aller Verträge. Auf diese haben die<br />

Rechtsabteilung, andere Stabsbereiche und die operativen Abteilungen Zugriff. Sie<br />

können Kerndaten allerdings nur nach Freigabe durch die Rechtsabteilung ändern.<br />

Heute werden rund 600 Lizenzverträge in dem System verwaltet.<br />

Systemstart: 2009 Einführung von SAP, 2<strong>01</strong>1 startet Salesforce, ein Jahr später folgt die<br />

Vertragsdatenbank<br />

Besonderheit: Engel & Völkers hat vor einigen Jahren auf ein Franchise-System<br />

umgestellt. Über die Franchisevergaben erlebte der Immobilienmakler eine starke<br />

Expansion.<br />

Aufgeräumt: Rechtsabteilungsleiter<br />

Martin Schirrmacher hat<br />

zunächst mit Excel-Tabellen den<br />

Grundstein für die spätere<br />

Vertragsdatenbank gelegt.<br />

FOTO: ENGEL & VÖLKERS GROUP<br />

20 MILLIONEN<br />

VERTRÄGE LAGERN<br />

„IM SYSTEM.<br />

Rechtsrisiken sich in dem Unternehmen verbergen,<br />

ist nicht mehr eindeutig festzu stellen.<br />

Starke Expansion und eine auf Franchising umgestellte<br />

Vertriebsstruktur führten auch beim Immobilienmakler<br />

Engel & Völkers (▶Eingebettet) dazu,<br />

dass die Rechtsabteilung 2006 mit dem Einstieg von<br />

Chefjurist Martin Schirrmacher<br />

zunächst Verträge in Excel erfasste,<br />

um dann 2<strong>01</strong>2 eine Vertragsdatenbank<br />

einzuführen. „Die<br />

Stabsbereiche mussten einen gebündelten<br />

Zugang zu den wesentlichen<br />

Daten unserer Lizenzverträge<br />

bekommen, das vorher<br />

informelle und lose System funktionierte mit dem<br />

starken Wachstum nicht mehr“, sagt Schirrmacher.<br />

Gerade für effiziente und sichere Abläufe mussten<br />

Verantwortlichkeiten und Zugriffsrechte festgelegt<br />

und verwaltet werden können.<br />

Die Luxusklasse, in der sich mit einem Knopfdruck<br />

praktisch das gesamte Vertragsmanagement<br />

von selbst erledigt, ist es allerdings auch bei Engel<br />

& Völkers nicht geworden: Für den Erstellungsprozess<br />

der Verträge führte der Immobilienmakler<br />

eine Software über den Lizenzvertrieb ein, mit der<br />

auch die Rechtsabteilung arbeiten kann. Schirrmacher<br />

ist aber auch ohne die Rundum-Lösung zufrieden:<br />

„Informationen kamen auf unterschiedlichen<br />

Wegen ins Haus, die Verwaltung der<br />

wesentlichen Vertragsdaten und deren Auffindbarkeit<br />

für die operativen Bereiche funktioniert nun<br />

dank unserer Vertragsdatenbank.“<br />

Ein ganzes Stück weiter gegangen ist der Rückversicherer<br />

General Reinsurance (▶Zentralistisch,<br />

Seite 52): Noch vor vier Jahren arbeitete das Unternehmen<br />

mit drei verschiedenen Systemen – bis die<br />

operativen Abteilungen die<br />

Einführung einer zen tralen<br />

Vertragsdatenbank durchsetzten.<br />

Sie beinhaltet nicht<br />

nur mehrere Tausend Verträge,<br />

sondern auch Schadenakten<br />

oder Accounting-Dokumente<br />

– summa summarum<br />

rund 20 Millionen Vorgänge. Einzig das Vertragscontrolling<br />

läuft über andere Datenbanken.<br />

Schrei nach Transparenz.<br />

Wesentlicher Treiber für die Implementierung war<br />

die internationale Aufstellung der deutschen Tochter<br />

des US-Rückversicherers, insbesondere die enge<br />

Zusammenarbeit mit den Ver einigten Staaten und<br />

London. „Nicht an jedem Standort sitzt ein Spezialist,<br />

schon deshalb arbeiten wir sehr grenzüberschreitend<br />

zusammen“, erklärt Rechtsabteilungsleiter<br />

Klaus Schampel. Der unkomplizierte<br />

Datenbankzugriff von überall her, egal ob von den<br />

Standorten oder auf Reisen, sei ein entscheidender<br />

Effizienzvorteil. „Wir können per Knopfdruck<br />

sehen, wie viele Verträge es gibt, welche neue ange-<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 51


Unternehmen Vertragsmanagement<br />

US-Mutter gab Gas: In nur einem Jahr brachte ein<br />

Projektteam, zu dem auch Chefjurist Klaus Schampel gehörte,<br />

Documentum bei GenRe an den Start.<br />

legt wurden übers Jahr, und über die Einbindung<br />

von Outlook erledigen wir mit dem System beispielsweise<br />

auch das Fristenmanagement.“ Was<br />

sich GenRe geleistet hat, klingt schon sehr nach der<br />

Luxusklasse. Doch auch Schampel spricht weder<br />

vom Porsche noch vom Rolls Royce, sondern vom<br />

Hyundai – wenngleich mit einigen Extras.<br />

Auch wenn aus betriebswirtschaftlicher Sicht die<br />

Kostenvorteile eines Vertragsmanagements auf der<br />

Hand liegen, sind der Investitionsbereitschaft des<br />

Managements für ein solches Projekt meist Grenzen<br />

gesetzt. Oft genug konkurriert die Vertragssoftware<br />

ZUGRIFF WELTWEIT<br />

ERLEICHTERT<br />

„DIE ARBEIT.<br />

auch mit anderen IT-Projekten. GenRe etwa beschäftigt<br />

sich derzeit mit einem Mega-Projekt: ihre<br />

gesamte IT-Welt fit zu machen für die nächsten<br />

Jahrzehnte. Und auch Schirr macher berichtet, dass<br />

die Einführung des Vertragsmanagements bei Engel<br />

& Völkers in seiner heutigen Form so nicht geplant<br />

war, sondern noch ein Stück umfangreicher werden<br />

sollte. Doch dann kam eine andere riesige Investition:<br />

die firmenweite Einführung von SAP.<br />

Zentralistisch<br />

General Reinsurance AG<br />

Auf einen Blick:<br />

▸Prämieneinnahme der GenRe-Gruppe 2<strong>01</strong>2: rund sechs Milliarden US-Dollar<br />

▸elf Juristen in der globalen Rechtsabteilung tätig, davon drei in Deutschland<br />

▸internationale Reichweite: GenRe AG ist die deutsche Tochter der GenRe Corporation mit Sitz in<br />

Stamford, USA; zentrale Märkte: weltweit Leben- und Nicht-Leben-Rückversicherung mit<br />

Schwerpunkten USA und Europa<br />

Verträge im Unternehmen: In der zentralen Datenbank sind nicht nur Verträge, sondern auch<br />

Quotierungsunterlagen, Schadenakten und Buchhaltungsunterlagen abgelegt.<br />

Vertragscontrolling geschieht zusätzlich über andere Datenbanken. Dort finden sich etwa<br />

Musterklauseln für die abzuschließenden Rückversicherungsverträge und die von den<br />

Underwritern zu beachtenden internen Policies und Guidelines. Darauf wiederum haben alle<br />

Mitarbeiter Zugriff.<br />

Verträge in der Rechtsabteilung: Die Juristen benutzen wie die operativen Geschäftseinheiten<br />

eine eigene weltweit zentrale Datenbank. Das Vertragsmanagement-System Documentum<br />

des IT-Dienstleisters EMC ist in die GenRe-weite SAP-Software eingebettet. Der Impuls, eine<br />

solche Lösung einzuführen, kam nicht aus der Rechtsabteilung, sondern auf Initiative des<br />

Managements in den USA.<br />

Systemstart: 2009. Ein 16-köpfiges Team aus den Abteilungen Recht, Schaden, Personal,<br />

Kapitalanlage, IT, Finanzwesen und den operativen Bereichen hat in nur einem Jahr das System<br />

an den Start gebracht. Aktuell sind rund 20 Millionen Unterlagen inklusive Verträgen in<br />

Documentum gespeichert.<br />

Besonderheit: In Bezug auf Zugriffsrechte spielt Datenschutz bei GenRe – nicht zuletzt<br />

aufgrund ihrer US-Mutter – eine zentrale Rolle. Der Rückversicherer arbeitet nach dem<br />

‚Need to know-Prinzip‘.<br />

Akten vor Ablage.<br />

Tendenziell sind stark international tätige Unternehmen<br />

etwas mehr daran interessiert, in ein Vertragsmanagement<br />

zu investieren. Wie für GenRe<br />

war etwa für Osram ein wesentlicher Grund für die<br />

Einführung des Vertragsmanagement-Systems OVM<br />

der einfache weltweite Zugriff. Dahinter steckt aber<br />

vor allem, dass die begrenzten personellen Ressourcen<br />

gegenüber den stark gestiegenen Anforderungen<br />

im internationalen Umfeld eine neue Form der<br />

Unterstützung brauchen – schon um sich zeitraubende<br />

Routinejobs vom Hals zu schaffen.<br />

Bei Osram erfolgte die Einführung von OVM vor<br />

fünf Jahren zwar nach Plan, in der täglichen Arbeit<br />

kristallisierte sich dann aber ein Nutzen heraus, der<br />

die Juristen überraschte: „Wir haben gemerkt, dass<br />

für uns nicht nur das zunächst zentrale Thema<br />

Vertragsablage, sondern die Verwaltung täglicher<br />

Arbeitsakten fast ebenso wichtig ist“, sagt der<br />

erfahrene Syndikusanwalt Klaus Hornung, der das<br />

Osram-System mit eingeführt hat. Die Aktenverwaltung<br />

sei anfangs ein angenehmes Zusatztool gewesen,<br />

habe aber nicht im Mittelpunkt der Überlegungen<br />

gestanden. Doch gerade entstehende Verträge<br />

erzeugen aus Sicht der Rechtsabteilung die umfangreichsten<br />

Akten, weshalb deren Digitalisierung für<br />

die Osram-Juristen den größten Nutzen brachte:<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

52 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Unternehmen Vertragsmanagement<br />

Die Unterlagen sind einfach auffindbar und die Mitarbeiter<br />

können sich per Suchfunktion schnell einen<br />

Überblick über den aktuellen Stand verschaffen.<br />

Inzwischen wird die eigentliche Vertragsverwaltung<br />

in einem separaten, zentralen System abgewickelt.
Villeroy<br />

& Boch etwa fehlt diese elektronische<br />

Aktenanlage: „Wir suchen schon viel“, räumt<br />

Syndikusanwältin Elke Hoffmann ein. Dabei ist das<br />

Unternehmen mit seiner Vertragsdatenbank schon<br />

gut ausgerüstet. Sie beinhaltet aber erst die fertig<br />

verhandelten Verträge. Die Vertragsverwaltung erfolgt<br />

per Wiedervorlagefunktion in Zusammenarbeit<br />

mit den Fachabteilungen. Gerade dieses<br />

unterschied liche Vorgehen erhöht jedoch auch das<br />

Risiko sich widersprechender Vertragsklauseln.<br />

Villeroy & Boch hat dafür eine Lösung gefunden, die<br />

abseits des elektronischen Vertragsmanagements<br />

liegt: Der Porzellanhersteller mandatiert die Kanzlei<br />

Zenk, um solche Punkte in ihren geschlossenen Verträgen<br />

von externen Anwälten prüfen zu lassen (siehe:<br />

Rechtsabteilung sucht Kanzlei fürs Leben, S. 56).<br />

Risiken zu vermeiden ist für alle Unternehmen<br />

der entscheidende Grund, um in elektronisches Vertragsmanagement<br />

zu investieren. Fast noch wichtiger<br />

als vertragsimmanente Risiken sind dabei diejenigen,<br />

die die Regulierung mit sich bringt. Nicht<br />

zuletzt, um allen gesetzlichen Pflichten gerecht zu<br />

werden und Verstöße zu vermeiden, investieren Unternehmen<br />

in Vertragsmanagement-Software. „Wir<br />

leben im Zeitalter des Reporting und müssen deshalb<br />

schnell und einfach auswerten können“, bringt<br />

es Hornung auf den Punkt. Doch gerade hier hapert<br />

es noch in vielen Unternehmen, weil ihre Systeme<br />

genau diese komplexen analytischen Aufgaben nur<br />

bedingt leisten können.<br />

Erfahren<br />

Osram AG<br />

Vertragsmanagement die 2.:<br />

Fünf Jahre nach dem Start<br />

des elektronischen Vertragsmanagements<br />

OVM begleitet<br />

Osram-Jurist Klaus Hornung<br />

nun die Einführung einer neuen<br />

Version.<br />

Schwachstelle Analyse.<br />

Je größer die Komplexität des Systems, desto größer<br />

ist aber auch das Risiko, dass die Mitarbeiter es<br />

nicht akzeptieren. Jede Abteilung stellt an das<br />

System unterschiedliche Anforderungen, die<br />

Arbeits abläufe harmonieren nicht immer. „Die Onesize-fits-all-Lösung<br />

ist nicht der Garant für Akzeptanz.<br />

Wenn zu viel im System steckt, kann das auch<br />

abschreckend auf die Mitarbeiter wirken“, ist<br />

Hornung überzeugt.<br />

Was nützt der schönste, teuerste und schnellste<br />

Wagen, wenn die potenziellen Fahrer überfordert<br />

sind und ihn nicht fahren möchten? Immer wieder<br />

geben General Counsel hinter vorgehaltener Hand<br />

zu, dass ihre Unternehmen zwar etablierte Vertragsmanagement-Systeme<br />

haben, sie aber nur<br />

sporadisch genutzt oder im schlimmsten Fall vollständig<br />

ignoriert werden. Tatsächlich sind sich die<br />

Chefjuristen trotz aller Anforderungen und Träumereien<br />

bei keinem anderen Punkt so einig: In der<br />

Realität sind weniger PS häufig mehr.◀<br />

Auf einen Blick:<br />

▸Umsatz 2<strong>01</strong>2: 5,3 Milliarden Euro<br />

▸35.000 Mitarbeiter weltweit, rund 20 Juristen in Deutschland<br />

▸seit Juli 2<strong>01</strong>3 börsennotiert<br />

▸internationale Reichweite: weltweit aktiv; Kernmärkte Europa, Asien und USA<br />

Verträge im Unternehmen: Die Erstellung und Pflege von Standardverträgen obliegt den<br />

Fachabteilungen. Diese arbeiten mit einer Datenbank, auf die die Rechtsabteilung im Bedarfsfall<br />

Zugriff hat.<br />

Verträge in der Rechtsabteilung: Die rund 20 Juristen des Leuchtmittelherstellers arbeiten mit<br />

der Softwarelösung OVM von Alegri. Dafür eingesetzt wird der SharePoint-Server von Microsoft.<br />

Zentral ist dabei die Anlage von Beratungsakten für die internen Mandanten, sprich die<br />

Fachabteilungen. Werden Standardverträge in den Geschäftseinheiten abgeschlossen, kann auch<br />

der fertige Vertrag zu der Akte hinterlegt werden. Rechtssicheres Archivieren aller Verträge<br />

geschieht allerdings über die physische Aktenablage. Das gilt auch für Verträge mit gesellschaftsrechtlichem<br />

Charakter, die die Juristen für die tägliche Bearbeitung in OVM einpflegen<br />

und bearbeiten.<br />

Systemstart: Einführung von Alegri 1998, eine neue Version soll jetzt live gehen.<br />

Besonderheit: Zugriffsrechte können in der neuen Version von OVM nun bei der Aktenanlage<br />

individuell auf Ebene der Einzelpersonen festgelegt werden. Ein Aspekt, der mit dem Börsengang<br />

von Osram einen höheren Stellenwert erlangt hat.<br />

FOTO: STEFAN SCHMEROLD<br />

54 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Engagiert. Zielstrebig. Überzeugend.<br />

Wir gratulieren unseren drei neuen Partnern.<br />

Dr. Jens Günther | Arbeitsrecht | München<br />

Dr. David Quinke | Dispute Resolution | Düsseldorf<br />

Dr. Vera Rothenburg | Gesellschaftsrecht/M&A | Stuttgart<br />

www.gleisslutz.com<br />

Berlin | Düsseldorf | Frankfurt | Hamburg | München | Stuttgart | Brüssel


Unternehmen Mandatsausschreibung<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

56 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 11/13 <strong>01</strong>/14


Mandatsausschreibung Unternehmen<br />

Viele Menschen finden den Partner fürs Leben per Kontaktanzeige.<br />

Was fürs Privatleben gut ist, kann auch im Beruf nicht schaden. Oder?<br />

Die Schufa und Villeroy & Boch haben es ausprobiert und ein Mandat<br />

per Zeitungsanzeige ausgeschrieben.<br />

VON LAURA LOTZ<br />

Mittelständisches<br />

Unternehmen<br />

sucht engagierte Kanzlei zur Lösung<br />

all ihrer Probleme‘. Nein,<br />

ganz so allgemein darf er dann<br />

doch nicht klingen, der Text für eine<br />

Mandatsausschreibung per Zeitungsanzeige.<br />

Doch wie beschreibt man ein Problem,<br />

wenn man die wesentlichen Eckdaten gar nicht<br />

öffentlich nennen darf? Denn eine Anzeige generiert<br />

immer Aufmerksamkeit – möglicherweise auch von<br />

Leuten, von denen man es gar nicht möchte. Vor<br />

dieser Herausforderung stand Dr. Wulf Kamlah,<br />

Chefsyndikus der Schufa Holding AG, im Frühjahr<br />

2<strong>01</strong>3. Damals suchte die Kreditauskunft eine Kanzlei,<br />

die ihre Interessen im Marken-, Wettbewerbsund<br />

allgemeinen Zivilrecht dauerhaft vertritt.<br />

Kamlah arbeitet seit 17 Jahren für die Schufa,<br />

die Rechtsabteilung leitet er seit mittlerweile zehn.<br />

Bisher hat er sich externe Ratgeber in der Regel<br />

durch einen Pitch oder persönliche Empfehlungen<br />

geholt. „Doch irgendwann ist die Zeit reif für einen<br />

neuen Ansatz“, sagt der Chefsyndikus, der außerdem<br />

als of Counsel im Frankfurter Büro von SKW<br />

Schwarz arbeitet. Also beschloss die Rechtsabteilung,<br />

das neue Mandat per Anzeige in der juristischen<br />

Fachpresse auszuschreiben. Klingt einfach.<br />

War es aber nicht. Viele Stunden haben der Rechtsabteilungsleiter<br />

und seine Mitarbeiter über den Formulierungen<br />

gebrütet. Dass es so knifflig werden<br />

würde, eine passende Umschreibung zu finden, hatte<br />

niemand vorher gedacht. Denn die Syndizi mussten<br />

genau abwägen, wie konkret sie in einem derart<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 57


Unternehmen Mandatsausschreibung<br />

Keramik und Kredite<br />

Schufa und Villeroy & Boch<br />

in Zahlen<br />

Villeroy & Boch AG<br />

Gründung: 1748<br />

Hauptsitz: Mettlach, Saarland<br />

Mitarbeiter: 7.840<br />

Rechtsabteilung<br />

4 Juristen<br />

Leitung: Rainer Kuhn<br />

Aufgaben: sämtliche juristische<br />

Bereiche mit Ausnahme des<br />

Arbeitsrechts<br />

Schufa Holding AG<br />

Gründung: 1927<br />

Hauptsitz: Wiesbaden, Hessen<br />

Mitarbeiter: 700<br />

öffentlichen Rahmen werden konnten, ohne zu viel<br />

zu verraten. Am Ende einigten sie sich auf eine<br />

recht allgemein gehaltene Formulierung. Ein Beispiel:<br />

„Wir erwarten von dem Auftragnehmer eine<br />

umfassende Expertise sowie einen ausgezeichneten<br />

Überblick über die neuesten Entwicklungen“ – so<br />

weit, so allgemein.<br />

Einen ähnlichen Weg der Mandatsvergabe hatte<br />

der Porzellanhersteller Villeroy & Boch bereits 2<strong>01</strong>2<br />

gewählt. Gesucht wurde eine Kanzlei für Vertragsverwaltung<br />

und Vertragscontrolling<br />

– ebenfalls per Anzeige<br />

in der juristischen Fachpresse.<br />

DIE ZEIT IST REIF<br />

FÜR EINEN NEUEN<br />

„ANSATZ.<br />

In der Rechtsabteilung des<br />

Porzellanherstellers arbeiten<br />

vier Juristen, die sich um sämtliche<br />

rechtlichen Belange des<br />

Unternehmens mit Ausnahme<br />

des Arbeitsrechts kümmern<br />

(▶Kera mik und Kredite). Zu viel, um auch noch das<br />

Vertragsmanagement mit zu organisieren. Externe<br />

Partner gehen zudem neutral an die Arbeit, wenn<br />

sie an der Vertragsgestaltung an sich nicht mitgewirkt<br />

haben.<br />

Villeroy & Boch wollte eine Sozietät finden, die in<br />

der Beratung breit aufgestellt ist. „Die Verträge betreffen<br />

fast jedes Themengebiet. Mit einer hoch spezialisierten<br />

Kanzlei wäre uns nicht geholfen“, sagt<br />

Syndikusanwältin Elke Hoffmann. Der gesuchte Kooperationspartner<br />

sollte sowohl für die Eingabe und<br />

Archivierung der Verträge in die Datenbank verant-<br />

wortlich sein als auch für deren Über prüfung. „Wir<br />

haben zunächst mit Kanzleien gesprochen, mit denen<br />

wir schon in anderen Rechtsgebieten zusammenarbeiten.<br />

Die haben sich mit dem Thema allerdings<br />

schwer getan“, sagt Hoffmann.<br />

Und da die bisher mandatierten Sozietäten das<br />

gewünschte Gesamtpaket nicht bieten konnten,<br />

entschied sich Villeroy & Boch für die bisher kaum<br />

praktizierte Methode und schaltete eine Anzeige.<br />

Hoffmann, seit 1996 bei Villeroy & Boch, hatte zwar<br />

wenig Schwierigkeiten bei der<br />

Formulierung des Ausschreibungstextes.<br />

Ihre Suche nach einem<br />

„strategischen Partner zur<br />

Durchführung des Outsourcings<br />

der Vertragsverwaltung“ war<br />

kurz und knackig formuliert.<br />

Sie merkte jedoch schnell, dass<br />

es gar nicht so leicht war, einen<br />

geeigneten Kandidaten für das Projekt zu finden:<br />

Nach Veröffentlichung der Anzeige musste Hoffmann<br />

zunächst einmal zahlreiche Rückfragen von<br />

Kanzleien beantworten. Doch war wohl weniger der<br />

Anzeigentext als das Projekt an sich erklärungsbedürftig.<br />

„Viele Kanzleien konnten sich nicht so recht<br />

vorstellen, was wir wollen. Eine solche Zusammenarbeit<br />

mit sowohl juristischen Anforderungen als<br />

auch Verwaltungsaufgaben gibt es am Markt offensichtlich<br />

nicht“, sagt Hoffmann. Tatsächlich gibt es<br />

kaum vergleichbare Modelle, auch wenn beispielsweise<br />

die Deutsche Bank mit dem Outsourcing der<br />

Um eine Erfahrung reicher: Schufa-Rechtschef Wulf Kamlah war überrascht, wie schwierig es<br />

war, einen passenden und aussagekräftigen Text für die Mandatsausschreibung zu formulieren.<br />

Rechtsabteilung<br />

5 Juristen<br />

Leitung: Dr. Wulf Kamlah<br />

Aufgaben: u.a. Vertragsrecht,<br />

Produkt-, Projekt- und<br />

Vorhabenprüfungen,<br />

Beschwerden wegen<br />

Schufa-Eintrag<br />

FOTOS: TW KLEIN; VILLEROY & BOCH<br />

58 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Mandatsausschreibung Unternehmen<br />

Prozesse auf Noerr auch Verwaltungsaufgaben mit<br />

an die Kanzlei gegeben hat.<br />

Die Schufa hat sich zum einen aus rein praktischen<br />

Gründen für die Ausschreibung entschieden.<br />

„Man kommt bei markenrechtlichen Angelegenheiten<br />

schnell in den Streitwertbereich des Landgerichts<br />

und dann sind Inhousejuristen nicht mehr<br />

postulationsfähig“, sagt Kamlah. Hinzu kam, dass<br />

die Zusammenarbeit mit einer bisher mandatierten<br />

Kanzlei nicht mehr den gewünschten Erfolg brachte.<br />

In der Anzeige sah Kamlah auch die Gelegenheit,<br />

sich einen möglichst breiten Überblick über die am<br />

Markt vertretenen Kanzleien zu verschaffen – und<br />

so Kanzleien kennenzulernen, die sonst durchs Raster<br />

gefallen wären. „Bei einem klassischen Pitch<br />

trifft man ja schon eine gewisse Vorauswahl. Das<br />

wollten wir dieses Mal bewusst vermeiden“, sagt<br />

der Chefsyndikus (▶Suchmodus, Seite 60).<br />

Einige Kanzleien stiegen aus.<br />

Internationale Großkanzleien haben sich auf die<br />

Ausschreibungen nicht gemeldet – keine Überraschung,<br />

beschreiten die doch in der Regel andere<br />

Wege der Mandatsakquise. Zudem arbeiten sie mit<br />

einer ganz anderen Kostenstruktur. Bei den Bewer-<br />

bern handelte es sich in der Regel um klassische<br />

Mittelstandsberater, bei der Schufa zeigten auch<br />

Boutiquen Interesse. Die Resonanz war im Ergebnis<br />

jedoch überschaubar. Kamlah musste feststellen,<br />

dass nicht jeder Bewerber bereit war, ein so langwieriges<br />

Verfahren zu durchlaufen. Denn nach Eingang<br />

der Unterlagen schickte die Schufa zunächst<br />

noch einen Fragebogen, in dem die Rechtsabteilung<br />

die Problemstellung konkret schilderte und Lösungsansätze<br />

abfragte. „An dieser Stelle sind ein<br />

Auf der Suche nach einer<br />

neuen Kanzlei: Elke Hoffmann<br />

von Villeroy & Boch hat zunächst<br />

ihre Stammkanzleien auf das<br />

Projekt angesprochen, fand da<br />

jedoch nicht das, was sie suchte.<br />

ANZEIGE<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 59


Unternehmen Mandatsausschreibung<br />

paar Kanzleien ausgestiegen“, sagt Kamlah. Die<br />

Schufa hat von zehn Bewerbern schließlich drei<br />

zum Gespräch eingeladen. Und auch in diesen Gesprächsrunden<br />

„hat ein Bewerber deutlich gemacht,<br />

dass er es begrüßen würde, wenn das ungewöhnliche<br />

Verfahren jenseits bekannter Pitches nun zum<br />

Ende käme“, ergänzt er. Die Kanzlei hat den Zuschlag<br />

nicht bekommen. Kaum<br />

verwunderlich, war Kamlah<br />

doch auf der Suche nach einem<br />

Partner, für den das Schufa-<br />

Mandat mehr als nur ein nettes<br />

Zubrot ist.<br />

Entschieden hat sich die<br />

Kreditauskunftei daher für die<br />

anderen beiden Bewerber und<br />

das Mandat geteilt. Der Frankfurter SKW-Partner<br />

und IP-Spezialist Dr. Magnus Hirsch und Dr. Axel<br />

von Walter, Partner der Münchner Marken- und<br />

Wettbewerbsrechtspraxis von Beiten Burkhardt,<br />

werden künftig eng mit der Schufa-Rechtsabteilung<br />

zusammenarbeiten. Einen Interessenkonflikt wegen<br />

der Beauftragung seines Kollegen bei SKW Schwarz<br />

sieht Kamlah nicht. „Uns war wichtig, eine Kanzlei<br />

zu finden, für die wir ein wirklich interessanter<br />

Suchmodus<br />

Viele Wege führen zur richtigen Kanzlei. Entscheidend ist, wen man sucht –<br />

und wie schnell.<br />

Name<br />

Pitch/Beauty<br />

Contest<br />

Persönliche<br />

Empfehlung<br />

Anzeige in der<br />

Fachpresse<br />

VORTEILE<br />

+ für jedes Mandat geeignet<br />

+ Bewerberzahl von vornherein<br />

überschaubar<br />

+ genaue Vorgaben möglich<br />

+ für jedes Mandat geeignet<br />

+ Erfahrung des anderen Unternehmens<br />

gibt Sicherheit<br />

+ Mandatsbeziehung kann<br />

ohne großes Bewerbungsverfahren<br />

schnell zustande<br />

kommen<br />

+ vor allem für standardisiertes<br />

Geschäft und langfristige<br />

Mandatsbeziehung geeignet<br />

+ sämtliche Kanzleien werden<br />

angesprochen<br />

NACHTEILE<br />

DIE RESONANZ<br />

WAR EHER<br />

„ÜBERSCHAUBAR.<br />

- Vorauswahl wurde schon<br />

getroffen – andere Kanzleien<br />

fallen womöglich durchs Raster<br />

- zeitintensives Verfahren<br />

- Erfahrung des Empfehlenden kann<br />

subjektiv sein<br />

- problematisch, wenn für<br />

Unternehmen in anderem<br />

Rechtsgebiet tätig, kein Vergleich,<br />

muss nicht überall gleich gut<br />

aufgestellt sein<br />

- in Anzeigen nur bedingte<br />

Darstellung des Sachverhalts<br />

möglich<br />

- öffentliche Aufmerksamkeit auch<br />

außerhalb juristischer Fachkreise<br />

- Bewerberzahl könnte ausufern<br />

- unqualifizierte Bewerbungen<br />

- langwieriges Verfahren: nicht für<br />

eilige und sehr komplexe Mandate<br />

geeignet<br />

Mandant sind, und die dann auch das Quäntchen<br />

mehr an Service bietet“, sagt er.<br />

Den Zuschlag bei Villeroy & Boch bekam die<br />

Kanzlei Zenk – aus einem Pool von ebenfalls etwa<br />

zehn ernst gemeinten Bewerbungen. Partner Jan<br />

Dietze und Associate Daniela Schnell in Hamburg<br />

koordinieren seitdem die Zusammenarbeit mit dem<br />

Porzellanhersteller. Welche Anwälte<br />

kanzleiintern an dem Vertragsmanagementprojekt<br />

mitarbeiten,<br />

überlässt Villeroy & Boch der<br />

Kanzlei. Für Elke Hoffmann war<br />

jedoch wichtig, dass sie als Inhouse-Juristin<br />

feste Ansprechpartner<br />

hat, wenn es um Abstimmungen<br />

geht. „Ich muss wissen, an<br />

wen ich mich halten kann. Es kann nicht sein, dass<br />

ich erst die ganze Kanzlei durchtelefonieren muss,<br />

um beim zuständigen Anwalt zu landen“, sagt sie.<br />

Alternative für manche.<br />

Auch wenn beide Unternehmen mit ihrem eigenwilligen<br />

Ansatz erfolgreich waren – Mandatsausschreibungen<br />

per Zeitungsanzeige als Modell der Zukunft<br />

zu sehen, wäre sicher zu hoch gegriffen. Für große<br />

Konzerne sind die Verfahren, nicht nur bei eiligen<br />

und komplexen Angelegenheiten, schlicht zu zeitintensiv.<br />

Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer exzellenten<br />

Vernetzung und ihrer großen Erfahrung nicht<br />

darauf angewiesen, möglichst viele Kanzleien zu erreichen.<br />

Mittelständische Unternehmen, die einen<br />

Partner für dauerhafte Zusammenarbeit suchen,<br />

können an solche Anzeigen aber durchaus einen Gedanken<br />

verschwenden, denn möglicherweise finden<br />

sie so eine Kanzlei, die sie vorher gar nicht auf dem<br />

Schirm hatten: Villeroy & Boch hat mit Zenk eine<br />

Kanzlei mandatiert, mit der die Rechtsabteilung zuvor<br />

nicht zusammengearbeitet hat. Und auch die<br />

Schufa hat mit der Beauftragung von Beiten Burkhardt<br />

Kanzlei-Neuland betreten.<br />

Das Risiko, dass solche Unternehmen künftig mit<br />

einer Fülle an Bewerbungen überhäuft werden, hält<br />

sich demgegenüber in Grenzen. Schon im Ausschreibungstext<br />

lässt sich der Interessentenkreis,<br />

wenn gewünscht, eingrenzen. Und da es häufig um<br />

standardisierte Mandatsarbeit statt um komplexe<br />

Sachverhalte gehen dürfte, wird sich noch lange<br />

nicht jede Kanzlei melden. Denn das Mandat kann<br />

noch so interessant sein – wenn es sich für die<br />

Sozietät nicht rechnet oder die entsprechende<br />

Expertise fehlt, wird sie sich kaum um die Zusammenarbeit<br />

bemühen. Kamlah und Hoffmann sind<br />

mit den Resultaten ihrer Ausschreibungen jedenfalls<br />

zufrieden. Sie haben für ihre Unternehmen den<br />

richtigen Partner gefunden. Ob es eine Verbindung<br />

fürs Leben ist, wird sich zeigen. Aber das weiß man<br />

bei einer Kontaktanzeige ja nie.◀<br />

60 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Tagung<br />

Signale 2<strong>01</strong>4<br />

Talente managen und entwickeln<br />

20. Februar 2<strong>01</strong>4<br />

Bucerius Law School in Hamburg<br />

Die Tagung wird unterstützt von


P r o g<br />

09.30 Anmeldung, Eintragung<br />

für Workshops und<br />

Begrüßungskaffee<br />

Donnerstag, 20. Februar 2<strong>01</strong>4<br />

10.00<br />

Eröffnung und Begrüßung<br />

Birte Gall (Bucerius Law School) und<br />

Dr. Aled Griffiths (<strong>JUVE</strong> Verlag)<br />

10.10<br />

10.30<br />

Gute Personalarbeit setzt positive<br />

organisationale Energie frei<br />

Dr. Justus Julius Kunz (Universität St. Gallen)<br />

10.30<br />

10.50<br />

Plädoyer für Teilzeitpartner<br />

Dr. Susanne Theisen (McKinsey & Company)<br />

11.15<br />

12.45<br />

10.50<br />

11.15<br />

KAFFEEPAUSE<br />

danach Aufteilung in die Workshops<br />

ViER PARALLELE WoRKSHoPS/VoRTRÄGE/DiSKUSSioNEN<br />

1 2 3 4<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

Austausch HR-Profis und<br />

Kanzlei-Management<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

HR-Profis<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

Kanzlei-Management<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

Kanzlei-Management<br />

Bedeutungswandel:<br />

Die zukünftige Zusammenarbeit<br />

von HR-Abteilungen<br />

und Partnern<br />

Personalführung ist für Partner stets<br />

eine Zusatzaufgabe, für HR-Abteilungen<br />

ist es das Kerngeschäft. Knirscht<br />

es deshalb in der Zusammenarbeit?<br />

Wie Anwälte und Personalverantwortliche<br />

an einem Strang ziehen<br />

können.<br />

Impulsvortrag:<br />

Falk Schornstheimer<br />

(Lawyercoaching)<br />

Moderation:<br />

Tilman Metzger<br />

(Mediator und Coach)<br />

Fortbildung: Gestaltung<br />

und Aufbau einer<br />

Kanzlei-Akademie<br />

Wir diskutieren, wie Kanzleien die<br />

interne Aus- und Weiterbildung<br />

strukturieren können, sowohl für<br />

Fachthemen als auch für Soft Skills.<br />

Viele Schritte sind unabhängig von<br />

Größe und Budget möglich –<br />

Fallbeispiele und Fallstricke.<br />

Dr. Andrea Panzer-Heemeier<br />

(Arqis Rechtsanwälte)<br />

Wolfgang Troll (Noerr LLP)<br />

Moderation:<br />

Markus Lembeck (<strong>JUVE</strong> Verlag)<br />

Kein Widerspruch:<br />

Einheitliches System und<br />

große Flexibilität<br />

McKinsey hat sich für Up-or-out<br />

entschieden. Zugleich bietet das<br />

Beratungsunternehmen aber ein sehr<br />

hohes Maß an Arbeitszeitflexibilität<br />

auf allen Karrierestufen. Wie passt<br />

das zusammen?<br />

Dr. Susanne Theisen<br />

(McKinsey & Company)<br />

Moderation:<br />

Mathieu Klos (<strong>JUVE</strong> Verlag)<br />

organisationale Energie:<br />

Wie das Management<br />

gezielt das Kanzleipotenzial<br />

mobilisieren kann<br />

Produktive Organisationale Energie<br />

ist entscheidend für strategische<br />

Initiativen und die allgemeine<br />

Effizienz von Kanzleien. Sie zu<br />

managen ist eine Schlüsselführungsaufgabe<br />

der Partner.<br />

Dr. Justus Julius Kunz<br />

(Universität St. Gallen)<br />

Moderation:<br />

Birte Gall<br />

(Bucerius Law School)<br />

12.45<br />

13.45<br />

MiTTAGSPAUSE<br />

danach Aufteilung in die Workshops<br />

Die<br />

Referenten<br />

Dr. Nina Althoff<br />

Dr. Annette Bärwinkel<br />

Projektleitung Anwalt - Leiterin Alumni Relations,<br />

schaft für Menschenrechte Bucerius Law School<br />

und Vielfalt, Deutsches<br />

Institut für Menschenrechte<br />

Eva Flick<br />

Redakteurin,<br />

<strong>JUVE</strong> Verlag<br />

Birte Gall<br />

Geschäftsführerin<br />

Bucerius Education GmbH<br />

an der Bucerius Law<br />

School<br />

Heidi K. Gardner<br />

Assistant Professor of<br />

Business Administration,<br />

Harvard Business School<br />

Dr. Aled Griffiths<br />

Chefredakteur,<br />

<strong>JUVE</strong> Verlag<br />

Markus Hartung<br />

Direktor, Bucerius Center<br />

on the Legal Profession<br />

Mathieu Klos<br />

Leitender Redakteur,<br />

<strong>JUVE</strong> Verlag<br />

Dr. Justus Julius Kunz<br />

Mitglied der<br />

Geschäftsleitung<br />

energy factory,<br />

Universität St. Gallen


a m m<br />

13.45<br />

15.15<br />

DREi PARALLELE WoRKSHoPS<br />

1 2 3<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

Austausch HR-Profis und<br />

Kanzlei-Management<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

HR-Profis<br />

TEiLNEHMERFoKUS<br />

Kanzlei-Management<br />

Diversity: Konkretisierung<br />

eines politischen Leitbilds<br />

Wenn Mandanten Diversity zum<br />

Kriterium für eine Mandatsvergabe<br />

machen, wird die Vielfalt des eigenen<br />

Teams plötzlich sehr wichtig. Welche<br />

Schritte sind nötig, welche sind<br />

möglich, um das Schlagwort im<br />

Kanzleialltag umzusetzen.<br />

Dr. Nina Althoff<br />

(Deutsches Institut für<br />

Menschenrechte)<br />

Dr. Tobias Traupel<br />

(Leitender Ministerialrat,<br />

Wirtschaftsministerium NRW)<br />

Moderation:<br />

Markus Lembeck (<strong>JUVE</strong> Verlag)<br />

Vernetzung:<br />

Aufbau und Pflege eines<br />

Alumninetzwerks<br />

Die Vorteile eines Alumniprogramms<br />

liegen für Beratungsgesellschaften<br />

auf der Hand. Aber hohe interne<br />

Erwartungen und der bürokratische<br />

Aufwand schrecken viele ab, das<br />

Projekt in Angriff zu nehmen.<br />

Erfahrungsberichte und konkrete<br />

Vorschläge, um diese Mammutaufgabe<br />

zu bewältigen.<br />

Dr. Annette Bärwinkel<br />

(Bucerius Law School)<br />

Andreas Späne (Booz & Company)<br />

Moderation:<br />

Eva Flick (<strong>JUVE</strong> Verlag)<br />

Feedback-Kultur:<br />

Dialog fördert die unternehmerischen<br />

Ziele<br />

Eine konsistente Förderung von<br />

Feedback muss alle Hierarchie-<br />

Ebenen einschließen. Leider können<br />

nicht einmal Associates mit<br />

regelmäßigen Rückmeldungen<br />

rechnen. Tatsache ist, dass jede<br />

Kanzlei mit der Schaffung einer<br />

Feedback-Kultur die Umsetzung ihrer<br />

unternehmerischen Ziele fördert.<br />

Jörg Thierfelder<br />

(Egon Zehnder International)<br />

Dr. Norbert Sack<br />

(Egon Zehnder International)<br />

15.15<br />

15.45<br />

KAFFEEPAUSE<br />

anschließend<br />

15.45<br />

PLENUM – VoRTRAG iN ENGLiSCHER SPRACHE<br />

Teamarbeit: Ökonomische Argumente für bessere Kooperation in der Kanzlei<br />

Anwälte müssen sich einerseits immer stärker spezialisieren und andererseits dem Mandantenwunsch nach komplexer,<br />

rechtsgebietsübergreifender Beratung entsprechen. Mit integrierter Teamarbeit (collaboration) kann die Spannung<br />

zwischen diesen beiden Polen überwunden werden. Der Vortrag beschreibt typische Anforderungen an die Teamarbeit in<br />

Kanzleien und belegt mit empirischen Daten den Nutzen, den Anwälte und ihre Kanzleien daraus ziehen.<br />

Prof. Heidi K. Gardner<br />

(Harvard Business School) per Video-Link (in englischer Sprache)<br />

Moderation der anschließenden Disk ussion: Markus Hartung (Bucerius CLP)<br />

17.00<br />

ABSCHLUSS<br />

Markus Lembeck<br />

Leitender Redakteur,<br />

<strong>JUVE</strong> Verlag<br />

Tilman Metzger<br />

Mediator und Coach,<br />

Tilman Metzger GmbH<br />

Dr. Andrea<br />

Panzer-Heemeier<br />

Partnerin,<br />

Arqis Rechtsanwälte<br />

Dr. Norbert Sack<br />

Partner, Egon Zehnder<br />

International<br />

Falk Schornstheimer<br />

Geschäftsführer,<br />

Lawyercoaching<br />

Andreas Späne<br />

Geschäftsführer &<br />

Verantwortlicher Partner<br />

GSA Alumni Relations,<br />

Booz & Company GmbH<br />

Dr. Susanne Theisen<br />

Director of CSS Personnel,<br />

McKinsey & Company<br />

Jörg Thierfelder<br />

Partner, Egon Zehnder<br />

International<br />

Dr. Tobias Traupel<br />

Leitender Ministerialrat,<br />

Gruppenleiter Wirtschaftsrecht,<br />

Wirtschaftsministerium<br />

NRW<br />

Wolfgang Troll<br />

Leiter Personal,<br />

Noerr LLP


Anmeldung<br />

Signale 2<strong>01</strong>4, die gemeinsame Tagung des Bucerius Center on the Legal Profession und des <strong>JUVE</strong> Verlags richtet sich exklusiv an die Partner und Mitarbeiter in<br />

Kanzleien, die für strategische Personalthemen zuständig sind.<br />

Vorname / Name<br />

Kanzlei<br />

Straße / Hausnummer<br />

Ihre verbindliche Anmeldung und Anfragen richten Sie bitte an:<br />

Eva Wolff<br />

<strong>JUVE</strong> Verlag · Sachsenring 6 · 50677 Köln<br />

T: 0221 – 913 88 043 · F: 0221 – 913 88 <strong>01</strong>8 · E: Signale2<strong>01</strong>4@juve.de<br />

Teilnahmebestätigung und Rechnung erhalten Sie<br />

von der Bucerius Education GmbH.<br />

PLZ / Ort<br />

E-Mail<br />

Telefon<br />

Unterschrift<br />

Als Teilnehmer der Tagung Signale 2<strong>01</strong>4 sind Sie herzlich ein geladen, am Abend des<br />

20. Februar 2<strong>01</strong>4 an der Preisverleihung azur-Awards mit anschließender Feier<br />

teilzunehmen. Die Einladungen hierfür erhalten Sie separat Anfang Dezember 2<strong>01</strong>3.<br />

4<br />

Teilnahmebetrag<br />

Teilnahmebetrag für 1 Person: € 350 zzgl. MwSt.<br />

Teilnahmebetrag pro Person bei der Teilnahme<br />

von 3 und mehr Personen aus derselben Organisation: € 300 zzgl. MwSt.<br />

Veranstaltungsort<br />

Bucerius Law School · Jungiusstr. 6 · 20355 Hamburg<br />

Frühbucherangebot für Anmeldungen<br />

bis einschließlich 30. November 2<strong>01</strong>3<br />

Teilnahmebetrag für 1 Person: € 300 zzgl. MwSt.<br />

Teilnahmebetrag pro Person bei der Teilnahme<br />

von 3 und mehr Personen aus derselben Organisation: € 285 zzgl. MwSt.<br />

Bitte nennen Sie uns bei Ihrer Anmeldung die beiden Workshops, an denen<br />

Sie teilnehmen möchten.<br />

Teilnahmebedingungen<br />

Signale 2<strong>01</strong>4, die gemeinsame Tagung des Bucerius Center on the Legal Profession und des <strong>JUVE</strong> Verlags<br />

richtet sich exklusiv an die Partner und Mitarbeiter in Kanzleien, die für strategische Personalthemen<br />

zuständig sind.<br />

Der Teilnahmebetrag für diese Veranstaltung (inklusive Mittagessen und Pausengetränke) pro Person<br />

zzgl. MwSt. ist nach Erhalt der Rechnung fällig. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine<br />

Bestätigung. Die Stornierung (nur schriftlich) ist bis 14 Tage vor Veranstaltungsbeginn kostenlos<br />

möglich, danach wird die Hälfte des Teilnahmebetrages erhoben. Bei Nichterscheinen oder<br />

Stornierung am Veranstaltungstag wird der gesamte Teilnahmebetrag fällig. Gerne akzeptieren wir<br />

ohne zusätzliche Kosten einen Ersatzteilnehmer. Programmänderungen aus dringendem Anlass<br />

behält sich der Veranstalter vor.<br />

Auf dem Gelände der Bucerius Law School sind keine Parkplätze vorhanden, bitte nutzen Sie die<br />

Parkhäuser des CCH Kongresszentrums.


Namen+Nachrichten Recht<br />

London und Brüssel<br />

gegen Bankenkartell<br />

Gericht öffnet Tür für Schadensersatz klagen,<br />

EU- Kommission verhängt Rekordstrafe<br />

Marcus Jung<br />

Redakteur<br />

KOMMENTAR<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

Trügerische Ruhe: In London müssen sich die Banken neuen Vorwürfen stellen.<br />

BANK- UND KREDITRECHT Der Skandal um die<br />

Manipulation des Referenzzinssatzes<br />

Libor zieht immer weitere Kreise. Nach<br />

der Entscheidung eines Gerichts in London<br />

vom November könnten die Vorwürfe<br />

gegen Großbanken auch relevant für deren<br />

Derivategeschäfte mit Firmenkunden<br />

sein. Das Urteil des britischen Court of<br />

Appeal könnte zahlreichen Firmenkunden<br />

den Weg für Schadensersatzklagen ebnen,<br />

die durch die Manipulation der Referenzzinssätze<br />

durch das Großbankenkartell geschädigt<br />

wurden.<br />

Vergeblich hatten die Deutsche Bank<br />

und die britische Bank Barclays vor dem<br />

Berufungsgericht in London versucht, die<br />

Manipulationsvorwürfe aus zwei separaten<br />

Gerichtsverfahren über die möglichen<br />

Beratungsfehler beim Verkauf von Swap-<br />

Produkten herauszuhalten. Beide Häuser<br />

gehören der Gruppe von Instituten an, die<br />

systematisch Absprachen getroffen haben,<br />

um die Referenzzinssätze in ihrem Sinne<br />

zu beeinflussen.<br />

In dem Prozess verklagt die Deutsche<br />

Bank das indische Unternehmen Unitech<br />

Global auf Rückzahlung eines Kredits.<br />

Unitech hatte seinerseits Vorwürfe erhoben,<br />

beim Kauf von Swap-Produkten<br />

falsch beraten worden zu sein und seine<br />

Argumentation mit den Vorwürfen über<br />

Manipulationen von Zinssätzen verknüpft.<br />

In Medienberichten zeigte sich die Deutsche<br />

Bank enttäuscht von der Entschei-<br />

dung des Court of Appeal. Das Vorgehen<br />

von Unitech sei ein Versuch, sich vor den<br />

Zahlungsverpflichtungen zu drücken und<br />

von den Schulden abzulenken.<br />

Doch das Gericht sieht die Erkenntnisse<br />

über die Manipulation des Libor auch<br />

für diesen Fall als relevant an. Die Prozesse<br />

sollen zum Jahresbeginn 2<strong>01</strong>4 starten.<br />

Der Vorsitzende Richter zeigte sich verwundert,<br />

dass die Banken nicht auf die<br />

Berücksichtigung des Libor-Komplexes<br />

vorbereitet waren.<br />

Sollte das Londoner Verfahren in anderen<br />

Jurisdiktionen Nachahmer finden,<br />

sind die weltweiten Auswirkungen auf die<br />

Kreditvergabe und der Verkauf von Derivateprodukten<br />

durch die beteiligten Großbanken<br />

nicht absehbar.<br />

Harte Fakten hat dagegen die EU-Kommission<br />

nach monatelangen Ermittlungen<br />

geschaffen. Anfang Dezember verhängten<br />

die Wettbewerbshüter wegen der Manipulation<br />

des Libor und weiterer Zinssätze<br />

eine Rekordstrafe in der Geschichte der<br />

EU-Kommission. Über 1,7 Milliarden Euro<br />

müssen neben der Deutschen Bank noch<br />

die Royal Bank of Scotland, die Citigroup<br />

und JP Morgan zahlen. Die Schweizer<br />

Großbank UBS und Barclays wurden nicht<br />

bestraft, weil sie die Kartellwächter auf<br />

die Manipulationen hingewiesen hatte. In<br />

dem Gesamtkomplex sind weltweit bislang<br />

Geldstrafen von mehr als 3,7 Milliarden<br />

US-Dollar verhängt worden. (mj)<br />

Weiße Salbe<br />

Die Haftungsspirale ist überdreht. Das zeigt die<br />

Diskrepanz zwischen den Forderungen und den<br />

Vergleichssummen, mit denen nun zwei große<br />

Streitkomplexe zu Ende gegangen sind. Über 20<br />

Millionen Euro erhält der Freistaat Sachsen von<br />

dem D&O-Versicherer AIG und den Ex-Vorständen<br />

der SachsenLB, mindestens 11 Millionen Euro sind<br />

in früheren Vergleichen geflossen. Angeblich über<br />

150 Millionen Euro zahlt ThyssenKrupp an die<br />

Deutsche Bahn, um sich im sogenannten Schienenkartell<br />

freizukaufen.<br />

Auf den ersten Blick viel Geld. Von vornherein war<br />

klar, dass die beklagten Ex-Manager persönlich<br />

nie im Leben für den Schaden aufkommen können.<br />

Zumal der Freistaat zunächst 200 Millionen<br />

Euro gefordert hatte und der mögliche Schaden<br />

der Bahn wegen Absprachen der ,Schienenfreunde’<br />

sich auf bis zu 850 Millionen Euro beläuft.<br />

Dass die Klagen auch auf die Deckungssummen<br />

der D&O-Police abzielen, ist ein offenes Geheimnis.<br />

Zumindest die Deckung, die mittlerweile häufig<br />

im niedrigen dreistelligen Millionenbereich<br />

liegt, soll für Kompensation sorgen. Für so manchen<br />

Vorstand ist es die erste Handlung, Gutachten<br />

zu Verfehlungen des Vorgängers einzuholen,<br />

um sich selbst abzusichern und etwas für die<br />

eigene Reputation zu tun.<br />

Ob den Unternehmen mit den Policen gedient ist,<br />

ist dagegen fraglich. Oft haben sie die Wirkung<br />

einer weißen Salbe. Die schnelle und unkomplizierte<br />

Schadensregulierung misslingt häufig. Die<br />

Assekuranz hat einen langen Atem und will eine<br />

Klärung durch die Zivil- und Strafgerichte. Langwierige<br />

Prozesse verhindern eine rasche Lösung.<br />

Und auf Vergleiche lassen sich die Versicherer nur<br />

ein, wenn sie die Konditionen diktieren können.<br />

So gerät der Fall SachsenLB, immerhin der erste<br />

größere beendete D&O-Haftungsfall im Landesbankensektor,<br />

am Ende für den Freistaat sogar zu<br />

einem Minus-Geschäft: Alleine für seine Anwälte<br />

und Wirtschaftsprüfer muss der Steuerzahler 44<br />

Millionen Euro zahlen. Von Kompensation kann da<br />

keine Rede mehr sein.<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 65


Recht Namen+Nachrichten<br />

INTERVIEW<br />

„Die Koalitionspläne belasten<br />

Hauptversammlungen”<br />

Hans-Ulrich Wilsing über die Neuregelungen zur Managervergütung im Koalitionsvertrag<br />

<strong>JUVE</strong>: Schwarz-Rot will Managergehälter regeln.<br />

Welche Auswirkungen werden die Neuregelungen<br />

in der Praxis haben?<br />

Dr. Hans-Ulrich Wilsing: Bereits vor Kurzem<br />

sind Neuregelungen zur Vorstandsvergütung im<br />

Corporate Governance Kodex in Kraft getreten,<br />

sie werden sicherlich Auswirkungen auf die Vergütungssysteme<br />

haben. Die Maximalvergütungen<br />

werden sinken, während die Zielvergütungen<br />

steigen werden. Die durch die neuen<br />

Kodexregelungen gegebene Transparenz wird<br />

die Spielräume zwischen Zielvergütung und<br />

Maximalvergütung erkennen lassen. Die nun<br />

von der Koalition beabsichtigte bindende Entscheidung<br />

der Hauptversammlung über die Vergütungssysteme<br />

dürfte dagegen vor allen Dingen<br />

die Hauptversammlungs-Debatten<br />

komplizierter und langwieriger machen.<br />

Wie gravierend ist das aus Ihrer Sicht?<br />

Das beabsichtigte bindende Votum der Hauptversammlung<br />

führt zu einer weiteren Einschränkung<br />

der Befugnisse des Aufsichtsrats. Zwar<br />

kann man sagen, dass die Eigentümer dann<br />

Hans-Ulrich Wilsing, Corporate-Partner bei<br />

Linklaters<br />

direkt über das Vergütungssystem entscheiden.<br />

Das haben sie aber indirekt durch die Wahl der<br />

Aufsichtsräte bislang schon getan. Hinzu<br />

kommt, dass der erst jüngst gesetzlich eingeführte<br />

konsultative Say und Pay von der großen<br />

Mehrzahl aller börsennotierten Unternehmen<br />

praktiziert worden ist. Die nunmehr bindende<br />

Vergütungsentscheidung der Hauptversammlung<br />

wird dagegen ein Reizthema darstellen,<br />

das die Hauptversammlungs-Debatte im Ergebnis<br />

belastet und in die Länge ziehen wird.<br />

Aber stellt das nicht eine Stärkung der Aktionärsrechte<br />

dar?<br />

Rein dogmatisch betrachtet ja. Aber praktische<br />

Gründe sprechen klar dagegen. Es ist mit dem<br />

ARUG gerade gelungen, die Hauptversammlungen<br />

zu entschlacken. Nun wird es zu neuen<br />

Debatten kommen, die selten einen echten<br />

Erkenntnismehrwert bringen werden.<br />

Es soll auch mehr Transparenz bei der Managervergütung<br />

geben. Sehen Sie hier Fortschritte?<br />

Die jüngsten Kodexregelungen zur Vorstandsvergütung<br />

haben unter anderem das Ziel, die<br />

Vorstandsvergütung transparenter zu machen.<br />

Man wird beobachten müssen, wie diese Regelungen<br />

in den kommenden Jahren greifen und<br />

ob sie tatsächlich mehr Transparenz und Vergleichbarkeit<br />

im Bereich der Vergütung von Vorständen<br />

bringen.<br />

<br />

Das Gespräch führte Volker Votsmeier.<br />

Spielzeugzug elektrisiert die Szene<br />

Grundsatzurteil des BGH stärkt Rechte von Designern auch für angewandte Werke<br />

URHEBERRECHT Auch die Gestaltung von Gebrauchsgegenständen<br />

ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Das hat der Bundesgerichtshof<br />

(BGH) entschieden und einer Spielzeugdesignerin<br />

recht gegeben (Az. I ZR 143/12).<br />

Bislang galt bei Designs der Grundsatz:<br />

Wenn man auch ein Geschmacksmuster<br />

hätte eintragen können, wie dies bei Werken<br />

für den industriellen Gebrauch üblich<br />

ist, gelten für den urheberrechtlichen<br />

Schutz strengere Voraussetzungen. Diesen<br />

Grundsatz hat der BGH nun gekippt. Auch<br />

Designs, also sogenannte Werke der angewandten<br />

Kunst, müssen zukünftig nur die<br />

Voraussetzungen für urheberrechtlichen<br />

Schutz erfüllen, die auch an zweckfreie<br />

Werke der Kunst geknüpft sind.<br />

Geklagt hatte eine Designerin, die für einen<br />

Geburtstagszug aus Holz urheberrechtliche<br />

Ansprüche beim Spielzeughersteller<br />

Gollnest & Kiesel (Goki) angemeldet hatte.<br />

Für die Gestaltung hatte die Designerin ursprünglich<br />

200 Euro erhalten, der Zug entwickelte<br />

sich jedoch zu einem erfolgreichen<br />

Produkt. Die Designerin wollte daher eine<br />

Umsatzbeteiligung erreichen. Das Oberlandesgericht<br />

Schleswig muss nun prüfen, ob<br />

sie eine zusätzliche Vergütung verlangen<br />

kann. Der BGH hatte dies aufgrund des<br />

neuen Geschmacksmusterrechts aus 2004<br />

prinzipiell bejaht, auch wenn das Werk nur<br />

eine geringe Schöpfungshöhe aufweist.<br />

Das Grundsatzurteil sorgt für einige<br />

Kontroversen in der Szene. „Die Entschei-<br />

dung des BGH verursacht eine Fülle neuer<br />

Probleme und schafft für banale Gestaltungen<br />

einen überbordenden Schutz“, meint<br />

Dr. Constantin Kurtz, IP-Partner bei Klaka<br />

in Düsseldorf. „Die Entscheidung aus Karlsruhe<br />

hat gravierende Auswirkungen auf die<br />

wirtschaftliche Nutzung von gewöhnlichen,<br />

industriell gefertigten Erzeugnissen“, warnt<br />

er. Produzierende Unternehmen, so der IP-<br />

Rechtler, müssten zukünftig darauf achten,<br />

sich von den Designern auch die Urheberrechte<br />

abtreten zu lassen. Sascha Faber von<br />

der Kanzlei Volke 2.0 hält jedoch dagegen:<br />

„Auf dieses Urteil haben die Designer lange<br />

gewartet. Jetzt ist ein Schutz der eigenen<br />

Werke auch deutlich leichter über das Urheberrecht<br />

möglich.“ (cb)<br />

FOTOS: LINKLATERS; ANDREAS ANHALT<br />

66 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Namen+Nachrichten Recht<br />

Schneller Abschied vom Parkett<br />

Kehrtwende des BGH: Frosta erkämpft mit Mayrhofer einfacheren Börsenrückzug<br />

und kippt geltende Rechtsprechung<br />

Im Blick: Nach der BGH-Entscheidung müssen<br />

Aktionäre den Kursverlauf noch genauer verfolgen.<br />

AKTIENRECHT Unternehmen können sich<br />

künftig einfacher von der Börse zurückziehen.<br />

Sie müssen ihren Aktionären bei<br />

einem sogenannten Delisting kein Angebot<br />

für eine Barabfindung mehr machen. Dies<br />

entschied der Bundesgerichtshof (BGH)<br />

und kippte seine mehr als elf Jahre alte<br />

,Macrotron'-Rechtsprechung, nach der<br />

Kleinaktionären beim Rückzug von der<br />

Börse in jedem Fall eine Abfindung<br />

zusteht. Ein Delisting beeinträchtige<br />

das Eigentumsrecht von Aktionären<br />

nicht, so der 2. Zivilsenat.<br />

(Az.: II ZB 26/12)<br />

Ausgangspunkt für die Kehrtwende<br />

war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

(BVerfG)<br />

vom Juli 2<strong>01</strong>2 in zwei anderen<br />

Fällen. Damals hatten die Verfassungsrichter<br />

entschieden, dass der<br />

Abschied vom Regulierten Markt<br />

das Eigentumsrecht der Aktionäre<br />

grundsätzlich nicht berührt und<br />

Unternehmen deshalb nicht zwingend<br />

Abfindungen anbieten müssen.<br />

Vor dem BGH ging es nun um<br />

den Fall des Tiefkühlkostherstellers<br />

Frosta. Das Unternehmen hatte<br />

sich 2<strong>01</strong>1 vom Regulierten Markt<br />

in Berlin zurückgezogen und war<br />

in den Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

gewechselt. Zwei Aktionäre<br />

des Unternehmens forderten nach dem<br />

sogenannten Downlisting eine Barabfindung,<br />

scheiterten aber in allen Instanzen.<br />

Der BGH wies die Klagen nun mit Blick auf<br />

die BVerfG-Entscheidungen zurück.<br />

Der Zivilsenat ging allerdings weiter<br />

und stellte klar, dass beim Downlisting<br />

weder aus verfassungsrechtlicher Sicht,<br />

noch aus einer zivilrechtlichen Gesamtanalogie<br />

eine Pflicht zum Barabfindungsangebot<br />

bestehe. Damit müssten Firmen<br />

nun generell beim Ende der Börsennotiz<br />

keine Barabfindung anbieten und nicht<br />

nur beim Rückzug vom Regulierten Markt.<br />

Für ein Delisting brauche es daher künftig<br />

nicht mehr der Zustimmung der Hauptversammlung.<br />

Ob ein Unternehmen an der Börse notiert<br />

ist, sei eine schlichte Ertrags- und<br />

Handelschance und kein Wert für sich, so<br />

das Urteil. Aktionäre hätten schließlich<br />

auch bei einem Delisting noch ausreichend<br />

Zeit, die Aktien zu verkaufen. (RB, NP)<br />

Vertreter Aktionäre<br />

Gerhard Bienerth (Starnberg) – für Uwe Böhm<br />

Dreier Riedel (Düsseldorf): Toni Riedel – für<br />

Eleonore Sachs<br />

Keller & Mennemeyer (Karlsruhe): Hans-Eike<br />

Keller (BGH-Anwalt)<br />

Vertreter Frosta<br />

Mayrhofer & Partner (München): Dr. Alexander<br />

Thomas<br />

Cornelie von Gierke (Karlsruhe; BGH-Anwältin)<br />

Bundesgerichtshof Karlsruhe, II. Zivilsenat<br />

Prof. Dr. Alfred Bergmann<br />

Mit seiner jetzigen Entscheidung stärkt der BGH<br />

vor allem die Position der Unternehmen, die<br />

sich für einen möglichen Börsenrückzug entscheiden.<br />

Der Umfang der Entscheidung kam<br />

selbst für Konzernberater wie Dr. Christian<br />

Eichner unerwartet: „In der Sache und systematisch<br />

gesehen ist es konsequent und richtig,<br />

vom Umfang her allerdings überraschend“, so<br />

der Partner von Allen & Overy. „Der BGH hätte<br />

sich nur mit dem Downgrading, also dem Übergang<br />

vom regulierten Markt in ein qualifiziertes<br />

Segment des Freiverkehrs, beschäftigen müssen,<br />

nicht aber mit dem Delisting.“ Auch Gleiss<br />

Lutz-Partner Dr. Michael Arnold begrüßt, dass<br />

endlich Rechtssicherheit geschaffen wurde: „Es<br />

war nicht vorauszusehen, dass der BGH eine so<br />

Analyse<br />

klare und umfassende Entscheidung fällen würde“,<br />

sagt der Stuttgarter Gesellschaftsrechtler.<br />

Denn der BGH macht sich die Argumentation der<br />

Verfassungsrichter zu eigen, die klargestellt<br />

haben, dass die tatsächliche Handelbarkeit<br />

einer Aktie lediglich die Veräußerungschancen<br />

am Markt betreffe. Aktionäre, so das BGH-Urteil,<br />

hätten schließlich auch bei einem Delisting noch<br />

ausreichend Zeit, die Aktien zu verkaufen. Wer<br />

sich unter diesen Voraussetzungen entscheidet,<br />

stehe zudem nicht schlechter da als bei einem<br />

Abfindungsangebot. Für sogenannte Berufskläger<br />

wird es künftig deutlich schwerer, Geld<br />

zu erstreiten. Sie können nur noch einen Widerruf<br />

gegen den Rückzug einlegen und müssen<br />

dafür nach Ansicht von Aktienrechtlern sogar<br />

einen Wechsel des Rechtswegs in Kauf nehmen.<br />

Trotz der zu erwartenden Zunahme von<br />

Delistings dürfe man laut Allen & Overy-Partner<br />

Eichner aber auch die Nachteile nicht unterschätzen:<br />

„Der Aktionärskreis einer nicht<br />

börsennotierten Gesellschaft ist weniger transparent,<br />

was gerade dann kritisch sein kann,<br />

wenn man bestimmte Mehrheitsschwellen erreichen<br />

möchte“, so der Gesellschaftsrechtler.<br />

Doch die Unternehmen haben auch mehr Handlungsoptionen.<br />

„Die aktuelle Entscheidung<br />

macht das Delisting kalkulierbarer und schneller“,<br />

meint Gleiss-Anwalt Arnold, „es bietet nun<br />

je nach Zielsetzung eine für das Going Private<br />

noch interessantere Alternative zum Squeezeout<br />

mit Spruchverfahren.“<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 67


Recht Namen+Nachrichten<br />

Ein Ende mit Schrecken<br />

Clifford Chance und Friedrich Graf von Westphalen begleiten Vergleich mit Ex-Vorständen<br />

D&O/MANAGERHAFTUNG Der Freistaat Sachsen<br />

hat eine überraschend schnelle Lösung<br />

in den Vorstandsklagen bei der SachsenLB<br />

gesucht. Das Bundesland erhält aus einem<br />

Vergleich mit vier Ex-Vorständen der Landesbank<br />

sowie dem D&O-Versicherer AIG<br />

knapp 21 Millionen Euro. Die Bankmanager<br />

zahlen außerdem einen Eigenanteil in<br />

nicht bekannter Höhe. Damit endeten die<br />

anhängigen Zivilklagen und zwei Schiedsverfahren.<br />

In dem Komplex verlangte das Land<br />

von der ehemaligen Führungsriege der<br />

Schicksalsort: In der heutigen Sachsenbank<br />

fielen folgenreiche Entscheidungen.<br />

SachsenLB knapp 200 Millionen Euro<br />

Schadensersatz. Der Freistaat warf ihr<br />

vor, ihre Pflichten mit riskanten Kapitalmarktinvestitionen<br />

verletzt und damit die<br />

Schieflage der Landesbank während der<br />

Finanzkrise herbeigeführt zu haben.<br />

Bei den vier Ex-Vorständen handelt<br />

es sich um Herbert Süß, Stefan Leusder,<br />

Werner Eckert und Yvette Bellavite-Hövermann.<br />

Süß war zwischen 2005 und 2007<br />

Vorstandsvorsitzender der SachsenLB.<br />

Laut einer Presseerklärung reagierte der<br />

Freistaat auf die Anregungen der Zivilgerichte<br />

in Leipzig und Frankfurt, die seit<br />

2<strong>01</strong>0 andauernde Auseinandersetzung im<br />

Wege eines Vergleichs zu beenden. Von<br />

dem Vergleich ausgenommen sind die Ex-<br />

Vorstände Hans-Jürgen Klumpp, Dr. Michael<br />

Weiss und Rainer Fuchs. Die gegen<br />

sie geführten Vorstandsklagen hatte das<br />

Landgericht vor einige Wochen abgelehnt.<br />

Bereits im Frühjahr hatte sich Sachsen<br />

mit zwei nachrangigen D&O-Versicherern<br />

auf einen Vergleich geeinigt und auch eine<br />

außergerichtliche Lösung mit dem früheren<br />

SachsenLB-Manager Gerrit Raupach<br />

erzielt. Wie jüngst bekannt wurde, hat der<br />

Freistaat für die rechtliche Aufarbeitung<br />

der SachsenLB-Krise insgesamt über 44<br />

Millionen Euro Honorar an Kanzleien und<br />

Wirtschaftsprüfer gezahlt. (mj)<br />

Vertreter Freistaat Sachsen<br />

Clifford Chance (Frankfurt): Heinz-Günter<br />

Gondert, Sebastian Rakob, Dr. Martin Jawansky<br />

Vertreter AIG (D&O-Grundversicherer)<br />

Friedrich Graf von Westphalen & Partner<br />

(Köln): Björn Fiedler<br />

Vertreter Stefan Leusder<br />

Lindenpartners (Berlin): Dr. Matthias Birkholz,<br />

Dr. Lars Röh, Dr. Roman Dörfler, Dr. Martin<br />

Beckmann<br />

Vertreter Herbert Süß<br />

Streitbörger Speckmann (Hamm): Prof. Dr. Lutz<br />

Batereau<br />

Vertreter Werner Eckert<br />

Görg (Köln): Dr. Yorick Ruland, Dr. Thomas Lange<br />

Vertreter Yvette Bellavite-Hövermann<br />

Broich (Frankfurt): Ferdinand von Rom, Wolfgang<br />

Sturm<br />

Kalte Dusche für Armaturenhersteller<br />

Rospatt und Wagner<br />

erstreiten Schadensersatz für<br />

Sanitärhersteller Reuter<br />

VERTRIEBSKARTELLRECHT Der Sanitärhändler<br />

Reuter kann von dem Iserlohner<br />

Badeinrichtungs-Hersteller Dornbracht<br />

Schadensersatz in Höhe von einer Million<br />

Euro wegen entgangenem Gewinn verlangen.<br />

Dies hat der 1. Kartellsenat des<br />

OLG Düsseldorf entschieden. Neben dem<br />

Unternehmen Dornbracht haftet auch der<br />

Geschäftsführer Andreas Dornbracht als<br />

Gesamtschuldner. (Az. VI-U (Kart) 11/13)<br />

Reuter musste aufgrund des Dornbracht-Vertriebsmodells<br />

bei Großhändlern<br />

höhere Preise zahlen als diejenigen Händler,<br />

die neben dem stationären Fachhandel<br />

nicht auch noch Online-Shops betreiben.<br />

Mit dieser Maßnahme wollte der Sanitärhersteller<br />

den stationären Fachhandel unterstützt.<br />

Umsätze, die mit dem Verkauf an<br />

Internethändler gemacht wurden, blieben<br />

im Rahmen der sogenannten Fachhandelsvereinbarung<br />

von bestimmten Rabatten<br />

ausgeschlossen. 2<strong>01</strong>1 beendete Dornbracht<br />

dieses Modell allerdings, nachdem<br />

das Bundeskartellamt wettbewerbliche<br />

Bedenken geäußert hatte.<br />

Anders als die Vorinstanz entschied der<br />

Düsseldorfer Senat nun, dass der aufgrund<br />

der Fachhandelsvereinbarung verursachte<br />

Margenverlust ersetzt werden muss. Die<br />

Vereinbarung habe eine bestimmte Form<br />

des Handels, nämlich den Vertrieb über<br />

das Internet, gezielt beschränken sollen.<br />

Dies wertete das Gericht als Kartellrechts-<br />

verstoß. Der verantwortliche Geschäftsführer<br />

der Komplementär-GmbH wurde<br />

als Teilnehmer verurteilt, da er die zuständigen<br />

Mitarbeiter der Beklagten zu der<br />

Vereinbarung mit dem Großhandel angeregt<br />

und sie öffentlich befürwortet hatte.<br />

Eine Revision ließ das OLG nicht zu. (AN)<br />

Vertreter Reuter<br />

Rospatt Osten Pross (Düsseldorf): Dr. Henrik<br />

Timmann<br />

Wagner Legal (Hamburg): Eckart Wagner<br />

Vertreter Dornbracht<br />

Luther: Dr. Helmut Jansen (Brüssel), Ole-Jochen<br />

Melchior (Essen)<br />

OLG Düsseldorf, 1. Kartellsenat<br />

Dr. Christine Maimann<br />

FOTO: LBBW/SACHSENBANK<br />

68 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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Recht Urheberrecht<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

70 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Urheberrecht Recht<br />

Unter Verschluss<br />

Die Revisionsberichte der Ergo-Versicherung erschienen im ‚Handelsblatt‘,<br />

die Berichte des Verteidigungsministeriums über die Lage in<br />

Afghanistan in der ‚WAZ‘. Vorgesehen für die Öffentlichkeit waren<br />

beide nicht. Doch wer mit schlechter Presse konfrontiert wird, bemüht<br />

immer häufiger das Urheberrecht. Manchmal mit Erfolg.<br />

IVON EVA FLICK<br />

m Zeitraum vom 02.<strong>01</strong>.12 bis 08.<strong>01</strong>.12<br />

(1. KW) registrierte ISAF landesweit 342<br />

Sicherheitsvorfälle. Es handelte sich um 219<br />

Schusswechsel und Gefechte, 89 Sprengstoffanschläge<br />

– darunter ein Selbstmordattentat<br />

in der Provinz Kandahar sowie 28 Vorfälle von<br />

indirektem Beschuss.“ So steht es in den Afghanistan-Berichten.<br />

Sie waren lediglich für die Parlamentarier<br />

bestimmt, gestempelt mit „VS“, heißt:<br />

Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch.<br />

Doch im Sommer dieses Jahres veröffentlichte die<br />

‚WAZ‘ in ihrem Internet-Blog einen erheblichen Teil<br />

der Lageberichte aus den Krisenregionen von 2005<br />

bis 2<strong>01</strong>2. Erst reagierte das Ministerium eher<br />

gleichgültig, dann hieß es, die Sicherheit der Soldaten<br />

sei gefährdet. Schließlich mahnte es den Verlag<br />

ab. Das Argument: Mit der Veröffentlichung verletzt<br />

dieser die Urheberrechte der Behörde. Im Dezember<br />

startet die Verhandlung vor dem Oberlandesgericht<br />

Köln.<br />

Das Urheberrecht wird immer häufiger bemüht,<br />

wenn es darum geht, unliebsame Inhalte aus den<br />

Medien verschwinden zu lassen. Auf dieses Mittel<br />

setzen mittlerweile auch Unternehmen und<br />

Behörden. Spätestens die Berichte über die skandalösen<br />

Incentive-Reisen der Ergo-Versicherung<br />

machten das Thema publik. Dabei ist die Argumentation<br />

nicht neu. Vor allem Einzelpersonen, wie<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 71


Recht Urheberrecht<br />

Zweifel an der Schutzwürdigkeit:<br />

Jan Hegemann von Raue attestiert manchem Werk eine zu<br />

niedrige Schöpfungshöhe, um urheberrechtlich geschützt<br />

zu sein.<br />

Günter Grass nach der Veröffentlichung seiner Briefe,<br />

wussten schon vor Jahren das Urheberrecht in<br />

diesem Sinne einzusetzen (▶Mittel zum Zweck, Seite<br />

73). Mit der Digitalisierung<br />

und der unbeschränkten Möglichkeit,<br />

Inhalte online zugänglich<br />

zu machen und zu teilen, erreichte<br />

die Verbreitung aber<br />

ganz andere Dimensionen – sehr<br />

zum Unmut der Betroffenen. Sie<br />

wehren sich – zur Not mit dem<br />

Urheberrecht. Es hat eine kontroverse<br />

Debatte darüber ausgelöst,<br />

ob das Urheberrecht eine neue Form der Pressezensur<br />

ist.<br />

Das Urheberrecht umfasst grundsätzlich alle<br />

schöpferischen Gestaltungen, die eine gewisse<br />

ästhetische Form haben. Unter Schutz stehen sie<br />

„<br />

DIE LEISTUNGS­<br />

ANBIETER FÜLLEN<br />

RUND UM DIE<br />

UHR IHRE KANÄLE.<br />

dann, wenn sie darüber hinaus einen schöpferischen<br />

und geistigen Gehalt aufweisen. Ursprünglich<br />

steckte das Urheberrecht den Rechtsrahmen für<br />

Kunst und Wissenschaft, doch inzwischen<br />

wird es in nahezu allen<br />

Lebensbereichen angewendet.<br />

Die Entwicklung vollzog sich in<br />

mehreren Schritten. Bereits in den<br />

1980er-Jahren schützte der BGH<br />

Software-Programme urheberrechtlich,<br />

weil er sie letztlich als<br />

eine, wenn auch sehr spezielle,<br />

Form von Sprache auslegte. „Das<br />

war damals eine Revolution und öffnete die Türen“,<br />

stellt Prof. Jan Hegemann, Urheberrechtler bei der<br />

Berliner Kanzlei Raue, fest. Später waren die Transportwege,<br />

also die Sendefrequenzen, das knappste<br />

Gut, das gerecht verteilt werden musste. Für das<br />

Medienrecht bedeutete das zunächst eine Konzentration<br />

auf regulatorische Fragen. „Die Inhalte standen<br />

wie im Stau auf der Avus, um schließlich beim<br />

Empfänger anzukommen“, stellt Hegemann fest.<br />

Heute zeigt sich ein anderes Bild, das Urheberrecht<br />

ist immer wichtiger geworden: Zahlreiche<br />

Radio- und Fernsehsender buhlen um Hörer und<br />

Zuschauer, Bücher und Zeitungen sind digitalisiert<br />

und überall verfügbar. Hegemann, ein streitbarer<br />

Befürworter des Leistungsschutzrechts, kann sich<br />

bei diesem Thema in Rage reden. „Die Leistungsanbieter<br />

gieren nach Inhalten, um 24 Stunden am Tag<br />

ihre Kanäle zu füllen. Und das machen sie notfalls<br />

mit Schwachsinn.“<br />

Neue Herausforderungen.<br />

Als weiteres entscheidendes Einfallstor, das Urheberrecht<br />

im presserechtlichen Sinne einzusetzen,<br />

entpuppte sich die technische Möglichkeit des Teilens<br />

von Inhalten. Doch diese unendlichen Vervielfältigungsmöglichkeiten<br />

führen, so Hegemann, zum<br />

totalen Kontrollverlust. Das gilt vor allem für betroffene<br />

Unternehmen. Freshfields Bruckhaus Deringer<br />

befragte mehr als 100 international tätige PR-Berater<br />

zum Thema Krisenmanagement. Das Ergebnis:<br />

Während des ersten Tages nach der Krise mussten<br />

knapp die Hälfte aller betroffenen Unternehmen<br />

einen Kursverlust verschmerzen. „Sobald schlechte<br />

Nachrichten das Unternehmen verlassen, besteht<br />

das Risiko, dass diese sich innerhalb weniger Stunden<br />

über den ganzen Erdball verteilen“, meint Dr.<br />

Norbert Nolte, Leiter der Fachgruppe Krisenmanagement<br />

bei Freshfields.<br />

Obendrein sind diese Inhalte, einmal in die Welt<br />

gesetzt, kaum mehr aus dem Internet und aus den<br />

Online-Archiven zu verbannen. Auch das kann<br />

Unternehmen künftig beschäftigen, wenn sie versuchen<br />

sollten, Flecken auf der Weste irgendwann<br />

gänzlich zu tilgen. Einzelpersonen haben das schon<br />

FOTO: JOHN-PATRICK MORARESCU<br />

72 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Urheberrecht Recht<br />

vergebens versucht, wie etwa der Mörder des<br />

Schauspielers Walter Sedlmayrs, der seinen kompletten<br />

Namen aus den Online-Archiven gestrichen<br />

haben wollte.<br />

Betroffene – egal ob Einzelperson oder Unternehmen<br />

– suchen deswegen nach Mitteln und Wegen,<br />

das schnelle Teilen von Online-Inhalten direkt<br />

zu unterbinden. Zumal sie sich damit konfrontiert<br />

sehen, dass die Verlage heute tendenziell mehr publizieren<br />

dürfen als vor ein paar Jahren. Mit dem<br />

bekannten „Caroline-Urteil“ von 2004 vor dem<br />

EuGH schlug das Pendel damals stark zugunsten<br />

der Betroffenen aus. Heute hat sich das relativiert.<br />

Im Fall Kachelmann etwa kippte der BGH das vorherige<br />

Urteil und erlaubte weiter Berichte über die<br />

öffentliche Hauptverhandlung. Das Persönlichkeitsrecht<br />

habe in diesem Fall – so hieß es im Urteil –<br />

wegen der Aktualität der Berichterstattung der<br />

Pressefreiheit zu weichen.<br />

Unternehmen, die ihre Fälle bis zum BGH trieben,<br />

hat es noch nicht gegeben. Denn selbst, wenn<br />

sie recht bekämen, könnte das den entstehenden<br />

Reputationsverlust durch regelmäßige Presseberichte<br />

über die Verfahren kaum aufwiegen. Das<br />

erkannte offenbar auch die Ergo. Die Versicherung,<br />

Mittel zum Zweck<br />

In den letzten zwei Dekaden gab es einige wegweisende Entscheidungen im<br />

Urheberrecht. Eine Chronologie.<br />

1994: Die Zeitschrift ‚Theater heute‘ druckte Briefe von Botho Strauss an einen Redakteur. In<br />

den Briefen hieß es: „Zum Schluss möchte ich Sie bitten, die beiden Briefe an Sie als Privatsache<br />

zu betrachten und daraus nichts zu veröffentlichen.“ ‚Theater heute‘ argumentierte mit dem<br />

Interesse der Öffentlichkeit. Das Landgericht Berlin erließ zunächst eine einstweilige Verfügung,<br />

hob sie aber später auf und gab der Redaktion damit recht.<br />

2006: Die ‚FAZ‘ veröffentlichte fast vollständig Briefe von Günter Grass aus dem Jahr 1969/70<br />

an den damaligen Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller. Darin forderte Grass den Minister auf,<br />

sich zu seiner Funktion während der NS-Zeit zu bekennen. Als Grass 2006 zugab, selbst der<br />

Waffen-SS angehört zu haben, machte die ‚FAZ‘ die Briefe von damals der Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Das Landgericht Berlin und das Kammergericht untersagten das. Die Richter sahen<br />

das Erstveröffentlichungsrecht des Autors verletzt (Paragraf 12 Abs. 1 UrhG).<br />

2<strong>01</strong>0: Wikileaks brachte 250.000 Berichte von US-Botschaften an die Öffentlichkeit. Daraufhin<br />

kündigte Amazon den gemieteten Speicherplatz auf seinen Servern. Begründung: Wikileaks<br />

habe unter anderem gegen das Urheberrecht verstoßen.<br />

2<strong>01</strong>1: Das ‚Handelsblatt‘ berichtete über Incentive-Reisen von Ergo-Mitarbeitern nach<br />

Budapest. In der iPad-App ‚Handelsblatt Morning Briefing‘ stellte die Publikation die Berichte der<br />

Konzernrevision zum Download zur Verfügung. Das Landgericht Köln untersagte per einstweiliger<br />

Verfügung die Veröffentlichung, weil das urheberrechtliche Erstveröffentlichungsrecht der<br />

Revisionsmitarbeiter verletzt worden sei.<br />

2<strong>01</strong>2: Die ‚WAZ‘ publiziert im Internet die Afghanistan-Papiere des Verteidigungsministeriums<br />

für den Zeitraum von 2005 bis 2<strong>01</strong>2. Im April 2<strong>01</strong>3 erhält die WAZ eine Abmahnung, am 4. Juli<br />

reicht sie Klage vor dem Landgericht Köln ein. Das Urteil steht noch nicht fest.<br />

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<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 73


Recht Urheberrecht<br />

„<br />

NICHT NUR<br />

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SIND GESCHÜTZT.<br />

vertreten durch Gernot Lehr von Redeker Sellner<br />

Dahs, erwirkte zunächst eine einstweilige Verfügung,<br />

auf die das ‚Handelsblatt‘ mit Widerspruch<br />

reagierte. Dann zog die Ergo den Verfügungsantrag<br />

zurück. „Offenbar haben sie erkannt, dass der<br />

Kommunikationsschaden im Falle einer weiteren<br />

Verfolgung erheblich wäre“, vermutet Dr. Roger<br />

Mann von der Kanzlei Damm & Mann, der regelmäßig<br />

die Verlagsgruppe Handelsblatt<br />

vertritt.<br />

Können Schriftstücke wie Revisionsberichte<br />

oder die Afghanistan-Berichte<br />

tatsächlich urheberrechtlich<br />

geschützt sein? Im<br />

Ergo-Revisionsbericht heißt es<br />

etwa: „Die Stadtrundfahrt erfolgte<br />

unmittelbar nach dem Frühstück<br />

im Hotel mit den Stretch-<br />

Limousinen. Während dieser Rundfahrt wurde das<br />

Gruppenfoto geschossen, welches auf Bild-online.de<br />

am 21.05.2<strong>01</strong>1 veröffentlicht wurde.“<br />

Urheberrechtler Prof. Winfried Bullinger von<br />

CMS Hasche Sigle erläutert: „Ein gewisses Maß an<br />

Schöpfungshöhe ist die Voraussetzung dafür, dass<br />

ein bestimmtes Werk Schutz aus dem Urheberrecht<br />

genießt. Am unteren Rand findet sich die sogenannte<br />

kleine Münze.“ Mit der „kleinen Münze“, und<br />

darauf legt er Wert, schützt das Urheberrecht nicht<br />

nur künstlerische Spitzenleistungen, sondern auch<br />

Alltagswerke, die aufgrund ihrer schöpferischen<br />

Gestaltung über das Einfache, Alltäglich hinausragen.<br />

Wie niedrig die Schöpfungshöhe<br />

allerdings ausfallen kann, zeigt ein<br />

Urteil des Kammergerichts Berlin<br />

im Fall Axel Springer gegen Schauspielerin<br />

Katja Riemann. Die Bild-<br />

Zeitung hatte seinerzeit eine Interview-Passage<br />

aus dem ‚Stern‘<br />

zitiert, in dem sie sagte und als<br />

Zitat freigab: „Meine Titten sind<br />

ganz gut, die kann ich noch herzeigen.“ Riemann<br />

wollte selbiges Zitat in der Springer-Presse aber unterbinden,<br />

und zwar mit dem Hinweis auf das Urheberrecht.<br />

Und tatsächlich bestätigte das Kammergericht<br />

den Teil des Interviews als „schutzfähige<br />

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Urheberrecht Recht<br />

Verteidigt das öffentliche<br />

Interesse: WAZ-Justiziar<br />

Carsten Podszadlik streitet für<br />

die Veröffentlichung der Afghanistan-Papiere.<br />

Er betont, dass<br />

erst Quellen in ihrer ganzen<br />

Länge Authentizität schaffen.<br />

FOTO: JENNIFER LINK<br />

Sprachwerke“ im Sinne des Urheberrechts, weil<br />

ihm „eine persönlich geprägte Originalität“ nicht<br />

abzusprechen sei. Am Ende obsiegte dann doch<br />

Axel Springer – aber nur, weil das Gericht dem Verlag<br />

das Zitatrecht zusprach. Eine Argumentation,<br />

die beim Vertreter des Axel Springer Verlages,<br />

Hegemann, noch heute Kopfschütteln verursacht:<br />

„Ich halte das für sehr problematisch und nur<br />

schwer nachvollziehbar.“<br />

Zahlreiche Kriterien.<br />

Ähnlicher Meinung ist Carsten Podszadlik, Justiziar<br />

bei der ‚WAZ‘, im Falle der Afghanistan-Papiere.<br />

„Es sind reine Informationen für<br />

das Parlament. Die einzelnen<br />

Bausteine sind sich alle sehr ähnlich<br />

und folgen immer demselben<br />

Muster. Der Gebrauchszweck<br />

steht eindeutig im Vordergrund.<br />

Wo ist da die Schöpfungshöhe?“<br />

Auch einen Autor in Form einer<br />

natürlichen Person fordert das<br />

Urheberrecht. „Es ist aber aufgrund<br />

der Struktur gar nicht erkennbar, wer was<br />

geschrieben hat.“<br />

Er könnte sich wie der Axel Springer Verlag im<br />

Falle Riemann auf das Zitatrecht berufen. Denn das<br />

urheberrechtliche Zitatrecht macht auch die kritische<br />

Auseinandersetzung bis hin zum Verriss möglich.<br />

„Allerdings sind seine Voraussetzungen strikt<br />

„<br />

DAS URHEBER­<br />

RECHTLICHE<br />

ZITATRECHT<br />

ERLAUBT AUCH VERRISSE.<br />

zu beachten“, gibt Bullinger zu bedenken. Dazu<br />

zählt, dass sich der Kritiker inhaltlich mit dem Zitat<br />

auseinandersetzen muss. Zudem muss es in seiner<br />

Länge angemessen sein. Entscheidend ist die Ausgewogenheit<br />

zwischen Zitatumfang und Zweck. „Es<br />

läuft letztlich auf die Frage hinaus: Warum soll ich<br />

Texte einfach wiedergeben dürfen, ohne dass ich<br />

mich damit auseinandergesetzt habe?“, meint er.<br />

Podszadlik als Verlagsvertreter der WAZ sieht<br />

das anders. „Das sind sehr interessante Hintergrundinformationen“,<br />

sagt er. „Die Quellen in ihrer<br />

ganzen Länge schaffen eine Authentizität, die man<br />

mit dem reinen Zitieren von Einzelstellen nicht herstellen<br />

kann.“ Außerdem existieren<br />

neben den Papieren zur Unterrichtung<br />

des Parlaments auch Papiere<br />

zur Unterrichtung der Öffentlichkeit<br />

– und die seien zum größten<br />

Teil identisch. Ob seine Argumentation<br />

auch vor Gericht greifen<br />

wird, wird sich erst anhand des Urteils<br />

ab lesen lassen.<br />

Die Ergo ging diesen Weg letztlich<br />

nicht. Sie ergriff interne Maßnahmen, etwa die,<br />

die unter „Maßnahme 3“ im Revisionsbericht empfohlen<br />

wird: „Entscheidung über die Stärkung und<br />

den Ausbau der Compliance-Funktion in Ergo mit<br />

besonderer Berücksichtigung der Compliance im<br />

Vertrieb“. Ein Sprachwerk, das urheberrechtlich<br />

unter „kleine Münze“ fiele.◀<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 75


Recht Verkehrsfinanzierung<br />

Mit Modellcharakter<br />

Echter Wettbewerb im Schienennahverkehr ist bislang noch<br />

Wunschdenken, die Deutsche Bahn hält hartnäckig ihre<br />

Monopolstellung. Verkehrsverbünde wollen mit neuen<br />

Finanzierungsmodellen den Markt endlich ins Rollen bringen.<br />

FOTO: ANDREAS ANHALT<br />

76 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Verkehrsfinanzierung Recht<br />

VON ANJA HALL UND DÉSIRÉE SCHLIWA<br />

Im tiefsten Ruhrgebiet liegt die Zentrale des<br />

Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR). Unweit<br />

des Gelsenkirchener Hauptbahnhofs breitet<br />

sich der größte Nahverkehrsverbund in<br />

Deutschland über die gesamte zweite Etage<br />

eines schlichten Bürokomplexes aus. Der VRR<br />

ist eine Anstalt öffentlichen Rechts und verströmt<br />

den Charme einer Behörde. Die Kaffeeküche dekoriert<br />

mit Plastikgrün, das Besprechungszimmer<br />

spärlich eingerichtet, funktional, dekofrei. Kaum<br />

etwas deutet darauf hin, dass hier an innovativen<br />

Modellen getüftelt wird, die den öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) – wie manche sagen – revolutionieren<br />

werden.<br />

Ihren Anfang genommen hatten die Umwälzungen<br />

im ÖPNV vor fast genau 20 Jahren. Damals hatte<br />

der Bund mit dem Eisenbahnneuordnungs gesetz<br />

den Grundstein für mehr Wettbewerb im Schienenverkehr<br />

gelegt. Im Dezember 1993 wurde das Gesetz<br />

verabschiedet, doch dessen hehres Ziel ist heute<br />

noch immer nicht erreicht. Nach wie vor<br />

dominiert die Deutsche Bahn-Tochter DB Regio den<br />

Markt, privaten Verkehrsunternehmen bleibt nur<br />

eine Nebenrolle (▶Wettbewerb nimmt langsam<br />

Fahrt auf, Seite 78). Allerdings gibt es jetzt Bewegung.<br />

Vor allem die Verkehrsverbünde lassen sich<br />

als Aufgabenträger einiges einfallen. Mit ausgefeilten<br />

Vergabeverfahren wollen sie die strukturellen<br />

Nachteile der DB Regio-Wettbewerber ausgleichen.<br />

Denn vor allem bei der Fahrzeugfinanzierung<br />

haben die Privatbahnbetreiber immense Nachteile<br />

gegenüber der Konkurrentin Deutsche Bahn. Hier<br />

sollen innovative Modelle dagegenhalten.<br />

Kein Geld für Private.<br />

Die Ausgangslage ist für private Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

denkbar ungünstig. Die Finanzmarktkrise<br />

machte es ihnen nahezu unmöglich,<br />

Kredite für den Kauf der benötigten neuen Züge<br />

und Waggons zu erhalten. „Die Banken reduzierten<br />

in der Finanzmarktkrise immer mehr die Finanzierungsmittel<br />

oder boten diese nur mit hohen Auflagen<br />

und vor allem unter Risikoabsicherungen an“,<br />

erinnert sich Dr. Frank Thomas. Er ist Partner im<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 77


Recht Verkehrsfinanzierung<br />

Will die Industrie in die<br />

Pflicht nehmen:<br />

VRR-Vorstandssprecher Martin<br />

Husmann verlangt den<br />

Fahrzeugherstellern viel ab.<br />

Quelle: bag-spnv.de<br />

Frankfurter Büro von K&L Gates und einer der bekanntesten<br />

Spezialisten hierzulande für die<br />

Finanzierung von Schienenfahrzeugen. Marktfähige<br />

Leasingangebote gab und gibt es gerade für die<br />

kleinen und mittelgroßen Verkehrsunternehmen<br />

nicht, und die ihnen angebotenen Konditionen sind<br />

gegenüber denen der DB Regio nicht konkurrenzfähig.<br />

Während die Privatbahnbetreiber mangels<br />

Finanzierungsmöglichkeiten in der Vergangenheit<br />

oft darauf verzichten mussten, sich um Verkehrsaufträge<br />

zu bewerben und deshalb teils in ihrer<br />

Existenz bedroht waren, befand sich die DB Regio<br />

in einer komfortablen Lage: Da sie bereits Züge und<br />

Waggons besaß, bot sie ihre gebrauchten Fahrzeuge<br />

bei Ausschreibungen an, war somit unschlagbar<br />

günstig und räumte reihenweise die hochvolumigen<br />

Aufträge ab.<br />

Um den Wettbewerb wieder anzukurbeln, steuern<br />

die Aufgabenträger jetzt gegen. Sie wollen mehr<br />

Wettbewerb nimmt langsam Fahrt auf<br />

Die DB dominiert den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Der Anteil der Wettbewerber<br />

wird in den nächsten Jahren um rund sechs Prozent steigen.<br />

Wettbewerbsstruktur<br />

Marktsituation 2<strong>01</strong>2:<br />

(Basis Zugkilometer – Gesamtvolumen ca. 650 Mio. Zugkilometer)<br />

DB AG<br />

75%<br />

Veolia 4%<br />

BeNEX 3%<br />

Netinera 3%<br />

HLB 2%<br />

AVG 2%<br />

Keolis 2%<br />

Erfurter Bahn 1%<br />

Abellio 1%<br />

Rurtalbahn 1%<br />

Weitere 6%<br />

Marktsituation 2<strong>01</strong>6:<br />

DB AG<br />

69%<br />

Netinera 4%<br />

Veolia 4%<br />

Abellio 4%<br />

BeNEX 4%<br />

HLB 3%<br />

Keolis 2%<br />

AVG 1%<br />

SNCF 1%<br />

Weitere 8%<br />

Chancengleichheit unter den Bahnbetreibern herstellen,<br />

was allerdings in immer komplexere Vergabeverfahren<br />

mündet.<br />

Neue Maßstäbe in NRW.<br />

Ein vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung ist<br />

die Ausschreibung für den Rhein-Ruhr-Express<br />

RRX, ein Prestigeprojekt des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen. Alle SPNV-Aufgabenträger in NRW, das<br />

Land selbst sowie ein Zweckverband aus Rheinland-Pfalz<br />

suchen den Betreiber für ein Schienennetz,<br />

das von Koblenz über den Rhein-Ruhr-Korridor<br />

bis zur niederländischen Grenze und nach<br />

Ostwestfalen reicht. Das Auftragsvolumen beträgt<br />

vier Milliarden Euro.<br />

Die Besonderheit der Ausschreibung: Sie ist<br />

zweigeteilt. In einem ersten Vergabeverfahren wird<br />

ein Hersteller gesucht, der einen neuartigen Fahrzeugtypus<br />

entwickelt, produziert und außerdem für<br />

30 Jahre wartet und instandhält. Erstmals findet<br />

damit im Verkehrssektor der sogenannte Lebenszyklusansatz<br />

Anwendung. Ein Modell, das man ansonsten<br />

aus dem Immobilienmarkt kennt.<br />

„Wir wollen sicherstellen, dass nicht das billigste<br />

Fahrzeug die Ausschreibung gewinnt, sondern das<br />

wirtschaftlichste Fahrzeug über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg“, sagt Dr. Ute Jasper, Vergaberechtspartnerin<br />

bei Heuking Kühn Lüer Wojtek, die<br />

im Auftrag des VRR dieses neuartige Modell entwickelt<br />

hat und nun gemeinsam mit dem Inhouse-<br />

Projektteam umsetzt. Außerdem erhofft sich die<br />

öffentliche Hand eine bessere Qualität der Züge<br />

und Waggons sowie mehr Innovationen im Fahrzeugbau.<br />

In einem zweiten Vergabeverfahren wählen die<br />

Aufgabenträger ein Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

aus, das das Schienennetz mit den fremden<br />

FOTO: JENNIFER LINK<br />

78 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Recht Verkehrsfinanzierung<br />

Fahrzeugen betreibt. Eigene Bahnen benötigt es für<br />

den Auftrag nicht. „Damit wollen wir auch die Finanzierungslast<br />

von den Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

nehmen“, sagt Jasper weiter.<br />

Köpfe laufen heiß.<br />

Auf die Fahrzeughersteller wartet viel Entwicklungsarbeit,<br />

noch bevor es überhaupt einen Zuschlag<br />

für den Auftrag gibt und Geld fließt. Und dennoch<br />

sei die Industrie sehr interessiert, berichtet<br />

Martin Husmann, Vorstandssprecher des VRR und<br />

selbst Jurist. Der VRR hat den Markt in einem Verfahren<br />

erkundet, dabei haben mehrere Unternehmen<br />

ihr Interesse gezeigt. Es winkt ein lukrativer<br />

Auftrag: Immerhin will die öffentliche Hand 900<br />

Millionen Euro für den Kauf der Fahrzeuge sowie<br />

weitere 900 Millionen für die Instandhaltung ausgeben.<br />

Einen solchen Mammutauftrag lassen sich Siemens,<br />

Bombardier und Co. wohl nicht gern entgehen<br />

– auch wenn er einige Mühe kostet.<br />

Auch bei den Auftraggebern laufen die Köpfe<br />

heiß. „Wenn das Denken anfängt weh zu tun, darf<br />

man nicht damit aufhören“, findet Jasper. Und so<br />

werden im rund 20-köpfigen Projektteam aus Juristen,<br />

Finanzierungsexperten und Ingenieuren einzelne<br />

Formulierungen der Ausschreibungsunterlagen<br />

intensiv diskutiert. Beispiel: Ist ein Zug<br />

„verfügbar“, wenn er zwar fährt, aber die Toilette<br />

nicht funktioniert? Aus Sicht der Ingenieure ja, aber<br />

die Juristen sehen das anders. „Ich wurde überzeugt,<br />

dass die juristische Sicht die klügere ist“, erinnert<br />

sich Husmann. Sein Schmunzeln lässt vermuten,<br />

dass es hitzige Debatten gegeben hat, bis<br />

das Team sich geeinigt hat: Der Auftraggeber fordert<br />

Vertragsstrafen, sollten Züge mit defekter Toilette<br />

eingesetzt werden.<br />

Mehr Chancengleichheit<br />

Aufgabenträger in ganz Deutschland erproben derzeit verschiedene Vergabemodelle.<br />

DAS NRW-RRX-MODELL<br />

Aufgabenträger: Land NRW, alle Zweckverbände des Landes NRW, ein Zweckverband aus<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Besonderheit: Vergabe der Fahrzeuge (Herstellerausschreibung) und Vergabe der Betriebsleistung<br />

(Betreiberausschreibung) werden voneinander getrennt<br />

Der Hersteller stellt den Zweckverbänden Fahrzeuge in einer bestimmten Zahl und Qualität<br />

zur Verfügung und wird diese für 30 Jahre instand halten. Dem Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

(EVU) werden die Fahrzeuge verpachtet. Dessen Aufgaben beschränken sich dann<br />

auf den Betrieb der Strecke.<br />

Die Herstellerausschreibung läuft derzeit, im März 2<strong>01</strong>4 folgt die EVU-Ausschreibung. Beide<br />

Ausschreibungen sollen zeitgleich im Herbst 2<strong>01</strong>4 enden.<br />

NRW-RRX ist der Nachfolger des VRR-Modells: Der VRR bietet optional an, mit dem EVU einen<br />

Fahrzeuglieferungsvertrag zu schließen. Er kauft die Fahrzeuge vom EVU und verpachtet sie<br />

an das Unternehmen zurück. Zur Finanzierung nimmt der VRR ein Darlehen zu vergünstigten<br />

Kommunalkrediten auf.<br />

HAMBURG NETZ-WEST<br />

Aufgabenträger: Land Schleswig-Holstein<br />

Besonderheit: Finanzierung des Fahrzeugpools durch Kapitaldienstgarantien des Landes<br />

Hier läuft die Vergabe für die Beschaffung der Fahrzeuge von der des Verkehrsvertrages<br />

getrennt ab – ähnlich wie beim RRX-Modell. Das ist ein großer Vorteil, weil durch die<br />

Trennung der Finanzierung vom Betrieb der Fahrzeuge die gesamte Finanzierung durch die<br />

Kapitaldienstgarantie des Landes günstiger wird. So können sich finanzierende Banken auf<br />

die Bonität des Landes berufen. Der Aufgabenträger hingegen muss sich bereits bei der<br />

ersten Ausschreibung ausreichend Gedanken über die technischen Anforderungen der<br />

Fahrzeuge machen.<br />

DIESELNETZ SÜD-WEST<br />

Aufgabenträger: Saarland, Zweckverbände SPNV NORD und SÜD, Rhein-Main Verkehrs GmbH<br />

Besonderheit: Pfandbrieffähige Finanzierungsstruktur mit Langzeitfinanzierung<br />

Die Finanzierung von insgesamt 63 Fahrzeugen setzt sich zusammen aus einer Bauzeitfinanzierung<br />

für Herstellung und Erwerb der Züge und einer anschließenden Finanzierung über<br />

22,5 Jahre, was der europarechtlichen Obergrenze entspricht. Die Langfristfinanzierung wird<br />

durch eine neue pfandbrieffähige Finanzierungsstruktur abgesichert.<br />

Mehr Wettbewerb im ÖPNV:<br />

Die Düsseldorfer Heuking-<br />

Partnerin Ute Jasper hat das<br />

neue RRX-Modell maßgeblich<br />

mitentwickelt.<br />

FOTOS: JENNIFER LINK; ANDREAS ANHALT<br />

80 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Verkehrsfinanzierung Recht<br />

Fahrzeugfinanzierung aus<br />

Bankensicht: Frank Thomas<br />

berät im Frankfurter Büro von<br />

K&L Gates finanzierende<br />

Kreditinstitute.<br />

Gerungen wird auch um eine faire Risikoverteilung<br />

zwischen Hersteller und Auftraggeber. Wer<br />

trägt beispielsweise das Risiko von Normänderungen,<br />

was ist mit Schäden durch Vandalismus? Und<br />

auch Unwahrscheinliches wird erwogen: Was geschieht<br />

bei einer möglichen Insolvenz des Fahrzeugproduzenten?<br />

Fatal wäre es, wenn der Zugverkehr<br />

zum Erliegen käme, weil die öffentliche Hand<br />

nicht mehr auf die Fahrzeuge zugreifen kann. Dies<br />

wäre beispielsweise der Fall, wenn eine zwischengeschaltete<br />

Leasingfirma zur Eigentümerin der<br />

Fahrzeuge wird. Aber wäre es eine Alternative, dass<br />

die Verkehrsverbünde selbst zu Besitzern von Zügen<br />

und Waggons werden?<br />

Die hohe Komplexität ist eines der größten Hindernisse,<br />

wenn es darum geht, Betreiber für Nahverkehrsnetze<br />

zu finden. „Es ist immer extrem aufwendig,<br />

solch hochvolumige SPNV-Ausschreibungen<br />

zu strukturieren“, sagt Finance-Experte Thomas.<br />

„Und keiner will ein Modell scheitern lassen.“ Denn<br />

die aktuelle VRR-Ausschreibung ist zwar besonders<br />

herausfordernd, jedoch stehen andere Aufgabenträger<br />

in ganz Deutschland nur wenig nach.<br />

Es gibt aktuell eine Handvoll großer Finanzierungsmodelle<br />

im deutschen SPNV-Markt, die alle<br />

mit ausgefeilten Methoden versuchen, den Wettbewerb<br />

zwischen DB und den Privatbahnbetreibern<br />

anzukurbeln (▶Mehr Chancengleichheit, Seite 80).<br />

Eines davon ist das Hamburger Netz-West: Hier ist<br />

die Vergabe für die Beschaffung der Fahrzeuge von<br />

der des Verkehrsvertrages getrennt – ähnlich wie<br />

beim RRX-Modell.<br />

Das Dieselnetz Süd-West in Rheinland-Pfalz und<br />

Saarland ist ein weiteres Alternativmodell: Hier<br />

wird der Verkehrsvertrag über 22,5 Jahre ausgeschrieben.<br />

„Die Modelle sind alle sehr beratungsintensiv“,<br />

resümiert Thomas. „Das ist aus Beratersicht<br />

natürlich positiv, denn es ist unser Geschäft.<br />

Aber auf der anderen Seite ist es für den Auftraggeber<br />

auch unglaublich aufwendig und die Kosten<br />

sind teilweise erheblich.“<br />

Risiko minimieren.<br />

Warum also nicht alles so machen wie früher, als<br />

man die SPNV-Strecken per Standardverfahren ausgeschrieben<br />

und dem billigsten Bieter den Zuschlag<br />

gegeben hat? „Vordergründig könnte man es sich<br />

leicht machen“, findet Husmann. „Aber als Auftraggeber<br />

hätte man dann ein beträchtlich höheres Risiko.“<br />

Als Vertreter des Aufgabenträgers bekommt er<br />

schnell den Unmut der Fahrgäste zu spüren, wenn<br />

etwa Züge in schlechter Qualität eingesetzt werden<br />

und es deshalb zu Ausfällen kommt. „Indem wir die<br />

Industrie über 30 Jahre in die Verantwortung nehmen,<br />

erreichen wir qualitativ ein anderes Niveau.“<br />

Und doch liegt die Frage auf der Hand, ob der<br />

Nutzen den immensen Beratungsaufwand überhaupt<br />

rechtfertigt. Immerhin sind bei den Auftraggebern,<br />

den Bietern und den Banken viele Inhouse-<br />

Kapazitäten gebunden, hinzu kommen hohe Kosten<br />

für externe Berater. In Kanzleien arbeiten meist<br />

Kernteams von drei bis fünf Anwälten – in der Regel<br />

Vergabe- und Vertragsrechtler sowie Finanzierungsexperten<br />

– monatelang intensiv an einem derartigen<br />

Mandat. Punktuell werden noch Steuerrechtler,<br />

Insolvenzexperten oder Kartellrechtler<br />

hinzugezogen.<br />

Aber Marktbeobachter sind sich einig: Es ist<br />

nicht möglich, die Zeit zurückzudrehen. Und die<br />

Aufgabenträger wollen das auch gar nicht. Denn<br />

bezahlen sie in Altverträgen häufig noch zehn Euro<br />

pro Zugkilometer, der Maßeinheit im SPNV, werden<br />

bei Neuausschreibungen inzwischen regelmäßig<br />

Preise erreicht, die bei der Hälfte oder sogar noch<br />

darunter liegen.<br />

So kommt die öffentliche Hand auf Einsparungen<br />

in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe bei<br />

einer wettbewerbsintensiven SPNV-Ausschreibung.<br />

Und damit dürften sich auch die hohen Beraterkosten<br />

auszahlen.◀<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 81


Die azur-Redaktion des <strong>JUVE</strong> Verlags zeichnet 2<strong>01</strong>4<br />

bereits zum fünften Mal Arbeitgeber für ihr besonderes Engagement<br />

in der Nachwuchsförderung aus.<br />

Die begehrten Awardstrophäen werden bei einer feierlichen Preisverleihung überreicht.<br />

Die Preisverleihung findet am 20. Februar 2<strong>01</strong>4 im Auditorium der<br />

Bucerius Law School in Hamburg statt. Die azur Awards sind seit 2<strong>01</strong>0<br />

fester Bestandteil des Karrieremagazins azur100. In den ersten beiden Jahren existierten die<br />

azur Awards lediglich auf dem Papier. In diesem Jahr bittet die azur-Redaktion die Gewinner<br />

der vier azur Awards zum dritten Mal im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung auf die<br />

Bühne, um dort die Auszeichnung entgegenzunehmen.<br />

Die Siegerehrung erfolgt im Anschluss an die Tagung „Signale 2<strong>01</strong>4 – Talente managen<br />

und entwickeln“. Die gemeinsame Tagung von <strong>JUVE</strong> und dem Bucerius Center on the Legal<br />

Profession richtet sich speziell an Personalstrategen in Kanzleien.<br />

Mehr Informationen zu der Veranstaltung und den Kategorien finden Sie unter<br />

www.azur-online.de/awards<br />

WEITERE SPONSOREN<br />

Biersponsor


PREISKATEGORIEN UND SPONSOREN<br />

Platz 1 azur100<br />

azur Award<br />

Referendariat und Praktikum<br />

azur Award<br />

Aus- und Fortbildung<br />

azur Award<br />

Diversity<br />

Clifford Chance<br />

Deutsche Bank<br />

DLA Piper<br />

Linklaters<br />

Noerr<br />

AC Tischendorf<br />

Ahlers & Vogel<br />

Kliemt & Vollstädt<br />

Linklaters<br />

Luther<br />

Adidas<br />

Robert Bosch<br />

Deutsche Bahn<br />

Google Germany<br />

Hogan Lovells


FAKULTÄTS<br />

KARRIERE<br />

TAGE 2<strong>01</strong>4<br />

...unmittelbar an 16 Partneruniversitäten.<br />

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PERSONALMARKETING<br />

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Überzeugen Sie sich selbst!<br />

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AZUR AWARDS 2<strong>01</strong>4 – DIE RECHERCHE<br />

Herausragende Leistungen im Bereich der Nachwuchsförderung ehrt die azur-Redaktion regelmäßig mit insgesamt<br />

vier Auszeichnungen. Drei der vier Auszeichnungen sind auf besonders wichtige Personalthemen zugeschnitten, die<br />

von der azur-Redaktion seit Jahren intensiv beobachtet und recherchiert werden. So werden drei Arbeitgeber für besonderes<br />

Engagement in den Kategorien Referendariat und Praktikum, Aus- und Fortbildung sowie Diversity ausgezeichnet.<br />

Außerdem wird der Platz 1 azur100 mit einer Trophäe bei den azur Awards gewürdigt. Preisträger ist der<br />

Arbeitgeber, der an der Spitze der azur-Liste 2<strong>01</strong>4 steht. In der Rangliste spiegeln sich die Ergebnisse aus den<br />

azur- Bewerber- und Associateumfragen ebenso wieder wie harte Fakten zu Neueinstellungen und Gehältern.<br />

In den drei Awardskategorien nominiert die azur-Redaktion auf Basis einer umfassenden Recherche jeweils fünf Arbeitgeber,<br />

die als besonders dynamisch und engagiert aufgefallen sind. Entscheidend sind die Fortschritte, die ein<br />

Arbeitgeber bei der Verbesserung seiner Angebote macht. Die Redaktion zeichnet sowohl die Weiterentwicklung existierender<br />

Programme als auch neue, innovative Maßnahmen aus.<br />

Referendariat und Praktikum<br />

In dieser Kategorie bewertet azur insbesondere folgende Kriterien:<br />

Wie führt der Arbeitgeber junge Juristen ans Berufsleben heran?<br />

Wie stark engagiert sich der Arbeitgeber durch Nachwuchsförderung<br />

für den Berufsstand der Juristen?<br />

Wie umfangreich und international ist die Ausbildung?<br />

Aus- und Fortbildung<br />

In dieser Kategorie prüft azur insbesondere folgende Kriterien:<br />

Wie bildet der Arbeitgeber junge Juristen fachlich aus?<br />

Welche Angebote zum Erwerb wirtschaftlicher Expertise und Soft Skills bietet er?<br />

Beinhaltet sein Angebot auch internationale Aspekte?<br />

Diversity<br />

In dieser Kategorie achtet azur vor allem auf folgende Kriterien:<br />

Besteht auf dem Karriereweg eine echte Chancengleichheit – unabhängig<br />

von z.B. Geschlecht, familiärer Situation, Migrationshintergrund,<br />

Religionszugehörigkeit, sexueller Orientierung etc.?<br />

Beschäftigt sich der Arbeitgeber ganz bewusst mit dem Thema Diversity? Leben die<br />

Führungskräfte glaubhaft eine Diversity-Kultur vor? Gibt es innovative Projekte?<br />

Wie managt der Arbeitgeber die vielfältigen Erwartungen seiner Mitarbeiter?<br />

Die Redaktion stützt sich bei ihren Bewertungen auf eine umfangreiche Recherchegrundlage:<br />

azur befragte rund 300 Arbeitgeber intensiv zu Nachwuchsthemen und führte über 100 ausführliche<br />

persönliche Gespräche mit Personalverantwortlichen.<br />

Über 3.000 Associates beurteilten in der aktuellen azur-Associateumfrage die Attraktivität von Arbeitgebern.<br />

An der Bewerberumfrage, die azur in Kooperation mit den Juracon-Personalmessen und der IQB durchführt,<br />

nahmen über 1.400 Berufseinsteiger teil.<br />

An diesen Stimmungsbildern aus dem Bewerbermarkt und den Einschätzungen ihrer eigenen Nachwuchsjuristen müssen<br />

sich die Arbeitgeber – insbesondere natürlich die Nominierten und Prämierten – messen lassen.<br />

Diese Informationen, Daten und Fakten fließen natürlich auch in die Ausgabe 2<strong>01</strong>4 von azur100 ein, die zeitgleich mit<br />

der Verleihung der azur Awards erscheint. Darin sind die Top-50-Arbeitgeber der azur-Liste detailliert beschrieben.<br />

Außerdem stellen die Autoren 30 regionale Champions und 20 spezialisierte Arbeitgeber vor, die wegen ihrer Tätigkeit<br />

in einem bestimmten Rechtsgebiet oder einer Branche besonders attraktiv sind.


Ausgezeichnet aufgestellt<br />

Der strategische Ausbau des Fachbereichs Umwelt- und Planungsrecht hat dazu geführt, dass CBH bundesweit<br />

als angesehener Berater für Bau- und Infrastrukturprojekte agiert. Als Anerkennung für unsere Beratungsleistungen<br />

hat der <strong>JUVE</strong>-Verlag bei der diesjährigen Verleihung der <strong>JUVE</strong>-Awards CBH ausgezeichnet als<br />

Kanzlei des Jahres für Umwelt- und Planungsrecht.<br />

Wir freuen uns über diese Auszeichnung. Sie ist für uns der Ansporn, auch in Zukunft umwelt- und planungsrechtliche<br />

Konflikte gemeinsam mit allen Projektbeteiligten einer zielführenden und wirtschaftlichen Lösung zuzuführen.<br />

Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner<br />

Bismarckstraße 11-13 I D-50672 Köln<br />

Telefon +49.221.951 90-0 I Telefax +49.221.951 90-90 I koeln@cbh.de<br />

www.cbh.de


Deals<br />

DEAL DES MONATS<br />

Aufwendiger Abschied<br />

Bad Bank vollendet Trennung von HRE mit Wilmer<br />

FOTOS: WILMER HALE; HOGAN LOVELLS<br />

Es war ein teurer Ausflug an die mexikanische<br />

Pazifikküste. Über 277<br />

Millionen US-Dollar hatte die Hypo<br />

Real Estate (HRE) in den US-Investor Global<br />

Hospitality Investments (GHI) gepumpt,<br />

damit er das Fünf-Sterne-Hotel Fairmont<br />

Acapulco Princess kaufen kann. Doch der<br />

Kollaps des US-Immobilienmarkts setzte<br />

GHI so stark zu, dass er das Darlehen seit<br />

2<strong>01</strong>0 nicht mehr bedient. Der Kredit steht<br />

nun in den Büchern der HRE-Bad Bank.<br />

Der faule Kredit für das Hotel ist eine<br />

vergleichsweise kleine, aber typische HRE-<br />

Altlast, mit der sich WilmerHale-Partner<br />

Martin Seyfarth im Rahmen eines Großmandats<br />

befasst: Seine Kanzlei erhielt den<br />

Auftrag, die Verwaltung der HRE-Altlasten<br />

auf eine neue Gesellschaft zu übertragen.<br />

Der Auftrag hat eine komplexe Vorgeschichte.<br />

Schon vor Jahren hatte der<br />

Staat die HRE gerettet, nachdem sie in die<br />

Schieflage geraten war. 2<strong>01</strong>0 wurde die<br />

FMS Wertmanagement als Abwicklungsanstalt<br />

der HRE gegründet. Das Institut<br />

übernahm Risiken und einige Geschäftsbereiche<br />

der HRE-Gruppe. Ursprünglich<br />

betrug das Nominalvolumen des Port folios<br />

aus Darlehen, Anleihen und Derivaten<br />

rund 175 Milliarden Euro. Aktuell stehen<br />

128,5 Milliarden Euro in der Bilanz.<br />

Berater FMS Wertmanagement<br />

WilmerHale (Berlin): Martin Seyfarth (Federführung;<br />

Gesellschaftsrecht), Hanns-Eberhard Schleyer<br />

(Öffentliches Recht), Michael Holter (Gesellschaftsrecht;<br />

London), Dr. Christian Crones, Dr. Martin<br />

Braun, Marcus Pickel (alle Frankfurt), Dr. Roland<br />

Steinmeyer (alle Outsourcing/Verträge), Dr. Peter<br />

Gey (Vergaberecht; Frankfurt), Reinfrid Fischer<br />

(Bankaufsichtsrecht), Dr. Jan Heithecker (Beihilferecht),<br />

Stephen Pollard (London), Patrick Späth<br />

(beide Compliance), Elizabeth Derbes (US Bankaufsichtsrecht/Compliance;<br />

New York) und Associates<br />

Hogan Lovells (Frankfurt): Heiko Gemmel (Federführung<br />

Steuerrecht), Dr. Tim Brandi (Federführung<br />

Bankaufsichtsrecht), Fulvia Astolfi (Rom),<br />

Xenia Legendre (Paris), Anton Louwinger (Amsterdam),<br />

Philip Harle (London), Miguel Angel Sanchez<br />

(Madrid), Nancy O‘ Neil, Todd Miller, Stephen<br />

Giordano (alle Washington), Fintan Clancy (Dublin;<br />

Martin Seyfarth<br />

Heiko Gemmel<br />

Die HRE-Konzerngesellschaften PBB<br />

Deutsche Pfandbriefbank und Depfa Bank<br />

verwalteten zunächst als Dienstleister der<br />

FMS Wertmanagement das Risikovermögen.<br />

Die EU machte allerdings die staatliche<br />

Beihilfe für die HRE davon abhängig,<br />

dass die Dienstleistung zum Oktober 2<strong>01</strong>3<br />

auf einen Dritten übertragen wird. Daher<br />

musste eine neue Struktur her.<br />

Für das komplexe Projekt brauchte die<br />

FMS Wertmanagement externe Berater.<br />

Wilmer setzte sich in dem Auswahlverfahren<br />

durch. Auf den ersten Blick mag das<br />

überraschen, hatten doch vor allem große<br />

bankaufsichtsrechtliche Praxen den Start<br />

der Bad Bank begleitet: Hengeler Mueller<br />

war für die HRE tätig, Freshfields Bruck-<br />

alle Steuerrecht), Dr. Richard Reimer, Jeffrey<br />

Greenbaum, Elegna Pagnoni (beide Rom), Philip<br />

Boys, Sébastien Gros (beide Paris), Jose Luis<br />

Vazquez (Madrid), Dan Meade (Washington),<br />

Helen Atkenson (Denver), Ken Breken (Amsterdam),<br />

Christopher Noblet (Budapest; alle Bankaufsichtsrecht)<br />

und Associates<br />

Linklaters (München): Prof. Dr. Georg Annuß<br />

(Arbeitsrecht)<br />

KPMG Law (Nürnberg): Mathias Oberndörfer, Kai<br />

Wischnat, Jochen Seidel, Christoph Herrmann (alle<br />

Vergaberecht)<br />

Inhouse (München): Dr. Peter Schad (Leiter<br />

Recht), Gilbert Kiser, Dr. Nico Zachert, Nina Klingemann<br />

(Steuern)<br />

Berater IBM<br />

Haver & Mailänder (Stuttgart): Dr. Alexander<br />

Hübner – aus dem Markt bekannt<br />

haus Deringer für die staatliche Finanzmarktstabilisierungsanstalt<br />

(FMSA) und<br />

Hogan Lovells für die Bad Bank selbst.<br />

Bei dem neuen Projekt konnte Wilmer<br />

mit ihrem Know-how beim Managen großer<br />

Projekte punkten. Seyfarth hatte dies<br />

bereits bei Einführung des Pfand systems<br />

bewiesen, zudem kam ihm nun seine Erfahrung<br />

bei politisch sensiblen Themen<br />

zugute. Neben Wilmer war Hogan Lovells<br />

gefragt. Mit einem großen grenzüberschreitenden<br />

Team beriet die Kanzlei vor<br />

allem im Steuer- und Bankaufsichtsrecht.<br />

Die neu gegründete Tochter erbringt<br />

zahlreiche Dienstleistungen über internationale<br />

Niederlassungen. Daher stellte<br />

sich die komplexe Frage, wie die Dienstleistungen<br />

und die Beauftragung externer<br />

Dienstleister in den verschiedenen Ländern<br />

umsatzsteuerlich zu behandeln sind.<br />

Ähnlich schwierig war das internationale<br />

Steuerrecht. Das Steuerteam von Hogan<br />

Lovells musste die unterschiedlichen steuerlichen<br />

Konsequenzen in den jeweiligen<br />

Jurisdiktionen berücksichtigen. Teilweise<br />

sorgten dabei verbindlichen Auskünfte<br />

von Behörden für Sicherheit bei der Besteuerung.<br />

Wegen des Betriebsübergangs fielen<br />

arbeitsrechtliche Fragen an. Diese verantwortete<br />

Prof. Dr. Georg Annuß, der<br />

während des Mandats von Noerr zu Linklaters<br />

gewechselt ist. Rund 250 Mitarbeiter<br />

der HRE wechselten indessen zur<br />

neuen FMS-Dienstleistungstochter an<br />

die Standorte Unterschleißheim, London,<br />

Dublin und New York. Zugleich gab es einen<br />

400 Millionen Euro schweren strategischen<br />

IT- Outsourcingauftrag, den IBM<br />

ergatterte.<br />

So ist wieder ein Teil des HRE-Pro blemfalls<br />

abgearbeitet. Mit dem Verkauf ihrer<br />

Töchter PBB Deutsche Pfandbriefbank und<br />

Depfa Bank stehen die nächsten Aufgaben<br />

an, die Investmentbanken sind in Stellung<br />

gebracht. Wilmer generierte aus dem FMS<br />

Wertmanagement-Mandat bereits weitere<br />

Aufträge. Seyfarths Bostoner Immobilienrechts-Kollegen<br />

verhandeln im Auftrag der<br />

Bad Bank über den Verkauf des Fairmont-<br />

Hotels in Mexiko. (vov)<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 87


Deals<br />

◼ Telekom verkauft Scout24<br />

Der US-Investor Hellman<br />

& Friedman hat die<br />

Mehrheit am Internetportal<br />

Scout24 übernommen.<br />

Er erwarb 70<br />

Prozent der Anteile von<br />

der Deutschen Telekom,<br />

die durch den Verkauf<br />

voraussichtlich 1,5 Milliarden<br />

Euro erlösen wird.<br />

HANS-JÜRGEN LÜTT<br />

Die restlichen 30 Prozent an Scout24 behält die<br />

Telekom. Als weitere Interessenten für die Handelsplattform<br />

galten zuletzt der schwedische Investor<br />

EQT und der US-Finanzinvestor Silver Lake.<br />

Im Gespräch waren zu einem früheren Zeitpunkt<br />

unter anderem auch der Medienkonzern Axel<br />

Springer und der britische Finanzinvestor Apax.<br />

Mit rund 13 Millionen Besuchern monatlich gehört<br />

Scout24 zu den größten Marktplätzen im Internet,<br />

unter anderem für Autos, Immobilien, Finanzprodukte<br />

und Reisen.<br />

Berater Hellman & Friedman<br />

Latham & Watkins (Frankfurt): Dr. Hans-Jürgen<br />

Lütt, Gregor Klenk, David Walker (London; alle<br />

Corporate), Dr. Ulrich Wuermeling (IP/IT/Commercial),<br />

Dr. Stefan Lunk (Arbeitsrecht; Hamburg), Dr.<br />

Christina Ungeheuer, Christopher Hall (London;<br />

beide Finanzierung), Dr. Georg Weidenbach, Omar<br />

Shah (London; beide Kartellrecht), Stefan Süss<br />

(Steuern; München), Thies Deike, Christian Engelhardt<br />

(Hamburg; beide IT/IP/Commercial), Jessica<br />

Albrecht (Finanzierung; London), Frank Bierwirth<br />

(Regulierung), Dr. Anders Kraft (Steuern); Associates:<br />

Dr. Stefan Wirsch, Fabian Brocke, Andreas<br />

Feith, Huw Thomas (London; alle Corporate), Stephan<br />

Kress, Dr. Martin Laborenz, Gabriele Wunsch<br />

(Hamburg; alle IP/IT/Commercial), Dr. Tobias Leder,<br />

Dr. Andreas Zollner (Arbeitsrecht; beide München),<br />

Kim Woggon, Shahid Jamil, Tristram Gargent<br />

(beide London; alle Finanzierung), Dr. Max<br />

Hauser, Immo Schuler, Julia Samso (Brüssel; alle<br />

Kartellrecht), Axel Schiemann (Regulierung)<br />

Berater Deutsche Telekom<br />

Hengeler Mueller: Dr. Christof Jäckle (Frankfurt),<br />

Dr. Emanuel Strehle (München; beide Federführung;<br />

beide M&A), Dr. Johannes Tieves (Finanzierung),<br />

Dr. Ernst-Thomas Kraft (Steuern), Dr. Christian<br />

Hoefs (Arbeitsrecht; alle Frankfurt), Dr. Iris<br />

Paetzke (Arbeitsrecht; Berlin), Dr. Andrea Schlaffge<br />

(Gewerblicher Rechtsschutz; Düsseldorf), Attila<br />

Oldag (M&A; München); Associates: Fabian Seip<br />

(Berlin), Dr. Benjamin Leyendecker-Langner (München),<br />

Dr. Thomas Lang (Frankfurt), Dr. Astrid<br />

Harmsen, Matthias Rothkopf (beide Düsseldorf),<br />

Anna Schulz, Dr. Robert Kilian (beide Berlin), Thomas<br />

Krawitz (München)<br />

Inhouse (Bonn): Dr. Axel Lützner, Dr. Jörn Biederbick<br />

(beide M&A), Dr. Christian Dorenkamp (Steuern),<br />

Dr. Hilmar Leonhardt (Fusionskontrolle)<br />

Berater Scout24<br />

Willkie Farr & Gallagher (Frankfurt): Mario<br />

Schmidt, Dr. Christian Rolf (beide Managementberatung)<br />

Inhouse (Baar/Schweiz): Hans-Peter Hupfer (General<br />

Counsel)<br />

Berater Silver Lake<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (München): Dr.<br />

Andreas von Werder, Dr. Ralph Kogge, Adrian Maguire<br />

(London) – aus dem Markt bekannt<br />

Berater EQT<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (Köln): Dr. Ludwig<br />

Leyendecker, Dr. Sebastian Kalb (beide Corporate),<br />

Prof. Dr. Stephan Eilers (Steuern)<br />

P+P Pöllath + Partners (München): Dr. Benedikt<br />

Hohaus, Dr. Barbara Koch-Schulte (beide zur beabsichtigten<br />

Managementbeteiligung)<br />

Berater Axel Springer<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy (München): Dr.<br />

Norbert Rieger, Dr. Martin Erhardt (beide M&A/<br />

Gesellschaftsrecht), Dr. Thomas Ingenhoven<br />

(Finan zierung; Frankfurt), Dr. Rolf Füger (Steuern);<br />

Associates: Dr. Sebastian Heim, Dr. Dominic Köstner<br />

(beide M&A/Gesellschaftsrecht) – aus dem<br />

Markt bekannt<br />

Hintergrund Willkie war hier erstmals für Scout24<br />

tätig. Latham stand zwar das erste Mal offiziell an<br />

der Seite von Hellman & Friedman. Ein Team um<br />

den Frankfurter Latham-Partner Lütt beriet den<br />

Investor allerdings schon früher einmal in einem<br />

Bieterverfahren.<br />

Hengeler und Freshfields waren schon 2004 mit<br />

von der Partie, als die damalige Telekom-Tochter<br />

T-Online für gerade einmal 180 Millionen Euro<br />

Otto Beisheim die Scout24-Gruppe abkaufte. T-<br />

Online vertraute damals Hengeler, Metro-Gründer<br />

Beisheim griff auf Freshfields zurück.<br />

Nun kam Freshfields bemerkenswerterweise für<br />

gleich zwei Bieter zum Zuge. Dabei ist EQT im Gegensatz<br />

zu Silver Lake regelmäßig in Verbindung<br />

mit Freshfields zu sehen. Attila Oldag war zwar<br />

hier noch Teil des Beraterteams von Hengeler, der<br />

Counsel ist allerdings schon im August als Partner<br />

zur Münchner Boutique Gütt Olk Feldhaus gewechselt.<br />

Milbank ist regelmäßige Beraterin von Axel Springer.<br />

So beriet die Kanzlei den Medienkonzern<br />

2<strong>01</strong>2, als er mit dem US-Investor General Atlantic<br />

die Gesellschaft Axel Springer Digital Classifieds<br />

gründete. Darin bündelte Springer sein Online-<br />

Rubrikengeschäft. Presseberichten zufolge hatte<br />

sich das Unternehmen mit General Atlantic zusammengeschlossen,<br />

um für Scout24 gemeinsam<br />

zu bieten. (pke)<br />

◼ Bosch-Werk geht an Solarworld<br />

Wesentliche Teile des<br />

Solargeschäfts von<br />

Bosch wechseln unter<br />

das Dach von Solarworld,<br />

die aktuell selbst<br />

in der Sanierung steckt.<br />

Dennoch übernimmt sie<br />

das größte Bosch-Produktionswerk<br />

für Solarmodule<br />

sowie -zellen im<br />

BERND WIRBEL<br />

thüringischen Arnstadt und steigt damit wieder zu<br />

einer der zehn weltweit größten Solarfirmen auf.<br />

Solarworld will nicht zuletzt verhindern, dass<br />

wichtige Patente ins Ausland abwandern.<br />

Das Stuttgarter Industrieunternehmen Robert<br />

Bosch hat 2,4 Milliarden Euro in seine insgesamt<br />

3.000 Mitarbeiter starke Sparte Solar Energy investiert<br />

und diese im Frühjahr zum Verkauf gestellt,<br />

nachdem das Unternehmen durch den<br />

Preisverfall in der Branche hohe Verluste eingefahren<br />

hatte. Alleine in das Werk in Arnstadt waren<br />

530 Millionen Euro geflossen. Das Werk hat<br />

eine Produktionskapazität von 700 Megawatt und<br />

beschäftigt derzeit 1.600 Mitarbeiter. Nur rund<br />

800 davon will Solarworld weiter beschäftigen.<br />

Solarworld hatte erst vor wenigen Monaten die<br />

eigene Insolvenz durch einen Schuldenschnitt abgewendet.<br />

Nach Angaben des Bonner Unternehmens<br />

wird die Übernahme der Bosch-Aktivitäten<br />

die eigenen Finanzmittel nicht reduzieren. In Presseberichten<br />

ist sogar die Rede davon, dass die<br />

Bonner eine Art Mitgift für die Übernahme erhalten.<br />

Die Kartellbehörden müssen dem Asset Deal<br />

noch zustimmen.<br />

Berater Solarworld<br />

Schmitz Knoth (Bonn): Dr. Guido Plassmeier, Dr.<br />

Christian Weis (Corporate; Arbeitsrecht), Dr. Markus<br />

Schäfer (Arbeitsrecht), Dr. Wolfgang Werber<br />

(Immobilienrecht); Associates: Linda Krewerth<br />

(Arbeitsrecht), Deniz Yalcin (Corporate; Kartellrecht)<br />

Berater Bosch<br />

Hengeler Mueller (Düsseldorf): Dr. Bernd Wirbel,<br />

Thomas Meurer (beide Federführung; beide M&A),<br />

Dr. Stefanie Beinert (Steuern), Dr. Christian Hoefs<br />

88 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

(Arbeitsrecht; beide Frankfurt); Associates: Dr.<br />

Holger Kleinhenz, Thomas Himmelmann, Matthias<br />

Rothkopf, Dr. Eva Frankenberger, Hendrik Bockenheimer,<br />

Jessica Cezanne (beide Frankfurt)<br />

Gleiss Lutz (Stuttgart): Dr. Matthias Karl; Associate:<br />

Dr. Philipp Pichler (beide Kartellrecht)<br />

Inhouse (Bosch Solar Energy; Erfurt): Matthias<br />

Klatt (Rechtsabteilungsleiter)<br />

Hintergrund Schmitz Knoth fungiert seit Langem<br />

quasi als ausgelagerte Rechtsabteilung von Solarworld.<br />

Die Kanzlei begleitete intensiv den weltweiten<br />

Aufstieg von Solarworld und steht dem<br />

Konzern auch in der gegenwärtigen Krise bei. Bei<br />

dem Schuldenschnitt vor wenigen Monaten spielten<br />

mit Görg und Flick Gocke Schaumburg weitere<br />

Kanzleien eine wichtige Beraterrolle an der Seite<br />

des Unternehmens.<br />

Hengeler ist eine der bevorzugten Kanzleien von<br />

Bosch. Der hier federführende Partner Wirbel begleitete<br />

das Unternehmen mehrfach bei dessen<br />

Engagement im Solargeschäft. Neben Hengeler<br />

gehören unter anderem Gleiss Lutz, Beiten Burkhardt<br />

und Ashurst zu den regelmäßigen Beraterinnen.<br />

Allerdings war bei Ashurst Partner Lutz Englisch<br />

maßgeblich für die Entwicklung der<br />

Mandatsbeziehung verantwortlich. Er ist im Frühjahr<br />

zu Gibson Dunn & Crutcher gewechselt.<br />

Einen Wechsel gab es zuletzt auch an der Spitze<br />

der Rechtsabteilung von Robert Bosch. Dr. Heiko<br />

Carrie wird zum Januar 2<strong>01</strong>4 Mitglied der französischen<br />

Geschäftsleitung. Für ihn kam Sebastian<br />

Biedenkopf vom insolventen Solarkonzern<br />

Conergy. (RB)<br />

◼ Lösung für Modehändler Olsen<br />

Die niederländischschweizerische<br />

Veldhoven-Gruppe<br />

hat nach<br />

einem Bieterverfahren<br />

den Zuschlag für Olsen<br />

erhalten. Ende Juli hatte<br />

Hamburger Modeunternehmen<br />

Insolvenz beim<br />

Amtsgericht Hamburg<br />

FLORIAN BECKER anmelden müssen. Olsen<br />

hat einen Jahresumsatz von rund 100 Millionen<br />

Euro und etwa 600 Arbeitnehmer. Das Unternehmen<br />

stellt Damenoberbekleidung im mittleren<br />

Segment her. Rund 65 Prozent des Umsatzes erwirtschaften<br />

nicht-insolvente Töchter in Kanada,<br />

Polen, Russland und Großbritannien. Nach dem<br />

Verkauf soll die überwiegende Mehrheit der Arbeitsplätze<br />

erhalten bleiben. Das Familienunternehmen<br />

Veldhoven steht für Modemarken wie<br />

DEPT, Sandwich und Turnover.<br />

Berater Veldhoven<br />

Noerr (München): Dr. Florian Becker (Federführung;<br />

M&A), Dr. Christiane Zedelius (Vertriebsrecht),<br />

Dr. Marco Winterer (Immobilienrecht), Dr.<br />

Thomas Thalhofer (IT), Dr. Thomas Mundry (M&A;<br />

Moskau); Asscoiates: Dr. Fabian Ziegenaus (IP), Dr.<br />

Christiane Berr (Vertriebsrecht), Maria Apurina<br />

(M&A), Anna Sorokina (Regulierung; beide Moskau),<br />

Dr. Patrick Mückl, Cornelia Kaueroff (beide<br />

Arbeitsrecht), Dr. Katharina Haehling von Lanzenauer<br />

(Versicherungsrecht; alle Düsseldorf)<br />

Greenberg Traurig Maher: Hans Urlus (M&A;<br />

Amsterdam), Kate Eades (Corporate; London),<br />

Michal Fereniec (M&A; Warschau)<br />

McCarthy Tétrault (Montréal): Veronique Wattiez<br />

Larose (Distribution)<br />

Fidal (Paris): Franck Bernauer (M&A)<br />

Insolvenzverwaltung Olsen<br />

BRL Boege Rohde Luebbehuesen (Hamburg):<br />

Stefan Denkhaus (Insolvenzverwalter), Dominik<br />

Demisch (Federführung; M&A), Dr. Daniel Rossa-<br />

Heise (Arbeitsrecht), Friedrich von Kaltenbron-<br />

Stachau, Friedemann Schade; Associates: Daniel<br />

Morgen (alle Insolvenzrecht), Dr. Carsten Siebert<br />

(Corporate/M&A), Dr. Andrea Ringle (IP), Andreas<br />

Grandt, Victor von dem Bussche (beide<br />

Steuern)<br />

Berater Insolvenzverwalter<br />

Dentons (Berlin): Andreas Ziegenhagen (Federführung),<br />

Dr. Detlef Spranger (beide Restrukturierung/<br />

M&A), Sonia Jordan (London), Jane Dietrich<br />

(beide Restrukturierung), Matthew Hibbert (beide<br />

Toronto), Kristina Beirne (New York), Ralf Nitschke<br />

(Paris), Florian Schneider (Moskau), Magdalena<br />

Karpinska (alle Corporate), Anna Pukszto (Restrukturierung;<br />

beide Warschau); Associates: Dr. Maria<br />

Brakalova (Öffentliches Recht), Judith Specht (Restrukturierung),<br />

Tom Causer (London), Julie Evangelisti<br />

(Paris), Anton Kunashov, Alexey Sterlikov<br />

(beide Moskau; alle Corporate)<br />

Wenger Plattner (Zürich): Brigitte Umbach-Spahn<br />

(Restrukturierung); Associate: Suzanne Eckert<br />

(Corporate)<br />

Commeo (Frankfurt): Dr. Dominique Wagener<br />

(Kartellrecht)<br />

Hintergrund BRL und Dentons arbeiten häufig in<br />

Mandaten zusammen, so auch 2<strong>01</strong>2 beim Verkauf<br />

des operativen Geschäfts der insolventen Berliner<br />

CMI Chamartin Immobilien AG. Denkhaus und Ziegenhagen<br />

kennen sich schon lange, beide waren<br />

früher in der nicht mehr existenten Großkanzlei<br />

Haarmann Hemmelrath tätig. Aus dem Markt bekannt<br />

ist, dass auf Käuferseite Ernst & Young die<br />

Transaktion steuerlich begleitete. (CA)<br />

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<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 89


Deals<br />

◼ Max Bahr wird zerschlagen<br />

Die Baumarktkette Bauhaus<br />

übernimmt über 20<br />

Immobilien des insolventen<br />

Wettbewerbers<br />

Max Bahr und sichert<br />

1.300 Arbeitsplätze.<br />

Zuvor scheiterten die<br />

Bemühungen des Insolvenzverwalters<br />

Dr. Jens-<br />

JENS-SÖREN SCHRÖDER Sören Schröder, zumindest<br />

den Großteil der Märkte an einen einzigen<br />

Investor zu veräußern. Erfolglos blieben so die<br />

Verkaufsverhandlungen mit saarländischen Handelskonzern<br />

Globus sowie mit einem Konsortium<br />

aus Baumarktbetreiber Hellweg und dem Ex-Chef<br />

von Max Bahr, Dirk Möhrle. Insgesamt sind 73<br />

Märkte und 3.600 Mitarbeiter betroffen.<br />

Eine wesentliche Rolle spielen bei den Verhandlungen<br />

die Mietverträge. Die Royal Bank of Scotland<br />

(RBS) wurde Hauptvermieterin der Max<br />

Bahr-Immobilien, als die Vermietergesellschaft<br />

insolvent wurde. Dabei handelt es sich um Moor<br />

Park, deren Hauptgläubigerin RBS ist und die jetzt<br />

von Berthold Brinkmann verwaltet wird. Bauhaus<br />

erwirbt überwiegend Standorte in Norddeutschland.<br />

Einem Medienbericht zufolge ist auch Globus<br />

nun an einzelnen Märkten interessiert.<br />

Zuvor waren mit Globus und dem Konsortium Hellweg/Möhrle<br />

ganzheitliche Kaufverträge abschließend<br />

verhandelt worden, um sie dem Gläubigerausschuss<br />

vorzulegen. Das Konsortium Hellweg/<br />

Möhrle konnte sich letztlich nicht mit der RBS einigen.<br />

Für die Übernahme stand sogar schon die<br />

Finanzierung in Höhe von 65 Millionen Euro bereit.<br />

Bekannt ist, dass die Etris-Bank Großgläubigerin<br />

ist und unter anderem an sie Max Bahr als Sicherheit<br />

verpfändet worden war. Wilmington Trust<br />

agiert als Sicherheitsagent von Max Bahr.<br />

Schröder ist verantwortlich für den Verkauf von<br />

Max Bahr, arbeitete aber eng mit seinen Verwalterkollegen<br />

zusammen. Christopher Seagon verwaltet<br />

jene Filialen, die kürzlich von Praktiker auf<br />

Max Bahr umgeflaggt wurden Sie hängen gesellschaftsrechtlich<br />

noch am operativen Praktiker-<br />

Zweig, den Seagon ebenfalls verantwortet. Udo<br />

Gröner verwaltet die Praktiker-Holding.<br />

Berater Bauhaus<br />

Inhouse (Mannheim): Maik Riede (Leiter Recht)<br />

Berater Globus<br />

Menold Bezler (Stuttgart): Dr. Jochen Stockburger,<br />

Dr. Axel Klumpp (beide M&A/Immobilienrecht),<br />

Ralf Tiesler (Arbeitsrecht), Dr. Frank Schäffler (Insolvenzrecht),<br />

Dr. Stefan Meßmer (Kartellrecht);<br />

Associates: Jost Rudersdorf (M&A/Insolvenzrecht),<br />

Steffen Bolai (Immobilienrecht), Carolin Schosser<br />

(Vertragsrecht), Dr. Jochen Bernhard (Kartellrecht)<br />

Inhouse (Völklingen): Tina Bösen-Marxen (Leiterin<br />

Recht; M&A/Vertragsrecht), Anja Göritz (Leiterin<br />

Personal; Arbeitsrecht)<br />

Berater Hellweg/Möhrle<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy (München): Dr.<br />

Martin Erhardt (Gesellschaftsrecht/Restrukturierung),<br />

Dr. Alexander Rinne; Associates: Dr. Christoph<br />

Kahle (beide Kartellrecht), Dr. Sebastian<br />

Heim, Carlo Scheiternig (beide Gesellschaftsrecht/<br />

Restrukturierung)<br />

Schlüter Graf & Partner (Dortmund): Dr. Wolfgang<br />

Weber (Immobilienrecht) – aus dem Markt bekannt<br />

Kliemt & Vollstädt (Düsseldorf): Dr. Alexander Ulrich<br />

(Federführung; Arbeitsrecht) – aus dem Markt<br />

bekannt<br />

Insolvenzverwaltung Max Bahr<br />

Johlke Niethammer & Partner (Hamburg): Dr.<br />

Jens-Sören Schröder (Insolvenzverwalter), Markus<br />

Lüdtke, Dr. Jörg Grau; Associates: Artur Winkler,<br />

Benjamin Weerts<br />

Insolvenzverwaltung Praktiker<br />

Wellensiek (Heidelberg): Christopher Seagon (Insolvenzverwalter<br />

Praktiker OpCos)<br />

Heimes & Müller (Saarbrücken): Udo Gröner (Insolvenzverwalter<br />

Praktiker AG)<br />

Berater Insolvenzverwalter Max Bahr<br />

Görg (Hamburg): Dr. Frank Evers (Corporate/M&A),<br />

Dr. Gerrit Hölzle (beide Corporate/Restrukturierung),<br />

Dr. Christian Bürger (Kartellrecht), Dr. Thomas<br />

Bezani, Dr. Frank Wilke (beide Arbeitsrecht);<br />

Associates: Dr. John-Patrick Bischoff (Corporate/<br />

M&A)<br />

Strunk Kolaschnik (Hamburg): Jan Hoelck (Arbeitsrecht)<br />

– aus dem Markt bekannt<br />

Berater Insolvenzverwalter Praktiker<br />

Gleiss Lutz: Dr. Ralf Morshäuser, Dr. Matthias Werner<br />

(beide München), Dr. Patrick Mossler (Hamburg)<br />

– aus dem Markt bekannt<br />

Insolvenzverwaltung Moor Park<br />

Brinkmann & Partner (Hamburg): Berthold Brinkmann<br />

(Insolvenzverwalter), Dr. Tobias Brinkmann<br />

(Insolvenz-/Gesellschaftsrecht); Associate: Arne<br />

Krug (Insolvenzrecht)<br />

Berater Royal Bank of Scotland<br />

Berwin Leighton Paisner (Frankfurt): Dr. Fabian<br />

Hartwich (Immobilienrecht/Restrukturierung),<br />

Hanns-William Muelsch, Dr. Thomas Prüm (Finanzierung/Restrukturierung);<br />

Associates: Dr. Philipp<br />

Schaefer, Miriam Daub, Johannes Schäfer, Tina Siebenhaar,<br />

Theresia Blath<br />

Hermann (Frankfurt): Daniel Fritz (Insolvenzrecht)<br />

– aus dem Markt bekannt<br />

Berater Gesamtbetriebsrat Max Bahr<br />

Müller-Knapp Hjort Wulff (Hamburg): Ute Kahl,<br />

Dr. Julian Richter (beide Betriebsverfassungsrecht)<br />

Berater Etris Bank<br />

Glade Michel Wirtz (Düsseldorf): Dr. Arndt Michel,<br />

Dr. Jochen Markgraf; Associate: Dr. Martin Rücker<br />

Berater Wilmington Trust<br />

Latham & Watkins (Frankfurt): Daniel Ehret; Associates:<br />

Torsten Volkholz, Hendrik Hauke (alle Finanzierung)<br />

Hintergrund Bauhaus setzte bei diesem Deal<br />

ausschließlich auf seinen Leiter Recht Riede. Menold<br />

Bezler betreute Globus schon 2007, als der<br />

Handelskonzern die Bau- und Fachmärkte der<br />

Distributa-Gruppe erwarb. Hellweg ist ein langjähriger<br />

Mandant von Milbank-Kartellrechtler Rinne.<br />

Nun schaffte die Kanzlei erstmals den Sprung<br />

in ein großes Corporate- und Restrukturierungsmandat.<br />

Latham betreut Wilmington Trust schon als Sicherheitsagent<br />

für mehrere Darlehen des Praktiker-<br />

Konzerns. Hier begleitete das Latham-Team die<br />

Gespräche zwischen den Gläubigern und den<br />

Insolvenzverwaltern von Max Bahr ebenso wie<br />

von Praktiker.<br />

Berwin Leighton Paisner beriet die RBS bereits<br />

zuvor, etwa bei der Vorstrukturierung und dem<br />

Verkauf des ‚Opernpalais‘ Frankfurt. Im Fall von<br />

Max Bahr arbeitet das Berwin-Team von Anfang<br />

an mit der Kanzlei Hermann zusammen, die für<br />

ihre Schwerpunkte im Insolvenzrecht und in<br />

Sanierungsfragen bekannt ist.<br />

Insolvenzverwalter Schröder hat bei den Verhandlungen<br />

dem jungen Hamburger Büro von Görg<br />

vertraut. Der Gesamtbetriebsrat von Max Bahr<br />

setzt hier auf ihre regelmäßige Beraterin Müller-<br />

Knapp Hjort Wulff.<br />

Schröder, der den größeren Teil von Max Bahr verwaltet,<br />

ist in Norddeutschland sehr renommiert.<br />

Er betreute zuletzt mehrere Insolvenzen aus dem<br />

Schifffahrtsbereich sowie einzelne Fondsgesellschaften,<br />

die zum Umfeld des bundesweiten S&K-<br />

Anlageskandals gehören.<br />

Seagon ist als Verwalter bundesweit bekannt und<br />

wird häufig für Unternehmen aus dem Autozulieferer-Bereich<br />

bestellt. Soweit bekannt ist die<br />

Arbeit am Komplex rund um Praktiker und Max<br />

Bahr sein erstes Verfahren in Hamburg. (pke, RB)<br />

90 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

◼ Ziegler wird chinesisch<br />

Der chinesische Nutzfahrzeug-<br />

und Logistikkonzern<br />

China International<br />

Marine Containers<br />

(CIMC) hat den schwäbischen<br />

Löschfahrzeughersteller<br />

Ziegler gekauft.<br />

CIMC zahlte 55<br />

Millionen Euro an den<br />

CHRISTOPH PAPENHEIM Insolvenzverwalter des<br />

Unternehmens, das seit zwei Jahren umfangreich<br />

restrukturiert wurde.<br />

Ziegler hatte im Sommer 2<strong>01</strong>1 Insolvenz anmelden<br />

müssen, nachdem das Bundeskartellamt wegen<br />

des Feuerwehrfahrzeug-Kartells eine Geldbuße<br />

von rund acht Millionen Euro verhängt hatte.<br />

Infolge der Restrukturierung war Ziegler zuletzt<br />

wieder stabil und stockte seine Arbeitnehmerzahl<br />

sogar auf knapp 1.000 auf.<br />

In einem strukturierten Investorenprozess sprach<br />

der Insolvenzverwalter schließlich mit 150 Kaufinteressenten,<br />

dem Vernehmen nach unter anderem<br />

mit dem chinesischen Baumaschinenproduzenten<br />

Shandong Heavy Industry. In die letzte<br />

Runde hatte es allerdings der schweizerische<br />

Maschinenhersteller Aebi Schmidt geschafft, der<br />

dann schließlich von CIMC überboten wurde. CIMC<br />

übernimmt neben der Hauptgesellschaft alle<br />

zwölf deutschen und internationalen Tochtergesellschaften<br />

von Ziegler. Alle Arbeitsplätze und<br />

Standorte bleiben laut dem Insolvenzverwalter<br />

erhalten. Der Transaktion müssen noch das Bundeskartellamt<br />

und der Gläubigerausschuss zustimmen.<br />

CIMC hat seinen Hauptsitz in Shenzhen und setzte<br />

2<strong>01</strong>2 mit rund 63.000 Mitarbeitern insgesamt 8,9<br />

Milliarden Euro um. In Deutschland ist das Unternehmen<br />

bereits vertreten: Zu dem Konzern gehören<br />

TGE Gas Engineering in Bonn und CIMC Silvergreen<br />

in Neu-Ulm.<br />

Berater Insolvenzverwalter<br />

Wirtz & Kraneis (Köln): Dr. Randolf Mohr (Federführung;<br />

Corporate), Jörg Reinartz (Immobilien-/<br />

Mietrecht); Associate: Tim Löhrer (Corporate)<br />

CMS Hasche Sigle (Frankfurt): Dr. Klaus Heuvels,<br />

Dr. Jakob Steiff (beide Vergaberecht)<br />

Insolvenzverwaltung Ziegler<br />

Kübler (Köln): Dr. Bruno Kübler (Insolvenzverwalter),<br />

Alexandra Steinecke-Meyns (Gesellschaftsrecht/Litigation),<br />

Steffen Schöne (Arbeitsrecht;<br />

beide Dresden)<br />

Sorg (Ulm): Tobias Sorg (Insolvenzverwalter)<br />

Berater Aebi Schmidt<br />

Heuking Kühn Lüer Wojtek (München): Prof. Dr.<br />

Georg Streit (Federführung), Dr. Stephan Degen,<br />

Bernd Weller (Arbeitsrecht; Frankfurt), Simon Hirsbrunner<br />

(Kartellrecht; Brüssel); Associates: Kai<br />

Büchler (Restrukturierung), Steffen Wilberg (Immobilienrecht)<br />

Muri (Weinfelden; Schweiz): Alexander Barbier<br />

(M&A)<br />

Berater Shandong Heavy Industry<br />

Baker & McKenzie (Frankfurt): Dr. Thomas Gilles,<br />

Christian Atzler – aus dem Markt bekannt<br />

Hintergrund Die deutsche DLA-Praxis war erstmals<br />

für ihre chinesische Mandantin tätig. Der<br />

Kontakt zwischen dem Frankfurter DLA-Partner<br />

Papenheim und CIMC war über eine Hongkonger<br />

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Corporate-Partnerin der Kanzlei zustande gekommen.<br />

Insolvenzverwalter Kübler arbeitete mit dem<br />

Namenspartner der Ulmer Insolvenzverwalterkanzlei<br />

Sorg zusammen, die mit Kübler über eine<br />

feste Kooperation verbunden ist. Den jetzigen<br />

Verkaufsprozess begleiteten zudem als M&A-Berater<br />

Peter Rasenberger und Uwe Hinderer von<br />

Rasenberger Toschek aus Lausanne, die ihre guten<br />

Kontakte nach China einbrachten.<br />

In dem Kartellverfahren 2007 hatte sich Ziegler<br />

von Beiten Burkhardt vertreten lassen. (CA)<br />

◼ Deka trennt sich von Immobilie<br />

Die Unternehmensgruppe<br />

Becker & Kries<br />

hat für 83 Millionen Euro<br />

ein Gebäudeensemble<br />

am Berliner Kurfürstendamm<br />

erworben. Verkäuferin<br />

ist die Deka<br />

Immobilien. Die drei<br />

Prime-Immobilien haben<br />

eine vermietbare<br />

MATTHIAS DRUBA<br />

Fläche von gut 15.000 Quadratmetern. Die Gebäude<br />

‚Kurfürstendamm 212-214‘ wurden 1897 errichtet<br />

und stehen unter Denkmalschutz. Sie gehörten<br />

bislang zum Bestand des offenen<br />

Immobilienfonds Deka-Immobilien Europa. Grund<br />

für den Verkauf ist unter anderem, dass Deka ihr<br />

Portfolio verjüngen will.<br />

Berater CIMC<br />

DLA Piper (Frankfurt): Dr. Christoph Papenheim<br />

(Federführung; Corporate), Dr. Jan Dreyer, Dr.<br />

Frank Roth (beide Litigation/Regulatory; beide<br />

Köln), Martin Heinsius, Prof. Dr. Falko Tappen (beide<br />

Steuern), Dr. Jens Kirchner (Arbeitsrecht), Mabel<br />

Lui (Hongkong), Richard Fens (Amsterdam),<br />

Erwin Purba (Jakarta), Sven-Oliver Friedrich (alle<br />

Corporate), Dr. Burkhard Führmeyer (IP); Associates:<br />

Lin Liu, Andreas Weiß, Kristin Vogt, Aston<br />

Goad (Jakarta), Laura Smit (Amsterdam; alle Corporate),<br />

Dr. Gregor Schroll, Dr. Ulrich Bartl (beide<br />

Litigation/Regulatory; beide Köln), Nadine Hesser,<br />

Karen Wilhelm (beide Arbeitsrecht)<br />

Inhouse: Taufic Liu – aus dem Markt bekannt<br />

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Deals<br />

Berater Becker & Kries<br />

FPS Fritze Wicke Seelig (Berlin): Matthias Druba,<br />

Nathan Gelbart (beide Immobilien-/Baurecht), Dr.<br />

Robby Fichte (Bank-/Finanzrecht); Associates:<br />

Marcel Jeske, Urte Wienckowski, Stephan Bauch<br />

Berater DekaBank<br />

GSK Stockmann + Kollegen (Frankfurt): Dr. Gösta<br />

Makowski (Federführung), Dr. Rainer Werum<br />

(beide Immobilienrecht); Associate: Nina Kazem-<br />

Seifert<br />

Inhouse (Frankfurt): Carsten Sievert, Ekkehart<br />

Orth – aus dem Markt bekannt<br />

Hintergrund Dass Becker & Kries hier auf FPS zurückgreift,<br />

ist keine Überraschung. Die Gruppe<br />

vertraut unter anderem im Immobilien- und Gesellschaftsrecht<br />

seit einigen Jahren auf FPS. Erst<br />

kürzlich hat das Team um Druba zum Verkauf<br />

eines Immobilienkomplexes in Berlin beraten.<br />

Auch der DekaBank-Konzern hat in der Vergangenheit<br />

häufig GSK zu Rate gezogen. So war GSK<br />

für die DekaBank tätig, als sie das Luxemburg-<br />

Geschäft der WestLB erwarb. (lau)<br />

◼ Sailer veräußert Öllager<br />

Das Stuttgarter Energiehandelsunternehmen<br />

Friedrich Scharr übernimmt<br />

das Öllager seines<br />

Augsburger Wettbewerbers<br />

Sailer. Dazu<br />

erwirbt Scharr alle Anteile<br />

an den Sailer-Sparten<br />

Mineralölhandel und<br />

ULRICH SCHNELLE Tanklager. Scharr setzte<br />

2<strong>01</strong>2 mit rund 500 Mitarbeitern etwa 850 Millionen<br />

Euro um, Sailer erwirtschaftete rund 200 Millionen<br />

Euro. Das Augsburger Lager soll mit der<br />

rund 30-köpfigen Belegschaft weitergeführt werden.<br />

Mit der Akquisition will die Scharr-Gruppe ihr<br />

bestehendes Großhandelsgeschäft mit Heizöl und<br />

Diesel in Richtung Bayern und Österreich erweitern.<br />

Die Kartellbehörden müssen der Transaktion<br />

noch zustimmen.<br />

Berater Scharr<br />

Haver & Mailänder (Stuttgart): Dr. Ulrich Schnelle<br />

(Gesellschafts-/Kartellrecht); Associate: Dr. Timo<br />

Alte (Gesellschaftsrecht/M&A)<br />

Berater Sailer<br />

Sonntag & Partner (Augsburg): Dr. Klaus Leuthe,<br />

Dr. Markus Kieser, Dr. Thomas Rau (alle Gesellschaftsrecht/M&A),<br />

Barbara Gayer; Associate: Dr.<br />

Dorthe Bauer (München; beide Steuern)<br />

Hintergrund Die Stuttgarter Sozietät Haver &<br />

Mailänder stand in den vergangenen Jahren regelmäßig<br />

an der Seite von Scharr. Haver & Mailänder-<br />

Partner Schnelle vertritt den Brennstoffhändler<br />

unter anderem im längsten gerichtlichen Kartellbußgeldverfahren<br />

der deutschen Rechtsgeschichte.<br />

Dabei werden Scharr und mehreren Wettbewerbern<br />

Preisabsprachen im Flüssiggasmarkt<br />

vorgeworfen. Auch Sailer setzte mit Sonntag &<br />

Partner auf ihre Stammberaterin. (NP)<br />

◼ Vermilion betritt deutschen Markt<br />

Das kanadische Energieunternehmen<br />

Vermilion<br />

kauft von GDF Suez E&P<br />

Anteile an vier Erdgasfeldern<br />

und eine<br />

entsprechende Explorationslizenz<br />

im Wiehengebirgsvorland<br />

für 170<br />

Millionen Dollar. Die Kanadier<br />

erwerben damit<br />

KLAUS VON GIERKE<br />

25 Prozent an einem Konsortium, zu dem auch<br />

ExxonMobil, Wintershall sowie BEB Erdgas und<br />

Erdöl gehören. Letzteres Unternehmen ist ein Joint<br />

Venture zwischen ExxonMobil und der Deutschen<br />

Shell. Vermilion erhält dadurch auch den Anteil<br />

von GDF Suez an der Erdgas Münster GmbH. Mit<br />

dem Erwerb tritt Vermilion in den deutschen Energiemarkt<br />

ein und investiert in gewachsene energiewirtschaftliche<br />

Strukturen. Die Zustimmungen<br />

der Partner des Konsortiums stehen allerdings<br />

noch aus.<br />

Berater Vermilion Energy<br />

Norton Rose Fulbright (Hamburg): KayLynn Litton<br />

(Federführung; Calgary), Dr. Klaus von Gierke (beide<br />

Corporate/M&A), Dr. Uwe Eppler (Steuern),<br />

Christian Fillippitsch (Wettbewerbsrecht/Fusionskontrolle;<br />

Brüssel), Susanne Forysch (Energierecht;<br />

München); Associates: Dr. Katharina von der<br />

Heyde, Frank Volpers, Dr. Thomas Kirschfink (alle<br />

Corporate/M&A), Alexander von Reuss (Steuern),<br />

Max Seuster (Wettbewerbsrecht/Fusionskontrolle;<br />

Brüssel)<br />

Berater GDF Suez<br />

Linklaters (Berlin): Dr. Kai Pritzsche, Dr. Detlev<br />

Schuster (beide Corporate/Energy), Oliver Rosenberg<br />

(Düsseldorf), Dr. Martin Lausterer (München;<br />

beide Steuern); Associates: Sebastian Pooschke,<br />

Dr. Martin Borning, Dr. Jens Hollinderbäumer (alle<br />

Corporate/Energy)<br />

Inhouse: Dr. Harald Knöbl (General Counsel GDF<br />

Suez E&P International; Paris), Hartwig Thiele (Legal<br />

Counsel GDF Suez E&P Deutschland; Lingen)<br />

Hintergrund Norton Rose-Partner Bob Engbloom<br />

aus Calgary ist auch Corporate Secretary von Vermilion.<br />

Sowohl Engbloom als auch Litton, die in<br />

diesem Deal die Federführung übernahm, kommen<br />

ursprünglich aus der kanadischen Kanzlei<br />

Macleod Dixon, die sich 2<strong>01</strong>2 Norton Rose anschloss.<br />

Nun brachten sie beim deutschen Markteintritt<br />

von Vermilion die Hamburger Kollegen um<br />

Klaus von Gierke ins Mandat, die bei grenzüberschreitenden<br />

Energietransaktionen sehr erfahrenen<br />

sind.<br />

Linklaters ist keine Unbekannte an der Seite von<br />

GDF Suez. Das Team um Pritzsche beriet den französischen<br />

Energieriesen beispielsweise auch<br />

2<strong>01</strong>1, als die China Investment Corporation Anteile<br />

an GDF Suez E&P International S.A. sowie der<br />

LNG Atlantic Verflüssigungsanlage in Trinidad und<br />

Tobago für 2,9 Milliarden Euro erwarb. Die Kanzlei<br />

stand im selben Jahr an der Seite der GDF-Tochter<br />

Storengy, die damals Gasspeicher von BEB Speicher<br />

erwarb. (uba)<br />

◼ Prime Office greift sich SZ-Turm<br />

Prime Office hat für rund<br />

164 Millionen Euro die<br />

Zentrale des Süddeutschen<br />

Verlags in München<br />

verkauft. Erwerber<br />

war Presseberichten zufolge<br />

ein Konsortium<br />

aus dem Versicherungskonzern<br />

Axa und dem<br />

JOHANNES CONRADI norwegischen Staatsfonds<br />

NBIM. Es ist nicht deren erste gemeinsame<br />

Transaktion, zuvor hatten sie bereits die Frankfurter<br />

‚Welle‘ und das ‚Neue Kranzler Eck‘ erworben.<br />

Prime Office übertrifft mit dem Mittelzufluss<br />

rechtzeitig vor Jahresende die für REITs erforderliche<br />

Eigenkapitalquote von 45 Prozent. Zum Frühjahr<br />

will der REIT dann seine Fusion mit OCM German<br />

Real Estate Holding umsetzen.<br />

Berater Axa und NBIM<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (Hamburg): Dr.<br />

Johannes Conradi (Immobilienwirtschaftsrecht),<br />

Dr. Alexander Schwahn (Steuerrecht); Associates:<br />

Alexis Darányi, Dr. Stefan Frick (beide Immobilienwirtschaftsrecht),<br />

Ayk Meretzki (Steuerrecht) –<br />

aus dem Markt bekannt<br />

Berater Prime Office<br />

Clifford Chance (München): Dr. Patrick Biagosch<br />

(Federführung), Dr. Bernhard Magg (beide Corporate);<br />

Associate: Martin Barlösius (Immobilienwirtschaftsrecht)<br />

Inhouse (München): Dr. Florian Scheibeck<br />

92 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

Hintergrund Ein Freshfields-Team um Conradi hat<br />

das Käufer-Duo bereits beim Erwerb des ‚Kranzler<br />

Ecks‘ beraten. Auch Prime Office gehört zu den<br />

Freshfields-Mandanten. Die Kanzlei berät unter<br />

anderem bei der geplanten Verschmelzung mit<br />

OCM und stand dem REIT beim Börsengang zur<br />

Seite.<br />

Den Kauf des SZ-Turms stemmte das Unternehmen<br />

allerdings 2008 ohne externe Rechtsberater<br />

mit dem Inhouse-Team. Clifford stand nun das erste<br />

Mal an der Seite des REITs. (jat)<br />

◼ Telekom investiert in Osteuropa<br />

Die Deutsche Telekom<br />

übernimmt für 546 Millionen<br />

Euro GTS Central<br />

Europe, einen osteuropäischen<br />

Anbieter von<br />

Netzinfrastruktur. Verkäufer<br />

ist ein Konsortium<br />

aus zahlreichen Private-Equity-Investoren,<br />

JENS LIESE<br />

darunter Columbia Capital,<br />

M/C Partners und HarbourVest Partners aus<br />

den USA sowie Innova Capital aus Polen.<br />

Mit dem Zukauf will die Telekom ihre Präsenz in<br />

Osteuropa deutlich steigern. Bislang ist sie in dieser<br />

Region über Landesgesellschaften hauptsächlich<br />

im Mobilfunkgeschäft tätig. Mit der neu erworbenen<br />

Festnetzinfrastruktur will die Telekom<br />

nun das Portfolio ausbauen. GTS betreibt Telekommunikationsnetze<br />

und Rechenzentren in zahlreichen<br />

osteuropäischen Ländern, unter anderem<br />

in Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien. Anders<br />

als ursprünglich geplant wird das slowakische<br />

Geschäft der GTS-Gruppe bei der Transaktion<br />

ausgeklammert.<br />

Die GTS-Gruppe hat im vergangenen Jahr rund 350<br />

Millionen Euro umgesetzt und einen Gewinn von<br />

87 Millionen Euro erzielt. Die Transaktion steht<br />

unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe.<br />

Berater Deutsche Telekom<br />

Noerr (Düsseldorf): Dr. Jens Liese (Federführung<br />

M&A), Dr. Tobias Frevert (Federführung Telekommunikationsrecht;<br />

Berlin), Dr. Thomas Schulz (Corporate),<br />

Dr. Thomas Thalhofer (IP; beide München),<br />

Dr. Andreas Butz (Arbeitsrecht), David Zafra Carollo<br />

(Immobilienrecht), Dr. Kathrin Westermann, Dr.<br />

Michael Bergmann (beide Kartell-/Telekommunikationsrecht;<br />

beide Berlin), Arkadiusz Ruminski<br />

(Warschau), Dr. Pavol Rak (Bratislava), Barbara<br />

Kusak (Prag; alle Corporate/Koordination); Associates:<br />

Dr. Andrea Neyses (Frankfurt), Dr. Sebastian<br />

Schürer, Bodo Dehne, Ariane Neubauer (alle<br />

Corporate), Dr. Benjamin Bajon (Telekommunikationsrecht),<br />

Pascal Schumacher (Kartell-/Telekommunikationsrecht;<br />

alle drei Berlin), Dr. Patrick<br />

Mückl (Arbeitsrecht), Katharina Pehle (IP; München),<br />

Jan Kriszeleit (Finanzierung; Frankfurt), Agnieszka<br />

Witaszek, Tomasz Krzywicki (beide Corporate/Telekommunikationsrecht;<br />

beide Warschau),<br />

Mihai Macelaru (Corporate/Koordination), Cristina<br />

Stamboli, Irina Stanica (alle Bukarest), Martin<br />

Tupek, Lukás Makara (beide Bratislava), JUDr. Petr<br />

Hrncir, JUDr. Milos Temel, JUDr. Halka Pavlíková,<br />

JUDr. Pavel Siroký (alle Corporate-/Telekommunikationsrecht;<br />

alle Prag), Dr. Zoltán Nádasdy (Corporate/Koordination),<br />

Dr. Zoltán Tenk, Martón<br />

Osztheimer (beide Corporate-/Telekommunikationsrecht;<br />

alle Budapest)<br />

Travers Smith (London): Philip Sanderson, Adam<br />

Orr (britisches Recht)<br />

NautaDutilh (Rotterdam): Joost den Engelsman<br />

(Corporate/Koordination), Greet Wilkenhuysen,<br />

Arnaud Fostier (beide Corporate; beide Luxemburg)<br />

Dr. K. Chrysostomides (Zypern): Anna Rossides<br />

(Corporate/Koordination)<br />

Nobles (Kiew): Volodymyr Yakubovskyy (Corporate/Koordination)<br />

Inhouse (Bonn): Dr. Axel Lützner – aus dem Markt<br />

bekannt<br />

Berater Verkäufer-Konsortium<br />

Edwards Wildmann (London): Shawn Atkinson<br />

(Corporate)<br />

ANZEIGE<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (Brüssel): Dr.<br />

Thomas Wessely; Associates: Fabian Dietrich, Daniela<br />

Dratvova (alle Kartellrecht)<br />

Hintergrund Noerr setzte sich in einem Pitch für<br />

die federführende Beratung zu dieser Transaktion<br />

durch. Dabei ist der Kanzlei zugute gekommen,<br />

dass sie wie kaum eine Wettbewerberin in zahlreichen<br />

Ländern Osteuropas mit eigenen Büros<br />

vertreten ist. Noerr ist mit Polen, Tschechien, Ungarn<br />

und Rumänien genau in den Ländern präsent,<br />

in denen GTS hauptsächlich aktiv ist.<br />

In der Ukraine hatte die Kanzlei jüngst die eigene<br />

Niederlassung aufgegeben. Allerdings pflegt sie<br />

eine gute Beziehung zu der Nachfolgesozietät<br />

Nobles, die ebenfalls in den Deal eingebunden<br />

war. Überdies konnte Noerr ihre Brüsseler Kartellrechtler<br />

einbinden, das Büro eröffnet allerdings<br />

erst in Kürze.<br />

Der Vertrag ist nach britischem Recht geschlossen<br />

worden. Aus diesem Grund hat die Telekom mit<br />

Travers Smith eine britische Kanzlei eingeschaltet.<br />

Auf Verkäuferseite war das Londoner Büro von Edwards<br />

Wildmann mandatiert. Die Beziehung kam<br />

über den Bostoner Standort zustande, denn im<br />

Wesentlichen stammen die an dem Konsortium<br />

beteiligten Private-Equity-Firmen aus den USA.<br />

Für die in diesem Fall komplexen kartellrechtlichen<br />

Fragen wurde überdies Freshfields eingebunden.<br />

Das Team um den Brüsseler Partner<br />

Wessely wurde nach einer Empfehlung der GTS-<br />

Investmentbank Goldman Sachs mandatiert. (vov)<br />

„Die schönste Aussicht Berlins“<br />

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<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 93


Deals<br />

◼ Ida-Wolff-Krankenhaus gerettet<br />

Der Krankenhauskonzern<br />

Vivantes hat das<br />

Ida-Wolff-Krankenhaus<br />

in Berlin-Neukölln sowie<br />

das zugehörige Pflegeheim<br />

übernommen. Den<br />

Kaufvertrag schloss Vivantes<br />

mit Joachim<br />

Voigt-Salus, dem Insolvenzverwalter<br />

der bei-<br />

DANIEL RUPPELT<br />

den Häuser. Sie wurden einst von der Berliner Arbeiterwohlfahrt<br />

(AWO) betrieben, die zuvor noch<br />

in die Insolvenz gegangen war. Vivantes gilt mit<br />

über 14.000 Mitarbeitern und über 5.000 Betten<br />

als der größte kommunale Krankenhauskonzern in<br />

Deutschland. Das Ida-Wolff-Krankenhaus mit rund<br />

156 Betten und 130 Mitarbeitern ist nun die zehnte<br />

Klinik, die zur Berliner Vivantes-Gruppe gehört.<br />

Das ebenfalls erworbene Pflegeheim mit rund 70<br />

Mitarbeitern verfügt über 200 Plätze. Die Mitarbeiter<br />

der Klinik und des Heims will Vivantes weiterbeschäftigen.<br />

Das Bundeskartellamt hat dem<br />

Deal bereits zugestimmt.<br />

Berater Vivantes<br />

Inhouse (Berlin): Dr. Julia Kirsch (Leiterin Recht)<br />

RBS RoeverBroennerSusat (Berlin): Dr. Daniel<br />

Ruppelt (Federführung; Gesellschaftsrecht/M&A),<br />

Dr. Tatjana Ellerbrock (Kartellrecht); Associates:<br />

Norman Langhoff (Medizinrecht), Hannes Göthel<br />

(Gesellschaftsrecht/M&A, Immobilienrecht)<br />

BMH Bräutigam & Partner (Berlin): Dr. Roland<br />

Gastell (Arbeitsrecht)<br />

Insolvenzverwaltung Ida-Wolff-Krankenhaus<br />

und Ida-Wolff-Geriatriezentrum<br />

Voigt Salus (Berlin): Joachim Voigt-Salus (Insolvenzverwalter),<br />

Oliver Sietz<br />

Hintergrund Joachim Voigt-Salus führte den<br />

AWO-Landesverband Ende 2<strong>01</strong>1 aus dem Insolvenzverfahren<br />

heraus und schloss nun den Verkauf<br />

der beiden Tochtergesellschaften ab. Die<br />

gleichnamige Berliner Sozietät stellt in letzter Zeit<br />

regelmäßig Insolvenzverwalter für Wohlfahrtsverbände.<br />

Die multidisziplinäre Kanzlei RBS ist für ihre Beratung<br />

im Gesundheitssektor angesehen und oft in<br />

Krankenhaustransaktionen involviert. Kürzlich<br />

stand sie der Ameos-Gruppe zur Seite, als diese<br />

das Sana-Ohre-Klinikum in Haldensleben erwarb.<br />

Im Frühjahr 2<strong>01</strong>3 beriet RBS wiederum Sana, die<br />

damals die Kliniken des Landkreises Biberach<br />

übernahm.<br />

RBS beriet Vivantes in der Vergangenheit gesellschafts-<br />

und vertragsrechtlich. Die Übernahme der<br />

Ida-Wolff-Häuser war jedoch die erste größere<br />

Transaktion, die RBS für den Krankenhauskonzern<br />

betreut hat. In arbeitsrechtlichen Fragen greift Vivantes<br />

seit Jahren regelmäßig auf die Expertise<br />

des BMH-Partners Gastell zurück.<br />

Auf Inhouse-Seite steuerte Vivantes-Justiziarin<br />

Kirsch die Transaktion. Sie hat die Leitung der<br />

Rechtsabteilung im August dieses Jahres kommissarisch<br />

übernommen, nachdem sie zuvor die Stellvertretung<br />

innehatte. Der bisherige Leiter Recht,<br />

Volker Ettwig, hat das Unternehmen mit noch<br />

unbekanntem Ziel verlassen. Er war 2008 vom<br />

Versicherer Ergo in Düsseldorf zu Vivantes gewechselt.<br />

(si)<br />

◼ Carlyle steigt bei P&I aus<br />

Der Finanzinvestor Carlyle<br />

steigt bei P&I Personal<br />

& Informatik aus.<br />

Medienberichten zufolge<br />

zahlt HgCapital bis zu<br />

385 Millionen Euro für<br />

dessen 91-prozentige<br />

Beteiligung. Den übrigen<br />

Aktionären des börsennotierten<br />

IT-Dienst-<br />

OLIVER FELSENSTEIN<br />

leisters will der britische Investor ein freiwilliges<br />

öffentliches Übernahmeangebot machen. Interessiert<br />

an P&I war auch der britische Finanzinvestor<br />

Montagu. Den Kaufvertrag schloss schließlich die<br />

HgCapital-Gesellschaft Kallisto Neunzigste Vermögensverwaltung<br />

ab. Dabei erwarb sie Argon, die<br />

Mehrheitsaktionärin von P&I ist und im Besitz von<br />

Carlyle lag.<br />

Die finanzierenden Banken des Unternehmens<br />

halfen bei der Akquisitionsfinanzierung. Dem Vernehmen<br />

nach sind die SEB und UniCredit Senior<br />

Banken. Den Mezzanine-Kredit arrangiert Babson<br />

Capital, eigentliche Kreditgeber sind dabei Almack<br />

II Unleveraged und Almack III. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

der P&I werden nach dem offiziellen<br />

Übernahmeangebot Stellung nehmen.<br />

Der Exit gilt als sehr erfolgreich, schließlich bietet<br />

HgCapital 50 Euro je Aktie. Carlyle hatte bei seinem<br />

zweiten Einstieg 2009 nur knapp 18 Euro<br />

geboten. P&I ist ein Anbieter von Software-Lösungen<br />

für die Personalwirtschaft und sitzt in Wiesbaden.<br />

Die Gesellschaft beschäftigt rund 360 Mitarbeiter<br />

und setzte im Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>2/13<br />

rund 82 Millionen Euro um, was einer Steigerung<br />

von rund 16 Prozent entspricht.<br />

Berater HgCapital<br />

Clifford Chance: Oliver Felsenstein (Federführung),<br />

Susanne Decker, Rose Brounts (alle Private<br />

Equity), Dr. Arndt Stengel, Matthias Will (alle<br />

Frankfurt), Gwendolyn Müller (alle Corporate),<br />

Barbara Mayer-Trautmann, Christian Hentrich (beide<br />

Bank-/Kapitalmarktrecht; alle München), Dr.<br />

Joachim Schütze (Kartellrecht; Düsseldorf); Associates:<br />

Dr. Hendrik Röhricht, Laurent Müller (beide<br />

Private Equity), Annette Petow (Corporate; alle<br />

Frankfurt), Nadia Esken (Kartellrecht; Düsseldorf)<br />

Berater Carlyle<br />

K&L Gates (Frankfurt): Andreas Füchsel (Federführung),<br />

Claudius Paul (beide Corporate), Dr. Matthias<br />

Grund (Finanzierung); Associate: Kerstin Hanke<br />

(Corporate)<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy (München): Dr.<br />

Rolf Füger; Associate: Dr. Matthias Schell (beide<br />

Steuern)<br />

Berater finanzierende Banken<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy (Frankfurt) Dr.<br />

Rainer Magold, Dr. Thomas Ingenhoven; Associates:<br />

Dr. Tobias Brinkmann, Dr. Oliver Hahnelt, Alexander<br />

Klein, Maximilian Schneider (alle Finanzierung),<br />

Dr. Christoph Rothenfußer (Übernahmerecht;<br />

München)<br />

Berater Babson Capital<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (London): Sean<br />

Lacey, Alex Mitchell, Dr. Mario Hüther (Frankfurt);<br />

Associates: Max Millington, Michael Blau (beide<br />

London) – aus dem Markt bekannt<br />

Berater P&I Personal & Informatik<br />

Inhouse (Wiesbaden): Kerstin Braun (Leiterin<br />

Recht)<br />

Linklaters (Düsseldorf): Dr. Nikolaos Paschos (Federführung),<br />

Sebastian Goslar; Associates: Kristina<br />

Klaaßen, Dr. Hubertus Witte (alle Corporate)<br />

Berater Montagu<br />

Clifford Chance (Frankfurt): Christopher Kellett<br />

(Federführung), Dr. Kerstin Kopp (beide Private<br />

Equity), Johannes Perlitt (Corporate), Alexandra<br />

Hagelüken, Dr. Mattias von Buttlar (beide Akquisitionsfinanzierung),<br />

Associates: Frederik Mühl, Dr.<br />

Christian Nordholtz (beide Private Equity), Oliver<br />

Polster (Corporate), Meike Täufer (Akquisitionsfinanzierung)<br />

Berater finanzierende Banken (für Montagu)<br />

Ashurst (Frankfurt): Dr. Tom Beckerhoff (Bank-/<br />

Kapitalmarktrecht), Peter Holst (Corporate); Associates:<br />

Dr. Endrik Kramski, Michael Schuhmacher,<br />

Dominique Blaurock (alle Bank-/Kapitalmarktrecht),<br />

Felix Krüger (Steuern)<br />

Hintergrund HgCapital und Clifford arbeiten<br />

schon seit Langem zusammen. So beriet ein Team<br />

94 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

um den Frankfurter Private-Equity-Partner Felsenstein<br />

HgCapital auch 2<strong>01</strong>0, als es um den Kauf des<br />

Lautsprecherherstellers Teufel ging.<br />

Carlyle vertraute den K&L Gates-Anwälten Füchsel<br />

und Paul schon 2009 beim Wiedereinstieg in P&I.<br />

Beide arbeiteten damals für Broich Bezzenberger<br />

(heute Broich). Zudem berieten sie das Private-<br />

Equity-Haus bereits unter K&L Gates-Flagge im<br />

vergangenen Jahr, als es den Finanzdatenanbieter<br />

VWD Vereinigte Wirtschaftsdienste erwarb.<br />

Linklaters berät P&I seit einigen Jahren umfassend<br />

zu gesellschaftsrechtlichen Themen, zuletzt unter<br />

anderem beim Übernahmeangebot von Argon sowie<br />

beim Abschluss eines Beherrschungs- und<br />

Gewinnabführungsvertrags mit Argon. (pke)<br />

◼ AOK-Klinik teilprivatisiert<br />

Die AOK Baden-Württemberg<br />

hat 49 Prozent<br />

ihrer Anteile an der AOK<br />

Klinik GmbH nach einem<br />

europaweiten Ausschreibungsverfahren<br />

veräußert. Sie gingen an<br />

die Caritas Trägergesellschaft<br />

Saarbrücken, die<br />

MARCO KÖNIG dem Bistum Trier untersteht.<br />

Die AOK Klinik betreibt drei Rehabilitationskliniken<br />

in Baden-Württemberg mit rund 300 Mitarbeitern.<br />

Für die Caritas besteht die Option, ab<br />

2<strong>01</strong>7 auch die restlichen Geschäftsanteile der AOK<br />

Klinik zu erwerben. Bislang betreibt die Caritas nur<br />

eine Rehaklinik, sodass sie sich mit dem Zukauf<br />

deutlich vergrößert. Sie rechnet in diesem Bereich<br />

mit einem Umsatzzuwachs auf über 40 Millionen<br />

Euro, nachdem die Gesellschaft 2<strong>01</strong>2 hier noch<br />

einen Umsatz von 17,2 Millionen Euro machte.<br />

Berater AOK Baden-Württemberg<br />

Gleiss Lutz (Stuttgart): Dr. Marco König (Healthcare/Vergaberecht),<br />

Dr. Martin Viciano Gofferje<br />

(Corporate/M&A; Berlin; beide Federführung),<br />

Prof. Dr. Gerhard Röder (Arbeitsrecht), Dr. Ulrich<br />

Soltész (Beihilferecht, Brüssel), Dr. Martin Raible<br />

(Kartellrecht; Düsseldorf), Dr. Christiane Freytag<br />

(Vergaberecht); Associates: Johannes Schrägle, Dr.<br />

Sebastian Koehler (beide Corporate/M&A), Philipp<br />

Melcher (Beihilferecht; Brüssel), Miriam Jazbinsek,<br />

Christine Mattes, Dr. Benjamin Herz (Berlin;<br />

alle Vergaberecht), Mareike Schansker, Frauke<br />

Sturm (beide Arbeitsrecht), Dr. Florian Wiesner<br />

(Kartellrecht; Düsseldorf), Dörte Gauger (Immobilienrecht)<br />

Berater Caritas Saarbrücken<br />

Inhouse (Saarbrücken): Heinz Palzer<br />

Hintergrund Aufseiten der Caritas war Justiziar<br />

Palzer allein für die Transaktion zuständig, externe<br />

Berater zog die Hilfsorganisation nicht hinzu.<br />

Gleiss Lutz ist eine langjährige Beraterin der AOK<br />

und kam hier umfassend zum Einsatz. Es ergaben<br />

sich viele Schnittstellenfragen, denn für die Beteiligung<br />

eines privaten Investors an der Klinik einer<br />

öffentlichen Krankenkasse gelten besondere sozial-<br />

und haushaltsrechtliche Vorgaben. (ds)<br />

◼ Schöttli gehört nun zu Husky<br />

Der kanadische Kunststoffverarbeiter<br />

Husky<br />

Injection Molding Systems<br />

hat die Schweizer<br />

Schöttli-Gruppe übernommen.<br />

Verkauft wurde<br />

der Medizintechnikhersteller<br />

von Fonds der<br />

Schweizer Investmentgesellschaft<br />

CGS Ma-<br />

HANS SCHONEWEG<br />

nagement Giesinger Gloor Lanz, die die Mehrheit<br />

gehalten haben. Zwischen Schöttli und Husky besteht<br />

eine langjährige Geschäftsbeziehung.<br />

Schöttli stellt unter anderem Infusionsprodukte<br />

und Diagnosesysteme her. Infolge der Transaktion<br />

werden sowohl der Stammsitz von Schöttli in<br />

Diessenhofen als auch Produktionseinrichtungen<br />

in Kalifornien und China Teil des Standortnetzwerks<br />

von Husky. Husky unterhält Produktionsstätten<br />

in Kanada, den USA, China sowie in<br />

Luxem burg und Österreich. Das Unternehmen bietet<br />

weltweit Spritzgießsysteme an und ist Dienstleister<br />

der kunststoffverarbeitenden Industrie. Die<br />

Transaktion erfolgte nach Schweizer Recht und<br />

muss kartellrechtlich freigegeben werden.<br />

Berater Husky<br />

Allen & Overy (Hamburg): Dr. Hans Schoneweg<br />

(Federführung; Corporate), Dr. Ellen Braun (Kartellrecht),<br />

Dr. Jens Matthes (IP; Düsseldorf), Kenneth<br />

Rivlin (Compliance/Umweltrecht), Eric Shube<br />

(beide New York), Richard Kim (Schanghai), Peter<br />

Myners (Luxemburg; alle Corporate/M&A), David<br />

Ernst (Kartellrecht), Brian Jebb (beide New York),<br />

Marie-Luise von Buchwaldt (beide Corporate); Associates:<br />

Dr. Rüdiger Klüber (Co-Federführung),<br />

Daniel Schulz, Juliane Schmidt (alle Corporate/<br />

M&A), Dr. Philipp Cepl, Miray Kavruk (beide IP;<br />

beide Düsseldorf), David Hössl (Commercial), Sören<br />

Seidel (Arbeitsrecht), Dr. René Galle, Vera<br />

Thiemann, Dr. Daisy Walzel (alle Kartellrecht), Julianne<br />

Susman (Compliance/Umweltrecht), Monica<br />

Arduini (beide New York), Chris Zhu, Audrey Zhi,<br />

Simon Shi (alle Schanghai), Louise Rabeux (London;<br />

alle Corporate/M&A)<br />

Walder Wyss (Zürich): Dr. Markus Vischer, Lucas<br />

Hänni (beide Corporate/M&A), Dr. Thomas Müller-<br />

Tschumi (Immobilienrecht); Associates: Dr. Gion<br />

Giger (Wettbewerbsrecht), Dr. Dirk Spacek (IP/IT),<br />

Fabienne Claudon (Corporate)<br />

Inhouse (Bolton/Kanada): Michael McKendry (Vice<br />

President, Corporate Services and General<br />

Counsel), Chris Vollmershausen<br />

Berater CGS Management<br />

Baker & McKenzie (Zürich): Dr. Marcel Giger<br />

(M&A) – aus dem Markt bekannt<br />

Hintergrund Allen & Overy-Partner Schoneweg<br />

gehört zu den ständigen Beratern von Husky in<br />

Mitteleuropa. Er beriet das kanadische Unternehmen<br />

bereits 2<strong>01</strong>1 beim Erwerb der österreichischen<br />

KTW-Gruppe und beim anschließenden Verkauf<br />

der KTW-Tochtergesellschaft Injectoplast<br />

Kunststoffverarbeitungsgesellschaft. Schoneweg<br />

holte für den Deal die Schweizer Kanzlei Walder<br />

Wyss an Bord. (pop)<br />

◼ WIS-Gruppe saniert<br />

Der Kölner Sicherheitsanbieter W.I.S. hat nach<br />

einem langwierigen Sanierungsprozess nun neue<br />

Eigentümer und ein neues Finanzierungskonzept.<br />

Der bisherige Haupteigner, die deutsche Private-<br />

Equity-Gesellschaft Argantis, übertrug seine Anteile<br />

an mehrere Privatinvestoren. Der frühere<br />

Hauptgesellschafter Dr. Michael Bachem bleibt<br />

weiterhin an dem Unternehmen beteiligt.<br />

Finanzmittel erhält W.I.S. über einen Factoring-<br />

Vertrag. Die übrigen Forderungen eines Bankenkonsortiums<br />

unter der Führung von Sal. Oppenheim<br />

haben die Beteiligungsgesellschaften EDFC<br />

Capital und Ozelot übernommen. Das Konzept für<br />

die parallele Restrukturierung stammt von Frank<br />

Nikolaus von Nikolaus & Co, er ist zugleich Geschäftsführer<br />

von Ozelot. W.I.S. erwirtschaftete<br />

zuletzt mit 3.200 Mitarbeitern rund 100 Millionen<br />

Euro.<br />

Berater Nikolaus & Co/<br />

Ozelot Industriebeteiligungen<br />

Advises (Düsseldorf): Dr. Christoph Kuzaj (Federführung),<br />

Hans-Jörg Wittmann; Associate: Thomas<br />

Löwer (alle Gesellschaftsrecht/Restrukturierung)<br />

Berater EDFC Capital<br />

Böttcher Bruch Schütze (Frankfurt): Dr. Daniel<br />

Schütze (Restrukturierung)<br />

Berater Dr. Michael Bachem<br />

Ebner Stolz Mönning Bachem (Köln): Bernhard<br />

Schumacher (Gesellschaftsrecht/Steuern)<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 95


Deals<br />

Berater Argantis<br />

Willkie Farr & Gallagher (Frankfurt): Dr. Andreas<br />

Hautkappe (Federführung), Mario Schmidt; Associate:<br />

Dr. Stephanie Schmidt-Ehemann (alle Gesellschaftsrecht/Restrukturierung)<br />

– aus dem<br />

Markt bekannt<br />

Berater W.I.S.<br />

McDermott Will & Emery (Düsseldorf): Dr. Uwe<br />

Goetker (Federführung); Associate: Philipp Kutscher<br />

(beide Gesellschaftsrecht/Restrukturierung)<br />

Ebner Stolz Mönning Bachem (Köln): Franz Meller<br />

(Steuern)<br />

Berater Sal. Oppenheim<br />

Inhouse: Stephan Herzig<br />

Hintergrund Nikolaus war viele Jahre in Essen als<br />

Insolvenzverwalter an der Seite von Bernd Depping<br />

aus der Kanzlei dnp Depping tätig, bevor er<br />

sich ganz der Restrukturierungs- und Refinanzierungsberatung<br />

verschrieb. Mit Advises hat Nikolaus<br />

schon früher zusammengearbeitet, nicht<br />

zuletzt bei der aufwendigen TeleColumbus-<br />

Refinanzierung 2009.<br />

Für Argantis, eine ursprünglich von IKB Bank und<br />

Sal. Oppenheim gegründete Investment-Gesellschaft,<br />

war Willkie schon 2008 bei dem Erwerb<br />

von W.I.S. tätig. Der Kölner Teil der 2009 fusionierten<br />

MDP-Kanzlei Ebner Stolz ist W.I.S. seit langen<br />

Jahren verbunden, die Mandatsbeziehung geht<br />

auf die Familie Bachem zurück. (ML)<br />

◼ Aixtron begibt Kapitalerhöhung<br />

Der Anlagenbauer Aixtron hat mit seiner jüngsten<br />

Kapitalerhöhung rund 100 Millionen Euro erlöst.<br />

Das Unternehmen platzierte die Aktien im Prime<br />

Standard der Frankfurter Börse. Als Joint Bookrunner<br />

agierten BNP Paribas und Deutsche Bank.<br />

Den Erlös aus der Kapitalerhöhung will das Unternehmen<br />

neben der Liquiditätsstärkung auch für<br />

den strategischen Ausbau verwenden. Dabei hat<br />

das Unternehmen Wachstumsfelder wie die Herstellung<br />

von Hochleistungselektronik im Blick.<br />

Berater Aixtron<br />

White & Case (Frankfurt): Dr. Lutz Krämer, Dr. Benedikt<br />

Gillessen (beide Federführung; beide Kapitalmarktrecht),<br />

James Black (US-Kapitalmarktrecht)<br />

Berater BNP Paribas<br />

Allen & Overy (Frankfurt): Dr. Oliver Seiler (Internationales<br />

Kapitalmarktrecht), Gernot Wagner;<br />

Associates: Dr. Camilla Kehler-Weiß, Dr. Susanne<br />

Lenz (alle US-Corporate Finance)<br />

Berater Deutsche Bank<br />

Inhouse (Frankfurt): Ingo Hatzmann – aus dem<br />

Markt bekannt<br />

Hintergrund In früheren grenzüberschreitenden<br />

Transaktionen mandatierte Aixtron häufig McDermott<br />

Will & Emery. Doch bei der Umwandlung von<br />

einer Aktiengesellschaft in eine Societas Europea<br />

(SE) ließ sich das Aachener Unternehmen durch<br />

die deutsche Corporate-Praxis von White & Case<br />

beraten. Als Hauptkontakt gilt der Frankfurter<br />

Partner Krämer.<br />

Die Beziehung zwischen Allen & Overy und BNP<br />

Paribas besteht ebenfalls seit einigen Jahren, so<br />

beriet Kapitalmarkt-Partner Seiler die Bank 2<strong>01</strong>1<br />

beim Börsengang der SHW AG. (mj)<br />

◼ Nordwind schlägt SHW los<br />

Nordwind Capital ist<br />

nicht mehr Mehrheitsaktionär<br />

des Autozulieferers<br />

Schwäbische Hüttenwerke<br />

(SHW AG). Das<br />

Münchner Fondshaus<br />

hat über die SHW Holding<br />

3,4 Millionen Aktien<br />

per Privatplatzierung<br />

HERBERT HARRER an institutionelle Anleger<br />

abgegeben. Der Erlös betrug rund 136 Millionen<br />

Euro. Als Joint Bookrunners fungierten Deutsche<br />

Bank und Commerzbank. Nordwind hatte<br />

SHW 2005 vom Nutzfahrzeug- und Maschinenbauer<br />

MAN und einer Stiftung des Landes Baden-<br />

Württemberg übernommen. 2<strong>01</strong>1 hat der Investor<br />

SHW an die Börse gebracht und 41,7 Prozent der<br />

Anteile in Streubesitz abgegeben.<br />

Die übrig gebliebene Mehrheit lag bei der SHW<br />

Holding, hinter der der Nordwind-Fonds NCP I<br />

steht. SHW stellt mit rund 1.000 Mitarbeitern an<br />

vier Standorten in Südwestdeutschland Motorkomponenten,<br />

Pumpen und Bremsscheiben für<br />

die Automobilbranche her. Der Umsatz lag 2<strong>01</strong>3<br />

bei 325 Millionen Euro. Nordwind Capital hat seit<br />

seinem Markteinstieg 2004 mehrere Hundert Millionen<br />

Euro für seinen Fonds eingesammelt.<br />

Berater SHW Holding<br />

Linklaters (Frankfurt): Dr. Herbert Harrer, Marco<br />

Carbonare; Associates: Claus Mößle, Charles Eypper,<br />

Alexander Fritzsche (alle Kapitalmarktrecht)<br />

Berater Nordwind Capital<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy (München): Dr.<br />

Christof Rothenfußer (Gesellschaftsrecht), Dr. Rolf<br />

Füger (Steuerrecht); Associate: Dr. Ines Fiebiger<br />

(Gesellschaftsrecht)<br />

Berater Deutsche Bank<br />

Inhouse (Frankfurt): Mark Oulds<br />

Berater Commerzbank<br />

Inhouse (Frankfurt): Bernd Singhof<br />

Hintergrund Linklaters war erstmals beim Börsengang<br />

2<strong>01</strong>1 involviert, damals auf Seiten der<br />

SHW AG. Die aktuelle Platzierung begleitete Linklaters<br />

für die SHW Holding, die ansonsten gesellschafts-<br />

und steuerrechtlich von der Nordwind-<br />

Beraterin Milbank betreut wird. Beispielsweise<br />

war dies der Fall beim Kauf der österreichischen<br />

Elektrohandelskette Cosmos. Milbank ist im Equity-Kapitalmarktrecht<br />

allerdings nicht aktiv.<br />

Nordwind arbeitete in der Vergangenheit auch mit<br />

anderen Kanzleien zusammen. 2008 begleitete<br />

ein White & Case-Team um den Düsseldorfer Partner<br />

Dr. Alexander Reuter den Kauf des Autozulieferers<br />

ISE. Beim Gebot für die Evonik-Tochter Rütgers<br />

Chemical im selben Jahr vertraute Nordwind<br />

auf die Kanzleien CMS Hasche Sigle und Beiten<br />

Burkhardt. (NP)<br />

◼ Neuer Eigner für Billpay<br />

SEBASTIAN GRAF VON<br />

WALLWITZ<br />

Der britische Online-Finanzdienstleister<br />

Wonga<br />

hat das Berliner Startup-Unternehmen<br />

Billpay<br />

gekauft. Veräußerer sind<br />

Rocket Internet, der<br />

schwedische Investor<br />

Kinnevik und Holtzbrinck<br />

Ventures. Billpay ist eine<br />

Plattform, über die Onlinehändler<br />

die Bezahlung ihrer Artikel per Rechnung<br />

und Ratenzahlung anbieten. Das Unternehmen<br />

ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz<br />

sowie den Niederlanden aktiv. Billpay arbeitet mit<br />

über 3.500 Onlinehändlern zusammen und hat<br />

zwei Millionen Endkunden. Wonga vergibt seit<br />

2007 von London aus im Internet Mini-Kredite.<br />

Durch den Zusammenschluss mit Billpay entsteht<br />

nach Unternehmensangaben einer der größten<br />

digitalen Finanzierungs- und Bezahlsystemanbieter<br />

in Europa.<br />

Berater Wonga<br />

SKW Schwarz (München): Dr. Sebastian Graf von<br />

Wallwitz (Federführung; M&A/Kartellrecht), Dr.<br />

Andreas Driver (M&A); Associates: Eva Bonacker,<br />

Caroline Lorenz (beide Gesellschaftsrecht/Compliance),<br />

Sabine Kröger, Frank Müller (beide Finanzaufsichtsrecht),<br />

Dr. Martin Greßlin (Arbeitsrecht)<br />

Kemp Little (London): Charles Claisse<br />

Inhouse (London): Lucy Vernall, Martin Cook<br />

96 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

Berater Rocket Internet, Kinnevik und Holtzbrinck<br />

Ventures<br />

Noerr: Sebastian Voigt (Dresden), Dr. Georg<br />

Schneider (beide Federführung), Dr. Reinhard Ege<br />

(beide München), Dr. Sascha Leske (Berlin; alle<br />

Corporate), Dr. Torsten Fett (Corporate/Regulierung),<br />

Dr. Florian Bentele; Associates: Matthias<br />

Schirmer (beide Regulierung; alle Frankfurt), Dr.<br />

Jörg Sädtler (Corporate; München), Dr. Timo Wilke<br />

(Steuern; Berlin)<br />

Macfarlanes (London): Luke Powell<br />

Hintergrund Für Wonga trat SKW Schwarz erstmals<br />

in Erscheinung. Allerdings verbindet die<br />

Kanzlei eine längere Beziehung mit der Wonga-<br />

Justiziarin Vernall. Sie war bis 2<strong>01</strong>1 Managing-<br />

Partnerin der britischen IT-Kanzlei Kemp Little.<br />

Kemp Little und SKW Schwarz arbeiten schon lange<br />

in Mandaten aus dem Medienbereich zusammen.<br />

Hinter Rocket Internet stehen die Brüder Alexander,<br />

Marc und Oliver Samwer, die dem Berliner<br />

Noerr-Partner Leske laufend bei ihren Investitionen<br />

in die Start-up-Szene vertrauen. So ist Zalando<br />

mit Kapital der Samwer-Brüder gestartet.<br />

Regelmäßig ist Leske an der Seite des Online-<br />

Versandhändlers und seiner Investoren wie Holtzbrinck<br />

Ventures aufgetreten. Mittlerweile sind die<br />

Zalando-Anteile von Rocket Internet unter anderem<br />

auf dessen eigene Teilhaber übergegangen,<br />

darunter Kinnevik.<br />

Nun kam aber bei der Billpay-Transaktion ein<br />

Team unter der Federführung der Partner Schneider<br />

aus München und Voigt aus Dresden zum Einsatz.<br />

Sie berieten auch zur Überleitung bestehender<br />

Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. (MK)<br />

◼ Auctus stößt drei Beteiligungen ab<br />

Auctus hat die Anteile<br />

dreier Portfoliounternehmen<br />

an Seafort<br />

Advisors verkauft. Die<br />

simultanen Transaktionen<br />

zwischen den<br />

beiden Private-Equity-<br />

Fonds betrafen die Kölner<br />

Noventiz-Gruppe,<br />

TOBIAS SCHNEIDER die Nürnberger Dialogfeld<br />

Communication Group und die Bayreuther<br />

Dieter Braun-Gruppe. Das jeweilige Management<br />

der drei Unternehmen wird als Mitgesellschafter<br />

an Bord bleiben.<br />

Es handelt sich um eine der ersten Private-Equity-<br />

Transaktionen, die unter dem im Sommer 2<strong>01</strong>3 in<br />

Kraft getretenen Kapitalanlagegesetzbuch strukturiert<br />

wurden. Seafort hat hierzu von der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht eine Registrierung<br />

als Alternativer Investment Fonds<br />

Manager erhalten. Über den Erwerb der Portfoliounternehmen<br />

und die Fondsstrukturierung<br />

wurde parallel verhandelt. Eine nicht benannte<br />

Bank half bei der Akquisitionsfinanzierung.<br />

Die Marketingagentur Dialogfeld ist mit 500 Mitarbeitern<br />

und einem Bruttoertrag von 55 Millionen<br />

Euro das größte Unternehmen in dem Kreis.<br />

Noventiz bietet Entsorgungslösungen für die Verpackungs-<br />

und Wertstoffbranche. Braun produziert<br />

Kabelsysteme und Beleuchtungstechnik.<br />

Noventiz und Braun beschäftigen zusammengenommen<br />

130 Mitarbeiter.<br />

Berater Seafort<br />

CMS Hasche Sigle (Stuttgart): Dr. Udo Simmat, Dr.<br />

Tobias Schneider (beide Federführung; beide<br />

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Deals<br />

Private Equity), Dr. Heiko Wiechers (Managementbeteiligung),<br />

Dr. Daniel Voigt (Assetmanagement/<br />

Fonds-/Kapitalanlagerecht), Dr. Marc Seibold<br />

(Finanzierung), Kai Neuhaus (Kartellrecht); Associates:<br />

Johannes Braun (Private Equity), Andreas<br />

Lohbeck (Managementbeteiligung/Koordination),<br />

Dr. Fabian Hetmeier, Dr. Holger Pattberg (beide<br />

Assetmanagement/Fonds-/Kapitalanlagerecht),<br />

Dr. Georg Lauster, Dr. Andreas Grunert (beide<br />

Finanzierung)<br />

Berater Auctus Fonds/Management Dialogfeld<br />

Communications<br />

AFR Aigner Fischer (München): Florian Aigner<br />

(Federführung; M&A/Strukturierung/Steuern), Dr.<br />

Gabor Mues (Finanzierung)<br />

Berater Management Noventiz<br />

Dr. Katharina Bertram (Bonn)<br />

Hintergrund AFR-Partner Aigner begleitet Auctus<br />

seit Jahren rechtlich und steuerlich bei Transaktionen.<br />

So betreute die Kanzlei auch den Einstieg von<br />

Auctus in die drei Unternehmen, die nun verkauft<br />

wurden. Aufseiten der Gründungsgesellschafter<br />

von Noventiz stand damals bereits Katharina Bertram,<br />

die zu dem Zeitpunkt Senior Partnerin bei<br />

CMS war. Anfang 2<strong>01</strong>1 verließ sie CMS und ist nun<br />

in eigener Kanzlei tätig.<br />

Die CMS-Partner Simmat und Schneider kennen<br />

aus früheren Transaktionen den heutigen Co-<br />

Geschäftsführer von Seafort, Patrick Hennings-<br />

Huep. Für die steuerrechtliche Due Diligence hat<br />

Seafort Ernst & Young hinzugezogen. Soweit bekannt<br />

setzte die finanzierende Bank bei dem Deal<br />

auf Inhouse-Kompetenz. Das Braun-Management<br />

soll Marktinformationen zufolge auf Rechtsberater<br />

verzichtet haben. (pke)<br />

◼ Triton verabschiedet sich von Weru<br />

Das Private-Equity-Haus<br />

H.I.G. Capital ist neuer<br />

Eigentümer des schwäbischen<br />

Fenster- und<br />

Türenherstellers Weru.<br />

Das traditionsreiche Unternehmen,<br />

das in<br />

Deutschland einer der<br />

größten Hersteller von<br />

OLIVER WUNSCH Kunststoff-Fenstern ist,<br />

gehörte seit 1999 dem Investor Triton. Dem Verkauf<br />

ging ein strukturiertes Bieterverfahren voraus,<br />

das von der Investmentbank Lincoln begleitet<br />

wurde. Weitere Bieter sind nicht bekannt.<br />

Die Weru-Gruppe hatte sich in den vergangenen<br />

Jahren wirtschaftlich wieder erholt, nachdem sie<br />

wie viele andere Unternehmen der Bauwirtschaft<br />

in eine Flaute geraten war. Der frühere Eigentümer<br />

Triton hatte Weru mehrmals neues Kapital<br />

zugeführt und das Unternehmen 2006 von der<br />

Börse genommen. Seitdem entwickelte der Fensterhersteller<br />

neue Produkte und verzeichnet steigende<br />

Aufträge. 2<strong>01</strong>2 erwirtschaftete das Unternehmen<br />

mit rund 1.000 Mitarbeitern einen<br />

Umsatz von 143 Millionen Euro.<br />

Berater H.I.G. Capital<br />

Voigt Wunsch Holler (Hamburg): Dr. Oliver<br />

Wunsch (Federführung; Corporate/Private Equity),<br />

Dr. Hans-Christoph Voigt; Associates: Dr. Helen<br />

Mahne, Dr. Jan Brosius (alle Corporate)<br />

KNPZ Rechtsanwälte (Hamburg): Dr. Kai-Uwe<br />

Plath (IP/IT)<br />

Schramm Meyer Kuhnke (Hamburg): Dr. Nils<br />

Schramm, Dr. Antje Hoops (beide Arbeitsrecht)<br />

Kirkland & Ellis (London): Shaun Goodman (Fusionskontrolle)<br />

Rödl & Partner (München) Dr. Dagmar Möller-<br />

Gosoge, Florian Kaiser (beide Steuerrecht); Associate:<br />

Nina Dampke (Steuerrecht/Steuer-Due-Diligence)<br />

Berater Triton<br />

Linklaters (München): Dr. Timo Engelhardt (Federführung),<br />

Dr. Stephan Morsch (beide Corporate),<br />

Dr. Thomas Elser (Steuern), Dr. Daniela Seeliger<br />

(Kartellrecht; Düsseldorf); Associates: Dr. Florian<br />

Harder (Federführung), Holger Ebersberger, Dr.<br />

Niclas von Woedtke, Martina Farkas, Jennifer Kramar<br />

(alle Corporate), Thorben Eisenbeiß (Arbeitsrecht),<br />

Martin Mager (Steuern)<br />

Berater Management Weru<br />

Allen & Overy (Frankfurt): Dr. Markus Käpplinger<br />

(Federführung), Dr. Roman Kasten (beide Corporate/Private<br />

Equity)<br />

Hintergrund Die Kontakte von Voigt Wunsch Holler<br />

zu H.I.G. Capital rühren noch aus der Zeit, bevor<br />

das Team im September 2009 Freshfields Bruckhaus<br />

Deringer verließ und sich selbstständig<br />

machte. So war Oliver Wunsch Teil des Teams,<br />

dass H. I.G. Capital beziehungsweise deren europäischen<br />

Arm zum Einstieg beim Zeitarbeitsunternehmen<br />

7(S) Personal beriet. Wunsch war damals<br />

Associate im Team des Hamburger Partners Prof.<br />

Dr. Christoph Seibt, der zu der Führungsebene des<br />

Private-Equity-Investors enge Kontakte hat.<br />

Voigt Wunsch Holler baut nun bei Transaktionen<br />

auf ihre engen Verbindungen zu anderen Hamburger<br />

Spin-offs von Großkanzleien, wie hier die Arbeitsrechtler<br />

von Schramm Meyer Kuhnke und<br />

auch KNPZ.<br />

In Fragen der Fusionskontrolle setzte die H.I.G.-<br />

Muttergesellschaft auch in der Vergangenheit immer<br />

wieder auf die Londoner Kartellrechtspraxis<br />

von Kirkland & Ellis. Die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer<br />

von Rödl übernahm für H.I.G. nicht<br />

nur das Steuerrecht, sondern auch die Due Diligence<br />

bezogen auf Steuer- und Finanzfragen.<br />

Linklaters ist als Beraterin von Triton gesetzt. Vor<br />

allem der Münchner Partner Dr. Rainer Traugott<br />

war für den Investor in großen Deals wie dem<br />

Kauf des Pneumatik-Geschäfts von Bosch Rexroth<br />

oder dem Erwerb von Alpine-Energie tätig. Zu den<br />

damals beteiligten Linklaters-Anwälten gehörte<br />

auch der 2<strong>01</strong>2 zum Partner ernannte Timo Engelhardt,<br />

der nun erstmals bei einem Triton-Deal die<br />

Federführung übernahm. Linklaters deckte auch<br />

die steuerrechtlichen Fragen ab, daneben waren<br />

noch Steuerberater aus der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ernst & Young aus Frankfurt eingeschaltet.<br />

Die Investmentbank Lincoln ließ sich<br />

rechtlich nicht separat beraten.<br />

Zwischen dem Weru-Management und Allen &<br />

Overy gab es bislang keinen Kontakt. An das Mandat<br />

kam Senior Associate Markus Käpplinger, der<br />

2<strong>01</strong>1 im Team mit Private-Equity-Partner Michael<br />

Bernhardt von Willkie Farr & Gallagher kam, über<br />

eine Marktempfehlung. (mj)<br />

◼ OpCapita übernimmt NKD<br />

Der britische Finanzinvestor<br />

OpCapita übernimmt<br />

den 8.500<br />

Mitarbeiter starken Textildiscounter<br />

NKD. Dieser<br />

steckt in einer Sanierung<br />

und erhält von Op-<br />

Capita eine Finanzspritze<br />

von 20 Millionen<br />

CHRISTIAN ZULEGER Euro. Dem Verkauf ging<br />

ein Bieterverfahren voraus. NKD hat zehn Jahre<br />

lang zur Textilunternehmensgruppe Daun & Cie<br />

aus Niedersachsen gehört. OpCapita will noch<br />

mehr Geld zur Verfügung zu stellen, sobald er seinen<br />

neuen Fonds vollständig finanziert hat. Damit<br />

kann NKD den Restrukturierungskurs fortsetzen.<br />

Mittlerweile sind zwei Restruktierungsberater von<br />

Ziems & Partner Teil der Geschäftsführung der<br />

NKD Vertriebs GmbH. Ihr gehören die vier operativen<br />

NKD-Einheiten, die auch eine deutsche und<br />

eine österreichische Geschäftseinheit umfassen.<br />

OpCapita erhält NKD komplett und damit fast<br />

2.000 Filialen in Deutschland, Österreich, Italien,<br />

Slowenien, Kroatien und Polen. Zuletzt waren 65<br />

Filialen der insolventen Drogeriekette Schlecker<br />

neu hinzugekommen. Bekannt ist, dass NKD 2<strong>01</strong>1<br />

knapp 600 Millionen Euro umsetzte.<br />

98 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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Deals<br />

Berater OpCapita<br />

Kirkland & Ellis (München): Erik Dahl, Dr. Christian<br />

Zuleger (beide Federführung; beide Corporate/<br />

Private Equity), Dr. Roderic Pagel (Steuern), Dr.<br />

Markus Feil (Finanzierung), Mark Mifsud (Private<br />

Funds; London); Associates: Dr. Bernhard Guthy,<br />

Dr. Philipp Mangini-Guidano, Fatema Orjela, Mateja<br />

Maher, Thibault Reichelt (alle drei London; alle<br />

Corporate/Private Equity)<br />

Wolf Theiss (Wien): Dr. Clemens Schindler (Federführung),<br />

Martin Abram; Associate: Katharina<br />

Schindler (alle Corporate)<br />

Berater NKD Vetriebs GmbH<br />

Noerr: Dr. Holger Alfes (Federführung; Corporate/<br />

M&A), Michael Eggert, Dr. Alexander Jänecke (beide<br />

Immobilienrecht; alle Frankfurt), Dr. Jens Liese<br />

(Düsseldorf), Dr. Alexander Ritvay (beide<br />

Corporate/M&A), Dr. Bärbel Sachs (Außenwirtschaftsrecht),<br />

Dr. Fabian Badtke (Kartellrecht), Dr.<br />

Tom Billing (Vertriebsrecht), Dr. Carsten Heinz<br />

(Steuern; alle Berlin), Dr. Christoph Schotte (Insolvenzrecht),<br />

Dr. Stefan Weise (Immobilienrecht;<br />

beide München); Associates: Christian Hartig<br />

(Federführung), Luiza Saito Sampaio, Christian<br />

Schützler (alle Corporate/M&A), Tobias Kugler (IT),<br />

Dr. Julia Schlüter-Shah (Finanzierung), Michael<br />

Achtert, Saskia Borrmann (alle Frankfurt), Sonja<br />

Beier, Jan Bossert (beide Düsseldorf; alle Immobilienrecht),<br />

Florian-Felix Marquardt (Steuern),<br />

Marcel Messerschmidt (Immobilienrecht; beide<br />

Berlin)<br />

SCWP Schindhelm (Wels): Dr. Ernst Chalupsky (Federführung);<br />

Rechtsanwaltsanwärter: Fritz Ecker<br />

Inhouse (Bindlach): Jörg Roßberg (Chefjustiziar;<br />

Vertragsmanagement), Steffen Hahn (Arbeitsrecht)<br />

Berater NKD-Betriebsrat: Nicht bekannt<br />

Hintergrund Noerr ist in sanierungsnahen Transaktionen<br />

erfahren und hat in der Vergangenheit<br />

bereits mit Beratern von Ziems & Partner zusammengearbeitet.<br />

Ein Team um den Frankfurter Partner<br />

Alfes beriet beispielsweise Pfleiderer beim<br />

Verkauf des US- und Russland-Geschäfts. Bei den<br />

Verkaufsverhandlungen brachten sich intern Vorstandsmitglieder<br />

ein, die der insolvente Holzverarbeiter<br />

von Ziems geholt hatte.<br />

Dem Vernehmen nach übernahmen die Ziems-Experten<br />

bei dem NKD-Deal ebenfalls intern wesentliche<br />

Beraterrollen. Gemeinsam mit der Hamburger<br />

Kanzlei Corinius hatte das Bindlacher Team<br />

um Chefjustiziar Jörg Roßberg allerdings den Zukauf<br />

der Schlecker-Filialen gesteuert.<br />

Kirkland berät seit einiger Zeit OpCapita von ihrem<br />

Londoner Büro aus zur Bildung des neuen Fonds.<br />

Mit NKD ging die erste Transaktion dieses Fonds<br />

einher. Die steuerrechtliche Due Diligence übernahm<br />

bei der Transaktion Ernst & Young für Op-<br />

Capita. (pke)<br />

◼ Vossloh-Gründer verkaufen Anteile<br />

Die Gründerfamilie des<br />

Verkehrstechnikkonzerns<br />

Vossloh hat sich<br />

vom größten Teil ihres<br />

Aktienpakets am Unternehmen<br />

getrennt. Insgesamt<br />

verkaufte die<br />

Familie mithilfe der Berenberg<br />

Bank rund 22<br />

OLAF KRANZ<br />

Prozent der Aktien an<br />

institutionelle Investoren aus Europa und den<br />

USA. Der Erlös beläuft sich auf knapp 200 Millionen<br />

Euro. Dem Verkauf ging ein heftiger Streit<br />

zwischen der Gründerfamilie und dem Aufsichtsratschef<br />

Heinz-Hermann Thiele voraus. Dieser hält<br />

fast 30 Prozent der Anteile. Er hatte seit mehr als<br />

zwei Jahren versucht, die Vorherrschaft in dem<br />

Unternehmen zu gewinnen. Dafür hatte Thiele<br />

eine Sperrminorität bei Vossloh aufgebaut und<br />

sich im Sommer gegen den Willen der Familie zum<br />

Aufsichtsratschef wählen lassen.<br />

Zunächst waren die Anteile der Familie in einem<br />

als GbR organisierten Stimmrechtspool gebündelt.<br />

Um die Mehrheit gegenüber Thiele zu behaupten,<br />

hatte zunächst noch eine Umwandlung in eine<br />

GmbH & Co. KG stattgefunden. Nachdem der Konflikt<br />

damit jedoch nicht gelöst werden konnte,<br />

entschied sich die Familie für den weitgehenden<br />

Verkauf an institutionelle Investoren. Die Vossloh-<br />

Familie hält nun nur noch etwa acht Prozent. 2<strong>01</strong>2<br />

setzte Vossloh mit 5.100 Mitarbeitern 1,2 Milliarden<br />

Euro um.<br />

Berater Gründerfamilie Vossloh<br />

Taylor Wessing: Olaf Kranz (Corporate; Düsseldorf),<br />

Dr. Lars-Gerrit Lüßmann (beide Federführung),<br />

Ulrich Reers, Chistoph Vaupel (alle Corporate/Capital<br />

Markets; alle Frankfurt), Dr. Bert<br />

Kimpel (Steuern; Düsseldorf); Associates: Dr.<br />

Sebastian Beyer, Marie-Christine Schmitt, Mario<br />

Hopp (alle Corporate/Capital Markets; alle Frankfurt)<br />

Berater Vossloh<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (Düsseldorf): Dr.<br />

Stephan Waldhausen – aus dem Markt bekannt<br />

Berater Heinz-Hermann Thiele<br />

Hengeler Mueller (München): Dr. Hans-Jörg Ziegenhain<br />

Berater Berenberg Bank<br />

Norton Rose Fulbright (Frankfurt): Dr. Frank<br />

Regelin, Thomas Vita (London); Associates: Solmaz<br />

Sedighi Rad, Alexander Hirshfeld (London)<br />

Hintergrund Taylor Wessing berät die Gründerfamilie<br />

schon seit einigen Jahren. Die Umwandlung<br />

der Stimmrechtspool GbR in eine GmbH & Co. KG<br />

erfolgte ebenfalls mithilfe der Kanzlei.<br />

Aus dem Markt bekannt ist, dass Vossloh-Aufsichtsratschef<br />

und Großaktionär Thiele schon seit<br />

Jahren auf Hengeler setzt. Thiele hält auch weitere<br />

unternehmerische Beteiligungen, etwa an dem<br />

Münchner Industrieunternehmen Knorr-Bremse.<br />

Freshfields hat Vossloh schon wiederholt bei Deals<br />

beraten, so etwa beim Verkauf einer Tochtergesellschaft.<br />

Die Berenberg Bank lässt sich ebenfalls seit vielen<br />

Jahren zu bank- und kapitalmarktrechtlichen<br />

Themen von Norton Rose Fulbright beraten und<br />

greift dabei immer wieder auf Kapazitäten auch<br />

ausländischer Büros zurück, etwa wenn es um USrechtliche<br />

Aspekte geht. Die steuerliche Beratung<br />

deckten sowohl die Vossloh-Familie als auch<br />

Thiele durch kleinere Steuerberatungsgesellschaften<br />

aus Wuppertal und München ab. (vov)<br />

◼ Rewe Touristik strukturiert um<br />

Rewe Touristik und die<br />

MTS-OTS Gruppe habe<br />

die Beteiligungsstrukturen<br />

in ihrem Gemeinschaftsunternehmen<br />

MTS Incoming S.L. verändert.<br />

Dadurch haben<br />

sie ihr internationales<br />

Incoming-Geschäft neu<br />

VOLKER BALDA geordnet. Zu MTS-OTS<br />

gehören die Marken MTS und Open Travel Service<br />

sowie die Softwareentwicklung Axis Data. Die<br />

Gruppe übernahm von Rewe Touristik 49 Prozent<br />

der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen.<br />

Damit hält MTS-OTS nun alle Anteile der MTS Incoming<br />

S.L.<br />

Rewe Touristik gründete mit Veranstaltermarken<br />

wie ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg eine eigene<br />

Income-Holding. Diese übernimmt vom bisherigen<br />

Gemeinschaftsunternehmen die Geschäfte in<br />

Ägypten, Dubai, Norditalien sowie Bulgarien und<br />

beteiligt sich mit 35 Prozent an der portugiesischen<br />

MTS Incoming. Bereits zum April 2<strong>01</strong>3 wurde<br />

die Dachmarke Der Touristik gegründet. Im<br />

Zuge dessen firmierte die Rewe Touristik GmbH in<br />

Der Touristik Köln GmbH um. 2<strong>01</strong>2 erzielte der Der<br />

Touristik-Konzern einen Umsatz von 4,7 Milliarden<br />

Euro.<br />

100 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


Deals<br />

Berater Rewe Group/Der Touristik<br />

KPMG Law (Frankfurt): Dr. Volker Balda (Federführung;<br />

Corporate); Associate: Dr. Philipp Wüllrich<br />

(Corporate; Köln)<br />

Inhouse (Köln): Dr. Rainer Koll-Möllenhoff (Konzernrechtsabteilung)<br />

Inhouse (Pro-Data Steuerberatungesgesellschaft;<br />

Köln): Dr. Sabine Rödel (Bereichsleiterin Recht),<br />

Alexander Horst, Sinan Kaplan<br />

Berater MTS-OTS Gruppe<br />

Raue (Berlin): Dr. Justus Schmidt-Ott (Federführung),<br />

Dr. Helge Rieckhoff, Dr. Fabian Schroth (alle<br />

Corporate/M&A)<br />

Inhouse (Palma): Karen Casademunt Köhn (Leiterin<br />

Recht)<br />

Hintergrund Rewe verfügt über ein Kanzleipanel,<br />

immer wieder tauchen DLA Piper und Freshfields<br />

Bruckhaus Deringer an der Seite des Handelskonzerns<br />

auf. Beim Mehrheitserwerb an dem tschechischen<br />

Veranstalter Exim war allerdings PwC<br />

Legal im Rahmen einer Ausschreibung zum Zuge<br />

gekommen. Die Juristen von KPMG Law haben<br />

sich ebenfalls in einem Pitch durchgesetzt.<br />

Die KPMG AG ist regelmäßig für Rewe aktiv und<br />

übernahm hier mit den Düsseldorfer Beratern Jörg<br />

Ufer und Stefan Kochs auch die Steuerfragen. Inhouse<br />

kümmerte sich Pro-Data, die outgesourcte<br />

Steuerberatungsgesellschaft von Rewe, um die<br />

Steuerfragen bei der länderübergreifenden Entflechtung.<br />

Raue ist regelmäßig für MTS-OTS tätig. Die Berliner<br />

Einheit hat mit befreundeten Kanzleien zusammengearbeitet,<br />

für das Steuerrecht war die<br />

spanische Kanzlei Garrigues eingebunden. (SB)<br />

◼ Buwog erwirbt Berliner Immobilien<br />

Die österreichische<br />

Wohnungsgesellschaft<br />

Buwog hat ein weiteres<br />

Immobilienportfolio mit<br />

1.185 Einheiten in<br />

Deutschland gekauft.<br />

Die Einheiten stammen<br />

aus der Konkursmasse<br />

der Level One-Gruppe.<br />

CHRISTOPH KAUTZKY Der Kaufpreis liegt bei<br />

50 Millionen Euro. Knapp 60 Prozent der Wohnungen<br />

befinden sich im Berliner Stadtteil Kaulsdorf.<br />

Die Kartellbehörden müssen dem Erwerb noch<br />

zustimmen.<br />

Berater Buwog<br />

Inhouse (Wien): Dr. Christoph Kautzky (Stabsstelle<br />

Bestandsbewirtschaftung)<br />

Hogan Lovells (Düsseldorf): Dr. Roland Bomhard<br />

(Immobilienrecht); Associate: Dr. Martin Haase<br />

Insolvenzverwaltung Level One<br />

Leonhardt (Berlin): Prof. Rolf Rattunde (Insolvenzverwalter),<br />

Jan Kallies<br />

Hintergrund Hogan Lovells war zuvor für die<br />

Buwog-Geschäftsführung tätig, was ihr nun zu<br />

diesem Mandat verhalf. Auch zu Luther pflegt die<br />

Buwog seit Längerem einen guten Kontakt. Der<br />

Berliner Luther-Anwalt Detlev Stoecker hat das<br />

Unternehmen bei vorausgegangenen Deals beraten<br />

und agierte bei dem aktuellen Zukauf als Notar.<br />

Der erfahrene Buwog-Justiziar Kautzky hat in<br />

der Vergangenheit Portfolioverkäufe allerdings<br />

auch schon ohne externe Unterstützung gestemmt.<br />

(lau)<br />

◼ 6 Wunderkinder zieht Sequoia an<br />

Bei einer Serie-B-Finanzierung<br />

hat der Berliner<br />

Start-up 6 Wunderkinder<br />

insgesamt 19 Millionen<br />

Euros eingesammelt. Sie<br />

kamen zum einen von<br />

den bereits vorhandenen<br />

Investoren Earlybird<br />

sowie Atomico. Beteiligt<br />

MATTHIAS LUPP hat sich aber mit 14 Millionen<br />

Euro vor allem der bekannte Investor Sequoia<br />

Capital aus Silicon Valley, der sich damit<br />

erstmals in Deutschland engagiert hat. Die gesamte<br />

Finanzierung des Berliner Start-ups beträgt<br />

jetzt circa 22 Millionen Euro. 6 Wunderkinder entwickelt<br />

und betreibt die Produktivitäts-App Wunderlist.<br />

Sie ist eigenen Angaben zufolge die erste<br />

App, die gemeinschaftliche To-do-Listen herstellt,<br />

damit man Privat- und Arbeitsleben koordinieren<br />

kann. Bislang nutzen sechs Millionen Menschen<br />

Wunderlist. Mit dem eingesammelten Geld wollen<br />

die Gründer unter anderem ein separates Vertriebsteam<br />

in den USA aufbauen.<br />

Berater Sequoia Capital<br />

DLA Piper (München): Matthias Lupp, Ksenia Ilina<br />

(beide Corporate) – aus dem Markt bekannt<br />

Berater Earlybird<br />

King & Wood Mallesons SJ Berwin (Berlin): Frank<br />

Vogel<br />

Berater Atomico<br />

Orrick Herrington & Sutcliffe (München): Dr. Jörg<br />

Ritter, Dr. Albrecht von Breitenbuch (Berlin); Associate:<br />

Thomas Strassner (alle Corporate)<br />

Berater 6 Wunderkinder<br />

Lacore (Berlin): André Eggert (Federführung; Corporate),<br />

Dr. Ralf Vogt (Arbeitsrecht), Matthias<br />

Braun; Associates: Paula Deus (beide IP), Daniel<br />

Annoff (Corporate), Dr. Holger Bergbach (Kartellrecht)<br />

Hintergrund Für sein erstes Investment in<br />

Deutschland griff Sequoia auf einen Kanzleikontakt<br />

aus den USA zurück. DLA Piper hatte den Risikokapitalgeber<br />

bereits bei mehreren größeren<br />

Deals beraten, wie der Investition in das chinesische<br />

Pharmaunternehmen Shaanxi Bicon.<br />

Earlybird sowie Atomico pflegen seit Jahren enge<br />

Beziehungen zu den Stammberatern Vogel von<br />

King & Wood beziehungsweise Ritter von Orrick.<br />

Letzterer beriet Atomico bei der ersten Finanzierungsrunde<br />

von 6 Wunderkinder. Vogel hat eine<br />

Reihe von Transaktionen für Earlybird betreut, darunter<br />

die Finanzierung von iLiga.<br />

Lacore-Partner Eggert ist mittlerweile einer der<br />

prominentesten Berater in der Berliner Start-up-<br />

Szene. Nach der ursprünglichen Finanzierung<br />

durch den High Tech Gründer Fonds (HTGF) 2<strong>01</strong>0<br />

bot T-Ventures zusätzliche Finanzierung an. In dieser<br />

sehr frühen Phase der Unternehmensgründung<br />

stieg Eggert in die Beratung für 6 Wunderkinder<br />

ein. 2<strong>01</strong>1 erfolgte die Serie-A-Finanzierung<br />

durch Atomico. (Gr)<br />

◼ Voxeljet wagt IPO in New York<br />

Der bayrische 3D-Drucksystemanbieter<br />

Voxeljet<br />

ist an der New Yorker<br />

Börse gestartet. Die<br />

Augsburger erlösten<br />

knapp 73 Millionen US-<br />

Dollar. Piper Jaffray und<br />

die Citigroup begleiteten<br />

die stark nachgefragte<br />

Emission als Kon-<br />

BERTHOLD HUMMEL<br />

sortialführer. Im Zuge des IPOs trennte sich eine<br />

Gruppe von Altaktionären von ihren Anteilen, bestehend<br />

aus Alesta Beteiligung, dem Startkapital-<br />

Fonds Augsburg, Franz Industriebeteiligungen und<br />

dem Technologie Beteiligungsfonds Bayern. Ihnen<br />

flossen 24,4 Millionen US-Dollar zu. Voxeljet will<br />

das Geld unter anderem für den Bau neuer Zentren<br />

in Nordamerika sowie Asien verwenden.<br />

2<strong>01</strong>2 setzte die Firma rund elf Millionen US-Dollar<br />

um. Voxeljet ist das erste kleinere deutsche Unternehmen,<br />

das die Erstnotiz an der New Yorker Börse<br />

vornahm. Börsenstarts in den USA gelten als<br />

sehr komplex und aufwendig, nicht zuletzt wegen<br />

der strengen aufsichtsrecht lichen Regeln. Diese<br />

wurden allerdings 2<strong>01</strong>2 gelockert.<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 1<strong>01</strong>


Deals<br />

Berater Voxeljet/Altaktionäre<br />

Dechert: Berthold Hummel (München), David Rosenthal<br />

(New York; beide Federführung IPO), Dr.<br />

Katja Heuterkes (München; Federführung Altaktionäre-Beratung),<br />

Dr. Michael Meissner (Finanzierung;<br />

München), Derick Kauffman (Corporate; Philadelphia),<br />

Daniel Dunn, Joshua Milgrim (beide<br />

Steuern) Thomas Raisky (IP); Associates: Kenneth<br />

Wang (alle New York), Carina Klaes-Staudt (beide<br />

Steuern), Christian Böhme, Dr. Karl von Rumohr<br />

(beide Gesellschaftsrecht), Robert Williams (Finanzierung;<br />

alle München), James Hipolit, Allie<br />

Misner (beide Corporate; beide Philadelphia)<br />

Berater Banken<br />

Paul Hastings: William Schwitter (New York), Dr.<br />

Karl Balz (beide Federführung; Corporate/Kapitalmarktrecht),<br />

Dr. Christopher Wolff, Dr. Regina<br />

Engelstädter, Dr. Ali Sahin (alle Corporate), Uwe<br />

Halbig (Steuern; alle Frankfurt); Associate: Shezahd<br />

Siddiqui (New York; Federführung; Corporate/Kapitalmarktrecht)<br />

Hintergrund Für Dechert war es das erste Mandat<br />

an der Seite von Voxeljet. Die Sozietät setzte<br />

sich nach einem Pitch durch. Kontakte zu dem<br />

Voxeljet-CFO Rudi Franz hatte der Münchner Partners<br />

Hummel bereits zuvor. Franz kennt ihn schon<br />

länger, sie arbeiteten zusammen, als Franz noch<br />

beim Investor 3i tätig war.<br />

Bislang hatte Dechert hierzulande bei Börsengängen<br />

vor allem abgebende Altaktionäre betreut.<br />

Eine Ausnahme war der Börsenstart des Industrieausrüsters<br />

Norma, den sie 2<strong>01</strong>1 zusammen mit<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer betreute. Allerdings<br />

hat die Sozietät in den USA in der Vergangenheit<br />

zahlreiche Notizen anderer europäischer<br />

Gesellschaften begleitet.<br />

Paul Hastings kam über die Kontakte ihres New<br />

Yorker Büros zu Piper Jaffray in das Mandat. Sie<br />

begleitet die Investmentbank regelmäßig. (RB)<br />

◼ Wacker sichert sich BioNet-Sparte<br />

Der im MDax-notierte Spezialchemiekonzern<br />

Wacker Chemie hat die Sparte Scil Proteins Productions<br />

von BioNet Ventures gekauft. Wacker<br />

erwarb sie über seine Tochtergesellschaft Biotech.<br />

Die Transaktion umfasst alle Unternehmensanteile,<br />

den Produktionsstandort in Halle mit 80 Mitarbeitern<br />

und das Patentportfolio. Die auf die Herstellung<br />

von künstlichen Proteinen spezialisierte<br />

BioNet-Tochter Scil Proteins GmbH ist nicht Teil des<br />

Kaufvertrags. Scil Proteins Productions stellt Biopharmazeutika<br />

her. Der Münchner Wacker-Konzern<br />

setzte 2<strong>01</strong>2 mit knapp 16.300 Mitarbeitern<br />

rund 4,6 Milliarden Euro um.<br />

Berater Wacker Chemie<br />

Inhouse (München): Alexandra Rullen<br />

Berater BioNet<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer (Hamburg): Dr.<br />

Jochen Dieselhorst (Geistiges Eigentum/IT), Dr.<br />

Nikolaus Schrader (Gesellschaftsrecht/M&A), Dr.<br />

Ulrich Blaas (Steuern); Associates: Dr. Philipp<br />

Dohnke, Börge Seeger (beide Geistiges Eigentum/<br />

IT), Dr. Malte Schafstedde, Dr. Moritz Koch, Dr. Hildrun<br />

Siepmann (alle Gesellschaftsrecht/M&A), Dr.<br />

Sebastian Naber (Arbeitsrecht), Alexis Darányi<br />

(Immobilienrecht), Michael Tommaso, Ulrike Sommer<br />

(Köln; beide Steuern)<br />

Hintergrund Freshfields berät BioNet bereits seit<br />

Längerem und hat die Tochtergesellschaften Scil<br />

Proteins und Scil Technology auch bei diversen IPlastigen<br />

Transaktionen beziehungsweise Kooperationen<br />

betreut. Anfang 2<strong>01</strong>2 hat Scil Technology<br />

dagegen beim Verkauf ihrer Dienstleistungssparte<br />

an Nanohale auf ein Team von Raupach & Wollert-<br />

Elmendorff um den Frankfurter Partner Peter<br />

Homberg gesetzt. Dieser wechselte kurz danach<br />

zu Salans (heute Dentons).<br />

Wacker stemmte die Transaktion ganz ohne externe<br />

Hilfe, in der Vergangenheit hat der Münchner<br />

Konzern aber auch wiederholt mit Freshfields zusammengearbeitet,<br />

etwa beim Börsengang 2006.<br />

Die Inhouse-Juristin Rullen hat selbst umfassende<br />

Transaktionserfahrung, da sie vor ihrem Wechsel<br />

auf die Unternehmensseite in der M&A-Praxis von<br />

Hengeler Mueller gearbeitet hat.<br />

Ab Mitte 2008 war sie in der Rechtsabteilung des<br />

Axel Springer-Verlages tätig und betreute auch<br />

den Verkauf von norddeutschen Regionalzeitungen.<br />

Seit Sommer 2<strong>01</strong>2 arbeitet Rullen in der<br />

Rechtsabteilung von Wacker. (CA)<br />

◼ ThyssenKrupp Uhde kooperiert<br />

Der italienische Technologieanbieter<br />

Industrie<br />

De Nora und Thyssen-<br />

Krupp Uhde wollen ihre<br />

Aktivitäten im Bereich<br />

der Planung, Beschaffung<br />

und Errichtung von<br />

Elektrolyse-Anlagen zusammenführen.<br />

Das geplante<br />

Gemeinschafts-<br />

KLAUS GROSSMANN<br />

unternehmen ThyssenKrupp Uhde Chlorine<br />

Engineers mit Sitz in Dortmund soll einen Jahresumsatz<br />

im mittleren dreistelligen Millionenbetrag<br />

einspielen. Ziel ist es, die globale Präsenz zu erhöhen,<br />

zum Kundenkreis zählt unter anderem die<br />

Chlor-Alkali-Industrie. Die Pläne müssen kartellrechtlich<br />

genehmigt werden. ThyssenKrupp Uhde<br />

ist eine Tochter des Anlagenbauers ThyssenKrupp<br />

Industrial Solutions und wird Mehrheitseignerin<br />

des Joint Ventures.<br />

Berater ThyssenKrupp Uhde<br />

Taylor Wessing (Düsseldorf): Klaus Grossmann<br />

(Federführung), Martin Gerner (beide Corporate),<br />

Thomas Wisniewski (Berlin), Dr. Bert Kimpel (beide<br />

Steuern), Dr. Michael Baumhauer (Vertragsgestaltung;<br />

Hamburg), Dr. Sascha Grosjean (Arbeitsrecht),<br />

Dr. Jakob Riemenschneider (München;<br />

China-Team), Cody Chen (Schanghai); Associates:<br />

Meike Gress (beide Corporate), Dr. Simon Weppner<br />

(Steuern), Dino Duderstadt (Vertragsgestaltung)<br />

Inhouse (Essen): Peter Freitag, Hardy Raddatz,<br />

Michael Massoth (alle Corporate), Dr. Thomas<br />

Lampert (Kartellrecht), Silvia Knoop-Masmeier,<br />

Heinz Bleckmann (beide Steuern) – aus dem Markt<br />

bekannt<br />

Berater Industrie De Nora<br />

Latham & Watkins (München): Dr. Volkmar Bruckner<br />

(Federführung), Fabio Coppola (Mailand; beide<br />

Corporate), Dr. Finn Zeidler (Compliance); Associates:<br />

Dr. Daniel Schlösser (Compliance; beide Frankfurt),<br />

Dr. Tobias Leder (Arbeitsrecht), Dr. Fabian<br />

Jürgens, Dr. Philipp Giessen, Kim Hyo Joo (London;<br />

alle Corporate), Gabriele Wunsch (IP; Hamburg)<br />

Giuseppe Cambareri (Mailand)<br />

Inhouse (Mailand): Silvia Bertini<br />

Hintergrund Für die anstehende fusionskontrollrechtliche<br />

Anmeldung des Gemeinschaftsunternehmens<br />

haben die beiden Joint-Venture-Partner<br />

gemeinsam Latham & Watkins beauftragt, zuständig<br />

sind Dr. Georg Weidenbach aus Frankfurt und<br />

Matteo Bay aus Brüssel. Dies kommt durchaus vor,<br />

doch ThyssenKrupp bestand hier bei Latham auf<br />

Chinese Walls, die die Arbeit der kartellrechtlichen<br />

Berater trennt von den Beratern, die für De Nora<br />

den Deal steuerten.<br />

De Nora ist in Italien ein langjähriger Mandant der<br />

Kanzlei. Als Steuerberatungsgesellschaft griff das<br />

Unternehmen auf KPMG zurück. Taylor Wessing<br />

knüpft mit der aktuellen Arbeit für ThyssenKrupp<br />

an die Beratung beim Verkauf einer Geschäftssparte<br />

Ende 2<strong>01</strong>2 an.<br />

ThyssenKrupp hat seit Oktober eine neue Struktur<br />

für seine Rechtsabteilung implementiert. Teil der<br />

Neuerungen ist eine Verlagerung von Rechtsfunktionen<br />

in die operativen Töchter. Während Freitag<br />

in der M&A-Schwerpunktgruppe der zentralen<br />

Rechtsabteilung tätig ist, wechselte Lampert im<br />

Zuge der Umstrukturierung als Leiter der Recht zur<br />

stark international aufgestellten ThyssenKrupp-<br />

Tochter Elevators. (AN)<br />

102 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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INDEX<br />

Kanzleien<br />

A<br />

Dr. Brunhilde Ackermann..........................................................35, 38<br />

Advises............................................................................................95<br />

AFR Aigner Fischer..........................................................................98<br />

Allen & Overy.........................................................23, 67, 95, 96, 98<br />

Ashurst......................................................................................89, 94<br />

B<br />

Baker & McKenzie........................................................31, 33, 91, 95<br />

Baker Tilly Roelfs............................................................................29<br />

Baukelmann & Tretter........................................................ 31, 33, 38<br />

BBL Bernsau Brockdorff..................................................................28<br />

BBORS Kreuznacht..........................................................................31<br />

Beiten Burkhardt....................................................29, 60, 89, 91, 96<br />

Dr. Katharina Bertram.....................................................................98<br />

Berwin Leighton Paisner................................................................90<br />

Gerhard Bienerth............................................................................67<br />

BMH Bräutigam & Partner..............................................................94<br />

Böttcher Bruch Schütze..................................................................95<br />

Braun & Rieske................................................................................37<br />

Bredin Prat........................................................................................7<br />

Brinkmann & Partner......................................................................90<br />

BRL Boege Rohde Luebbehuesen..................................................89<br />

Broich..............................................................................................68<br />

Buchalik Brömmekamp..................................................................22<br />

Büttner & Baukelmann...................................................... 31, 33, 38<br />

Buse Heberer Fromm......................................................................29<br />

C<br />

Dr. K. Chrysostomides.....................................................................93<br />

Clifford Chance................................................................... 68, 92, 94<br />

CMS Hasche Sigle.............................................31, 33, 74, 91, 96, 97<br />

Commeo..........................................................................................89<br />

Corinius..........................................................................................100<br />

D<br />

Damm & Mann................................................................................74<br />

Davis Polk & Wardwell......................................................................7<br />

De Brauw Blackstone Westbroek.....................................................7<br />

Dechert..........................................................................................102<br />

Dentons............................................................................ 29, 89, 102<br />

Derra Meyer & Partner....................................................................28<br />

DLA Piper.......................................................................... 24, 91, 1<strong>01</strong><br />

Domeier...........................................................................................23<br />

Dreier Riedel...................................................................................67<br />

DSC Legal.........................................................................................29<br />

E<br />

Ebner Stolz Mönning Bachem...................................................95, 96<br />

Edwards Wildmann.........................................................................93<br />

EIP....................................................................................................29<br />

Engel & Rinkler..........................................................................35, 38<br />

Eversheds........................................................................................29<br />

F<br />

Fangda Partners................................................................................7<br />

Fidal.................................................................................................89<br />

Flick Gocke Schaumburg.................................................... 24, 29, 89<br />

FPS Fritze Wicke Seelig...................................................................92<br />

Freshfields Bruckhaus Deringer...22, 23, 33, 41, 72, 87, 88, 92, 93,<br />

94, 98, 100, 1<strong>01</strong>, 102<br />

G<br />

Garrigues.......................................................................................1<strong>01</strong><br />

Gibson Dunn & Crutcher.................................................................89<br />

Cornelie von Gierke........................................................... 35, 38, 67<br />

von Gierke & Rohnke......................................................................35<br />

Giuseppe Cambareri.....................................................................102<br />

Glade Michel Wirtz..........................................................................90<br />

Gleiss Lutz........................................................23, 27, 67, 89, 90, 95<br />

Göhmann.........................................................................................29<br />

Görg........................................................................29, 43, 68, 89, 90<br />

Göring Schmiegelt & Fischer..........................................................29<br />

Graf von Westphalen......................................................................23<br />

Friedrich Graf von Westphalen & Partner.................................24, 68<br />

Greenberg Traurig Maher................................................................89<br />

Prof. Dr. Dr. Norbert Gross........................................................33, 38<br />

Grub Brugger & Partner..................................................................28<br />

GSK Stockmann + Kollegen............................................................92<br />

Gütt Olk Feldhaus...........................................................................88<br />

H<br />

Harte-Bavendamm.........................................................................23<br />

Haver & Mailänder....................................................................87, 92<br />

Heimes & Müller.............................................................................90<br />

Hengeler Mueller...................................... 7, 40, 41, 45, 87, 88, 100<br />

Hermann.........................................................................................90<br />

Heuking Kühn Lüer Wojtek..........................................33, 78, 80, 91<br />

Hogan Lovells................................................ 23, 24, 27, 29, 87, 1<strong>01</strong><br />

hww Wienberg Wilhelm.................................................... 22, 28, 41<br />

J<br />

Johlke Niethammer & Partner........................................................90<br />

Jordan & Hall.............................................................................35, 38<br />

Jun He................................................................................................7<br />

K<br />

K&L Gates........................................................................... 78, 81, 94<br />

Kantenwein Zimmermann Fox Kröck & Partner.............................31<br />

Keller & Mennemeyer...............................................................38, 67<br />

Kemp Little......................................................................................96<br />

King & Wood Mallesons SJ Berwin.................................... 7, 29, 1<strong>01</strong><br />

Kirkland & Ellis................................................................. 24, 98, 100<br />

Klaka................................................................................................66<br />

Kliemt & Vollstädt...........................................................................90<br />

KNPZ Rechtsanwälte.......................................................................98<br />

Koenen............................................................................................29<br />

KPMG Law...............................................................................87, 1<strong>01</strong><br />

Prof. Dr. Achim Krämer..............................................................33, 38<br />

Krämer Winter...........................................................................31, 38<br />

Kreuzkamp & Partner......................................................................47<br />

Kübler........................................................................................28, 91<br />

Kuhmann.........................................................................................28<br />

L<br />

Lacore............................................................................................1<strong>01</strong><br />

Lang & Rahmann.............................................................................29<br />

Latham & Watkins......................................................23, 88, 90, 102<br />

Legerwall........................................................................................29<br />

Leitner & Partner.............................................................................29<br />

Leonhardt................................................................................22, 1<strong>01</strong><br />

Lindenpartners................................................................................68<br />

Linklaters................................................... 24, 66, 87, 92, 94, 96, 98<br />

LLR Legerlotz Laschet.....................................................................29<br />

Luther......................................................................................68, 1<strong>01</strong><br />

M<br />

Macfarlanes.....................................................................................97<br />

Mäger von Bernuth.........................................................................29<br />

Maiwald...........................................................................................29<br />

Mayer Brown...................................................................................22<br />

Mayrhofer & Partner.......................................................................67<br />

McCarthy Tétrault............................................................................89<br />

McDermott Will & Emery................................................................96<br />

Uría Menéndez..................................................................................7<br />

Menold Bezler.................................................................................90<br />

Milbank Tweed Hadley & McCloy................................88, 90, 94, 96<br />

Morgan Lewis & Bockius................................................................46<br />

Müller-Knapp Hjort Wulff................................................................90<br />

Muri.................................................................................................91<br />

N<br />

NautaDutilh.....................................................................................93<br />

Nobles.............................................................................................93<br />

Noerr....................................................... 23, 59, 87, 89, 93, 97, 100<br />

Norton Rose Fulbright.............................................................92, 100<br />

O<br />

Olswang..........................................................................................22<br />

Oppenhoff & Partner.......................................................................27<br />

Oppenländer...................................................................................27<br />

Orrick Herrington & Sutcliffe........................................................1<strong>01</strong><br />

Osborne Clarke................................................................................23<br />

P<br />

P+P Pöllath + Partners....................................................................88<br />

Paul Hastings................................................................................102<br />

Pilger...............................................................................................24<br />

Pinsent Masons...............................................................................27<br />

von Plehwe & Schäfer....................................................................38<br />

Pluta..........................................................................................28, 44<br />

PricewaterhouseCoopers Legal....................................................1<strong>01</strong><br />

R<br />

Prof. Hilmar Raeschke-Kessler........................................................33<br />

Raue........................................................................................72, 1<strong>01</strong><br />

Raupach & Wollert-Elmendorff.....................................................102<br />

RBS RoeverBroennerSusat..............................................................94<br />

Redeker Sellner Dahs......................................................................73<br />

Rödl & Partner.................................................................... 22, 29, 98<br />

Römermann..............................................................................37, 38<br />

Rospatt Osten Pross........................................................................68<br />

Routledge Modise...........................................................................29<br />

RWP Rechtsanwälte........................................................................29<br />

S<br />

Scheuch & Lindern..........................................................................38<br />

Schlüter Graf & Partner...................................................................90<br />

Schmitz Knoth.................................................................................88<br />

Schramm Meyer Kuhnke.................................................................98<br />

Schröder..........................................................................................22<br />

Schultz Schott.................................................................................38<br />

SCWP Schindhelm.........................................................................100<br />

Dr. Jörg Semmler.............................................................................38<br />

Shearman & Sterling.......................................................................23<br />

Sidley Austin...................................................................................27<br />

Dr. Matthias Siegmann...................................................................38<br />

Siegmann & Kollegen.....................................................................38<br />

Simmons & Simmons......................................................................29<br />

Skadden Arps Slate Meagher & Flom.............................................23<br />

SKW Schwarz................................................................29, 57, 60, 96<br />

Slaughter and May............................................................................7<br />

Sonntag & Partner..........................................................................92<br />

Sorg.................................................................................................91<br />

SQR Rechtsanwälte.........................................................................29<br />

Streitbörger Speckmann.................................................................68<br />

Strunk Kolaschnik...........................................................................90<br />

T<br />

Taylor Wessing..................................................................... 100, 102<br />

Tiefenbacher...................................................................................28<br />

Toussaint & Schmitt........................................................................38<br />

Tradeo..............................................................................................29<br />

Travers Smith..................................................................................93<br />

V<br />

Voigt Salus.......................................................................................94<br />

Voigt Wunsch Holler........................................................................98<br />

Volke 2.0........................................................................................ 66<br />

Vorwerk...........................................................................................38<br />

W<br />

Wagner Legal..................................................................................68<br />

Walder Wyss....................................................................................95<br />

Wellensiek.................................................................................28, 90<br />

Wendt Kofler Gös............................................................................36<br />

Wenger Plattner..............................................................................89<br />

White & Case............................................. 22, 23, 24, 28, 31, 33, 96<br />

Willkie Farr & Gallagher............................................................88, 96<br />

Wilmer Hale...............................................................................23, 87<br />

Wirtz & Kraneis...............................................................................91<br />

Wolf Theiss....................................................................................100<br />

Wuertenberger................................................................................27<br />

Z<br />

Zenk.................................................................................................60<br />

Zwade..............................................................................................31<br />

104 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


INDEX<br />

Unternehmen<br />

6 Wunderkinder............................................................................1<strong>01</strong><br />

A<br />

Aebi Schmidt...................................................................................91<br />

AIG...................................................................................................68<br />

Aixtron.............................................................................................96<br />

Alegri...............................................................................................51<br />

Alix..................................................................................................44<br />

Almack............................................................................................94<br />

Amazon...........................................................................................73<br />

AOK Baden-Württemberg...............................................................95<br />

Argantis...........................................................................................96<br />

Atomico.........................................................................................1<strong>01</strong><br />

Auctus Fonds...................................................................................98<br />

AVG..................................................................................................78<br />

Axa................................................................................................. 92<br />

Axel Springer...................................................................................88<br />

B<br />

Babson Capital................................................................................94<br />

Barclays...........................................................................................65<br />

Bauhaus..........................................................................................90<br />

Becker & Kries.................................................................................92<br />

BeNEX..............................................................................................78<br />

Berenberg Bank............................................................................100<br />

Roland Berger.................................................................................41<br />

Billpay..............................................................................................96<br />

BioNet...........................................................................................102<br />

BNP Paribas.....................................................................................96<br />

Bohlen & Doyen..............................................................................28<br />

Bombardier.....................................................................................80<br />

Bosch...............................................................................................88<br />

Boston Consulting...........................................................................41<br />

Buwog...........................................................................................1<strong>01</strong><br />

C<br />

Canon..............................................................................................27<br />

Caritas Saarbrücken........................................................................95<br />

Carlyle.............................................................................................94<br />

CGS Management Giesinger Gloor Lanz.........................................95<br />

China International Marine Containers..........................................91<br />

Citigroup..................................................................................65, 1<strong>01</strong><br />

Columbia Capital.............................................................................93<br />

Commerzbank...........................................................................22, 96<br />

CTP Invest........................................................................................28<br />

D<br />

dapd................................................................................................22<br />

DekaBank........................................................................................92<br />

Der Touristik..................................................................................1<strong>01</strong><br />

Deutsche Annington.......................................................................23<br />

Deutsche Bahn................................................................................76<br />

Deutsche Bank................................................................... 58, 65, 96<br />

Deutsche Telekom..........................................................................88<br />

Dornbracht......................................................................................68<br />

E<br />

Earlybird........................................................................................1<strong>01</strong><br />

EDFC Capital....................................................................................95<br />

EMC..................................................................................................52<br />

Engel & Völkers.........................................................................51, 52<br />

Epson...............................................................................................27<br />

EQT...................................................................................................88<br />

Erfurter Bahn...................................................................................78<br />

Ergo..............................................................................71, 73, 74, 75<br />

Ernst & Young..................................................................... 28, 89, 98<br />

Etris Bank........................................................................................90<br />

F<br />

Fachklinik Osterhofen.....................................................................28<br />

FAZ...................................................................................................73<br />

FMS Wertmanagement...................................................................87<br />

Franken Guss...................................................................................27<br />

Frosta...............................................................................................67<br />

Future Business...............................................................................28<br />

G<br />

GasLine............................................................................................47<br />

GDF Suez.........................................................................................92<br />

General Electric...............................................................................46<br />

General Reinsurance.......................................................................51<br />

GenRe..............................................................................................52<br />

Getgoods.de....................................................................................28<br />

Gilde Buy Out..................................................................................24<br />

Global PVQ......................................................................................41<br />

Globus.............................................................................................90<br />

Gollnest & Kiesel.............................................................................66<br />

Gruner + Jahr...................................................................................23<br />

H<br />

Handelsblatt....................................................................... 71, 73, 74<br />

Hanwa.............................................................................................45<br />

HarbourVest Partners......................................................................93<br />

Hellman & Friedman.......................................................................88<br />

Hellweg...........................................................................................90<br />

HgCapital.........................................................................................94<br />

H.I.G. Capital...................................................................................98<br />

HLB..................................................................................................78<br />

Holtzbrinck Ventures.......................................................................97<br />

Husky Injection Molding Systems..................................................95<br />

Hypo Real Estate.............................................................................87<br />

I<br />

IBM..................................................................................................87<br />

Ida-Wolff-Krankenhaus...................................................................94<br />

Industrie De Nora..........................................................................102<br />

Innova Capital.................................................................................93<br />

Institut für Energie- und Wettbewerbsrecht..................................29<br />

IVG...................................................................................................43<br />

J<br />

JP Morgan........................................................................................65<br />

K<br />

Keolis...............................................................................................78<br />

Kingsbridge Capital.........................................................................44<br />

Kinnevik..........................................................................................97<br />

Kion...................................................................................................7<br />

Kyocera............................................................................................27<br />

L<br />

Level One......................................................................................1<strong>01</strong><br />

M<br />

M/C Partners...................................................................................93<br />

Management Dialogfeld Communications.....................................98<br />

Märklin............................................................................................44<br />

Max Bahr.........................................................................................90<br />

McKinsey.........................................................................................41<br />

Mega Communications...................................................................47<br />

Microsoft.........................................................................................51<br />

Miltenyi Biotec................................................................................29<br />

Montagu..........................................................................................94<br />

Moor Park........................................................................................90<br />

MTS-OTS Gruppe............................................................................1<strong>01</strong><br />

Theo Müller.....................................................................................23<br />

N<br />

NBIM................................................................................................92<br />

Netinera..........................................................................................78<br />

Nikolaus & Co..................................................................................95<br />

NKD...............................................................................................100<br />

Nordwind Capital............................................................................96<br />

Noventiz..........................................................................................98<br />

O<br />

OECD................................................................................................47<br />

Olsen...............................................................................................89<br />

OpCapita........................................................................................100<br />

Osram................................................................................. 51, 52, 54<br />

Ozelot Industriebeteiligungen........................................................95<br />

P<br />

Piper Jaffray...................................................................................1<strong>01</strong><br />

P&I Personal & Informatik..............................................................94<br />

Praktiker..........................................................................................90<br />

Prime Office....................................................................................92<br />

R<br />

Rasenberger Toschek......................................................................91<br />

Reuter ..............................................................................................68<br />

Rewe Group..................................................................................1<strong>01</strong><br />

Rocket Internet...............................................................................97<br />

Royal Bank of Scotland.............................................................65, 90<br />

Rurtalbahn.......................................................................................78<br />

S<br />

Sailer...............................................................................................92<br />

Sal. Oppenheim...............................................................................96<br />

Scharr..............................................................................................92<br />

Schöttli............................................................................................95<br />

Schufa...........................................................................57, 58, 59, 60<br />

Scout24...........................................................................................88<br />

Seafort.............................................................................................97<br />

SEB...................................................................................................94<br />

Sequoia Capital.............................................................................1<strong>01</strong><br />

Shandong Heavy Industry..........................................................7, 91<br />

SHW Holding...................................................................................96<br />

Siemens.............................................................................. 46, 47, 80<br />

Silver Lake.......................................................................................88<br />

SNCF................................................................................................78<br />

Solarworld.......................................................................................88<br />

SPIE..................................................................................................47<br />

Sun Capital......................................................................................24<br />

T<br />

Theater heute..................................................................................73<br />

ThyssenKrupp Uhde......................................................................102<br />

Triton...............................................................................................98<br />

U<br />

UBS..................................................................................................65<br />

UniCredit..........................................................................................94<br />

Unitech Global.................................................................................65<br />

V<br />

Veldhoven.......................................................................................89<br />

Veolia...............................................................................................78<br />

Verkehrsverbund Rhein-Ruhr............................................ 77, 78, 80<br />

Vermilion Energy.............................................................................92<br />

Villeroy & Boch.......................................................54, 57, 58, 59, 60<br />

Vivantes....................................................................................46, 94<br />

Volkswagen.....................................................................................23<br />

Voxeljet.........................................................................................102<br />

W<br />

Wacker Chemie.............................................................................102<br />

WAZ.................................................................................... 71, 73, 75<br />

Weru................................................................................................98<br />

Wilmington Trust.............................................................................90<br />

W.I.S...........................................................................................95, 96<br />

Wonga.............................................................................................96<br />

Z<br />

Ziegler.............................................................................................91<br />

Ziems & Partner............................................................................100<br />

<strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14 105


CLOSING<br />

Ein Weihnachtswunsch<br />

von Ulrike Barth<br />

Lieber Weihnachtsmann/frau,<br />

ich schwöre Dir, ich war ne Gute,<br />

führte Associates mit strenger Knute,<br />

hielt die Auslastung immer hoch,<br />

diesmal auch ohne Sommerloch!<br />

Doch trotzdem quälen mich zwei Plagen,<br />

die ich erlaube vorzutragen:<br />

Denn, wenn ich auch nur Partner hab‘,<br />

halten mich Frauen doch schwer auf Trab.<br />

Trotz Womens Day und Ladies Dinner,<br />

wird die Quote eher noch schlimmer.<br />

Und die Associates, die maulen.<br />

Mir scheint, wir finden nur die Faulen.<br />

Die wollen statt Sweat Shop Freizeitwert,<br />

und sind trotzdem überall begehrt.<br />

Drum bring mir bitte ganz geschwind,<br />

ein möglichst weiblich‘ Anwaltskind,<br />

fleißig, bescheiden, im Herzen rein,<br />

und mit Bestnoten sollt es sein.<br />

Ich würde es dieses Mal auch hegen,<br />

fördern, ermuntern und auch pflegen.<br />

So dass keiner mehr sagen kann:<br />

„Ihr lasst doch nur die Männer ran.“<br />

Freundlichst<br />

Deine Sozietät PartG mbB<br />

Vorschau <strong>JUVE</strong> 02/14 Unternehmen Spezial: Kanzleien, Kosten, Konflike <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> 02/14 erscheint am 27.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>4<br />

Foto: Fotolia / SmileuS<br />

106 <strong>JUVE</strong> <strong>Rechtsmarkt</strong> <strong>01</strong>/14


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