PKV Arzt-Partner
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S P E K T R U M<br />
LESERBRIEFE<br />
beitsunfähigkeitsbescheinigung.<br />
Gebt ihnen vor allem<br />
diese Ratschläge schriftlich,<br />
das persönliche individuell<br />
zusammengestellte „Rezept“.<br />
Der Gang zur Apotheke entfällt<br />
oder wird zum aktiven<br />
selbstbestimmten Akt. Vielleicht<br />
ist es genau das, was der<br />
Patient braucht in Zeiten sehr<br />
kurzer Behandlungsgespräche<br />
– einen Zettel ...<br />
Michael Stiel, Röckumstraße<br />
27, 53121 Bonn<br />
Sind Amerikaner<br />
einsichtiger?<br />
Die Kollegen in Denver<br />
scheinen einsichtigere Patienten<br />
zu haben als die deutschen<br />
Ärzte, falls die Angaben<br />
stimmen. Der deutsche<br />
medizinisch halbgebildete<br />
mündige Patient läßt sich<br />
nicht so leicht im Gespräch<br />
von seiner vorgefaßten Meinung<br />
abbringen, zumal da er<br />
argwöhnt, aus Budgetgründen<br />
solle ihm das wirksame<br />
Mittel vorenthalten werden.<br />
Darin wird er durch die Medienberichte<br />
über die Gesundheitspolitik<br />
bestärkt.<br />
Puristen haben natürlich<br />
recht, daß reine Virusinfektionen<br />
nicht mit Antibiotika<br />
anzugreifen sind. Sehr häufig<br />
kommt es aber zu bakteriellen<br />
Superinfektionen, bei denen<br />
Antibiotika wirksam<br />
sind. Die Ärzte gehen also<br />
dann nicht gegen Viren, sondern<br />
gegen Bakterien mit<br />
Antibiotika vor.<br />
Übrigens: Der Satz „Der<br />
ist ein schlechter <strong>Arzt</strong>, der<br />
den Patienten ohne Rezept<br />
aus dem Sprechzimmer entläßt!“<br />
gilt bei vielen Patienten<br />
noch immer. Ob das in Amerika<br />
wirklich anders ist?<br />
Dr. med. Johannes Nelle, Oldenburger<br />
Straße 258, 26180<br />
Rastede<br />
<strong>PKV</strong><br />
Zu dem Leserbrief „Weiteres Beispiel“<br />
von Dr. med. Klaus Reichel in<br />
Heft 23/1999:<br />
Die DKV ist zu loben<br />
...Wo steht geschrieben,<br />
daß Plavix ein Mittel zur<br />
Bekämpfung der Cerebralsklerose<br />
ist? Wie behandelt<br />
denn der Kollege sonst noch<br />
seine Sklerotiker? Hat die<br />
Therapie bisher geklappt?<br />
Die DKV ist in höchsten<br />
Tönen zu loben, daß sie sich<br />
eine derartige Verschwendung<br />
nicht bieten läßt . ..<br />
Dipl.-Med. Andreas Heymann,<br />
Pestalozzistraße 10.<br />
01809 Dohna<br />
Durchaus in Ordnung<br />
Ich finde solche Nachfragen<br />
der <strong>PKV</strong> durchaus in<br />
Ordnung, da es sich bei der<br />
Verordnung von Plavix um einen<br />
Quantensprung gegenüber<br />
ASS handelt, was die Kosten,<br />
aber außerdem auch was<br />
die Nebenwirkungen betrifft.<br />
Man kann in einer einminütigen<br />
gutachterlichen Stellungnahme<br />
dann schon erklären,<br />
warum im Einzelfall doch<br />
Plavix.<br />
Die Grippeschutzimpfung<br />
nicht zu erstatten, finde ich allerdings<br />
im Rahmen der <strong>PKV</strong><br />
„albern“.<br />
Dr. med. Heinz Oehl-Voss,<br />
Privatärztlicher Bundesverband<br />
e.V., Dreisamstraße 1,<br />
76337 Waldbronn<br />
<strong>Arzt</strong>-<strong>Partner</strong><br />
Zu der Organisation <strong>Arzt</strong>-<strong>Partner</strong>, die<br />
im <strong>PKV</strong>-Sektor eine umfassende<br />
Dienstleistungsstruktur aufbauen will:<br />
Freiheit der <strong>PKV</strong>?<br />
Haben Sie sich auch schon<br />
mal geärgert, wenn Sie eine<br />
horrende Maklergebühr für<br />
eine Wohnungsvermittlung<br />
zahlen mußten? Wie wäre es,<br />
wenn Sie in Zukunft für die<br />
Vermittlung von (Privat-)Patienten<br />
eine monatliche Provision<br />
zahlen müßten?<br />
Genau dies existiert bereits<br />
– unter kräftiger Mitwirkung<br />
der Versicherungsunternehmen,<br />
zum Beispiel<br />
Vereinte, Bayerische Beamten<br />
Kasse: Die Organisation<br />
A-2254 (10) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 37, 17. September 1999
S P E K T R U M<br />
LESERBRIEFE/BÜCHER<br />
„<strong>Arzt</strong>-<strong>Partner</strong>“ bietet an, gegen<br />
eine nicht unerhebliche<br />
monatliche Gebühr (bei <strong>Arzt</strong><br />
und Versicherung), ratsuchende<br />
Patienten zu Ihnen<br />
zu schicken und Ihre Praxis<br />
„auf Vordermann“ zu bringen.<br />
„Freiheit der <strong>PKV</strong>?“,<br />
„Unlauterer Wettbewerb?“<br />
Ich verlasse mich lieber<br />
auf die Qualität meiner ärztlichen<br />
Arbeit!<br />
Dr. med. Achim Schmidt, St.<br />
Paulsplatz 6, 80336 München<br />
Röntgenbilder<br />
Anmerkungen zu Sparmaßnahmen in<br />
Röntgenpraxen:<br />
Sparidee<br />
weiterentwickelt<br />
. . . Im letzten Herbst begab<br />
ich mich in die Behandlung<br />
eines namhaften Orthopäden<br />
... Es wurden<br />
Röntgenbilder angefertigt,<br />
und ich wurde zur Magnet-<br />
Resonanz-Tomographie<br />
überwiesen. Nach Abschluß<br />
der Behandlung sollte ich die<br />
angefertigten Aufnahmen<br />
mit nach Hause nehmen, diese<br />
konnten aber zu der Zeit in<br />
der Praxis nicht gefunden<br />
werden. „Nicht so schlimm“,<br />
sagte ich, „Sie können mir die<br />
Bilder ja auch zuschicken“,<br />
dachte ich frohgemut und<br />
verließ die Praxis.<br />
Als nach einiger Zeit noch<br />
keine Bilder bei mir angekommen<br />
waren, und ich in<br />
der Praxis anrief, um nachzufragen,<br />
sagte man mir, man<br />
würde keine Bilder verschicken,<br />
ich müßte sie mir<br />
bitte abholen. Da meine<br />
Sprechzeiten sich in etwa mit<br />
denen des betreffenden Orthopäden<br />
decken und ich keine<br />
Lust verspürte, Patienten<br />
von mir abzubestellen, um<br />
nach XY zu fahren, um die<br />
Bilder abzuholen, bat ich darum,<br />
doch eine Ausnahme zu<br />
machen. Darauf erfuhr ich<br />
von der Helferin, mit der ich<br />
sprach, es täte ihr sehr leid,<br />
aber sie hätte nun mal ihre<br />
Anweisungen.<br />
Die offizielle Anfrage eines<br />
anderen <strong>Arzt</strong>es, bei dem<br />
ich mich mittlerweile in Behandlung<br />
befand, hatte zur<br />
Folge, daß ich ein Schreiben<br />
bekam, ich möge doch bitte<br />
die Bilder abholen, es läge eine<br />
Anfrage vor. Eine telefonische<br />
Anfrage seitens der<br />
anfordernden Praxis führte<br />
zu der Auskunft – und jetzt<br />
komme ich endlich zu dem<br />
Spartip –, daß man Röntgenaufnahmen<br />
grundsätzlich<br />
nicht mit der Post verschicken<br />
würde, da das Porto<br />
zu teuer sei. Eine Nachfrage<br />
meinerseits bei der Kammer<br />
hatte immerhin zur Folge,<br />
daß ich die Bilder auf meinem<br />
Postamt abholen mußte.<br />
Man hatte nämlich die Sparidee<br />
inzwischen weiter entwickelt:<br />
einfach ohne Briefmarke<br />
in den Postkasten werfen!<br />
Claus-Christian Matthes,<br />
Neukölln, Maybachufer 10,<br />
12047 Berlin<br />
Arzneimittel<br />
Zu dem Beitrag „83 Prozent der Patienten<br />
wollen diese Präparate“ von<br />
Jens Flintrop in Heft 25/1999:<br />
Es klingt wie Hohn . . .<br />
. . . Was ist nun davon zu<br />
halten, wenn im obigen Bericht<br />
behauptet wird, daß den<br />
Versicherten Sicherheit und<br />
Qualität, hier mit pflanzlichen<br />
Arzneimitteln, ermöglicht<br />
werden sollen, wenn an<br />
dieser „besonderen“ Therapierichtung<br />
durch geringere<br />
Anforderungen an Sicherheit<br />
und Qualität die Zulassung<br />
erleichtert wurde? Es klingt<br />
wie Hohn. Den Versicherten<br />
ist dieser Zusammenhang sicherlich<br />
nicht bekannt!<br />
Auch die Bezeichnung<br />
„alternative Arzneimittel“ ist<br />
unrichtig, denn diese Methoden<br />
stellen keine Alternative<br />
zu der wissenschaftlich fundierten<br />
Medizin dar. Nebenwirkungen<br />
und Gefahren treten<br />
auch bei diesen Methoden<br />
auf, deren Wirksamkeit<br />
und Unbedenklichkeit ist<br />
aber oft nicht belegt.<br />
Dr. med. W. Mumenthaler,<br />
Grotersbachweg 37, 36110<br />
Schlitz<br />
Reporter ohne Grenzen<br />
Eindringliche<br />
Bilder<br />
Henri Cartier-Bresson – Für<br />
die Pressefreiheit. Fotobuch<br />
1999, Reporter ohne Grenzen<br />
e.V., Berlin, 96 Seiten, kartoniert,<br />
19,80 DM<br />
Einer der bedeutendsten<br />
Bildjournalisten dieses Jahrhunderts<br />
und Mitbegründer<br />
Ratgeber Gesundheit<br />
Chance Psychotherapie. Angebote<br />
sinnvoll nutzen, Verbraucher-Zentrale,<br />
1999, 200 Seiten<br />
kartoniert, erhältlich für 18 DM<br />
in allen Beratungsstellen der Verbraucher-Zentrale<br />
NRW, für zusätzlich<br />
3,50 DM für Porto und<br />
Versand kommt der Ratgeber –<br />
gegen Rechnung – auch ins<br />
Haus, Bestelladresse: Verbraucher-Zentrale<br />
NRW, Zentralversand,<br />
Adersstraße 78, 40215 Düsseldorf,<br />
Tel 01 80/5 00 14 33<br />
der fast schon legendären Fotoagentur<br />
„Magnum“, der im<br />
Jahr 1908 geborene Henri<br />
Cartier-Bresson, hat für dieses<br />
Buch 65 seiner eigenen<br />
Schwarzweißfotografien ausgewählt<br />
und unentgeltlich zur<br />
Verfügung gestellt. Wie nur<br />
wenigen gelingt es Cartier-<br />
Bresson immer wieder, fotografische<br />
Ästhetik mit dem<br />
Gespür für das Symbolhafte<br />
einer Momentaufnahme zu<br />
vereinen. Jede seiner Aufnahmen<br />
erzählt eine Geschichte.<br />
Bereits zum fünften<br />
Mal gibt die 1994 gegründete<br />
Organisation „Reporter ohne<br />
Grenzen“ einen Fotoband<br />
heraus. Als internationale<br />
Menschenrechtsorganisation<br />
setzt sich „Reporter ohne<br />
Grenzen“ für verfolgte und<br />
inhaftierte Journalisten ein.<br />
„Reporter ohne Grenzen“<br />
verteidigt das Recht, zu informieren<br />
und informiert zu<br />
werden. Die Erlöse aus dem<br />
Verkauf des Fotobands kommen<br />
direkt der Arbeit dieser<br />
Organisation zugute.<br />
Thomas Gerst, Köln<br />
Antworten auf viele Fragen<br />
Antworten auf viele Fragen<br />
zum Thema Psychotherapie<br />
für Betroffene, aber auch<br />
für Ärzte, die sich und ihre<br />
Patienten aufklären wollen,<br />
bietet dieser Ratgeber der<br />
Verbraucher-Zentralen. Das<br />
Buch informiert, wann eine<br />
psychische Störung vorliegen<br />
kann, welche Therapieverfahren<br />
zur Verfügung stehen<br />
und was Patienten beim<br />
Therapeuten erwartet. Gezeigt<br />
wird, worauf bei der<br />
Entscheidung für einen Therapeuten<br />
geachtet werden<br />
sollte und was man tun kann,<br />
wenn im Verlauf der Behandlung<br />
Probleme auftreten.<br />
Auch der alternative Psychomarkt,<br />
das heißt spirituelle<br />
oder esoterische Psychoangebote,<br />
wird auf seine Seriosität<br />
überprüft. Nützliche Adressen<br />
und Literaturhinweise<br />
fehlen schließlich nicht.<br />
Das Buch ist sehr übersichtlich<br />
aufgebaut und ansprechend<br />
gestaltet. Die Autoren<br />
sprechen ihre Zielgruppe,<br />
Ratsuchende und Patienten,<br />
in einer klaren verständlichen<br />
Sprache direkt an. Interessant<br />
sind die Zitate von<br />
Patienten und Therapeuten<br />
zu ihren Erfahrungen. Ärzte<br />
sollten ihren Patienten den<br />
Ratgeber ans Herz legen, sobald<br />
sie vermuten, daß deren<br />
Symptome auch psychisch bedingt<br />
sein könnten.<br />
Petra Bühring, Köln<br />
A-2256 (12) Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 37, 17. September 1999