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Forschung für das Leben - VfA

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12<br />

Forschende Pharma-Unternehmen<br />

entwickeln immer<br />

öfter auch Medikamente<br />

gegen tropische Armutskrankheiten<br />

wie die Afrikanische<br />

Schlafkrankheit.<br />

Die Computer grafik zeigt<br />

Erreger dieser unbehandelt<br />

tödlichen Krankheit im<br />

menschlichen Blut.<br />

Zur Überwindung dieser Hürden beitragen soll<br />

<strong>das</strong> <strong>Forschung</strong>sprogramm „NewDrugs4BadBugs“<br />

(ND4BB) der europäischen Innovative Medicines<br />

Initiative (IMI). Darin wenden akademische Forschergruppen<br />

und Pharmafirmen binnen sieben<br />

Jahren gemeinsam mehr als 220 Millionen Euro<br />

<strong>für</strong> Antibiotika-<strong>Forschung</strong> auf. IMI ist eine Public-<br />

Private Partnership der Europäischen Kommission<br />

und der forschenden Pharmaindustrie in Europa.<br />

Unter anderem werden sich die Projektpartner<br />

von ND4BB gegenseitig Einblick in ihre gescheiterten<br />

Antibiotika-Projekte der jüngeren Vergangenheit<br />

gewähren und daraus Schlüsse ziehen,<br />

wie sich die Chancen neuer Projekte verbessern<br />

lassen.<br />

Firmen arbeiten auch weiter an neuen Medikamenten<br />

gegen <strong>das</strong> AIDS-Virus HIV. Vielleicht<br />

können sie einmal Teil einer Behandlungsstrategie<br />

zur Ausheilung der Infektion werden. Wie diese<br />

Strategie aussehen wird, vermag heute noch niemand<br />

zu sagen. Auch sind neue Ansätze <strong>für</strong> eine<br />

Schutzimpfung gegen die Infektion in Erprobung.<br />

Auch Malaria und infektiöse tropische Armutskrankheiten<br />

stehen auf der Agenda der Pharma-<br />

<strong>Forschung</strong>. So sind derzeit rund 31 therapeutische<br />

Medikamente und 6 Impfstoffe gegen Malaria in<br />

Entwicklung. Gegen Dengue-Fieber erproben<br />

Firmen drei neue Impfstoffe, drei weitere sind<br />

zudem im Laborstadium. Mit 49 weiteren Projekten<br />

streben Unternehmen die bessere Behandlung<br />

tropischer Armutskrankheiten wie Wurmbefall<br />

oder afrikanischer Schlafkrankheit an. Ein Großteil<br />

dieser Arbeit geschieht (wie auch bei der<br />

Entwicklung von Tuberkulose-Medikamenten) in<br />

Allianzen von nichtkommerziellen Organisationen,<br />

privaten Geldgebern und forschenden Pharma-<br />

Unternehmen – sogenannten Product Development<br />

Partnerships (PDPs; vgl. S. 33).<br />

Das größte Gesundheitsproblem in den Entwicklungsländern<br />

ist allerdings, <strong>das</strong>s es an Krankenhäusern,<br />

Ärzten, Pflegekräften und jeglicher<br />

medizinischen Logistik mangelt. Weil es zudem<br />

meist keine Krankenversicherungen gibt, müssen<br />

die Patienten dort die Behandlungskosten einschließlich<br />

der Fahrt zum Arzt selbst tragen. Viele<br />

können <strong>das</strong> nicht. Deshalb bleiben heute meist<br />

auch solche Patienten unbehandelt, die mit<br />

bewährten preiswerten oder sogar kostenlosen<br />

Medikamenten ohne weiteres heilbar wären.<br />

Tritt hier keine Besserung ein, wird auch <strong>das</strong><br />

verstärkte Engagement der forschenden Pharma-<br />

Unternehmen <strong>für</strong> geeignete Medikamente keine<br />

Wirkung zeigen können.

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