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Forschung für das Leben - VfA

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4<br />

Insgesamt geht es bei 98% der Projekte um<br />

schwere, teilweise sogar lebensbedrohliche<br />

Erkrankungen. Nur 2% der Projekte betreffen<br />

die vergleichsweise leichteren Einschränkungen<br />

Inkontinenz, Wechseljahresbeschwerden und<br />

Bewegungsstörungen oder dienen einer kosmetischen<br />

Behandlung am Unterhautfett des Halses.<br />

Das zeigt, <strong>das</strong>s die forschenden Pharma-Unternehmen<br />

unverändert ihre Prioritäten an schweren<br />

Erkrankungen ausrichten.<br />

Krebserkrankungen<br />

Gegen Krebserkrankungen richten sich 106 der<br />

genannten Projekte (33% von allen). Das reflektiert<br />

nicht nur die Häufigkeit und Gefährlichkeit<br />

dieser Krankheiten (ca. 230.000 Todesfälle gab<br />

es in Deutschland 2011 laut der Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes, www.gbe-bund.de),<br />

sondern auch, <strong>das</strong>s sich die intensive Grundlagenforschung<br />

zu Krebs seit Ende der 1980er-Jahre<br />

auszahlt. Auf ihr basieren unter anderem zahlreiche<br />

zielgerichtete Krebsmedikamente (genannt<br />

Signalhemmer), die Tumorzellen daran hindern,<br />

auf vermehrungsfördernde Hormonsignale<br />

zu reagieren. Mehrere der kommenden Signal­<br />

hemmer greifen an neuen Stellen in die Vorgänge<br />

in den Tumorzellen ein (etwa am „sonic-hedgehog“-Signalweg<br />

oder an der Met-Kinase). Andere<br />

neue Mittel hindern Tumorzellen daran, sich auf<br />

eine Zellteilung vor zubereiten (z.B. Hemmstoffe<br />

der Cyclin-abhän gigen Kinasen).<br />

Das menschliche Immunsystem könnte eigentlich<br />

viele Tumore selbst bekämpfen, wenn es denn<br />

da<strong>für</strong> „geweckt“ würde – <strong>das</strong> allerdings wissen<br />

viele Tumore zu verhindern. Deshalb erproben<br />

Firmen neuartige Medikamente, die Immunzellen<br />

trotzdem in den Abwehrkampf einbeziehen<br />

sollen. Sie erzielen ihre Wirkung auf sehr unterschied<br />

liche Weise: Bei einem anderen Medikament<br />

„alarmieren“ Moleküle aus künstlicher<br />

DNA bestimmte Immunzellen (über den sogenannten<br />

TLR-9-Rezeptor). Ein weiteres Medikament<br />

enthält Proteine, die denen aus bestimmten<br />

Tumoren gleichen; es aktiviert damit <strong>das</strong><br />

Immunsystem ähnlich wie eine Impfung. Zwei<br />

Krebsmedika mente schließlich enthalten Zellen,<br />

die vom Patienten selbst gewonnen und im<br />

Labor gen technisch zur Krebs abwehr verändert<br />

werden.<br />

Hohe Bedeutung der Krebstherapie bei den Projekten der vfa-Mitglieder<br />

100% = Alle fortgeschrittenen Medikamentenprojekte der vfa-Unternehmen laut Erhebung des vfa im genannten Jahr.<br />

Gefragt wurde stets nach Projekten, die binnen 4,5 Jahren mit einer Zulassung abschließen können.<br />

35%<br />

Krebserkrankungen 33%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

Entzündungskrankheiten 17%<br />

Infektionskrankheiten 12%<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen 8%<br />

Psychische Erkrankungen 5%<br />

Diabetes Typ 2 5%<br />

0%<br />

2003 2005 2007 2009 2011 2013<br />

Quelle: vfa

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