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dóra maurer (entwurf)

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hoffmann<br />

nr. 1/2013<br />

edition & galerie hoffmann und co ohg<br />

dokumentation konstruktiver kunst<br />

www.galeriehoffmann.de<br />

galerie und edition hoffmann<br />

görbelheimer mühle 1<br />

61169 friedberg/hessen<br />

ausstellungshalle ossenheim<br />

florstädterstrasse 10 b<br />

61169 friedberg/hessen<br />

telefon +49 (0)6031 2443<br />

mobil +49 (0)172 6602611<br />

telefax +49 (0)6031 62965<br />

edition-hoffmann@t-online.de<br />

geöffnet: mo – do, so 11– 20 uhr<br />

wir bitten um telefonische vereinbarung<br />

art karlsruhe 2013 galerie hoffmann<br />

7.3. – 10.3.2013<br />

art cologne 2013 galerie hoffmann<br />

koelnmesse halle 11.3 stand E030<br />

19.4. – 22.4.2013<br />

1/2013 galerie hoffmann ausstellungshalle friedberg-ossenheim<br />

<strong>dóra</strong> <strong>maurer</strong> nebeneinander übereinander nacheinander<br />

27./28.4. – 21./22.9.2013<br />

2/2013 galerie hoffmann friedberg görbelheimer mühle<br />

jan kubiček und pavel hayek<br />

29./30.6. – 30.11./1.12.2013<br />

verleihung des peter c.ruppert-preises für konkrete kunst in europa<br />

an <strong>dóra</strong> <strong>maurer</strong>, 3.mai 2013 im museum kulturspeicher würzburg<br />

<strong>dóra</strong> <strong>maurer</strong><br />

nebeneinander<br />

übereinander<br />

nacheinander<br />

27. /28. april 2013<br />

bis 21./22. september<br />

galerie hoffmann<br />

ausstellungshalle<br />

friedberg-ossenheim<br />

florstädterstraße 10 b<br />

eröffnung<br />

am samstag, dem 27.4.<br />

und sonntag, dem 28.4.<br />

jeweils 14 –19 uhr<br />

<strong>dóra</strong> <strong>maurer</strong> ist<br />

anwesend<br />

anschließend<br />

einladung zum feiern<br />

Sozusagen bei der Durchsicht meiner Bücher über Dóra Maurers<br />

Werke wurde ich auf eine Abbildung aufmerksam, eine Fotografie,<br />

welche bezeichnet ist mit „Sieben Drehungen“ (Selbstbildnis), Fotoreihe,<br />

Detail, 23 x 23 cm. Was das quadratische Format des Selbstbildnisses<br />

mir zeigt, ist eine Hälfte des Gesichts mit einem ent -<br />

gegenblickenden Auge sowie die beiden Hände. Mit den Händen<br />

hält die Künstlerin dasselbe Foto als Tautologie in verkleinertem<br />

quadratischem Format, um 45 Grad abgedreht, vor sich hin und<br />

natürlich ist der Vorgang in wiederholter Abdrehung und in immer<br />

kleiner werdenden Format so und so oft wahrzunehmen. Dabei<br />

entsteht der Effekt, dass die beiden haltenden Hände und das<br />

quadratische Format zu verselbständigten Zeichen werden. Es ist<br />

das Ganze mehr als ein Selbstbildnis, das es ja als Abbildnis nur<br />

zur Hälfte ist. Es ist das Ganze der künstlerische Prozess einer<br />

Veränderung, in den die Künstlerin sich als Mensch einbezieht.<br />

Wenn es erlaubt ist, eingangs einer Betrachtung den Gesamt -<br />

eindruck des Werks von Dóra Maurer – nicht zuletzt wegen des<br />

genannten Beispiels eines Selbstbildnisses – auf einen geeigneten<br />

Begriff zurückzuführen, dürfte das am besten mit dem Begriff<br />

„Veränderung“ gelingen. Das klingt vermutlich nach einem Allerweltsverständnis,<br />

denn was verändert sich nicht? Und nicht wenige<br />

Künstler beanspruchen Veränderung ebenfalls für ihr Werk. Doch<br />

stossen wir bald auf Unterschiede in der Bedeutung. Sicherlich sind<br />

da einerseits, nicht zuletzt in der Konstruktiv-Konkreten Kunst,<br />

Methoden eingeführt, wie Veränderungen herzustellen sind, wir<br />

denken an Translationen, Progressionen, Variationen. Auf die Fläche<br />

bezogen ist das mathematisches-geometrisches Handwerk. Von<br />

Veränderung zu sprechen angesichts der Werke von Dóra Maurer<br />

meint das zwar ebenfalls handwerklich – und sie verfügt über die<br />

Mittel und Fähigkeiten dazu –, aber mehr noch ist ganz grundsätz -<br />

liches, tiefgreifendes, ja existenzielles Verständnis für Veränderung<br />

gefordert. In einer Besprechung über ihr Werk heisst es einmal<br />

nebenbei „Druck erzeugt Veränderung“. Das ist nicht mathematisch<br />

zu verstehen, sondern psychisch. Und Dieter Ronte machte in<br />

einem Katalogbeitrag sogar darauf aufmerksam, dass Dóra Maurer<br />

nicht die Sicherheit suche im Leben, sondern die Verifikation von<br />

Wahrheitsfindung. Treten wir dem Begriff der Veränderung noch<br />

etwas näher, bietet sich die Bewegung an, wie sie gerade im<br />

Selbstportrait als Drehung auftritt. Bewegung wird dabei nicht im<br />

mechanischen Sinn, sondern als Bewegung für das Auge verstanden,<br />

Bewegung als Wahrnehmungsprozess. Wir können das so<br />

effektvoll verstehen wie es zum Beispiel im Gestaltkreis von Viktor<br />

von Weizsäcker expliziert wird. Wahrnehmen, heisst es da, „bedeutet<br />

zu anderem übergehen. In Wirklichkeit ist das Wahrnehmen ein<br />

Nebeneinander, Übereinander. Nacheinander usw.“ Beziehungen,<br />

auf die wir folgerichtig auch im Werk der Künstlerin immer wieder<br />

stossen.<br />

Dass man bei der Formulierung eines ersten Eindrucks des Werks<br />

von Dóra Maurer auf Wahrnehmungsphänomene stösst, hat seine<br />

Richtigkeit. Sinneswahrnehmung lässt uns, zwingt uns, primär Veränderung<br />

festzustellen. In der Tat gelangen unter den vielen Statements<br />

über Dóra Maurers Arbeit, darunter auch unter ihren eigenen,<br />

kaum andere Begriffe mehr zur Anwendung als solche der Veränderung.<br />

Und wenn man sich überdies der Farbe bei Dóra Maurer zuwendet,<br />

bestätigt das „Nebeneinander, Übereinander, Nacheinander“<br />

auch sprachlich ganz deutlich die Priorität der Wahrnehmung in<br />

ihrem Werk, sind Wahrnehmung von Bewegung und Veränderung<br />

direkt als Schlüssel zu ihrem Werk zu verstehen. Konstruktives<br />

Können, konstruktive Übung werden sozusagen als Mittel zum<br />

Zweck zur Darstellung von Lebensinhalt eingesetzt.<br />

Nach soviel Begrifflichkeit ist es geboten, der Bewegung im Werk<br />

von Dóra Maurer auch in der Biografie nachzugehen. Sie ist 1937<br />

in Budapest geboren. Ihre erste Ausbildung erfuhr sie an der Hochschule<br />

für bildenden Künste in Budapest – bezeichnenderweise,<br />

wie es sich herausstellen sollte, in Druckgrafik. Seit 1963 folgen in<br />

beeindruckender Dichte Werkzyklen, Studien, Stipendien, Projekte,<br />

Aufträge zu Kursen, auch zur Heirat mit Tibor Gáyor ist einmal<br />

Platz. Eine auffallend wichtige Rolle spielen bei Dóra Maurer immer<br />

wieder Fotostudien und Film. Das heisst, darf nun geschlossen<br />

werden, Film als Bewegung, Veränderung ist eine Grundbedingung<br />

ihres Kreativitätsprozesses. Wie sie dazu kam und was sie weiter<br />

davon hält, sagt sie so (aus dem Katalog des Arithmeum, Bonn,<br />

Mai 2007):<br />

Der springende Punkt ist, dass ich eines Tages merkte, dass ich für<br />

meine Arbeit meinen Kopf benützen kann. Ich habe 1961 meine<br />

akademische Ausbildung abgeschlossen. Danach folgte eine sehr<br />

produktive Zeit, in der ich das, was sich in mir thematisch und<br />

formal, auch kulturell angehäuft hat, aufgearbeitet habe. Danach<br />

war ich innerlich leer, und um mich aus dieser Leere herauszu -<br />

arbeiten, habe ich meine Auffassung von Kunst überprüft. Dazu<br />

waren mir unter anderem die ideenbezogenen, phasenhaften Beobachtungen<br />

mit Fotografie oder mit dem elementaren Experimentalfilm<br />

behilflich. Darüber kam ich Mitte der 70er Jahre zu einer Art<br />

postkonzeptueller Grafik und Malerei. Was ich heute mache, das ist<br />

aus meinem selbstgestalteten System vorgegeben, das ich immer<br />

wieder erneuere.<br />

Mit der Kamera werden Bewegungsabläufe aufgezeigt, Handlungsweise<br />

und Körpersprache werden in Sequenzen sichtbar gemacht.<br />

Was sie vom Film erfährt, ist für sie das Einbeziehen der Zeitlichkeit.<br />

Sie belässt es aber nicht beim Film allein. Sie verändert auf mehreren<br />

Gebieten. Sie experimentiert mit der Grafik, mit der Kaltnadel -<br />

radierung. Nicht weit weg vom Film ist die Entdeckung der Serialität<br />

als künstlerische Gestaltungsmethode. Durch die Begegnung mit<br />

Richard Paul Lohse und seinen systematischen Farbbeziehungen<br />

findet sie weg von der Zufälligkeit der Farbgebung. Sie versetzt und<br />

sie schichtet und verteilt um. Ein bestimmtes, ihr zugehöriges<br />

Vokabular ist notwendig, um ihre Kreativitätsprozesse – man spricht<br />

darüber nur noch in der Mehrzahl – nachdenken zu können. Sie<br />

verschiebt Ausgangspositionen. Eine bekannte Arbeit aus dem Jahr<br />

1974 nennt sich „Zerschobenes Quadrat“. Die einzelnen Holztafeln<br />

eines Quadrates werden zum Dialog der Teile durch Verschiebung<br />

versetzt. Aus ihren Versetzungen werden die sogenannten Displacements,<br />

mit denen sie grosse Flächen auch mit Wölbungen überspannen<br />

kann. Sie ist die Malerin, die über den Atem der Veränderung<br />

verfügt. Es entstehen etwa so die gemischten räumlichen<br />

Verhältnisse. Verschiebung heisst der Begriff. Es entstehen konstruierte<br />

Systeme für Übereinanderverschiebungen. Perspektivische<br />

Verzerrungen lösen Erstarrung auf. Manchmal wird der Film – wir<br />

benutzen Film als Metapher – angehalten und man sieht: es ist alles<br />

„all at once“, die übereinander gelagerten Perspektiven, die verschobenen<br />

ebenso wie die ordentlich im Rahmen bleibenden kontaminieren,<br />

gehören zusammen, sind Synthesen.<br />

Wer bis anhin Dóra Maurer im Werk noch nie begegnet ist, ist womöglich<br />

ebenso schockiert von neuartigen, ja kühnen Erscheinungen<br />

wie auch erleichtert. Da ist eine Künstlerin aus der Schule der<br />

revolutionären Ostkunst, die das Tafelbild, das Quadrat nicht so<br />

sehr verinnerlicht hat, dass damit fast nichts mehr anzufangen ist,<br />

die neue gewagte Perspektiven der Wahrnehmung vorlegt, quasi<br />

neue Netzwerke spannt. Mathematischer Akt und biologischer Akt<br />

sind nicht mehr zu trennen. Die Ordnungen der objektiven Gegenstände<br />

und die Ordnungen der Wahrnehmung bedingen sich<br />

gegenseitig. Wie hat Dieter Ronte gesagt? Dóra Maurer suche<br />

nicht die Sicherheit im Leben, und er hat am Schluss dann noch<br />

angefügt: Dóra Maurers Kunst, so schwer sie auch oft verständlich<br />

sein mag, ist zutiefst optimistisch und positiv. Dem ist doch wohl<br />

zuzustimmen.<br />

Eugen Gomringer<br />

Zerschobenes Quadrat 1, 2, 1975<br />

Kaltnadelradierung, zerschnittene Kupferplatte, Grafiken, 70×50 cm<br />

gestaltung: karl-achim czemper, hamburg<br />

fotografie: miklos syliok (9), <strong>dóra</strong> <strong>maurer</strong> (1)<br />

druck: nejedly gmbh, friedrichsdorf<br />

Overlappings 41, Irregular, 2009–10, Sperrholz, Leinen, Acryl, 450×223 cm<br />

am sonntag gegen 17 uhr<br />

spielt das jazzduo<br />

heinz sauer, tenor saxophon<br />

und<br />

michael wollny, piano<br />

in der ausstellungshalle<br />

friedberg-ossenheim<br />

das konzert ist eine kooperation der galerie hoffmann mit peter severin


1–6 Sieben Drehungen, Selbstbildnis, 1977–78, Silbergelatine Fotos, 23×23 cm<br />

Dóra Maurer<br />

Einzelausstellungen, Auswahl seit 1993<br />

Werke in öffentlichen Sammlungen<br />

Statement<br />

1937 geboren in Budapest<br />

1955–61 Akademie der Bildenden Künste, Budapest, Malerei,<br />

Grafik<br />

1961– Beteiligung an Ausstellungen, Einzelausstellungen seit<br />

1965<br />

1967–68 Arbeitsstipendium in Wien, Heirat mit Tibor Gáyor, lebt in<br />

Wien und in Budapest<br />

1973– Experimentalfilme, Mitglied im Balázs Béla Stúdio<br />

1973– Ausstellungsorganisation im In- und Ausland, Schriften,<br />

Vorträge, Übersetzungen<br />

1975–77 Kreativität-Visualität, Kurse in Freischulen<br />

1976 Buch: Radierung– Kupferstich, Verlag Corvina, Budapest<br />

1987–91 Gastprofessur an der Akademie der Angewandten Kunst,<br />

Budapest<br />

1987–89 Stipendium des Bundesministeriums für Unterricht und<br />

Kunst (A), Malerei, Film<br />

1988 Jahresstipendium der Eötvös József Stiftung (H)<br />

1990– Dozentin an der Universität der Bildenden Künste,<br />

Budapest, interdisziplinäre Leitung einer Malklasse<br />

1995– Mitglied der Ungarischen Széchenyi Akademie der<br />

Literatur und Kunst<br />

1999–02 Széchenyi Professorenstipendium<br />

2000 Jahresstipendium für Bildende Kunst der Soros Stiftung<br />

2001– Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie<br />

der Künste<br />

Pro Cultura Urbis, Preis des Hauptstädtischen Kultur -<br />

gremiums, Budapest<br />

2001 Buch: Fotogrammatika, Über das Fotogramm, Edition<br />

des Ungarischen Fotomuseums, Kecskemét-Verlag<br />

Balassi, Budapest<br />

2003 Kossuth Preis (Preis des Ungarischen Staates)<br />

Ernennung zur ord. Professorin der Universität für<br />

Bildende Kunst, Budapest<br />

2006– Gründungsmitglied der Open Structures Art Society<br />

(OSAS), Organisation internationaler Ausstellungen<br />

konstruktiv-konkreter Kunst im Museum Vasarely,<br />

Budapest<br />

2007– Professor emeritus, Farbkurse an der Universität für<br />

Bildende Kunst, Budapest<br />

2013 Preis der Stiftung Ruppert, Würzburg<br />

1993 Falnyitás/Wandöffnung, Éri Galéria, Budapest<br />

Quasi-Bilder, Installationen, Galerie Hoffmann, Friedberg<br />

Szombathelyi Képtár. Szombathely (mit Tibor Gáyor)<br />

1995 Quasi-Obrazy, Galéria Medium, Bratislava<br />

1996 Streifenbilder, Dürer Gesellschaft, Kunstverein Nürnberg<br />

(mit Tibor Gáyor)<br />

In the Belly of the Whale, BTM Kiscelli Múzeum,<br />

Budapest (mit Zoltán Szegedy-Maszák)<br />

1997 Quasi-képek és képek 1990–1997, Ludwig Múzeum,<br />

Budapest<br />

1998 Arbeiten 1975–1997, Quadrat, Josef Albers Museum,<br />

Bottrop<br />

2000 Farbverschiebungen, Ungarisches Kulturinstitut, Stuttgart<br />

Sphärische Arbeiten, Galerien Maerz, Mannheim -<br />

Ladenburg<br />

2001 Parallel Œuvres, Gáyor–Maurer, Städtisches Kunst -<br />

museum, Györ<br />

2003 Szín-ügyek, Gutmann Galéria, Budapest<br />

Farbräume, Dunkelkammer, Galerie Hoffmann, Friedberg<br />

2004 Galerie Peter Lindner, Wien<br />

2005 Fotogenia, Mai Manó Ház, Budapest<br />

2007 Photoworks 1971–1993, Vintage Galéria, Budapest<br />

2008 Szükített életmü/Concise Œuvre, Ludwig Múzeum,<br />

Budapest<br />

2009 Phases of Movement, Galerie & Edition DOMINIK,<br />

Kraków<br />

2010 Schwerelos, Museum der Wahrnehmung, Graz<br />

Deploiment, Espace Topographie de l’Art, Paris<br />

Galeria Z, Bratislava<br />

2011 Eigener Raum an der 12. Internat. Biennale, Istanbul<br />

Galeria Wanniek, Brno<br />

A22, Budapest (mit Tibor Gáyor)<br />

2012 Schleusen, Vintage Galéria, Budapest<br />

Foto- und Schmalfilmkreis 1981–1982, Dokumente,<br />

Ung. Fotografisches Museum, Kecskemét<br />

2013 nebeneinander übereinander nacheinander,<br />

Galerie Hoffmann, Friedberg<br />

Magyar Nemzeti Galéria, Budapest<br />

Szépmûvészeti Múzeum, Budapest<br />

Petõfi Irodalmi Múzeum, Budapest<br />

Ludwig Múzeum – Kortárs Mûvészeti Múzeum, Budapest<br />

BTM Kiscelli Múzeum, Budapest<br />

Szombathelyi Képtár, Szombathely<br />

Hatvany Lajos Múzeum, Hatvan<br />

István Király Múzeum, Székesehérvár<br />

Janus Pannonius Múzeum, Pécs<br />

Városi Mûvészeti Múzeum, Gyõr<br />

Modern Képtár, Vass Gyüjtemény, Veszprém<br />

Grafische Sammlungen, Albertina, Wien<br />

Sammlung des Österr. Bundesministeriums für Unterricht und Kunst<br />

Sammlung der Stadt Wien<br />

Museum Moderner Kunst, MUMOK, Wien<br />

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz<br />

Lentos Kunstmuseum (Wolfgang Gurlitt Museum), Linz<br />

The Art Collection of Erste Group, ERSTE Foundation, Wien<br />

Neue Nationalgalerie, Berlin<br />

Museum Konkreter Kunst, Ingolstadt<br />

Forum Konkreter Kunst, Erfurt<br />

Kunsthalle Bremen<br />

Kupferstichkabinett, Dresden<br />

Neues Museum, Nürnberg<br />

Museum im Kulturspeicher, Sammlung Ruppert, Würzburg<br />

Diözesanmuseum, Würzburg<br />

Museum Ritter, Sammlung Marli Hoppe-Ritter, Waldenbuch<br />

Josef Albers Museum, Bottrop<br />

Victoria & Albert Museum, London<br />

The Tate Gallery, London<br />

Museum Bradford<br />

Nationalgalleri Oslo<br />

Muzeum Sztuki, Lodz<br />

Neues Museum, MOCAK, Kraków<br />

Muzeum Wspólczesne, Wroclaw<br />

Art Institute Chicago<br />

Museum of Modern Art, NY<br />

Als Basis meiner heutigen Arbeit betrachte ich das 1972 entwickelte<br />

System der Displacements-Serienbilder. Es geht in diesen um fast<br />

quadratische, mit 4×2 auf einander komplementär bezogenen<br />

Farben gekennzeichnete Felder, die in zwei Schichten übereinander<br />

auf einem ebenen Rasternetz von 10×10 Einheiten schrittweise<br />

systematisch verschoben werden. Auch die seither freiere Hand -<br />

habung dieses Systems bietet eine Fülle von Verzweigungen der<br />

Möglichkeiten, in welche meine bildnerischen Methoden, die ich je<br />

in anderen Werkgruppen verwendet habe, einfliessen können (u.a.<br />

Superposition zweier Systeme, Verunsicherung durch Teilung,<br />

Verzerrung durch Projektion, phasenweise Veränderung).<br />

Die perspektivisch konstruierten, aus den Displacements-Serien -<br />

bildern herausgehobenen Quasi-Bilder bildeten die vorletzte Stufe<br />

meiner Arbeit, die durch Konfrontation zweier Raumsysteme die<br />

Verunsicherung des umgebenden Raumes verursachten. Diese<br />

wurden später quasi autonom als Körper, sie kippten optisch nach<br />

hinten oder verdrehten sich, als ob sie biegsam wären. Ich merkte,<br />

dass hier nicht mehr die Perspektive dominiert, es gibt mehrere<br />

Sichtpunkte. Meine gekrümmten Flächen orientierten sich schliesslich<br />

eher an einer übergrossen Kugel. Die auf der Oberfläche der<br />

Kugel sich schichtweise übereinander bewegenden Elemente<br />

nehmen dynamische Formen an und suggerieren Schwerelosigkeit.<br />

Die Durchbiegung der Formen erfolgt hier auch wie selbstverständlich,<br />

man „sieht“ ihre konkave und konvexe Seite gleichzeitig. Am<br />

interessantesten ist jedoch für mich nicht das formale, sondern das<br />

farbliche Problem: wie durch die Abwandlung gegebener Farben<br />

die Intransparenz oder die Transparenz der Flächen und das zeit -<br />

liche Zusammenkommen der Schichten zu definieren sei.<br />

Dóra Maurer<br />

Zerschobenes Quadrat, 1975, Holz, 110×110 cm

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