Stilmittel
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<strong>Stilmittel</strong><br />
zur sprachlichen Analyse poetischer und nichtpoetischer Texte<br />
Rhetorische Figuren<br />
Alliteration<br />
Anapher<br />
Antithese<br />
Chiasmus<br />
Parallelismus<br />
Ellipse<br />
Enumeratio<br />
Geminatio<br />
Hyperbel<br />
Ironie<br />
Klimax<br />
Litotes<br />
Metapher<br />
Metonymie<br />
heißen alle <strong>Stilmittel</strong>, die vom normalen Sprachgebrauch abweichen und der<br />
Verdeutlichung oder Veranschaulichung einer Aussage dienen. Tropen nennt man alle<br />
Mittel der 'uneigentlichen' bildhaften Redeweise, die das Gemeinte durch übertragene<br />
Ausdrücke wiedergeben.<br />
Gleicher Anlaut mehrerer Wörter<br />
"Milch macht müde Männer munter"<br />
Wiederholung des gleichen Wortes am Anfang aufeinander folgender Sätze<br />
"Das Wasser rauscht, das Wasser schwoll" (Goethe)<br />
Ein Ausdruck oder Satz wird der ersten Aussage entgegengestellt.<br />
Ernst ist die Lage der Nation, heiter die Kunst des Möglichen." (DER SPIEGEL)<br />
Alle reden vom Wetter. Wir nicht." (Deutsche Bundesbahn)<br />
Kreuzartige Stellung bzw. die Folge von Satzgliedern nach dem Schema abba.<br />
,,Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben."<br />
Gleicher Bau zweier Sätze bzw. Zeilen<br />
Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee.<br />
Weglassung eines leicht zu ergänzenden Wortes oder Satzteils<br />
,,Cäsar kam, sah und siegte." - ,,Je schneller, desto besser."<br />
Aufzählung, Hinzufügung weiterer Bezeichnungen zu einer bereits gemachten Aussage<br />
,,Sie blieben ein ganzes Jahr, Frühling, Sommer, Herbst und Winter."<br />
Verdopplung, nachdrückliche Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe<br />
„Worte, Worte, aber keine Taten!"<br />
Übertreibung, übertriebene Formulierung um der Wirkung WiIIen<br />
,,Der Himmel brach über sie herein."<br />
uneigentliches Sprechen, Äußerung, die das Gegenteil von dem meint was sie ausspricht<br />
,,Du bist mir ein schöner Freund!"<br />
Steigerung, kunstvoller Übergang vom schwächeren zum stärkeren Ausdruck<br />
,,Er wusste, wenn man immer geradeaus geht, kommt man nach Tagen, Wochen,<br />
Monaten und Jahren wieder an denselben Ort zurück." (Peter Bichsel)<br />
Verneinung des Gegenteils zur stärkeren Hervorhebung<br />
,,Wir waren nicht wenig erschrocken."<br />
Bildhafter Ausdruck, der sich auf einen abgekürzten Vergleich zurückführen läßt.<br />
,,Er ist der Motor des Geschäfts."<br />
Ersatz des eigentlichen Wortes durch ein anderes das mit dem gemeinten in realer<br />
Beziehung steht, z.B.:<br />
a)Person-Sache: ,,Er kann den ganzen Goethe auswendig."<br />
b)Gefäß-Inhalt: ,,Er trank fünf Glas."<br />
c)Abstraktum-Konkretum: ,,Die Regierung hat erklärt..."
Synekdoche<br />
Allegorie<br />
Oxymoron<br />
Paradoxon<br />
Parenthese<br />
Periphrase<br />
Euphemismus<br />
Personifikation<br />
Synästhesie<br />
Pleonasmus<br />
Tautologie<br />
Apostrophe<br />
auch:<br />
(Sonderform d. Metonymie): Austausch eines Begriffes durch einen engeren oder<br />
weiteren Ausdruck: das Ganze steht für einen Teil oder umgekehrt (= pars pro toto)<br />
"Friede Euch und unserem Bruder Frankreich ..." (Shakespeare)<br />
,,Pro Kopf werden in Deutschland 14 Kilo Kartoffeln jährlich konsumiert."<br />
"fortgesetzte" Metapher, "Übersetzung des Gedachten ins Bildliche"<br />
Mein oft bestürmtes Schiff [...] kommt vor der Zeit an' Port (Gryphius)<br />
Verbindung zweier sich widersprechender Begriffe im Sinn einer Pointierung<br />
,,Beredtes Schweigen." ,,Ein dunkler Ehrenmann."<br />
Widerspruch<br />
Einmal ist keinmal<br />
Einfügung, Einschub eines Wortes oder einer Wendung<br />
„Wir sollten den Eindruck vermeiden, irgendjemand in diesem Hause habe - und sei's nur<br />
für Minuten - geschwankt." (Günter Grass)<br />
Umschreibung, Kennzeichnung einer Person oder Sache durch einen (oft beschönigenden)<br />
Ausdruck<br />
"Der 'Götz von Berlichingen' wurde zum wichtigsten Argument"<br />
beschönigendes Wort<br />
vollschlank (statt dick); von uns gegangen (statt sterben); reiferer Herr (statt älter/alt)<br />
Belebung eines Dings oder Abstraktums<br />
Jedes Bild erzählt eine Geschichte<br />
Vermischung der Sinnesbereiche<br />
Durch die Nacht, die mich umfangen, blickt zu mir der Töne Licht (Brentano)<br />
Hinzufügung eines Wortes, das im Hauptwort bereits enthalten ist<br />
weißer Schimmel<br />
Wiederholung des bereits Gesagten mit einem sinnverwandten Wort oder Synonym<br />
voll und ganz; nackt und bloß;<br />
formelhafte Wendungen mit Wiederholungen im klanglichen Bereich:<br />
in Bausch und Bogen; Lug und Trug; durch dick und dünn<br />
Form der feierlichen Anrede des eigentlichen Publikums<br />
"Mitbürger! Freunde! Römer! Hört mich an!" (Shakespeare)<br />
Rhetorische Frage:<br />
Zeugma<br />
Scheinbare Frage, deren Antwort auf der Hand liegt bzw. in der Frage bereits enthalten<br />
ist (wodurch größerer Nachdruck erreicht wird):<br />
,,Wer glaubt denn das noch?"<br />
Beziehung eines Prädikats auf mehrere Subjekte während es nur zu einem paßt.<br />
,,Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien."<br />
(Martin Luther)
Fragen zu Sprache und Stil<br />
1. Semantischer Bereich:<br />
Welchen Wortschatz wählt der Verfasser? - Achte vor allem auf die Verwendung von Fach- und Fremdwörtern auf<br />
das Vorherrschen bestimmter Wortarten und auf die Wahl der Personalpronomina<br />
2. Syntaktischer Bereich:<br />
Welcher Satzbau wird bevorzugt? - Achte besonders auf die Häufigkeit von Aussage- Frage- und Aufrufesätzen, auf<br />
das Vorkommen hypotaktischer und parataktischer Konstruktionen!<br />
3. Rhetorisch-poetischer Bereich:<br />
Welche rhetorischen oder poetischen Mittel verwendet der Autor? - Achte auf rhetorische Figuren bzw. Tropen<br />
sowie Vergleiche, Metaphern, Bilder usw.!<br />
Zusammenfassung:<br />
Wie läßt sich der Stil insgesamt beschreiben? Welche Funktion erfüllen die genannten sprachlichen und stilistischen<br />
Mittel im Textganzen? Achte auf die Sprachschicht, die Verständlichkeit, die Gesamtcharakteristik!