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Gespräche in Asien - Bundeswehr

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D 8512<br />

49. Jahrgang Nr. 9 Montag, 11. März 2013<br />

NAChRIChteN<br />

PoLItIK<br />

Gewalt <strong>in</strong> Syrien<br />

Die Kämpfe zwischen syrischen<br />

Regierungstruppen und Rebellen<br />

gehen unverm<strong>in</strong>dert weiter. Es<br />

gibt immer mehr Tote. Seite 4<br />

SPoRt<br />

Sportlich aktiv<br />

100 Jahre Deutsches Sportabzeichen.<br />

Die Anforderungen wurden<br />

zum Jubiläum grundlegend überarbeitet.<br />

Seiten 6/7<br />

BuNDeSwehR<br />

FORCEVAL 2013<br />

Mehrere Luftwaffene<strong>in</strong>heiten<br />

haben e<strong>in</strong>e NATO-Überprüfung<br />

erfolgreich absolviert. Dabei wurde<br />

nicht nur geflogen. Seite 8<br />

MILItÄRGeSChIChte<br />

Geme<strong>in</strong>sames agieren<br />

1948 unterzeichen fünf westeuropäische<br />

Staaten den „Brüsseler<br />

Pakt“ – der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er engeren<br />

Zusammenarbeit. Seite 9<br />

DIe BuNDeSwehR IM INteRNet<br />

Homepage der <strong>Bundeswehr</strong>:<br />

www.bundeswehr.de<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

der Verteidigung<br />

Das M<strong>in</strong>isterium im Internet:<br />

www.bmvg.de<br />

<strong>Bundeswehr</strong> auf YouTube:<br />

www.youtube.com/bundeswehr<br />

<strong>Gespräche</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />

M<strong>in</strong>ister besucht Amtskollegen <strong>in</strong> Kabul und Islamabad / Truppenvisite und Flug <strong>in</strong>s Swat-Tal.<br />

<strong>Gespräche</strong> <strong>in</strong> Islamabad: de Maizière (r.) und die pakistanische Außenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Rabbani Khar (l.).<br />

Islamabad/Kabul. Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

Thomas de Maizière<br />

hat <strong>in</strong> der vergangenen<br />

Woche Afghanistan und Pakistan<br />

besucht. In Islamabad kam<br />

er mit se<strong>in</strong>em pakistanischen<br />

Amtskollegen Syed Naveed<br />

Qamar sowie mit Außenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

H<strong>in</strong>a Rabbani Khar zusammen.<br />

Am Rande der Treffen<br />

betonte de Maizière die Bedeutung<br />

des Landes für die Bewältigung<br />

der anstehenden Aufgaben.<br />

„Ohne den E<strong>in</strong>fluss von Pakistan<br />

auf e<strong>in</strong>e friedliche und stabilisierende<br />

Entwicklung <strong>in</strong> Afghanistan<br />

wird es ke<strong>in</strong>e politische<br />

Lösung geben“, sagte der M<strong>in</strong>ister<br />

am Mittwoch. „Wir versuchen<br />

dabei, e<strong>in</strong> bisschen hilfreich<br />

zu se<strong>in</strong>, dass das gel<strong>in</strong>gt“,<br />

fügte er h<strong>in</strong>zu.<br />

In beiden <strong>Gespräche</strong>n wurde<br />

de Maizière versichert, dass auch<br />

Pakistan e<strong>in</strong> Interesse an e<strong>in</strong>em<br />

stabilen Afghanistan habe. Die<br />

Haltung des Landes im Friedensund<br />

Versöhnungsprozess sei demzufolge<br />

e<strong>in</strong> Hauptthema <strong>in</strong> den<br />

Unterredungen gewesen, berichtete<br />

der M<strong>in</strong>ister. Er habe alle<br />

Seiten ermuntert, die bilateralen<br />

<strong>Gespräche</strong> weiter fortzusetzen.<br />

Um sich persönlich von den<br />

Anstrengungen der pakistanischen<br />

Streitkräfte – auch im eigenen<br />

Land – e<strong>in</strong> Bild zu machen, reiste<br />

de Maizière erstmals <strong>in</strong> die<br />

umkämpften Stammesgebiete.<br />

Diese E<strong>in</strong>ladung der pakistanischen<br />

Seite empf<strong>in</strong>de er als „e<strong>in</strong>e<br />

große Geste“, hob er hervor. Es sei<br />

e<strong>in</strong> Unterschied, ob man Papiere<br />

liest oder Berichte hört, oder ob<br />

Gambar<strong>in</strong>i/dpa/pa<br />

man sich e<strong>in</strong>en eigenen optischen<br />

E<strong>in</strong>druck verschaffen könne, so<br />

de Maizière.<br />

Im Swat-District traf er sich mit<br />

dem Befehlshaber des XI. Korps<br />

der pakistanischen Armee, Generalleutnant<br />

Khalid Rabbani. Die<br />

Taliban hatten im Frühjahr 2009<br />

die Kontrolle über das Gebiet übernommen,<br />

bevor die Armee sie im<br />

Mai des gleichen Jahres wieder<br />

zurückschlagen konnte. In den vergangenen<br />

zehn Jahren hatten die<br />

pakistanischen Sicherheitskräfte<br />

alle<strong>in</strong> hier mehr als 4000 getötete<br />

Soldaten zu beklagen, verlautete<br />

von offizieller Stelle. De Maizières<br />

Besuch im Swat-Tal war der erste<br />

e<strong>in</strong>es deutschen M<strong>in</strong>isters seit der<br />

Armeeoffensive 2009.<br />

Die Atommacht Pakistan gilt<br />

als Schlüsselland für die Stabilisierung<br />

Afghanistans. Die<br />

Anführer der wichtigsten afghanischen<br />

aufständischen Gruppen<br />

werden allesamt <strong>in</strong> Pakistan vermutet.<br />

Die Stammesgebiete entlang<br />

der Grenze zu Afghanistan<br />

gelten als Rückzugsraum der Taliban<br />

für ihre Operationen gegen<br />

die afghanische Zentralregierung<br />

und die <strong>in</strong>ternationale Schutztruppe<br />

ISAF.<br />

Vor se<strong>in</strong>er Visite <strong>in</strong> Pakistan<br />

hatte de Maizière auch die deutschen<br />

E<strong>in</strong>satzgebiete <strong>in</strong> Afghanistan<br />

sowie die Hauptstadt Kabul<br />

besucht. Dort sprach er mit dem<br />

afghanischen Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

Bismillah Khan Mohammadi<br />

über die Lage im Land und über<br />

mögliche geme<strong>in</strong>same „Aktivitäten<br />

nach 2014“. Dabei betonten<br />

beide Politiker den sehr erfolgreich<br />

verlaufenden Übergabeprozess der<br />

Sicherheitsverantwortung an die<br />

afghanischen Streitkräfte.<br />

Konkrete Wünsche, wie das<br />

Engagement der Deutschen nach<br />

dem Abzug der <strong>in</strong>ternationalen<br />

Kampftruppen 2014 aussehen<br />

sollte, seien nicht an ihn herangetragen<br />

worden, sagte de Maizière.<br />

Er sei <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er Form<br />

darum gebeten worden, dass<br />

Deutschland auch nach 2014<br />

engagiert bleibe. Der afghanische<br />

Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

bedankte sich bei den deutschen<br />

Soldaten für ihr Engagement<br />

<strong>in</strong> Afghanistan. Der M<strong>in</strong>ister<br />

hatte zuvor das Feldlager Camp<br />

Marmal <strong>in</strong> Mazar-e Sharif<br />

und den OP North <strong>in</strong> Kunduz<br />

besucht. Dieser soll noch im<br />

Frühjahr an die Afghanen übergeben<br />

werden. (leh/pau/mat)<br />

<strong>Bundeswehr</strong> auf Twitter:<br />

www.twitter.com/bundeswehrrss<br />

<strong>Bundeswehr</strong>-Fotos auf flickr:<br />

www.flickr.com/photos/<br />

august<strong>in</strong>fotos<br />

www.wirdienendeutschland.de<br />

Sportliches Großereignis: Rund 500 Soldaten aus zehn<br />

Nationen sowie zahlreiche zivile Sportler und wettkämpfer<br />

haben sich <strong>in</strong> der vergangenen woche bei den jährlich<br />

stattf<strong>in</strong>denden Internationalen Divisions-Skimeisterschaften<br />

der 10. Panzerdivision im w<strong>in</strong>tersport gemessen. Austragungsorte<br />

der wettkämpfe waren der Götschen <strong>in</strong> Bischofswiesen<br />

und die Chiemgau-Arena <strong>in</strong> Ruhpold<strong>in</strong>g. während<br />

die Gäste vor allem <strong>in</strong> den Diszipl<strong>in</strong>en Skitouren (Foto), und<br />

Biathlon-Spr<strong>in</strong>t siegten, überzeugten die deutschen Soldaten<br />

im Riesenslalom und der Biathlon-Staffel. Der krönende<br />

Abschluss der wettkampfdiszipl<strong>in</strong>en war die Militärpatrouille<br />

<strong>in</strong> Ruhpold<strong>in</strong>g, bei der die wettkämpfer <strong>in</strong> teams<br />

antraten. hierbei mussten sie sich im Skibergsteigen, Verwundetentransport,<br />

handgranatenzielwurf und <strong>in</strong> der Abfahrt<br />

messen. Die wettkämpfe dienen auch dazu, die Fähigkeiten<br />

der Gebirgsjägertruppe im w<strong>in</strong>ter aufzuzeigen und sich<br />

mit anderen Nationen fachlich auszutauschen. (eb)<br />

Dyba/<strong>Bundeswehr</strong>


2 aktuell <strong>in</strong>tern 11. März 2013<br />

iMPreSSUM<br />

ZitAt<br />

eDitOriAL<br />

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium der Verteidigung<br />

Presse- und Informationsstab<br />

Stauffenbergstraße 18, 10785 Berl<strong>in</strong><br />

Redaktionsanschrift:<br />

<strong>Bundeswehr</strong> aktuell<br />

Oberspreestraße 61 L, 12439 Berl<strong>in</strong><br />

Telefon: (0 30) 67 94 - App<br />

Fax: (0 30) 67 94 - 20 65, BwFw 82 00<br />

E-Mail: aktuell@bundeswehr.de<br />

Chefredakteur:<br />

Oberstleutnant Frank Pflüger (fpf, App: 20 39)<br />

Stellvertreter und Redakteur Streitkräfte:<br />

Major Torsten Sandfuchs-Hartwig (tsh, App: 20 38)<br />

Redakteur Politik:<br />

Markus Tiedke (mat, App: 20 46)<br />

Chef vom Dienst:<br />

N.N.<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Kapitänleutnant Inga-Christien Dittmar (icd, App: 20 37)<br />

Hauptmann Mart<strong>in</strong> Gärtner (mag, App: 20 40)<br />

Nicole Blumenrath (nb, App: 20 82)<br />

aktuell als E-Paper und im pdf-Format:<br />

Auf www.bundeswehr.de abrufbar<br />

Satz:<br />

Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz<br />

und Dienstleistungen der <strong>Bundeswehr</strong>,<br />

DL I 4 Zentraldruckerei Köln/Bonn<br />

Intranet: http://zentraldruckerei.twv<br />

Druck:<br />

Axel Spr<strong>in</strong>ger AG, Druckhaus Spandau<br />

Brunsbütteler Damm 156 – 172, 13581 Berl<strong>in</strong><br />

Ersche<strong>in</strong>ungsweise:<br />

Wöchentlich montags<br />

Auflage:<br />

52 000 Exemplare<br />

Verteilung <strong>in</strong>nerhalb der <strong>Bundeswehr</strong>:<br />

Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> – Info-Service<br />

Alte Heerstraße 90, 53757 Sankt August<strong>in</strong><br />

Telefon: (0 22 41) 15 34 26, BwFw: 34 71<br />

E-Mail: Medienvertrieb@bundeswehr.org<br />

ISSN: 1618-9086<br />

Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte, Filme, Fotos<br />

und Zeichnungen wird ke<strong>in</strong>e Gewähr übernommen.<br />

Namensbeiträge geben die Me<strong>in</strong>ung des Verfassers<br />

wieder. Sie entsprechen nicht unbed<strong>in</strong>gt der Auffassung<br />

der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit<br />

Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail<br />

werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt,<br />

außerdem behält sich die Redaktion das<br />

Recht auf Kürzung vor.<br />

„Die ganze Champions-League-Saison läuft bis<br />

hierh<strong>in</strong> wie geschnitten Brot.“<br />

Borussia Dortmunds Tra<strong>in</strong>er Jürgen Klopp am vergangenen Dienstag<br />

nach dem 3:0-Sieg gegen Schachtjor Donezk im Achtelf<strong>in</strong>al-Rückspiel<br />

der Fußball-Champions-League.<br />

KALenDerBLAtt<br />

Vor 35 Jahren: Am 16. März 1978 läuft der Supertanker „Amoco<br />

Cadiz“ (250 000 Bruttoregistertonnen) vor der französischen Atlantikküste<br />

nahe der Hafenstadt Brest auf Grund und verursacht die bis<br />

dah<strong>in</strong> schwerste Ölpest der Geschichte.<br />

Vor 80 Jahren: Am 12. März 1933 gel<strong>in</strong>gt Chemikern der britischen<br />

Firma „Imperial Chemical Industries“ erstmalig die Herstellung<br />

von Polyethylen. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en der<br />

vielseitigsten thermoplastischen Kunststoffe. 1939 beg<strong>in</strong>nt die<br />

kommerzielle Produktion von Folien und Isoliermaterialien.<br />

Vor 105 Jahren: Am 17. März 1908 veröffentlicht die Londoner<br />

Zeitung Daily Mirror das Bild e<strong>in</strong>es Mannes, der am Tag zuvor <strong>in</strong><br />

Paris Juwelen geraubt hatte. E<strong>in</strong> Leser erkennt auf dem weltweit ersten<br />

Fandungsfoto den <strong>in</strong> der Zeitung abgebildeten Dieb, der daraufh<strong>in</strong><br />

festgenommen wird.<br />

Vor 110 Jahren: Am 14. März 1903 ratifiziert der US-Senat den<br />

Hay-Herrán-Vertrag über die Rechte zum Bau e<strong>in</strong>es Kanals <strong>in</strong> der<br />

Landenge von Panama. Die USA erwerben für 40 Millionen Dollar<br />

die Rechte an dem Projekt und vollenden den Kanal 1914.<br />

Vor 165 Jahren: Am 13. März 1848 demonstrieren Wiener Bürger,<br />

Studenten und Arbeiter für größere politische Freiheiten und stürmen<br />

das Ständehaus. Damit beg<strong>in</strong>nt die so genannte Märzrevolution,<br />

die im Deutschen Bund bis zum Spätsommer 1849 andauerte. (eb)<br />

Seit dem Wochenende ist der<br />

W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Teilen Deutschlands<br />

zurück – hoffentlich nur von<br />

kurzer Dauer. Denn die ersten<br />

Sonnenstrahlen <strong>in</strong> diesem Jahr,<br />

die <strong>in</strong> der vergangenen Woche<br />

die Temperaturen sogar <strong>in</strong> den<br />

zweistelligen Bereich haben klettern<br />

lassen, wurden von vielen als<br />

wahre Wohltat empfunden. Wenn<br />

man den Wetterexperten glauben<br />

darf war es der trübste und sonnenärmste<br />

W<strong>in</strong>ter seit Beg<strong>in</strong>n der<br />

Wetteraufzeichnungen.<br />

Für viele ist der März mit se<strong>in</strong>em<br />

meist sonnigen und trockenen<br />

Wetter der willkommene Auftakt,<br />

sich wieder mehr im Freien<br />

zu bewegen. Die über den Jahreswechsel<br />

h<strong>in</strong>zugekommenen<br />

Pfunde sollen wieder verschw<strong>in</strong>den.<br />

Sei es mit dem Fahrradfahren<br />

zur Arbeitsstelle oder dem<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für das Deutsche Sportabzeichen<br />

(DSA). Dieses feiert<br />

<strong>in</strong> diesem Jahr se<strong>in</strong> 100. Jubiläum<br />

und wird von Millionen<br />

Sportbegeisterten jedes Jahr aufs<br />

Neue abgelegt. Zu Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />

hat das DSA aber e<strong>in</strong>ige Neuerungen<br />

erfahren, die aktuell auf<br />

der Doppelseite (S. 6/7) aufgegriffen<br />

hat, um noch rechtzeitig vor<br />

dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>heiten<br />

und Dienststellen darüber<br />

zu <strong>in</strong>formieren – für uns Soldaten<br />

ist die Teilnahme ja Pflicht.<br />

Neben dem<br />

Basis Fitness<br />

Test (BFT)<br />

und den Indiv<br />

i d u e l l e n<br />

Grundfertigkeiten<br />

(IGF)<br />

stellt auch<br />

das Deutsche<br />

Sportabzeichen e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Nachweis dar, um die <strong>in</strong>dividuelle<br />

körperliche Leistungsfähigkeit<br />

e<strong>in</strong>es jeden e<strong>in</strong>zelnen Soldaten<br />

zu dokumentieren.<br />

Diese Ausgabe enthält – neben<br />

den allgeme<strong>in</strong>en Informationen<br />

über die Änderungen beim DSA –<br />

erneut e<strong>in</strong>e Beilage. Nachdem wir<br />

<strong>in</strong> den jüngsten Ausgaben Grafiken<br />

der neuen Kommandos und<br />

Zielstrukturen der Organisationsbereiche<br />

beigelegt hatten, möchte<br />

die Redaktion heute den Dienstsport<br />

aber auch das <strong>in</strong>dividuelle<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unterstützen. Denn die<br />

Beilage besteht sowohl aus dem<br />

neuen DSA-Leistungskatalog <strong>in</strong><br />

den Stufen Bronze, Silber und<br />

Gold sowie e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelprüfkarte,<br />

auf der die sportlichen Leistungen<br />

e<strong>in</strong>getragen werden können. Die<br />

Redaktion wünscht viel Spaß<br />

und Erfolg beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für<br />

das Deutsche Sportabzeichen!<br />

Frank Pflüger<br />

Chefredakteur<br />

BiLD Der WOCHe<br />

Aufgetaucht: Das US-Atom-Uboot „Oklahoma City“ läuft nach e<strong>in</strong>er fünf-wöchigen Übung <strong>in</strong> den tiefwasserhafen „Apra Harbor“ auf der Marianen-<strong>in</strong>sel Guam e<strong>in</strong>.<br />

Price/U.S. Navy


11. März 2013 M<strong>in</strong>isteriuM / H<strong>in</strong>terGrunD aktuell 3<br />

Viele E<strong>in</strong>drücke gewonnen<br />

Staatssekretär Stéphane Beemelmans besucht Dienststellen <strong>in</strong> Eckernförde und Kiel.<br />

An Bord des tenders „Werra“: Der staatssekretär (r.) wird <strong>in</strong> die Besonderheiten der seefahrt e<strong>in</strong>gewiesen.<br />

von Inga-Christien Dittmar<br />

eckernförde/Kiel. Staatssekretär<br />

Stéphane Beemelmans hat <strong>in</strong><br />

der vergangenen Woche die beiden<br />

Standorte Eckernförde und<br />

Kiel besucht. Hierbei konnte er<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl von fasz<strong>in</strong>ierenden<br />

E<strong>in</strong>drücken nach Berl<strong>in</strong> mitnehmen.<br />

Er habe während se<strong>in</strong>er Reise<br />

zu Dienstellen und E<strong>in</strong>heiten der<br />

Mar<strong>in</strong>e und der Wehrtechnischen<br />

Dienststelle 71 viele motivierte<br />

Menschen erlebt und offene Worte<br />

erfahren. Gerade diese Komb<strong>in</strong>ation<br />

habe ihn sehr gefreut, da die<br />

offenen Worte nicht nur bloße Kritik<br />

waren. Er habe viel gesehen und<br />

gelernt, was sich aus der re<strong>in</strong>en<br />

Aktenlage auch nicht erschließen<br />

ließe. Deshalb habe sich die zweitätige<br />

Informationsreise für ihn sehr<br />

gelohnt, resümierte Beemelmans<br />

vor der Rückfahrt nach Berl<strong>in</strong>.<br />

Erste Anlaufstelle se<strong>in</strong>es Besuchsprogramms<br />

war das Ausbildungszentrum<br />

Uboote (AZU) <strong>in</strong><br />

Eckernförde. Hier wurde er durch<br />

dessen Kommandeur, Fregattenkapitän<br />

Jens Grimm wahrgenommen.<br />

Nachdem der Staatssekretär <strong>in</strong> die<br />

Aufgaben und Herausforderungen<br />

des Ausbildungszentrums e<strong>in</strong>gewiesen<br />

war, hatte er die Möglichkeit,<br />

e<strong>in</strong>en Teil der Ubootfahrerausbildung<br />

zu erleben. Diese folgt<br />

dem Pr<strong>in</strong>zip vom Leichten zum<br />

Schweren. „Man müsse erst e<strong>in</strong>mal<br />

Schwimmen lernen und dann vom<br />

Zehnmeter-Turm spr<strong>in</strong>gen“, erläuterte<br />

der Fregattenkapitän die Ausbildung<br />

an e<strong>in</strong>em Beispiel.<br />

Die IT-unterstützte Grundlagenausbildung<br />

werde von den jungen<br />

Soldaten sehr gut angenommen, da<br />

es diese Generation gewöhnt sei,<br />

mit e<strong>in</strong>er virtuellen Lernumgebung<br />

umzugehen. Und diese Art der<br />

Ausbildung helfe den Soldaten, sich<br />

später an Bord schneller zu Recht<br />

zu f<strong>in</strong>den. In der Übungsanlage<br />

„Lenkstand U212a“ demonstrierte<br />

das AZU dem Staatssekretär<br />

im Simulator dann e<strong>in</strong>en<br />

Tauchgang. „Die Kunst dabei<br />

ist es, se<strong>in</strong>e Umgebung so gut<br />

zu kennen, dass man das Beste<br />

für sich rausholen kann“, so der<br />

Kommandeur des AZU.<br />

Beemelmans zeigte sich hierbei<br />

bee<strong>in</strong>druckt von den Anforderungen,<br />

die an den jungen Offizier<br />

gestellt werden. Denn dieser hat<br />

nur rund 15 Sekunden Zeit, sich<br />

bei e<strong>in</strong>em Blick durch das Periskop<br />

se<strong>in</strong>e Umgebung e<strong>in</strong>zuprägen, um<br />

Wiedbrauk/PIZ Mar<strong>in</strong>e<br />

dann mit diesem Wissen selbstständig<br />

Kurs- und Fahrtänderungen des<br />

getauchten Ubootes umzusetzen.<br />

Grimm bestätigte, dass man dieses<br />

alles Lernen könne und betonte:<br />

„Erfahrung komme von Fahren“.<br />

Korvettenkapitän Christian<br />

Michalski, Kommandant der<br />

„Bravo-Besatzung“, führte Beemelmans<br />

anschließend dann durch<br />

das 57 Meter lange Uboot „U31“<br />

und <strong>in</strong>formierte über die Leistungsfähigkeit<br />

dieses hochmodernen<br />

Bootstyps sowie die Herausforderungen<br />

des geme<strong>in</strong>schaftlichen<br />

Lebens <strong>in</strong> der Enge an Bord und<br />

ohne Tageslicht. Das Fahren auf<br />

e<strong>in</strong>em Uboot hat aber auch durchaus<br />

se<strong>in</strong>e Vorteile: „Ab 60 Meter<br />

Tiefe nimmt man den Seegang<br />

nicht mehr wahr. Es ist dann angenehm<br />

ruhig“, beschrieb Grimm das<br />

Gefühl unter Wasser.<br />

Letzter Programmpunkt an diesem<br />

Tag war der Besuch des Flottendienstbootes<br />

„Oker“. Dessen<br />

Kommandant, Korvettenkapitän<br />

Omar de Stefano, stellte hierbei<br />

die Fähigkeiten des „E<strong>in</strong>zelfahrers“<br />

zur Aufklärung heraus. Mit den an<br />

Bord bef<strong>in</strong>dlichen Sensoren könne<br />

man aber nur das auffassen, was<br />

Andere aussenden oder abstrahlen.<br />

Die Flottendienstboote seien<br />

daher auch ke<strong>in</strong>e „Spionageboote“,<br />

wie oftmals leider falsch berichtet<br />

werde, so der Korvettenkapitän.<br />

Am Folgetag nutzte der Staatssekretär<br />

die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Mitfahrt<br />

auf dem Tender „Werra“, um<br />

sich über das Leben an Bord, die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und den Auftrag<br />

des Bootes zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Gegenüber e<strong>in</strong>em Uboot bietet<br />

alle<strong>in</strong> schon die Größe des Bootes<br />

mit über 100 Metern Länge und die<br />

Möglichkeit, auf Deck e<strong>in</strong>e Brise<br />

Seeluft e<strong>in</strong>zuatmen, der Besatzung<br />

deutlich mehr an Komfort.<br />

Die Themen Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung<br />

und Sicherstellung der E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

waren aber auch<br />

auf der „Werra“ Bestandteil von<br />

<strong>Gespräche</strong>n mit dem Gast aus dem<br />

M<strong>in</strong>isterium.<br />

Zum Abschluss se<strong>in</strong>es zweitägigen<br />

Besuchs war der Staatssekretär<br />

bei der Wehrtechnischen Dienststelle<br />

(WTD) 71 zu Gast. Deren<br />

Direktor, Wolfgang Schlicht<strong>in</strong>g,<br />

begrüßte Beemelmans an Bord<br />

des kle<strong>in</strong>en Mehrzweckbootes<br />

„Stollergrund“ und <strong>in</strong>formierte<br />

diesen über die aktuelle Situation<br />

und die derzeitigen Herausforderungen<br />

der Dienststelle. In diesem<br />

Kontext betonte Schlicht<strong>in</strong>g, dass<br />

die „Rüstungsflotte“ der WTD 71<br />

e<strong>in</strong> wichtiges Instrument sei, das<br />

es zu bewahren gelte. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />

stellte er die gute Zusammenarbeit<br />

und gegenseitige Unterstützung<br />

heraus, die am Standort Eckernförde<br />

zwischen der Mar<strong>in</strong>e und der<br />

WTD 71 praktiziert werde.<br />

Der Staatssekretär unterstrich<br />

resümierend, dass diese enge<br />

Zusammenarbeit und Bereitschaft<br />

beider Seiten, die Synergieeffekte<br />

des Standortes Hand <strong>in</strong> Hand zu<br />

nutzen, weiterzuentwickeln und<br />

umzusetzen, beispielgebend sei:<br />

„Das ist e<strong>in</strong> praktisches Beispiel<br />

dafür, was wir unter bundeswehrgeme<strong>in</strong>samem<br />

Denken und Handeln<br />

verstehen.“<br />

Stärkere Kooperation<br />

Warschau. Der Parlamentarische<br />

Staatssekretär beim Bundesm<strong>in</strong>ister<br />

der Verteidigung Christian<br />

Schmidt (r.) hat <strong>in</strong> Vertretung<br />

des M<strong>in</strong>isters am vergangenen<br />

Mittwoch an e<strong>in</strong>em Treffen der so<br />

genannten Visegradgruppe (V4)<br />

teilgenommen. Die V4-Gruppe<br />

besteht aus Polen, Ungarn, Tschechien<br />

sowie der Slowakischen<br />

Republik, wurde 1991 <strong>in</strong>s Leben<br />

gerufen und fußt auf geme<strong>in</strong>samen<br />

geografischen und historischen<br />

Wurzeln. Sie beschäftigt<br />

sich mit regionalen Herausforderungen<br />

des mittelosteuropäischen<br />

Raums, aber auch mit Fragen des<br />

<strong>in</strong>ternationalen Terrorismus. Den<br />

Vorsitz hat derzeit Polen. Zu dem<br />

Treffen <strong>in</strong> Warschau war neben<br />

Deutschland auch Frankreich<br />

e<strong>in</strong>geladen. In e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Erklärung wurde festgehalten,<br />

die Themenfelder Kooperation,<br />

Fähigkeitsentwicklung<br />

und Solidarität <strong>in</strong> der Verantwortungsübernahme<br />

zukünftig<br />

stärker zu betonen. Des Weiteren<br />

ist es Absicht der V4-Staaten,<br />

beg<strong>in</strong>nend ab 2016 alle vier<br />

Jahre e<strong>in</strong>e V4-Battlegroup aufstellen<br />

zu wollen. (eb)<br />

Kommando besucht<br />

ulm. Der General<strong>in</strong>spekteur<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>, General Volker<br />

Wieker, hat vor kurzem das<br />

Kommando Operative Führung<br />

E<strong>in</strong>greifkräfte <strong>in</strong> Ulm besucht,<br />

um sich über den aktuellen Stand<br />

zu <strong>in</strong>formieren. Das Kommando<br />

ist darauf ausgerichtet, mult<strong>in</strong>ationale<br />

E<strong>in</strong>ätze der EU oder der<br />

NATO zu führen – e<strong>in</strong> Teil des<br />

deutschen Beitrags zur Europäischen<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />

(ESVP). (eb)<br />

Verpflegungswesen ist zukünftig gebündelt<br />

Staatssekretär Thomas Kossendey beim Wechsel der Leitung des Verpflegungsamtes zugegen – fortan mehr Aufgaben.<br />

Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium Polen<br />

Oldenburg. Im Beise<strong>in</strong> des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs<br />

beim Bundesm<strong>in</strong>ister der Verteidigung,<br />

Thomas Kossendey, wechselte<br />

am vergangenen Mittwoch<br />

die Leitung des Verpflegungsamtes<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> <strong>in</strong> Oldenburg<br />

von Regierungsoberamtsrät<strong>in</strong> Uta<br />

S<strong>in</strong>teck auf Abteilungspräsident<br />

Peter Hauck. Der Leiterwechsel<br />

geht e<strong>in</strong>her mit e<strong>in</strong>em erheblichen<br />

Aufgabenzuwachs, den das Verpflegungsamt<br />

im Zuge der Neuausrichtung<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> erfährt.<br />

So wächst die Dienststelle zu e<strong>in</strong>er<br />

vollständig neuen bundeswehrgeme<strong>in</strong>samen<br />

Managementorganisation<br />

auf und trägt nunmehr die<br />

operative Gesamtverantwortung<br />

für alle stationären E<strong>in</strong>richtungen<br />

der Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung und<br />

der bewirtschafteten Betreuung –<br />

sowohl im Grundbetrieb als auch<br />

im E<strong>in</strong>satz. Dies bedeutet für das<br />

Amt auch e<strong>in</strong>en Dienstpostenzuwachs<br />

von vormals 83 auf bis zu<br />

240 Dienstposten.<br />

Bei der feierlichen Veranstaltung<br />

waren zahlreiche Gäste aus<br />

Politik, Wirtschaft und Gesell-<br />

Leitung übergeben: uta st<strong>in</strong>eck<br />

(l.) und Peter Hauck (r.).<br />

Sasse/<strong>Bundeswehr</strong><br />

schaft zugegen, unter anderem<br />

der Oberbürgermeister der Stadt<br />

Oldenburg, Gerd Schwandner,<br />

und die Abteilungsleiter<strong>in</strong> Infrastruktur,<br />

Umweltschutz und<br />

Dienstleistungen (IUD) im Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />

(BMVg),<br />

M<strong>in</strong>isterialdirektor<strong>in</strong> Alice<br />

Greyer-Wien<strong>in</strong>ger.<br />

Kossendey betonte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Rede die Bedeutung von Verpflegung<br />

und bewirtschafteter<br />

Betreuung <strong>in</strong>sgesamt und<br />

wies darauf h<strong>in</strong>, dass die Aufgaben<br />

des Verpflegungswesens<br />

nunmehr gebündelt würden. So<br />

seien <strong>in</strong> der Vergangenheit unterhalb<br />

des BMVg alle<strong>in</strong> 23 Stellen<br />

mit Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />

und bewirtschafteter Betreuung<br />

beschäftigt gewesen, „zukünftig<br />

haben wir nun Kompetenzen und<br />

Verantwortung auf zwei Stellen<br />

konzentriert: Auf das Bundesamt<br />

für Infrastruktur, Umweltschutz<br />

und Dienstleistungen der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> und auf das Verpflegungsamt<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>.“<br />

Dieses Bündeln von Maßnahmen<br />

mache Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />

und bewirtschaftete Betreuung<br />

nachhaltig fit für die Herausforderungen<br />

der kommenden Jahre,<br />

so der Staatssekretär. (eb)


4 aktuell politik / H<strong>in</strong>tergrund 11. März 2013<br />

Urteil aufgehoben<br />

den Haag. Der ehemalige jugoslawische<br />

Generalstabschef<br />

Momcilo Perisic ist frei. In der<br />

Berufungsverhandlung hob das<br />

UN-Kriegsverbrechertribunal<br />

am Donnerstag vorvergangener<br />

Woche e<strong>in</strong> Urteil von 2011 aus<br />

Mangel an Beweisen auf. Damals<br />

war Perisic wegen Kriegsverbrechen<br />

und Verbrechen gegen die<br />

Menschlichkeit zu 27 Jahren Haft<br />

verurteilt worden. Konkret war<br />

ihm vorgeworfen worden, im<br />

Kroatien-Krieg von 1991 bis 1995<br />

und im Bosnien-Krieg von 1992<br />

bis 1995 die Truppen der kroatischen<br />

und bosnischen Serben<br />

mit Soldaten, Waffen und logistischer<br />

Hilfe unterstützt zu haben.<br />

Perisic war zwischen 1993 und<br />

1998 Generalstabschef der jugoslawischen<br />

Armee. Er hatte sich<br />

2005 der Justiz gestellt und war<br />

seither <strong>in</strong> Haft. (bt/ju)<br />

Briten forcieren Abzug<br />

london. Die britische Armee<br />

forciert den Abzug ihrer Truppen<br />

aus Deutschland. Bis Ende<br />

2015 sollen rund 11 000 Soldaten<br />

wieder <strong>in</strong> die Heimat zurückkehren.<br />

Das wären gut zwei Drittel<br />

der verbliebenen 16 000 Mann.<br />

Bis Ende 2019 werde der letzte<br />

britische Soldat Deutschland verlassen<br />

haben, hieß es seitens der<br />

Regierung. Die Rückverlegung<br />

der zivilen Mitarbeiter soll 2020<br />

abgeschlossen se<strong>in</strong>. „Das ist die<br />

logische Folge aus dem Ende des<br />

Kalten Krieges“, sagte Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />

Philip Hammond.<br />

Langfristig will das Königreich<br />

mit dem Abzug jährlich bis zu<br />

240 Millionen Pfund e<strong>in</strong>sparen.<br />

Vorerst kalkuliert das Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />

aber mit Kosten<br />

von rund 1,8 Milliarden Pfund<br />

– vor allem für den Neubau von<br />

Soldatenunterkünften. (dm)<br />

E<strong>in</strong>satz verlängert<br />

new York. Der UN-Sicherheitsrat<br />

hat den Militäre<strong>in</strong>satz<br />

<strong>in</strong> Somalia um e<strong>in</strong> weiteres Jahr<br />

verlängert. Die mehr als 17 000<br />

militärischen und zivilen Mitarbeiter<br />

der „Amisom“-Mission sollen<br />

bis m<strong>in</strong>destens Februar 2014<br />

<strong>in</strong> dem ostafrikanischen Land<br />

bleiben. Das beschloss das Gremium<br />

am vergangenen Mittwoch<br />

<strong>in</strong> New York e<strong>in</strong>stimmig. Mit<br />

„allen notwendigen Mitteln“ sollen<br />

sie der Regierung <strong>in</strong> Mogadischu<br />

helfen, Bedrohungen durch<br />

islamistische Milizen und andere<br />

bewaffnete Gruppen abzuwehren.<br />

Auch e<strong>in</strong> Waffenembargo<br />

werde für m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> weiteres<br />

Jahr <strong>in</strong> Kraft bleiben. Davon<br />

ist die militärische Ausrüstung<br />

zu Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszwecken für Somalias<br />

Sicherheitskräfte allerd<strong>in</strong>gs<br />

ausgenommen. (cah/tn)<br />

Das Morden geht weiter<br />

In Syrien ist e<strong>in</strong>e Verhandlungslösung weiterh<strong>in</strong> nicht <strong>in</strong> Sicht – Chaos <strong>in</strong> fast allen Landesteilen.<br />

von Markus Tiedke<br />

Berl<strong>in</strong>. Die Bilder er<strong>in</strong>nern an<br />

das Ende der Herrschaft des irakischen<br />

Diktators Saddam Husse<strong>in</strong><br />

vor fast genau zehn Jahren. E<strong>in</strong>er<br />

überlebensgroßen Statue wird e<strong>in</strong><br />

Kabel um den Hals geworfen,<br />

dann fällt sie unter dem Jubel der<br />

Massen. Stürzte <strong>in</strong> Bagdad 2003<br />

das Bildnis Husse<strong>in</strong>s, so fiel <strong>in</strong><br />

der syrischen Prov<strong>in</strong>zhauptstadt<br />

Al-Rakka Anfang vergangener<br />

Woche e<strong>in</strong> Standbild von Hafis<br />

Al-Assad, dem Vater von Präsident<br />

Baschar Al-Assad. E<strong>in</strong> Symbol<br />

ist das gewiss, aber markiert es<br />

schon den Anfang vom Ende?<br />

Die E<strong>in</strong>nahme der mit tausenden<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gen überfüllten<br />

200 000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt<br />

wurde von e<strong>in</strong>igen Beobachtern<br />

bereits als wichtiger Sieg der Aufständischen<br />

gewürdigt. Es wäre<br />

aber wohl verfrüht, vom Ende<br />

der Assad-Herrschaft zu sprechen.<br />

Auch, dass <strong>in</strong> Al-Rakka<br />

der Prov<strong>in</strong>zgouverneur und der<br />

Generalsekretär der Bath-Partei<br />

den Rebellen <strong>in</strong> die Hände fielen,<br />

ändert daran nichts.<br />

Unstreitig geraten die Regierungstruppen<br />

<strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe allen<br />

Regionen Syriens immer stärker<br />

unter Druck. E<strong>in</strong> Bombenanschlag<br />

mit 60 Toten <strong>in</strong> Damaskus,<br />

schwere Gefechte <strong>in</strong> Aleppo,<br />

e<strong>in</strong> Großangriff der Rebellen auf<br />

e<strong>in</strong>en Militärflugplatz <strong>in</strong> derselben<br />

Region. Das s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige<br />

der Meldungen, die <strong>in</strong> den vergangenen<br />

Tagen aus den Tickern der<br />

Nachrichtenagenturen liefen.<br />

LEVAN-<br />

TINISCHIES<br />

MEER<br />

Latakia<br />

Tartus<br />

Adana<br />

LIBANON<br />

Idlib<br />

Hama<br />

Homs<br />

Damaskus<br />

Aleppo<br />

ISRAEL Dar‘a as-Suwaida<br />

Kahramanmaras<br />

Gaziantep<br />

JORDANIEN<br />

TÜRKEI<br />

ar-Raqqa<br />

Dair az-Zur<br />

al-Hasaka<br />

IRAK<br />

Gefechte<br />

Grenzübergänge<br />

Golanhöhen<br />

Deutsches<br />

E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />

US<br />

E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />

Niederländisches<br />

E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />

landkarte der gewalt: kämpfe <strong>in</strong> fast allen größeren Stadten.<br />

Doch ob Opferzahlen, behauptete<br />

Geländegew<strong>in</strong>ne oder Kriegsverbrechen,<br />

fast immer f<strong>in</strong>det sich<br />

der Zusatz, die Informationen<br />

könnten nicht von unabhängiger<br />

Seite geprüft werden. Die Rebellen<br />

lassen zwar im Gegensatz zur<br />

Regierung westliche Journalisten<br />

<strong>in</strong>s Land. Aber auch sie legen<br />

Wert auf selektive Berichterstattung.<br />

Augenzeugenberichte von<br />

Journalisten und unverstellte<br />

Fotos sickern nur tröpfchenweise<br />

aus dem Land. Aus diesen spricht<br />

dann e<strong>in</strong>e Erkenntnis: Es herrscht<br />

Chaos.<br />

Diese unklare Lage verunsichert<br />

auch die Weltöffentlichkeit.<br />

Nicht von ungefähr gilt die<br />

Frage der Waffenlieferungen<br />

an die Rebellen im Westen als<br />

hochgradig kontrovers. Die EU<br />

beschloss zwar vor e<strong>in</strong>er Woche,<br />

Militärausbilder zu entsenden,<br />

will aber ke<strong>in</strong>e Waffen liefern.<br />

Die Vere<strong>in</strong>igten Staaten kündigten<br />

vorvergangene Woche <strong>in</strong><br />

Rom an, 60 Millionen Dollar für<br />

„nicht tödliche“ Hilfe zur Verfügung<br />

zu stellen. Deutschland will<br />

fünf Millionen Euro für humanitäre<br />

Zwecke geben. Alle<strong>in</strong> Großbritannien<br />

mochte vergangene<br />

Woche Waffenlieferungen an die<br />

Rebellen nicht ausschließen.<br />

Die Furcht ist groß, dass e<strong>in</strong>mal<br />

gelieferte Waffen später <strong>in</strong> die falschen<br />

Hände gelangen könnten.<br />

Der Grund ist simpel: Die syrische<br />

Opposition ist sehr heterogen.<br />

Neben politisch gemäßigten,<br />

pro-westlichen E<strong>in</strong>heiten gibt es<br />

unter den Rebellen e<strong>in</strong>e ganze<br />

Reihe von islamistischen Gruppierungen,<br />

die sich ke<strong>in</strong>eswegs<br />

zu westlichen Werten bekennen.<br />

Außerdem sickern seit langem<br />

Dschihadisten aus aller Welt nach<br />

Syrien e<strong>in</strong>, um das säkulare System<br />

Assads zu stürzen. Wenn es<br />

dazu e<strong>in</strong>es Beweises bedurfte,<br />

haben ihn die Rebellen mit der<br />

Blumenrath/<strong>Bundeswehr</strong><br />

Verschleppung von 21 UN-Soldaten<br />

auf den Golanhöhen erbracht.<br />

Dass es zwischen den Parteien<br />

der Aufständischen zu Konflikten<br />

kommen könnte, gilt als wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />

Und weil die Arsenale<br />

der syrischen Armee neben<br />

konventionellen Waffen auch<br />

chemische Kampfstoffe bergen,<br />

könnten die Risiken nach e<strong>in</strong>er<br />

Implosion des Systems Assad<br />

unkalkulierbar werden. Ebenfalls<br />

problematisch: Der Syrische Nationalrat<br />

mit Sitz <strong>in</strong> Istanbul taugt nur<br />

bed<strong>in</strong>gt als Klammer zwischen den<br />

Rebellengruppen. Se<strong>in</strong>e Mitglieder<br />

sehen sich oft dem Vorwurf ausgesetzt,<br />

den Konflikt im sicheren<br />

Exil abzuwarten.<br />

Inoffiziell erhalten beide Lager<br />

weiter militärische Unterstützung.<br />

Assad kann auf e<strong>in</strong>e gewisse politische<br />

Rückendeckung aus Russland<br />

zählen. Der Iran hilft dem<br />

Regime mit Waffenlieferungen<br />

und offenbar auch Milizionären.<br />

Die Rebellen bekommen f<strong>in</strong>anzielle<br />

Unterstützung aus den Golfstaaten<br />

und mittlerweile wohl<br />

auch aus der Türkei.<br />

E<strong>in</strong>e Lösung des Konflikts auf<br />

dem Verhandlungswege ist derzeit<br />

wenig wahrsche<strong>in</strong>lich. Zwar<br />

haben beide Seiten ihre Verhandlungsbereitschaft<br />

beteuert, tatsächlich<br />

aber Vorbed<strong>in</strong>gungen<br />

gestellt, die für den jeweils anderen<br />

unannehmbar s<strong>in</strong>d. Die UN<br />

s<strong>in</strong>d durch die Vetos Ch<strong>in</strong>as und<br />

Russlands im UN-Sicherheitsrat<br />

paralysiert. Beobachter schätzten<br />

die Zahl der Toten zuletzt auf<br />

etwa 70 000, Tendenz steigend.<br />

Kriegsgefahr am 38. Breitengrad<br />

Nordkorea kündigt Waffenstillstandsabkommen von 1953 auf – UN erlassen neue Resolution.<br />

e<strong>in</strong>stimmig veranschiedet: der un-Sicherheitsrat verschärfte die Sanktionen gegen nordkorea.<br />

pjöngjang/Seoul. Auf der koreanischen<br />

Halb<strong>in</strong>sel hat sich der<br />

Ton zwischen Nord und Süd <strong>in</strong><br />

der vergangenen Woche dramatisch<br />

verschärft. Die nordkoreanische<br />

Führung kündigte am<br />

Donnerstag den seit 1953 bestehenden<br />

Waffenstillstand sowie<br />

diverse Abrüstungsverträge auf.<br />

Äußerer Anlass waren der Erlass<br />

neuer UN-Sanktionen und das<br />

amerikanisch-südkoreanische<br />

Großmanöver „Foal Eagle“ mit<br />

mehr als 200 000 Soldaten.<br />

Der Norden unterstellt, dass<br />

die Übung der Vorbereitung e<strong>in</strong>er<br />

Invasion diene, Südkoreas Antwort<br />

fiel deutlich aus. Se<strong>in</strong> Land<br />

werde bei Provokationen nicht<br />

nur deren unmittelbare Quelle,<br />

sondern auch die nordkoreanische<br />

Führung strikt bestrafen,<br />

erklärte e<strong>in</strong> hochrangiger Armeeoffizier<br />

<strong>in</strong> Seoul am Mittwoch<br />

voriger Woche. Nach E<strong>in</strong>schätzung<br />

des Südens bereitet Nordkorea<br />

selber e<strong>in</strong> massives landesweites<br />

Militärmanöver vor.<br />

Seoul befürchtet, dass es dabei<br />

auch zu Provokationen gegen<br />

Südkorea kommen könnte.<br />

Trotz der Kriegsdrohungen aus<br />

Pjöngjang hat der UN-Sicherheitsrat<br />

scharfe Sanktionen gegen<br />

Nordkorea beschlossen. Die Verabschiedung<br />

am vergangenen<br />

Donnerstag war e<strong>in</strong>stimmig, weil<br />

selbst Ch<strong>in</strong>a als Pjöngjangs engster<br />

Verbündeter etwas von se<strong>in</strong>em<br />

Partner abrückte. Das kommunistische<br />

Regime drohte unterdessen<br />

den USA mit e<strong>in</strong>em Atomschlag.<br />

„Weil die USA e<strong>in</strong>en Atomkrieg<br />

entfachen wollen, werden wir<br />

unser Recht auf e<strong>in</strong>en nuklearen<br />

Präventivschlag gegen das Hauptquartier<br />

der Aggressoren wahrnehmen“,<br />

zitierten Staatsmedien<br />

e<strong>in</strong>en Sprecher des Außenm<strong>in</strong>isteriums.<br />

E<strong>in</strong> konkreteres Ziel<br />

wurde nicht genannt. Nordkoreas<br />

Armeeführung hatte bereits<br />

zwei Tage zuvor den USA offen<br />

mit „atomaren Präzisionsschlägen“<br />

gedroht.<br />

Die jüngste Resolution verstärkt<br />

die bestehenden Strafmaßnahmen<br />

durch Reiseverbote und<br />

Kontensperrungen. Zudem richtet<br />

sich die Resolution gezielt gegen<br />

Diplomaten des Regimes. Ferner<br />

dürfen viele Luxusgüter nicht<br />

mehr nach Nordkorea exportiert<br />

werden dürfen. (dg/me)<br />

McDermid/Reuters


11. März 2013 e<strong>in</strong>satz aktuell 5<br />

Von Ben<strong>in</strong> nach Mali<br />

Soldaten vom Lufttransportstützpunkt Dakar unterstützen die AFISMA-Mission.<br />

Cotonou. An der Südspitze<br />

von Ben<strong>in</strong>, noch vor Sonnenaufgang.<br />

Die Crew der „Transall“<br />

aus dem bayerischen Penz<strong>in</strong>g<br />

beg<strong>in</strong>nt bereits früh am Morgen,<br />

den Flug nach Bamako vorzubereiten.<br />

Ungefähr 1600 Kilometer<br />

gilt es zu überw<strong>in</strong>den.<br />

Bereits am Vorabend wurde die<br />

Masch<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>em Spähwagen<br />

der Streitkräfte Ben<strong>in</strong>s beladen.<br />

Jetzt kommen noch Ausrüstungsgegenstände<br />

und Munition<br />

für die Soldaten des westafrikanischen<br />

Staates <strong>in</strong> Mali dazu. Die<br />

Ladungsmeister überprüfen nochmals<br />

genau das bereits verstaute<br />

Fahrzeug und unterstützen das<br />

restliche Beladen. Parallel checken<br />

die Luftfahrzeugtechniker<br />

das Flugzeug.<br />

An diesem Vormittag werden<br />

es sieben Tonnen Material se<strong>in</strong>,<br />

die nach Mali geflogen werden.<br />

Noch bevor es brütend heiß ist<br />

soll alles verstaut werden. Die<br />

Zusammenarbeit mit den ben<strong>in</strong>ischen<br />

Soldaten funktioniert reibungslos.<br />

Und sobald die letzten<br />

Startvorbereitungen abgeschlossen<br />

s<strong>in</strong>d und die Abwehranlage<br />

der „Transall“ gegen möglichen<br />

Beschuss e<strong>in</strong>geschaltet wurde,<br />

rollt das Transportflugzeug zur<br />

Startbahn.<br />

Während des Fluges ist die<br />

Crew, bestehend aus zwei Piloten,<br />

e<strong>in</strong>em taktischen Systemoffizier,<br />

e<strong>in</strong>em Bordtechniker und zwei<br />

Ladungsmeistern durchgehend<br />

beschäftigt. Im Cockpit herrscht<br />

höchste Konzentration. Permanent<br />

werden die Instrumente kontrolliert<br />

und der Luftraum überwacht,<br />

nichts bleibt unbeobachtet.<br />

Jeder weiß, was zu tun ist.<br />

Die Ladungsmeister behalten die<br />

Sicherung der Fracht fortlaufend<br />

im Auge, damit die Masch<strong>in</strong>e<br />

nicht aus der Balance gerät – ihre<br />

Berechnungen zu Schwerpunkt<br />

und Verteilung der Beladung<br />

s<strong>in</strong>d maßgeblich. Auch der heutige<br />

Flug verläuft ohne Probleme,<br />

die Piloten landen das Flugzeug<br />

sicher <strong>in</strong> Bamako und parken es<br />

an der bereits bekannten Entladestelle,<br />

nur wenige Meter von<br />

der Landebahn entfernt.<br />

Für den E<strong>in</strong>satz...<br />

Unter glühender sonne: soldaten aus Mali und Ben<strong>in</strong> unterstützen beim entladen der „transall“.<br />

BAAINBw<br />

Kaum hat sich die Heckklappe<br />

geöffnet kommen auch schon Soldaten<br />

aus Mali und Ben<strong>in</strong> aus<br />

dem Schatten <strong>in</strong> die brennende<br />

Mittagssonne und beg<strong>in</strong>nen mit<br />

dem Entladen. E<strong>in</strong> Kampfhubschrauber<br />

der malischen Armee<br />

sichert die Umgebung des Flughafens<br />

aus der Luft. Er vermittelt<br />

e<strong>in</strong> beruhigendes Gefühl, ist<br />

aber auch sichtbarer Beweis, dass<br />

der Lufttransport nach Mali ke<strong>in</strong><br />

„Alltagsgeschäft“ ist.<br />

Das Entladen <strong>in</strong>teressiert die<br />

Crew im Cockpit nur am Rande,<br />

denn sie bereitet sich schon jetzt<br />

auf den Rückflug vor. E<strong>in</strong>gehende<br />

Daten werden kontrolliert, W<strong>in</strong>d<br />

und Wetterlage überprüft. Derweil<br />

kämpfen h<strong>in</strong>ten die Ladungsmeister<br />

und die Soldaten mit der Mittagshitze.<br />

Die Munitions-kisten<br />

und der Spähwagen aus Ben<strong>in</strong><br />

werden entladen. Letzterer wird<br />

umgehend vorbereitet, da das<br />

Fahrzeug dr<strong>in</strong>gend benötigt wird.<br />

„Die <strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit<br />

funktioniert hervorragend“,<br />

betont Oberstleutnant<br />

Coulibaly, Kommandeur <strong>in</strong> den<br />

malischen Streitkräften und mitverantwortlich<br />

für die Koord<strong>in</strong>ation<br />

der ECOWAS-Truppen.<br />

Auch sei man dem Ziel der Stabilisierung<br />

Malis geme<strong>in</strong>sam näher<br />

gekommen, so der malische Offizier<br />

weiter. Und wie zum Beweis<br />

brauchen alle geme<strong>in</strong>sam heute<br />

nur 30 M<strong>in</strong>uten für das Entladen<br />

und Betanken der „Transall“.<br />

Kurz darauf starten die Triebwerke<br />

des deutschen Transportflugzeugs<br />

erneut. Doch so schnell<br />

wie <strong>in</strong> Cotonou kann die „Transall“<br />

jetzt nicht starten. Denn es<br />

herrscht viel Verkehr auf dem<br />

Flughafen von Bamako. E<strong>in</strong>e<br />

dänische C-130 „Herkules“ landet<br />

gerade und br<strong>in</strong>gt ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>satzwichtiges Material. Direkt<br />

vor der Startbahn muss die Penz<strong>in</strong>ger<br />

Masch<strong>in</strong>e erneut warten,<br />

da e<strong>in</strong> Rettungsflugzeug Vorrang<br />

bekommt. Dann ist es soweit, die<br />

Startfreigabe erfolgt. Zurück nach<br />

Ben<strong>in</strong> fliegt die „Transall“ wieder<br />

über die afrikanische Steppe, nur<br />

unterbrochen von kle<strong>in</strong>en Siedlungen<br />

und Dörfern. Die Stimmung<br />

an Bord ist gut und die<br />

Anspannung fällt merklich vom<br />

ganzen Team wieder ab.<br />

Gewürdigt wurde der E<strong>in</strong>satz<br />

der Luftwaffe erst vor wenigen<br />

Tagen vom deutschen Botschafter<br />

<strong>in</strong> Ben<strong>in</strong>, Hans Jörg<br />

Neumann. Er betonte, dass die<br />

Soldaten bisher durch ihre hohe<br />

Professionalität und ihr tadelloses<br />

Auftreten die <strong>Bundeswehr</strong><br />

vorbildlich repräsentiert hätten,<br />

„e<strong>in</strong>e stolze Leistung.“ E<strong>in</strong><br />

Besatzungsmitglied br<strong>in</strong>gt es am<br />

Ende des Tages auf den Punkt,<br />

<strong>in</strong> dem er anmerkt: „Jeder von<br />

uns gibt hier an se<strong>in</strong>em Platz<br />

das Beste, egal ob Techniker,<br />

Ladungsmeister oder Pilot. Nur<br />

so kann es funktionieren, und es<br />

ist schön zu sehen, wie dankbar<br />

unsere Hilfe angenommen<br />

wird.“<br />

Am vorvergangenen Wochenende<br />

ist e<strong>in</strong> „Airbus“ A310<br />

MRTT (Multi Role Transport<br />

Tanker) mit 25 Soldaten an Bord<br />

<strong>in</strong> der senegalesischen Hauptstadt<br />

Dakar e<strong>in</strong>getroffen. Dieses Flugzeug<br />

wird als „fliegende Tankstelle“<br />

e<strong>in</strong>gesetzt und soll französische<br />

Kampfflugzeuge <strong>in</strong> der<br />

Luft versorgen. Bereits kurz nach<br />

der Landung <strong>in</strong> Dakar führte die<br />

Besatzung direkt ihren ersten<br />

Betankungse<strong>in</strong>satz erfolgreich<br />

durch.<br />

(mge/eb)<br />

• wurde Ende vergangenen Jahres e<strong>in</strong> Vertrag über die Beschaffung<br />

von sieben Systemen „Fuchs“ Kampfmittelaufklärung und -identifizierung<br />

– KAI – (Foto) geschlossen. Im Vergleich zum „Route Clearance“-<br />

System, das auf Kampfmittel im Straßenbereich spezialisiert<br />

ist, bietet der „Fuchs“ KAI e<strong>in</strong>e Lösung für schlecht zugängliche<br />

Kampfmittel, <strong>in</strong>sbesondere beiderseits von Straßen, unter Brücken<br />

und <strong>in</strong> Gebäuden. Durch e<strong>in</strong>en leistungsstarken Manipulatorarm mit<br />

Metalldetektor und Werkzeugen – etwa zum Schneiden, Greifen und<br />

Graben – können Kampfmittel aus sicherer Entfernung entschärft<br />

werden. Das Trägerfahrzeug verfügt über das aktuelle Schutzniveau<br />

1A8. Das e<strong>in</strong>gesetzte Fachpersonal, das bisher zeit<strong>in</strong>tensiv und unter<br />

hoher Bedrohung handgeführtes Gerät e<strong>in</strong>setzte, kann se<strong>in</strong>e Aufgaben<br />

künftig erheblich geschützter erfüllen.<br />

(eb)<br />

PIZ Dakar<br />

Materialschleuse<br />

e<strong>in</strong>satzbereit<br />

Mazar-e sharif. Vor kurzem ist<br />

im Camp Marmal e<strong>in</strong>e Materialschleuse<br />

e<strong>in</strong>gerichtet worden,<br />

denn die Rücklieferungsprozesse<br />

nach Deutschland s<strong>in</strong>d angelaufen.<br />

In dieser Materialschleuse<br />

werden Fahrzeuge und Großgeräte<br />

überprüft und versandfertig<br />

gemacht – und mit dem Wegfall<br />

von Waffensystemen wird auch<br />

e<strong>in</strong>e erhebliche Anzahl an Munition<br />

im E<strong>in</strong>satzland nicht mehr<br />

benötigt. Diese hat das Logistikunterstützungsbataillon<br />

vor<br />

kurzem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Durchgang<br />

nach Deutschland zurückgeliefert.<br />

Für die Frauen und<br />

Männer e<strong>in</strong> Großauftrag, waren<br />

es <strong>in</strong>sgesamt doch etwa 75 Tonnen<br />

an Munition und diese mussten<br />

geprüft, zusammengestellt,<br />

gekennzeichnet, luftfrachtfertig<br />

verpackt und bei den zuständigen<br />

Stellen zum Lufttransport angemeldet<br />

werden. Zeit zum Ausruhen<br />

haben die Soldaten nicht,<br />

so steht die nächste Aufgabe im<br />

Rahmen der Rückführung für<br />

die Spezialisten vom Logistikbataillon<br />

172 aus Beelitz bereits<br />

an: Mit dem Rückführen der<br />

Panzerhaubitze 2000 geht auch<br />

e<strong>in</strong>e Vielzahl großkalibriger<br />

Artilleriemunition zurück <strong>in</strong> die<br />

Versorgungskette. (eb)<br />

Schutzauftrag<br />

übergeben<br />

Dschibuti. Das deutsche E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />

„Atalanta“ am<br />

Horn von Afrika ist seit November<br />

vergangenen Jahres von e<strong>in</strong>em<br />

so genannten Autonomous Vessel<br />

Protection Detachment (AVPD)<br />

verstärkt worden. In dieser Woche<br />

übergibt es se<strong>in</strong>en Schutzauftrag<br />

an e<strong>in</strong> Team der f<strong>in</strong>nischen<br />

Streitkräfte. Das aus 15 Soldaten<br />

bestehende deutsche Schutzteam<br />

begleitete vier Monate lang das<br />

Handelsschiff „Carol<strong>in</strong>e Scan“,<br />

das Waren für das Welternährungsprogramm<br />

transportiert.<br />

Anders als Schutzteams, die von<br />

e<strong>in</strong>er Fregatte aus e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />

agieren AVPD relativ autark<br />

– neben Material und Ausrüstung<br />

stellen e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong> Rettungsassistent<br />

sowie Ersthelfer die<br />

erforderliche Sanitätsunterstützung<br />

sicher. Gestellt wurde das<br />

deutsche Schutzteam von den<br />

Mar<strong>in</strong>eschutzkräften aus Eckernförde.<br />

(eb)<br />

W<strong>in</strong>kler/PIZ Heer


6 aktuell bundeswehr aktuell 7<br />

Ohne Technik geht nichts: Jugendliche beim hochsprung.<br />

dsA bei der bundeswehr: e<strong>in</strong> soldat beim Kugelstoßen.<br />

sichtlich spaß beim sport: K<strong>in</strong>der beim Kurzstreckenlauf.<br />

weiterh<strong>in</strong> beim dsA nachzuweisen: die schwimmfähigkeit.<br />

<strong>Bundeswehr</strong><br />

DOSB/MeikeEngels(2)<br />

Wilke/IMZArchiv<br />

Gold heißt das Ziel<br />

DasDeutscheSportabzeichenbegehtse<strong>in</strong>100.Jubiläum–dochbeimDOSBruhtmansichnichtaufdenLorbeerenaus.NeueBed<strong>in</strong>gungenfestgelegt.<br />

von Karen Haak<br />

berl<strong>in</strong>.ZweiMillionenFrauen<br />

undMännerlegen<strong>in</strong>Deutschland<br />

jährlich das Deutsche<br />

Sportabzeichen(DSA)ab.E<strong>in</strong>er<br />

se<strong>in</strong>erprom<strong>in</strong>entestenAbsolventenwarbis<strong>in</strong>sstattliche<br />

Lebensaltervon85JahrenAlt-<br />

BundespräsidentRichardvon<br />

Weizsäcker.<br />

FürSoldatenistdasjährliche<br />

NachweisenderkörperlichenFitnessmittelsDSAPflicht.Und<br />

sobrichtmeistimletztenQuartale<strong>in</strong>esJahresimmerhektische<br />

Betriebsamkeitaus.S<strong>in</strong>dSoldatenallerDienstgradeimGleichschrittaufderSuchenachTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsterm<strong>in</strong>enundvorallemPrüfern.DenndasAblegendesDSA<br />

wirddokumentiertundistauch<br />

beurteilungsrelevant.Sowird<br />

JahrfürJahraufSportplätzenim<br />

ganzenLandgesprungen,gelaufen,geworfenundmanchesmehr.<br />

WerdieNormen<strong>in</strong>denfünfTeilbereichenerfüllt,erhältalsBelohnunge<strong>in</strong>ekle<strong>in</strong>eNadelundfür<br />

denDienstanzuge<strong>in</strong>eSpange.<br />

Ende1912fängtdieGeschichte<br />

desSportabzeichenszunächst<br />

mite<strong>in</strong>erfastunaussprechlichen<br />

Bezeichnungan:„Auszeichnung<br />

fürvielfältigeLeistungaufdem<br />

GebietderLeibesübungen“.Die<br />

HauptversammlungdesDeutschen<br />

Reichsausschusses für<br />

OlympischeSpielebeschließtdie<br />

Verleihungundformuliertdie<br />

Bed<strong>in</strong>gungenfürdieAuszeichnung.DenBegriffSportabzeichenvermeidendieSportfunktionäre.DenndieTurnervergebenbereitse<strong>in</strong>egleichlautende<br />

Auszeichnung.ImSeptember<br />

desFolgejahreswerden<strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>anlässlichdesJugend-Spielfestesdieersten22Auszeichnungenvergeben.<br />

Wie<strong>in</strong>vielenBereichendes<br />

gesellschaftlichenLebensjener<br />

Zeits<strong>in</strong>dFrauenanfänglichnoch<br />

vonderTeilnahmeamSportabzeichen<br />

ausgeschlossen. Das<br />

ändertsich1921,nachdemmehr<br />

alse<strong>in</strong>JahrüberdieTeilnahme<br />

weiblicherAkteure<strong>in</strong>denVerbändendiskutiertwordenwar.<br />

GleichzeitigwirdderWettbewerb<br />

<strong>in</strong>„DeutschesTurn-undSportabzeichen“umbenannt.Inden<br />

Jahrendarauffolgtzunächstdas<br />

ReichsjugendabzeichenfürJungen,kurzdaraufdasfürMädchen.ImNationalsozialismus<br />

„überlebt“dasSportabzeichen,<br />

dennespasstgut<strong>in</strong>dasKonzept<br />

derGesunderhaltungderBevölkerung.1937wirddasnunmehr<br />

<strong>in</strong>„DeutschesReichssportabzeichen“umbenannteEmblem<br />

sogaralsEhrenzeichenstaatlich<br />

anerkanntunderhältOrdenscharakter.<br />

NachdemZweitenWeltkrieg<br />

beschließtdasPräsidiumdes<br />

neuformiertenDeutschenSportbundes(DSB)1951,e<strong>in</strong>bundese<strong>in</strong>heitlichesSportabzeichenfür<br />

Männer,FrauenundJugendlichee<strong>in</strong>zuführen.E<strong>in</strong>Jahr<br />

später treten die neu<br />

verabschiedetenBe-<br />

d<strong>in</strong>gungenfürdas<br />

Sportabzeichen<br />

<strong>in</strong>Kraft.<br />

Bereitse<strong>in</strong><br />

Jahr nach<br />

ihrer<br />

Gründung<br />

erhält<br />

d i e<br />

<strong>Bundeswehr</strong><br />

die<br />

Prüfberechtigung<strong>in</strong>eigenerVerantwortung.Gleichzeitig<br />

wirdesvonjedem<br />

Offizieranwärter als<br />

Aufnahmebed<strong>in</strong>gungverlangt.UnddieserNachweisist<br />

bisheutesogebliebenundauchauf<br />

dieZeitsoldatenderUnteroffizierlaufbahnerweitertworden.<br />

IndenfolgendenJahrenerfährt<br />

dasbewährteAbzeichenmehrere<br />

Regeländerungen, auch<br />

kommenneueSportartenh<strong>in</strong>zu.<br />

2006fusioniertderDSBmit<br />

demNationalenOlympischen<br />

KomiteezumDeutschenOlympischen<br />

Sportbund (DOSB),<br />

damiterhältauchdasMetall-<br />

abzeichense<strong>in</strong>eheutigeForm.<br />

IndiesemJahrnunfeiertdas<br />

DeutscheSportabzeichense<strong>in</strong>en<br />

100.<br />

Geburtstag.„Damitist<br />

dasDSAe<strong>in</strong>ehrwürdiges<br />

Abzeichen, aber es ist<br />

auchetwas<strong>in</strong>dieJahregekommen“,erklärtBerndLaugsch,<br />

Leiter des Ressorts BreitensportbeimDOSB.DieExperten<br />

des Verbandes kritisie-<br />

rene<strong>in</strong>erseits,dassdasLeistungsabzeichense<strong>in</strong>ekonkreteKontur<br />

verlorenhätte.ZuvieleTrend-<br />

DOSB<br />

sport-<br />

arten<br />

seien <strong>in</strong> den<br />

Leistungskatalogaufgenommenworden.Somanche<br />

derjungenDiszipl<strong>in</strong>enkonnte<br />

nicht mehr zweifelsfrei den<br />

Grundfähigkeitenzugeordnet<br />

werden.Andererseitsseien<strong>in</strong><br />

manchenmodernenSportarten<br />

dieAnforderungenzuniedrig<br />

gewesenund<strong>in</strong>anderenwiederumzuhoch.<br />

Mit e<strong>in</strong>er grundlegenden<br />

ReformsolldasDeutscheSportabzeichenzukunftsorientierter<br />

undattraktiverwerden.Deshalb<br />

gibtesseitdem1.Januardieses<br />

JahresauchdreiLeistungsstufen:<br />

Bronze, Silber<br />

undGold.„DieAnforderungen,<br />

um das<br />

bronzeneDSAzu<br />

bestehen, s<strong>in</strong>d<br />

vergleichsweiseniedrig<br />

gewählt“,<br />

erklärt<br />

Laugsch.<br />

Damitsollen<br />

auch<br />

Sportmuffel<br />

zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

motiviert werden.DieStufenSilberundGolds<strong>in</strong>dals<br />

weitereLeistungsanreize<br />

gedacht.DenndieAnforderungenfürGoldhabenes<strong>in</strong><br />

sich.SomusszumBeispiele<strong>in</strong><br />

29-jährigerManne<strong>in</strong>eKugel<br />

von7,26Kilogrammm<strong>in</strong>destens<br />

8,75Meterweitstoßenodere<strong>in</strong>e<br />

gleichaltrigeFrauausdemStand<br />

1,95Meterweitspr<strong>in</strong>gen.Was<br />

sichnichtverändert,s<strong>in</strong>dForm<br />

undFarbederAbzeichen.<br />

Bisherwurde<strong>in</strong>fünfTeilbereichengeprüft:Schwimmen,<br />

Sprungkraft, Schnelligkeit,<br />

SchnellkraftundAusdauer.In<br />

ZukunftwirdesmitAusdauer,<br />

Kraft,SchnelligkeitundKoor-<br />

d<strong>in</strong>ationnurnochvierGrup-<br />

pengeben.Dennochmussjeder<br />

DSA-Anwärterbeweisen,dass<br />

erschwimmenkann.Dazugibt<br />

esverschiedeneMöglichkeiten,<br />

unteranderem200Meterunter<br />

elfM<strong>in</strong>utenSchwimmenoderdas<br />

DeutscheSchwimmabzeichen<strong>in</strong><br />

Bronzevorweisen.<br />

IndenvierKategoriengibtes<br />

abdiesemJahrnurnochvierbis<br />

fünfDiszipl<strong>in</strong>enzurAuswahl.<br />

ImBereichderKrafts<strong>in</strong>ddies<br />

zumBeispielMediz<strong>in</strong>ballwurf,<br />

Kugelstoßen,Ste<strong>in</strong>stoß,StandweitsprungundGeräteturnen.<br />

InsgesamtwurdedieBedeutung<br />

desTurnensdeutlichgestärkt.<br />

Komplettweggefallens<strong>in</strong>dh<strong>in</strong>gegenRudern,Kegeln,Eislaufen,Gewichtheben,Kanufahren<br />

undBankdrücken.<br />

Wichtigs<strong>in</strong>ddieneuenRegeln<br />

nichtnurfüralleSoldaten,die<br />

jährlichdasDSAablegenmüssen,<br />

sondernauchfüralle<strong>Bundeswehr</strong>-Prüfer,diedasLeistungsabzeichenabnehmen.„Fürdie<br />

Prüferwirdes<strong>in</strong>sgesamtschwieriger“,schätztHeikoBahnmüller,LeitenderSportausbilderan<br />

derOffizierschulederLuftwaffe<br />

<strong>in</strong>Fürstenfeldbruck.Erundse<strong>in</strong>e<br />

Kollegens<strong>in</strong>dzuständigfürdie<br />

AusbildungderOffizieranwärter<br />

zuÜbungsleiternundebenauch<br />

zuDSA-Prüfern.<br />

IndielaufendeAusbildung<br />

wirddasneueDSA-Konzept<br />

bereits <strong>in</strong>tegriert, aber wer<br />

den Sche<strong>in</strong> schon hat, muss<br />

sichselbst<strong>in</strong>formieren.Dafür<br />

stelltderDeutscheOlympische<br />

Sportbundaufse<strong>in</strong>erHomepagee<strong>in</strong>enPrüfungswegweiser<br />

bereit.DieserLeitfadenerklärt<br />

allePrüfungsbestimmungenund<br />

beschreibtjedee<strong>in</strong>zelneDiszipl<strong>in</strong>.Fürdiezahlreichen,teils<br />

komplexenTurnübungensoll<br />

eslautDOSBdemnächstauch<br />

Bildergeben.Fraglichistallerd<strong>in</strong>gs,<br />

ob diese Maßnahmen<br />

denSportlernundPrüfernausreichen,umdieÜbungenkorrektumsetzenzukönnen.Denn<br />

geradedasTurnen,dasderDeutscheOlympischeSportbundaufgewertethat,gehörtnachBeob-<br />

achtungen von Bahnmüller<br />

nichtzudenParadediszipl<strong>in</strong>en<br />

derSoldaten.„DasProblemist,<br />

dassdasklassischeTurnen<strong>in</strong>den<br />

Schulenkaumnochunterrichtet<br />

wird“,erklärtderpassionierte<br />

Langstreckenläufer.Sobietet<br />

dasreformierteDSAsowohl<br />

fürPrüferalsauchfürSportlerneueHerausforderungen–<br />

undistdamitAnreiz,fürdas<br />

DeutscheSportabzeichendie<br />

e<strong>in</strong>eoderanderezusätzliche<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heite<strong>in</strong>zulegen.<br />

Mehrunterwww.dosb.de.<br />

Nachgefragt<br />

DasDeutscheSportabzeichen(DSA)<br />

feiertdiesesJahr100.Geburtstag.Im<br />

InterviewmitaktuellsprichtWalter<br />

Schneeloch(Foto),zuständigerDOSB-<br />

VizepräsidentfürBreitensportund<br />

SportentwicklungüberdieNeuerungen<br />

diesessportlichenLeistungsnachweises.<br />

Wie wird das Sportabzeichen von den Menschen angenommen,<br />

und wer legt es ab?<br />

E<strong>in</strong>SportabzeichenistetwasfürJungundAlt.Besondersgut<br />

angenommenwirdesaberimK<strong>in</strong>der-undJugendbereich.Aufgute<br />

ResonanzstößtauchdasSportabzeichenfürMenschenmitBeh<strong>in</strong>derung,dasimJahr2011etwa7000Malverliehenwordenist–mit<br />

Übungen,dieaufdiejeweiligeArtderBeh<strong>in</strong>derungabgestimmts<strong>in</strong>d.<br />

Was waren die Gründe für die Reform des DSA?<br />

IndenvergangenenbeidenJahrzehntenhatese<strong>in</strong>eVielzahlvon<br />

Anpassungengegeben,diedasSportabzeichenalsLeistungsabzeichenverwässerthaben.E<strong>in</strong>ekritischeBestandsaufnahmemit<br />

unserenMitgliedsorganisationenhatergeben,dassderSportorden<br />

grundlegendzuüberarbeitenist.WirwolltendasSportabzeichen<br />

fürneueZielgruppenattraktivundsomitzukunftsfähigmachen.<br />

Ichdenke,dasistunsgutgelungen.<br />

Im neuen Leistungskatalog wurde die Anzahl der Diszipl<strong>in</strong>en<br />

reduziert. Was waren die Gründe dafür?<br />

DerLeistungskataloghatte<strong>in</strong>denvergangenenJahrendurchzahlreicheÄnderungenunddieAufnahmeneuerSportartenerheblich<br />

anklarerStruktur,Systematikund<strong>in</strong>nererLogikverloren.E<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>heitlicheLeistungsanforderungüberalleGruppenundE<strong>in</strong>zeldiszipl<strong>in</strong>enh<strong>in</strong>wegwarnichtmehrgegeben–teilweisewaren<br />

E<strong>in</strong>zelanforderungenzuniedrig,anderewiederumzuhochangesetzt.InengerAbstimmungmitdenSportverbändenwurdeder<br />

LeistungskatalognunmitUnterstützungderFakultätfürSport-und<br />

GesundheitswissenschaftderTechnischenUniversitätMünchen<br />

grundlegendgestrafftundandenviermotorischenGrundfähigkeiten<br />

Ausdauer,Kraft,SchnelligkeitundKoord<strong>in</strong>ationaufvierentsprechendeDiszipl<strong>in</strong>gruppenreduziert.DasStreichene<strong>in</strong>zelnerDiszipl<strong>in</strong>enoderSportartenwirdübersportartspezifischeLeistungsabzeichenkompensiert.<br />

Warum wurden die Altersabstufungen im Erwachsenbereich<br />

auf fünf Jahre angepasst?<br />

UmimErwachsenenbereichüberalleLebensphasenh<strong>in</strong>wege<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>heitlichesAnforderungsprofilzugewährleisten,wurdendie<br />

beidengroßenAltersklassen20bis29Jahreund30bis39Jahre<br />

demFünf-Jahres-Zyklusangepasst.Aussportwissenschaftlicher<br />

SichtwarendiebeidenKlassenüberjee<strong>in</strong>eDekadeh<strong>in</strong>wegnicht<br />

begründbar.Weiterh<strong>in</strong>wurdenAltersklassenimoberenBereich<br />

ergänzt,wasaufGrunde<strong>in</strong>erimmerälterwerdendenGesellschaft<br />

e<strong>in</strong>elogischeKonsequenzist.<br />

Künftig wird <strong>in</strong> Bronze, Silber und Gold-Leistungen unterschieden.<br />

Führt dies nicht dazu, dass der Kandidat weniger Leistungen<br />

erbr<strong>in</strong>gen muss, welche Vorteile hat dieses Klassifizieren?<br />

VonderDreistufigkeitBronze,SilberundGolderwartenwiruns<br />

e<strong>in</strong>enenormenMotivationsschub.DasSystemfußtaufdenErfahrungendesBayerischenSport-Leistungsabzeichen.Wirverb<strong>in</strong>den<br />

mitdenabgestuftenLeistungsanforderungenauche<strong>in</strong>enAnreiz<br />

zugezielterVorbereitungaufdiePrüfungen,wasdenVere<strong>in</strong>endie<br />

Möglichkeiteröffnet,sichüberhochwertigeTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsangebotedas<br />

DSAalsInstrumentzumGew<strong>in</strong>nenvonMitgliedernzunutzezu<br />

machen.MitdendreiStufenhabenE<strong>in</strong>steigergrößereErfolgschancen.WirwollenauchZielgruppenansprechen,fürdiedas„alte“<br />

Sportabzeichenke<strong>in</strong>ewirklicheHerausforderungdarstellte. (tsh)<br />

100 Jahre DSA mit fast e<strong>in</strong>er Million<br />

erfolgreichen Teilnehmern jährlich.<br />

Wie fällt Ihr Fazit dieser Erfolgsge-<br />

schichte aus?<br />

DasDeutscheSportabzeichenwurdeseit1913mehrals33MillionenMalverliehen.DamitistdasDSAdaserfolgreichsteAuszeichnungssystemaußerhalbdesWettkampfsportsundbisheute<br />

derobjektiveNachweisüberdurchschnittlicherkörperlicherFitness.DankenmöchteandieserStelleden60000ehrenamtlichen<br />

Prüfern<strong>in</strong>denmehrals6500Sportabzeichen-Treffs.<br />

picturealliance/JochenGünther


8 aktuell bundeswehr 11. März 2013<br />

Heimathafen verlassen<br />

wilhelmshaven. Der E<strong>in</strong>satzgruppenversorger<br />

„Frankfurt am<br />

Ma<strong>in</strong>“ ist vor Kurzem mit Kurs<br />

auf Lissabon aus Wilhelmshaven<br />

ausgelaufen. Unter Führung von<br />

Fregattenkapitän Oliver W<strong>in</strong>kle<br />

wird er die Aufgaben als Flaggschiff<br />

für den E<strong>in</strong>satz- und Ausbildungsverband<br />

(EAV) der Mar<strong>in</strong>e<br />

übernehmen. Zusätzlich nimmt die<br />

Besatzung <strong>in</strong> Lissabon die Offizieranwärter<br />

der Crew VII/12 auf.<br />

Diese sollen nach dem Abschluss<br />

ihrer seemännischen Grundausbildung<br />

auf dem Segelschulschiff<br />

„Gorch Fock“ die Organisation und<br />

den Boardalltag auf e<strong>in</strong>em Mar<strong>in</strong>eschiff<br />

kennenlernen. Ziel ist es,<br />

ihnen e<strong>in</strong>en realistischen E<strong>in</strong>druck<br />

von ihrem zukünftigen Berufsfeld<br />

zu vermitteln und sie an die Seefahrt<br />

heranzuführen. (eb)<br />

Me<strong>in</strong> Papa liest vor<br />

berl<strong>in</strong>. Die Stiftung Lesen hat<br />

kürzlich die Aktion „Me<strong>in</strong> Papa<br />

liest vor“ <strong>in</strong>s Leben gerufen. Dazu<br />

stellt die Stiftung jede Woche kostenlos<br />

e<strong>in</strong>e Vorlesegeschichte als<br />

Download zur Verfügung. Zusätzlich<br />

stellt sie e<strong>in</strong> Dossier mit Tipps<br />

und Anregungen bereit, wie man<br />

das Vorlesen für Leser und Zuhörer<br />

noch spannender oder auch<br />

entspannter gestalten kann. Die<br />

Geschichten bekannter Autoren<br />

haben <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Vorleselänge<br />

von zehn M<strong>in</strong>uten. Sie sprechen<br />

K<strong>in</strong>der verschiedener Altersgruppen<br />

an und bieten von Woche<br />

zu Woche e<strong>in</strong>e große thematische<br />

Bandbreite, um den Interessen von<br />

Jungen und Mädchen gerecht zu<br />

werden. Die wöchentliche Vorlesegeschichte<br />

f<strong>in</strong>det sich jeden<br />

Montag im Intranet <strong>Bundeswehr</strong><br />

unter www.bundeswehr.org. (sl)<br />

Abgestürzt<br />

Fritzlar. E<strong>in</strong> „Tiger“-Hubschrauber<br />

des Kampfhubschraubergeschwaders<br />

36 aus Fritzlar ist am<br />

vergangenen Montagabend <strong>in</strong> der<br />

Nähe von Ettal abgestürzt und<br />

ausgebrannt. Die zweiköpfige<br />

Besatzung konnte sich nach dem<br />

Absturz leicht verletzt aus dem<br />

Wrack befreien. Nach e<strong>in</strong>er ärztlichen<br />

Untersuchung konnten die<br />

beiden Soldaten das <strong>Bundeswehr</strong>krankenhaus<br />

Ulm wieder verlassen.<br />

Der Unfall ereignete sich bei<br />

e<strong>in</strong>em Übungsflug, Munition war<br />

nicht an Bord. Der General Flugsicherheit<br />

hat die Flugunfalluntersuchungen<br />

aufgenommen, diese<br />

dauern noch an. (eb)<br />

Stiftung Lesen<br />

NATO-Überprüfung bestanden<br />

Die Großübung FORCEVAL 2013 war für alle beteiligten E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />

Kropp/Jagel. Das E<strong>in</strong>satzgeschwader<br />

5 hat vor Kurzem die<br />

NATO-Überprüfung im Rahmen<br />

der Übung FORCEVAL 2013<br />

(Force Evaluation Fly<strong>in</strong>g Forces)<br />

bestanden. Damit hat die NATO<br />

den beteiligten Luftwaffene<strong>in</strong>heiten<br />

die nötige E<strong>in</strong>satzreife für<br />

die nächsten fünf Jahre besche<strong>in</strong>igt.<br />

„Ich b<strong>in</strong> sehr froh über dieses<br />

gute Ergebnis. Alle beteiligten<br />

Soldaten waren gut vorbereitet<br />

und hochmotiviert“ freute sich der<br />

Geschwaderkommodore Oberst<br />

Hans-Jürgen Knittlmeier nach<br />

Bekanntgabe der Ergebnisse durch<br />

die NATO-Prüfer.<br />

Rund 1600 Soldaten nahmen<br />

an der Übung im schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />

Jagel teil.<br />

Die „Tornado“-Kampfjets des<br />

Aufklärungs-geschwaders 51<br />

„Immelmann“ wurden hierbei<br />

von weiteren „Tornado“ des Jagdbombergeschwaders<br />

(JaboG) 33<br />

aus Büchel und JaboG 32 aus<br />

Lechfeld sowie „Eurofighter“ des<br />

Abflug zum nächsten e<strong>in</strong>satz: e<strong>in</strong> Aufklärungs-„Tornado“.<br />

JaboG 74 aus Neuburg/Donau<br />

unterstützt.<br />

Mehr als 160 Prüfer haben dem<br />

Verband während der rund zweiwöchigen<br />

Übung diverse Aufgaben<br />

gestellt und darauf geachtet, ob<br />

die Soldaten angemessen reagieren<br />

und trotz daraus resultierender E<strong>in</strong>schränkungen<br />

ihren Auftrag weiter<br />

umsetzen können. Dabei stand<br />

neben dem Fliegen vor allem die<br />

Führung der E<strong>in</strong>heiten im Vordergrund.<br />

Für die Übung waren im Vorfeld<br />

mehrere logistische Probleme<br />

zu lösen. So waren für die übende<br />

Truppe beispielsweise e<strong>in</strong>e eigene<br />

Strom- und Wasserzufuhr sowie<br />

e<strong>in</strong>e IT-Anb<strong>in</strong>dung herzustellen.<br />

Zudem wurden zusätzliche Zelte<br />

Jahnke/<strong>Bundeswehr</strong><br />

aufgebaut, um für die Flugzeuge<br />

Unterstellmöglichkeiten zu schaffen.<br />

Insgesamt mussten mehr als<br />

1000 Tonnen Material auf der<br />

Straße oder per Lufttransport<br />

nach Jagel gebracht werden. E<strong>in</strong>e<br />

logisitische Herausforderung,<br />

die von der E<strong>in</strong>satzunterstützungsgruppe<br />

der Luftwaffe aus<br />

Fürstenfeldbruck und den Spezialpionieren<br />

der Streitkräftebasis<br />

aus Husum, geme<strong>in</strong>sam bewältigt<br />

wurde. Diese mussten auch annähernd<br />

100 Material- und Büroconta<strong>in</strong>er<br />

transportierten, um <strong>in</strong><br />

Jagel e<strong>in</strong> mobiles Zelt- und Conta<strong>in</strong>erdorf<br />

für die Truppe und die<br />

Prüfer aufzubauen.<br />

„Aus vier fliegenden Geschwadern<br />

und dem Objektschutzregiment<br />

der Luftwaffe <strong>in</strong> kurzer Zeit das<br />

E<strong>in</strong>satzgeschwader 5 der Luftwaffe<br />

zu formen war nicht nur e<strong>in</strong>e logistische<br />

Meisterleistung, sondern e<strong>in</strong>e<br />

echte Herausforderung“, betonte<br />

Knittlmeier und dankte den Soldaten<br />

für ihren E<strong>in</strong>satz. (ges/eb)<br />

Über den eigenen Tellerrand blicken<br />

An der 16. International Cadet Conference hat auch e<strong>in</strong> deutscher Offizieranwärter teilgenommen.<br />

die eigene Kultur gezeigt: japanische Kadetten mit ihren Gästen.<br />

Yokohama. 17 Offizieranwärter<br />

(OA) aus 15 Ländern haben sich<br />

vor Kurzem auf der 16. International<br />

Cadet Conference (ICC) an<br />

der National Defense Academy <strong>in</strong><br />

Yokohama über sicherheitspolitische<br />

und militärische Themen<br />

ausgetauscht. Unter den Teilnehmern<br />

war auch e<strong>in</strong> OA der<br />

deutschen Mar<strong>in</strong>e.<br />

Die Veranstaltung hatte als<br />

Thema „die Rolle des Militärs<br />

es geht auch anders: Zur Außerdienststellung des bundeswehrdienstleistungszentrums<br />

Cuxhaven gab es neben<br />

bedeutenden reden e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Theaterstück. die wirklichkeit<br />

e<strong>in</strong>er Verwaltungse<strong>in</strong>richtung im Jahr 1960 wurde mit<br />

der im Jahr 2013 verglichen. G<strong>in</strong>g es 1960 für e<strong>in</strong>en „regierungsoberamtmann“<br />

und se<strong>in</strong>e schreibkraft „Fräule<strong>in</strong> Meier“<br />

im täglichen Kle<strong>in</strong>kle<strong>in</strong> um die schwierigkeit, Kopien herzustellen,<br />

e<strong>in</strong> Telefongespräch anzumelden und dergleichen<br />

mehr, kämpft der beamte des Jahres 2013 mit der Vielzahl<br />

von Passwörtern und dem „sanduhranzeigeprogramm“, kurz<br />

sAP genannt. drei Monate hatten die Kollegen für das stück<br />

geprobt, tosender beifall war ihnen sicher. Vielleicht e<strong>in</strong> Grund<br />

für die gekonnte darstellung: dienststellenleiter<strong>in</strong> heike<br />

Lange war es zusammen mit anderen Akteuren gelungen,<br />

für fast alle 250 beschäftigten e<strong>in</strong>e Anschlussverwendung<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

(dibu)<br />

von Ditfurth/<strong>Bundeswehr</strong><br />

<strong>in</strong> der Zukunft“. Schon die Eröffnungsrede<br />

von Konteradmiral<br />

(Rear Admiral) Umio Otsuka gab<br />

e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> mögliche<br />

Veränderungen des Militärs.<br />

„Die Technik der Zukunft<br />

macht die Welt kle<strong>in</strong>er. Zukünftig<br />

Kriege werden <strong>in</strong>ternational<br />

im Cyberspace geführt“ sagte<br />

Otsuka. Deshalb sei es die Aufgabe<br />

der zukünftigen Führungskräfte<br />

sich mit diesem Thema<br />

vermehrt ause<strong>in</strong>ander zu setzen.<br />

Aufgeteilt <strong>in</strong> drei Panels, trugen<br />

die Vertreter der Länder zu<br />

den Themen „Sicherheitspolitisches<br />

Umfeld“, „militärische<br />

E<strong>in</strong>sätze und Menschenführung“<br />

oder „Technologie und militärische<br />

Operationen“ vor. Der<br />

23-jährige Senior Cadet Noaya<br />

Kawashiki, der die Konferenz<br />

mitplante, erklärte die Idee h<strong>in</strong>ter<br />

der Konferenz und sagte, dass<br />

es die Absicht der ICC sei, den<br />

<strong>in</strong>ternationalen Horizont und<br />

das weltweite Verständnis aller<br />

anwesenden Kadetten zu erweitern.<br />

Und dies nutzten sowohl die<br />

Gäste als auch die japanischen<br />

Kadetten, <strong>in</strong> dem sie während<br />

der Vorträge und den folgenden<br />

Diskussion ihre Fragen stellten.<br />

Am Rande der Veranstaltung<br />

brachten die japanischen Gastgeber<br />

den <strong>in</strong>ternationalen Teilnehmern<br />

ihre Kultur näher und<br />

boten viele Möglichkeiten für<br />

den gegenseitigen Austausch. Die<br />

schwedische Kadett<strong>in</strong> Emelie<br />

Molén Eskhult betonte abschließend,<br />

dass die Veranstaltung e<strong>in</strong>e<br />

gute Möglichkeit gewesen sei,<br />

„um die Me<strong>in</strong>ungen und die Systeme<br />

der anderen Länder kennen<br />

zu lernen.“<br />

(hvd)<br />

Buse/<strong>Bundeswehr</strong>


11. März 2013 Innere Führung / MIlItärgeschIchte aktuell 9<br />

Fluch und Segen der Revolution<br />

Nach dem Aufbegehren gegen die absolutistische Herrschaft s<strong>in</strong>d bereits vier Jahre später die Errungenschaften vorbei.<br />

von Peter Andreas Popp, Oberstleutnant<br />

und Lehrstabsoffizier<br />

Historisch-Politische Bildung an<br />

der Offizierschule der Luftwaffe<br />

geschichte. Die Französische<br />

Revolution verkörpert mit der<br />

Erklärung der Menschen- und<br />

Bürgerrechte vom 26. August<br />

1789 e<strong>in</strong>en Wendepunkt <strong>in</strong> der<br />

Geschichte der Menschheit. Sie<br />

erhielt dadurch e<strong>in</strong>en universellen<br />

Charakter im positiven S<strong>in</strong>ne:<br />

die Revolution gewissermaßen<br />

als künftiger Leuchtturm für alle<br />

Menschen, die gegen ungerechte<br />

Herrschaft aufbegehren.<br />

Doch auch <strong>in</strong> negativer H<strong>in</strong>sicht<br />

verkörpert sie etwas Universelles.<br />

Sie liefert die Mustervorlage dafür,<br />

wie e<strong>in</strong>e Revolution sich <strong>in</strong> ihr völliges<br />

Gegenteil verkehrt, <strong>in</strong>dem sie<br />

e<strong>in</strong>e Herrschaft hervorbr<strong>in</strong>gt, die<br />

sich ungerechter, ja grausamer ausnimmt<br />

als die vorhergegangene.<br />

Denn ab dem Frühjahr 1793 entgleitet<br />

die Revolution und frisst<br />

schließlich ihre K<strong>in</strong>der.<br />

Was war bis dah<strong>in</strong> geschehen?<br />

Im Frühsommer 1789 hatte das alte<br />

Regime, die absolutistische Monarchie<br />

unter Ludwig XVI., se<strong>in</strong>e völlige<br />

Reformunfähigkeit erwiesen,<br />

<strong>in</strong>sbesondere bei der Lösung der<br />

desolaten F<strong>in</strong>anzlage. Die Generalstände<br />

hatten sich auf ke<strong>in</strong>en<br />

geme<strong>in</strong>samen Nenner e<strong>in</strong>igen können.<br />

Die verme<strong>in</strong>tlich festgefügte<br />

Harmonie der ständischen Ordnung<br />

war damit buchstäblich zerbrochen.<br />

Der Dritte Stand, das heißt all<br />

diejenigen, die nicht zum Adel<br />

(Zweiter Stand) oder zur Geistlichkeit<br />

(Erster Stand) gehörten,<br />

erklärte sich daraufh<strong>in</strong> am<br />

17. Juni 1789 zur Nation.<br />

Beim Aufbau neuer Staatlichkeit<br />

im Namen der Nation<br />

Instrument der terrorherrschaft: Mit der guillot<strong>in</strong>e wurden die urteile der sondertribunale vollstreckt.<br />

unter den Leitwerten „Freiheit –<br />

Gleichheit – Brüderlichkeit“, also<br />

unter dem Vorzeichen der Überw<strong>in</strong>dung<br />

der ständischen Gesellschaftsordnung,<br />

kam es neben der<br />

Lösung der Schuldenfrage auf<br />

zwei D<strong>in</strong>ge an: Zum e<strong>in</strong>en wie<br />

„die Nation“ ihr Verhältnis zum<br />

Monarchen bestimmte und zum<br />

anderen wie sich „die Nation“ als<br />

politischer Körper def<strong>in</strong>ierte.<br />

Bildete also das neu zu schaffende<br />

Frankreich etwas Homogenes<br />

oder etwas Ausdifferenziertes?<br />

Die Beantwortung dieser<br />

Frage wurde dadurch erleichtert,<br />

dass der Monarch mit dem Sturm<br />

auf die Bastille am 14. Juli 1789<br />

im Inneren ke<strong>in</strong>e militärische<br />

Handhabe mehr besaß, um die<br />

Revolution im Keime zu ersticken.<br />

War er, der bislang Kraft<br />

„Gottes Gnaden“ Frankreich<br />

verkörpert hatte, fortan bereit,<br />

sich dem Volk als neuem Souverän<br />

zu beugen? Er war es nicht.<br />

Just <strong>in</strong> dem Augenblick, als am<br />

3. September 1791 e<strong>in</strong>e Verfassung<br />

verkündet wurde, die e<strong>in</strong>e<br />

konstitutionelle Monarchie vorsah,<br />

den Monarchen also <strong>in</strong> die<br />

Revolution und damit <strong>in</strong> die<br />

Nation e<strong>in</strong>bettete, begab sich<br />

Ludwig XVI. auf die Flucht<br />

nach Deutschland. Er wurde im<br />

lothr<strong>in</strong>gischen Varennes (etwa<br />

20 Kilometer westlich von Verdun)<br />

„erwischt“ und nach Paris<br />

zurückgebracht.<br />

Mit der Flucht des Königs<br />

trat die Revolution <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue<br />

Phase. H<strong>in</strong>sichtlich ihres Gel<strong>in</strong>gens<br />

war fortan die Wahl zu<br />

treffen, zwischen e<strong>in</strong>er konstitutionellen<br />

Monarchie, die der<br />

Monarch durch se<strong>in</strong> Verhalten<br />

„verunmöglicht“ hatte, und e<strong>in</strong>er<br />

Republik. Die Anhänger der Letz-<br />

teren hatten ke<strong>in</strong>e Vorbehalte,<br />

Ludwig XVI. den Prozess<br />

zu machen. Kurzum, die<br />

Verhältnisse radikalisierten sich<br />

im Laufe des Jahres 1792. Als<br />

Katalysatoren wirkten die dramatische<br />

Verschlechterung der<br />

Wirtschaftslage sowie die Koalition<br />

europäischer Mächte<br />

gegen das revolutionäre Frankreich.<br />

Hierbei ist es unerheblich, welche<br />

Faktoren im E<strong>in</strong>zelnen eskalierend<br />

wirkten. Die (Erste) Republik<br />

konnte jedoch, unter dem<br />

Vorzeichen der am 23. August<br />

1793 beschlossenen allgeme<strong>in</strong>en<br />

Wehrpflicht, die Bedrohung von<br />

außen bannen.<br />

Innenpolitisch war spätestens<br />

mit der H<strong>in</strong>richtung des<br />

Monarchen am 21. Januar 1793<br />

ganz konkret die Frage aufgeworfen,<br />

wie die Republik fortan<br />

ullste<strong>in</strong> bild – Heritage Images / Ann Ronan Pictures<br />

organisiert se<strong>in</strong> sollte: entweder<br />

als freiheitlich-demokratischer<br />

Rechtsstaat mit Gewaltenteilung<br />

oder als Diktatur. Die Anhänger<br />

der konstitutionellen Monarchie,<br />

also die Revolutionäre der ersten<br />

Stunde, waren jedenfalls durch<br />

die Flucht des Monarchen bloßgestellt.<br />

Und durch die zunächst<br />

nur rhetorische Militanz der<br />

Republikaner wurden sie politisch<br />

zunehmend paralysiert.<br />

Die Antwort gab die Verfassung<br />

vom 10. August 1793. Sie<br />

sah ke<strong>in</strong>e Gewaltenteilung vor<br />

und damit auch ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Sicherheiten gegen das<br />

Entgleiten <strong>in</strong> diktatorische Verhältnisse.<br />

Sie hatte als Ideal e<strong>in</strong>e<br />

harmonische Gesellschaft ohne<br />

Interessengegensätze vor Augen,<br />

doch die Realität sah anders aus.<br />

E<strong>in</strong>e entscheidende Etappe auf<br />

dem Weg <strong>in</strong> den Terror und der<br />

Herrschaft der Guillot<strong>in</strong>e zur<br />

physischen Ausschaltung politischer<br />

Gegner und psychischen<br />

Neutralisierung jeglicher Kritiker<br />

an den neuen Verhältnisse bildeten<br />

im März 1793 zwei markante<br />

Etappen: Erstens die brutale<br />

Niederschlagung des Aufstandes<br />

<strong>in</strong> der Vendée (dem Gebiet an der<br />

Küste zwischen Loire und Bretagne),<br />

die <strong>in</strong> den Augen mancher<br />

Historiker bereits Züge organisierten<br />

Völkermordes aufwies<br />

und zweitens die Bildung des<br />

Pariser Revolutionstribunals am<br />

10. März.<br />

Die Zentrale „Paris“, nun <strong>in</strong> der<br />

Hand der Jakob<strong>in</strong>er, setzte ihren<br />

Willen durch und dies mittels<br />

Ausnahmegesetzgebung. Sondertribunale<br />

– dies die historische<br />

Lehre – künden davon, dass und<br />

wie Justiz zu e<strong>in</strong>em Instrument<br />

des Terrors wird.<br />

Beg<strong>in</strong>n der westeuropäischen Zusammenarbeit<br />

Vor 65 Jahren haben Frankreich, Großbritannien und die Benelux-Staaten den Brüsseler Pakt unterzeichnet.<br />

von Eberhard Birk, Dozent für<br />

Historisch-Politische Bildung an<br />

der Offizierschule der Luftwaffe<br />

geschichte. Nach dem offenen<br />

Ausbruch des Ost-West-Konfliktes<br />

1947, dem Beg<strong>in</strong>n militärischer<br />

Aufrüstung <strong>in</strong> der Sowjetischen<br />

Besatzungszone (SBZ, entsprach<br />

dem Gebiet der späteren DDR) und<br />

dem kommunistischen Staatsstreich<br />

vom Februar 1948 <strong>in</strong> der Tschechoslowakei<br />

wurde aufgrund e<strong>in</strong>er britischen<br />

Initiative der am 4. März<br />

1947 zwischen Frankreich und<br />

Großbritannien geschlossene<br />

Vertrag von Dünkirchen (aktuell<br />

09/12) erweitert. Mit den Beneluxstaaten,<br />

die bereit waren, ihre<br />

Neutralitätspolitik aufzugeben,<br />

wurde am 17. März 1948<br />

der Brüsseler Pakt („Westunion“)<br />

unterzeichnet. Das neu<br />

entstandene „kollektive Verteidigungsbündnis“<br />

richtete<br />

sich zwar formal noch immer<br />

gegen die potenzielle Wiederaufnahme<br />

e<strong>in</strong>er „deutschen Aggressionspolitik“.<br />

Gleichzeitig aber<br />

auch „gegen jeden bewaffneten<br />

Angriff <strong>in</strong> Europa“, womit er unübersehbar<br />

de facto an die Sowjetunion<br />

adressiert war.<br />

Wie brüchig jedoch die militärische<br />

und verteidigungspolitische<br />

Dimension des Brüsseler Paktes<br />

war, zeigt e<strong>in</strong>e Äußerung des britischen<br />

Außenm<strong>in</strong>isters Ernest<br />

Bev<strong>in</strong> gegenüber dem Oberbefehlshaber<br />

der Westunion, Feldmarschall<br />

Bernard Montgomery.<br />

Für den Kriegsfall verwehrte er<br />

Montgomery die frühzeitige<br />

Anlandung britischer Truppen auf<br />

dem Kont<strong>in</strong>ent mit der Begründung,<br />

ke<strong>in</strong> neues Dünkirchen zu<br />

wollen. Den Westeuropäern fehlten<br />

für e<strong>in</strong>e glaubwürdige, eigenständige<br />

Verteidigung sämtliche<br />

Ressourcen.<br />

Neben dem Versuch der Bündelung<br />

westeuropäischer Militärkapazitäten<br />

hatte der Pakt daher<br />

e<strong>in</strong>e größere sicherheitspolitische<br />

Zielrichtung. Er zielte auf e<strong>in</strong>en<br />

erhofften Beitritt der USA. Doch<br />

diese Hoffnung trog: Die US-<br />

Regierung war sich zwar über<br />

die Bedeutung Europas als erste<br />

Verteidigungsl<strong>in</strong>ie der USA im<br />

Klaren und begrüßte den Brüsseler<br />

Pakt als e<strong>in</strong>e Art „military<br />

ERP“. Die USA konnten<br />

und wollten aber e<strong>in</strong>em nom<strong>in</strong>ell<br />

auch gegen „Deutschland“<br />

gerichteten Militärbündnis<br />

mit automatischer Beistandspflicht<br />

nicht beitreten. Zumal<br />

sie Deutschland mit dem Marshall-Plan<br />

(European Recovery<br />

Program, ERP) e<strong>in</strong> wirtschaftliches<br />

Fundament geben wollten.<br />

Erst nach Verabschiedung der<br />

Vandenberg-Resolution im Juni<br />

1948, die die US-amerikanische<br />

Tradition der Bündnislosigkeit<br />

<strong>in</strong> Friedenszeiten beendete,<br />

war es den USA möglich, der<br />

1949 gegründeten NATO strategische<br />

Substanz zu verleihen.<br />

Anstrengungen zur Schaffung<br />

e<strong>in</strong>er echten westeuropäischen<br />

Verteidigungsidentität blieben<br />

<strong>in</strong> den Folgejahrzehnten des<br />

Kalten Krieges aufgrund der globalen<br />

Dimension der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

meist auf politische<br />

Rhetorik beschränkt. Auf westeuropäischer<br />

Ebene wurden<br />

zwar wesentliche Vertrags<strong>in</strong>halte<br />

des Brüsseler Paktes nach<br />

dem Scheitern der Verhandlungen<br />

e<strong>in</strong>er Europäischen Verteidigungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

(EVG) <strong>in</strong> die 1954<br />

gegründete Westeuropäische Union<br />

(WEU) übernommen, aber über<br />

e<strong>in</strong>e westeuropäische Verteidigungsidentität<br />

wurde erst wieder<br />

<strong>in</strong> den 1980er-Jahren – dann<br />

aber verstärkt – nachgedacht.


10 aktuell sport 11. März 2013<br />

Frauen erfolgreich<br />

tischtennis. Hauptgefreiter<br />

Sab<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>ter von der Sportfördergruppe<br />

Köln konnte bei<br />

der Deutschen Meisterschaft im<br />

Tischtennis im bayrischen Bamberg<br />

zusammen mit ihrer Doppelpartner<strong>in</strong><br />

Petrissa Solja den Sieg<br />

im Frauen-Doppel feiern. Nachdem<br />

sich die beiden im Halbf<strong>in</strong>ale<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em packenden Match<br />

gegen Oberfeldwebel Krist<strong>in</strong> Silbereisen<br />

und Al<strong>in</strong>a Heck mit 4:2<br />

durchsetzen konnten, absolvierten<br />

sie e<strong>in</strong> ebenso spannendes F<strong>in</strong>ale:<br />

Gegen Xiaona Shan und Zhenqi<br />

Barthel drehten sie e<strong>in</strong> 0:2 noch <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> 4:2 und sicherten sich so den<br />

Deutschen Meistertitel. Silbereisen<br />

konnte sich sowohl im E<strong>in</strong>zel<br />

als auch im Doppel mit Al<strong>in</strong>a<br />

Heck über Bronze freuen. (mag)<br />

Gute Form bestätigt<br />

Leichtathletik. Kugelstoßer<strong>in</strong><br />

Stabsunteroffizier (FA) Christ<strong>in</strong>a<br />

Schwanitz aus Thum im Erzgebirge<br />

hat ihren ersten <strong>in</strong>ternationalen<br />

Titel gewonnnen und den<br />

deutschen Leichtathleten bei der<br />

Hallen-EM die erste Goldmedaille<br />

beschert. In Göteborg stieß<br />

die 23-Jährige im letzten Versuch<br />

19,25 Meter und setzte sich<br />

damit gegen die Olympia-Zweite<br />

Jewgenia Kolodko durch. Bereits<br />

vor zwei Wochen konnte sich die<br />

<strong>in</strong> der Sportfördergruppe Frankenberg<br />

beheimatete Sportsoldat<strong>in</strong><br />

bei den 60. deutschen Hallenmeisterschaften<br />

<strong>in</strong> Dortmund<br />

den Sieg sichern. Stabsunteroffizier<br />

(FA) Joseph<strong>in</strong>e Terlecki aus<br />

Magdeburg wurde im F<strong>in</strong>ale mit<br />

18,16 Meter Sechste. (sid)<br />

Mehrere Medaillen für<br />

Nachwuchsbiathleten<br />

Biathlon. Hauptgefreiter Benedikt<br />

Doll hat bei der Biathlon-Europameisterschaft<br />

im bulgarischen<br />

Bansko die Goldmedaille <strong>in</strong> der<br />

Verfolgung gewonnen. Der 22-Jährige<br />

von der Sportfördergruppe<br />

Todtnau kämpfte sich am Ende des<br />

Rennens vor Vetle Sjastad Christiansen<br />

aus Norwegen und Timofei<br />

Lapsch<strong>in</strong> aus Russland noch<br />

auf Platz E<strong>in</strong>s. Bereits am Vortag<br />

konnte sich Doll im Spr<strong>in</strong>t die Silbermedaille<br />

sichern. Hier musste<br />

er sich nur dem Norweger Christiansen<br />

geschlagen geben.<br />

Bei den Frauen lief Stabsunteroffizier<br />

(FA) Karol<strong>in</strong> Horchler im<br />

Zehn-Kilometer-Verfolgungsrennen<br />

h<strong>in</strong>ter der Pol<strong>in</strong> Monika Hojnisz und<br />

ihrer Teamkamerad<strong>in</strong> Franziska<br />

Preuss auf Platz drei und sicherte<br />

sich so Bronze. In der Frauen-Staffel<br />

über vier mal sechs Kilometer holte<br />

sich die 23-Jährige geme<strong>in</strong>sam mit<br />

Nicole Wötzel, Vanessa H<strong>in</strong>z und<br />

Preuss die Goldmedaille. (mag)<br />

Spr<strong>in</strong>ger holen Medaillen<br />

Stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel bei den Nordischen Komb<strong>in</strong>ierern maßgeblich beteiligt.<br />

von Mart<strong>in</strong> Gärtner<br />

Cavalese. Die Deutschen<br />

Skispr<strong>in</strong>ger und Nordischen<br />

Komb<strong>in</strong>ierer haben am vorvergangenen<br />

Wochenende im italienischen<br />

Cavalese drei Medaillen<br />

geholt. An allen waren <strong>Bundeswehr</strong>sportler<br />

maßgeblich beteiligt.<br />

Vor allem der Komb<strong>in</strong>ierer<br />

Stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel<br />

überzeugte mit e<strong>in</strong>er guten<br />

Leistung.<br />

Bereits am Freitag lieferte der<br />

24-Jährige e<strong>in</strong> fantastisches Rennen<br />

und sprang mit 138,5 Metern<br />

Schanzenrekord. Im anschließenden<br />

Zehn-Kilometer-Langlauf-<br />

Rennen g<strong>in</strong>g er als Führender <strong>in</strong><br />

die Loipe und lief zwischenzeitlich<br />

e<strong>in</strong>en Vorsprung von mehr<br />

als e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute heraus. Se<strong>in</strong>en<br />

Ziele<strong>in</strong>lauf kostete der <strong>in</strong> der<br />

Sportfördergruppe Frankenberg<br />

beheimatete Sportsoldat voll aus<br />

und sagte nach dem Rennen überglücklich:<br />

„Es war e<strong>in</strong>fach nur<br />

herrlich. Von h<strong>in</strong>ten bis vorne<br />

war das e<strong>in</strong> grandioser Tag“. Im<br />

Ziel hatte Frenzel e<strong>in</strong>en Vorsprung<br />

von 36,67 Sekunden auf<br />

den Österreicher Bernhard Gruber.<br />

Bronze g<strong>in</strong>g an den Franzosen<br />

Jason Lamy-Chappuis.<br />

Am Samstag Nachmittag<br />

konnte der Stabsunteroffizier<br />

an se<strong>in</strong>e Leistungen vom Vortag<br />

anknüpfen und holte sich<br />

zusammen mit Oberfeldwebel<br />

T<strong>in</strong>o Edelmann Bronze im Team-<br />

Spr<strong>in</strong>t. Und das obwohl Edelmann<br />

von der Sportfördergruppe<br />

Oberhof auf se<strong>in</strong>er letzten Runde<br />

im Kampf um Gold ohne Fremde<strong>in</strong>wirkung<br />

stürzte: „Ich b<strong>in</strong> mit<br />

Ziele<strong>in</strong>lauf mit Fahne: stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel steht die Freude <strong>in</strong>s Gesicht geschrieben.<br />

der Skispitze an e<strong>in</strong>em Schneebuckel<br />

hängen geblieben“, schilderte<br />

er die Situation mit Tränen <strong>in</strong> den<br />

Augen. Frenzel, der wieder e<strong>in</strong>mal<br />

den besten Sprung ablieferte,<br />

überholte auf der Zielgeraden<br />

noch den Japaner Akito Watabe<br />

und sicherte sich und Edelmann<br />

so noch Bronze. Gold g<strong>in</strong>g an die<br />

beiden Franzosen Lacroix und<br />

Chappuis vor Denifl und Gruber<br />

aus Östereich.<br />

Auch die „Sprungexperten“<br />

konnten sich im Teamspr<strong>in</strong>gen<br />

über e<strong>in</strong>e Medaille freuen:<br />

Nachdem das DSV-Quartett um<br />

Obergefreiter Richard Freitag,<br />

Andreas Wank, Sever<strong>in</strong> Freund<br />

und Michael Neumayer nach beiden<br />

Runden mit 1121,8 Punkten<br />

auf Platz drei h<strong>in</strong>ter Östereich<br />

(1135,9 Punkte) und Norwegen<br />

(1124,0 Punkte) lag, führte e<strong>in</strong>e<br />

Punkteänderung des norwegischen<br />

Teams zu e<strong>in</strong>em Aufrücken<br />

der Deutschen. Der Grund:<br />

Während des ersten Sp<strong>in</strong>gens<br />

starteten e<strong>in</strong>ige Spr<strong>in</strong>ger aus<br />

e<strong>in</strong>er anderen Luke, als für<br />

die Berechnung der Punkte<br />

danach gewertet wurde, darunter<br />

auch der Norweger Anders<br />

Bardal. Mit e<strong>in</strong>er 45-m<strong>in</strong>ütigen<br />

Verspätung konnten sich die<br />

DSV-Spr<strong>in</strong>ger dann über Silber<br />

freuen. Das norwegische Team<br />

landete nach der Neuberechnung<br />

mit 1117,3 Punkten auf<br />

dem vierten Platz. Bronze g<strong>in</strong>g<br />

letztendlich mit 1121,0 Punkten<br />

an Polen.<br />

Die deutschen Spr<strong>in</strong>ger jubelten<br />

vor Begeisterung über Silber<br />

und konnten ihr Glück kaum<br />

fassen: „Wir haben wegen dieses<br />

Durche<strong>in</strong>anders zwar die Siegerehrung<br />

verpasst, aber das ist<br />

uns egal“, betonte Freund. Freitag<br />

fügte scherzhaft h<strong>in</strong>zu: „Wir<br />

nehmen auch Silber, dadurch<br />

s<strong>in</strong>d wie jetzt umso glücklicher.“<br />

Harte Tritte und schnelle Schläge<br />

Tahir Gülec und Daniel Manz erkämpfen sich erste Plätze beim Taekwondo-Turnier <strong>in</strong> Las Vegas.<br />

Las Vegas. Drei Sportsoldaten<br />

der Sportfördergruppe Sonthofen<br />

g<strong>in</strong>gen vor Kurzem bei den „US-<br />

Open 2013“, e<strong>in</strong>em Weltranglistenturnier<br />

der World Taekwondo<br />

Federation, <strong>in</strong> Las Vegas an den<br />

Start. Unter den mehr als 2500<br />

Teilnehmern erkämpften sie zwei<br />

Titel – e<strong>in</strong> fantastisches Ergebnis.<br />

Hauptgefreiter Tahir Gülec,<br />

der bei der Militär-Weltmeisterschaft<br />

im vergangenen Jahr<br />

<strong>in</strong> Vietnam Bronze gewann und<br />

erst kürzlich Deutscher Meister<br />

wurde, konnte <strong>in</strong> der stark besetzten<br />

Klasse bis 80 Kilogramm<br />

alle vier Vorkämpfe gew<strong>in</strong>nen.<br />

Im F<strong>in</strong>ale stand ihm dann der<br />

Vize-Pan-Amerika-Sieger Lenn<br />

Hypolite aus Tr<strong>in</strong>idad und Tobago<br />

gegenüber, den er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehenswerten<br />

Match ebenfalls besiegte.<br />

Dies bedeutete neben dem Titel<br />

In Las Vegas nicht zu schlagen: Feldwebel Daniel Manz (<strong>in</strong> blau).<br />

wichtige Weltranglistenpunkte<br />

und e<strong>in</strong> Vorankommen <strong>in</strong> der<br />

WM-Nom<strong>in</strong>ierung.<br />

Der Militär-Weltmeister von<br />

2010, Feldwebel Daniel Manz,<br />

erkämpfte sich <strong>in</strong> der Klasse bis<br />

68 Kilogramm ebenfalls den Titel.<br />

Nach fünf siegreichen Vorkämpfen<br />

erzielte er e<strong>in</strong>en KO-Sieg im<br />

F<strong>in</strong>ale gegen den Jugend-Weltmeister<br />

Idulio Islas-Gomez aus<br />

Mexiko. Nur der Dritte im Bunde,<br />

Unteroffizier (FA) Tayfun Yilmazer,<br />

hatte Pech. Er musste sich<br />

Peter Bolz/DTU<br />

trotz e<strong>in</strong>er guten Leistung bereits<br />

im Auftaktkampf mit 5:6 Punkten<br />

dem US-Amerikaner Richard<br />

Lee geschlagen geben.<br />

Der Bundestra<strong>in</strong>er-Süd Stabsfeldwebel<br />

Georg Streif und der<br />

neue Leiter der Sportfördergruppe<br />

Sonthofen, Olaf Hampel,<br />

waren von den Leistungen<br />

erfreut und zeigten sich mit den<br />

Ergebnissen zufrieden. Denn mit<br />

den zwei Titeln wurde die <strong>in</strong>tensive<br />

Aufbauphase bei den Zentralisierungsmaßnahmen<br />

der Taekwondo-Kämpfer<br />

<strong>in</strong> Sonthofen<br />

belohnt.<br />

Vor der Nom<strong>in</strong>ierung zur Weltmeisterschaft<br />

<strong>in</strong> Mexiko, stehen<br />

für die Athleten noch mehrere<br />

<strong>in</strong>ternationale Turniere auf dem<br />

Programm. Der Fe<strong>in</strong>schliff soll<br />

dann von Mai bis Anfang Juli <strong>in</strong><br />

Sonthofen erfolgen. (ges)<br />

Actionplus/dpa/pa


11. März 2013 VerMischtes aktuell 11<br />

Auf der Suche nach Pangaea<br />

„AN ENEMY TO DIE FOR“ – Gefangen zwischen Wissenschaft, Krieg und Liebe.<br />

eisige Kälte: Nicht nur <strong>in</strong> der Arktis, sondern auch zwischen den expeditionsmitgliedern herrscht diese vor.<br />

von Inga-Christien Dittmar<br />

K<strong>in</strong>o. Basierend auf der Annahme<br />

des anerkannten Wissenschaftlers<br />

Alfred Wegner von 1912<br />

beschließt die deutsche Regierung<br />

im Herbst 1939, kurz vor<br />

Beg<strong>in</strong>n des Zweiten Weltkrieges,<br />

e<strong>in</strong>e Polarexpedition zu starten.<br />

Diese soll die Existenz des Superkont<strong>in</strong>enten<br />

„Pangaea“ bestätigen.<br />

Geführt durch den Geologen<br />

Friedrich Mann (Axel Prahl)<br />

startet das <strong>in</strong>ternationale Team <strong>in</strong><br />

die sche<strong>in</strong>bar bekannte Mission.<br />

An Bord des kle<strong>in</strong>es Schiffes mit<br />

russischer Besatzung und norwegischem<br />

Kapitän treffen die Forscher<br />

das erste Mal aufe<strong>in</strong>ander<br />

– zwei englische Wissenschaftler,<br />

der Schwede Gustav de Geer<br />

(Richard Ulfsäter) und Friedrich<br />

mit se<strong>in</strong>er attraktiven Assistent<strong>in</strong><br />

Leni Röhm (Jeanette Ha<strong>in</strong>).<br />

Trotz ihrer geme<strong>in</strong>samen<br />

Begeisterung für die Forschungen<br />

<strong>in</strong> der Arktis ist die Stimmung<br />

von Anfang an gespannt.<br />

Da ersche<strong>in</strong>t es nahezu bizarr, als<br />

die Mitglieder – auch der jüdische<br />

Gelehrte aus Großbritanien – zu<br />

Beg<strong>in</strong>n der Expedition die „Ehrenbürgerschaft<br />

Nazi-Deutschlands“<br />

feierlich überreicht bekommen.<br />

Als Friedrich nach Kriegsbeg<strong>in</strong>n<br />

auf Geheiß aus Berl<strong>in</strong> die Expedition<br />

beendet und versucht, das<br />

Schiff gewaltsam zu übernehmen,<br />

kippt die Situation. Er soll<br />

mit dem an Bord bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Dynamit <strong>in</strong> die Kriegsgeschehen<br />

im Eismeer e<strong>in</strong>greifen und<br />

e<strong>in</strong>es der wichtigsten Schiffe<br />

der fe<strong>in</strong>dlichen Mar<strong>in</strong>e zerstören.<br />

Dabei erfährt er unerwartete<br />

Unterstützung.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wollen sich nicht<br />

alle das Vorhaben des Deutschen<br />

gefallen lassen. Besonders Leni<br />

und der Schwede de Geer versuchen,<br />

zusammen mit dem Kapitän<br />

des Schiffes, die unbekannten<br />

Machenschaften zu stoppen. Für<br />

Leni e<strong>in</strong> äußerst schmaler Grat,<br />

weiß man daheim doch darum,<br />

dass ihr Bruder – e<strong>in</strong> bekannter<br />

Musiker – homosexuell ist und sie<br />

ihn zu schützen versucht, durch<br />

den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Partei. Dabei<br />

ist sie wiederum auf die Hilfe<br />

von Friedrich angewiesen. Auf<br />

der anderen Seite steht ihre Liebe<br />

zu de Geer. Doch das Verhängnis<br />

nimmt se<strong>in</strong>en Lauf und endet für<br />

den Zuschauer unerwartet.<br />

„AN ENEMY TO DIE FOR“<br />

ist ke<strong>in</strong>esfalls nur e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte,<br />

wie der Titel des Filmes<br />

es vermuten ließe. Vielmehr<br />

gel<strong>in</strong>gt es dem Regisseur Peter<br />

Dalle <strong>in</strong> genialer Weise und vor<br />

atemberaubender Kulisse, die<br />

Tragik des Krieges und die damit<br />

verbundenen Zweifel und Intrigen<br />

der Expeditionsmitglieder<br />

darzustellen. Er versteht es, die<br />

Atmosphäre durch die trügerische<br />

Schönheit der Landschaft,<br />

die gleichwohl e<strong>in</strong>e eisige Ruhe<br />

ausstrahlt, zu unterstützen und die<br />

nahezu herbeigesehnten Ereignisse<br />

immer wieder zu verschieben,<br />

ohne dass beim Zuschauer<br />

auch nur e<strong>in</strong>en Moment die Spannung<br />

verloren geht. Neben Sarkasmus<br />

und Ironie schafft er es<br />

mit Wortwitz und immer wieder<br />

Zum Frösteln schön<br />

neuen Wendungen, den Zuschauer<br />

zu fesseln. Es ist auf jeden Fall<br />

empfehlenswert, den Film <strong>in</strong> der<br />

mehrsprachigen Orig<strong>in</strong>alvertonung<br />

anzuschauen, auch wenn<br />

dem Zuschauer hier, aufgrund<br />

der Sprachenvielfalt – Englisch,<br />

Deutsch, Russisch, Norwegisch<br />

und Polnisch – e<strong>in</strong>iges an Konzentration<br />

abverlangt wird, dem<br />

englischen Untertitel zu folgen.<br />

K<strong>in</strong>ostart: 14. März 2013.<br />

Der Bildband „E<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> der Arktis“ enthält atemberaubende Fotos von Florian Schulz.<br />

Buch. Se<strong>in</strong>e Leidenschaft ist die<br />

Naturfotografie zum Schutz der<br />

Wildnis. Florian Schulz folgt diesem<br />

Ruf seit mehr als zehn Jahren.<br />

In dem Bildband „E<strong>in</strong> Jahr<br />

<strong>in</strong> der Arktis“ dokumentiert er<br />

mit außergewöhnlichen Bildern<br />

das Leben <strong>in</strong> der eisigen Region<br />

rund um den Nordpol.<br />

Hauptakteure s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Eisbär<strong>in</strong><br />

und ihre zwei Jungen. Schulz<br />

zeigt mit fasz<strong>in</strong>ierenden Fotografien,<br />

welche Herausforderungen<br />

die Arktis im Laufe e<strong>in</strong>es Jahres<br />

National Geographic<br />

an die Tiere stellt. Beim Spr<strong>in</strong>gen<br />

und Tollen auf Eisschollen bis<br />

zum Schwimmen unter Eisbergen<br />

hat er die großen Bären begleitet.<br />

Aber auch Moschusochsen im<br />

wärmenden Pelz, junge Robben,<br />

P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>e und brütende Schnee-<br />

Eulen sowie andere Bewohner<br />

und Besucher der frostigen<br />

Umgebung f<strong>in</strong>den ihren Platz <strong>in</strong><br />

dem gleichzeitig schönen wie ehrlichen<br />

Bildband.<br />

Schulz verliert zu ke<strong>in</strong>er<br />

Sekunde den Blick für die Schönheit<br />

der Natur. Mit Weitw<strong>in</strong>kelaufnahmen<br />

gel<strong>in</strong>gt es ihm,<br />

die unvorstellbaren Weiten der<br />

Tundra e<strong>in</strong>zufangen und den<br />

Betrachter für e<strong>in</strong>ige Momente<br />

mit der sche<strong>in</strong>baren Unberührtheit<br />

und Friedlichkeit der Landschaft<br />

zu fesseln.<br />

Bei se<strong>in</strong>en monatelangen<br />

Expeditionen wird er von se<strong>in</strong>er<br />

Lebensgefährt<strong>in</strong> begleitet.<br />

Geme<strong>in</strong>sam begeben sie sich auf<br />

die außergewöhnlichsten Reisen,<br />

um die Natur <strong>in</strong> ihrer Re<strong>in</strong>heit<br />

festzuhalten. Dabei gel<strong>in</strong>gt es<br />

ihm, die e<strong>in</strong>zigartige Ausstrahlung<br />

e<strong>in</strong>es jeden Ortes mit se<strong>in</strong>en<br />

Bildern e<strong>in</strong>zufangen und den<br />

Leser mitzunehmen auf e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende<br />

Reise. In se<strong>in</strong>em Bildband<br />

zeigt er e<strong>in</strong>e abgeschiedene,<br />

nahezu vergessene Welt, deren<br />

Vielfalt, Re<strong>in</strong>heit und Schönheit<br />

bewahrt werden sollte. (icd)<br />

Florian Schulz: „E<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong><br />

der Arktis“; 212 Seiten mit 230<br />

Fotos; Verlag National Geographic;<br />

39,95 Euro; ISBN: 978-3-<br />

86690-300-5.<br />

aries images<br />

Neues aus Entenhausen<br />

comic. Ab<br />

diesen Donnerstag<br />

gehen<br />

die schatzsuchenden<br />

Enten<br />

wieder auf<br />

e<strong>in</strong>e Rundreise<br />

durch<br />

Deutschland und laden den<br />

Leser e<strong>in</strong>, deutsche Städte aus<br />

der Entenperspektive zu erleben.<br />

Gestartet wird <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, von dort<br />

aus führt die Reise über Hamburg,<br />

das Ruhrgebiet, München,<br />

Frankfurt, Köln, Stuttgart und<br />

Dresden wieder zurück <strong>in</strong> die<br />

Hauptstadt. Das Heft „Die Ducks<br />

<strong>in</strong> Deutschlad“ be<strong>in</strong>haltet neben<br />

e<strong>in</strong>em Interview mit dem Disney-<br />

Zeichner Jan Gulbransson auch<br />

acht bisher nur <strong>in</strong> Bild erschienende<br />

E<strong>in</strong>seiter-Comics. (eb)<br />

Disney (Jan Gulbransson): „Die<br />

Ducks <strong>in</strong> Deutschland“; Egmont<br />

Ehapa Verlag; 128 Seiten; Softcover<br />

9,99 Euro; ISBN: 978-3-<br />

7704-3720-7.<br />

In neuem Gewand<br />

comic. 45<br />

Jahre nach<br />

der ersten<br />

Veröffentlichung<br />

wurde die<br />

Comic-Reihe<br />

„ Asterix“<br />

überarbeitet<br />

und erstrahlt<br />

fortan <strong>in</strong> neuem Gewand. Die bislang<br />

erschienenen 34 Bände s<strong>in</strong>d<br />

jetzt e<strong>in</strong>heitlich coloriert und auch<br />

die Sprechblasen enthalten nun<br />

durchgängig die Schrift Albert<br />

Uderzos. Zudem wurden e<strong>in</strong>ige<br />

Cover neu gestaltet: Die E<strong>in</strong>bände<br />

von „Asterix der Gallier“, „Die<br />

goldene Sichel“ und „Asterix bei<br />

den Normannen“ hat Uderzo neu<br />

gezeichnet.<br />

(eb)<br />

aktuell verlost Band 1 „Asterix<br />

– der Gallier“. E<strong>in</strong>fach<br />

bis 17. März e<strong>in</strong>e E-Mail mit<br />

Postanschrift und dem Stichwort<br />

„Asterix“ senden an:<br />

aktuell@bundeswehr.de.<br />

René Gosc<strong>in</strong>ny/Albert Uderzo:<br />

„Asterix“ (Band 1 – 34); Egmont<br />

Ehapa Verlag; 48 Seiten; Softcover<br />

je 6,50 Euro.<br />

Gew<strong>in</strong>nauslosung<br />

aktuell 6/2013: Je e<strong>in</strong> Buch<br />

„Überall und Jederzeit – US<br />

Special Forces im E<strong>in</strong>satz“<br />

gehen an Carol<strong>in</strong> Erdmann Maik<br />

Hengmith und Harald Wank.<br />

Herzlichen Glückwunsch.


12 aktuell vermischtes 11. märz 2013<br />

Ausgewählte<br />

Medienbeiträge<br />

12. märz, 22.00 Uhr, arte:<br />

Der Bürgerkrieg <strong>in</strong> Syrien ist <strong>in</strong><br />

den Medien allgegenwärtig und<br />

sche<strong>in</strong>t sich ständig weiter auszudehnen.<br />

Im Land sterben täglich<br />

mehrere Menschen, ohne dass e<strong>in</strong><br />

Ende des Konflikts absehbar ist.<br />

Mit der Reportage „Syrien: E<strong>in</strong><br />

Land vor dem Kollaps“ widmet<br />

sich arte dieser Thematik e<strong>in</strong>en<br />

Abend lang im Rahmen von vier<br />

Dokumentationen und diversen<br />

Kurzfilmen. In rund 130 M<strong>in</strong>uten<br />

zeigt der Sender <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vielschichtigen<br />

Momentaufnahme das Syrien<br />

von gestern und heute.<br />

Youtube-video der Woche:<br />

Mitten <strong>in</strong> der Altstadt von Prizren<br />

im Kosovo – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em normalen<br />

Haus – leben und wohnen die<br />

„Liaison and Monitor<strong>in</strong>g Teams“<br />

der Schweizer Armee. Ihr Auftrag<br />

lautet: „Verb<strong>in</strong>dung halten und<br />

Überwachen“. Die Soldaten s<strong>in</strong>d<br />

täglich <strong>in</strong> der Stadt auf Patrouille<br />

und suchen das Gespräch mit den<br />

E<strong>in</strong>wohnern. Dank ihrer Arbeit<br />

entsteht e<strong>in</strong> reales Lagebild der<br />

Bevölkerung.<br />

(eb)<br />

Der Beitrag „Die<br />

Augen und Ohren<br />

von KFOR“ auf<br />

www.youtube.com/<br />

bundeswehr<br />

Retter <strong>in</strong> der Not<br />

Stabsunteroffizier Tobias Meißner leistet e<strong>in</strong>er verunfallten Frau Erste Hilfe.<br />

mühlhausen. Es<br />

ist gegen 14 Uhr<br />

als Stabsunteroffizier<br />

Tobias Meißner<br />

mit se<strong>in</strong>em Fahrzeug<br />

auf der Bundesstraße<br />

von Erfurt<br />

nach Weimar unterwegs<br />

ist. Auf e<strong>in</strong>em<br />

kurvigen Teilstück<br />

kommt ihm e<strong>in</strong> VW<br />

Passat entgegen, der<br />

kurz vor ihm von<br />

der erhöhten Fahrbahn<br />

abkommt, sich<br />

mehrfach überschlägt und auf dem<br />

angrenzenden Feld landet.<br />

„Ich habe sofort me<strong>in</strong> Fahrzeug<br />

gestoppt und die Warnbl<strong>in</strong>kanlage<br />

e<strong>in</strong>geschaltet“ schildert<br />

der 27-Jährige se<strong>in</strong> unmittelbares<br />

Vorgehen. „Dann rief ich dem<br />

h<strong>in</strong>ter mir fahrenden Fahrer zu,<br />

dass er den Verkehr absichern<br />

solle und rannte mit dem Telefon<br />

am Ohr sogleich zum Wrack<br />

des Fahrzeugs.“ Nach dem Absetzen<br />

des Notrufs hat er mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>es herbeieilenden Lkw-Fahrers<br />

die verletzte Fahrer<strong>in</strong> aus ihrem<br />

Fahrzeug gerettet. Dabei nutzten<br />

sie die Gepäckraumablage<br />

als behelfsmäßige Trage.<br />

Da die Verletzte über Schmerzen<br />

im Hals und Brustkorbbereich<br />

klagte, f<strong>in</strong>g Meißner sofort<br />

mit der Erstversorgung an und<br />

betreute die Frau so lange, bis<br />

der Rettungshubschrauber e<strong>in</strong>traf.<br />

„Ich habe die ganze Zeit mit<br />

der Frau geredet und sie beruhigt“<br />

erzählt er. Zum Glück sei<br />

sie die ganze Zeit bei Bewusstse<strong>in</strong><br />

gewesen und musste somit<br />

nicht <strong>in</strong> die stabile Seitenlage<br />

gebracht werden.<br />

Dass der Artillerieunteroffizier<br />

trotz der hektischen Situation die<br />

ganze Zeit e<strong>in</strong>en kühlen Kopf<br />

behalten hat, führt er auch auf die<br />

Sanitätsausbildung zurück: „In<br />

mir spulte sich so etwas wie e<strong>in</strong><br />

Leitfaden ab, der mir durch die<br />

Ersthelferausbildungen bekannt<br />

war“ – und dies hätte ihm Sicherheit<br />

und Ruhe gegeben.<br />

Als Held sieht sich Meißner<br />

jedoch nicht. „Es war me<strong>in</strong>e Pflicht<br />

zu helfen“ betont er. (mag)<br />

<strong>Bundeswehr</strong><br />

Was ist Ihr Hauptcharakterzug?<br />

Humor und Zuverlässigkeit.<br />

Welche natürliche Gabe möchten Sie gern besitzen?<br />

Klavier spielen, bisher reicht es leider nur für „Ode an die Freude“.<br />

Welche Eigenschaften schätzen Sie an e<strong>in</strong>em anderen Menschen<br />

am meisten?<br />

Innere Ruhe und Ausgeglichenheit.<br />

Was war Ihr größter Fehler <strong>in</strong> der Vergangenheit?<br />

Da fragen Sie das Kraftfahrtbundesamt …<br />

Was wäre Ihre berufliche Alternative?<br />

Fluggerätemechaniker oder etwas, das mit Geschichte zu tun hat.<br />

Was wäre für Sie das größte Unglück?<br />

Die kle<strong>in</strong>e Familie zu verlieren, die sich gerade um mich gebildet hat.<br />

Was ist Ihre größte Errungenschaft?<br />

Die Gründung e<strong>in</strong>er Familie und für diese immer da zu se<strong>in</strong>.<br />

Mit wem würden Sie gern mal e<strong>in</strong>en Monat lang tauschen?<br />

Matthias Malmedie oder Tim Schrick.<br />

Was können Sie überhaupt nicht leiden?<br />

Zeitverschwendung.<br />

Wozu können Sie nicht „Ne<strong>in</strong>“ sagen?<br />

Zu Süßigkeiten und Nutella.<br />

Wer s<strong>in</strong>d Ihre Helden der Wirklichkeit?<br />

Menschen, die sich für andere und Bedürftige mit all ihrer Kraft<br />

engagieren und e<strong>in</strong>setzen.<br />

Welches Lied s<strong>in</strong>gen oder hören Sie gern?<br />

OutKast von Mrs. Jackson.

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