Gespräche in Asien - Bundeswehr
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D 8512<br />
49. Jahrgang Nr. 9 Montag, 11. März 2013<br />
NAChRIChteN<br />
PoLItIK<br />
Gewalt <strong>in</strong> Syrien<br />
Die Kämpfe zwischen syrischen<br />
Regierungstruppen und Rebellen<br />
gehen unverm<strong>in</strong>dert weiter. Es<br />
gibt immer mehr Tote. Seite 4<br />
SPoRt<br />
Sportlich aktiv<br />
100 Jahre Deutsches Sportabzeichen.<br />
Die Anforderungen wurden<br />
zum Jubiläum grundlegend überarbeitet.<br />
Seiten 6/7<br />
BuNDeSwehR<br />
FORCEVAL 2013<br />
Mehrere Luftwaffene<strong>in</strong>heiten<br />
haben e<strong>in</strong>e NATO-Überprüfung<br />
erfolgreich absolviert. Dabei wurde<br />
nicht nur geflogen. Seite 8<br />
MILItÄRGeSChIChte<br />
Geme<strong>in</strong>sames agieren<br />
1948 unterzeichen fünf westeuropäische<br />
Staaten den „Brüsseler<br />
Pakt“ – der Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er engeren<br />
Zusammenarbeit. Seite 9<br />
DIe BuNDeSwehR IM INteRNet<br />
Homepage der <strong>Bundeswehr</strong>:<br />
www.bundeswehr.de<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
der Verteidigung<br />
Das M<strong>in</strong>isterium im Internet:<br />
www.bmvg.de<br />
<strong>Bundeswehr</strong> auf YouTube:<br />
www.youtube.com/bundeswehr<br />
<strong>Gespräche</strong> <strong>in</strong> <strong>Asien</strong><br />
M<strong>in</strong>ister besucht Amtskollegen <strong>in</strong> Kabul und Islamabad / Truppenvisite und Flug <strong>in</strong>s Swat-Tal.<br />
<strong>Gespräche</strong> <strong>in</strong> Islamabad: de Maizière (r.) und die pakistanische Außenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Rabbani Khar (l.).<br />
Islamabad/Kabul. Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />
Thomas de Maizière<br />
hat <strong>in</strong> der vergangenen<br />
Woche Afghanistan und Pakistan<br />
besucht. In Islamabad kam<br />
er mit se<strong>in</strong>em pakistanischen<br />
Amtskollegen Syed Naveed<br />
Qamar sowie mit Außenm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
H<strong>in</strong>a Rabbani Khar zusammen.<br />
Am Rande der Treffen<br />
betonte de Maizière die Bedeutung<br />
des Landes für die Bewältigung<br />
der anstehenden Aufgaben.<br />
„Ohne den E<strong>in</strong>fluss von Pakistan<br />
auf e<strong>in</strong>e friedliche und stabilisierende<br />
Entwicklung <strong>in</strong> Afghanistan<br />
wird es ke<strong>in</strong>e politische<br />
Lösung geben“, sagte der M<strong>in</strong>ister<br />
am Mittwoch. „Wir versuchen<br />
dabei, e<strong>in</strong> bisschen hilfreich<br />
zu se<strong>in</strong>, dass das gel<strong>in</strong>gt“,<br />
fügte er h<strong>in</strong>zu.<br />
In beiden <strong>Gespräche</strong>n wurde<br />
de Maizière versichert, dass auch<br />
Pakistan e<strong>in</strong> Interesse an e<strong>in</strong>em<br />
stabilen Afghanistan habe. Die<br />
Haltung des Landes im Friedensund<br />
Versöhnungsprozess sei demzufolge<br />
e<strong>in</strong> Hauptthema <strong>in</strong> den<br />
Unterredungen gewesen, berichtete<br />
der M<strong>in</strong>ister. Er habe alle<br />
Seiten ermuntert, die bilateralen<br />
<strong>Gespräche</strong> weiter fortzusetzen.<br />
Um sich persönlich von den<br />
Anstrengungen der pakistanischen<br />
Streitkräfte – auch im eigenen<br />
Land – e<strong>in</strong> Bild zu machen, reiste<br />
de Maizière erstmals <strong>in</strong> die<br />
umkämpften Stammesgebiete.<br />
Diese E<strong>in</strong>ladung der pakistanischen<br />
Seite empf<strong>in</strong>de er als „e<strong>in</strong>e<br />
große Geste“, hob er hervor. Es sei<br />
e<strong>in</strong> Unterschied, ob man Papiere<br />
liest oder Berichte hört, oder ob<br />
Gambar<strong>in</strong>i/dpa/pa<br />
man sich e<strong>in</strong>en eigenen optischen<br />
E<strong>in</strong>druck verschaffen könne, so<br />
de Maizière.<br />
Im Swat-District traf er sich mit<br />
dem Befehlshaber des XI. Korps<br />
der pakistanischen Armee, Generalleutnant<br />
Khalid Rabbani. Die<br />
Taliban hatten im Frühjahr 2009<br />
die Kontrolle über das Gebiet übernommen,<br />
bevor die Armee sie im<br />
Mai des gleichen Jahres wieder<br />
zurückschlagen konnte. In den vergangenen<br />
zehn Jahren hatten die<br />
pakistanischen Sicherheitskräfte<br />
alle<strong>in</strong> hier mehr als 4000 getötete<br />
Soldaten zu beklagen, verlautete<br />
von offizieller Stelle. De Maizières<br />
Besuch im Swat-Tal war der erste<br />
e<strong>in</strong>es deutschen M<strong>in</strong>isters seit der<br />
Armeeoffensive 2009.<br />
Die Atommacht Pakistan gilt<br />
als Schlüsselland für die Stabilisierung<br />
Afghanistans. Die<br />
Anführer der wichtigsten afghanischen<br />
aufständischen Gruppen<br />
werden allesamt <strong>in</strong> Pakistan vermutet.<br />
Die Stammesgebiete entlang<br />
der Grenze zu Afghanistan<br />
gelten als Rückzugsraum der Taliban<br />
für ihre Operationen gegen<br />
die afghanische Zentralregierung<br />
und die <strong>in</strong>ternationale Schutztruppe<br />
ISAF.<br />
Vor se<strong>in</strong>er Visite <strong>in</strong> Pakistan<br />
hatte de Maizière auch die deutschen<br />
E<strong>in</strong>satzgebiete <strong>in</strong> Afghanistan<br />
sowie die Hauptstadt Kabul<br />
besucht. Dort sprach er mit dem<br />
afghanischen Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />
Bismillah Khan Mohammadi<br />
über die Lage im Land und über<br />
mögliche geme<strong>in</strong>same „Aktivitäten<br />
nach 2014“. Dabei betonten<br />
beide Politiker den sehr erfolgreich<br />
verlaufenden Übergabeprozess der<br />
Sicherheitsverantwortung an die<br />
afghanischen Streitkräfte.<br />
Konkrete Wünsche, wie das<br />
Engagement der Deutschen nach<br />
dem Abzug der <strong>in</strong>ternationalen<br />
Kampftruppen 2014 aussehen<br />
sollte, seien nicht an ihn herangetragen<br />
worden, sagte de Maizière.<br />
Er sei <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>er Form<br />
darum gebeten worden, dass<br />
Deutschland auch nach 2014<br />
engagiert bleibe. Der afghanische<br />
Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />
bedankte sich bei den deutschen<br />
Soldaten für ihr Engagement<br />
<strong>in</strong> Afghanistan. Der M<strong>in</strong>ister<br />
hatte zuvor das Feldlager Camp<br />
Marmal <strong>in</strong> Mazar-e Sharif<br />
und den OP North <strong>in</strong> Kunduz<br />
besucht. Dieser soll noch im<br />
Frühjahr an die Afghanen übergeben<br />
werden. (leh/pau/mat)<br />
<strong>Bundeswehr</strong> auf Twitter:<br />
www.twitter.com/bundeswehrrss<br />
<strong>Bundeswehr</strong>-Fotos auf flickr:<br />
www.flickr.com/photos/<br />
august<strong>in</strong>fotos<br />
www.wirdienendeutschland.de<br />
Sportliches Großereignis: Rund 500 Soldaten aus zehn<br />
Nationen sowie zahlreiche zivile Sportler und wettkämpfer<br />
haben sich <strong>in</strong> der vergangenen woche bei den jährlich<br />
stattf<strong>in</strong>denden Internationalen Divisions-Skimeisterschaften<br />
der 10. Panzerdivision im w<strong>in</strong>tersport gemessen. Austragungsorte<br />
der wettkämpfe waren der Götschen <strong>in</strong> Bischofswiesen<br />
und die Chiemgau-Arena <strong>in</strong> Ruhpold<strong>in</strong>g. während<br />
die Gäste vor allem <strong>in</strong> den Diszipl<strong>in</strong>en Skitouren (Foto), und<br />
Biathlon-Spr<strong>in</strong>t siegten, überzeugten die deutschen Soldaten<br />
im Riesenslalom und der Biathlon-Staffel. Der krönende<br />
Abschluss der wettkampfdiszipl<strong>in</strong>en war die Militärpatrouille<br />
<strong>in</strong> Ruhpold<strong>in</strong>g, bei der die wettkämpfer <strong>in</strong> teams<br />
antraten. hierbei mussten sie sich im Skibergsteigen, Verwundetentransport,<br />
handgranatenzielwurf und <strong>in</strong> der Abfahrt<br />
messen. Die wettkämpfe dienen auch dazu, die Fähigkeiten<br />
der Gebirgsjägertruppe im w<strong>in</strong>ter aufzuzeigen und sich<br />
mit anderen Nationen fachlich auszutauschen. (eb)<br />
Dyba/<strong>Bundeswehr</strong>
2 aktuell <strong>in</strong>tern 11. März 2013<br />
iMPreSSUM<br />
ZitAt<br />
eDitOriAL<br />
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Bundesm<strong>in</strong>isterium der Verteidigung<br />
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Streitkräfteamt, Abt. I – Informations- und Medienzentrale<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> – Info-Service<br />
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ISSN: 1618-9086<br />
Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte, Filme, Fotos<br />
und Zeichnungen wird ke<strong>in</strong>e Gewähr übernommen.<br />
Namensbeiträge geben die Me<strong>in</strong>ung des Verfassers<br />
wieder. Sie entsprechen nicht unbed<strong>in</strong>gt der Auffassung<br />
der Redaktion oder des BMVg. Nachdruck nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion. Leserbriefe per E-Mail<br />
werden nur mit wirklichem Namen und Adresse berücksichtigt,<br />
außerdem behält sich die Redaktion das<br />
Recht auf Kürzung vor.<br />
„Die ganze Champions-League-Saison läuft bis<br />
hierh<strong>in</strong> wie geschnitten Brot.“<br />
Borussia Dortmunds Tra<strong>in</strong>er Jürgen Klopp am vergangenen Dienstag<br />
nach dem 3:0-Sieg gegen Schachtjor Donezk im Achtelf<strong>in</strong>al-Rückspiel<br />
der Fußball-Champions-League.<br />
KALenDerBLAtt<br />
Vor 35 Jahren: Am 16. März 1978 läuft der Supertanker „Amoco<br />
Cadiz“ (250 000 Bruttoregistertonnen) vor der französischen Atlantikküste<br />
nahe der Hafenstadt Brest auf Grund und verursacht die bis<br />
dah<strong>in</strong> schwerste Ölpest der Geschichte.<br />
Vor 80 Jahren: Am 12. März 1933 gel<strong>in</strong>gt Chemikern der britischen<br />
Firma „Imperial Chemical Industries“ erstmalig die Herstellung<br />
von Polyethylen. Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en der<br />
vielseitigsten thermoplastischen Kunststoffe. 1939 beg<strong>in</strong>nt die<br />
kommerzielle Produktion von Folien und Isoliermaterialien.<br />
Vor 105 Jahren: Am 17. März 1908 veröffentlicht die Londoner<br />
Zeitung Daily Mirror das Bild e<strong>in</strong>es Mannes, der am Tag zuvor <strong>in</strong><br />
Paris Juwelen geraubt hatte. E<strong>in</strong> Leser erkennt auf dem weltweit ersten<br />
Fandungsfoto den <strong>in</strong> der Zeitung abgebildeten Dieb, der daraufh<strong>in</strong><br />
festgenommen wird.<br />
Vor 110 Jahren: Am 14. März 1903 ratifiziert der US-Senat den<br />
Hay-Herrán-Vertrag über die Rechte zum Bau e<strong>in</strong>es Kanals <strong>in</strong> der<br />
Landenge von Panama. Die USA erwerben für 40 Millionen Dollar<br />
die Rechte an dem Projekt und vollenden den Kanal 1914.<br />
Vor 165 Jahren: Am 13. März 1848 demonstrieren Wiener Bürger,<br />
Studenten und Arbeiter für größere politische Freiheiten und stürmen<br />
das Ständehaus. Damit beg<strong>in</strong>nt die so genannte Märzrevolution,<br />
die im Deutschen Bund bis zum Spätsommer 1849 andauerte. (eb)<br />
Seit dem Wochenende ist der<br />
W<strong>in</strong>ter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Teilen Deutschlands<br />
zurück – hoffentlich nur von<br />
kurzer Dauer. Denn die ersten<br />
Sonnenstrahlen <strong>in</strong> diesem Jahr,<br />
die <strong>in</strong> der vergangenen Woche<br />
die Temperaturen sogar <strong>in</strong> den<br />
zweistelligen Bereich haben klettern<br />
lassen, wurden von vielen als<br />
wahre Wohltat empfunden. Wenn<br />
man den Wetterexperten glauben<br />
darf war es der trübste und sonnenärmste<br />
W<strong>in</strong>ter seit Beg<strong>in</strong>n der<br />
Wetteraufzeichnungen.<br />
Für viele ist der März mit se<strong>in</strong>em<br />
meist sonnigen und trockenen<br />
Wetter der willkommene Auftakt,<br />
sich wieder mehr im Freien<br />
zu bewegen. Die über den Jahreswechsel<br />
h<strong>in</strong>zugekommenen<br />
Pfunde sollen wieder verschw<strong>in</strong>den.<br />
Sei es mit dem Fahrradfahren<br />
zur Arbeitsstelle oder dem<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für das Deutsche Sportabzeichen<br />
(DSA). Dieses feiert<br />
<strong>in</strong> diesem Jahr se<strong>in</strong> 100. Jubiläum<br />
und wird von Millionen<br />
Sportbegeisterten jedes Jahr aufs<br />
Neue abgelegt. Zu Jahresbeg<strong>in</strong>n<br />
hat das DSA aber e<strong>in</strong>ige Neuerungen<br />
erfahren, die aktuell auf<br />
der Doppelseite (S. 6/7) aufgegriffen<br />
hat, um noch rechtzeitig vor<br />
dem Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsbeg<strong>in</strong>n <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>heiten<br />
und Dienststellen darüber<br />
zu <strong>in</strong>formieren – für uns Soldaten<br />
ist die Teilnahme ja Pflicht.<br />
Neben dem<br />
Basis Fitness<br />
Test (BFT)<br />
und den Indiv<br />
i d u e l l e n<br />
Grundfertigkeiten<br />
(IGF)<br />
stellt auch<br />
das Deutsche<br />
Sportabzeichen e<strong>in</strong>en wichtigen<br />
Nachweis dar, um die <strong>in</strong>dividuelle<br />
körperliche Leistungsfähigkeit<br />
e<strong>in</strong>es jeden e<strong>in</strong>zelnen Soldaten<br />
zu dokumentieren.<br />
Diese Ausgabe enthält – neben<br />
den allgeme<strong>in</strong>en Informationen<br />
über die Änderungen beim DSA –<br />
erneut e<strong>in</strong>e Beilage. Nachdem wir<br />
<strong>in</strong> den jüngsten Ausgaben Grafiken<br />
der neuen Kommandos und<br />
Zielstrukturen der Organisationsbereiche<br />
beigelegt hatten, möchte<br />
die Redaktion heute den Dienstsport<br />
aber auch das <strong>in</strong>dividuelle<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unterstützen. Denn die<br />
Beilage besteht sowohl aus dem<br />
neuen DSA-Leistungskatalog <strong>in</strong><br />
den Stufen Bronze, Silber und<br />
Gold sowie e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelprüfkarte,<br />
auf der die sportlichen Leistungen<br />
e<strong>in</strong>getragen werden können. Die<br />
Redaktion wünscht viel Spaß<br />
und Erfolg beim Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g für<br />
das Deutsche Sportabzeichen!<br />
Frank Pflüger<br />
Chefredakteur<br />
BiLD Der WOCHe<br />
Aufgetaucht: Das US-Atom-Uboot „Oklahoma City“ läuft nach e<strong>in</strong>er fünf-wöchigen Übung <strong>in</strong> den tiefwasserhafen „Apra Harbor“ auf der Marianen-<strong>in</strong>sel Guam e<strong>in</strong>.<br />
Price/U.S. Navy
11. März 2013 M<strong>in</strong>isteriuM / H<strong>in</strong>terGrunD aktuell 3<br />
Viele E<strong>in</strong>drücke gewonnen<br />
Staatssekretär Stéphane Beemelmans besucht Dienststellen <strong>in</strong> Eckernförde und Kiel.<br />
An Bord des tenders „Werra“: Der staatssekretär (r.) wird <strong>in</strong> die Besonderheiten der seefahrt e<strong>in</strong>gewiesen.<br />
von Inga-Christien Dittmar<br />
eckernförde/Kiel. Staatssekretär<br />
Stéphane Beemelmans hat <strong>in</strong><br />
der vergangenen Woche die beiden<br />
Standorte Eckernförde und<br />
Kiel besucht. Hierbei konnte er<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl von fasz<strong>in</strong>ierenden<br />
E<strong>in</strong>drücken nach Berl<strong>in</strong> mitnehmen.<br />
Er habe während se<strong>in</strong>er Reise<br />
zu Dienstellen und E<strong>in</strong>heiten der<br />
Mar<strong>in</strong>e und der Wehrtechnischen<br />
Dienststelle 71 viele motivierte<br />
Menschen erlebt und offene Worte<br />
erfahren. Gerade diese Komb<strong>in</strong>ation<br />
habe ihn sehr gefreut, da die<br />
offenen Worte nicht nur bloße Kritik<br />
waren. Er habe viel gesehen und<br />
gelernt, was sich aus der re<strong>in</strong>en<br />
Aktenlage auch nicht erschließen<br />
ließe. Deshalb habe sich die zweitätige<br />
Informationsreise für ihn sehr<br />
gelohnt, resümierte Beemelmans<br />
vor der Rückfahrt nach Berl<strong>in</strong>.<br />
Erste Anlaufstelle se<strong>in</strong>es Besuchsprogramms<br />
war das Ausbildungszentrum<br />
Uboote (AZU) <strong>in</strong><br />
Eckernförde. Hier wurde er durch<br />
dessen Kommandeur, Fregattenkapitän<br />
Jens Grimm wahrgenommen.<br />
Nachdem der Staatssekretär <strong>in</strong> die<br />
Aufgaben und Herausforderungen<br />
des Ausbildungszentrums e<strong>in</strong>gewiesen<br />
war, hatte er die Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong>en Teil der Ubootfahrerausbildung<br />
zu erleben. Diese folgt<br />
dem Pr<strong>in</strong>zip vom Leichten zum<br />
Schweren. „Man müsse erst e<strong>in</strong>mal<br />
Schwimmen lernen und dann vom<br />
Zehnmeter-Turm spr<strong>in</strong>gen“, erläuterte<br />
der Fregattenkapitän die Ausbildung<br />
an e<strong>in</strong>em Beispiel.<br />
Die IT-unterstützte Grundlagenausbildung<br />
werde von den jungen<br />
Soldaten sehr gut angenommen, da<br />
es diese Generation gewöhnt sei,<br />
mit e<strong>in</strong>er virtuellen Lernumgebung<br />
umzugehen. Und diese Art der<br />
Ausbildung helfe den Soldaten, sich<br />
später an Bord schneller zu Recht<br />
zu f<strong>in</strong>den. In der Übungsanlage<br />
„Lenkstand U212a“ demonstrierte<br />
das AZU dem Staatssekretär<br />
im Simulator dann e<strong>in</strong>en<br />
Tauchgang. „Die Kunst dabei<br />
ist es, se<strong>in</strong>e Umgebung so gut<br />
zu kennen, dass man das Beste<br />
für sich rausholen kann“, so der<br />
Kommandeur des AZU.<br />
Beemelmans zeigte sich hierbei<br />
bee<strong>in</strong>druckt von den Anforderungen,<br />
die an den jungen Offizier<br />
gestellt werden. Denn dieser hat<br />
nur rund 15 Sekunden Zeit, sich<br />
bei e<strong>in</strong>em Blick durch das Periskop<br />
se<strong>in</strong>e Umgebung e<strong>in</strong>zuprägen, um<br />
Wiedbrauk/PIZ Mar<strong>in</strong>e<br />
dann mit diesem Wissen selbstständig<br />
Kurs- und Fahrtänderungen des<br />
getauchten Ubootes umzusetzen.<br />
Grimm bestätigte, dass man dieses<br />
alles Lernen könne und betonte:<br />
„Erfahrung komme von Fahren“.<br />
Korvettenkapitän Christian<br />
Michalski, Kommandant der<br />
„Bravo-Besatzung“, führte Beemelmans<br />
anschließend dann durch<br />
das 57 Meter lange Uboot „U31“<br />
und <strong>in</strong>formierte über die Leistungsfähigkeit<br />
dieses hochmodernen<br />
Bootstyps sowie die Herausforderungen<br />
des geme<strong>in</strong>schaftlichen<br />
Lebens <strong>in</strong> der Enge an Bord und<br />
ohne Tageslicht. Das Fahren auf<br />
e<strong>in</strong>em Uboot hat aber auch durchaus<br />
se<strong>in</strong>e Vorteile: „Ab 60 Meter<br />
Tiefe nimmt man den Seegang<br />
nicht mehr wahr. Es ist dann angenehm<br />
ruhig“, beschrieb Grimm das<br />
Gefühl unter Wasser.<br />
Letzter Programmpunkt an diesem<br />
Tag war der Besuch des Flottendienstbootes<br />
„Oker“. Dessen<br />
Kommandant, Korvettenkapitän<br />
Omar de Stefano, stellte hierbei<br />
die Fähigkeiten des „E<strong>in</strong>zelfahrers“<br />
zur Aufklärung heraus. Mit den an<br />
Bord bef<strong>in</strong>dlichen Sensoren könne<br />
man aber nur das auffassen, was<br />
Andere aussenden oder abstrahlen.<br />
Die Flottendienstboote seien<br />
daher auch ke<strong>in</strong>e „Spionageboote“,<br />
wie oftmals leider falsch berichtet<br />
werde, so der Korvettenkapitän.<br />
Am Folgetag nutzte der Staatssekretär<br />
die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Mitfahrt<br />
auf dem Tender „Werra“, um<br />
sich über das Leben an Bord, die<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und den Auftrag<br />
des Bootes zu <strong>in</strong>formieren.<br />
Gegenüber e<strong>in</strong>em Uboot bietet<br />
alle<strong>in</strong> schon die Größe des Bootes<br />
mit über 100 Metern Länge und die<br />
Möglichkeit, auf Deck e<strong>in</strong>e Brise<br />
Seeluft e<strong>in</strong>zuatmen, der Besatzung<br />
deutlich mehr an Komfort.<br />
Die Themen Nachwuchsgew<strong>in</strong>nung<br />
und Sicherstellung der E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />
waren aber auch<br />
auf der „Werra“ Bestandteil von<br />
<strong>Gespräche</strong>n mit dem Gast aus dem<br />
M<strong>in</strong>isterium.<br />
Zum Abschluss se<strong>in</strong>es zweitägigen<br />
Besuchs war der Staatssekretär<br />
bei der Wehrtechnischen Dienststelle<br />
(WTD) 71 zu Gast. Deren<br />
Direktor, Wolfgang Schlicht<strong>in</strong>g,<br />
begrüßte Beemelmans an Bord<br />
des kle<strong>in</strong>en Mehrzweckbootes<br />
„Stollergrund“ und <strong>in</strong>formierte<br />
diesen über die aktuelle Situation<br />
und die derzeitigen Herausforderungen<br />
der Dienststelle. In diesem<br />
Kontext betonte Schlicht<strong>in</strong>g, dass<br />
die „Rüstungsflotte“ der WTD 71<br />
e<strong>in</strong> wichtiges Instrument sei, das<br />
es zu bewahren gelte. Darüber h<strong>in</strong>aus<br />
stellte er die gute Zusammenarbeit<br />
und gegenseitige Unterstützung<br />
heraus, die am Standort Eckernförde<br />
zwischen der Mar<strong>in</strong>e und der<br />
WTD 71 praktiziert werde.<br />
Der Staatssekretär unterstrich<br />
resümierend, dass diese enge<br />
Zusammenarbeit und Bereitschaft<br />
beider Seiten, die Synergieeffekte<br />
des Standortes Hand <strong>in</strong> Hand zu<br />
nutzen, weiterzuentwickeln und<br />
umzusetzen, beispielgebend sei:<br />
„Das ist e<strong>in</strong> praktisches Beispiel<br />
dafür, was wir unter bundeswehrgeme<strong>in</strong>samem<br />
Denken und Handeln<br />
verstehen.“<br />
Stärkere Kooperation<br />
Warschau. Der Parlamentarische<br />
Staatssekretär beim Bundesm<strong>in</strong>ister<br />
der Verteidigung Christian<br />
Schmidt (r.) hat <strong>in</strong> Vertretung<br />
des M<strong>in</strong>isters am vergangenen<br />
Mittwoch an e<strong>in</strong>em Treffen der so<br />
genannten Visegradgruppe (V4)<br />
teilgenommen. Die V4-Gruppe<br />
besteht aus Polen, Ungarn, Tschechien<br />
sowie der Slowakischen<br />
Republik, wurde 1991 <strong>in</strong>s Leben<br />
gerufen und fußt auf geme<strong>in</strong>samen<br />
geografischen und historischen<br />
Wurzeln. Sie beschäftigt<br />
sich mit regionalen Herausforderungen<br />
des mittelosteuropäischen<br />
Raums, aber auch mit Fragen des<br />
<strong>in</strong>ternationalen Terrorismus. Den<br />
Vorsitz hat derzeit Polen. Zu dem<br />
Treffen <strong>in</strong> Warschau war neben<br />
Deutschland auch Frankreich<br />
e<strong>in</strong>geladen. In e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Erklärung wurde festgehalten,<br />
die Themenfelder Kooperation,<br />
Fähigkeitsentwicklung<br />
und Solidarität <strong>in</strong> der Verantwortungsübernahme<br />
zukünftig<br />
stärker zu betonen. Des Weiteren<br />
ist es Absicht der V4-Staaten,<br />
beg<strong>in</strong>nend ab 2016 alle vier<br />
Jahre e<strong>in</strong>e V4-Battlegroup aufstellen<br />
zu wollen. (eb)<br />
Kommando besucht<br />
ulm. Der General<strong>in</strong>spekteur<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>, General Volker<br />
Wieker, hat vor kurzem das<br />
Kommando Operative Führung<br />
E<strong>in</strong>greifkräfte <strong>in</strong> Ulm besucht,<br />
um sich über den aktuellen Stand<br />
zu <strong>in</strong>formieren. Das Kommando<br />
ist darauf ausgerichtet, mult<strong>in</strong>ationale<br />
E<strong>in</strong>ätze der EU oder der<br />
NATO zu führen – e<strong>in</strong> Teil des<br />
deutschen Beitrags zur Europäischen<br />
Sicherheits- und Verteidigungspolitik<br />
(ESVP). (eb)<br />
Verpflegungswesen ist zukünftig gebündelt<br />
Staatssekretär Thomas Kossendey beim Wechsel der Leitung des Verpflegungsamtes zugegen – fortan mehr Aufgaben.<br />
Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium Polen<br />
Oldenburg. Im Beise<strong>in</strong> des Parlamentarischen<br />
Staatssekretärs<br />
beim Bundesm<strong>in</strong>ister der Verteidigung,<br />
Thomas Kossendey, wechselte<br />
am vergangenen Mittwoch<br />
die Leitung des Verpflegungsamtes<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> <strong>in</strong> Oldenburg<br />
von Regierungsoberamtsrät<strong>in</strong> Uta<br />
S<strong>in</strong>teck auf Abteilungspräsident<br />
Peter Hauck. Der Leiterwechsel<br />
geht e<strong>in</strong>her mit e<strong>in</strong>em erheblichen<br />
Aufgabenzuwachs, den das Verpflegungsamt<br />
im Zuge der Neuausrichtung<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> erfährt.<br />
So wächst die Dienststelle zu e<strong>in</strong>er<br />
vollständig neuen bundeswehrgeme<strong>in</strong>samen<br />
Managementorganisation<br />
auf und trägt nunmehr die<br />
operative Gesamtverantwortung<br />
für alle stationären E<strong>in</strong>richtungen<br />
der Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung und<br />
der bewirtschafteten Betreuung –<br />
sowohl im Grundbetrieb als auch<br />
im E<strong>in</strong>satz. Dies bedeutet für das<br />
Amt auch e<strong>in</strong>en Dienstpostenzuwachs<br />
von vormals 83 auf bis zu<br />
240 Dienstposten.<br />
Bei der feierlichen Veranstaltung<br />
waren zahlreiche Gäste aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesell-<br />
Leitung übergeben: uta st<strong>in</strong>eck<br />
(l.) und Peter Hauck (r.).<br />
Sasse/<strong>Bundeswehr</strong><br />
schaft zugegen, unter anderem<br />
der Oberbürgermeister der Stadt<br />
Oldenburg, Gerd Schwandner,<br />
und die Abteilungsleiter<strong>in</strong> Infrastruktur,<br />
Umweltschutz und<br />
Dienstleistungen (IUD) im Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />
(BMVg),<br />
M<strong>in</strong>isterialdirektor<strong>in</strong> Alice<br />
Greyer-Wien<strong>in</strong>ger.<br />
Kossendey betonte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Rede die Bedeutung von Verpflegung<br />
und bewirtschafteter<br />
Betreuung <strong>in</strong>sgesamt und<br />
wies darauf h<strong>in</strong>, dass die Aufgaben<br />
des Verpflegungswesens<br />
nunmehr gebündelt würden. So<br />
seien <strong>in</strong> der Vergangenheit unterhalb<br />
des BMVg alle<strong>in</strong> 23 Stellen<br />
mit Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />
und bewirtschafteter Betreuung<br />
beschäftigt gewesen, „zukünftig<br />
haben wir nun Kompetenzen und<br />
Verantwortung auf zwei Stellen<br />
konzentriert: Auf das Bundesamt<br />
für Infrastruktur, Umweltschutz<br />
und Dienstleistungen der<br />
<strong>Bundeswehr</strong> und auf das Verpflegungsamt<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>.“<br />
Dieses Bündeln von Maßnahmen<br />
mache Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />
und bewirtschaftete Betreuung<br />
nachhaltig fit für die Herausforderungen<br />
der kommenden Jahre,<br />
so der Staatssekretär. (eb)
4 aktuell politik / H<strong>in</strong>tergrund 11. März 2013<br />
Urteil aufgehoben<br />
den Haag. Der ehemalige jugoslawische<br />
Generalstabschef<br />
Momcilo Perisic ist frei. In der<br />
Berufungsverhandlung hob das<br />
UN-Kriegsverbrechertribunal<br />
am Donnerstag vorvergangener<br />
Woche e<strong>in</strong> Urteil von 2011 aus<br />
Mangel an Beweisen auf. Damals<br />
war Perisic wegen Kriegsverbrechen<br />
und Verbrechen gegen die<br />
Menschlichkeit zu 27 Jahren Haft<br />
verurteilt worden. Konkret war<br />
ihm vorgeworfen worden, im<br />
Kroatien-Krieg von 1991 bis 1995<br />
und im Bosnien-Krieg von 1992<br />
bis 1995 die Truppen der kroatischen<br />
und bosnischen Serben<br />
mit Soldaten, Waffen und logistischer<br />
Hilfe unterstützt zu haben.<br />
Perisic war zwischen 1993 und<br />
1998 Generalstabschef der jugoslawischen<br />
Armee. Er hatte sich<br />
2005 der Justiz gestellt und war<br />
seither <strong>in</strong> Haft. (bt/ju)<br />
Briten forcieren Abzug<br />
london. Die britische Armee<br />
forciert den Abzug ihrer Truppen<br />
aus Deutschland. Bis Ende<br />
2015 sollen rund 11 000 Soldaten<br />
wieder <strong>in</strong> die Heimat zurückkehren.<br />
Das wären gut zwei Drittel<br />
der verbliebenen 16 000 Mann.<br />
Bis Ende 2019 werde der letzte<br />
britische Soldat Deutschland verlassen<br />
haben, hieß es seitens der<br />
Regierung. Die Rückverlegung<br />
der zivilen Mitarbeiter soll 2020<br />
abgeschlossen se<strong>in</strong>. „Das ist die<br />
logische Folge aus dem Ende des<br />
Kalten Krieges“, sagte Verteidigungsm<strong>in</strong>ister<br />
Philip Hammond.<br />
Langfristig will das Königreich<br />
mit dem Abzug jährlich bis zu<br />
240 Millionen Pfund e<strong>in</strong>sparen.<br />
Vorerst kalkuliert das Verteidigungsm<strong>in</strong>isterium<br />
aber mit Kosten<br />
von rund 1,8 Milliarden Pfund<br />
– vor allem für den Neubau von<br />
Soldatenunterkünften. (dm)<br />
E<strong>in</strong>satz verlängert<br />
new York. Der UN-Sicherheitsrat<br />
hat den Militäre<strong>in</strong>satz<br />
<strong>in</strong> Somalia um e<strong>in</strong> weiteres Jahr<br />
verlängert. Die mehr als 17 000<br />
militärischen und zivilen Mitarbeiter<br />
der „Amisom“-Mission sollen<br />
bis m<strong>in</strong>destens Februar 2014<br />
<strong>in</strong> dem ostafrikanischen Land<br />
bleiben. Das beschloss das Gremium<br />
am vergangenen Mittwoch<br />
<strong>in</strong> New York e<strong>in</strong>stimmig. Mit<br />
„allen notwendigen Mitteln“ sollen<br />
sie der Regierung <strong>in</strong> Mogadischu<br />
helfen, Bedrohungen durch<br />
islamistische Milizen und andere<br />
bewaffnete Gruppen abzuwehren.<br />
Auch e<strong>in</strong> Waffenembargo<br />
werde für m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> weiteres<br />
Jahr <strong>in</strong> Kraft bleiben. Davon<br />
ist die militärische Ausrüstung<br />
zu Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gszwecken für Somalias<br />
Sicherheitskräfte allerd<strong>in</strong>gs<br />
ausgenommen. (cah/tn)<br />
Das Morden geht weiter<br />
In Syrien ist e<strong>in</strong>e Verhandlungslösung weiterh<strong>in</strong> nicht <strong>in</strong> Sicht – Chaos <strong>in</strong> fast allen Landesteilen.<br />
von Markus Tiedke<br />
Berl<strong>in</strong>. Die Bilder er<strong>in</strong>nern an<br />
das Ende der Herrschaft des irakischen<br />
Diktators Saddam Husse<strong>in</strong><br />
vor fast genau zehn Jahren. E<strong>in</strong>er<br />
überlebensgroßen Statue wird e<strong>in</strong><br />
Kabel um den Hals geworfen,<br />
dann fällt sie unter dem Jubel der<br />
Massen. Stürzte <strong>in</strong> Bagdad 2003<br />
das Bildnis Husse<strong>in</strong>s, so fiel <strong>in</strong><br />
der syrischen Prov<strong>in</strong>zhauptstadt<br />
Al-Rakka Anfang vergangener<br />
Woche e<strong>in</strong> Standbild von Hafis<br />
Al-Assad, dem Vater von Präsident<br />
Baschar Al-Assad. E<strong>in</strong> Symbol<br />
ist das gewiss, aber markiert es<br />
schon den Anfang vom Ende?<br />
Die E<strong>in</strong>nahme der mit tausenden<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gen überfüllten<br />
200 000-E<strong>in</strong>wohner-Stadt<br />
wurde von e<strong>in</strong>igen Beobachtern<br />
bereits als wichtiger Sieg der Aufständischen<br />
gewürdigt. Es wäre<br />
aber wohl verfrüht, vom Ende<br />
der Assad-Herrschaft zu sprechen.<br />
Auch, dass <strong>in</strong> Al-Rakka<br />
der Prov<strong>in</strong>zgouverneur und der<br />
Generalsekretär der Bath-Partei<br />
den Rebellen <strong>in</strong> die Hände fielen,<br />
ändert daran nichts.<br />
Unstreitig geraten die Regierungstruppen<br />
<strong>in</strong> be<strong>in</strong>ahe allen<br />
Regionen Syriens immer stärker<br />
unter Druck. E<strong>in</strong> Bombenanschlag<br />
mit 60 Toten <strong>in</strong> Damaskus,<br />
schwere Gefechte <strong>in</strong> Aleppo,<br />
e<strong>in</strong> Großangriff der Rebellen auf<br />
e<strong>in</strong>en Militärflugplatz <strong>in</strong> derselben<br />
Region. Das s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige<br />
der Meldungen, die <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Tagen aus den Tickern der<br />
Nachrichtenagenturen liefen.<br />
LEVAN-<br />
TINISCHIES<br />
MEER<br />
Latakia<br />
Tartus<br />
Adana<br />
LIBANON<br />
Idlib<br />
Hama<br />
Homs<br />
Damaskus<br />
Aleppo<br />
ISRAEL Dar‘a as-Suwaida<br />
Kahramanmaras<br />
Gaziantep<br />
JORDANIEN<br />
TÜRKEI<br />
ar-Raqqa<br />
Dair az-Zur<br />
al-Hasaka<br />
IRAK<br />
Gefechte<br />
Grenzübergänge<br />
Golanhöhen<br />
Deutsches<br />
E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />
US<br />
E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />
Niederländisches<br />
E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />
landkarte der gewalt: kämpfe <strong>in</strong> fast allen größeren Stadten.<br />
Doch ob Opferzahlen, behauptete<br />
Geländegew<strong>in</strong>ne oder Kriegsverbrechen,<br />
fast immer f<strong>in</strong>det sich<br />
der Zusatz, die Informationen<br />
könnten nicht von unabhängiger<br />
Seite geprüft werden. Die Rebellen<br />
lassen zwar im Gegensatz zur<br />
Regierung westliche Journalisten<br />
<strong>in</strong>s Land. Aber auch sie legen<br />
Wert auf selektive Berichterstattung.<br />
Augenzeugenberichte von<br />
Journalisten und unverstellte<br />
Fotos sickern nur tröpfchenweise<br />
aus dem Land. Aus diesen spricht<br />
dann e<strong>in</strong>e Erkenntnis: Es herrscht<br />
Chaos.<br />
Diese unklare Lage verunsichert<br />
auch die Weltöffentlichkeit.<br />
Nicht von ungefähr gilt die<br />
Frage der Waffenlieferungen<br />
an die Rebellen im Westen als<br />
hochgradig kontrovers. Die EU<br />
beschloss zwar vor e<strong>in</strong>er Woche,<br />
Militärausbilder zu entsenden,<br />
will aber ke<strong>in</strong>e Waffen liefern.<br />
Die Vere<strong>in</strong>igten Staaten kündigten<br />
vorvergangene Woche <strong>in</strong><br />
Rom an, 60 Millionen Dollar für<br />
„nicht tödliche“ Hilfe zur Verfügung<br />
zu stellen. Deutschland will<br />
fünf Millionen Euro für humanitäre<br />
Zwecke geben. Alle<strong>in</strong> Großbritannien<br />
mochte vergangene<br />
Woche Waffenlieferungen an die<br />
Rebellen nicht ausschließen.<br />
Die Furcht ist groß, dass e<strong>in</strong>mal<br />
gelieferte Waffen später <strong>in</strong> die falschen<br />
Hände gelangen könnten.<br />
Der Grund ist simpel: Die syrische<br />
Opposition ist sehr heterogen.<br />
Neben politisch gemäßigten,<br />
pro-westlichen E<strong>in</strong>heiten gibt es<br />
unter den Rebellen e<strong>in</strong>e ganze<br />
Reihe von islamistischen Gruppierungen,<br />
die sich ke<strong>in</strong>eswegs<br />
zu westlichen Werten bekennen.<br />
Außerdem sickern seit langem<br />
Dschihadisten aus aller Welt nach<br />
Syrien e<strong>in</strong>, um das säkulare System<br />
Assads zu stürzen. Wenn es<br />
dazu e<strong>in</strong>es Beweises bedurfte,<br />
haben ihn die Rebellen mit der<br />
Blumenrath/<strong>Bundeswehr</strong><br />
Verschleppung von 21 UN-Soldaten<br />
auf den Golanhöhen erbracht.<br />
Dass es zwischen den Parteien<br />
der Aufständischen zu Konflikten<br />
kommen könnte, gilt als wahrsche<strong>in</strong>lich.<br />
Und weil die Arsenale<br />
der syrischen Armee neben<br />
konventionellen Waffen auch<br />
chemische Kampfstoffe bergen,<br />
könnten die Risiken nach e<strong>in</strong>er<br />
Implosion des Systems Assad<br />
unkalkulierbar werden. Ebenfalls<br />
problematisch: Der Syrische Nationalrat<br />
mit Sitz <strong>in</strong> Istanbul taugt nur<br />
bed<strong>in</strong>gt als Klammer zwischen den<br />
Rebellengruppen. Se<strong>in</strong>e Mitglieder<br />
sehen sich oft dem Vorwurf ausgesetzt,<br />
den Konflikt im sicheren<br />
Exil abzuwarten.<br />
Inoffiziell erhalten beide Lager<br />
weiter militärische Unterstützung.<br />
Assad kann auf e<strong>in</strong>e gewisse politische<br />
Rückendeckung aus Russland<br />
zählen. Der Iran hilft dem<br />
Regime mit Waffenlieferungen<br />
und offenbar auch Milizionären.<br />
Die Rebellen bekommen f<strong>in</strong>anzielle<br />
Unterstützung aus den Golfstaaten<br />
und mittlerweile wohl<br />
auch aus der Türkei.<br />
E<strong>in</strong>e Lösung des Konflikts auf<br />
dem Verhandlungswege ist derzeit<br />
wenig wahrsche<strong>in</strong>lich. Zwar<br />
haben beide Seiten ihre Verhandlungsbereitschaft<br />
beteuert, tatsächlich<br />
aber Vorbed<strong>in</strong>gungen<br />
gestellt, die für den jeweils anderen<br />
unannehmbar s<strong>in</strong>d. Die UN<br />
s<strong>in</strong>d durch die Vetos Ch<strong>in</strong>as und<br />
Russlands im UN-Sicherheitsrat<br />
paralysiert. Beobachter schätzten<br />
die Zahl der Toten zuletzt auf<br />
etwa 70 000, Tendenz steigend.<br />
Kriegsgefahr am 38. Breitengrad<br />
Nordkorea kündigt Waffenstillstandsabkommen von 1953 auf – UN erlassen neue Resolution.<br />
e<strong>in</strong>stimmig veranschiedet: der un-Sicherheitsrat verschärfte die Sanktionen gegen nordkorea.<br />
pjöngjang/Seoul. Auf der koreanischen<br />
Halb<strong>in</strong>sel hat sich der<br />
Ton zwischen Nord und Süd <strong>in</strong><br />
der vergangenen Woche dramatisch<br />
verschärft. Die nordkoreanische<br />
Führung kündigte am<br />
Donnerstag den seit 1953 bestehenden<br />
Waffenstillstand sowie<br />
diverse Abrüstungsverträge auf.<br />
Äußerer Anlass waren der Erlass<br />
neuer UN-Sanktionen und das<br />
amerikanisch-südkoreanische<br />
Großmanöver „Foal Eagle“ mit<br />
mehr als 200 000 Soldaten.<br />
Der Norden unterstellt, dass<br />
die Übung der Vorbereitung e<strong>in</strong>er<br />
Invasion diene, Südkoreas Antwort<br />
fiel deutlich aus. Se<strong>in</strong> Land<br />
werde bei Provokationen nicht<br />
nur deren unmittelbare Quelle,<br />
sondern auch die nordkoreanische<br />
Führung strikt bestrafen,<br />
erklärte e<strong>in</strong> hochrangiger Armeeoffizier<br />
<strong>in</strong> Seoul am Mittwoch<br />
voriger Woche. Nach E<strong>in</strong>schätzung<br />
des Südens bereitet Nordkorea<br />
selber e<strong>in</strong> massives landesweites<br />
Militärmanöver vor.<br />
Seoul befürchtet, dass es dabei<br />
auch zu Provokationen gegen<br />
Südkorea kommen könnte.<br />
Trotz der Kriegsdrohungen aus<br />
Pjöngjang hat der UN-Sicherheitsrat<br />
scharfe Sanktionen gegen<br />
Nordkorea beschlossen. Die Verabschiedung<br />
am vergangenen<br />
Donnerstag war e<strong>in</strong>stimmig, weil<br />
selbst Ch<strong>in</strong>a als Pjöngjangs engster<br />
Verbündeter etwas von se<strong>in</strong>em<br />
Partner abrückte. Das kommunistische<br />
Regime drohte unterdessen<br />
den USA mit e<strong>in</strong>em Atomschlag.<br />
„Weil die USA e<strong>in</strong>en Atomkrieg<br />
entfachen wollen, werden wir<br />
unser Recht auf e<strong>in</strong>en nuklearen<br />
Präventivschlag gegen das Hauptquartier<br />
der Aggressoren wahrnehmen“,<br />
zitierten Staatsmedien<br />
e<strong>in</strong>en Sprecher des Außenm<strong>in</strong>isteriums.<br />
E<strong>in</strong> konkreteres Ziel<br />
wurde nicht genannt. Nordkoreas<br />
Armeeführung hatte bereits<br />
zwei Tage zuvor den USA offen<br />
mit „atomaren Präzisionsschlägen“<br />
gedroht.<br />
Die jüngste Resolution verstärkt<br />
die bestehenden Strafmaßnahmen<br />
durch Reiseverbote und<br />
Kontensperrungen. Zudem richtet<br />
sich die Resolution gezielt gegen<br />
Diplomaten des Regimes. Ferner<br />
dürfen viele Luxusgüter nicht<br />
mehr nach Nordkorea exportiert<br />
werden dürfen. (dg/me)<br />
McDermid/Reuters
11. März 2013 e<strong>in</strong>satz aktuell 5<br />
Von Ben<strong>in</strong> nach Mali<br />
Soldaten vom Lufttransportstützpunkt Dakar unterstützen die AFISMA-Mission.<br />
Cotonou. An der Südspitze<br />
von Ben<strong>in</strong>, noch vor Sonnenaufgang.<br />
Die Crew der „Transall“<br />
aus dem bayerischen Penz<strong>in</strong>g<br />
beg<strong>in</strong>nt bereits früh am Morgen,<br />
den Flug nach Bamako vorzubereiten.<br />
Ungefähr 1600 Kilometer<br />
gilt es zu überw<strong>in</strong>den.<br />
Bereits am Vorabend wurde die<br />
Masch<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>em Spähwagen<br />
der Streitkräfte Ben<strong>in</strong>s beladen.<br />
Jetzt kommen noch Ausrüstungsgegenstände<br />
und Munition<br />
für die Soldaten des westafrikanischen<br />
Staates <strong>in</strong> Mali dazu. Die<br />
Ladungsmeister überprüfen nochmals<br />
genau das bereits verstaute<br />
Fahrzeug und unterstützen das<br />
restliche Beladen. Parallel checken<br />
die Luftfahrzeugtechniker<br />
das Flugzeug.<br />
An diesem Vormittag werden<br />
es sieben Tonnen Material se<strong>in</strong>,<br />
die nach Mali geflogen werden.<br />
Noch bevor es brütend heiß ist<br />
soll alles verstaut werden. Die<br />
Zusammenarbeit mit den ben<strong>in</strong>ischen<br />
Soldaten funktioniert reibungslos.<br />
Und sobald die letzten<br />
Startvorbereitungen abgeschlossen<br />
s<strong>in</strong>d und die Abwehranlage<br />
der „Transall“ gegen möglichen<br />
Beschuss e<strong>in</strong>geschaltet wurde,<br />
rollt das Transportflugzeug zur<br />
Startbahn.<br />
Während des Fluges ist die<br />
Crew, bestehend aus zwei Piloten,<br />
e<strong>in</strong>em taktischen Systemoffizier,<br />
e<strong>in</strong>em Bordtechniker und zwei<br />
Ladungsmeistern durchgehend<br />
beschäftigt. Im Cockpit herrscht<br />
höchste Konzentration. Permanent<br />
werden die Instrumente kontrolliert<br />
und der Luftraum überwacht,<br />
nichts bleibt unbeobachtet.<br />
Jeder weiß, was zu tun ist.<br />
Die Ladungsmeister behalten die<br />
Sicherung der Fracht fortlaufend<br />
im Auge, damit die Masch<strong>in</strong>e<br />
nicht aus der Balance gerät – ihre<br />
Berechnungen zu Schwerpunkt<br />
und Verteilung der Beladung<br />
s<strong>in</strong>d maßgeblich. Auch der heutige<br />
Flug verläuft ohne Probleme,<br />
die Piloten landen das Flugzeug<br />
sicher <strong>in</strong> Bamako und parken es<br />
an der bereits bekannten Entladestelle,<br />
nur wenige Meter von<br />
der Landebahn entfernt.<br />
Für den E<strong>in</strong>satz...<br />
Unter glühender sonne: soldaten aus Mali und Ben<strong>in</strong> unterstützen beim entladen der „transall“.<br />
BAAINBw<br />
Kaum hat sich die Heckklappe<br />
geöffnet kommen auch schon Soldaten<br />
aus Mali und Ben<strong>in</strong> aus<br />
dem Schatten <strong>in</strong> die brennende<br />
Mittagssonne und beg<strong>in</strong>nen mit<br />
dem Entladen. E<strong>in</strong> Kampfhubschrauber<br />
der malischen Armee<br />
sichert die Umgebung des Flughafens<br />
aus der Luft. Er vermittelt<br />
e<strong>in</strong> beruhigendes Gefühl, ist<br />
aber auch sichtbarer Beweis, dass<br />
der Lufttransport nach Mali ke<strong>in</strong><br />
„Alltagsgeschäft“ ist.<br />
Das Entladen <strong>in</strong>teressiert die<br />
Crew im Cockpit nur am Rande,<br />
denn sie bereitet sich schon jetzt<br />
auf den Rückflug vor. E<strong>in</strong>gehende<br />
Daten werden kontrolliert, W<strong>in</strong>d<br />
und Wetterlage überprüft. Derweil<br />
kämpfen h<strong>in</strong>ten die Ladungsmeister<br />
und die Soldaten mit der Mittagshitze.<br />
Die Munitions-kisten<br />
und der Spähwagen aus Ben<strong>in</strong><br />
werden entladen. Letzterer wird<br />
umgehend vorbereitet, da das<br />
Fahrzeug dr<strong>in</strong>gend benötigt wird.<br />
„Die <strong>in</strong>ternationale Zusammenarbeit<br />
funktioniert hervorragend“,<br />
betont Oberstleutnant<br />
Coulibaly, Kommandeur <strong>in</strong> den<br />
malischen Streitkräften und mitverantwortlich<br />
für die Koord<strong>in</strong>ation<br />
der ECOWAS-Truppen.<br />
Auch sei man dem Ziel der Stabilisierung<br />
Malis geme<strong>in</strong>sam näher<br />
gekommen, so der malische Offizier<br />
weiter. Und wie zum Beweis<br />
brauchen alle geme<strong>in</strong>sam heute<br />
nur 30 M<strong>in</strong>uten für das Entladen<br />
und Betanken der „Transall“.<br />
Kurz darauf starten die Triebwerke<br />
des deutschen Transportflugzeugs<br />
erneut. Doch so schnell<br />
wie <strong>in</strong> Cotonou kann die „Transall“<br />
jetzt nicht starten. Denn es<br />
herrscht viel Verkehr auf dem<br />
Flughafen von Bamako. E<strong>in</strong>e<br />
dänische C-130 „Herkules“ landet<br />
gerade und br<strong>in</strong>gt ebenfalls<br />
e<strong>in</strong>satzwichtiges Material. Direkt<br />
vor der Startbahn muss die Penz<strong>in</strong>ger<br />
Masch<strong>in</strong>e erneut warten,<br />
da e<strong>in</strong> Rettungsflugzeug Vorrang<br />
bekommt. Dann ist es soweit, die<br />
Startfreigabe erfolgt. Zurück nach<br />
Ben<strong>in</strong> fliegt die „Transall“ wieder<br />
über die afrikanische Steppe, nur<br />
unterbrochen von kle<strong>in</strong>en Siedlungen<br />
und Dörfern. Die Stimmung<br />
an Bord ist gut und die<br />
Anspannung fällt merklich vom<br />
ganzen Team wieder ab.<br />
Gewürdigt wurde der E<strong>in</strong>satz<br />
der Luftwaffe erst vor wenigen<br />
Tagen vom deutschen Botschafter<br />
<strong>in</strong> Ben<strong>in</strong>, Hans Jörg<br />
Neumann. Er betonte, dass die<br />
Soldaten bisher durch ihre hohe<br />
Professionalität und ihr tadelloses<br />
Auftreten die <strong>Bundeswehr</strong><br />
vorbildlich repräsentiert hätten,<br />
„e<strong>in</strong>e stolze Leistung.“ E<strong>in</strong><br />
Besatzungsmitglied br<strong>in</strong>gt es am<br />
Ende des Tages auf den Punkt,<br />
<strong>in</strong> dem er anmerkt: „Jeder von<br />
uns gibt hier an se<strong>in</strong>em Platz<br />
das Beste, egal ob Techniker,<br />
Ladungsmeister oder Pilot. Nur<br />
so kann es funktionieren, und es<br />
ist schön zu sehen, wie dankbar<br />
unsere Hilfe angenommen<br />
wird.“<br />
Am vorvergangenen Wochenende<br />
ist e<strong>in</strong> „Airbus“ A310<br />
MRTT (Multi Role Transport<br />
Tanker) mit 25 Soldaten an Bord<br />
<strong>in</strong> der senegalesischen Hauptstadt<br />
Dakar e<strong>in</strong>getroffen. Dieses Flugzeug<br />
wird als „fliegende Tankstelle“<br />
e<strong>in</strong>gesetzt und soll französische<br />
Kampfflugzeuge <strong>in</strong> der<br />
Luft versorgen. Bereits kurz nach<br />
der Landung <strong>in</strong> Dakar führte die<br />
Besatzung direkt ihren ersten<br />
Betankungse<strong>in</strong>satz erfolgreich<br />
durch.<br />
(mge/eb)<br />
• wurde Ende vergangenen Jahres e<strong>in</strong> Vertrag über die Beschaffung<br />
von sieben Systemen „Fuchs“ Kampfmittelaufklärung und -identifizierung<br />
– KAI – (Foto) geschlossen. Im Vergleich zum „Route Clearance“-<br />
System, das auf Kampfmittel im Straßenbereich spezialisiert<br />
ist, bietet der „Fuchs“ KAI e<strong>in</strong>e Lösung für schlecht zugängliche<br />
Kampfmittel, <strong>in</strong>sbesondere beiderseits von Straßen, unter Brücken<br />
und <strong>in</strong> Gebäuden. Durch e<strong>in</strong>en leistungsstarken Manipulatorarm mit<br />
Metalldetektor und Werkzeugen – etwa zum Schneiden, Greifen und<br />
Graben – können Kampfmittel aus sicherer Entfernung entschärft<br />
werden. Das Trägerfahrzeug verfügt über das aktuelle Schutzniveau<br />
1A8. Das e<strong>in</strong>gesetzte Fachpersonal, das bisher zeit<strong>in</strong>tensiv und unter<br />
hoher Bedrohung handgeführtes Gerät e<strong>in</strong>setzte, kann se<strong>in</strong>e Aufgaben<br />
künftig erheblich geschützter erfüllen.<br />
(eb)<br />
PIZ Dakar<br />
Materialschleuse<br />
e<strong>in</strong>satzbereit<br />
Mazar-e sharif. Vor kurzem ist<br />
im Camp Marmal e<strong>in</strong>e Materialschleuse<br />
e<strong>in</strong>gerichtet worden,<br />
denn die Rücklieferungsprozesse<br />
nach Deutschland s<strong>in</strong>d angelaufen.<br />
In dieser Materialschleuse<br />
werden Fahrzeuge und Großgeräte<br />
überprüft und versandfertig<br />
gemacht – und mit dem Wegfall<br />
von Waffensystemen wird auch<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Anzahl an Munition<br />
im E<strong>in</strong>satzland nicht mehr<br />
benötigt. Diese hat das Logistikunterstützungsbataillon<br />
vor<br />
kurzem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Durchgang<br />
nach Deutschland zurückgeliefert.<br />
Für die Frauen und<br />
Männer e<strong>in</strong> Großauftrag, waren<br />
es <strong>in</strong>sgesamt doch etwa 75 Tonnen<br />
an Munition und diese mussten<br />
geprüft, zusammengestellt,<br />
gekennzeichnet, luftfrachtfertig<br />
verpackt und bei den zuständigen<br />
Stellen zum Lufttransport angemeldet<br />
werden. Zeit zum Ausruhen<br />
haben die Soldaten nicht,<br />
so steht die nächste Aufgabe im<br />
Rahmen der Rückführung für<br />
die Spezialisten vom Logistikbataillon<br />
172 aus Beelitz bereits<br />
an: Mit dem Rückführen der<br />
Panzerhaubitze 2000 geht auch<br />
e<strong>in</strong>e Vielzahl großkalibriger<br />
Artilleriemunition zurück <strong>in</strong> die<br />
Versorgungskette. (eb)<br />
Schutzauftrag<br />
übergeben<br />
Dschibuti. Das deutsche E<strong>in</strong>satzkont<strong>in</strong>gent<br />
„Atalanta“ am<br />
Horn von Afrika ist seit November<br />
vergangenen Jahres von e<strong>in</strong>em<br />
so genannten Autonomous Vessel<br />
Protection Detachment (AVPD)<br />
verstärkt worden. In dieser Woche<br />
übergibt es se<strong>in</strong>en Schutzauftrag<br />
an e<strong>in</strong> Team der f<strong>in</strong>nischen<br />
Streitkräfte. Das aus 15 Soldaten<br />
bestehende deutsche Schutzteam<br />
begleitete vier Monate lang das<br />
Handelsschiff „Carol<strong>in</strong>e Scan“,<br />
das Waren für das Welternährungsprogramm<br />
transportiert.<br />
Anders als Schutzteams, die von<br />
e<strong>in</strong>er Fregatte aus e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />
agieren AVPD relativ autark<br />
– neben Material und Ausrüstung<br />
stellen e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong> Rettungsassistent<br />
sowie Ersthelfer die<br />
erforderliche Sanitätsunterstützung<br />
sicher. Gestellt wurde das<br />
deutsche Schutzteam von den<br />
Mar<strong>in</strong>eschutzkräften aus Eckernförde.<br />
(eb)<br />
W<strong>in</strong>kler/PIZ Heer
6 aktuell bundeswehr aktuell 7<br />
Ohne Technik geht nichts: Jugendliche beim hochsprung.<br />
dsA bei der bundeswehr: e<strong>in</strong> soldat beim Kugelstoßen.<br />
sichtlich spaß beim sport: K<strong>in</strong>der beim Kurzstreckenlauf.<br />
weiterh<strong>in</strong> beim dsA nachzuweisen: die schwimmfähigkeit.<br />
<strong>Bundeswehr</strong><br />
DOSB/MeikeEngels(2)<br />
Wilke/IMZArchiv<br />
Gold heißt das Ziel<br />
DasDeutscheSportabzeichenbegehtse<strong>in</strong>100.Jubiläum–dochbeimDOSBruhtmansichnichtaufdenLorbeerenaus.NeueBed<strong>in</strong>gungenfestgelegt.<br />
von Karen Haak<br />
berl<strong>in</strong>.ZweiMillionenFrauen<br />
undMännerlegen<strong>in</strong>Deutschland<br />
jährlich das Deutsche<br />
Sportabzeichen(DSA)ab.E<strong>in</strong>er<br />
se<strong>in</strong>erprom<strong>in</strong>entestenAbsolventenwarbis<strong>in</strong>sstattliche<br />
Lebensaltervon85JahrenAlt-<br />
BundespräsidentRichardvon<br />
Weizsäcker.<br />
FürSoldatenistdasjährliche<br />
NachweisenderkörperlichenFitnessmittelsDSAPflicht.Und<br />
sobrichtmeistimletztenQuartale<strong>in</strong>esJahresimmerhektische<br />
Betriebsamkeitaus.S<strong>in</strong>dSoldatenallerDienstgradeimGleichschrittaufderSuchenachTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsterm<strong>in</strong>enundvorallemPrüfern.DenndasAblegendesDSA<br />
wirddokumentiertundistauch<br />
beurteilungsrelevant.Sowird<br />
JahrfürJahraufSportplätzenim<br />
ganzenLandgesprungen,gelaufen,geworfenundmanchesmehr.<br />
WerdieNormen<strong>in</strong>denfünfTeilbereichenerfüllt,erhältalsBelohnunge<strong>in</strong>ekle<strong>in</strong>eNadelundfür<br />
denDienstanzuge<strong>in</strong>eSpange.<br />
Ende1912fängtdieGeschichte<br />
desSportabzeichenszunächst<br />
mite<strong>in</strong>erfastunaussprechlichen<br />
Bezeichnungan:„Auszeichnung<br />
fürvielfältigeLeistungaufdem<br />
GebietderLeibesübungen“.Die<br />
HauptversammlungdesDeutschen<br />
Reichsausschusses für<br />
OlympischeSpielebeschließtdie<br />
Verleihungundformuliertdie<br />
Bed<strong>in</strong>gungenfürdieAuszeichnung.DenBegriffSportabzeichenvermeidendieSportfunktionäre.DenndieTurnervergebenbereitse<strong>in</strong>egleichlautende<br />
Auszeichnung.ImSeptember<br />
desFolgejahreswerden<strong>in</strong>Berl<strong>in</strong>anlässlichdesJugend-Spielfestesdieersten22Auszeichnungenvergeben.<br />
Wie<strong>in</strong>vielenBereichendes<br />
gesellschaftlichenLebensjener<br />
Zeits<strong>in</strong>dFrauenanfänglichnoch<br />
vonderTeilnahmeamSportabzeichen<br />
ausgeschlossen. Das<br />
ändertsich1921,nachdemmehr<br />
alse<strong>in</strong>JahrüberdieTeilnahme<br />
weiblicherAkteure<strong>in</strong>denVerbändendiskutiertwordenwar.<br />
GleichzeitigwirdderWettbewerb<br />
<strong>in</strong>„DeutschesTurn-undSportabzeichen“umbenannt.Inden<br />
Jahrendarauffolgtzunächstdas<br />
ReichsjugendabzeichenfürJungen,kurzdaraufdasfürMädchen.ImNationalsozialismus<br />
„überlebt“dasSportabzeichen,<br />
dennespasstgut<strong>in</strong>dasKonzept<br />
derGesunderhaltungderBevölkerung.1937wirddasnunmehr<br />
<strong>in</strong>„DeutschesReichssportabzeichen“umbenannteEmblem<br />
sogaralsEhrenzeichenstaatlich<br />
anerkanntunderhältOrdenscharakter.<br />
NachdemZweitenWeltkrieg<br />
beschließtdasPräsidiumdes<br />
neuformiertenDeutschenSportbundes(DSB)1951,e<strong>in</strong>bundese<strong>in</strong>heitlichesSportabzeichenfür<br />
Männer,FrauenundJugendlichee<strong>in</strong>zuführen.E<strong>in</strong>Jahr<br />
später treten die neu<br />
verabschiedetenBe-<br />
d<strong>in</strong>gungenfürdas<br />
Sportabzeichen<br />
<strong>in</strong>Kraft.<br />
Bereitse<strong>in</strong><br />
Jahr nach<br />
ihrer<br />
Gründung<br />
erhält<br />
d i e<br />
<strong>Bundeswehr</strong><br />
die<br />
Prüfberechtigung<strong>in</strong>eigenerVerantwortung.Gleichzeitig<br />
wirdesvonjedem<br />
Offizieranwärter als<br />
Aufnahmebed<strong>in</strong>gungverlangt.UnddieserNachweisist<br />
bisheutesogebliebenundauchauf<br />
dieZeitsoldatenderUnteroffizierlaufbahnerweitertworden.<br />
IndenfolgendenJahrenerfährt<br />
dasbewährteAbzeichenmehrere<br />
Regeländerungen, auch<br />
kommenneueSportartenh<strong>in</strong>zu.<br />
2006fusioniertderDSBmit<br />
demNationalenOlympischen<br />
KomiteezumDeutschenOlympischen<br />
Sportbund (DOSB),<br />
damiterhältauchdasMetall-<br />
abzeichense<strong>in</strong>eheutigeForm.<br />
IndiesemJahrnunfeiertdas<br />
DeutscheSportabzeichense<strong>in</strong>en<br />
100.<br />
Geburtstag.„Damitist<br />
dasDSAe<strong>in</strong>ehrwürdiges<br />
Abzeichen, aber es ist<br />
auchetwas<strong>in</strong>dieJahregekommen“,erklärtBerndLaugsch,<br />
Leiter des Ressorts BreitensportbeimDOSB.DieExperten<br />
des Verbandes kritisie-<br />
rene<strong>in</strong>erseits,dassdasLeistungsabzeichense<strong>in</strong>ekonkreteKontur<br />
verlorenhätte.ZuvieleTrend-<br />
DOSB<br />
sport-<br />
arten<br />
seien <strong>in</strong> den<br />
Leistungskatalogaufgenommenworden.Somanche<br />
derjungenDiszipl<strong>in</strong>enkonnte<br />
nicht mehr zweifelsfrei den<br />
Grundfähigkeitenzugeordnet<br />
werden.Andererseitsseien<strong>in</strong><br />
manchenmodernenSportarten<br />
dieAnforderungenzuniedrig<br />
gewesenund<strong>in</strong>anderenwiederumzuhoch.<br />
Mit e<strong>in</strong>er grundlegenden<br />
ReformsolldasDeutscheSportabzeichenzukunftsorientierter<br />
undattraktiverwerden.Deshalb<br />
gibtesseitdem1.Januardieses<br />
JahresauchdreiLeistungsstufen:<br />
Bronze, Silber<br />
undGold.„DieAnforderungen,<br />
um das<br />
bronzeneDSAzu<br />
bestehen, s<strong>in</strong>d<br />
vergleichsweiseniedrig<br />
gewählt“,<br />
erklärt<br />
Laugsch.<br />
Damitsollen<br />
auch<br />
Sportmuffel<br />
zum Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
motiviert werden.DieStufenSilberundGolds<strong>in</strong>dals<br />
weitereLeistungsanreize<br />
gedacht.DenndieAnforderungenfürGoldhabenes<strong>in</strong><br />
sich.SomusszumBeispiele<strong>in</strong><br />
29-jährigerManne<strong>in</strong>eKugel<br />
von7,26Kilogrammm<strong>in</strong>destens<br />
8,75Meterweitstoßenodere<strong>in</strong>e<br />
gleichaltrigeFrauausdemStand<br />
1,95Meterweitspr<strong>in</strong>gen.Was<br />
sichnichtverändert,s<strong>in</strong>dForm<br />
undFarbederAbzeichen.<br />
Bisherwurde<strong>in</strong>fünfTeilbereichengeprüft:Schwimmen,<br />
Sprungkraft, Schnelligkeit,<br />
SchnellkraftundAusdauer.In<br />
ZukunftwirdesmitAusdauer,<br />
Kraft,SchnelligkeitundKoor-<br />
d<strong>in</strong>ationnurnochvierGrup-<br />
pengeben.Dennochmussjeder<br />
DSA-Anwärterbeweisen,dass<br />
erschwimmenkann.Dazugibt<br />
esverschiedeneMöglichkeiten,<br />
unteranderem200Meterunter<br />
elfM<strong>in</strong>utenSchwimmenoderdas<br />
DeutscheSchwimmabzeichen<strong>in</strong><br />
Bronzevorweisen.<br />
IndenvierKategoriengibtes<br />
abdiesemJahrnurnochvierbis<br />
fünfDiszipl<strong>in</strong>enzurAuswahl.<br />
ImBereichderKrafts<strong>in</strong>ddies<br />
zumBeispielMediz<strong>in</strong>ballwurf,<br />
Kugelstoßen,Ste<strong>in</strong>stoß,StandweitsprungundGeräteturnen.<br />
InsgesamtwurdedieBedeutung<br />
desTurnensdeutlichgestärkt.<br />
Komplettweggefallens<strong>in</strong>dh<strong>in</strong>gegenRudern,Kegeln,Eislaufen,Gewichtheben,Kanufahren<br />
undBankdrücken.<br />
Wichtigs<strong>in</strong>ddieneuenRegeln<br />
nichtnurfüralleSoldaten,die<br />
jährlichdasDSAablegenmüssen,<br />
sondernauchfüralle<strong>Bundeswehr</strong>-Prüfer,diedasLeistungsabzeichenabnehmen.„Fürdie<br />
Prüferwirdes<strong>in</strong>sgesamtschwieriger“,schätztHeikoBahnmüller,LeitenderSportausbilderan<br />
derOffizierschulederLuftwaffe<br />
<strong>in</strong>Fürstenfeldbruck.Erundse<strong>in</strong>e<br />
Kollegens<strong>in</strong>dzuständigfürdie<br />
AusbildungderOffizieranwärter<br />
zuÜbungsleiternundebenauch<br />
zuDSA-Prüfern.<br />
IndielaufendeAusbildung<br />
wirddasneueDSA-Konzept<br />
bereits <strong>in</strong>tegriert, aber wer<br />
den Sche<strong>in</strong> schon hat, muss<br />
sichselbst<strong>in</strong>formieren.Dafür<br />
stelltderDeutscheOlympische<br />
Sportbundaufse<strong>in</strong>erHomepagee<strong>in</strong>enPrüfungswegweiser<br />
bereit.DieserLeitfadenerklärt<br />
allePrüfungsbestimmungenund<br />
beschreibtjedee<strong>in</strong>zelneDiszipl<strong>in</strong>.Fürdiezahlreichen,teils<br />
komplexenTurnübungensoll<br />
eslautDOSBdemnächstauch<br />
Bildergeben.Fraglichistallerd<strong>in</strong>gs,<br />
ob diese Maßnahmen<br />
denSportlernundPrüfernausreichen,umdieÜbungenkorrektumsetzenzukönnen.Denn<br />
geradedasTurnen,dasderDeutscheOlympischeSportbundaufgewertethat,gehörtnachBeob-<br />
achtungen von Bahnmüller<br />
nichtzudenParadediszipl<strong>in</strong>en<br />
derSoldaten.„DasProblemist,<br />
dassdasklassischeTurnen<strong>in</strong>den<br />
Schulenkaumnochunterrichtet<br />
wird“,erklärtderpassionierte<br />
Langstreckenläufer.Sobietet<br />
dasreformierteDSAsowohl<br />
fürPrüferalsauchfürSportlerneueHerausforderungen–<br />
undistdamitAnreiz,fürdas<br />
DeutscheSportabzeichendie<br />
e<strong>in</strong>eoderanderezusätzliche<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heite<strong>in</strong>zulegen.<br />
Mehrunterwww.dosb.de.<br />
Nachgefragt<br />
DasDeutscheSportabzeichen(DSA)<br />
feiertdiesesJahr100.Geburtstag.Im<br />
InterviewmitaktuellsprichtWalter<br />
Schneeloch(Foto),zuständigerDOSB-<br />
VizepräsidentfürBreitensportund<br />
SportentwicklungüberdieNeuerungen<br />
diesessportlichenLeistungsnachweises.<br />
Wie wird das Sportabzeichen von den Menschen angenommen,<br />
und wer legt es ab?<br />
E<strong>in</strong>SportabzeichenistetwasfürJungundAlt.Besondersgut<br />
angenommenwirdesaberimK<strong>in</strong>der-undJugendbereich.Aufgute<br />
ResonanzstößtauchdasSportabzeichenfürMenschenmitBeh<strong>in</strong>derung,dasimJahr2011etwa7000Malverliehenwordenist–mit<br />
Übungen,dieaufdiejeweiligeArtderBeh<strong>in</strong>derungabgestimmts<strong>in</strong>d.<br />
Was waren die Gründe für die Reform des DSA?<br />
IndenvergangenenbeidenJahrzehntenhatese<strong>in</strong>eVielzahlvon<br />
Anpassungengegeben,diedasSportabzeichenalsLeistungsabzeichenverwässerthaben.E<strong>in</strong>ekritischeBestandsaufnahmemit<br />
unserenMitgliedsorganisationenhatergeben,dassderSportorden<br />
grundlegendzuüberarbeitenist.WirwolltendasSportabzeichen<br />
fürneueZielgruppenattraktivundsomitzukunftsfähigmachen.<br />
Ichdenke,dasistunsgutgelungen.<br />
Im neuen Leistungskatalog wurde die Anzahl der Diszipl<strong>in</strong>en<br />
reduziert. Was waren die Gründe dafür?<br />
DerLeistungskataloghatte<strong>in</strong>denvergangenenJahrendurchzahlreicheÄnderungenunddieAufnahmeneuerSportartenerheblich<br />
anklarerStruktur,Systematikund<strong>in</strong>nererLogikverloren.E<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>heitlicheLeistungsanforderungüberalleGruppenundE<strong>in</strong>zeldiszipl<strong>in</strong>enh<strong>in</strong>wegwarnichtmehrgegeben–teilweisewaren<br />
E<strong>in</strong>zelanforderungenzuniedrig,anderewiederumzuhochangesetzt.InengerAbstimmungmitdenSportverbändenwurdeder<br />
LeistungskatalognunmitUnterstützungderFakultätfürSport-und<br />
GesundheitswissenschaftderTechnischenUniversitätMünchen<br />
grundlegendgestrafftundandenviermotorischenGrundfähigkeiten<br />
Ausdauer,Kraft,SchnelligkeitundKoord<strong>in</strong>ationaufvierentsprechendeDiszipl<strong>in</strong>gruppenreduziert.DasStreichene<strong>in</strong>zelnerDiszipl<strong>in</strong>enoderSportartenwirdübersportartspezifischeLeistungsabzeichenkompensiert.<br />
Warum wurden die Altersabstufungen im Erwachsenbereich<br />
auf fünf Jahre angepasst?<br />
UmimErwachsenenbereichüberalleLebensphasenh<strong>in</strong>wege<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>heitlichesAnforderungsprofilzugewährleisten,wurdendie<br />
beidengroßenAltersklassen20bis29Jahreund30bis39Jahre<br />
demFünf-Jahres-Zyklusangepasst.Aussportwissenschaftlicher<br />
SichtwarendiebeidenKlassenüberjee<strong>in</strong>eDekadeh<strong>in</strong>wegnicht<br />
begründbar.Weiterh<strong>in</strong>wurdenAltersklassenimoberenBereich<br />
ergänzt,wasaufGrunde<strong>in</strong>erimmerälterwerdendenGesellschaft<br />
e<strong>in</strong>elogischeKonsequenzist.<br />
Künftig wird <strong>in</strong> Bronze, Silber und Gold-Leistungen unterschieden.<br />
Führt dies nicht dazu, dass der Kandidat weniger Leistungen<br />
erbr<strong>in</strong>gen muss, welche Vorteile hat dieses Klassifizieren?<br />
VonderDreistufigkeitBronze,SilberundGolderwartenwiruns<br />
e<strong>in</strong>enenormenMotivationsschub.DasSystemfußtaufdenErfahrungendesBayerischenSport-Leistungsabzeichen.Wirverb<strong>in</strong>den<br />
mitdenabgestuftenLeistungsanforderungenauche<strong>in</strong>enAnreiz<br />
zugezielterVorbereitungaufdiePrüfungen,wasdenVere<strong>in</strong>endie<br />
Möglichkeiteröffnet,sichüberhochwertigeTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsangebotedas<br />
DSAalsInstrumentzumGew<strong>in</strong>nenvonMitgliedernzunutzezu<br />
machen.MitdendreiStufenhabenE<strong>in</strong>steigergrößereErfolgschancen.WirwollenauchZielgruppenansprechen,fürdiedas„alte“<br />
Sportabzeichenke<strong>in</strong>ewirklicheHerausforderungdarstellte. (tsh)<br />
100 Jahre DSA mit fast e<strong>in</strong>er Million<br />
erfolgreichen Teilnehmern jährlich.<br />
Wie fällt Ihr Fazit dieser Erfolgsge-<br />
schichte aus?<br />
DasDeutscheSportabzeichenwurdeseit1913mehrals33MillionenMalverliehen.DamitistdasDSAdaserfolgreichsteAuszeichnungssystemaußerhalbdesWettkampfsportsundbisheute<br />
derobjektiveNachweisüberdurchschnittlicherkörperlicherFitness.DankenmöchteandieserStelleden60000ehrenamtlichen<br />
Prüfern<strong>in</strong>denmehrals6500Sportabzeichen-Treffs.<br />
picturealliance/JochenGünther
8 aktuell bundeswehr 11. März 2013<br />
Heimathafen verlassen<br />
wilhelmshaven. Der E<strong>in</strong>satzgruppenversorger<br />
„Frankfurt am<br />
Ma<strong>in</strong>“ ist vor Kurzem mit Kurs<br />
auf Lissabon aus Wilhelmshaven<br />
ausgelaufen. Unter Führung von<br />
Fregattenkapitän Oliver W<strong>in</strong>kle<br />
wird er die Aufgaben als Flaggschiff<br />
für den E<strong>in</strong>satz- und Ausbildungsverband<br />
(EAV) der Mar<strong>in</strong>e<br />
übernehmen. Zusätzlich nimmt die<br />
Besatzung <strong>in</strong> Lissabon die Offizieranwärter<br />
der Crew VII/12 auf.<br />
Diese sollen nach dem Abschluss<br />
ihrer seemännischen Grundausbildung<br />
auf dem Segelschulschiff<br />
„Gorch Fock“ die Organisation und<br />
den Boardalltag auf e<strong>in</strong>em Mar<strong>in</strong>eschiff<br />
kennenlernen. Ziel ist es,<br />
ihnen e<strong>in</strong>en realistischen E<strong>in</strong>druck<br />
von ihrem zukünftigen Berufsfeld<br />
zu vermitteln und sie an die Seefahrt<br />
heranzuführen. (eb)<br />
Me<strong>in</strong> Papa liest vor<br />
berl<strong>in</strong>. Die Stiftung Lesen hat<br />
kürzlich die Aktion „Me<strong>in</strong> Papa<br />
liest vor“ <strong>in</strong>s Leben gerufen. Dazu<br />
stellt die Stiftung jede Woche kostenlos<br />
e<strong>in</strong>e Vorlesegeschichte als<br />
Download zur Verfügung. Zusätzlich<br />
stellt sie e<strong>in</strong> Dossier mit Tipps<br />
und Anregungen bereit, wie man<br />
das Vorlesen für Leser und Zuhörer<br />
noch spannender oder auch<br />
entspannter gestalten kann. Die<br />
Geschichten bekannter Autoren<br />
haben <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e Vorleselänge<br />
von zehn M<strong>in</strong>uten. Sie sprechen<br />
K<strong>in</strong>der verschiedener Altersgruppen<br />
an und bieten von Woche<br />
zu Woche e<strong>in</strong>e große thematische<br />
Bandbreite, um den Interessen von<br />
Jungen und Mädchen gerecht zu<br />
werden. Die wöchentliche Vorlesegeschichte<br />
f<strong>in</strong>det sich jeden<br />
Montag im Intranet <strong>Bundeswehr</strong><br />
unter www.bundeswehr.org. (sl)<br />
Abgestürzt<br />
Fritzlar. E<strong>in</strong> „Tiger“-Hubschrauber<br />
des Kampfhubschraubergeschwaders<br />
36 aus Fritzlar ist am<br />
vergangenen Montagabend <strong>in</strong> der<br />
Nähe von Ettal abgestürzt und<br />
ausgebrannt. Die zweiköpfige<br />
Besatzung konnte sich nach dem<br />
Absturz leicht verletzt aus dem<br />
Wrack befreien. Nach e<strong>in</strong>er ärztlichen<br />
Untersuchung konnten die<br />
beiden Soldaten das <strong>Bundeswehr</strong>krankenhaus<br />
Ulm wieder verlassen.<br />
Der Unfall ereignete sich bei<br />
e<strong>in</strong>em Übungsflug, Munition war<br />
nicht an Bord. Der General Flugsicherheit<br />
hat die Flugunfalluntersuchungen<br />
aufgenommen, diese<br />
dauern noch an. (eb)<br />
Stiftung Lesen<br />
NATO-Überprüfung bestanden<br />
Die Großübung FORCEVAL 2013 war für alle beteiligten E<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong> voller Erfolg.<br />
Kropp/Jagel. Das E<strong>in</strong>satzgeschwader<br />
5 hat vor Kurzem die<br />
NATO-Überprüfung im Rahmen<br />
der Übung FORCEVAL 2013<br />
(Force Evaluation Fly<strong>in</strong>g Forces)<br />
bestanden. Damit hat die NATO<br />
den beteiligten Luftwaffene<strong>in</strong>heiten<br />
die nötige E<strong>in</strong>satzreife für<br />
die nächsten fünf Jahre besche<strong>in</strong>igt.<br />
„Ich b<strong>in</strong> sehr froh über dieses<br />
gute Ergebnis. Alle beteiligten<br />
Soldaten waren gut vorbereitet<br />
und hochmotiviert“ freute sich der<br />
Geschwaderkommodore Oberst<br />
Hans-Jürgen Knittlmeier nach<br />
Bekanntgabe der Ergebnisse durch<br />
die NATO-Prüfer.<br />
Rund 1600 Soldaten nahmen<br />
an der Übung im schleswig-holste<strong>in</strong>ischen<br />
Jagel teil.<br />
Die „Tornado“-Kampfjets des<br />
Aufklärungs-geschwaders 51<br />
„Immelmann“ wurden hierbei<br />
von weiteren „Tornado“ des Jagdbombergeschwaders<br />
(JaboG) 33<br />
aus Büchel und JaboG 32 aus<br />
Lechfeld sowie „Eurofighter“ des<br />
Abflug zum nächsten e<strong>in</strong>satz: e<strong>in</strong> Aufklärungs-„Tornado“.<br />
JaboG 74 aus Neuburg/Donau<br />
unterstützt.<br />
Mehr als 160 Prüfer haben dem<br />
Verband während der rund zweiwöchigen<br />
Übung diverse Aufgaben<br />
gestellt und darauf geachtet, ob<br />
die Soldaten angemessen reagieren<br />
und trotz daraus resultierender E<strong>in</strong>schränkungen<br />
ihren Auftrag weiter<br />
umsetzen können. Dabei stand<br />
neben dem Fliegen vor allem die<br />
Führung der E<strong>in</strong>heiten im Vordergrund.<br />
Für die Übung waren im Vorfeld<br />
mehrere logistische Probleme<br />
zu lösen. So waren für die übende<br />
Truppe beispielsweise e<strong>in</strong>e eigene<br />
Strom- und Wasserzufuhr sowie<br />
e<strong>in</strong>e IT-Anb<strong>in</strong>dung herzustellen.<br />
Zudem wurden zusätzliche Zelte<br />
Jahnke/<strong>Bundeswehr</strong><br />
aufgebaut, um für die Flugzeuge<br />
Unterstellmöglichkeiten zu schaffen.<br />
Insgesamt mussten mehr als<br />
1000 Tonnen Material auf der<br />
Straße oder per Lufttransport<br />
nach Jagel gebracht werden. E<strong>in</strong>e<br />
logisitische Herausforderung,<br />
die von der E<strong>in</strong>satzunterstützungsgruppe<br />
der Luftwaffe aus<br />
Fürstenfeldbruck und den Spezialpionieren<br />
der Streitkräftebasis<br />
aus Husum, geme<strong>in</strong>sam bewältigt<br />
wurde. Diese mussten auch annähernd<br />
100 Material- und Büroconta<strong>in</strong>er<br />
transportierten, um <strong>in</strong><br />
Jagel e<strong>in</strong> mobiles Zelt- und Conta<strong>in</strong>erdorf<br />
für die Truppe und die<br />
Prüfer aufzubauen.<br />
„Aus vier fliegenden Geschwadern<br />
und dem Objektschutzregiment<br />
der Luftwaffe <strong>in</strong> kurzer Zeit das<br />
E<strong>in</strong>satzgeschwader 5 der Luftwaffe<br />
zu formen war nicht nur e<strong>in</strong>e logistische<br />
Meisterleistung, sondern e<strong>in</strong>e<br />
echte Herausforderung“, betonte<br />
Knittlmeier und dankte den Soldaten<br />
für ihren E<strong>in</strong>satz. (ges/eb)<br />
Über den eigenen Tellerrand blicken<br />
An der 16. International Cadet Conference hat auch e<strong>in</strong> deutscher Offizieranwärter teilgenommen.<br />
die eigene Kultur gezeigt: japanische Kadetten mit ihren Gästen.<br />
Yokohama. 17 Offizieranwärter<br />
(OA) aus 15 Ländern haben sich<br />
vor Kurzem auf der 16. International<br />
Cadet Conference (ICC) an<br />
der National Defense Academy <strong>in</strong><br />
Yokohama über sicherheitspolitische<br />
und militärische Themen<br />
ausgetauscht. Unter den Teilnehmern<br />
war auch e<strong>in</strong> OA der<br />
deutschen Mar<strong>in</strong>e.<br />
Die Veranstaltung hatte als<br />
Thema „die Rolle des Militärs<br />
es geht auch anders: Zur Außerdienststellung des bundeswehrdienstleistungszentrums<br />
Cuxhaven gab es neben<br />
bedeutenden reden e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Theaterstück. die wirklichkeit<br />
e<strong>in</strong>er Verwaltungse<strong>in</strong>richtung im Jahr 1960 wurde mit<br />
der im Jahr 2013 verglichen. G<strong>in</strong>g es 1960 für e<strong>in</strong>en „regierungsoberamtmann“<br />
und se<strong>in</strong>e schreibkraft „Fräule<strong>in</strong> Meier“<br />
im täglichen Kle<strong>in</strong>kle<strong>in</strong> um die schwierigkeit, Kopien herzustellen,<br />
e<strong>in</strong> Telefongespräch anzumelden und dergleichen<br />
mehr, kämpft der beamte des Jahres 2013 mit der Vielzahl<br />
von Passwörtern und dem „sanduhranzeigeprogramm“, kurz<br />
sAP genannt. drei Monate hatten die Kollegen für das stück<br />
geprobt, tosender beifall war ihnen sicher. Vielleicht e<strong>in</strong> Grund<br />
für die gekonnte darstellung: dienststellenleiter<strong>in</strong> heike<br />
Lange war es zusammen mit anderen Akteuren gelungen,<br />
für fast alle 250 beschäftigten e<strong>in</strong>e Anschlussverwendung<br />
zu f<strong>in</strong>den.<br />
(dibu)<br />
von Ditfurth/<strong>Bundeswehr</strong><br />
<strong>in</strong> der Zukunft“. Schon die Eröffnungsrede<br />
von Konteradmiral<br />
(Rear Admiral) Umio Otsuka gab<br />
e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> mögliche<br />
Veränderungen des Militärs.<br />
„Die Technik der Zukunft<br />
macht die Welt kle<strong>in</strong>er. Zukünftig<br />
Kriege werden <strong>in</strong>ternational<br />
im Cyberspace geführt“ sagte<br />
Otsuka. Deshalb sei es die Aufgabe<br />
der zukünftigen Führungskräfte<br />
sich mit diesem Thema<br />
vermehrt ause<strong>in</strong>ander zu setzen.<br />
Aufgeteilt <strong>in</strong> drei Panels, trugen<br />
die Vertreter der Länder zu<br />
den Themen „Sicherheitspolitisches<br />
Umfeld“, „militärische<br />
E<strong>in</strong>sätze und Menschenführung“<br />
oder „Technologie und militärische<br />
Operationen“ vor. Der<br />
23-jährige Senior Cadet Noaya<br />
Kawashiki, der die Konferenz<br />
mitplante, erklärte die Idee h<strong>in</strong>ter<br />
der Konferenz und sagte, dass<br />
es die Absicht der ICC sei, den<br />
<strong>in</strong>ternationalen Horizont und<br />
das weltweite Verständnis aller<br />
anwesenden Kadetten zu erweitern.<br />
Und dies nutzten sowohl die<br />
Gäste als auch die japanischen<br />
Kadetten, <strong>in</strong> dem sie während<br />
der Vorträge und den folgenden<br />
Diskussion ihre Fragen stellten.<br />
Am Rande der Veranstaltung<br />
brachten die japanischen Gastgeber<br />
den <strong>in</strong>ternationalen Teilnehmern<br />
ihre Kultur näher und<br />
boten viele Möglichkeiten für<br />
den gegenseitigen Austausch. Die<br />
schwedische Kadett<strong>in</strong> Emelie<br />
Molén Eskhult betonte abschließend,<br />
dass die Veranstaltung e<strong>in</strong>e<br />
gute Möglichkeit gewesen sei,<br />
„um die Me<strong>in</strong>ungen und die Systeme<br />
der anderen Länder kennen<br />
zu lernen.“<br />
(hvd)<br />
Buse/<strong>Bundeswehr</strong>
11. März 2013 Innere Führung / MIlItärgeschIchte aktuell 9<br />
Fluch und Segen der Revolution<br />
Nach dem Aufbegehren gegen die absolutistische Herrschaft s<strong>in</strong>d bereits vier Jahre später die Errungenschaften vorbei.<br />
von Peter Andreas Popp, Oberstleutnant<br />
und Lehrstabsoffizier<br />
Historisch-Politische Bildung an<br />
der Offizierschule der Luftwaffe<br />
geschichte. Die Französische<br />
Revolution verkörpert mit der<br />
Erklärung der Menschen- und<br />
Bürgerrechte vom 26. August<br />
1789 e<strong>in</strong>en Wendepunkt <strong>in</strong> der<br />
Geschichte der Menschheit. Sie<br />
erhielt dadurch e<strong>in</strong>en universellen<br />
Charakter im positiven S<strong>in</strong>ne:<br />
die Revolution gewissermaßen<br />
als künftiger Leuchtturm für alle<br />
Menschen, die gegen ungerechte<br />
Herrschaft aufbegehren.<br />
Doch auch <strong>in</strong> negativer H<strong>in</strong>sicht<br />
verkörpert sie etwas Universelles.<br />
Sie liefert die Mustervorlage dafür,<br />
wie e<strong>in</strong>e Revolution sich <strong>in</strong> ihr völliges<br />
Gegenteil verkehrt, <strong>in</strong>dem sie<br />
e<strong>in</strong>e Herrschaft hervorbr<strong>in</strong>gt, die<br />
sich ungerechter, ja grausamer ausnimmt<br />
als die vorhergegangene.<br />
Denn ab dem Frühjahr 1793 entgleitet<br />
die Revolution und frisst<br />
schließlich ihre K<strong>in</strong>der.<br />
Was war bis dah<strong>in</strong> geschehen?<br />
Im Frühsommer 1789 hatte das alte<br />
Regime, die absolutistische Monarchie<br />
unter Ludwig XVI., se<strong>in</strong>e völlige<br />
Reformunfähigkeit erwiesen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere bei der Lösung der<br />
desolaten F<strong>in</strong>anzlage. Die Generalstände<br />
hatten sich auf ke<strong>in</strong>en<br />
geme<strong>in</strong>samen Nenner e<strong>in</strong>igen können.<br />
Die verme<strong>in</strong>tlich festgefügte<br />
Harmonie der ständischen Ordnung<br />
war damit buchstäblich zerbrochen.<br />
Der Dritte Stand, das heißt all<br />
diejenigen, die nicht zum Adel<br />
(Zweiter Stand) oder zur Geistlichkeit<br />
(Erster Stand) gehörten,<br />
erklärte sich daraufh<strong>in</strong> am<br />
17. Juni 1789 zur Nation.<br />
Beim Aufbau neuer Staatlichkeit<br />
im Namen der Nation<br />
Instrument der terrorherrschaft: Mit der guillot<strong>in</strong>e wurden die urteile der sondertribunale vollstreckt.<br />
unter den Leitwerten „Freiheit –<br />
Gleichheit – Brüderlichkeit“, also<br />
unter dem Vorzeichen der Überw<strong>in</strong>dung<br />
der ständischen Gesellschaftsordnung,<br />
kam es neben der<br />
Lösung der Schuldenfrage auf<br />
zwei D<strong>in</strong>ge an: Zum e<strong>in</strong>en wie<br />
„die Nation“ ihr Verhältnis zum<br />
Monarchen bestimmte und zum<br />
anderen wie sich „die Nation“ als<br />
politischer Körper def<strong>in</strong>ierte.<br />
Bildete also das neu zu schaffende<br />
Frankreich etwas Homogenes<br />
oder etwas Ausdifferenziertes?<br />
Die Beantwortung dieser<br />
Frage wurde dadurch erleichtert,<br />
dass der Monarch mit dem Sturm<br />
auf die Bastille am 14. Juli 1789<br />
im Inneren ke<strong>in</strong>e militärische<br />
Handhabe mehr besaß, um die<br />
Revolution im Keime zu ersticken.<br />
War er, der bislang Kraft<br />
„Gottes Gnaden“ Frankreich<br />
verkörpert hatte, fortan bereit,<br />
sich dem Volk als neuem Souverän<br />
zu beugen? Er war es nicht.<br />
Just <strong>in</strong> dem Augenblick, als am<br />
3. September 1791 e<strong>in</strong>e Verfassung<br />
verkündet wurde, die e<strong>in</strong>e<br />
konstitutionelle Monarchie vorsah,<br />
den Monarchen also <strong>in</strong> die<br />
Revolution und damit <strong>in</strong> die<br />
Nation e<strong>in</strong>bettete, begab sich<br />
Ludwig XVI. auf die Flucht<br />
nach Deutschland. Er wurde im<br />
lothr<strong>in</strong>gischen Varennes (etwa<br />
20 Kilometer westlich von Verdun)<br />
„erwischt“ und nach Paris<br />
zurückgebracht.<br />
Mit der Flucht des Königs<br />
trat die Revolution <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue<br />
Phase. H<strong>in</strong>sichtlich ihres Gel<strong>in</strong>gens<br />
war fortan die Wahl zu<br />
treffen, zwischen e<strong>in</strong>er konstitutionellen<br />
Monarchie, die der<br />
Monarch durch se<strong>in</strong> Verhalten<br />
„verunmöglicht“ hatte, und e<strong>in</strong>er<br />
Republik. Die Anhänger der Letz-<br />
teren hatten ke<strong>in</strong>e Vorbehalte,<br />
Ludwig XVI. den Prozess<br />
zu machen. Kurzum, die<br />
Verhältnisse radikalisierten sich<br />
im Laufe des Jahres 1792. Als<br />
Katalysatoren wirkten die dramatische<br />
Verschlechterung der<br />
Wirtschaftslage sowie die Koalition<br />
europäischer Mächte<br />
gegen das revolutionäre Frankreich.<br />
Hierbei ist es unerheblich, welche<br />
Faktoren im E<strong>in</strong>zelnen eskalierend<br />
wirkten. Die (Erste) Republik<br />
konnte jedoch, unter dem<br />
Vorzeichen der am 23. August<br />
1793 beschlossenen allgeme<strong>in</strong>en<br />
Wehrpflicht, die Bedrohung von<br />
außen bannen.<br />
Innenpolitisch war spätestens<br />
mit der H<strong>in</strong>richtung des<br />
Monarchen am 21. Januar 1793<br />
ganz konkret die Frage aufgeworfen,<br />
wie die Republik fortan<br />
ullste<strong>in</strong> bild – Heritage Images / Ann Ronan Pictures<br />
organisiert se<strong>in</strong> sollte: entweder<br />
als freiheitlich-demokratischer<br />
Rechtsstaat mit Gewaltenteilung<br />
oder als Diktatur. Die Anhänger<br />
der konstitutionellen Monarchie,<br />
also die Revolutionäre der ersten<br />
Stunde, waren jedenfalls durch<br />
die Flucht des Monarchen bloßgestellt.<br />
Und durch die zunächst<br />
nur rhetorische Militanz der<br />
Republikaner wurden sie politisch<br />
zunehmend paralysiert.<br />
Die Antwort gab die Verfassung<br />
vom 10. August 1793. Sie<br />
sah ke<strong>in</strong>e Gewaltenteilung vor<br />
und damit auch ke<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionellen<br />
Sicherheiten gegen das<br />
Entgleiten <strong>in</strong> diktatorische Verhältnisse.<br />
Sie hatte als Ideal e<strong>in</strong>e<br />
harmonische Gesellschaft ohne<br />
Interessengegensätze vor Augen,<br />
doch die Realität sah anders aus.<br />
E<strong>in</strong>e entscheidende Etappe auf<br />
dem Weg <strong>in</strong> den Terror und der<br />
Herrschaft der Guillot<strong>in</strong>e zur<br />
physischen Ausschaltung politischer<br />
Gegner und psychischen<br />
Neutralisierung jeglicher Kritiker<br />
an den neuen Verhältnisse bildeten<br />
im März 1793 zwei markante<br />
Etappen: Erstens die brutale<br />
Niederschlagung des Aufstandes<br />
<strong>in</strong> der Vendée (dem Gebiet an der<br />
Küste zwischen Loire und Bretagne),<br />
die <strong>in</strong> den Augen mancher<br />
Historiker bereits Züge organisierten<br />
Völkermordes aufwies<br />
und zweitens die Bildung des<br />
Pariser Revolutionstribunals am<br />
10. März.<br />
Die Zentrale „Paris“, nun <strong>in</strong> der<br />
Hand der Jakob<strong>in</strong>er, setzte ihren<br />
Willen durch und dies mittels<br />
Ausnahmegesetzgebung. Sondertribunale<br />
– dies die historische<br />
Lehre – künden davon, dass und<br />
wie Justiz zu e<strong>in</strong>em Instrument<br />
des Terrors wird.<br />
Beg<strong>in</strong>n der westeuropäischen Zusammenarbeit<br />
Vor 65 Jahren haben Frankreich, Großbritannien und die Benelux-Staaten den Brüsseler Pakt unterzeichnet.<br />
von Eberhard Birk, Dozent für<br />
Historisch-Politische Bildung an<br />
der Offizierschule der Luftwaffe<br />
geschichte. Nach dem offenen<br />
Ausbruch des Ost-West-Konfliktes<br />
1947, dem Beg<strong>in</strong>n militärischer<br />
Aufrüstung <strong>in</strong> der Sowjetischen<br />
Besatzungszone (SBZ, entsprach<br />
dem Gebiet der späteren DDR) und<br />
dem kommunistischen Staatsstreich<br />
vom Februar 1948 <strong>in</strong> der Tschechoslowakei<br />
wurde aufgrund e<strong>in</strong>er britischen<br />
Initiative der am 4. März<br />
1947 zwischen Frankreich und<br />
Großbritannien geschlossene<br />
Vertrag von Dünkirchen (aktuell<br />
09/12) erweitert. Mit den Beneluxstaaten,<br />
die bereit waren, ihre<br />
Neutralitätspolitik aufzugeben,<br />
wurde am 17. März 1948<br />
der Brüsseler Pakt („Westunion“)<br />
unterzeichnet. Das neu<br />
entstandene „kollektive Verteidigungsbündnis“<br />
richtete<br />
sich zwar formal noch immer<br />
gegen die potenzielle Wiederaufnahme<br />
e<strong>in</strong>er „deutschen Aggressionspolitik“.<br />
Gleichzeitig aber<br />
auch „gegen jeden bewaffneten<br />
Angriff <strong>in</strong> Europa“, womit er unübersehbar<br />
de facto an die Sowjetunion<br />
adressiert war.<br />
Wie brüchig jedoch die militärische<br />
und verteidigungspolitische<br />
Dimension des Brüsseler Paktes<br />
war, zeigt e<strong>in</strong>e Äußerung des britischen<br />
Außenm<strong>in</strong>isters Ernest<br />
Bev<strong>in</strong> gegenüber dem Oberbefehlshaber<br />
der Westunion, Feldmarschall<br />
Bernard Montgomery.<br />
Für den Kriegsfall verwehrte er<br />
Montgomery die frühzeitige<br />
Anlandung britischer Truppen auf<br />
dem Kont<strong>in</strong>ent mit der Begründung,<br />
ke<strong>in</strong> neues Dünkirchen zu<br />
wollen. Den Westeuropäern fehlten<br />
für e<strong>in</strong>e glaubwürdige, eigenständige<br />
Verteidigung sämtliche<br />
Ressourcen.<br />
Neben dem Versuch der Bündelung<br />
westeuropäischer Militärkapazitäten<br />
hatte der Pakt daher<br />
e<strong>in</strong>e größere sicherheitspolitische<br />
Zielrichtung. Er zielte auf e<strong>in</strong>en<br />
erhofften Beitritt der USA. Doch<br />
diese Hoffnung trog: Die US-<br />
Regierung war sich zwar über<br />
die Bedeutung Europas als erste<br />
Verteidigungsl<strong>in</strong>ie der USA im<br />
Klaren und begrüßte den Brüsseler<br />
Pakt als e<strong>in</strong>e Art „military<br />
ERP“. Die USA konnten<br />
und wollten aber e<strong>in</strong>em nom<strong>in</strong>ell<br />
auch gegen „Deutschland“<br />
gerichteten Militärbündnis<br />
mit automatischer Beistandspflicht<br />
nicht beitreten. Zumal<br />
sie Deutschland mit dem Marshall-Plan<br />
(European Recovery<br />
Program, ERP) e<strong>in</strong> wirtschaftliches<br />
Fundament geben wollten.<br />
Erst nach Verabschiedung der<br />
Vandenberg-Resolution im Juni<br />
1948, die die US-amerikanische<br />
Tradition der Bündnislosigkeit<br />
<strong>in</strong> Friedenszeiten beendete,<br />
war es den USA möglich, der<br />
1949 gegründeten NATO strategische<br />
Substanz zu verleihen.<br />
Anstrengungen zur Schaffung<br />
e<strong>in</strong>er echten westeuropäischen<br />
Verteidigungsidentität blieben<br />
<strong>in</strong> den Folgejahrzehnten des<br />
Kalten Krieges aufgrund der globalen<br />
Dimension der Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
meist auf politische<br />
Rhetorik beschränkt. Auf westeuropäischer<br />
Ebene wurden<br />
zwar wesentliche Vertrags<strong>in</strong>halte<br />
des Brüsseler Paktes nach<br />
dem Scheitern der Verhandlungen<br />
e<strong>in</strong>er Europäischen Verteidigungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
(EVG) <strong>in</strong> die 1954<br />
gegründete Westeuropäische Union<br />
(WEU) übernommen, aber über<br />
e<strong>in</strong>e westeuropäische Verteidigungsidentität<br />
wurde erst wieder<br />
<strong>in</strong> den 1980er-Jahren – dann<br />
aber verstärkt – nachgedacht.
10 aktuell sport 11. März 2013<br />
Frauen erfolgreich<br />
tischtennis. Hauptgefreiter<br />
Sab<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>ter von der Sportfördergruppe<br />
Köln konnte bei<br />
der Deutschen Meisterschaft im<br />
Tischtennis im bayrischen Bamberg<br />
zusammen mit ihrer Doppelpartner<strong>in</strong><br />
Petrissa Solja den Sieg<br />
im Frauen-Doppel feiern. Nachdem<br />
sich die beiden im Halbf<strong>in</strong>ale<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em packenden Match<br />
gegen Oberfeldwebel Krist<strong>in</strong> Silbereisen<br />
und Al<strong>in</strong>a Heck mit 4:2<br />
durchsetzen konnten, absolvierten<br />
sie e<strong>in</strong> ebenso spannendes F<strong>in</strong>ale:<br />
Gegen Xiaona Shan und Zhenqi<br />
Barthel drehten sie e<strong>in</strong> 0:2 noch <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> 4:2 und sicherten sich so den<br />
Deutschen Meistertitel. Silbereisen<br />
konnte sich sowohl im E<strong>in</strong>zel<br />
als auch im Doppel mit Al<strong>in</strong>a<br />
Heck über Bronze freuen. (mag)<br />
Gute Form bestätigt<br />
Leichtathletik. Kugelstoßer<strong>in</strong><br />
Stabsunteroffizier (FA) Christ<strong>in</strong>a<br />
Schwanitz aus Thum im Erzgebirge<br />
hat ihren ersten <strong>in</strong>ternationalen<br />
Titel gewonnnen und den<br />
deutschen Leichtathleten bei der<br />
Hallen-EM die erste Goldmedaille<br />
beschert. In Göteborg stieß<br />
die 23-Jährige im letzten Versuch<br />
19,25 Meter und setzte sich<br />
damit gegen die Olympia-Zweite<br />
Jewgenia Kolodko durch. Bereits<br />
vor zwei Wochen konnte sich die<br />
<strong>in</strong> der Sportfördergruppe Frankenberg<br />
beheimatete Sportsoldat<strong>in</strong><br />
bei den 60. deutschen Hallenmeisterschaften<br />
<strong>in</strong> Dortmund<br />
den Sieg sichern. Stabsunteroffizier<br />
(FA) Joseph<strong>in</strong>e Terlecki aus<br />
Magdeburg wurde im F<strong>in</strong>ale mit<br />
18,16 Meter Sechste. (sid)<br />
Mehrere Medaillen für<br />
Nachwuchsbiathleten<br />
Biathlon. Hauptgefreiter Benedikt<br />
Doll hat bei der Biathlon-Europameisterschaft<br />
im bulgarischen<br />
Bansko die Goldmedaille <strong>in</strong> der<br />
Verfolgung gewonnen. Der 22-Jährige<br />
von der Sportfördergruppe<br />
Todtnau kämpfte sich am Ende des<br />
Rennens vor Vetle Sjastad Christiansen<br />
aus Norwegen und Timofei<br />
Lapsch<strong>in</strong> aus Russland noch<br />
auf Platz E<strong>in</strong>s. Bereits am Vortag<br />
konnte sich Doll im Spr<strong>in</strong>t die Silbermedaille<br />
sichern. Hier musste<br />
er sich nur dem Norweger Christiansen<br />
geschlagen geben.<br />
Bei den Frauen lief Stabsunteroffizier<br />
(FA) Karol<strong>in</strong> Horchler im<br />
Zehn-Kilometer-Verfolgungsrennen<br />
h<strong>in</strong>ter der Pol<strong>in</strong> Monika Hojnisz und<br />
ihrer Teamkamerad<strong>in</strong> Franziska<br />
Preuss auf Platz drei und sicherte<br />
sich so Bronze. In der Frauen-Staffel<br />
über vier mal sechs Kilometer holte<br />
sich die 23-Jährige geme<strong>in</strong>sam mit<br />
Nicole Wötzel, Vanessa H<strong>in</strong>z und<br />
Preuss die Goldmedaille. (mag)<br />
Spr<strong>in</strong>ger holen Medaillen<br />
Stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel bei den Nordischen Komb<strong>in</strong>ierern maßgeblich beteiligt.<br />
von Mart<strong>in</strong> Gärtner<br />
Cavalese. Die Deutschen<br />
Skispr<strong>in</strong>ger und Nordischen<br />
Komb<strong>in</strong>ierer haben am vorvergangenen<br />
Wochenende im italienischen<br />
Cavalese drei Medaillen<br />
geholt. An allen waren <strong>Bundeswehr</strong>sportler<br />
maßgeblich beteiligt.<br />
Vor allem der Komb<strong>in</strong>ierer<br />
Stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel<br />
überzeugte mit e<strong>in</strong>er guten<br />
Leistung.<br />
Bereits am Freitag lieferte der<br />
24-Jährige e<strong>in</strong> fantastisches Rennen<br />
und sprang mit 138,5 Metern<br />
Schanzenrekord. Im anschließenden<br />
Zehn-Kilometer-Langlauf-<br />
Rennen g<strong>in</strong>g er als Führender <strong>in</strong><br />
die Loipe und lief zwischenzeitlich<br />
e<strong>in</strong>en Vorsprung von mehr<br />
als e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>ute heraus. Se<strong>in</strong>en<br />
Ziele<strong>in</strong>lauf kostete der <strong>in</strong> der<br />
Sportfördergruppe Frankenberg<br />
beheimatete Sportsoldat voll aus<br />
und sagte nach dem Rennen überglücklich:<br />
„Es war e<strong>in</strong>fach nur<br />
herrlich. Von h<strong>in</strong>ten bis vorne<br />
war das e<strong>in</strong> grandioser Tag“. Im<br />
Ziel hatte Frenzel e<strong>in</strong>en Vorsprung<br />
von 36,67 Sekunden auf<br />
den Österreicher Bernhard Gruber.<br />
Bronze g<strong>in</strong>g an den Franzosen<br />
Jason Lamy-Chappuis.<br />
Am Samstag Nachmittag<br />
konnte der Stabsunteroffizier<br />
an se<strong>in</strong>e Leistungen vom Vortag<br />
anknüpfen und holte sich<br />
zusammen mit Oberfeldwebel<br />
T<strong>in</strong>o Edelmann Bronze im Team-<br />
Spr<strong>in</strong>t. Und das obwohl Edelmann<br />
von der Sportfördergruppe<br />
Oberhof auf se<strong>in</strong>er letzten Runde<br />
im Kampf um Gold ohne Fremde<strong>in</strong>wirkung<br />
stürzte: „Ich b<strong>in</strong> mit<br />
Ziele<strong>in</strong>lauf mit Fahne: stabsunteroffizier (FA) Erik Frenzel steht die Freude <strong>in</strong>s Gesicht geschrieben.<br />
der Skispitze an e<strong>in</strong>em Schneebuckel<br />
hängen geblieben“, schilderte<br />
er die Situation mit Tränen <strong>in</strong> den<br />
Augen. Frenzel, der wieder e<strong>in</strong>mal<br />
den besten Sprung ablieferte,<br />
überholte auf der Zielgeraden<br />
noch den Japaner Akito Watabe<br />
und sicherte sich und Edelmann<br />
so noch Bronze. Gold g<strong>in</strong>g an die<br />
beiden Franzosen Lacroix und<br />
Chappuis vor Denifl und Gruber<br />
aus Östereich.<br />
Auch die „Sprungexperten“<br />
konnten sich im Teamspr<strong>in</strong>gen<br />
über e<strong>in</strong>e Medaille freuen:<br />
Nachdem das DSV-Quartett um<br />
Obergefreiter Richard Freitag,<br />
Andreas Wank, Sever<strong>in</strong> Freund<br />
und Michael Neumayer nach beiden<br />
Runden mit 1121,8 Punkten<br />
auf Platz drei h<strong>in</strong>ter Östereich<br />
(1135,9 Punkte) und Norwegen<br />
(1124,0 Punkte) lag, führte e<strong>in</strong>e<br />
Punkteänderung des norwegischen<br />
Teams zu e<strong>in</strong>em Aufrücken<br />
der Deutschen. Der Grund:<br />
Während des ersten Sp<strong>in</strong>gens<br />
starteten e<strong>in</strong>ige Spr<strong>in</strong>ger aus<br />
e<strong>in</strong>er anderen Luke, als für<br />
die Berechnung der Punkte<br />
danach gewertet wurde, darunter<br />
auch der Norweger Anders<br />
Bardal. Mit e<strong>in</strong>er 45-m<strong>in</strong>ütigen<br />
Verspätung konnten sich die<br />
DSV-Spr<strong>in</strong>ger dann über Silber<br />
freuen. Das norwegische Team<br />
landete nach der Neuberechnung<br />
mit 1117,3 Punkten auf<br />
dem vierten Platz. Bronze g<strong>in</strong>g<br />
letztendlich mit 1121,0 Punkten<br />
an Polen.<br />
Die deutschen Spr<strong>in</strong>ger jubelten<br />
vor Begeisterung über Silber<br />
und konnten ihr Glück kaum<br />
fassen: „Wir haben wegen dieses<br />
Durche<strong>in</strong>anders zwar die Siegerehrung<br />
verpasst, aber das ist<br />
uns egal“, betonte Freund. Freitag<br />
fügte scherzhaft h<strong>in</strong>zu: „Wir<br />
nehmen auch Silber, dadurch<br />
s<strong>in</strong>d wie jetzt umso glücklicher.“<br />
Harte Tritte und schnelle Schläge<br />
Tahir Gülec und Daniel Manz erkämpfen sich erste Plätze beim Taekwondo-Turnier <strong>in</strong> Las Vegas.<br />
Las Vegas. Drei Sportsoldaten<br />
der Sportfördergruppe Sonthofen<br />
g<strong>in</strong>gen vor Kurzem bei den „US-<br />
Open 2013“, e<strong>in</strong>em Weltranglistenturnier<br />
der World Taekwondo<br />
Federation, <strong>in</strong> Las Vegas an den<br />
Start. Unter den mehr als 2500<br />
Teilnehmern erkämpften sie zwei<br />
Titel – e<strong>in</strong> fantastisches Ergebnis.<br />
Hauptgefreiter Tahir Gülec,<br />
der bei der Militär-Weltmeisterschaft<br />
im vergangenen Jahr<br />
<strong>in</strong> Vietnam Bronze gewann und<br />
erst kürzlich Deutscher Meister<br />
wurde, konnte <strong>in</strong> der stark besetzten<br />
Klasse bis 80 Kilogramm<br />
alle vier Vorkämpfe gew<strong>in</strong>nen.<br />
Im F<strong>in</strong>ale stand ihm dann der<br />
Vize-Pan-Amerika-Sieger Lenn<br />
Hypolite aus Tr<strong>in</strong>idad und Tobago<br />
gegenüber, den er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sehenswerten<br />
Match ebenfalls besiegte.<br />
Dies bedeutete neben dem Titel<br />
In Las Vegas nicht zu schlagen: Feldwebel Daniel Manz (<strong>in</strong> blau).<br />
wichtige Weltranglistenpunkte<br />
und e<strong>in</strong> Vorankommen <strong>in</strong> der<br />
WM-Nom<strong>in</strong>ierung.<br />
Der Militär-Weltmeister von<br />
2010, Feldwebel Daniel Manz,<br />
erkämpfte sich <strong>in</strong> der Klasse bis<br />
68 Kilogramm ebenfalls den Titel.<br />
Nach fünf siegreichen Vorkämpfen<br />
erzielte er e<strong>in</strong>en KO-Sieg im<br />
F<strong>in</strong>ale gegen den Jugend-Weltmeister<br />
Idulio Islas-Gomez aus<br />
Mexiko. Nur der Dritte im Bunde,<br />
Unteroffizier (FA) Tayfun Yilmazer,<br />
hatte Pech. Er musste sich<br />
Peter Bolz/DTU<br />
trotz e<strong>in</strong>er guten Leistung bereits<br />
im Auftaktkampf mit 5:6 Punkten<br />
dem US-Amerikaner Richard<br />
Lee geschlagen geben.<br />
Der Bundestra<strong>in</strong>er-Süd Stabsfeldwebel<br />
Georg Streif und der<br />
neue Leiter der Sportfördergruppe<br />
Sonthofen, Olaf Hampel,<br />
waren von den Leistungen<br />
erfreut und zeigten sich mit den<br />
Ergebnissen zufrieden. Denn mit<br />
den zwei Titeln wurde die <strong>in</strong>tensive<br />
Aufbauphase bei den Zentralisierungsmaßnahmen<br />
der Taekwondo-Kämpfer<br />
<strong>in</strong> Sonthofen<br />
belohnt.<br />
Vor der Nom<strong>in</strong>ierung zur Weltmeisterschaft<br />
<strong>in</strong> Mexiko, stehen<br />
für die Athleten noch mehrere<br />
<strong>in</strong>ternationale Turniere auf dem<br />
Programm. Der Fe<strong>in</strong>schliff soll<br />
dann von Mai bis Anfang Juli <strong>in</strong><br />
Sonthofen erfolgen. (ges)<br />
Actionplus/dpa/pa
11. März 2013 VerMischtes aktuell 11<br />
Auf der Suche nach Pangaea<br />
„AN ENEMY TO DIE FOR“ – Gefangen zwischen Wissenschaft, Krieg und Liebe.<br />
eisige Kälte: Nicht nur <strong>in</strong> der Arktis, sondern auch zwischen den expeditionsmitgliedern herrscht diese vor.<br />
von Inga-Christien Dittmar<br />
K<strong>in</strong>o. Basierend auf der Annahme<br />
des anerkannten Wissenschaftlers<br />
Alfred Wegner von 1912<br />
beschließt die deutsche Regierung<br />
im Herbst 1939, kurz vor<br />
Beg<strong>in</strong>n des Zweiten Weltkrieges,<br />
e<strong>in</strong>e Polarexpedition zu starten.<br />
Diese soll die Existenz des Superkont<strong>in</strong>enten<br />
„Pangaea“ bestätigen.<br />
Geführt durch den Geologen<br />
Friedrich Mann (Axel Prahl)<br />
startet das <strong>in</strong>ternationale Team <strong>in</strong><br />
die sche<strong>in</strong>bar bekannte Mission.<br />
An Bord des kle<strong>in</strong>es Schiffes mit<br />
russischer Besatzung und norwegischem<br />
Kapitän treffen die Forscher<br />
das erste Mal aufe<strong>in</strong>ander<br />
– zwei englische Wissenschaftler,<br />
der Schwede Gustav de Geer<br />
(Richard Ulfsäter) und Friedrich<br />
mit se<strong>in</strong>er attraktiven Assistent<strong>in</strong><br />
Leni Röhm (Jeanette Ha<strong>in</strong>).<br />
Trotz ihrer geme<strong>in</strong>samen<br />
Begeisterung für die Forschungen<br />
<strong>in</strong> der Arktis ist die Stimmung<br />
von Anfang an gespannt.<br />
Da ersche<strong>in</strong>t es nahezu bizarr, als<br />
die Mitglieder – auch der jüdische<br />
Gelehrte aus Großbritanien – zu<br />
Beg<strong>in</strong>n der Expedition die „Ehrenbürgerschaft<br />
Nazi-Deutschlands“<br />
feierlich überreicht bekommen.<br />
Als Friedrich nach Kriegsbeg<strong>in</strong>n<br />
auf Geheiß aus Berl<strong>in</strong> die Expedition<br />
beendet und versucht, das<br />
Schiff gewaltsam zu übernehmen,<br />
kippt die Situation. Er soll<br />
mit dem an Bord bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Dynamit <strong>in</strong> die Kriegsgeschehen<br />
im Eismeer e<strong>in</strong>greifen und<br />
e<strong>in</strong>es der wichtigsten Schiffe<br />
der fe<strong>in</strong>dlichen Mar<strong>in</strong>e zerstören.<br />
Dabei erfährt er unerwartete<br />
Unterstützung.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs wollen sich nicht<br />
alle das Vorhaben des Deutschen<br />
gefallen lassen. Besonders Leni<br />
und der Schwede de Geer versuchen,<br />
zusammen mit dem Kapitän<br />
des Schiffes, die unbekannten<br />
Machenschaften zu stoppen. Für<br />
Leni e<strong>in</strong> äußerst schmaler Grat,<br />
weiß man daheim doch darum,<br />
dass ihr Bruder – e<strong>in</strong> bekannter<br />
Musiker – homosexuell ist und sie<br />
ihn zu schützen versucht, durch<br />
den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die Partei. Dabei<br />
ist sie wiederum auf die Hilfe<br />
von Friedrich angewiesen. Auf<br />
der anderen Seite steht ihre Liebe<br />
zu de Geer. Doch das Verhängnis<br />
nimmt se<strong>in</strong>en Lauf und endet für<br />
den Zuschauer unerwartet.<br />
„AN ENEMY TO DIE FOR“<br />
ist ke<strong>in</strong>esfalls nur e<strong>in</strong>e Liebesgeschichte,<br />
wie der Titel des Filmes<br />
es vermuten ließe. Vielmehr<br />
gel<strong>in</strong>gt es dem Regisseur Peter<br />
Dalle <strong>in</strong> genialer Weise und vor<br />
atemberaubender Kulisse, die<br />
Tragik des Krieges und die damit<br />
verbundenen Zweifel und Intrigen<br />
der Expeditionsmitglieder<br />
darzustellen. Er versteht es, die<br />
Atmosphäre durch die trügerische<br />
Schönheit der Landschaft,<br />
die gleichwohl e<strong>in</strong>e eisige Ruhe<br />
ausstrahlt, zu unterstützen und die<br />
nahezu herbeigesehnten Ereignisse<br />
immer wieder zu verschieben,<br />
ohne dass beim Zuschauer<br />
auch nur e<strong>in</strong>en Moment die Spannung<br />
verloren geht. Neben Sarkasmus<br />
und Ironie schafft er es<br />
mit Wortwitz und immer wieder<br />
Zum Frösteln schön<br />
neuen Wendungen, den Zuschauer<br />
zu fesseln. Es ist auf jeden Fall<br />
empfehlenswert, den Film <strong>in</strong> der<br />
mehrsprachigen Orig<strong>in</strong>alvertonung<br />
anzuschauen, auch wenn<br />
dem Zuschauer hier, aufgrund<br />
der Sprachenvielfalt – Englisch,<br />
Deutsch, Russisch, Norwegisch<br />
und Polnisch – e<strong>in</strong>iges an Konzentration<br />
abverlangt wird, dem<br />
englischen Untertitel zu folgen.<br />
K<strong>in</strong>ostart: 14. März 2013.<br />
Der Bildband „E<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong> der Arktis“ enthält atemberaubende Fotos von Florian Schulz.<br />
Buch. Se<strong>in</strong>e Leidenschaft ist die<br />
Naturfotografie zum Schutz der<br />
Wildnis. Florian Schulz folgt diesem<br />
Ruf seit mehr als zehn Jahren.<br />
In dem Bildband „E<strong>in</strong> Jahr<br />
<strong>in</strong> der Arktis“ dokumentiert er<br />
mit außergewöhnlichen Bildern<br />
das Leben <strong>in</strong> der eisigen Region<br />
rund um den Nordpol.<br />
Hauptakteure s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Eisbär<strong>in</strong><br />
und ihre zwei Jungen. Schulz<br />
zeigt mit fasz<strong>in</strong>ierenden Fotografien,<br />
welche Herausforderungen<br />
die Arktis im Laufe e<strong>in</strong>es Jahres<br />
National Geographic<br />
an die Tiere stellt. Beim Spr<strong>in</strong>gen<br />
und Tollen auf Eisschollen bis<br />
zum Schwimmen unter Eisbergen<br />
hat er die großen Bären begleitet.<br />
Aber auch Moschusochsen im<br />
wärmenden Pelz, junge Robben,<br />
P<strong>in</strong>gu<strong>in</strong>e und brütende Schnee-<br />
Eulen sowie andere Bewohner<br />
und Besucher der frostigen<br />
Umgebung f<strong>in</strong>den ihren Platz <strong>in</strong><br />
dem gleichzeitig schönen wie ehrlichen<br />
Bildband.<br />
Schulz verliert zu ke<strong>in</strong>er<br />
Sekunde den Blick für die Schönheit<br />
der Natur. Mit Weitw<strong>in</strong>kelaufnahmen<br />
gel<strong>in</strong>gt es ihm,<br />
die unvorstellbaren Weiten der<br />
Tundra e<strong>in</strong>zufangen und den<br />
Betrachter für e<strong>in</strong>ige Momente<br />
mit der sche<strong>in</strong>baren Unberührtheit<br />
und Friedlichkeit der Landschaft<br />
zu fesseln.<br />
Bei se<strong>in</strong>en monatelangen<br />
Expeditionen wird er von se<strong>in</strong>er<br />
Lebensgefährt<strong>in</strong> begleitet.<br />
Geme<strong>in</strong>sam begeben sie sich auf<br />
die außergewöhnlichsten Reisen,<br />
um die Natur <strong>in</strong> ihrer Re<strong>in</strong>heit<br />
festzuhalten. Dabei gel<strong>in</strong>gt es<br />
ihm, die e<strong>in</strong>zigartige Ausstrahlung<br />
e<strong>in</strong>es jeden Ortes mit se<strong>in</strong>en<br />
Bildern e<strong>in</strong>zufangen und den<br />
Leser mitzunehmen auf e<strong>in</strong>e fasz<strong>in</strong>ierende<br />
Reise. In se<strong>in</strong>em Bildband<br />
zeigt er e<strong>in</strong>e abgeschiedene,<br />
nahezu vergessene Welt, deren<br />
Vielfalt, Re<strong>in</strong>heit und Schönheit<br />
bewahrt werden sollte. (icd)<br />
Florian Schulz: „E<strong>in</strong> Jahr <strong>in</strong><br />
der Arktis“; 212 Seiten mit 230<br />
Fotos; Verlag National Geographic;<br />
39,95 Euro; ISBN: 978-3-<br />
86690-300-5.<br />
aries images<br />
Neues aus Entenhausen<br />
comic. Ab<br />
diesen Donnerstag<br />
gehen<br />
die schatzsuchenden<br />
Enten<br />
wieder auf<br />
e<strong>in</strong>e Rundreise<br />
durch<br />
Deutschland und laden den<br />
Leser e<strong>in</strong>, deutsche Städte aus<br />
der Entenperspektive zu erleben.<br />
Gestartet wird <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, von dort<br />
aus führt die Reise über Hamburg,<br />
das Ruhrgebiet, München,<br />
Frankfurt, Köln, Stuttgart und<br />
Dresden wieder zurück <strong>in</strong> die<br />
Hauptstadt. Das Heft „Die Ducks<br />
<strong>in</strong> Deutschlad“ be<strong>in</strong>haltet neben<br />
e<strong>in</strong>em Interview mit dem Disney-<br />
Zeichner Jan Gulbransson auch<br />
acht bisher nur <strong>in</strong> Bild erschienende<br />
E<strong>in</strong>seiter-Comics. (eb)<br />
Disney (Jan Gulbransson): „Die<br />
Ducks <strong>in</strong> Deutschland“; Egmont<br />
Ehapa Verlag; 128 Seiten; Softcover<br />
9,99 Euro; ISBN: 978-3-<br />
7704-3720-7.<br />
In neuem Gewand<br />
comic. 45<br />
Jahre nach<br />
der ersten<br />
Veröffentlichung<br />
wurde die<br />
Comic-Reihe<br />
„ Asterix“<br />
überarbeitet<br />
und erstrahlt<br />
fortan <strong>in</strong> neuem Gewand. Die bislang<br />
erschienenen 34 Bände s<strong>in</strong>d<br />
jetzt e<strong>in</strong>heitlich coloriert und auch<br />
die Sprechblasen enthalten nun<br />
durchgängig die Schrift Albert<br />
Uderzos. Zudem wurden e<strong>in</strong>ige<br />
Cover neu gestaltet: Die E<strong>in</strong>bände<br />
von „Asterix der Gallier“, „Die<br />
goldene Sichel“ und „Asterix bei<br />
den Normannen“ hat Uderzo neu<br />
gezeichnet.<br />
(eb)<br />
aktuell verlost Band 1 „Asterix<br />
– der Gallier“. E<strong>in</strong>fach<br />
bis 17. März e<strong>in</strong>e E-Mail mit<br />
Postanschrift und dem Stichwort<br />
„Asterix“ senden an:<br />
aktuell@bundeswehr.de.<br />
René Gosc<strong>in</strong>ny/Albert Uderzo:<br />
„Asterix“ (Band 1 – 34); Egmont<br />
Ehapa Verlag; 48 Seiten; Softcover<br />
je 6,50 Euro.<br />
Gew<strong>in</strong>nauslosung<br />
aktuell 6/2013: Je e<strong>in</strong> Buch<br />
„Überall und Jederzeit – US<br />
Special Forces im E<strong>in</strong>satz“<br />
gehen an Carol<strong>in</strong> Erdmann Maik<br />
Hengmith und Harald Wank.<br />
Herzlichen Glückwunsch.
12 aktuell vermischtes 11. märz 2013<br />
Ausgewählte<br />
Medienbeiträge<br />
12. märz, 22.00 Uhr, arte:<br />
Der Bürgerkrieg <strong>in</strong> Syrien ist <strong>in</strong><br />
den Medien allgegenwärtig und<br />
sche<strong>in</strong>t sich ständig weiter auszudehnen.<br />
Im Land sterben täglich<br />
mehrere Menschen, ohne dass e<strong>in</strong><br />
Ende des Konflikts absehbar ist.<br />
Mit der Reportage „Syrien: E<strong>in</strong><br />
Land vor dem Kollaps“ widmet<br />
sich arte dieser Thematik e<strong>in</strong>en<br />
Abend lang im Rahmen von vier<br />
Dokumentationen und diversen<br />
Kurzfilmen. In rund 130 M<strong>in</strong>uten<br />
zeigt der Sender <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vielschichtigen<br />
Momentaufnahme das Syrien<br />
von gestern und heute.<br />
Youtube-video der Woche:<br />
Mitten <strong>in</strong> der Altstadt von Prizren<br />
im Kosovo – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em normalen<br />
Haus – leben und wohnen die<br />
„Liaison and Monitor<strong>in</strong>g Teams“<br />
der Schweizer Armee. Ihr Auftrag<br />
lautet: „Verb<strong>in</strong>dung halten und<br />
Überwachen“. Die Soldaten s<strong>in</strong>d<br />
täglich <strong>in</strong> der Stadt auf Patrouille<br />
und suchen das Gespräch mit den<br />
E<strong>in</strong>wohnern. Dank ihrer Arbeit<br />
entsteht e<strong>in</strong> reales Lagebild der<br />
Bevölkerung.<br />
(eb)<br />
Der Beitrag „Die<br />
Augen und Ohren<br />
von KFOR“ auf<br />
www.youtube.com/<br />
bundeswehr<br />
Retter <strong>in</strong> der Not<br />
Stabsunteroffizier Tobias Meißner leistet e<strong>in</strong>er verunfallten Frau Erste Hilfe.<br />
mühlhausen. Es<br />
ist gegen 14 Uhr<br />
als Stabsunteroffizier<br />
Tobias Meißner<br />
mit se<strong>in</strong>em Fahrzeug<br />
auf der Bundesstraße<br />
von Erfurt<br />
nach Weimar unterwegs<br />
ist. Auf e<strong>in</strong>em<br />
kurvigen Teilstück<br />
kommt ihm e<strong>in</strong> VW<br />
Passat entgegen, der<br />
kurz vor ihm von<br />
der erhöhten Fahrbahn<br />
abkommt, sich<br />
mehrfach überschlägt und auf dem<br />
angrenzenden Feld landet.<br />
„Ich habe sofort me<strong>in</strong> Fahrzeug<br />
gestoppt und die Warnbl<strong>in</strong>kanlage<br />
e<strong>in</strong>geschaltet“ schildert<br />
der 27-Jährige se<strong>in</strong> unmittelbares<br />
Vorgehen. „Dann rief ich dem<br />
h<strong>in</strong>ter mir fahrenden Fahrer zu,<br />
dass er den Verkehr absichern<br />
solle und rannte mit dem Telefon<br />
am Ohr sogleich zum Wrack<br />
des Fahrzeugs.“ Nach dem Absetzen<br />
des Notrufs hat er mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>es herbeieilenden Lkw-Fahrers<br />
die verletzte Fahrer<strong>in</strong> aus ihrem<br />
Fahrzeug gerettet. Dabei nutzten<br />
sie die Gepäckraumablage<br />
als behelfsmäßige Trage.<br />
Da die Verletzte über Schmerzen<br />
im Hals und Brustkorbbereich<br />
klagte, f<strong>in</strong>g Meißner sofort<br />
mit der Erstversorgung an und<br />
betreute die Frau so lange, bis<br />
der Rettungshubschrauber e<strong>in</strong>traf.<br />
„Ich habe die ganze Zeit mit<br />
der Frau geredet und sie beruhigt“<br />
erzählt er. Zum Glück sei<br />
sie die ganze Zeit bei Bewusstse<strong>in</strong><br />
gewesen und musste somit<br />
nicht <strong>in</strong> die stabile Seitenlage<br />
gebracht werden.<br />
Dass der Artillerieunteroffizier<br />
trotz der hektischen Situation die<br />
ganze Zeit e<strong>in</strong>en kühlen Kopf<br />
behalten hat, führt er auch auf die<br />
Sanitätsausbildung zurück: „In<br />
mir spulte sich so etwas wie e<strong>in</strong><br />
Leitfaden ab, der mir durch die<br />
Ersthelferausbildungen bekannt<br />
war“ – und dies hätte ihm Sicherheit<br />
und Ruhe gegeben.<br />
Als Held sieht sich Meißner<br />
jedoch nicht. „Es war me<strong>in</strong>e Pflicht<br />
zu helfen“ betont er. (mag)<br />
<strong>Bundeswehr</strong><br />
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?<br />
Humor und Zuverlässigkeit.<br />
Welche natürliche Gabe möchten Sie gern besitzen?<br />
Klavier spielen, bisher reicht es leider nur für „Ode an die Freude“.<br />
Welche Eigenschaften schätzen Sie an e<strong>in</strong>em anderen Menschen<br />
am meisten?<br />
Innere Ruhe und Ausgeglichenheit.<br />
Was war Ihr größter Fehler <strong>in</strong> der Vergangenheit?<br />
Da fragen Sie das Kraftfahrtbundesamt …<br />
Was wäre Ihre berufliche Alternative?<br />
Fluggerätemechaniker oder etwas, das mit Geschichte zu tun hat.<br />
Was wäre für Sie das größte Unglück?<br />
Die kle<strong>in</strong>e Familie zu verlieren, die sich gerade um mich gebildet hat.<br />
Was ist Ihre größte Errungenschaft?<br />
Die Gründung e<strong>in</strong>er Familie und für diese immer da zu se<strong>in</strong>.<br />
Mit wem würden Sie gern mal e<strong>in</strong>en Monat lang tauschen?<br />
Matthias Malmedie oder Tim Schrick.<br />
Was können Sie überhaupt nicht leiden?<br />
Zeitverschwendung.<br />
Wozu können Sie nicht „Ne<strong>in</strong>“ sagen?<br />
Zu Süßigkeiten und Nutella.<br />
Wer s<strong>in</strong>d Ihre Helden der Wirklichkeit?<br />
Menschen, die sich für andere und Bedürftige mit all ihrer Kraft<br />
engagieren und e<strong>in</strong>setzen.<br />
Welches Lied s<strong>in</strong>gen oder hören Sie gern?<br />
OutKast von Mrs. Jackson.