28.12.2013 Aufrufe

Donwload PDF - Frankreich erleben

Donwload PDF - Frankreich erleben

Donwload PDF - Frankreich erleben

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Unterwegs in <strong>Frankreich</strong> Elsass<br />

Gœthes amour fou<br />

in Sesenheim<br />

Im Norden von Straßburg liegt das beschauliche<br />

Dörfchen Sesenheim, das mit dem Auto<br />

in weniger als 20 Minuten von der elsässischen<br />

Metropole aus zu erreichen ist. Vor 200<br />

Jahren war das ein strammer Halbtagesritt.<br />

Den unternahm im Herbst 1770 und in der ersten<br />

Jahreshälfte 1771 des Öfteren ein gewisser<br />

Studiosus Goethe, der in Sesenheim die<br />

anregenden Gespräche mit dem Pfarrer Brion<br />

suchte. Und die Nähe zu seiner anmutigen<br />

Tochter Friederike. Eine Fahrt auf den Spuren<br />

einer der berühmtesten Romanzen der Literaturgeschichte.<br />

Auf dem Weg ins nordelsässische Sesenheim.<br />

Der junge Goethe, der seit April 1770 in Straßburg<br />

seine Studien der Rechtswissenschaft fortsetzte,<br />

genoss im Elsass ein munteres Studentenleben.<br />

Dazu gehörten neben den ungeliebten (und häufig gemiedenen)<br />

Vorlesungen an der Universität Wirtshausbesuche,<br />

Streifzüge durchs Elsass und anregende Diskussionen im<br />

großen Freundes- und Bekanntenkreis. Zu diesem zählte<br />

auch Friedrich Leopold Weyland, mit dem Goethe im Sommer<br />

1770 eine weite Wanderung zu Pferd durch das nördliche<br />

Elsass und die angrenzenden deutschen Länder unternahm.<br />

Auf der Rückreise drängte ihn Weyland zu einer<br />

Zwischenstation in Sesenheim (frz. Sessenheim), wo er mit<br />

der Familie des Pfarrers gut befreundet war.<br />

Vor allem wollte er Goethe Friederike vorstellen, von der<br />

er schwärmte. Dieser Typ eines gebildeten, aufgeweckten<br />

aber sittsamen Landmädchens, das mit sich, dem Leben und<br />

der Natur im Reinen und dazu noch von einer frischen und<br />

anmutigen Schönheit war, traf so ganz das Schönheitsideal<br />

des späten 18. Jahrhunderts. <strong>Frankreich</strong> stand in jenen Jahren<br />

ganz unter dem Eindruck der Schriften von unter anderen<br />

Rousseau, in denen das Leben auf dem Lande idealisiert<br />

wurde. Der Drang nach einem einfachen und ungekünstelten<br />

Leben in der Natur war in bürgerlichen Kreisen weit verbreitet.<br />

Goethe ließ sich von Weyland nicht lange<br />

zum Aufenthalt in Sesenheim überreden.<br />

In bester und standesgemäßer Manier wurden<br />

die beiden « Kandidaten » (Studenten kurz<br />

vor dem Ende ihrer Universitätsausbildung) von<br />

der Familie empfangen. Nur die erste Begegnung<br />

mit Friederike zögerte sich hinaus. Das<br />

Mädchen musste mehrfach gerufen werden und<br />

als man begann, sich Sorgen zu machen, wurde<br />

sogar überlegt, einen Suchtrupp loszuschicken.<br />

So jedenfalls schildert Goethe die Szene aus<br />

jahrzehntelanger Rückschau in « Dichtung<br />

und Wahrheit » und ihr dramaturgischer Spannungsbogen<br />

bis zur ersten Begegnung lässt uns<br />

heute eher an Dichtung als an Wahrheit glauben.<br />

Denn ein Suchtrupp musste dann doch<br />

nicht ausgeschickt werden, denn schließlich trat<br />

die schöne Maid gesund und munter ins Zimmer<br />

und es «... ging fürwahr an diesem ländlichen<br />

Himmel ein allerliebster Stern auf », wie<br />

sich der alte Goethe erinnerte.<br />

Wer heute in das Elsass fährt, besucht zumeist<br />

die Hauptstadt Straßburg und das südliche<br />

Elsass mit seinen lieblichen Landschaften,<br />

den guten Weinbergen und den berühmten<br />

Kunstschätzen, wie zum Beispiel in Colmar.<br />

Das nördliche Departement der Region, das an<br />

landschaftlichen Reizen auf den ersten Blick<br />

nicht so viel zu bieten hat wie die südliche<br />

Schwester, wird von den Touristen meist nur<br />

durchfahren, bestenfalls wird kurz in einem der<br />

Töpferdörfer wie Soufflenheim oder Betschdorf<br />

angehalten. Die Gegend nördlich von Straßburg<br />

wird von flachen Ebenen dominiert, in der schmucke<br />

und herausgeputzte Dörfer das Auge bei der Durchfahrt<br />

erfreuen. Zum Aussteigen verführen sie meist nicht.<br />

In Sesenheim sollte der Besucher aber für einen Moment<br />

anhalten. Zum einen, weil Literatur- und Geschichtsbegeisterte<br />

an Schauplätzen der Liebe Goethes zu Friederike<br />

Brion lustwandeln können, zum anderen aber auch, weil<br />

man hier bestaunen kann, was ein gutes Marketing aus einer<br />

kleinen Episode alles machen kann. Denn Sesenheim,<br />

das mögen die Bewohner dort verzeihen, ist nicht unbedingt<br />

eine Reise wert. Zumindest nicht mehr oder weniger<br />

als die vielen anderen Dörfer der Region wie Drusenheim<br />

oder Bischwiller. Trotzdem kommen jährlich tausende<br />

Touristen in den verschlafenen Ort, in dem die mittägliche<br />

Abfahrt des Schulbusses nach Unterrichtsende das einzige<br />

größere Ereignis des Tages zu sein scheint. Wäre da nicht<br />

die sagenumwobene Geschichte von der Liebe des jungen<br />

Goethe und der schönen Friederike.<br />

Deswegen kann man in Sesenheim ein tempelartiges<br />

Goethe-Memorial besichtigen und andächtig dem Dichterfürsten<br />

gedenken sowie eine kleine Ausstellung zu seinem<br />

Sesenheimer Aufenthalt auf der Rückseite des Memorials<br />

besuchen. Außerdem ist auf der Straße eine Goethe-<br />

Mitten im Dorf : das Goethe-Memorial.<br />

Scheune ausgeschildert. Eine Scheune? Ja, wenige Schritte<br />

vom Memorial entfernt befindet sich, inmitten eines Privatgrundstücks,<br />

die Goethe-Scheune. Sie hat nicht mehr mit<br />

dem Dichter zu tun, als dass sie wohl das einzige Gebäude<br />

in Sesenheim ist, dessen Zustand sich seit jenen Zeiten nicht<br />

verändert hat. Des Dichters Auge mag also des Öfteren auf<br />

ihr geruht haben und wer weiß, vielleicht nutzte er sie sogar<br />

zu manchem Stelldichein mit Friederike?<br />

Schließlich findet der Besucher noch den Hinweis zu einer<br />

Friederiken-Ruh. Vielleicht das Grab der Pfarrerstochter?<br />

Entlang der Hauptstraße und geführt durch ein Schild<br />

am Marktplatz, auf dem die Goethe-Sehenswürdigkeiten<br />

als Rundweg eingezeichnet sind, ist ein kleiner baumumstandener<br />

Hügel auszumachen. Auf ihm aber nur ein Holzgeländer<br />

und ein großer Stein, der an Friederike Brion erinnert.<br />

Hier sollen Goethe und Friederike in der Nacht der<br />

ersten Begegnung lange Gespräche geführt haben. Hier soll<br />

aus dem ersten Schwärmen der Funke ernsteren Verliebens<br />

übergesprungen sein. Hier also, der Legende nach, begann<br />

die Romanze so eigentlich.<br />

Nach dem ersten Aufenthalt im Sesenheimer Pfarrhof<br />

besuchte Goethe regelmäßig die Familie. Bis in den<br />

Frühsommer 1771 wechselten lange Gespräche mit Friederikes<br />

Vater und lange Spaziergänge mit Friederike einander<br />

ab. Goethe bezeichnete Sesenheim damals als seinen<br />

« Mittelpunkt der Welt ». Er begann wieder zu dichten.<br />

Im Zyklus « Sesenheimer Lieder » sind wunderschöne<br />

und zarte Gedichte vereint, deren Leichtigkeit und Poesie<br />

O liebliche Friedrike,<br />

Dürft ich nach dir zurück,<br />

In einem deiner Blicke<br />

Liegt Sonnenschein und Glück.<br />

64 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · September / Oktober 2008<br />

<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · September / Oktober 2008 · 65


E 3<br />

unterwegs in <strong>Frankreich</strong> Elsass<br />

Mailied<br />

(aus den « Sesenheimer Liedern »)<br />

N166<br />

<br />

N12/E50<br />

65/E60<br />

Die Kirche hat seit dem 18. Jahrhundert viele Umbauten erfahren. Dörfliche Idylle mit Goethe-Scheune. Privatsammlung in der Auberge Au Bœuf.<br />

erahnen lassen, welch Monate voll Glück Goethe in Sesenheim<br />

erlebt haben muss. Den 22-jährigen Studenten und<br />

die 19-jährige Friederike verband bald eine Beziehung, die<br />

von der Außenwelt, aber sicher auch von Friederike selber,<br />

als sehr ernst angesehen wurde. Die Hochzeitsglocken<br />

wollten gar manche schon hören, zumal Goethe kurz vor<br />

dem Abschluss seines Studiums und somit kurz vor der ersten<br />

Anstellung stand.<br />

Derselbige aber fühlte sich bald eingeengt. Schon während<br />

der Arbeit an seiner Promotion bestand der Kontakt<br />

nach Sesenheim hauptsächlich aus langen Briefen, die Besuche<br />

wurden seltener. Im Sommer 1771 wollte der frischgebackene<br />

Absolvent der Rechtswissenschaft nach Frankfurt<br />

zurückkehren – und zwar ohne eine Ehefrau. Berüchtigt ist<br />

die Verabschiedung von Friederike, der er vom Pferde aus gerade<br />

mal geneigt war, die Hand herunterzureichen. Die Maid<br />

ward zurückgelassen und dem Dichter schmerzte das Herz,<br />

die tränenvollen Augen seiner doch so Angebeteten sehen zu<br />

müssen. Eine Woche später, von Frankfurt aus, kommt dann<br />

der Brief mit<br />

<br />

<br />

der endgültigen Lösung der Verbindung.<br />

<br />

Das Sesenheimer Pfarrhaus steht längst nicht mehr,<br />

schon damals war ein Um- oder Neubau der altersschwachen<br />

Pfarre häufiges Gesprächsthema zwischen Goethe<br />

und Friederikes Vater. Auch die Brionsche Kirche hat in<br />

den letzten 200 Jahren mehrere Umbauten erlebt, so dass<br />

nur noch wenig an das Original erinnert. Wozu also nach<br />

<br />

Sesenheim reisen, außer um auf dem gleichen Boden zu stehen,<br />

über den auch des Dichters Füße schritten? Abgesehen<br />

<br />

von dem Mythos der Liebesgeschichte wären andere Orte<br />

doch sicherlich beeindruckender dafür.<br />

Eine Fahrt nach Sesenheim lohnt sich aber dennoch und<br />

A84 / E401<br />

N137<br />

das liegt an der Auberge Au Bœuf. Dieser Gasthof liegt<br />

gleich gegenüber der Brionschen Kirche, wenige Schritte<br />

<br />

vom Marktplatz und dem Goethe-Tempel <br />

entfernt. In den<br />

<br />

1950er-Jahren begann ihr Besitzer mit einer bewundernswerten<br />

Akribie alles zu sammeln, was mit Goethe <br />

und der<br />

<br />

Liebschaft von Sesenheim zusammenhängt. Aus den Ex-<br />

<br />

ponaten entstand ein kleines Museum in den Hinterstuben<br />

des Gasthauses, das heute von den Nachfahren liebevoll ge-<br />

<br />

<br />

<br />

A 81 / E 50<br />

<br />

66 · <strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · September / Oktober 2008<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A 11<br />

<br />

A29<br />

<br />

A13<br />

A 11 / E 50<br />

<br />

A 10 / E 60<br />

A 10 / E 5<br />

<br />

<br />

A 71<br />

<br />

A 26 / E 15<br />

A 25<br />

A 1 / E 15<br />

A 1 / E 17<br />

A 27<br />

A 23<br />

<br />

<br />

<br />

N 77<br />

D 965<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A26 / E17<br />

<br />

pflegt und erweitert wird. Wenn man Glück und die Wirtin<br />

gerade nicht zu viel zu tun hat, bekommt der Gast sogar<br />

eine kleine Privatführung durch die Vitrinen mit Original-<br />

Handschriften von Goethe, Friederike und dem Pfarrer<br />

Brion. Dieses sympathische Privatmuseum lässt mit seinen <br />

Devotionalien der Goethe-Verehrung mehr von der Zeit der<br />

<br />

Sesenheimer Liebschaft erahnen als die Goethe-Scheune,<br />

das Memorial und die Friederiken-Ruh zusammen.<br />

Friederike übrigens war nach der unrühmlichen Trennung<br />

durch Goethe eine gebrochene Frau. Sie trauerte<br />

<br />

<br />

noch Jahre ihrer Liebe nach und auch das spätere Werben<br />

des Dichters Jakob Michael Heinrich Lenz, den Goethe in<br />

<br />

Sesenheim eingeführt hatte und der dem Charme Friederikens<br />

sofort erlegen war, hatte keinen Erfolg. Pikanterweise<br />

<br />

sah Goethe Lenz damals als den einzigen seiner Kollegen<br />

<br />

an, der ihm an Geist und Talent überlegen sein konnte,<br />

und es wird kolportiert, dass Goethe später in Weimar die<br />

Lenzschen Gedichte absichtlich schlecht besprochen habe,<br />

<br />

um den Konkurrenten aus dem Weg zu haben. Möglicherweise<br />

war es Goethe also ganz recht, dass Lenz die Brion<br />

<br />

nicht bekommen hat. Denn der Schmerz und die Schmach,<br />

die Geliebte so treulos verlassen<br />

<br />

zu haben, soll auch bei ihm <br />

noch lange tief gesessen haben. Einige der berühmtesten<br />

Frauenfiguren in seinen Dramen<br />

<br />

sollen seiner Bekanntschaft<br />

mit Friederike entlehnt sein. Die Marie in « Clavigo »<br />

soll dazu gehören und manche meinen gar das Gretchen des<br />

Dr. Faust in ihr wiederzuentdecken.<br />

Während Goethe Zeit seines Lebens zur Damenwelt<br />

einen innigen Bezug gehabt hatte, sollte die Liebe zu<br />

Goethe Friederikes einzige Liebe bleiben. Sie war ihr Leben<br />

lang unverheiratet und lebte bis zu ihrem Tode 1813<br />

<br />

bei ihren Geschwistern. Das Erscheinen von « Dichtung<br />

<br />

und Wahrheit » ein Jahr später erlebte sie nicht mehr und<br />

<br />

auch nicht den Rummel, der seitdem um die aller Welt bekannt<br />

gemachte Liebesgeschichte einsetzte. Denn es muss<br />

<br />

wirklich eine Sensation gewesen sein, was<br />

<br />

der 70-jährige<br />

Goethe da ausgeplaudert hatte. Jedenfalls war zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts die Liebe von Goethe und Friederike<br />

eine allgegenwärtige Geschichte, wegen der ein Besucheransturm<br />

nach Sesenheim einsetzte,<br />

der bis heute nicht abgeebbt ist und dem<br />

wir so skurrile « Sehenswürdigkeiten »<br />

zu verdanken haben, wie eine Goethe-<br />

Scheune und ein Goethe-Memorial.<br />

1860, auf dem Höhepunkt der Friederiken-Verehrung,<br />

setzte man ihr auf<br />

Anreise<br />

<br />

Auto: Sesenheim liegt nur wenige Kilometer von<br />

<br />

der deutschen Grenze entfernt und lässt sich bequem<br />

über die Autobahn A35, die man bei der<br />

Ab fahrt Nr. 54 verlässt, von Straßburg aus erreichen.<br />

Straß burg-Sesenheim ca. 35 km.<br />

Flugzeug: Der nächste große Flughafen ist<br />

auf französischer Seite in Straßburg und auf<br />

deutscher Seite in Karlsruhe/Baden-Baden.<br />

Auch der elsässische Airport Mulhouse/Basel<br />

ist nicht weit entfernt.<br />

<br />

Zug: Von Straßburg aus verkehren Vorort züge<br />

nach Sesenheim. Die Fahrtzeit be trägt eine<br />

gute halbe Stunde.<br />

<br />

A5 / E17 - E54<br />

A4 / E50<br />

<br />

A 31<br />

<br />

<br />

<br />

A31/ E21<br />

<br />

A 31<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A 4<br />

<br />

<br />

N57<br />

<br />

D 955<br />

ihrem Grab im badischen Meißenheim<br />

ein kleines Denkmal. Darauf stehen die<br />

Worte: « Ein Strahl der Dichtersonne<br />

fiel auf sie, so reich, daß er Unsterblichkeit<br />

ihr lieh! » Dieser Satz, so scheint es,<br />

könnte auch für Sesenheim ganz passend<br />

sein.<br />

N 74<br />

<br />

<br />

Sesenheim im Internet<br />

www.sessenheim.net<br />

Auberge Au Bœuf<br />

1, rue de l’Eglise<br />

67770 Sesenheim<br />

Telefon: +33 (0)3 88 86 97 14<br />

www.auberge-au-boeuf.com<br />

Montag und Dienstag Ruhetag<br />

Menüs für 28, 45 und 58 €<br />

N 4<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

A 36 / E 60<br />

A 4 / E 25<br />

<br />

A 35 / E 25<br />

<br />

<br />

<br />

A 35 / E 25<br />

<br />

<br />

<br />

Wie herrlich leuchtet<br />

Mir die Natur!<br />

Wie glänzt die Sonne!<br />

Wie lacht die Flur!<br />

Es dringen Blüten<br />

Aus jedem Zweig<br />

Und tausend Stimmen<br />

Aus dem Gesträuch.<br />

Und Freud ’ und Wonne<br />

Aus jeder Brust.<br />

O Erd ’, o Sonne!<br />

O Glück, o Lust!<br />

O Lieb’, o Liebe!<br />

So golden schön,<br />

Wie Morgenwolken<br />

Auf jenen Höhn!<br />

Du segnest herrlich<br />

Das frische Feld,<br />

Im Blütendampfe<br />

Die volle Welt.<br />

O Mädchen, Mädchen,<br />

Wie lieb’ ich dich!<br />

Wie blickt dein Auge!<br />

Wie liebst du mich!<br />

So liebt die Lerche<br />

Gesang und Luft,<br />

Und Morgenblumen<br />

Den Himmelsduft,<br />

Wie ich dich liebe<br />

Mit warmem Blut,<br />

Die du mir Jugend<br />

Und Freud› und Mut<br />

Zu neuen Liedern<br />

Und Tänzen gibst.<br />

Sei ewig glücklich<br />

Wie du mich liebst!<br />

<strong>Frankreich</strong> <strong>erleben</strong> · September / Oktober 2008 · 67

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!