28.12.2013 Aufrufe

MISEREOR: Reportage Kenia

MISEREOR: Reportage Kenia

MISEREOR: Reportage Kenia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mit bloßen Händen<br />

fasst Benta<br />

Anyango in den<br />

Müll. Sie wühlt zwischen<br />

Lumpen, abgenagten<br />

Maiskolben<br />

und fauligen Obstschalen, Bierflaschen und gebrauchten<br />

Zahnbürsten. Was sie an Altglas oder Plastik findet, wird sie<br />

später zur Sammelstelle bringen. Hunderte Fliegen kreisen um<br />

ihre Sammelsäcke. Benta vertreibt sie längst nicht mehr. Sie<br />

ist froh, als sie nacheinander drei Bierflaschen aus dem Müll<br />

zieht und mit Wucht in ihrem Sack zerschlägt. „So passt mehr<br />

hinein“, sagt die 29 Jahre alte Müllsammlerin. Mit den Wertstoffen<br />

verdient sie mehr als eine Näherin in der Fabrik: Gibt<br />

es dort keine Aufträge, gibt es auch<br />

kein Geld. „Auf dem Müll habe ich<br />

wenigstens abends immer etwas in<br />

der Hand – für das Schulgeld meiner<br />

Kinder, die Miete für unsere Hütte<br />

und unser Essen“, rechnet Benta vor.<br />

„Ich will, dass meine Kinder<br />

überleben und zur Schule<br />

können: Und weil das mit<br />

der Arbeit auf dem Müll<br />

geht, bin ich eben hier.“<br />

Benta Anyango, Müllsammlerin<br />

66<br />

<strong>MISEREOR</strong> – Das Magazin 2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!