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Livio Senigalliesi<br />

„Als die Mauer fiel -<br />

15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/1990“<br />

15 Fotos ausgewählt für den Deutschunterricht in Frankreich<br />

zum Anlass des 20. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer<br />

und mit Unterrichtsvorschlägen versehen (ab Niveau A 2)<br />

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Copyright © Goethe-Institut<br />

Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris


Inhaltsverzeichnis zur Didaktisierung<br />

„Als die Mauer fiel – 15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/1990<br />

1 Die Fotos (Datei 1)<br />

1. Wachturm und Mauer (1989)<br />

2. Todesstreifen (Nov.1989)<br />

3. Gorbi sieht alles (1989)<br />

4. Grenzübertritt (1989)<br />

5. Alte Dame fotografiert Grenzer durch einen Spalt in der Mauer (1989)<br />

6. Junge Leute gehen durch die Mauer (Nov. 1989)<br />

7. Begrüßungsgeld und alte Frau (Nov. 1989)<br />

8. "Türkischer Mauerspecht" (1989)<br />

9. Amerikanischer Soldat mit Tochter – DDR-Grenzsoldat (1989)<br />

10. Abzug russischer Soldaten (1990)<br />

11. Werbeplakat WEST (1989)<br />

12. Arbeitsplatzsicherheit (1990)<br />

13. "Tödlicher Kuss" (1992)<br />

14. Demo-Transparent gegen SED-PDS (1989)<br />

15. "Jahrgang 35" (1990)<br />

Seite<br />

2 Inhaltsverzeichnis, zu Fotoeinsatz und Konzeption der Vorschläge (Datei 2) 8<br />

3 Didaktisierungsvorschläge zu folgenden <strong>Bild</strong>ern oder <strong>Bild</strong>paaren<br />

Vorschlag A: <strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12 (Datei 3) 10<br />

Vorschlag B: <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6 (Datei 4) 15<br />

Vorschlag C: <strong>Bild</strong> 9 (Datei 5) 17<br />

Vorschlag D: <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10 (Datei 6) 19<br />

4 Dazu kombinierbares Material<br />

Material E: Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>? (Wortschatz) (Datei 7) 21<br />

Material F: Grafik und Text: „Die Berliner Mauer“ (Wortschatz)<br />

mit Rechercheaufgabe im Internet (Datei 8) 22<br />

Material G: Zeitleiste - Geschichte 1945-1990 (Wortschatz) (Datei 9) 24<br />

Material H: Karte: Berliner Sektorengrenzen (Datei 10) 28<br />

Material I: Stadtplan Ost 1987 – Stadtplan aktuell (Datei 11) 29<br />

Material J: „Militärdienst in der DDR/ Grenzer an der Mauer“ (Datei 12) 32<br />

Material K: Den Fotos Titel zuordnen (Wortschatz) (Datei 13) 33<br />

5 Weiterführendes Material für den Lehrer<br />

Material L: Historische Hintergründe und Interpretationsangebote<br />

zu den einzelnen Fotos (Datei 14) 34<br />

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<strong>Bild</strong> 1 <strong>Bild</strong> 2<br />

3<br />

<strong>Bild</strong> 3 <strong>Bild</strong> 4


<strong>Bild</strong> 5 <strong>Bild</strong> 6<br />

4<br />

<strong>Bild</strong> 7 <strong>Bild</strong> 8


<strong>Bild</strong> 9 <strong>Bild</strong> 10<br />

5<br />

<strong>Bild</strong> 11 <strong>Bild</strong> 12


6<br />

<strong>Bild</strong> 13 <strong>Bild</strong> 14


7<br />

<strong>Bild</strong> 15


2 Zu Fotoseinsatz und Konzeption der Unterrichtsvorschläge<br />

„Als die Mauer fiel – 15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/90“<br />

Der italienische Fotograf Livio Senigalliesi hat in den Jahren 1989 und 1990 in Berlin und in der DDR<br />

fotografiert. Aus seinem sehr schönen und berührenden Fotoband „Reise durch ein seltsames<br />

Land“ konnten wir 15 <strong>Bild</strong>er zum „Fall der Mauer vor 20 Jahren“ auswählen. Hierzu schlagen wir<br />

Didaktisierungen für den Unterricht „Deutsch als Fremdsprache“ (Niveaustufe A2) auf diesen Seiten vor.<br />

Zur Arbeit mit den Unterrichtsvorschlägen:<br />

Die Fotos stehen im A2-Format zur Verfügung (Bezugsquelle Goethe-Institut Frankreich<br />

bkd@goethe.paris.org). Sie eignen sich somit sowohl zur Arbeit in der Klasse als auch zur Hängung als<br />

Ausstellung. Als PDF-Datei sind sie ebenfalls auf diesen Seiten herunterladbar.<br />

Die Ideen der einzelnen Arbeitsblätter erschließen sich den Unterrichtenden am besten dann, wenn sie<br />

sich zunächst die einzelnen Fotos (unter Punkt 1 zusammengefasst bzw. in einer Datei) anschauen und<br />

gegebenenfalls die historischen Hintergründe und Interpretationsangebote zu den Fotos lesen (Punkt 5).<br />

Bei nur wenig zur Verfügung stehender Unterrichtszeit kann man einzelne Fotos auswählen und sich so<br />

nur auf ein oder zwei Arbeitsblätter beschränken (Vorschläge A,B,C oder D). Diese Vorschläge können in<br />

der Klasse auch gruppendifferenziert bearbeitet werden. Bei mehr Zeit empfehlen wir als Einstieg<br />

entweder Vorschlag A (<strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12), man sollte aber das Thema der Stunde nicht vorher erwähnen)<br />

oder Vorschlag B (<strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6). Alle anderen Arbeitsblätter lassen sich dann beliebig anschließen.<br />

Zu mehreren Fotos gibt es in den Arbeitsblättern sowohl Anregungen zum Sprechen, als auch wiederholt<br />

am Ende der verschiedenen Arbeitsblätter kleine Aufgaben zum Schreiben (Biografien erfinden,<br />

Tageserlebnisse der Protagonisten auf den <strong>Bild</strong>ern beschreiben, von Ereignissen berichten usw.).<br />

Historische Hintergründe und der entsprechende Wortschatz (ebenso der Wortschatz zur<br />

<strong>Bild</strong>beschreibung) lassen sich durch die Materialien E-H in den Unterricht einführen. Die Materialien I und<br />

J sind als inhaltliche Erweiterungen zur Arbeit mit den Fotos denkbar.<br />

Wenn die Schüler einige Aufgaben und die empfohlenen kleinen Schreibaufträge lösen und der Lehrer die<br />

Texte zur nächsten Stunde korrigiert, kann am Ende der Arbeit mit den Fotos z.B. eine Foto-Textgalerie<br />

mit den von den Schülern selbst geschriebenen Texten entstehen.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Viele Arbeitsblätter sind nur als Modell konzipiert, wie der Lehrer bzw. die Schüler mit den A2-<br />

Originalfotoabzügen arbeiten können und nicht unbedingt mit den qualitativ weniger guten Abbildungen<br />

der Fotos auf den Arbeitsblättern. Es müssen also von den Arbeitsblättern nicht immer Kopien gemacht<br />

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werden. Wenn zum Beispiel Fotos zunächst teilweise (nach den Arbeitsblatt-Modellen) abgedeckt und<br />

Schritt für Schritt mit den vorgeschlagenen Fragen aufgedeckt werden, geht das natürlich am besten mit<br />

den Originalfotos (Pinnwand oder mit Magneten an der Tafel).<br />

Weiterführende Ideen:<br />

Wenn man am Ende von einer oder zwei Unterrichtseinheiten mit einzelnen <strong>Bild</strong>ern nochmals alle Fotos in<br />

den Unterricht einbeziehen möchte: Die Schüler ordnen die Fotos, indem sie ihnen eine Reihenfolge und<br />

jedem <strong>Bild</strong> einen Titel geben (Material: Große Pinnwände, Tafel, Karten für die Titel). Alternativ kann der<br />

Lehrer Titel für die <strong>Bild</strong>er vorgeben (Material K), die er in der Klasse verteilt und die die Schüler den<br />

<strong>Bild</strong>ern zuordnen. Ähnliches geht auch mit den kleinen Infotexten zu den <strong>Bild</strong>ern, je nachdem, ob das<br />

Sprachniveau der Schüler dieses zulässt.<br />

Wir wünschen für die Arbeit mit den Fotos von Livio Senigalliesi Ihren Schülern und Ihnen viel Spaß.<br />

Autorin der Unterrichtsvorschläge:<br />

Susanne Schulz<br />

hat Literaturgeschichte und Deutsch als Fremdsprache in Jena studiert und lebt seit 1987 in Berlin. Sie ist<br />

Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache am Goethe-Institut Berlin und Fortbilderin. Sie arbeitete unter<br />

anderem als DAAD-Lektorin in Italien, an der Humboldt-Universität Berlin, am Goethe-Institut Vietnam und<br />

für die Goethe-Institute in Argentinien/Paraguay (Projekt: Partner-Schulen der Zukunft). Sie ist Mitautorin<br />

des Lehrbuches „Erinnerungsorte - Deutsche Geschichte im DaF-Unterricht“ (Cornelsen-Verlag, 2007).<br />

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Vorschlag A: Schülerblatt a – <strong>Bild</strong> 4<br />

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Aufgabe: Seht euch die <strong>Bild</strong>er an! Was ist auf allen <strong>Bild</strong>ern gleich? Was machen die Menschen auf den Fotos? Wohin gehen sie vielleicht?<br />

Woher kommen sie? Wofür interessieren sie sich? Schreibt einige Ideen in die Textfelder! Sprecht über eure Ideen in der Gruppe!<br />

Er ist vielleicht Student der<br />

Geschichte. 21 Jahre, geb. 1968<br />

Sie sind vielleicht ein Ehepaar.<br />

Sie: 43 Jahre, geb. 1946<br />

Er: 50 Jahre, geb. 1939<br />

Sie ist vielleicht Ingenieurin.<br />

25 Jahre, geb. 1964, 1 Kind<br />

Er ist vielleicht Busfahrer.<br />

55 Jahre, geb.1934, verheiratet,<br />

schon Großvater<br />

Vorschlag A<br />

10


Lehrerblatt a - <strong>Bild</strong> 4<br />

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2<br />

1<br />

Weitere mögliche, sich anschließende<br />

Lehrerfragen zum Gesamtfoto:<br />

Wo ist das Foto gemacht?<br />

Wann ist das Foto gemacht?<br />

Was werden die Menschen an diesem<br />

ersten Tag, nach 28 Jahren Mauer, im<br />

Westen vielleicht machen?<br />

Mögliche Lehrerfragen vor dem Aufdecken<br />

des Blattes:<br />

Was ist anders, wenn man die vier Personen<br />

jetzt hier zusammen auf dem Foto sieht?<br />

Woher kommen die Leute vielleicht?<br />

Wohin gehen Sie?<br />

Was haben die Personen gemeinsam?<br />

Wo ist das Foto vielleicht gemacht?<br />

Wann ist das Foto vielleicht gemacht?<br />

Beschreibt, wie die vier Menschen,<br />

(oder z.B. auch das ältere Ehepaar im<br />

Hintergrund, hinter der Frau mit der<br />

weißen Jacke) diesen ersten Tag im<br />

Westberlin verbringen!<br />

Was denken Sie?<br />

An was oder an wen denken sie?<br />

Wen besuchen sie vielleicht?<br />

Was bedeutete dieser Tag für die<br />

Menschen?<br />

Hat er ihr Leben verändert? Wie?<br />

Der Lehrer sammelt und notiert die Ideen und Stichwörter dazu an der Tafel!<br />

Vorschlag A<br />

11


Schülerblatt b – <strong>Bild</strong> 4<br />

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Aufgabe: 9. November 1989: Was sagen oder denken die Leute an diesem Tag? An wen oder an was denken sie?<br />

Wohin gehen sie? Ergänzt die Sprechblasen! Arbeitet allein oder gemeinsam mit einem Lernpartner!<br />

Vorschlag A 6<br />

12


Schülerblatt c – <strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12<br />

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Das Foto links ist direkt nach dem Fall der Mauer, am 9. November 1989 oder an dem Wochenende danach, gemacht.<br />

Das Foto rechts ist einige Monate später gemacht.<br />

Aufgabe: Vergleicht die beiden Fotos! Was denkt ihr?<br />

Welche Vorteile (positive Seiten) und Nachteile (negative Seiten) hatte die Maueröffnung für die Menschen aus der DDR?<br />

Vorteile Nachteile<br />

Vorschlag A<br />

13


Lehrerblatt b - <strong>Bild</strong> 4 (Kopiervorlage)<br />

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Vorschlag B: Lehrerblatt - <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6<br />

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Zwei <strong>Bild</strong>er bzw. <strong>Bild</strong>ausschnitte vergleichen<br />

<strong>Bild</strong> 2:<br />

<strong>Bild</strong> 6:<br />

Todesstreifen, 1989 (nur <strong>Bild</strong>ausschnitt wählen, restliches Foto zudecken)<br />

Mit der Leiter oder „durch die Mauer“ unterwegs zwischen Ost und West<br />

Lehrerfragen 1:<br />

Was siehst du auf dem <strong>Bild</strong> links?<br />

Was kannst du zu dem <strong>Bild</strong> sagen? (Was? Wann? Wo? Warum?)<br />

Wie ist die Atmosphäre auf dem Foto? Welche Adjektive passen?<br />

Welche historischen Informationen kannst du zu dem Foto geben?<br />

Lehrerfragen 2:<br />

Was siehst du auf dem Foto rechts?<br />

Wie ist die Atmosphäre hier?<br />

Was machen die Personen?<br />

Wie alt sind die Personen auf dem Foto?<br />

Wann ist das Foto gemacht?<br />

Wohin wollen die Personen vielleicht?<br />

Was ist anders als auf dem Foto links?<br />

Die Fragen sollten an die Tafel geschrieben werden, wie auch Stichwörter und Ideen der Schüler.<br />

Hinweis für den Lehrer:<br />

Mit diesem Vorschlag sind die Materialien E-G zum Wortschatz gut kombinierbar (Schülerblätter Grafik<br />

und Text: „Berliner Mauer“, „Zeitleiste 1945-1990“ und „Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>?“<br />

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Vorschlag B: Schülerblatt – <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6<br />

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Aufgabe:<br />

Stellt euch vor, ihr seid eine Person auf diesem Foto!<br />

Seit drei Tagen ist die Mauer in Berlin offen. Ein Fotograf hat euch gerade fotografiert.<br />

Er zeigt euch das Foto und bittet euch eure Gedanken zu dem Tag und dem Foto<br />

aufzuschreiben.<br />

Schreibt einen kleinen Text in der „Ich-Form“.<br />

Fragen: Woher kommst du?<br />

Wo warst du heute?<br />

Was hast du gemacht?<br />

Wohin bist du gegangen?<br />

Mit wem hast du gesprochen?<br />

Mit wem warst du unterwegs?<br />

Was denkst du über den Tag?<br />

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Vorschlag C: Lehrerblatt – <strong>Bild</strong> 9<br />

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<strong>Bild</strong>:<br />

Begegnung. Ein amerikanischer Soldat und seine Tochter und ein DDR-Grenzsoldat begegnen sich<br />

und schauen sich durch einen Mauerspalt an.<br />

Dieses Blatt wird für die Fragen<br />

aufgedeckt!<br />

Lehrerfragen 2:<br />

Wer ist der Mann, der das<br />

Mädchen auf dem Arm hält?<br />

Wann ist die Szene fotografiert?<br />

Dieses Blatt bleibt zunächst<br />

zugedeckt!<br />

Lehrerfragen 1:<br />

Wohin sieht das kleine Mädchen?<br />

Wie ist die Haltung und der<br />

Gesichtsausdruck des Mädchens?<br />

Wo sind die beiden und wohin<br />

schauen sie?<br />

Wen oder was sehen sie vielleicht?<br />

Diese Blatt wird am Ende für die folgenden<br />

Fragen aufgedeckt:<br />

Lehrerfragen 3:<br />

Wann ist das Foto gemacht?<br />

Welche Uniform trägt der junge Mann?<br />

Wie alt ist der andere Soldat etwa?<br />

Wie ist sein Gesichtsausdruck?<br />

Wo hat er seine Hände?<br />

Wie ist die Atmosphäre zwischen den<br />

Personen?<br />

Was macht eigentlich das andere Mädchen<br />

links?<br />

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Vorschlag C: Schülerblatt – <strong>Bild</strong> 9<br />

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Aufgabe 1:<br />

Was sagen die Personen auf dem Foto vielleicht?<br />

Schreibt einen kleinen Dialog, was die drei (oder vier) Personen miteinander sprechen.<br />

Gebt den Personen dafür Namen! (Partnerarbeit)<br />

DDR-Grenzsoldat: _______________________<br />

amerikanischer Soldat: _______________________<br />

das kleine Mädchen: _______________________<br />

das andere Mädchen: _______________________<br />

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Aufgabe 2:<br />

Das Foto ist 1989 gemacht. Wie alt sind die Personen auf dem Foto heute?<br />

Was machen sie heute vielleicht? Wie sind ihre Biografieren weitergegangen?<br />

Wählt eine Person aus und schreibt für diese Person eine kleine Biografie!<br />

(Partner- oder Einzelarbeit)<br />

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Aufgabe 3:<br />

Stellt die Person und ihre Biografie nun in der Klasse vor!<br />

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Vorschlag D: Schülerblatt a - <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10<br />

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<strong>Bild</strong> 9: Begegnung. Ein amerikanischer Soldat und seine Tochter und ein DDR-Grenzsoldat schauen sich an der Berliner Mauer an.<br />

<strong>Bild</strong> 10: Ein Blick in die Kamera. Russische Soldaten verlassen Deutschland und fahren nach Hause.<br />

Aufgabe 1: Lest den kleinen Text! Der Text gibt euch Informationen, warum die vier Siegermächte nach dem Fall der Mauer Deutschland<br />

verlassen haben und alle amerikanischen, britischen, französischen und russischen Soldaten nach Hause fahren konnten.<br />

Am 23. August 1990 hat die DDR-Regierung den Beitritt der DDR zur BRD und so die Wiedervereinigung beschlossen. Deutschland<br />

konnte das aber nicht alleine entscheiden. Man brauchte die Zustimmung der vier Siegermächte, also der USA, Frankreichs,<br />

Großbritanniens und der Sowjetunion, die alle seit 1945 Soldaten in Deutschland stationiert hatten.<br />

Die DDR und die BRD und die vier Siegermächte haben deshalb am 12. September 1990 gemeinsam beschlossen, dass die<br />

amerikanischen, französischen, britischen und russischen Soldaten Deutschland verlassen. Die Siegermächte verzichteten damit<br />

auch auf alle Sonderrechte in Deutschland, die sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Potsdamer Konferenz hatten.<br />

19<br />

Text: Der „Zwei-plus-Vier-Vertrag“<br />

Der Vertrag vom 12. September1990 heißt „Zwei-plus-Vier-Vertrag“.


Vorschlag D: Schülerblatt b - <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

Aufgabe 3: Wie alt sind die Soldaten auf den Fotos und was denken die Soldaten über den Fall der Mauer? Ergänzt die Sprechblasen!<br />

Aufgabe 2: Wo ist das Foto rechts gemacht? Wo ist die Stadt Weimar? Sucht die Stadt auf einer Landkarte!<br />

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Material E: Schülerblatt - Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>?<br />

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Das <strong>Bild</strong> ist im Hochformat / im Querformat<br />

(hochformatig/ querformatig)<br />

- das <strong>Bild</strong> zeigt ……<br />

- auf dem <strong>Bild</strong> sehe ich ……<br />

- auf dem <strong>Bild</strong> kann ich …… erkennen<br />

- etwas ist genau / ungenau / unscharf zu<br />

erkennen / zu sehen<br />

- die Stimmung/Atmosphäre des <strong>Bild</strong>es ist ……<br />

Formen beschreiben:<br />

- etwas ist viereckig □<br />

dreieckig ▲<br />

quadratisch ■<br />

rechteckig █<br />

rund<br />

oval<br />

o<br />

- im Vordergrund sieht man<br />

- im Hintergrund sieht man<br />

- weiter vorn<br />

- weiter hinten<br />

- über der Person/ darüber<br />

- hinter der Person/ dahinter<br />

- vor der Person/ davor<br />

- neben dem Haus/ daneben<br />

- rechts/ links daneben<br />

- auf der rechten/ linken Seite<br />

- in der rechten oberen Ecke<br />

- in der Mitte des <strong>Bild</strong>es/ in der<br />

<strong>Bild</strong>mitte<br />

- am rechten/ linken <strong>Bild</strong>rand<br />

- in der linken unteren Ecke<br />

das Licht, die Farben und die Atmosphäre<br />

beschreiben:<br />

- eine Linie verläuft<br />

- senkrecht<br />

- waagerecht<br />

- das Licht fällt von links in das <strong>Bild</strong><br />

- die Gesichter sind beleuchtet<br />

- etwas wirft einen Schatten<br />

- das <strong>Bild</strong> hat helle/ dunkle Farben<br />

- das <strong>Bild</strong> ist hell/ dunkel<br />

- die Stimmung des <strong>Bild</strong>es ist ...<br />

- schräg nach hinten/ nach vorn<br />

- die Perspektive / die Raumperspektive<br />

verengt sich nach hinten<br />

- etwas steht nebeneinander/ hintereinander/<br />

hell/ freundlich/ fröhlich/<br />

sommerlich/ heiter/<br />

grau/ dunkel/ düster/<br />

bedrohlich/ winterlich/ traurig<br />

das <strong>Bild</strong> ist:<br />

- eine Fotografie/-en<br />

- ein Foto aus der Zeitung<br />

- ein Schwarz -Weiß - Foto<br />

- ein Farbfoto<br />

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Material F: Grafik und Text: „Die Berliner Mauer“ (Wortschatz)<br />

Schülerblatt a – Die Berliner Mauer<br />

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Aufgabe 1:<br />

Schaut euch die Grafik an und lest dazu den Text!<br />

Die „Berliner Mauer“ war eine der am stärksten bewachten Grenzen der Welt, die die DDR-Regierung am<br />

13.8. 1961 bauen ließ. „Die Mauer“ war eine Grenzanlage, die zwischen 1961 und 1989 mit 155<br />

Kilometer mitten durch Berlin ging. Diese Grenze teilte die Stadt in Ost-Berlin und West-Berlin. Viele<br />

Kilometer Grenze trennten außerdem Ost-Deutschland (DDR) von West-Deutschland (BRD).<br />

die Grenzanlage wurde erweitert<br />

West-Berlin<br />

Ost-Berlin<br />

der Todesstreifen/-<br />

der Wachturm<br />

der Grenzzaun/-``e<br />

Quelle: Berliner Mauerarchiv, Hagen Koch Berliner.Mauer.Archiv@t-online.de<br />

www.berlinermaueronline.de/geschichte/schema-berliner-mauer.htm<br />

Seit 1963 hat man die Grenzanlagen mehr und mehr erweitert. Zuerst gab es „nur“ eine Mauer, später<br />

zwei Betonmauern (3.20 Meter hoch) mit einem Todesstreifen dazwischen und 302 Wachtürmen. 37<br />

Kilometer Mauer gingen direkt durch die Stadt und oft teilte die Mauer Straßen. Dann lag eine<br />

Straßenseite im Osten und die andere Seite im Westen.<br />

Viele Menschen (ca. 131 Tote) starben bei Fluchtversuchen aus dem Osten in den Westen. Die<br />

Grenzsoldaten haben auf Flüchtlinge geschossen. Wenn die Soldaten einen Flüchtling bei einem<br />

Fluchtversuch verhaftet haben, saß der Flüchtling oft viele Jahre im Gefängnis.<br />

Bis zum Fall der Mauer am 9. November 1989 stand die Mauer insgesamt 28 Jahre.<br />

Heute kann ein Tourist in Berlin von der Mauer nur noch wenig sehen. Der Abriss der Mauer begann<br />

sofort nach dem 9. November 1989. Viele Berliner, die man „Mauerspechte“ nannte, schlugen mit<br />

unglaublicher Schnelligkeit und mit Hammer und Meißel Lücken in die Mauer, damit man endlich „durch<br />

die Mauer“ schauen und gehen konnte. Aber die Mauerstücke waren und sind bis heute auch ein beliebtes<br />

Souvenir und man verkauft sie überall in der Stadt.<br />

(1 Stück = 1 Euro).<br />

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Schülerblatt b - Die Berliner Mauer (Aufgaben Fortsetzung)<br />

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Aufgabe 2:<br />

Geht ins Internet auf die Seite www.berlinermaueronline.de und klickt euch<br />

durch die Seite! Schaut bei diesen Links oder Stichworten und klickt euch durch<br />

die Karten und <strong>Bild</strong>er!<br />

Home: -> Klickt auf <strong>Bild</strong>er, die euch interessieren<br />

Karten: -> Klickt auf: Berliner Karte 1961, Berliner Bezirke und Sektoren<br />

Geschichte: -> Klickt auf: Schema der Berliner Mauer, Berliner Mauer in Zahlen<br />

Fotografien: -> Klickt auf: Fotos Berliner Mauer 1990<br />

Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.<br />

Aufgabe 3:<br />

Lest den Text noch einmal und klärt gemeinsam die Bedeutung der Verben und Wörter!<br />

Was kann man kombinieren? <strong>Bild</strong>et Sätze und Ausdrücke! (Achtung, nicht alles lässt sich<br />

kombinieren! Ihr könnte die Verben und Nomen mehrmals benutzten.)<br />

die Grenze/-n -<br />

die Grenzanlage/-n -<br />

der Grenzsoldat/-en -<br />

der Wachturm/-``e -<br />

der Todesstreifen/- -<br />

die Betonmauer/-n -<br />

das Gefängnis/-se -<br />

die Flucht/-en -<br />

der Fluchtversuch/-e -<br />

der Flüchtling/-e -<br />

die Stadt/-``e -<br />

der Ostteil/ der Westteil -<br />

mitten durch Berlin -<br />

vom Osten in den Westen -<br />

der Fall der Mauer -<br />

der Abriss -<br />

die Lücke/-n -<br />

das Mauerstück/-e -<br />

der Hammer/-`` -<br />

der Meißel/- -<br />

der „Mauerspecht“/-e -<br />

Verb Präteritum Perfekt<br />

bewachen bewachte hat bewacht<br />

lassen ließ hat gelassen<br />

teilen teilen hat geteilt<br />

bauen baute hat gebaut<br />

geben gab hat gegeben<br />

gehen ging ist gegangen<br />

erweitern erweiterte hat erweitert<br />

sterben starb ist gestorben<br />

verhaften verhaftete hat verhaftet<br />

schießen schoss hat geschossen<br />

flüchten flüchtete ist geflüchtet<br />

sitzen saß hat gesessen<br />

beginnen begann hat begonnen<br />

schlagen schlug hat geschlagen<br />

abreißen riss ab hat abgerissen<br />

Beispiel: im Gefängnis sitzen, die Grenze bewachen, einen Wachturm bauen,<br />

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Material G: Schülerblatt a - Geschichte 1945 – 1990<br />

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Aufgabe:<br />

Was ist wann passiert? Der Wortkasten unten<br />

kann euch helfen! Löst die Aufgabe zu zweit!<br />

8. Mai 1945 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Man teilt Berlin in 4 Sektoren.<br />

Juni 1948<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

in West-Berlin und in West-Deutschland<br />

Im Westen gibt es jetzt D-Mark und im<br />

Osten Ost-Mark.<br />

24. Juni 1948 bis _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

12. Mai 1949 Die sowjetische Militäradministration blockiert alle Wege nach<br />

West-Berlin. Amerikanische Flugzeuge bringen über die „Luftbrücke“ ein<br />

Jahr Lebensmittel nach West-Berlin.<br />

Gründung von zwei deutschen Staaten:<br />

24.Mai 1949<br />

die Bundesrepublik Deutschland (BRD, West-Deutschland)<br />

7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratischen Republik ( DDR, Ost-Deutschland)<br />

Mai 1952<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

zwischen Ost- und West-Deutschland, aber die Sektorengrenzen in Berlin<br />

bleiben noch offen.<br />

17. Juni 1953 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

gegen die Regierung. Sowjetische Panzer beenden die Proteste.<br />

bis 1961<br />

Eine halbe Million Berliner fährt täglich zwischen Ost- und West-Berlin<br />

hin und her.<br />

Viele Berliner wohnen im billigeren Ost-Berlin, arbeiten aber in West-Berlin.<br />

Viele Ost-Berliner gehen abends im interessanteren West-Berlin ins Kino oder<br />

kaufen dort ein. Schwarzmarkt: Ost- zu West-Mark: 5:1<br />

bis 1961 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ in den Westen?<br />

.<br />

1949: 129.245<br />

1953: 331.390 insgesamt 1949-1961: 2.691.270<br />

1955: 252.870<br />

1961: 159.730<br />

(Flüchtlinge zwischen 1954 bis 1961: 3.371 Ärzte, 1.329 Zahnärzte,<br />

291 Tierärzte, 960 Apotheker, 132 Richter und Staatsanwälte, 679 Rechtsanwälte<br />

und Notare, 752 Professoren, 16.724 Lehrer, 17.082 Ingenieure und Techniker)<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

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Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />

24


Material G: Schülerblatt a– Geschichte 1945-1990 (Fortsetzung)<br />

_________________________________________________________________________<br />

13.August 1961<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Man schließt viele Straßen, S-Bahnlinien und U-Bahnhöfe. DDR-Bürger<br />

können nicht mehr in den Westen. Bis 1963 dürfen auch West-Berliner nicht<br />

nach Ost-Berlin.<br />

26. Juni 1963 Präsident J. F. Kennedy besucht West-Berlin<br />

und sagt: "Ich bin ein Berliner."<br />

70er Jahre<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Für West-Berliner und West-Deutsche ist es jetzt leichter in die DDR und<br />

nach Ost-Berlin zu reisen. Auch sehr wenige Ost-Deutsche dürfen nun<br />

Verwandte im Westen besuchen.<br />

1985 Michael Gorbatschow kommt in der Sowjetunion an die Macht<br />

und beginnt in Moskau mit Reformen.<br />

Sommer 1989<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

und dort in die westdeutschen Botschaften oder sie flüchten über Ungarn<br />

direkt in den Westen.<br />

1989 Gehen oder Bleiben?<br />

100.000 Menschen verlassen mit einem Ausreiseantrag (d.h. mit einer<br />

offiziellen Erlaubnis) die DDR.<br />

7. Oktober 1989 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

(40 Jahre DDR )<br />

9. November 1989 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Tausende Ost-Berliner stehen an der Mauer und warten. Man öffnet die<br />

Grenze.<br />

1. Juli 1990 Währungsunion<br />

3. Oktober 1990 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Wort- und Informationskasten:<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges *** Schließung der Grenze *** Währungsreform ***<br />

Wie viele Ost-Deutsche flüchten ... *** Tag der deutschen Wiedervereinigung ***<br />

Fall der Mauer *** Bau der Mauer *** Berlinblokade *** Arbeiterproteste in der DDR ***<br />

Demonstrationen und Proteste gegen die DDR-Regierung ***<br />

Tausende Ost-Deutsche flüchten nach Budapest und Prag *** Beginn der Entspannungspolitik ***<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

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25


Material G: Lehrerblatt – Geschichte 1945-1990 (Lösungsblatt)<br />

_________________________________________________________________________<br />

8. Mai 1945 Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

Man teilt Berlin in 4 Sektoren.<br />

Juni 1948<br />

Währungsreform<br />

in West-Berlin und in West-Deutschland<br />

Im Westen gibt es jetzt D-Mark und im Osten Ost-Mark.<br />

24. Juni 1948 bis Berlinblockade<br />

12. Mai 1949 Die sowjetische Militäradministration blockiert alle Wege nach<br />

West-Berlin. Amerikanische Flugzeuge bringen über die „Luftbrücke“<br />

ein Jahr Lebensmittel nach West-Berlin.<br />

Gründung von zwei deutschen Staaten:<br />

24.Mai 1949<br />

die Bundesrepublik Deutschland (BRD, West-Deutschland)<br />

7. Oktober 1949 die Deutschen Demokratischen Republik ( DDR, Ost-Deutschland)<br />

Mai 1952<br />

Schließung der Grenze<br />

zwischen Ost- und West-Deutschland, aber die Sektorengrenzen in<br />

Berlin bleiben noch offen.<br />

17. Juni 1953 Arbeiterproteste in der DDR<br />

gegen die Regierung. Sowjetische Panzer beenden die Proteste.<br />

bis 1961<br />

bis 1961<br />

Eine halbe Million Berliner fährt täglich zwischen Ost- und West-<br />

Berlin hin und her.<br />

Viele Berliner wohnen im billigeren Ost-Berlin, arbeiten aber in West-Berlin.<br />

Viele Ost-Berliner gehen abends im interessanteren West-Berlin ins Kino oder<br />

kaufen dort ein. Schwarzmarkt: Ost- zu West-Mark: 5:1<br />

Wie viele Ost-Deutsche flüchten in den Westen?<br />

1949: 129.245<br />

1953: 331.390 insgesamt 1949-1961: 2.691.270<br />

1955: 252.870<br />

1960: 199.188<br />

1961: 159.730<br />

(Flüchtlinge zwischen 1954 bis 1961: 3.371 Ärzte, 1.329 Zahnärzte, 291<br />

Tierärzte, 960 Apotheker, 132 Richter und Staatsanwälte, 679 Rechtsanwälte<br />

und Notare, 752 Professoren, 16.724 Lehrer, 17.082 Ingenieure und Techniker)<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

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26


Material G: Lehrerblatt – Geschichte 1945-1990 (Lösungsblatt - Fortsetzung)<br />

________________________________________________________________________<br />

13. August 1961 Bau der Mauer<br />

Man schließt Straßen, S-Bahnlinien und U-Bahnhöfe. DDR-Bürger<br />

können nicht mehr in den Westen. Bis 1963 dürfen auch West-Berliner<br />

nicht nach Ost-Berlin.<br />

26. Juni 1963 Präsident J. F. Kennedy besucht West-Berlin<br />

und sagt: "Ich bin ein Berliner."<br />

70er Jahre<br />

Beginn der Entspannungspolitik<br />

Für West-Berliner und West-Deutsche ist es jetzt leichter in die DDR<br />

und nach Ost-Berlin zu reisen. Auch sehr wenige Ost-Deutsche dürfen<br />

nun Verwandte im Westen besuchen.<br />

1985 Michael Gorbatschow kommt in der Sowjetunion an die Macht<br />

und beginnt in Moskau mit Reformen.<br />

Sommer 1989<br />

Tausende Ost-Deutsche flüchten nach Budapest und Prag<br />

und dort in die westdeutschen Botschaften oder sie flüchten über<br />

Ungarn direkt in den Westen.<br />

1989 Gehen oder Bleiben?<br />

100.000 Menschen verlassen mit einem Ausreiseantrag (d.h. mit einer<br />

offiziellen Erlaubnis) die DDR.<br />

7. Oktober 1989 Proteste und Demonstrationen gegen die DDR-Regierung<br />

(40 Jahre DDR)<br />

9. November 1989 Fall der Mauer<br />

Tausende Ost-Berliner stehen an der Mauer und warten. Man öffnet die<br />

Grenze.<br />

1. Juli 1990 Währungsunion<br />

3. Oktober 1990 Tag der Wiedervereinigung<br />

________________________________________________________________________________________________________<br />

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27


Material H: Karte – Berliner Sektorengrenzen<br />

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28


Material I: Schülerblatt – Zwei Stadtpläne vergleichen<br />

____________________________________________________________________<br />

Aufgaben:<br />

1. Seht euch den Stadtplan von Ost-Berlin aus dem Jahr 1987 an.<br />

Was seht ihr von Berlin? Was bemerkt ihr? Beschreibt den Stadtplan.<br />

2. Vergleicht nun den Ostberliner Stadtplan mit dem „normalen“ Stadtplan (2003).<br />

Zeichnet in beiden Stadtplänen die Linie der „Mauer“ nach und orientiert euch auf beiden<br />

Stadtplänen.<br />

3. Wählte ein oder zwei Fotos der Fotoserie aus, die das Leben mit der Mauer in Berlin zeigen.<br />

Beschreibt, was ihr auf den Fotos seht.<br />

4. Wählt nun auch ein oder zwei Fotos aus, die das Ende dieser Situation im November 1989<br />

am besten zeigen. Beschreibt, was ihr auf den Fotos seht.<br />

____________________________________________________________________________________________________________<br />

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29


OST-BERLIN<br />

Stadtplan (DDR, 1987)<br />

Bornholmer Straße,<br />

Erster Grenzübergang, an dem die Mauer<br />

am 9. Nov. 1989 geöffnet wurde<br />

Bernauer<br />

Straße<br />

Das Brandenburger Tor<br />

30<br />

Checkpoint Charlie


BERLIN<br />

Stadtplan (2003)<br />

Bernauer<br />

Straße<br />

Das Brandenburger Tor Checkpoint Charlie<br />

31


Material J:<br />

Schülerblatt - Militärdienst in der DDR / Grenzsoldat an der Mauer<br />

________________________________________________________________<br />

Aufgabe 1:<br />

In der DDR musste jeder junge Mann zum Militärdienst und es konnte auch<br />

passieren, dass er als Soldat an die Mauer musste.<br />

Frage:<br />

Was müssen Soldaten an einer Grenze tun? Sammelt Antworten.<br />

Das Arbeitsblatt „Die Berliner Mauer“ kann euch dabei helfen.<br />

Antworten:<br />

die Grenze bewachen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />

Aufgabe 2:<br />

Militärdienst in der DDR / Frage- Antwort / Was passt hier zusammen?<br />

1 - F<br />

Wie hieß die Armee in der DDR?<br />

A<br />

Mit 18 Jahren, also vor dem Studium, spätestens aber bis<br />

zum 26. Lebensjahr.<br />

2 - ____<br />

Musste in der DDR jeder junge Mann<br />

zum Militär?<br />

B<br />

18 Monate, also 1,5 Jahre. Wenn man studieren wollte,<br />

musste man (oft unter Druck) meist 3 Jahre zum Militär. In<br />

der Militärzeit hatten die Soldaten nur wenige Tage Urlaub.<br />

3 - _____<br />

Wie lange musste man zum Militär?<br />

C<br />

Nein. Aber man konnte auch als „Bausoldat“ zum Militär<br />

gehen. Dann hatte man aber später sehr viele Nachteile im<br />

Leben und im Beruf. Man konnte z.B. nicht studieren.<br />

4 - ___<br />

Wann musste ein junger Mann zum<br />

Miltärdienst?<br />

5 - ____<br />

Gab es in der DDR einen Zivildienst?<br />

D<br />

Ja, der Grenzdienst war wie ein normaler Militärdienst. Es<br />

gab junge Männer, die freiwillig an die Grenze gegangen<br />

sind. Aber viele haben auch Tricks benutzt, damit sie nicht<br />

an die Grenze mussten, weil sie nicht auf Flüchtlinge<br />

schießen wollten.<br />

E<br />

Ja, alle Männer mussten zum Militär.<br />

6<br />

War der Grenzdienst an der Mauer<br />

wie ein normaler Militärdienst?<br />

F<br />

NVA - Nationale Volksarmee<br />

Lösung: 1-F / 2-E / 3-B / 4-A / 5-C / 6–D<br />

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32


Material K: Lehrerblatt – Den Fotos Titel zuordnen<br />

(Kopiervorlage zum Vergrößern und Ausschneiden)<br />

Aufgabe:<br />

alternativ:<br />

Die Schüler ordnen die Fotos, indem sie ihnen eine Reihenfolge und jedem Foto einen<br />

Titel geben. (Material: große Pinnwände, Tafel, Karten für die Tafel)<br />

Um den Wortschatz vorzuentlasten, kann der Lehrer die Titel für die Fotos ungeordnet<br />

vorgeben, die die Schüler dann den Fotos zuordnen.<br />

Wachturm an der Mauer<br />

(aus West-Berlin fotografiert)<br />

Ein amerikanischer Soldat mit seiner<br />

Tochter und ein DDR-Grenzsoldat<br />

schauen sich durch eine Mauerlücke an.<br />

Die Mauer und Graffiti.<br />

Ein Auge und der Spruch: „Gorbi sieht alles“.<br />

Ein Blick in die Kamera.<br />

Russische Soldaten verlassen Deutschland<br />

und fahren nach Hause.<br />

Der Todesstreifen an der Mauer.<br />

WEST - „Die Versuchungen des Kapitalismus“.<br />

Zigarettenwerbung, Dezember 1989 in<br />

Ost-Berlin.<br />

Die Grenze ist offen.<br />

Ost-Berliner gehen nach West-Berlin.<br />

Probleme - Arbeiter protestieren gegen die<br />

Schließung ihrer Fabrik und für sichere<br />

Arbeitsplätze.<br />

Mauerlücken. Ein Grenzsoldat und eine<br />

West-Berlinerin schauen sich („durch die<br />

Kamera“) an.<br />

Unzufrieden:<br />

Jahrgang 1935 - eine Ostberliner Biografie<br />

Durch Mauerlücken oder mit der Leiter<br />

unterwegs zwischen Ost- und Westberlin.<br />

Bruderkuss der Macht.<br />

Erich Honecker (Staatschef der DDR) und<br />

Leonid Breschnjew (Staatschef der UdSSR)<br />

begrüßen sich.<br />

Geld. Jeder DDR- Bürger bekommt<br />

100 West- Mark „Begrüßungsgeld“.<br />

Alte Partei = Neue Partei<br />

SED - PDS - Protestplakat<br />

(Sozialistische Einheitspartei Deutschlands –<br />

Partei des Demokratischen Sozialismus)<br />

Türkischer „Mauerspecht“<br />

Die „Mauerstücke“ verkaufen sich gut.<br />

1 Stück = 1 Mark<br />

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Material L: Lehrerblatt –<br />

Historische Hintergründe und Interpretationsangebote zu den Fotos<br />

__________________________________________________________________________<br />

1. Wachturm und Mauer (1989)<br />

Auf dem Foto sieht man die Mauer und einen der 302 Wachtürme in Berlin, dahinter ein Ostberliner<br />

Plattenbau-Wohnviertel, vermutlich direkt in Berlin Mitte.<br />

(siehe hierzu auch: Arbeitblatt - Die Berliner Mauer)<br />

2. Todesstreifen (Nov. 1989)<br />

Auf dem Foto sieht man den Grenzverlauf und die Mauer auf Ostberliner Seite. Das Foto ist wenige<br />

Wochen nach dem Fall der Mauer aufgenommen. Der Grenzzaun rechts ist schon abgerissen. Im<br />

Hintergrund sieht man einen der 302 Wachtürme. Das Foto vermittelt einen Eindruck, was die Mauer für<br />

die Menschen und die Stadt real bedeutete.<br />

(siehe hierzu auch: Arbeitblatt - Die Berliner Mauer)<br />

3. „Gorbi sieht alles“ (1989)<br />

Michael Gorbatschow war ab 1985 Staats- und Parteichef in Moskau. Er begann 1985 in der Sowjetunion<br />

mit Reformen und mit Diskussionen über die Geschichte. Die Archive wurden geöffnet und es wurde<br />

immer klarer, dass die sozialistischen Länder wirtschaftlich bankrott waren. Für viele Menschen im Ost-<br />

Block, aber auch im Westen, war M. Gorbatschow die Hoffnung für Reformen. 1987 besuchte der<br />

amerikanische Präsident Ronald Reagan Westberlin und forderte von dort Moskau auf: „Herr Gorbatschow,<br />

reißen sie diese Mauer nieder!“.<br />

Die Politik Gorbatschows hatte großen Einfluss darauf, dass die Mauer fiel und die Revolution 1989 ohne<br />

Gewalt verlief.<br />

4. Grenzübertritt (1989)<br />

Auf dem Foto sieht man, wie Ost-Berliner (vermutlich am Wochenende 10. und 11. November 1989, als<br />

mehr und mehr Grenzübergänge geöffnet wurden) erstmals nach Westberlin gehen. In diesen Tagen gab<br />

es an allen Grenzübergängen großes Gedränge. Es waren tausende Menschen in der Stadt unterwegs. Die<br />

Gesichter der Menschen und ihr Gang drücken Anspannung, aber auch Bestimmtheit, vor allem aber<br />

Selbstbewusstsein und Stolz aus.<br />

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5. Alte Dame fotografiert Grenzer durch einen Spalt in der Mauer (1989)<br />

Alle drei Fotos (Foto 5, 6 und 9), die die „Mauerlücken“ zum Thema haben, sind 1989 aufgenommen. In<br />

enormer Schnelligkeit hatten die Berliner überall in der Stadt Lücken in den extrem harten Beton<br />

geschlagen, oft einfach per Hand mit Hammer und Meißel. Die drei Fotos beeindrucken durch das<br />

Individuelle und das Dialogische. Die Erfahrung, auch als Einzelner „durch die Mauer“ gehen zu können,<br />

ist ein Erlebnis, das vielen Berlinern aus diese Zeit in Erinnerung geblieben ist.<br />

6. Junge Leute gehen durch die Mauer (Nov.1989)<br />

Siehe Text zu Foto 5.<br />

7. Begrüßungsgeld und alte Frau (Nov. 1989)<br />

Schon vor 1989 bekam jeder DDR-Bürger 100 D-Mark „Begrüßungsgeld“, wenn er die Möglichkeit hatte,<br />

den Westen zu besuchen. Mit dem Fall der Mauer gab es plötzlich Millionen „Besucher“ aus dem Osten,<br />

die das „Begrüßungsgeld“ haben wollten. Der 9. November 1989 war ein Donnerstag. In West-Berlin<br />

hatten dann auch am Wochenende viele Banken und Postämter geöffnet. Trotzdem gab es lange<br />

Warteschlangen.<br />

Und die alte Frau, die hier vor der „Dresdner Bank“ fotografiert wurde? Wie alt mag sie sein?<br />

80 Jahre? Dann ist sie 1909 geboren. Wie viel Geschichte und „Währungswechsel“ hat sie schon erlebt?<br />

Die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, die zwanziger Jahre mit der Weltwirtschaftskrise und der Inflation,<br />

die Diktatur des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, Berlin als Ruinenstadt, die Teilung Berlins in<br />

Sektoren, den Bau der Mauer und nun, 28 Jahre später, den Fall der Mauer. 100 D-Mark. Abholen!<br />

Warum nicht?<br />

8. "Türkischer Mauerspecht" (1989)<br />

Seit den 60er Jahren leben in (West) Berlin viele türkische Migranten. Sie kamen als Gastarbeiter nach<br />

West-Berlin und wohnen vor allem in den Stadtbezirken Kreuzberg, Neukölln und Wedding. Das sind<br />

Bezirke im Zentrum der Stadt, die direkt an der Mauer lagen. Der türkische „Mauer-specht“ schlägt, (so<br />

wie viele andere Berliner in dieser Zeit), bemalte (farbige) Mauerstückchen aus dem Beton, um sie, 1<br />

Stück = 1 DM, als Souvenir zu verkaufen.<br />

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9. Amerikanischer Soldat mit Tochter – DDR-Grenzsoldat (1989)<br />

Siehe Text zu Foto 5, Foto 6 und Foto 10<br />

10 Abzug russischer Soldaten (1990)<br />

Historischer Hintergrund: Am 23. August 1990 beschloss die DDR-Volkskammer (die DDR-Regierung) den<br />

Beitritt der DDR zur BRD (nach Artikel 23 des Grundgesetzes) und damit die Wiedervereinigung.<br />

Deutschland brauchte dafür aber die Zustimmung der vier sogenannten „Siegermächte“, also der USA,<br />

Frankreichs, Großbritanniens und der Sowjetunion. Die Siegermächte verzichteten auf ihre Sonderrechte,<br />

die sie seit der Potsdamer Konferenz 1945 hatten und die amerikanischen, französischen, britischen und<br />

russischen Soldaten zogen aus Deutschland ab. Das wurde am 12. September 1990 außenpolitisch im<br />

„Zwei-plus-Vier-Vertrag“ geregelt. (Quelle: Bundeszentrale für politische <strong>Bild</strong>ung; Online-Publikation)<br />

11 Werbeplakat WEST (1989)<br />

In der DDR gab es praktisch keine Werbung, vor allem aber keine riesigen Plakatwände mit Werbung.<br />

Unmittelbar nach dem 9. November 1989 und in den folgenden Wochen änderte sich das natürlich. Die<br />

„WEST-Werbung“ (hier auf dem Foto) gab es in vielen Varianten, die direkt oder indirekt auf die<br />

Mauergeschichte Bezug nahmen. Interessant ist, in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, dass nach<br />

dem Beschluss zur Wiedervereinigung dann am 1.7. 1990 die Währungsunion stattfand. Jeder DDR-Büger<br />

konnte 4000 Mark 1:1 in D-Mark umtauschen. Ab 4000 Mark wurde alles weitere DDR-Geld 2:1<br />

umgetauscht. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli wurden dann in allen Läden und in alle<br />

Schaufensterdekoration „West-Produkte“ gebracht. Ab 1. Juli wurden sie für D-Mark verkauft.<br />

12 Arbeitsplatzsicherheit (1990)<br />

In der DDR gab es offiziell keine Arbeitslosen. Die Wirtschaft im Osten war zwar defizitär, aber jeder<br />

hatte eine Beschäftigung. Nach 1989 und vor allem dann nach der Wiedervereinung (ab 3. Oktober 1990)<br />

wurden viele Fabriken geschlossen oder über die Institution „Treuhand“ billig, oft symbolisch für eine<br />

D-Mark, verkauft. Viele Menschen im Osten wurden arbeitslos. Auf dem Foto, das 1990 aufgenommen ist,<br />

sieht man Arbeiter in einem Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, die für „Arbeitsplatzsicherheit“ demonstrieren.<br />

Das wäre für die Menschen noch ein Jahr vorher unvorstellbar gewesen.<br />

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13. "Tödlicher Kuss" (1992)<br />

Das <strong>Bild</strong>, auf dem sich die Staatschefs aus Moskau Leonid Iljitsch Breschnjew und Erich Honecker,<br />

Staatschef in der DDR, mit dem „Bruderkuss“ begrüßen, ist ein Symbol für die Machtsituation im Ostblock<br />

bis Mitte der 80er Jahre. Das Gemälde, das man hier auf dem Foto sieht, hat ein Künstler nach 1989<br />

gemalt. Es ist Teil der Eastside-Gallery. Das ist ein ca. 500 Meter langes Stück Mauer, das Künstler in<br />

einer gemeinsamen Aktion nach 1989 bemalten und das heute unter Denkmalsschutz steht.<br />

14. Demo-Transparent gegen SED - PDS (1989)<br />

Die offizielle Staatsform in der DDR war eine sogenannte „Diktatur des Proletariats“. In der DDR gab es<br />

mehrere Parteien, aber die staatsführende und herrschende Partei war die SED (Sozialistische<br />

Einheitspartei Deutschlands). Erich Honecker (siehe Foto „Bruderkuss“) war bis 1989 Staatschef und<br />

Parteichef der SED in einer Person. Nach 1989 gab es anfangs viele Diskussionen, ob die DDR als<br />

reformierter Staat neben der BRD weiter existieren soll oder ob es eine „Wiedervereinigung“ gibt. In<br />

dieser Zeit reformierte sich auch die SED und gab sich einen neuen Namen: PDS (Partei des<br />

Demokratischen Sozialismus). Heute heißt die Partei „Die Linke“. Auf dem Foto sieht man Leute, die<br />

gegen die „alte“ und „neue“ Partei protestieren.<br />

15. "Jahrgang 35" (1990)<br />

Auf den ersten Blick lädt dieses Foto dazu ein, es mit den Schülern im Unterricht genauer zu besprechen,<br />

tatsächlich braucht man dafür aber viel Hintergundwissen. Das Plakat, das der Mann trägt, spiegelt<br />

exemplarisch die biografisch-politischen Erfahrungen jener Generation in der DDR, die 1989 um die 50<br />

oder 60 Jahre alt war. Kurz vor der Pensionierung fürchtete diese Generation nun um ihren Arbeitsplatz,<br />

ihre Rente und ihre soziale Sicherheit. Aus ihrer Erfahrung glaubten viele aus dieser Generation oft eher<br />

an mögliche Reformen des Sozialismus, als an eine Wiedervereinigung Deutschlands. Das Plakat drückt<br />

eine radikale Anklage und Kritik aus. Mit „Kohl`s Konsorten“ ist schließlich die CDU und der<br />

Bundeskanzler der CDU-Regierung Helmuth Kohl gemeint, der maßgeblichen Einfluss auf die politsche<br />

Gestaltung der Wiedervereinigung hatte. Im Dezember 1990 gewann die CDU auch die ersten<br />

gesamtdeutschen Wahlen. Man kann vermuten, dass der Mann auf dem Foto vielleicht eher die SPD oder<br />

die aus der SED hervorgegangene Reformpartei PDS gewählt hat.<br />

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