Bild 1
Bild 1
Bild 1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Livio Senigalliesi<br />
„Als die Mauer fiel -<br />
15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/1990“<br />
15 Fotos ausgewählt für den Deutschunterricht in Frankreich<br />
zum Anlass des 20. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer<br />
und mit Unterrichtsvorschlägen versehen (ab Niveau A 2)<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris
Inhaltsverzeichnis zur Didaktisierung<br />
„Als die Mauer fiel – 15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/1990<br />
1 Die Fotos (Datei 1)<br />
1. Wachturm und Mauer (1989)<br />
2. Todesstreifen (Nov.1989)<br />
3. Gorbi sieht alles (1989)<br />
4. Grenzübertritt (1989)<br />
5. Alte Dame fotografiert Grenzer durch einen Spalt in der Mauer (1989)<br />
6. Junge Leute gehen durch die Mauer (Nov. 1989)<br />
7. Begrüßungsgeld und alte Frau (Nov. 1989)<br />
8. "Türkischer Mauerspecht" (1989)<br />
9. Amerikanischer Soldat mit Tochter – DDR-Grenzsoldat (1989)<br />
10. Abzug russischer Soldaten (1990)<br />
11. Werbeplakat WEST (1989)<br />
12. Arbeitsplatzsicherheit (1990)<br />
13. "Tödlicher Kuss" (1992)<br />
14. Demo-Transparent gegen SED-PDS (1989)<br />
15. "Jahrgang 35" (1990)<br />
Seite<br />
2 Inhaltsverzeichnis, zu Fotoeinsatz und Konzeption der Vorschläge (Datei 2) 8<br />
3 Didaktisierungsvorschläge zu folgenden <strong>Bild</strong>ern oder <strong>Bild</strong>paaren<br />
Vorschlag A: <strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12 (Datei 3) 10<br />
Vorschlag B: <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6 (Datei 4) 15<br />
Vorschlag C: <strong>Bild</strong> 9 (Datei 5) 17<br />
Vorschlag D: <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10 (Datei 6) 19<br />
4 Dazu kombinierbares Material<br />
Material E: Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>? (Wortschatz) (Datei 7) 21<br />
Material F: Grafik und Text: „Die Berliner Mauer“ (Wortschatz)<br />
mit Rechercheaufgabe im Internet (Datei 8) 22<br />
Material G: Zeitleiste - Geschichte 1945-1990 (Wortschatz) (Datei 9) 24<br />
Material H: Karte: Berliner Sektorengrenzen (Datei 10) 28<br />
Material I: Stadtplan Ost 1987 – Stadtplan aktuell (Datei 11) 29<br />
Material J: „Militärdienst in der DDR/ Grenzer an der Mauer“ (Datei 12) 32<br />
Material K: Den Fotos Titel zuordnen (Wortschatz) (Datei 13) 33<br />
5 Weiterführendes Material für den Lehrer<br />
Material L: Historische Hintergründe und Interpretationsangebote<br />
zu den einzelnen Fotos (Datei 14) 34<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
2
<strong>Bild</strong> 1 <strong>Bild</strong> 2<br />
3<br />
<strong>Bild</strong> 3 <strong>Bild</strong> 4
<strong>Bild</strong> 5 <strong>Bild</strong> 6<br />
4<br />
<strong>Bild</strong> 7 <strong>Bild</strong> 8
<strong>Bild</strong> 9 <strong>Bild</strong> 10<br />
5<br />
<strong>Bild</strong> 11 <strong>Bild</strong> 12
6<br />
<strong>Bild</strong> 13 <strong>Bild</strong> 14
7<br />
<strong>Bild</strong> 15
2 Zu Fotoseinsatz und Konzeption der Unterrichtsvorschläge<br />
„Als die Mauer fiel – 15 Aufnahmen aus den Jahren 1989/90“<br />
Der italienische Fotograf Livio Senigalliesi hat in den Jahren 1989 und 1990 in Berlin und in der DDR<br />
fotografiert. Aus seinem sehr schönen und berührenden Fotoband „Reise durch ein seltsames<br />
Land“ konnten wir 15 <strong>Bild</strong>er zum „Fall der Mauer vor 20 Jahren“ auswählen. Hierzu schlagen wir<br />
Didaktisierungen für den Unterricht „Deutsch als Fremdsprache“ (Niveaustufe A2) auf diesen Seiten vor.<br />
Zur Arbeit mit den Unterrichtsvorschlägen:<br />
Die Fotos stehen im A2-Format zur Verfügung (Bezugsquelle Goethe-Institut Frankreich<br />
bkd@goethe.paris.org). Sie eignen sich somit sowohl zur Arbeit in der Klasse als auch zur Hängung als<br />
Ausstellung. Als PDF-Datei sind sie ebenfalls auf diesen Seiten herunterladbar.<br />
Die Ideen der einzelnen Arbeitsblätter erschließen sich den Unterrichtenden am besten dann, wenn sie<br />
sich zunächst die einzelnen Fotos (unter Punkt 1 zusammengefasst bzw. in einer Datei) anschauen und<br />
gegebenenfalls die historischen Hintergründe und Interpretationsangebote zu den Fotos lesen (Punkt 5).<br />
Bei nur wenig zur Verfügung stehender Unterrichtszeit kann man einzelne Fotos auswählen und sich so<br />
nur auf ein oder zwei Arbeitsblätter beschränken (Vorschläge A,B,C oder D). Diese Vorschläge können in<br />
der Klasse auch gruppendifferenziert bearbeitet werden. Bei mehr Zeit empfehlen wir als Einstieg<br />
entweder Vorschlag A (<strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12), man sollte aber das Thema der Stunde nicht vorher erwähnen)<br />
oder Vorschlag B (<strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6). Alle anderen Arbeitsblätter lassen sich dann beliebig anschließen.<br />
Zu mehreren Fotos gibt es in den Arbeitsblättern sowohl Anregungen zum Sprechen, als auch wiederholt<br />
am Ende der verschiedenen Arbeitsblätter kleine Aufgaben zum Schreiben (Biografien erfinden,<br />
Tageserlebnisse der Protagonisten auf den <strong>Bild</strong>ern beschreiben, von Ereignissen berichten usw.).<br />
Historische Hintergründe und der entsprechende Wortschatz (ebenso der Wortschatz zur<br />
<strong>Bild</strong>beschreibung) lassen sich durch die Materialien E-H in den Unterricht einführen. Die Materialien I und<br />
J sind als inhaltliche Erweiterungen zur Arbeit mit den Fotos denkbar.<br />
Wenn die Schüler einige Aufgaben und die empfohlenen kleinen Schreibaufträge lösen und der Lehrer die<br />
Texte zur nächsten Stunde korrigiert, kann am Ende der Arbeit mit den Fotos z.B. eine Foto-Textgalerie<br />
mit den von den Schülern selbst geschriebenen Texten entstehen.<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Viele Arbeitsblätter sind nur als Modell konzipiert, wie der Lehrer bzw. die Schüler mit den A2-<br />
Originalfotoabzügen arbeiten können und nicht unbedingt mit den qualitativ weniger guten Abbildungen<br />
der Fotos auf den Arbeitsblättern. Es müssen also von den Arbeitsblättern nicht immer Kopien gemacht<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
8
werden. Wenn zum Beispiel Fotos zunächst teilweise (nach den Arbeitsblatt-Modellen) abgedeckt und<br />
Schritt für Schritt mit den vorgeschlagenen Fragen aufgedeckt werden, geht das natürlich am besten mit<br />
den Originalfotos (Pinnwand oder mit Magneten an der Tafel).<br />
Weiterführende Ideen:<br />
Wenn man am Ende von einer oder zwei Unterrichtseinheiten mit einzelnen <strong>Bild</strong>ern nochmals alle Fotos in<br />
den Unterricht einbeziehen möchte: Die Schüler ordnen die Fotos, indem sie ihnen eine Reihenfolge und<br />
jedem <strong>Bild</strong> einen Titel geben (Material: Große Pinnwände, Tafel, Karten für die Titel). Alternativ kann der<br />
Lehrer Titel für die <strong>Bild</strong>er vorgeben (Material K), die er in der Klasse verteilt und die die Schüler den<br />
<strong>Bild</strong>ern zuordnen. Ähnliches geht auch mit den kleinen Infotexten zu den <strong>Bild</strong>ern, je nachdem, ob das<br />
Sprachniveau der Schüler dieses zulässt.<br />
Wir wünschen für die Arbeit mit den Fotos von Livio Senigalliesi Ihren Schülern und Ihnen viel Spaß.<br />
Autorin der Unterrichtsvorschläge:<br />
Susanne Schulz<br />
hat Literaturgeschichte und Deutsch als Fremdsprache in Jena studiert und lebt seit 1987 in Berlin. Sie ist<br />
Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache am Goethe-Institut Berlin und Fortbilderin. Sie arbeitete unter<br />
anderem als DAAD-Lektorin in Italien, an der Humboldt-Universität Berlin, am Goethe-Institut Vietnam und<br />
für die Goethe-Institute in Argentinien/Paraguay (Projekt: Partner-Schulen der Zukunft). Sie ist Mitautorin<br />
des Lehrbuches „Erinnerungsorte - Deutsche Geschichte im DaF-Unterricht“ (Cornelsen-Verlag, 2007).<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
9
Vorschlag A: Schülerblatt a – <strong>Bild</strong> 4<br />
________________________________________________________________________________________________________________<br />
Aufgabe: Seht euch die <strong>Bild</strong>er an! Was ist auf allen <strong>Bild</strong>ern gleich? Was machen die Menschen auf den Fotos? Wohin gehen sie vielleicht?<br />
Woher kommen sie? Wofür interessieren sie sich? Schreibt einige Ideen in die Textfelder! Sprecht über eure Ideen in der Gruppe!<br />
Er ist vielleicht Student der<br />
Geschichte. 21 Jahre, geb. 1968<br />
Sie sind vielleicht ein Ehepaar.<br />
Sie: 43 Jahre, geb. 1946<br />
Er: 50 Jahre, geb. 1939<br />
Sie ist vielleicht Ingenieurin.<br />
25 Jahre, geb. 1964, 1 Kind<br />
Er ist vielleicht Busfahrer.<br />
55 Jahre, geb.1934, verheiratet,<br />
schon Großvater<br />
Vorschlag A<br />
10
Lehrerblatt a - <strong>Bild</strong> 4<br />
_______________________________________________________________________________________________<br />
2<br />
1<br />
Weitere mögliche, sich anschließende<br />
Lehrerfragen zum Gesamtfoto:<br />
Wo ist das Foto gemacht?<br />
Wann ist das Foto gemacht?<br />
Was werden die Menschen an diesem<br />
ersten Tag, nach 28 Jahren Mauer, im<br />
Westen vielleicht machen?<br />
Mögliche Lehrerfragen vor dem Aufdecken<br />
des Blattes:<br />
Was ist anders, wenn man die vier Personen<br />
jetzt hier zusammen auf dem Foto sieht?<br />
Woher kommen die Leute vielleicht?<br />
Wohin gehen Sie?<br />
Was haben die Personen gemeinsam?<br />
Wo ist das Foto vielleicht gemacht?<br />
Wann ist das Foto vielleicht gemacht?<br />
Beschreibt, wie die vier Menschen,<br />
(oder z.B. auch das ältere Ehepaar im<br />
Hintergrund, hinter der Frau mit der<br />
weißen Jacke) diesen ersten Tag im<br />
Westberlin verbringen!<br />
Was denken Sie?<br />
An was oder an wen denken sie?<br />
Wen besuchen sie vielleicht?<br />
Was bedeutete dieser Tag für die<br />
Menschen?<br />
Hat er ihr Leben verändert? Wie?<br />
Der Lehrer sammelt und notiert die Ideen und Stichwörter dazu an der Tafel!<br />
Vorschlag A<br />
11
Schülerblatt b – <strong>Bild</strong> 4<br />
_______________________________________________________________________________________________________<br />
Aufgabe: 9. November 1989: Was sagen oder denken die Leute an diesem Tag? An wen oder an was denken sie?<br />
Wohin gehen sie? Ergänzt die Sprechblasen! Arbeitet allein oder gemeinsam mit einem Lernpartner!<br />
Vorschlag A 6<br />
12
Schülerblatt c – <strong>Bild</strong> 4 und <strong>Bild</strong> 12<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Das Foto links ist direkt nach dem Fall der Mauer, am 9. November 1989 oder an dem Wochenende danach, gemacht.<br />
Das Foto rechts ist einige Monate später gemacht.<br />
Aufgabe: Vergleicht die beiden Fotos! Was denkt ihr?<br />
Welche Vorteile (positive Seiten) und Nachteile (negative Seiten) hatte die Maueröffnung für die Menschen aus der DDR?<br />
Vorteile Nachteile<br />
Vorschlag A<br />
13
Lehrerblatt b - <strong>Bild</strong> 4 (Kopiervorlage)<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
14
Vorschlag B: Lehrerblatt - <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6<br />
__________________________________________________________________________<br />
Zwei <strong>Bild</strong>er bzw. <strong>Bild</strong>ausschnitte vergleichen<br />
<strong>Bild</strong> 2:<br />
<strong>Bild</strong> 6:<br />
Todesstreifen, 1989 (nur <strong>Bild</strong>ausschnitt wählen, restliches Foto zudecken)<br />
Mit der Leiter oder „durch die Mauer“ unterwegs zwischen Ost und West<br />
Lehrerfragen 1:<br />
Was siehst du auf dem <strong>Bild</strong> links?<br />
Was kannst du zu dem <strong>Bild</strong> sagen? (Was? Wann? Wo? Warum?)<br />
Wie ist die Atmosphäre auf dem Foto? Welche Adjektive passen?<br />
Welche historischen Informationen kannst du zu dem Foto geben?<br />
Lehrerfragen 2:<br />
Was siehst du auf dem Foto rechts?<br />
Wie ist die Atmosphäre hier?<br />
Was machen die Personen?<br />
Wie alt sind die Personen auf dem Foto?<br />
Wann ist das Foto gemacht?<br />
Wohin wollen die Personen vielleicht?<br />
Was ist anders als auf dem Foto links?<br />
Die Fragen sollten an die Tafel geschrieben werden, wie auch Stichwörter und Ideen der Schüler.<br />
Hinweis für den Lehrer:<br />
Mit diesem Vorschlag sind die Materialien E-G zum Wortschatz gut kombinierbar (Schülerblätter Grafik<br />
und Text: „Berliner Mauer“, „Zeitleiste 1945-1990“ und „Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>?“<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
15
Vorschlag B: Schülerblatt – <strong>Bild</strong> 2 und <strong>Bild</strong> 6<br />
__________________________________________________________________________<br />
Aufgabe:<br />
Stellt euch vor, ihr seid eine Person auf diesem Foto!<br />
Seit drei Tagen ist die Mauer in Berlin offen. Ein Fotograf hat euch gerade fotografiert.<br />
Er zeigt euch das Foto und bittet euch eure Gedanken zu dem Tag und dem Foto<br />
aufzuschreiben.<br />
Schreibt einen kleinen Text in der „Ich-Form“.<br />
Fragen: Woher kommst du?<br />
Wo warst du heute?<br />
Was hast du gemacht?<br />
Wohin bist du gegangen?<br />
Mit wem hast du gesprochen?<br />
Mit wem warst du unterwegs?<br />
Was denkst du über den Tag?<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
16
Vorschlag C: Lehrerblatt – <strong>Bild</strong> 9<br />
_______________________________________________________________________<br />
<strong>Bild</strong>:<br />
Begegnung. Ein amerikanischer Soldat und seine Tochter und ein DDR-Grenzsoldat begegnen sich<br />
und schauen sich durch einen Mauerspalt an.<br />
Dieses Blatt wird für die Fragen<br />
aufgedeckt!<br />
Lehrerfragen 2:<br />
Wer ist der Mann, der das<br />
Mädchen auf dem Arm hält?<br />
Wann ist die Szene fotografiert?<br />
Dieses Blatt bleibt zunächst<br />
zugedeckt!<br />
Lehrerfragen 1:<br />
Wohin sieht das kleine Mädchen?<br />
Wie ist die Haltung und der<br />
Gesichtsausdruck des Mädchens?<br />
Wo sind die beiden und wohin<br />
schauen sie?<br />
Wen oder was sehen sie vielleicht?<br />
Diese Blatt wird am Ende für die folgenden<br />
Fragen aufgedeckt:<br />
Lehrerfragen 3:<br />
Wann ist das Foto gemacht?<br />
Welche Uniform trägt der junge Mann?<br />
Wie alt ist der andere Soldat etwa?<br />
Wie ist sein Gesichtsausdruck?<br />
Wo hat er seine Hände?<br />
Wie ist die Atmosphäre zwischen den<br />
Personen?<br />
Was macht eigentlich das andere Mädchen<br />
links?<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
17
Vorschlag C: Schülerblatt – <strong>Bild</strong> 9<br />
__________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 1:<br />
Was sagen die Personen auf dem Foto vielleicht?<br />
Schreibt einen kleinen Dialog, was die drei (oder vier) Personen miteinander sprechen.<br />
Gebt den Personen dafür Namen! (Partnerarbeit)<br />
DDR-Grenzsoldat: _______________________<br />
amerikanischer Soldat: _______________________<br />
das kleine Mädchen: _______________________<br />
das andere Mädchen: _______________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
Das Foto ist 1989 gemacht. Wie alt sind die Personen auf dem Foto heute?<br />
Was machen sie heute vielleicht? Wie sind ihre Biografieren weitergegangen?<br />
Wählt eine Person aus und schreibt für diese Person eine kleine Biografie!<br />
(Partner- oder Einzelarbeit)<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 3:<br />
Stellt die Person und ihre Biografie nun in der Klasse vor!<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
18
Vorschlag D: Schülerblatt a - <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
<strong>Bild</strong> 9: Begegnung. Ein amerikanischer Soldat und seine Tochter und ein DDR-Grenzsoldat schauen sich an der Berliner Mauer an.<br />
<strong>Bild</strong> 10: Ein Blick in die Kamera. Russische Soldaten verlassen Deutschland und fahren nach Hause.<br />
Aufgabe 1: Lest den kleinen Text! Der Text gibt euch Informationen, warum die vier Siegermächte nach dem Fall der Mauer Deutschland<br />
verlassen haben und alle amerikanischen, britischen, französischen und russischen Soldaten nach Hause fahren konnten.<br />
Am 23. August 1990 hat die DDR-Regierung den Beitritt der DDR zur BRD und so die Wiedervereinigung beschlossen. Deutschland<br />
konnte das aber nicht alleine entscheiden. Man brauchte die Zustimmung der vier Siegermächte, also der USA, Frankreichs,<br />
Großbritanniens und der Sowjetunion, die alle seit 1945 Soldaten in Deutschland stationiert hatten.<br />
Die DDR und die BRD und die vier Siegermächte haben deshalb am 12. September 1990 gemeinsam beschlossen, dass die<br />
amerikanischen, französischen, britischen und russischen Soldaten Deutschland verlassen. Die Siegermächte verzichteten damit<br />
auch auf alle Sonderrechte in Deutschland, die sie seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Potsdamer Konferenz hatten.<br />
19<br />
Text: Der „Zwei-plus-Vier-Vertrag“<br />
Der Vertrag vom 12. September1990 heißt „Zwei-plus-Vier-Vertrag“.
Vorschlag D: Schülerblatt b - <strong>Bild</strong> 9 und <strong>Bild</strong> 10<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 3: Wie alt sind die Soldaten auf den Fotos und was denken die Soldaten über den Fall der Mauer? Ergänzt die Sprechblasen!<br />
Aufgabe 2: Wo ist das Foto rechts gemacht? Wo ist die Stadt Weimar? Sucht die Stadt auf einer Landkarte!<br />
20
Material E: Schülerblatt - Wie beschreibe ich ein <strong>Bild</strong>?<br />
__________________________________________________________________________<br />
Das <strong>Bild</strong> ist im Hochformat / im Querformat<br />
(hochformatig/ querformatig)<br />
- das <strong>Bild</strong> zeigt ……<br />
- auf dem <strong>Bild</strong> sehe ich ……<br />
- auf dem <strong>Bild</strong> kann ich …… erkennen<br />
- etwas ist genau / ungenau / unscharf zu<br />
erkennen / zu sehen<br />
- die Stimmung/Atmosphäre des <strong>Bild</strong>es ist ……<br />
Formen beschreiben:<br />
- etwas ist viereckig □<br />
dreieckig ▲<br />
quadratisch ■<br />
rechteckig █<br />
rund<br />
oval<br />
o<br />
- im Vordergrund sieht man<br />
- im Hintergrund sieht man<br />
- weiter vorn<br />
- weiter hinten<br />
- über der Person/ darüber<br />
- hinter der Person/ dahinter<br />
- vor der Person/ davor<br />
- neben dem Haus/ daneben<br />
- rechts/ links daneben<br />
- auf der rechten/ linken Seite<br />
- in der rechten oberen Ecke<br />
- in der Mitte des <strong>Bild</strong>es/ in der<br />
<strong>Bild</strong>mitte<br />
- am rechten/ linken <strong>Bild</strong>rand<br />
- in der linken unteren Ecke<br />
das Licht, die Farben und die Atmosphäre<br />
beschreiben:<br />
- eine Linie verläuft<br />
- senkrecht<br />
- waagerecht<br />
- das Licht fällt von links in das <strong>Bild</strong><br />
- die Gesichter sind beleuchtet<br />
- etwas wirft einen Schatten<br />
- das <strong>Bild</strong> hat helle/ dunkle Farben<br />
- das <strong>Bild</strong> ist hell/ dunkel<br />
- die Stimmung des <strong>Bild</strong>es ist ...<br />
- schräg nach hinten/ nach vorn<br />
- die Perspektive / die Raumperspektive<br />
verengt sich nach hinten<br />
- etwas steht nebeneinander/ hintereinander/<br />
hell/ freundlich/ fröhlich/<br />
sommerlich/ heiter/<br />
grau/ dunkel/ düster/<br />
bedrohlich/ winterlich/ traurig<br />
das <strong>Bild</strong> ist:<br />
- eine Fotografie/-en<br />
- ein Foto aus der Zeitung<br />
- ein Schwarz -Weiß - Foto<br />
- ein Farbfoto<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
21
Material F: Grafik und Text: „Die Berliner Mauer“ (Wortschatz)<br />
Schülerblatt a – Die Berliner Mauer<br />
___________________________________________________________________<br />
Aufgabe 1:<br />
Schaut euch die Grafik an und lest dazu den Text!<br />
Die „Berliner Mauer“ war eine der am stärksten bewachten Grenzen der Welt, die die DDR-Regierung am<br />
13.8. 1961 bauen ließ. „Die Mauer“ war eine Grenzanlage, die zwischen 1961 und 1989 mit 155<br />
Kilometer mitten durch Berlin ging. Diese Grenze teilte die Stadt in Ost-Berlin und West-Berlin. Viele<br />
Kilometer Grenze trennten außerdem Ost-Deutschland (DDR) von West-Deutschland (BRD).<br />
die Grenzanlage wurde erweitert<br />
West-Berlin<br />
Ost-Berlin<br />
der Todesstreifen/-<br />
der Wachturm<br />
der Grenzzaun/-``e<br />
Quelle: Berliner Mauerarchiv, Hagen Koch Berliner.Mauer.Archiv@t-online.de<br />
www.berlinermaueronline.de/geschichte/schema-berliner-mauer.htm<br />
Seit 1963 hat man die Grenzanlagen mehr und mehr erweitert. Zuerst gab es „nur“ eine Mauer, später<br />
zwei Betonmauern (3.20 Meter hoch) mit einem Todesstreifen dazwischen und 302 Wachtürmen. 37<br />
Kilometer Mauer gingen direkt durch die Stadt und oft teilte die Mauer Straßen. Dann lag eine<br />
Straßenseite im Osten und die andere Seite im Westen.<br />
Viele Menschen (ca. 131 Tote) starben bei Fluchtversuchen aus dem Osten in den Westen. Die<br />
Grenzsoldaten haben auf Flüchtlinge geschossen. Wenn die Soldaten einen Flüchtling bei einem<br />
Fluchtversuch verhaftet haben, saß der Flüchtling oft viele Jahre im Gefängnis.<br />
Bis zum Fall der Mauer am 9. November 1989 stand die Mauer insgesamt 28 Jahre.<br />
Heute kann ein Tourist in Berlin von der Mauer nur noch wenig sehen. Der Abriss der Mauer begann<br />
sofort nach dem 9. November 1989. Viele Berliner, die man „Mauerspechte“ nannte, schlugen mit<br />
unglaublicher Schnelligkeit und mit Hammer und Meißel Lücken in die Mauer, damit man endlich „durch<br />
die Mauer“ schauen und gehen konnte. Aber die Mauerstücke waren und sind bis heute auch ein beliebtes<br />
Souvenir und man verkauft sie überall in der Stadt.<br />
(1 Stück = 1 Euro).<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
22
Schülerblatt b - Die Berliner Mauer (Aufgaben Fortsetzung)<br />
___________________________________________________________________________<br />
Aufgabe 2:<br />
Geht ins Internet auf die Seite www.berlinermaueronline.de und klickt euch<br />
durch die Seite! Schaut bei diesen Links oder Stichworten und klickt euch durch<br />
die Karten und <strong>Bild</strong>er!<br />
Home: -> Klickt auf <strong>Bild</strong>er, die euch interessieren<br />
Karten: -> Klickt auf: Berliner Karte 1961, Berliner Bezirke und Sektoren<br />
Geschichte: -> Klickt auf: Schema der Berliner Mauer, Berliner Mauer in Zahlen<br />
Fotografien: -> Klickt auf: Fotos Berliner Mauer 1990<br />
Ihr habt dafür 10 Minuten Zeit.<br />
Aufgabe 3:<br />
Lest den Text noch einmal und klärt gemeinsam die Bedeutung der Verben und Wörter!<br />
Was kann man kombinieren? <strong>Bild</strong>et Sätze und Ausdrücke! (Achtung, nicht alles lässt sich<br />
kombinieren! Ihr könnte die Verben und Nomen mehrmals benutzten.)<br />
die Grenze/-n -<br />
die Grenzanlage/-n -<br />
der Grenzsoldat/-en -<br />
der Wachturm/-``e -<br />
der Todesstreifen/- -<br />
die Betonmauer/-n -<br />
das Gefängnis/-se -<br />
die Flucht/-en -<br />
der Fluchtversuch/-e -<br />
der Flüchtling/-e -<br />
die Stadt/-``e -<br />
der Ostteil/ der Westteil -<br />
mitten durch Berlin -<br />
vom Osten in den Westen -<br />
der Fall der Mauer -<br />
der Abriss -<br />
die Lücke/-n -<br />
das Mauerstück/-e -<br />
der Hammer/-`` -<br />
der Meißel/- -<br />
der „Mauerspecht“/-e -<br />
Verb Präteritum Perfekt<br />
bewachen bewachte hat bewacht<br />
lassen ließ hat gelassen<br />
teilen teilen hat geteilt<br />
bauen baute hat gebaut<br />
geben gab hat gegeben<br />
gehen ging ist gegangen<br />
erweitern erweiterte hat erweitert<br />
sterben starb ist gestorben<br />
verhaften verhaftete hat verhaftet<br />
schießen schoss hat geschossen<br />
flüchten flüchtete ist geflüchtet<br />
sitzen saß hat gesessen<br />
beginnen begann hat begonnen<br />
schlagen schlug hat geschlagen<br />
abreißen riss ab hat abgerissen<br />
Beispiel: im Gefängnis sitzen, die Grenze bewachen, einen Wachturm bauen,<br />
____________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________<br />
____________________________________________________________________<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
23
Material G: Schülerblatt a - Geschichte 1945 – 1990<br />
__________________________________________________________________________<br />
Aufgabe:<br />
Was ist wann passiert? Der Wortkasten unten<br />
kann euch helfen! Löst die Aufgabe zu zweit!<br />
8. Mai 1945 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Man teilt Berlin in 4 Sektoren.<br />
Juni 1948<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
in West-Berlin und in West-Deutschland<br />
Im Westen gibt es jetzt D-Mark und im<br />
Osten Ost-Mark.<br />
24. Juni 1948 bis _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
12. Mai 1949 Die sowjetische Militäradministration blockiert alle Wege nach<br />
West-Berlin. Amerikanische Flugzeuge bringen über die „Luftbrücke“ ein<br />
Jahr Lebensmittel nach West-Berlin.<br />
Gründung von zwei deutschen Staaten:<br />
24.Mai 1949<br />
die Bundesrepublik Deutschland (BRD, West-Deutschland)<br />
7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratischen Republik ( DDR, Ost-Deutschland)<br />
Mai 1952<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
zwischen Ost- und West-Deutschland, aber die Sektorengrenzen in Berlin<br />
bleiben noch offen.<br />
17. Juni 1953 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
gegen die Regierung. Sowjetische Panzer beenden die Proteste.<br />
bis 1961<br />
Eine halbe Million Berliner fährt täglich zwischen Ost- und West-Berlin<br />
hin und her.<br />
Viele Berliner wohnen im billigeren Ost-Berlin, arbeiten aber in West-Berlin.<br />
Viele Ost-Berliner gehen abends im interessanteren West-Berlin ins Kino oder<br />
kaufen dort ein. Schwarzmarkt: Ost- zu West-Mark: 5:1<br />
bis 1961 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ in den Westen?<br />
.<br />
1949: 129.245<br />
1953: 331.390 insgesamt 1949-1961: 2.691.270<br />
1955: 252.870<br />
1961: 159.730<br />
(Flüchtlinge zwischen 1954 bis 1961: 3.371 Ärzte, 1.329 Zahnärzte,<br />
291 Tierärzte, 960 Apotheker, 132 Richter und Staatsanwälte, 679 Rechtsanwälte<br />
und Notare, 752 Professoren, 16.724 Lehrer, 17.082 Ingenieure und Techniker)<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
24
Material G: Schülerblatt a– Geschichte 1945-1990 (Fortsetzung)<br />
_________________________________________________________________________<br />
13.August 1961<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Man schließt viele Straßen, S-Bahnlinien und U-Bahnhöfe. DDR-Bürger<br />
können nicht mehr in den Westen. Bis 1963 dürfen auch West-Berliner nicht<br />
nach Ost-Berlin.<br />
26. Juni 1963 Präsident J. F. Kennedy besucht West-Berlin<br />
und sagt: "Ich bin ein Berliner."<br />
70er Jahre<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Für West-Berliner und West-Deutsche ist es jetzt leichter in die DDR und<br />
nach Ost-Berlin zu reisen. Auch sehr wenige Ost-Deutsche dürfen nun<br />
Verwandte im Westen besuchen.<br />
1985 Michael Gorbatschow kommt in der Sowjetunion an die Macht<br />
und beginnt in Moskau mit Reformen.<br />
Sommer 1989<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
und dort in die westdeutschen Botschaften oder sie flüchten über Ungarn<br />
direkt in den Westen.<br />
1989 Gehen oder Bleiben?<br />
100.000 Menschen verlassen mit einem Ausreiseantrag (d.h. mit einer<br />
offiziellen Erlaubnis) die DDR.<br />
7. Oktober 1989 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
(40 Jahre DDR )<br />
9. November 1989 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Tausende Ost-Berliner stehen an der Mauer und warten. Man öffnet die<br />
Grenze.<br />
1. Juli 1990 Währungsunion<br />
3. Oktober 1990 _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Wort- und Informationskasten:<br />
Ende des Zweiten Weltkrieges *** Schließung der Grenze *** Währungsreform ***<br />
Wie viele Ost-Deutsche flüchten ... *** Tag der deutschen Wiedervereinigung ***<br />
Fall der Mauer *** Bau der Mauer *** Berlinblokade *** Arbeiterproteste in der DDR ***<br />
Demonstrationen und Proteste gegen die DDR-Regierung ***<br />
Tausende Ost-Deutsche flüchten nach Budapest und Prag *** Beginn der Entspannungspolitik ***<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
25
Material G: Lehrerblatt – Geschichte 1945-1990 (Lösungsblatt)<br />
_________________________________________________________________________<br />
8. Mai 1945 Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
Man teilt Berlin in 4 Sektoren.<br />
Juni 1948<br />
Währungsreform<br />
in West-Berlin und in West-Deutschland<br />
Im Westen gibt es jetzt D-Mark und im Osten Ost-Mark.<br />
24. Juni 1948 bis Berlinblockade<br />
12. Mai 1949 Die sowjetische Militäradministration blockiert alle Wege nach<br />
West-Berlin. Amerikanische Flugzeuge bringen über die „Luftbrücke“<br />
ein Jahr Lebensmittel nach West-Berlin.<br />
Gründung von zwei deutschen Staaten:<br />
24.Mai 1949<br />
die Bundesrepublik Deutschland (BRD, West-Deutschland)<br />
7. Oktober 1949 die Deutschen Demokratischen Republik ( DDR, Ost-Deutschland)<br />
Mai 1952<br />
Schließung der Grenze<br />
zwischen Ost- und West-Deutschland, aber die Sektorengrenzen in<br />
Berlin bleiben noch offen.<br />
17. Juni 1953 Arbeiterproteste in der DDR<br />
gegen die Regierung. Sowjetische Panzer beenden die Proteste.<br />
bis 1961<br />
bis 1961<br />
Eine halbe Million Berliner fährt täglich zwischen Ost- und West-<br />
Berlin hin und her.<br />
Viele Berliner wohnen im billigeren Ost-Berlin, arbeiten aber in West-Berlin.<br />
Viele Ost-Berliner gehen abends im interessanteren West-Berlin ins Kino oder<br />
kaufen dort ein. Schwarzmarkt: Ost- zu West-Mark: 5:1<br />
Wie viele Ost-Deutsche flüchten in den Westen?<br />
1949: 129.245<br />
1953: 331.390 insgesamt 1949-1961: 2.691.270<br />
1955: 252.870<br />
1960: 199.188<br />
1961: 159.730<br />
(Flüchtlinge zwischen 1954 bis 1961: 3.371 Ärzte, 1.329 Zahnärzte, 291<br />
Tierärzte, 960 Apotheker, 132 Richter und Staatsanwälte, 679 Rechtsanwälte<br />
und Notare, 752 Professoren, 16.724 Lehrer, 17.082 Ingenieure und Techniker)<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
26
Material G: Lehrerblatt – Geschichte 1945-1990 (Lösungsblatt - Fortsetzung)<br />
________________________________________________________________________<br />
13. August 1961 Bau der Mauer<br />
Man schließt Straßen, S-Bahnlinien und U-Bahnhöfe. DDR-Bürger<br />
können nicht mehr in den Westen. Bis 1963 dürfen auch West-Berliner<br />
nicht nach Ost-Berlin.<br />
26. Juni 1963 Präsident J. F. Kennedy besucht West-Berlin<br />
und sagt: "Ich bin ein Berliner."<br />
70er Jahre<br />
Beginn der Entspannungspolitik<br />
Für West-Berliner und West-Deutsche ist es jetzt leichter in die DDR<br />
und nach Ost-Berlin zu reisen. Auch sehr wenige Ost-Deutsche dürfen<br />
nun Verwandte im Westen besuchen.<br />
1985 Michael Gorbatschow kommt in der Sowjetunion an die Macht<br />
und beginnt in Moskau mit Reformen.<br />
Sommer 1989<br />
Tausende Ost-Deutsche flüchten nach Budapest und Prag<br />
und dort in die westdeutschen Botschaften oder sie flüchten über<br />
Ungarn direkt in den Westen.<br />
1989 Gehen oder Bleiben?<br />
100.000 Menschen verlassen mit einem Ausreiseantrag (d.h. mit einer<br />
offiziellen Erlaubnis) die DDR.<br />
7. Oktober 1989 Proteste und Demonstrationen gegen die DDR-Regierung<br />
(40 Jahre DDR)<br />
9. November 1989 Fall der Mauer<br />
Tausende Ost-Berliner stehen an der Mauer und warten. Man öffnet die<br />
Grenze.<br />
1. Juli 1990 Währungsunion<br />
3. Oktober 1990 Tag der Wiedervereinigung<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
27
Material H: Karte – Berliner Sektorengrenzen<br />
Copyright Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
28
Material I: Schülerblatt – Zwei Stadtpläne vergleichen<br />
____________________________________________________________________<br />
Aufgaben:<br />
1. Seht euch den Stadtplan von Ost-Berlin aus dem Jahr 1987 an.<br />
Was seht ihr von Berlin? Was bemerkt ihr? Beschreibt den Stadtplan.<br />
2. Vergleicht nun den Ostberliner Stadtplan mit dem „normalen“ Stadtplan (2003).<br />
Zeichnet in beiden Stadtplänen die Linie der „Mauer“ nach und orientiert euch auf beiden<br />
Stadtplänen.<br />
3. Wählte ein oder zwei Fotos der Fotoserie aus, die das Leben mit der Mauer in Berlin zeigen.<br />
Beschreibt, was ihr auf den Fotos seht.<br />
4. Wählt nun auch ein oder zwei Fotos aus, die das Ende dieser Situation im November 1989<br />
am besten zeigen. Beschreibt, was ihr auf den Fotos seht.<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/Paris<br />
29
OST-BERLIN<br />
Stadtplan (DDR, 1987)<br />
Bornholmer Straße,<br />
Erster Grenzübergang, an dem die Mauer<br />
am 9. Nov. 1989 geöffnet wurde<br />
Bernauer<br />
Straße<br />
Das Brandenburger Tor<br />
30<br />
Checkpoint Charlie
BERLIN<br />
Stadtplan (2003)<br />
Bernauer<br />
Straße<br />
Das Brandenburger Tor Checkpoint Charlie<br />
31
Material J:<br />
Schülerblatt - Militärdienst in der DDR / Grenzsoldat an der Mauer<br />
________________________________________________________________<br />
Aufgabe 1:<br />
In der DDR musste jeder junge Mann zum Militärdienst und es konnte auch<br />
passieren, dass er als Soldat an die Mauer musste.<br />
Frage:<br />
Was müssen Soldaten an einer Grenze tun? Sammelt Antworten.<br />
Das Arbeitsblatt „Die Berliner Mauer“ kann euch dabei helfen.<br />
Antworten:<br />
die Grenze bewachen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ __ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _<br />
Aufgabe 2:<br />
Militärdienst in der DDR / Frage- Antwort / Was passt hier zusammen?<br />
1 - F<br />
Wie hieß die Armee in der DDR?<br />
A<br />
Mit 18 Jahren, also vor dem Studium, spätestens aber bis<br />
zum 26. Lebensjahr.<br />
2 - ____<br />
Musste in der DDR jeder junge Mann<br />
zum Militär?<br />
B<br />
18 Monate, also 1,5 Jahre. Wenn man studieren wollte,<br />
musste man (oft unter Druck) meist 3 Jahre zum Militär. In<br />
der Militärzeit hatten die Soldaten nur wenige Tage Urlaub.<br />
3 - _____<br />
Wie lange musste man zum Militär?<br />
C<br />
Nein. Aber man konnte auch als „Bausoldat“ zum Militär<br />
gehen. Dann hatte man aber später sehr viele Nachteile im<br />
Leben und im Beruf. Man konnte z.B. nicht studieren.<br />
4 - ___<br />
Wann musste ein junger Mann zum<br />
Miltärdienst?<br />
5 - ____<br />
Gab es in der DDR einen Zivildienst?<br />
D<br />
Ja, der Grenzdienst war wie ein normaler Militärdienst. Es<br />
gab junge Männer, die freiwillig an die Grenze gegangen<br />
sind. Aber viele haben auch Tricks benutzt, damit sie nicht<br />
an die Grenze mussten, weil sie nicht auf Flüchtlinge<br />
schießen wollten.<br />
E<br />
Ja, alle Männer mussten zum Militär.<br />
6<br />
War der Grenzdienst an der Mauer<br />
wie ein normaler Militärdienst?<br />
F<br />
NVA - Nationale Volksarmee<br />
Lösung: 1-F / 2-E / 3-B / 4-A / 5-C / 6–D<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
32
Material K: Lehrerblatt – Den Fotos Titel zuordnen<br />
(Kopiervorlage zum Vergrößern und Ausschneiden)<br />
Aufgabe:<br />
alternativ:<br />
Die Schüler ordnen die Fotos, indem sie ihnen eine Reihenfolge und jedem Foto einen<br />
Titel geben. (Material: große Pinnwände, Tafel, Karten für die Tafel)<br />
Um den Wortschatz vorzuentlasten, kann der Lehrer die Titel für die Fotos ungeordnet<br />
vorgeben, die die Schüler dann den Fotos zuordnen.<br />
Wachturm an der Mauer<br />
(aus West-Berlin fotografiert)<br />
Ein amerikanischer Soldat mit seiner<br />
Tochter und ein DDR-Grenzsoldat<br />
schauen sich durch eine Mauerlücke an.<br />
Die Mauer und Graffiti.<br />
Ein Auge und der Spruch: „Gorbi sieht alles“.<br />
Ein Blick in die Kamera.<br />
Russische Soldaten verlassen Deutschland<br />
und fahren nach Hause.<br />
Der Todesstreifen an der Mauer.<br />
WEST - „Die Versuchungen des Kapitalismus“.<br />
Zigarettenwerbung, Dezember 1989 in<br />
Ost-Berlin.<br />
Die Grenze ist offen.<br />
Ost-Berliner gehen nach West-Berlin.<br />
Probleme - Arbeiter protestieren gegen die<br />
Schließung ihrer Fabrik und für sichere<br />
Arbeitsplätze.<br />
Mauerlücken. Ein Grenzsoldat und eine<br />
West-Berlinerin schauen sich („durch die<br />
Kamera“) an.<br />
Unzufrieden:<br />
Jahrgang 1935 - eine Ostberliner Biografie<br />
Durch Mauerlücken oder mit der Leiter<br />
unterwegs zwischen Ost- und Westberlin.<br />
Bruderkuss der Macht.<br />
Erich Honecker (Staatschef der DDR) und<br />
Leonid Breschnjew (Staatschef der UdSSR)<br />
begrüßen sich.<br />
Geld. Jeder DDR- Bürger bekommt<br />
100 West- Mark „Begrüßungsgeld“.<br />
Alte Partei = Neue Partei<br />
SED - PDS - Protestplakat<br />
(Sozialistische Einheitspartei Deutschlands –<br />
Partei des Demokratischen Sozialismus)<br />
Türkischer „Mauerspecht“<br />
Die „Mauerstücke“ verkaufen sich gut.<br />
1 Stück = 1 Mark<br />
____________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
33
Material L: Lehrerblatt –<br />
Historische Hintergründe und Interpretationsangebote zu den Fotos<br />
__________________________________________________________________________<br />
1. Wachturm und Mauer (1989)<br />
Auf dem Foto sieht man die Mauer und einen der 302 Wachtürme in Berlin, dahinter ein Ostberliner<br />
Plattenbau-Wohnviertel, vermutlich direkt in Berlin Mitte.<br />
(siehe hierzu auch: Arbeitblatt - Die Berliner Mauer)<br />
2. Todesstreifen (Nov. 1989)<br />
Auf dem Foto sieht man den Grenzverlauf und die Mauer auf Ostberliner Seite. Das Foto ist wenige<br />
Wochen nach dem Fall der Mauer aufgenommen. Der Grenzzaun rechts ist schon abgerissen. Im<br />
Hintergrund sieht man einen der 302 Wachtürme. Das Foto vermittelt einen Eindruck, was die Mauer für<br />
die Menschen und die Stadt real bedeutete.<br />
(siehe hierzu auch: Arbeitblatt - Die Berliner Mauer)<br />
3. „Gorbi sieht alles“ (1989)<br />
Michael Gorbatschow war ab 1985 Staats- und Parteichef in Moskau. Er begann 1985 in der Sowjetunion<br />
mit Reformen und mit Diskussionen über die Geschichte. Die Archive wurden geöffnet und es wurde<br />
immer klarer, dass die sozialistischen Länder wirtschaftlich bankrott waren. Für viele Menschen im Ost-<br />
Block, aber auch im Westen, war M. Gorbatschow die Hoffnung für Reformen. 1987 besuchte der<br />
amerikanische Präsident Ronald Reagan Westberlin und forderte von dort Moskau auf: „Herr Gorbatschow,<br />
reißen sie diese Mauer nieder!“.<br />
Die Politik Gorbatschows hatte großen Einfluss darauf, dass die Mauer fiel und die Revolution 1989 ohne<br />
Gewalt verlief.<br />
4. Grenzübertritt (1989)<br />
Auf dem Foto sieht man, wie Ost-Berliner (vermutlich am Wochenende 10. und 11. November 1989, als<br />
mehr und mehr Grenzübergänge geöffnet wurden) erstmals nach Westberlin gehen. In diesen Tagen gab<br />
es an allen Grenzübergängen großes Gedränge. Es waren tausende Menschen in der Stadt unterwegs. Die<br />
Gesichter der Menschen und ihr Gang drücken Anspannung, aber auch Bestimmtheit, vor allem aber<br />
Selbstbewusstsein und Stolz aus.<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
34
5. Alte Dame fotografiert Grenzer durch einen Spalt in der Mauer (1989)<br />
Alle drei Fotos (Foto 5, 6 und 9), die die „Mauerlücken“ zum Thema haben, sind 1989 aufgenommen. In<br />
enormer Schnelligkeit hatten die Berliner überall in der Stadt Lücken in den extrem harten Beton<br />
geschlagen, oft einfach per Hand mit Hammer und Meißel. Die drei Fotos beeindrucken durch das<br />
Individuelle und das Dialogische. Die Erfahrung, auch als Einzelner „durch die Mauer“ gehen zu können,<br />
ist ein Erlebnis, das vielen Berlinern aus diese Zeit in Erinnerung geblieben ist.<br />
6. Junge Leute gehen durch die Mauer (Nov.1989)<br />
Siehe Text zu Foto 5.<br />
7. Begrüßungsgeld und alte Frau (Nov. 1989)<br />
Schon vor 1989 bekam jeder DDR-Bürger 100 D-Mark „Begrüßungsgeld“, wenn er die Möglichkeit hatte,<br />
den Westen zu besuchen. Mit dem Fall der Mauer gab es plötzlich Millionen „Besucher“ aus dem Osten,<br />
die das „Begrüßungsgeld“ haben wollten. Der 9. November 1989 war ein Donnerstag. In West-Berlin<br />
hatten dann auch am Wochenende viele Banken und Postämter geöffnet. Trotzdem gab es lange<br />
Warteschlangen.<br />
Und die alte Frau, die hier vor der „Dresdner Bank“ fotografiert wurde? Wie alt mag sie sein?<br />
80 Jahre? Dann ist sie 1909 geboren. Wie viel Geschichte und „Währungswechsel“ hat sie schon erlebt?<br />
Die Kaiserzeit, die Weimarer Republik, die zwanziger Jahre mit der Weltwirtschaftskrise und der Inflation,<br />
die Diktatur des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, Berlin als Ruinenstadt, die Teilung Berlins in<br />
Sektoren, den Bau der Mauer und nun, 28 Jahre später, den Fall der Mauer. 100 D-Mark. Abholen!<br />
Warum nicht?<br />
8. "Türkischer Mauerspecht" (1989)<br />
Seit den 60er Jahren leben in (West) Berlin viele türkische Migranten. Sie kamen als Gastarbeiter nach<br />
West-Berlin und wohnen vor allem in den Stadtbezirken Kreuzberg, Neukölln und Wedding. Das sind<br />
Bezirke im Zentrum der Stadt, die direkt an der Mauer lagen. Der türkische „Mauer-specht“ schlägt, (so<br />
wie viele andere Berliner in dieser Zeit), bemalte (farbige) Mauerstückchen aus dem Beton, um sie, 1<br />
Stück = 1 DM, als Souvenir zu verkaufen.<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
35
9. Amerikanischer Soldat mit Tochter – DDR-Grenzsoldat (1989)<br />
Siehe Text zu Foto 5, Foto 6 und Foto 10<br />
10 Abzug russischer Soldaten (1990)<br />
Historischer Hintergrund: Am 23. August 1990 beschloss die DDR-Volkskammer (die DDR-Regierung) den<br />
Beitritt der DDR zur BRD (nach Artikel 23 des Grundgesetzes) und damit die Wiedervereinigung.<br />
Deutschland brauchte dafür aber die Zustimmung der vier sogenannten „Siegermächte“, also der USA,<br />
Frankreichs, Großbritanniens und der Sowjetunion. Die Siegermächte verzichteten auf ihre Sonderrechte,<br />
die sie seit der Potsdamer Konferenz 1945 hatten und die amerikanischen, französischen, britischen und<br />
russischen Soldaten zogen aus Deutschland ab. Das wurde am 12. September 1990 außenpolitisch im<br />
„Zwei-plus-Vier-Vertrag“ geregelt. (Quelle: Bundeszentrale für politische <strong>Bild</strong>ung; Online-Publikation)<br />
11 Werbeplakat WEST (1989)<br />
In der DDR gab es praktisch keine Werbung, vor allem aber keine riesigen Plakatwände mit Werbung.<br />
Unmittelbar nach dem 9. November 1989 und in den folgenden Wochen änderte sich das natürlich. Die<br />
„WEST-Werbung“ (hier auf dem Foto) gab es in vielen Varianten, die direkt oder indirekt auf die<br />
Mauergeschichte Bezug nahmen. Interessant ist, in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, dass nach<br />
dem Beschluss zur Wiedervereinigung dann am 1.7. 1990 die Währungsunion stattfand. Jeder DDR-Büger<br />
konnte 4000 Mark 1:1 in D-Mark umtauschen. Ab 4000 Mark wurde alles weitere DDR-Geld 2:1<br />
umgetauscht. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli wurden dann in allen Läden und in alle<br />
Schaufensterdekoration „West-Produkte“ gebracht. Ab 1. Juli wurden sie für D-Mark verkauft.<br />
12 Arbeitsplatzsicherheit (1990)<br />
In der DDR gab es offiziell keine Arbeitslosen. Die Wirtschaft im Osten war zwar defizitär, aber jeder<br />
hatte eine Beschäftigung. Nach 1989 und vor allem dann nach der Wiedervereinung (ab 3. Oktober 1990)<br />
wurden viele Fabriken geschlossen oder über die Institution „Treuhand“ billig, oft symbolisch für eine<br />
D-Mark, verkauft. Viele Menschen im Osten wurden arbeitslos. Auf dem Foto, das 1990 aufgenommen ist,<br />
sieht man Arbeiter in einem Stahlwerk in Eisenhüttenstadt, die für „Arbeitsplatzsicherheit“ demonstrieren.<br />
Das wäre für die Menschen noch ein Jahr vorher unvorstellbar gewesen.<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
36
13. "Tödlicher Kuss" (1992)<br />
Das <strong>Bild</strong>, auf dem sich die Staatschefs aus Moskau Leonid Iljitsch Breschnjew und Erich Honecker,<br />
Staatschef in der DDR, mit dem „Bruderkuss“ begrüßen, ist ein Symbol für die Machtsituation im Ostblock<br />
bis Mitte der 80er Jahre. Das Gemälde, das man hier auf dem Foto sieht, hat ein Künstler nach 1989<br />
gemalt. Es ist Teil der Eastside-Gallery. Das ist ein ca. 500 Meter langes Stück Mauer, das Künstler in<br />
einer gemeinsamen Aktion nach 1989 bemalten und das heute unter Denkmalsschutz steht.<br />
14. Demo-Transparent gegen SED - PDS (1989)<br />
Die offizielle Staatsform in der DDR war eine sogenannte „Diktatur des Proletariats“. In der DDR gab es<br />
mehrere Parteien, aber die staatsführende und herrschende Partei war die SED (Sozialistische<br />
Einheitspartei Deutschlands). Erich Honecker (siehe Foto „Bruderkuss“) war bis 1989 Staatschef und<br />
Parteichef der SED in einer Person. Nach 1989 gab es anfangs viele Diskussionen, ob die DDR als<br />
reformierter Staat neben der BRD weiter existieren soll oder ob es eine „Wiedervereinigung“ gibt. In<br />
dieser Zeit reformierte sich auch die SED und gab sich einen neuen Namen: PDS (Partei des<br />
Demokratischen Sozialismus). Heute heißt die Partei „Die Linke“. Auf dem Foto sieht man Leute, die<br />
gegen die „alte“ und „neue“ Partei protestieren.<br />
15. "Jahrgang 35" (1990)<br />
Auf den ersten Blick lädt dieses Foto dazu ein, es mit den Schülern im Unterricht genauer zu besprechen,<br />
tatsächlich braucht man dafür aber viel Hintergundwissen. Das Plakat, das der Mann trägt, spiegelt<br />
exemplarisch die biografisch-politischen Erfahrungen jener Generation in der DDR, die 1989 um die 50<br />
oder 60 Jahre alt war. Kurz vor der Pensionierung fürchtete diese Generation nun um ihren Arbeitsplatz,<br />
ihre Rente und ihre soziale Sicherheit. Aus ihrer Erfahrung glaubten viele aus dieser Generation oft eher<br />
an mögliche Reformen des Sozialismus, als an eine Wiedervereinigung Deutschlands. Das Plakat drückt<br />
eine radikale Anklage und Kritik aus. Mit „Kohl`s Konsorten“ ist schließlich die CDU und der<br />
Bundeskanzler der CDU-Regierung Helmuth Kohl gemeint, der maßgeblichen Einfluss auf die politsche<br />
Gestaltung der Wiedervereinigung hatte. Im Dezember 1990 gewann die CDU auch die ersten<br />
gesamtdeutschen Wahlen. Man kann vermuten, dass der Mann auf dem Foto vielleicht eher die SPD oder<br />
die aus der SED hervorgegangene Reformpartei PDS gewählt hat.<br />
________________________________________________________________________________________________________<br />
Copyright © Goethe-Institut<br />
Alle Rechte vorbehalten www.goethe.de/paris<br />
37