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PDF-Fassung - Advent-Verlag Lüneburg

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stes – zueinander betrifft,<br />

so gibt es keine<br />

Autonomiebestrebungen,<br />

individuellen<br />

Vorhaben und auch<br />

keine Verfolgung individueller<br />

Interessen.<br />

Jedes Mitglied der Trinität<br />

handelt so in<br />

Übereinstimmung mit<br />

den anderen, dass eine<br />

Trennung zwischen ihnen undenkbar ist.<br />

Dasselbe kann man von der Einheit ihres<br />

Handelns gegenüber den Menschen sagen.<br />

Einheit durch Integration hat intensive<br />

missionarische Konsequenzen. Christus<br />

betete, „damit sie alle eins seien“, damit<br />

„die Welt glaube“ (Jo 17,21). Wenn die<br />

Unterschiede betont werden, geht die Einheit<br />

verloren, doch ohne Einheit ist die<br />

Gemeinde nicht mehr Gemeinde. Sie handelt<br />

gegen ihre Aufgabe des Wachstums<br />

sowohl der Mitgliederzahlen als auch der<br />

Qualität ihrer christlichen Erfahrung.<br />

Einheit durch Veränderung<br />

WENN DIE<br />

UNTERSCHIEDE<br />

BETONT WERDEN,<br />

GEHT DIE EINHEIT<br />

VERLOREN, DOCH OHNE<br />

EINHEIT IST DIE<br />

GEMEINDE NICHT<br />

MEHR GEMEINDE.<br />

SIE HANDELT GEGEN<br />

IHRE AUFGABE, ZU<br />

WACHSEN<br />

Zweitens geschieht die Einheit durch<br />

Erneuerung (Rö 12,1-21). Hierbei handelt<br />

es sich nicht um eine rein formale Erneuerung,<br />

die keinen Fortschritt im Verständnis<br />

bringt. Im Gegenteil: Diese Veränderung<br />

erneuert und belebt unser Denken.<br />

Die zahlreichen Mitglieder mit ihren<br />

unterschiedlichen Gaben und ihrer Vielfalt<br />

an Funktionen, die den „Leib“, die Gemeinde,<br />

bilden, können alle durch radikale<br />

Erneuerung integriert werden. Das<br />

egozentrische Denken muss in eine völlige<br />

Hingabe an Gott, ein lebendiges Opfer<br />

verwandelt werden (Verse 1.2). Persönliche<br />

Wertigkeiten müssen sich in einem<br />

vernünftigen Rahmen halten („… daß niemand<br />

mehr von sich halte,, als sich’s gebührt<br />

zu halten…“, Vers 3). Die Veränderung<br />

bezieht sich auch darauf, Talente<br />

sorgfältig einzusetzen, große Begeisterung<br />

für den Dienst für Gott zu entwickeln<br />

(Vers 11), persönliche Beziehungen ohne<br />

Hintergedanken zu pflegen, sich nicht<br />

selbst für weise zu halten und mit jedermann<br />

in Frieden zu leben (Verse 16 und<br />

17). Die Erneuerung des Denkens, die Angleichung<br />

der Gedanken<br />

an das Denken<br />

Christi (1 Ko 2,16) und<br />

die Erfahrung der Versöhnung<br />

(Rö 5,1-11;<br />

Kol 1,21-23) gehören<br />

in den Schriften des<br />

Paulus zusammen. Sie<br />

bewirken bei einem<br />

wahren Christen den<br />

Frieden echter Rechtfertigung<br />

durch den Glauben und ein missionarisches<br />

Leben, dass ohne Vorbehalte<br />

dem Dienst der Versöhnung gewidmet ist<br />

(2 Ko 5,18.19). Die Einheit der Gemeinde<br />

ist die gemeinsame Erfahrung der „neuen<br />

Kreaturen“, der wieder geborenen Christen.<br />

Obwohl die Erfahrung der Wiedergeburt<br />

eine sehr persönliche Erfahrung ist,<br />

muss sie doch auch zur gemeinsamen Erfahrung<br />

der Gemeinde werden. Was jedes<br />

Mitglied auslebt, muss auch in den Aktivitäten<br />

der organisierten Gemeinde und<br />

in ihren Organisationsstrukturen sichtbar<br />

werden. Haltungen und Entscheidungen,<br />

die Stolz, Unabhängigkeit, Separatismus,<br />

die Tendenz zum Konflikt oder die Suche<br />

nach einem Weg, der sich vom Rest der<br />

Gemeinde unterscheidet, zur Folge haben,<br />

stehen im Widerspruch zur Erneuerung<br />

des Einzelnen und zerstören die Einheit.<br />

Manchmal machen wir den Fehler zu<br />

meinen, dass Bekehrung und geistliche Erneuerung<br />

nur mit dem Leben von Individuen<br />

zu tun hätten (und besonders mit ihrer<br />

ganz persönlichen christlichen Lebenspraxis)<br />

und dass Institutionen oder Organisationen<br />

der Gemeinde sich nicht<br />

bekehren und nicht geistlich wachsen<br />

müssten. Diese Vorstellung ist eine Auswirkung<br />

des westlichen Individualismus,<br />

der soziale Werte und die Erfahrung der<br />

Gemeinschaft nicht anerkennt. Obwohl<br />

es so etwas wie eine kollektive Persönlichkeit<br />

nicht gibt, gibt es eine gemeinschaftliche<br />

Verantwortung und eine soziale Integration,<br />

die die Aktionen und das Auftreten<br />

der Gemeinde bestimmen.<br />

Einheit durch den Geist<br />

Drittens kommt die Einheit durch den<br />

Geist (1 Ko 12,1-31). Wie können Vielfalt<br />

und Verschiedenheit in Einheit zusammenwirken?<br />

Paulus beantwortet diese Frage<br />

im 12. Kapitel des 2. Korintherbriefes,<br />

besonders im Hinblick auf die Vielfalt von<br />

Gaben, Diensten und Aktionen und die<br />

Unterschiedlichkeit von Gemeindegliedern<br />

(Verse 4-6,14). Er betont, dass der<br />

Leib eine Einheit ist, und obwohl jedes<br />

Glied verschieden ist, sind wir als Gemeinde<br />

der „Leib Christi“ (Verse 20.27). Es<br />

gibt nur „einen Leib“ (Vers 12).<br />

Die Einheit der Gemeinde ist eine geistliche<br />

Einheit, sie wird durch den Heiligen<br />

Geist gewirkt. Wir erreichen sie nicht<br />

durch guten Willen, Zustimmung, Abstimmung,<br />

Entgegenkommen oder Kompromisse.<br />

Der Heilige Geist wirkt die Einheit<br />

als echte Integration der Gemeindeglieder<br />

zum Aufbau der Gemeinde.<br />

Keine Einzelperson, keine Gruppe<br />

(auch wenn sie sich unabhängig oder<br />

selbst unterhaltend nennt), und auch keine<br />

Dienststelle der Gemeinschaft hat das<br />

Recht, in der Gemeinde nach eigenem<br />

Gutdünken und unabhängig von der Gesamtheit<br />

Funktionen auszuüben, Verantwortung<br />

zu übernehmen, Regeln einzuführen<br />

oder Autorität auszuüben. Gott<br />

entscheidet diese Fragen durch die Gemeinde.<br />

„Und Gott hat in der Gemeinde<br />

eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten,<br />

drittens Lehrer, dann Wundertäter,<br />

dann Gaben, gesund zu machen, zu<br />

helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.“<br />

(Vers 28) Paulus setzt auf seine Liste<br />

im Epheserbrief noch Evangelisten und<br />

Pastoren (Eph 4,11). Nur die Gemeinde als<br />

gemeinschaftliche Autorität oder Einheit,<br />

die durch den Heiligen Geist zusammengefügt<br />

ist und der Offenbarung Gottes<br />

folgt, kann diese Vollmachten ausüben<br />

und entscheiden, wie solche Funktionen<br />

eingesetzt werden sollen.<br />

Die Gemeinschaftsautorität der Gemeinschaft<br />

der Siebenten-Tags-<strong>Advent</strong>isten<br />

wird durch die Vollversammlung der<br />

Generalkonferenz ausgeübt. Während dieser<br />

Zeit handelt die Gemeinde als Einheit<br />

unter dem Einfluss des Heiligen Geistes.<br />

Ihre Entscheidungen müssen alle Ebenen<br />

der Gemeindeorganisation in der ganzen<br />

Welt umfassen, sodass die Gemeinde in<br />

ihrer allgemeinen Praxis ihre Einheit aufrecht<br />

erhält. Die Lehre ist universal, das<br />

Werk ist universal, die Organisationsstruktur<br />

ist universal, der Lebensstil ist<br />

II ADVENTECHO-EXTRA · FEBRUAR 2002

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