Auf einen Blick - Alt-Katholiken
Auf einen Blick - Alt-Katholiken
Auf einen Blick - Alt-Katholiken
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Aus der Gemeinde<br />
<strong>Auf</strong> <strong>einen</strong> <strong>Blick</strong><br />
1. Mai - 10.00 - Eucharistie in St. George’s<br />
4. Mai -10.30 - Eucharistie – Hauskirche<br />
Maria von Magdala<br />
8. Mai - 18.30 - Bibelgespräch – GZDetmolder<br />
Str. 4<br />
11. Mai -10.00 – Eucharistie – Dorfkirche –<br />
B-Schöneberg.<br />
- 19.00 Nacht der offenen Kirchen<br />
12. Mai – 11.00 – ökum. Gottesdienst –<br />
Kennedyplatz, B-Schöneberg<br />
16. Mai - 18.30 -Taizé-Gebet - Hauskirche<br />
Maria von Magdala<br />
18. Mai - 10.30 - Eucharistie - Hauskirche<br />
Maria von Magdala<br />
25. Mai - 10.30 - Eucharistie - Hauskirche<br />
Maria von Magdala<br />
________________________________________________________________________<br />
Nacht der offenen Kirchen<br />
Am Pfingstsonntag, den 11. Mai, laden wieder<br />
viele christliche Gemeinden in Berlin und<br />
Brandenburg zur „Nacht der offenen Kirchen“<br />
ein. Auch unsere Hauskirche Maria von Magdala<br />
wird an diesem Tag ab 19.00 Uhr geöffnet<br />
sein. Wir feiern um 19.30 Uhr eine Lichtvesper.<br />
Anschließend laden wir in unsere<br />
traditionelle biblische Taverne „Zum Nadelöhr“<br />
zu Gesprächen über Gott und die Welt<br />
bei „biblischen Speisen und Getränken“ ein.<br />
________________________________________________________________________<br />
Pfarrer im Rundfunk<br />
Am Pfingstsonntag, den 11. Mai, um 6.55 Uhr<br />
spricht Pfarrer Urbisch das Wort zum Tag im<br />
Deutschlandradio Kultur. Den Sender kann<br />
man bundesweit empfangen; z.B. in Berlin<br />
auf 89,6 MHz; in Schwerin auf 95,3 MHz und<br />
in Vorpommern auf 97,1 MHz.<br />
___________________________________________________________<br />
Aus dem Kirchenvorstand<br />
Von Alfons Fischer<br />
3<br />
Am 22. April kam der Kirchenvorstand in<br />
unserem Gemeindezentrum zu seiner dritten<br />
Sitzung in diesem Jahr zusammen. Daran<br />
nahmen sechs der sieben Vorstandsmitglieder<br />
sowie vier Gäste teil. Die Tagesordnung<br />
war sehr umfangreich, wurde aber Punkt für<br />
Punkt zügig „abgearbeitet“.<br />
Stellungnahme zu Änderungen des Kirchensteuergesetzes<br />
des Landes Berlin: Es<br />
handelt sich dabei im Wesentlichen um Änderungen<br />
redaktioneller Art wegen der Anpassung<br />
an das Kirchensteuergesetz des<br />
Landes Brandenburg. Wir <strong>Alt</strong>-<strong>Katholiken</strong><br />
gehören nach wie vor zu den kirchensteuerberechtigten<br />
Kirchen. Ab dem Jahre 2009<br />
unterliegen Kapitalerträge der Kirchensteuer.<br />
Vereinbarung mit der Evangelischen Kirche<br />
Berlin und schlesischer Oberlausitz (EK-<br />
BO) und dem römisch-katholischen Erzbistum<br />
Berlin über die Kirchensteuerstellen:<br />
Künftig wird sich unsere Gemeinde an den<br />
Kosten der Kirchensteuerstellen entsprechend<br />
der pauschalierten Kirchensteuer mit<br />
0,06 % beteiligen.<br />
Eigentümerversammlung für die Immobilie<br />
in der Presselstraße: Alfons Fischer wurde<br />
bevollmächtigt, unsere Gemeinde bei der<br />
Eigentümerversammlung am 5. Mai zu vertreten.<br />
Er kann dort bei den anstehenden<br />
Abstimmungen nach eigenem Ermessen<br />
entscheiden.<br />
Erweiterung der Mitgliederzahl des Kirchenvorstandes:<br />
Alfons Fischer schlug analog<br />
zur sächsisch-ostthüringischen Gemeinde<br />
eine Erweiterung des Berliner Kirchenvorstandes<br />
von bisher sechs auf künftig acht<br />
Mitglieder aus dem Kreis der sogenannten<br />
Laien vor. Er begründete dies mit der gestiegenen<br />
Anzahl der Gemeindemitglieder, einer<br />
stärkeren Einbindung der aktiven <strong>Alt</strong>-Katholikinnen<br />
und <strong>Alt</strong>-<strong>Katholiken</strong> in das Gemeindeleben<br />
sowie mit einem größeren Gewicht des<br />
Berliner Stimmenverhältnisses bei der Wahl<br />
des Dekans durch die Kirchenvorstände des
Dekanates. Der Antrag fand jedoch keine<br />
Mehrheit.<br />
Dekanatstag: In diesem Jahr wird es k<strong>einen</strong><br />
Dekanatstag der ostdeutschen Gemeinden<br />
einschließlich Berlins geben. Gründe<br />
hierfür sind die Krankheit des bisherigen<br />
sächsischen Pfarrers Manfred Gersch und<br />
die erst kurze Amtszeit des mit der Wahrnehmung<br />
der Seelsorge in Sachsen und<br />
Ostthüringen beauftragten Geistlichen Klaus<br />
Mass.<br />
Fahrt zu den Mariaviten in Polen: Der beabsichtigte<br />
Besuch der alt-katholischen Mariaviten<br />
in Plock/Polen wurde abgesagt, da<br />
kein für alle Teilnehmer passender Termin<br />
gefunden werden konnte.<br />
Diebstahl des Gemeindenotebooks: Pfarrer<br />
Urbisch berichtete vom Diebstahl eines<br />
Notebooks aus dem Pfarrbüro im Gemeindezentrum.<br />
Die Umstände, wie es dazu kam,<br />
sind ungeklärt und mysteriös.<br />
Umgang mit den nach der Mitteilung des<br />
Landesamtes für Bürgerrechte neu hinzugekommenen<br />
Gemeindemitgliedern: Alle als altkatholisch<br />
gemeldeten und bisher nicht bekannten<br />
Gemeindemitglieder sollen ein sogenanntes<br />
Begrüßungsschreiben und künftig<br />
den Gemeindebrief zugesandt bekommen.<br />
Einen Entwurf für das Begrüßungsschreiben<br />
will Dr. Heiko Hartmann fertigen.<br />
Wahl von Ersatzmitgliedern für den Kirchenvorstand:<br />
Zur Zeit gibt es keine Ersatzmitglieder<br />
mehr für ein eventuelles Nachrücken<br />
in den Kirchenvorstand. Der Gründe<br />
hierfür bestehen darin, dass zwei<br />
Vorstandsmitglieder in andere Gemeinden<br />
verzogen sind (Herr Mann und Dr. Ochsenfahrt)<br />
sowie Frau Weiden aus persönlichen<br />
Gründen zurücktrat. Die Mandate der Ausgeschiedenen<br />
haben die bei der letzten Kirchenvorstandswahl<br />
gewählten Ersatzmitglieder<br />
übernommen. Bei der nächsten Gemeindeversammlung<br />
sollen deshalb entsprechend<br />
§ 51 Abs. (2) SGO für den Rest der Legislaturperiode<br />
Nachwahlen stattfinden.<br />
4<br />
Neues bezüglich des Franziskushofes:<br />
Pfarrer Johannes Urbisch berichtete als Vorsitzender<br />
des Franziskushof e.V. von der<br />
derzeitigen Situation auf dem Franziskushof.<br />
Schaukasten: Ein für die Öffentlichkeit<br />
bestimmter Schaukasten, der rechts an der<br />
Wand vor dem Eingang zum Gemeindezentrum<br />
in der Detmolder Straße angebracht<br />
werden soll und für Informationen über unsere<br />
Kirche und Gemeinde vorgesehen ist, hat<br />
Pfarrer Urbisch bei einer Firma in <strong>Auf</strong>trag<br />
gegeben.<br />
Satzungsentwurf für die Finanzkommission<br />
des Bistums: Der Kirchenvorstand befasste<br />
sich auch mit dem vom Bischof zur Stellungnahme<br />
übersandten und von der Rechts- und<br />
Finanzkommission gemeinsam erarbeiteten<br />
Satzungsentwurf für die Finanzkommission<br />
sowie einer entsprechenden Änderung der<br />
Paragrafen 123 und 124 der SGO. <strong>Auf</strong> Vorschlag<br />
von Pfarrer Urbisch und Alfons Fischer,<br />
die sich zuvor eingehend damit beschäftigt<br />
hatten, stimmten alle Vorstandsmitglieder<br />
dem Satzungsentwurf sowie den vorgesehenen<br />
Änderungen der SGO zu. Dem<br />
Bischof soll entsprechend berichtet werden.<br />
___________________________________________________________<br />
Vortrag von Eugen Drewermann<br />
Von Dr. Heiko Hartmann<br />
Am 31. März hielt Eugen Drewermann, der<br />
bekannte Paderborner Theologe, Psychotherapeut<br />
und Kirchenkritiker (*1940), in der<br />
Berliner Gemeinde <strong>einen</strong> Vortrag mit dem<br />
Titel „<strong>Auf</strong>gefahren in den Himmel“, der die<br />
Himmelfahrt als mythisches Motiv in der altägyptischen<br />
und christlichen Religion zum<br />
Gegenstand hatte.<br />
Eugen Drewermann geht es in s<strong>einen</strong> zahlreichen<br />
Veröffentlichungen stets um die Befreiung<br />
der Botschaft Jesu aus dogmatischer,<br />
akademischer und institutioneller Verengung,<br />
um sie für heutige Menschen wieder existenziell<br />
zu machen. Er führt das Evangelium<br />
zurück auf s<strong>einen</strong> Kern: die Botschaft der<br />
Liebe, die auf der Grundlage eines unbe-
grenzten Vertrauens zu Gott alle Angst,<br />
Schuld und Not besiegt und die Seele des<br />
Menschen zu heilen vermag. Drewermann ist<br />
einer der produktivsten Theologen unserer<br />
Zeit und erreicht mit seiner Botschaft auch<br />
viele Menschen jenseits der engeren Fachgrenzen,<br />
nicht zuletzt wegen seiner eindringlichen<br />
Sprache, die ohne Fachjargon und<br />
kirchenamtliche Phrasen auskommt. Im Unterschied<br />
zu den meisten anderen zeitgenössischen<br />
Theologen bezieht er in sein Denken<br />
Methoden der Tiefenpsychologie und die<br />
Ergebnisse der modernen Naturwissenschaften<br />
ein mit dem Ziel, die Botschaft Jesu wieder<br />
an das heutige Weltbild anzubinden und<br />
dadurch für die Gegenwart relevant zu machen.<br />
Bei seinem Berliner Vortrag verglich Drewermann<br />
altägyptische Vorstellungen über<br />
Tod, <strong>Auf</strong>erstehung und Jenseits mit den entsprechenden<br />
christlichen Glaubensinhalten<br />
und gelangte zu der Aussage, dass die altägyptische<br />
Mythologie bis in Details der Ikonographie<br />
hinein christliche Bilder vorwegnimmt<br />
bzw. prägt. Viele Gedanken seines<br />
Vortrags finden sich auch in dem Buch „Ich<br />
steige hinab in die Barke der Sonne. <strong>Alt</strong>-Ägyptische<br />
Meditationen zu Tod und <strong>Auf</strong>erstehung<br />
in Bezug auf Joh 20/21“ (1989; bes. S.<br />
74-154). Die Ägypter betrachteten Tod und<br />
Leben als zwei komplementäre Dimensionen<br />
der <strong>einen</strong> Wirklichkeit und verliehen ihrem<br />
Weltbild in einer reichen Mythologie Ausdruck,<br />
in der sich der Sonnengott Re und der<br />
Totengott Osiris, Tag und Nacht, Sonnenaufgang<br />
und Sonnenuntergang als Antagonisten<br />
in einer ewigen kosmischen Kreisbewegung<br />
gegenüberstehen. Sie kannten bereits das<br />
Motiv der Himmelfahrt eines göttlichen Menschen<br />
als Verwandlung in Licht und Entrückung<br />
zu den Sternen. Nach Drewermann<br />
griff das frühe Christentum auf diese uralten<br />
mythischen Bilder zurück, um eine Sprache<br />
für die Erhöhung und Verklärung Christi zu<br />
finden und dessen neue Seinsweise und<br />
5<br />
Präsenz nach seinem grausamen irdischen<br />
Tod auszudrücken. Besonders das Johannes-Evangelium<br />
weist nach Drewermann<br />
viele Parallelen zur Kosmologie der Ägypter<br />
auf, u. a. mit seiner ausgeprägten Lichtsymbolik.<br />
Sie verdichtet uralte Menschheitsfragen,<br />
auf die die ägyptischen wie die christlichen<br />
Bilder eine Antwort geben. Drewermanns<br />
Vortrag zeigte eindrucksvoll, dass den<br />
biblischen Texten ohne die Vergleichende<br />
Religionswissenschaft nicht beizukommen<br />
ist, und die Bildlichkeit des neuen Testaments<br />
keineswegs aus dem Nichts entstand, sondern<br />
ihre Vorbilder in uralten Mythen der<br />
Menschheit hat, die Antworten auf fundamentale<br />
Fragen unserer Existenz suchen. Die<br />
Evangelien greifen die alten Bilder auf, transformieren<br />
die in ihnen verborgene Weisheit<br />
und integrieren sie in die neue Botschaft der<br />
Liebe und der Befreiung von aller (Todes-<br />
)Angst.<br />
Der Vortrag von Eugen Drewermann hinterließ<br />
in der Berliner Gemeinde <strong>einen</strong> starken<br />
Eindruck. Das Auditorium umfasste ca.<br />
80 Zuhörer, davon über die Hälfte externe<br />
Interessierte, die zum ersten Mal Gäste im<br />
Berliner Gemeindezentrum waren. Durch die<br />
Kraft seiner Sprache, die bestechende Fülle<br />
religionswissenschaftlicher Details und den<br />
tiefen Ernst, mit dem er die befreiende Botschaft<br />
Jesu neu zu vermitteln und die mythische<br />
Sprache des Evangeliums aufzuschließen<br />
suchte, vermochte Eugen Drewermann<br />
seine Zuhörer zu fesseln und zu bereichern.<br />
Die persönliche Begegnung mit ihm war ein<br />
besonderes Erlebnis, und die Berliner Gemeinde<br />
schätzt sich glücklich, ihn als Referenten<br />
gewonnen zu haben. Sein herausragendes<br />
Referat war Teil einer Serie von Vorträgen<br />
zu religiösen und kirchlichen Themen,<br />
die die Berliner Gemeinde in loser Folge<br />
veranstaltet.<br />
___________________________________________________________<br />
Wöchentlicher Gemeindetreff
An allen Gottesdienstorten findet nach dem<br />
Gottesdienst ein Beisammensein der Gemeinde<br />
bei Kaffe, Tee und Kuchen oder anderem<br />
„Ess- und Trinkbaren“ statt. Wir teilen<br />
dabei miteinander das Mitgebrachte. Kuchen<br />
und andere Spenden sind deshalb sehr erwünscht.<br />
___________________________________________________________<br />
EineWELTStand<br />
Unsere Angebote:<br />
Kaffee aus Tanzania/Kamerun 250g<br />
3,20 €<br />
Milder Kaffee aus Afrika 500 g<br />
5,20 €<br />
Cappuccino - Tanzania/Costa Rica<br />
2,50 €<br />
Tee Darjeeling 25 <strong>Auf</strong>gussbeutel.<br />
1,80 €<br />
R o t b u s c h t e e a u s S ü d a f r i k a<br />
2,00 €<br />
Verschiedene Schokoriegel 0,70 €<br />
___________________________________________________________<br />
Kollekten ::: Spenden ::: Kirchgeld<br />
Im letzten Monat wurden gespendet:<br />
Kirchgeld 463,97 €<br />
Bistumskollekte 41,00 €<br />
Koll. f.d.Gemeinde 57,38 €<br />
Spenden f.d.Gem. 245,00 €<br />
Schriften-Gemeindebr, Kirchenzeit 251,00 €<br />
Spe. Diakonie 102,00 €<br />
Haeven‘s Nest 53,17 €<br />
EineWeltStand 15,00 €<br />
Brot für die Welt 55,00 €<br />
Allen Spenderinnen und Spendern sagen wir<br />
ein herzliches Vergelt`s Gott!<br />
Aus dem Franziskushof<br />
Ökumenisch-Franziskanische Bruderschaft:<br />
Bruder Thaddaeus, Franziskushof,<br />
Lüthkeshof 4, 16792 Zehdenick<br />
Tel: 03307 31 08 48 Fax: 03307 42 07 02<br />
Internet: www.franziskushof.de<br />
Email: info@franziskushof.de<br />
Gottesdienste<br />
Sonntags und feiertags: 11.00 Uhr<br />
Dienstags oder freitags: 18.30 Uhr<br />
Beachten Sie bitte auch die Gottesdienst-angaben<br />
auf der letzten Seite des Gemeindebriefes.<br />
6<br />
Klosterstübchen<br />
Samstags: 11.00 – 18.00 Uhr<br />
Sonntags 12.00 – 18.00 Uhr<br />
Markttage in Berlin<br />
Wittenbergpl. – Do, 9.30 – 18.00 Uhr<br />
Leopoldpl. – Di. u. Fr. 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Laden, Mommsenstr.68 Mo – Sa: 8.00 -18,00<br />
Laden, Paradiesstr. Mo – Sa: 8.00 – 18.00<br />
Laden, Wilmersdorfer Mo – Sa: 8.00 – 18.00<br />
Aus St.George´s<br />
Unsere anglikanische Schwestergemeinde<br />
Gottesdienste:<br />
Sonntag – 10.00 Uhr - St.George’s Kirche,<br />
Preußenallee, B-Westend<br />
Sonntag – 18.00 Uhr – St. Marien Kirche –<br />
B-Mitte<br />
3.Do.i.M. – 20.30 Uhr – Night Prayer –<br />
- St.George’s Kirche<br />
Pastoren:<br />
Rev. Christopher Jage-Bowler Tel.: 917 22 48<br />
Rev. Dr. Irene Ahrens Tel.: 89 72 85 52<br />
___________________________________________________________<br />
Gemeinsamer Gottesdienst<br />
zu Christi Himmelfahrt<br />
Es ist bereits zur Tradition geworden, dass<br />
wir mit der St.George’s-Gemeinde an Christi<br />
Himmelfahrt <strong>einen</strong> gemeinsamen Gottesdienst<br />
feiern. Er ist eines der sichtbaren Zeichen,<br />
dass die Bonner Vereinbarung über die<br />
volle Kirchengemeinschaft zwischen der<br />
Utrechter Union der <strong>Alt</strong>-Katholischen Kirchen<br />
und der Anglikanischen Kirchengemeinschaft<br />
von 1931 nicht nur ein Stück Papier ist, sondern<br />
immer wieder mit Leben gefüllt wird.<br />
Der Gottesdienst findet am 1. Mai. 2008, um<br />
10.00 Uhr in der St.George’s-Kirche, Preußenallee,<br />
B- Westend, statt. Die Eucharistie<br />
wird nach anglikanischem Ritus gefeiert, die<br />
Predigt hält Pfr. Urbisch.<br />
Aus unserem Bistum
Kurz notiert<br />
30. April – 4. Mai – Episkopussy 2008 –<br />
Jugendliche treffen sich mit Bischof<br />
Joachim Vobbe in Fouday / Elsaß.<br />
___________________________________________________________<br />
„Gottzeit“<br />
Neues alt-katholisches Gebetbuch<br />
Von Alfons Fischer<br />
7<br />
Bischof und Synodalvertretung haben für<br />
unser Katholisches Bistum der <strong>Alt</strong>-<strong>Katholiken</strong><br />
in Deutschland ein neues und sehr ansprechendes<br />
Gebetbuch mit Namen „Gottzeit“<br />
herausgegeben. Es umfasst 255 Seiten,<br />
erinnert äußerlich an das Gesangbuch „Eingestimmt“,<br />
ist im <strong>Alt</strong>-Katholischen Bistumsverlag<br />
Bonn erschienen und kann beim Berliner<br />
Pfarramt zum Preis von 10 € gekauft<br />
werden.<br />
In einem Geleitwort, datiert Ostern 2008,<br />
stellt Bischof Joachim Vobbe das Gebetbuch<br />
„Gottzeit“ vor. Es ist für den privaten Gebrauch<br />
der alt-katholischen Christinnen und<br />
Christen sowie auch für Interessierte aus<br />
anderen Kirchen bestimmt. Das Gebetbuch<br />
wurde von den Teilnehmern/innen der jährlichen<br />
„Herdentage“ im elsässischen Fonday<br />
kritisch durchgesehen und dann nochmals<br />
überarbeitet.<br />
„Gottzeit“ ist ökumenisch ausgerichtet, was<br />
bei der Auswahl der einzelnen Gebete besonders<br />
zum Ausdruck kommt. So sind Jörg<br />
Zink, Frère Roger aus Taizé, Antoine de Saint<br />
Exupery, Romano Guardini, Dietrich Bonhoeffer<br />
und sogar - sicher für Viele überraschend<br />
– Friedrich Nietzsche vertreten. Letzterer<br />
mit dem Gebet „Dem unbekannten<br />
Gott“, das im dritten Abschnitt wie folgt lautet:<br />
„Ich will dich kennen, Unbekannter,<br />
du tief in meine Seele Greifender.<br />
Mein Leben wie im Sturm Durchschweifender,<br />
du Unfassbarer, mir Verwandter!<br />
Ich will dich kennen, selbst dir dienen.“<br />
Bischof Vobbe schreibt zur Auswahl der<br />
Gebete in seinem Geleitwort wörtlich Folgendes:<br />
„Unser Verständnis von Katholizität<br />
befreit uns dazu, über den Tellerrand unserer<br />
eigenen kirchlichen Tradition hinauszuschauen<br />
und die Vielfalt christlicher Frömmigkeitsformen<br />
einzubeziehen, soweit diese nicht<br />
dem Geist der alten, ungeteilten Kirche widersprechen.“<br />
Das Gebetbuch „Gottzeit“ ist gegliedert in<br />
die 10 Abschnitte: zum Geleit, so sollt ihr<br />
beten, das Herzensgebet, vor dem heiligen<br />
und lebendigen Gott, unsere Zeit in Gottes<br />
Händen, aus den Sakramenten, verschiedene<br />
Gebete, Hoffnung und Zukunft, Quellennachweis<br />
sowie Stichwortverzeichnis. Vier<br />
dieser Abschnitte sind noch weiter unterteilt<br />
und enthalten z. B. Gebete für den Morgen<br />
und Abend, zur Taufe, Buße, Eucharistie, im<br />
Krankheitsfall sowie für die Ehe und Familie.<br />
“Gottzeit“ bietet auf verschiedenen Seiten<br />
auch mehrere Gebete zur Gottesmutter Maria<br />
an. Damit wird mit dem Vorurteil aufgeräumt,<br />
dass <strong>Alt</strong>-<strong>Katholiken</strong> der Gottesgebärerin<br />
Maria distanziert gegenüberstehen.<br />
___________________________________________________________<br />
EpiscoPLUS in Fouday!<br />
Zum dritten Mal findet in diesem Jahr E-<br />
piscoPLUS in Fouday statt.<br />
Junge Menschen zwischen 20 und 35 Jahren<br />
treffen sich mit Bischof Joachim und dem<br />
Vorbereitungsteam im Elsass, um miteinander<br />
Zeit zu verbringen, die Natur zu genießen<br />
und thematisch zu arbeiten.<br />
"Heimat - haben, suchen, finden?", so hat<br />
das Team die diesjährigen Tage vom 21.-25.<br />
Mai 2008 überschrieben.<br />
EpiscoPLUS in Fouday - das ist ein langes<br />
Wochenende, an dem die Gelegenheit besteht,<br />
interessante Leute aus dem Bistum<br />
näher kennenzulernen, den eigenen Horizont<br />
zu weiten und (selbstverständlich) die Seele<br />
baumeln zu lassen.<br />
Das Vorbereitungsteam hat gemeinsam mit<br />
dem Bischof ein (hoffentlich) abwechslungsreiches<br />
und spannendes Programm geplant.
Preis: 90,-- EUR.<br />
Anmeldungen bitte an das Bischöfliche Ordinariat,<br />
Gregor-Mendel-Str. 28, 53115 Bonn.<br />
eMail: ordinariat@alt-katholisch.de.<br />
Tel.: 0228-232285, Fax: 0228-238314.<br />
___________________________________________________________<br />
Ein Buch über <strong>Alt</strong>-<strong>Katholiken</strong> im Nationalsozialismus<br />
erscheint<br />
Auch das Buch von Pfr. Dr. Matthias Ring<br />
ist bereits erschienen. Es kann zum Preis<br />
von 20,00 € am Schriftenstand erworben<br />
werden.<br />
Aus unseren Schwesterkirchen<br />
Neuer Bischof in Haarlem<br />
Am 19. April wurde bereits im ersten Wahlgang<br />
der neue Bischof von Haarlem / Niederlande<br />
gewählt. Er heißt Dr. Dick Schoon und<br />
tritt die Nachfolge vom verstorbenen Bischof<br />
Wirix ein. Dem neuen Bischof unserer<br />
Schwesterkirche gelten unsere Glück- und<br />
Segenswünsche.<br />
___________________________________________________________<br />
<strong>Alt</strong>-Katholikin ist österreichische<br />
Bundesministerin<br />
Von Alfons Fischer<br />
8<br />
Erstmals in der Republik Österreich gehört<br />
mit der Fachärztin Dr. Andrea Kdolsky eine<br />
alt-katholische Christin der österreichischen<br />
Bundesregierung an. Sie ist Bundesministerin<br />
für Gesundheit, Familie und Jugend und<br />
gleichzeitig Bundesparteiobmann-Stellvertreterin<br />
der Österreichischen Volkspartei (ÖVP),<br />
wobei das Parteiamt vergleichsweise dem<br />
einer stellvertretenden Vorsitzenden in<br />
Deutschland entspricht. Bisher waren mit<br />
Josef Afritsch, Dr. Hannes Androsch (auch<br />
früherer Vizekanzler) und Dr. Herbert Moritz<br />
nur Männer aus der Sozialdemokratischen<br />
Partei mit alt–katholischer Kirchenzugehörigkeit<br />
österreichische Bundesminister.<br />
Frau Dr. Kdolsky wurde am 02. November<br />
1962 in Wien geboren. Nach dem Abitur studierte<br />
sie in Wien Rechts- und Handelswissenschaft<br />
und arbeitete im Management<br />
einer Firma mit. Als sogenannte Spätberufene<br />
begann sie 1986 an der Wiener Universität<br />
Medizin zu studieren. 1993 schloss sie ihr<br />
Studium erfolgreich ab. Danach absolvierte<br />
sie Lehrgänge für das Krankenhausmanagement<br />
und Ökonomie sowie für prozessorientiertes<br />
Qualitätsmanagement an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien. Nach ihrer Turnusausbildung<br />
im niederösterreichischen<br />
Krankenhaus Eggenburg fing sie dann 1995<br />
mit ihrer Facharztausbildung für Anästhesiologie,<br />
Intensivmedizin und Schmerztherapie<br />
an, die sie 2001 mit gutem Ergebnis abschloss.<br />
Danach übernahm Frau Dr. Kdolsky<br />
in der Universitätsklinik im Bereich Unfallchirurgie<br />
bis 2004 die Funktion einer Oberärztin.<br />
Hierauf war sie für kurze Zeit stellvertretende<br />
Geschäftsführerin des Bundesinstitutes<br />
für internationale Bildungs- und Technologietransfers.<br />
Es folgte dann 2005 eine Tätigkeit<br />
im Management der niederösterreichischen<br />
Landeskliniken–Holding, der sie ab<br />
März 2006 als medizinische Geschäftsführerin<br />
vorstand.<br />
Die österreichische Bundesministerin Dr.<br />
Andrea Kdolsky hat sich früher auch gewerkschaftlich<br />
betätigt. Von 2002 bis 2004 war sie<br />
Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher<br />
Dienst in Wien und zählte zu den Mitgliedern<br />
der Fraktion Christlicher Gewerkschafter<br />
(FCG). Sie ist verheiratet mit dem Arzt Dr.<br />
Richard Kdolsky.<br />
Am 11. Januar 2007 wurde die Fachärztin<br />
Dr. Kdolsky auf Vorschlag der ÖVP zur Bundesministerin<br />
für Gesundheit, Familie und<br />
Jugend ernannt und leitet seit dieser Zeit mit<br />
großem Erfolg ihr Ministerium.<br />
In einem in der Märzausgabe 2008 der<br />
österreichischen „<strong>Alt</strong>katholischen Kirchenzeitung“<br />
unter der Überschrift „Mein Traum von<br />
Kirche im Jahr 2038“ veröffentlichten Artikel<br />
schreibt Bundesministerin Dr. Kdolsky u.a.<br />
Folgendes: „In einer grundsätzlich positiven<br />
Weltsicht weiß ich, dass unsere christlichen
Kirchen diesen wichtigen Beitrag zur Identitätsfindung<br />
auch im 21. Jahrhundert leisten<br />
werden. Und die Kirchen sind als öffentliche<br />
Räume die idealen Orte, um dieses Bewusstsein<br />
der Transzendentalität ständig neu<br />
zu üben. Gerade unsere Kirche ist dabei dem<br />
Gedanken der Freiheit und Individualität in<br />
der Suche nach dem Sinn in einem hohen<br />
Ausmaß verpflichtet. Und das ist sehr wichtig,<br />
weil die persönliche Dimension des Sinns<br />
nur in einer voraussetzungslosen Freiheit<br />
wachsen kann, ohne Manipulation oder fundamentalistischer<br />
Engführung. Unsere Kirche<br />
muss daher diese Kirche der Freiheit sein! In<br />
einer komplexen Gesellschaft braucht es in<br />
ihrem Glauben freie und emanzipierte Persönlichkeiten.<br />
<strong>Alt</strong>katholikinnen und <strong>Alt</strong>katholiken<br />
sind diese starken, freien Christen. Und<br />
das soll auch in Zukunft so bleiben.“<br />
Kurz notiert<br />
11. Mai – ab 19.00 – Nacht der offenen<br />
Kirchen<br />
12. Mai – 11.00 – ökum. Gottesdienst auf<br />
dem Kennedyplatz in B-Schöneberg<br />
___________________________________________________________<br />
DAS LETZTE ABENDMAHL<br />
Von Herbert Saure<br />
Fortsetzung<br />
Das Seder-Ritual besteht aus 14 vorgeschriebenen<br />
Handlungen bzw. Rezitationen,<br />
die zurzeit Jesu wahrscheinlich schon weitgehend<br />
kanonisiert waren. Nach dem einleitenden<br />
Lob- und Dankgebet des Seder-<br />
9<br />
Gastgebers wird der erste Becher Wein getrunken.<br />
Es folgt die rituelle Händewaschung<br />
des ersteren bei der ihm ein Tischgenosse<br />
Wasser über die zusammengelegten Hände<br />
gießt.<br />
1. HÄNDEWASCHUNG - FUSSWASCHUNG<br />
Nach dem Bericht des Johannes-Evange-liums<br />
wandelte Jesus die Händewaschung in<br />
ihr Gegenteil um. Er ließ sich nicht die Hände<br />
waschen, sondern wusch s<strong>einen</strong> Jüngern die<br />
Füße. In dieser Nacht der Befreiung und<br />
Erhöhung Israels demütigt sich der Meister,<br />
den die Jünger vermutlich für den König der<br />
Juden hielten und betonte, dass sich die<br />
Diener Gottes nicht überheben sollen. Er<br />
erklärte dazu: “Ihr nennt mich Rabbi und Herr<br />
und habt Recht damit, denn ich bin es auch.<br />
Wenn nun ich euer Rabbi und Meister euch<br />
die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr<br />
untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel<br />
habe ich euch gegeben, damit ihr tut,<br />
wie ich euch getan habe (Joh 13)<br />
Pessach ist ein Fest der Freude und der<br />
Dankbarkeit. Der Seder-Abend Jesu und seiner<br />
Jünger war jedoch von der Vorahnung<br />
des Verrates und des gewaltsamen Todes<br />
des Meisters überschattet (Joh 13,1).<br />
2. Jesus nahm das EINTAUCHEN DER<br />
ERDFRUCHT in Salzwasser als Gelegenheit<br />
wahr, die bedrängende Frage der Jünger zu<br />
beantworten, wer ihn verraten wird. Er antwortetet:<br />
“ ‘Es ist der, dem ich den Bissen<br />
eintauche und gebe’. Und er tauchte den<br />
Bissen ein, nahm ihn und gab ihn dem Judas,<br />
dem Sohn des Simon Ischariot“ (Joh 13,<br />
25-26).<br />
Nach dem Eintauchen der Erdfrucht wird<br />
die “levitische” Mazza in zwei Hälften gebrochen,<br />
wobei eine Hälfte für den zweiten Teil<br />
der Seder- Feier zurückgelegt wird.<br />
Sie erfährt eine Unterbrechung durch das<br />
eigentliche Abendmahl, bei dem eine freie<br />
Unterhaltung zulässig ist. Nach dem Mahle<br />
geht man wieder zum Text der Haggada über.<br />
3. Der Seder-Gastgebende nimmt die zu-
10<br />
rückgelegte zweite Hälfte der levitischen<br />
Mazza, bricht sie in kleine Stücke und verteilt<br />
sie an die Tischgenossen.<br />
“Und er nahm das Brot, dankte, brach es<br />
und sprach: Das ist mein Leib, der für euch<br />
gegeben wird.“ (Luk 22,19). Das Leitmotiv<br />
der Seder-Nacht ist das Gedenken der Befreiungstat<br />
Gottes an Israel. Diesen Gedanken<br />
greift Jesus nun auf, in dem er auffordert:<br />
”Tut dies zu meinem Gedächtnis!” (Luk<br />
22,19) Nun tritt neben die frühere Rettertat<br />
Gottes in Ägypten diejenige durch die<br />
schmerzliche “Verherrlichung” Jesu, der sich<br />
offenbar in dieser Nacht seiner Sendung als<br />
leidender Gottesknecht voll bewusst wird<br />
(Joh 13,31-32).<br />
4. Nach der Mahlzeit erfolgt das Tischgebet.<br />
Anschließend wird der dritte Becher<br />
Wein getrunken, den man den “Zornesbecher“<br />
nennt, weil während seines Genusses<br />
das Psalmenwort zitiert wird: “Gieße aus<br />
d<strong>einen</strong> Zorn über die Völker, die dich nicht<br />
erkennen und die Königreiche, die d<strong>einen</strong><br />
Namen nicht anrufen (Ps 97,6). S.Ben-Chorin<br />
folgt hier Hans Kosmala (4), der seiner Meinung<br />
nach überzeugend dargelegt hat, dass<br />
Jesus die Einsetzungsworte über den Wein<br />
als bewusste Absage an diesen problematischen<br />
Teil der Pessach-Haggda betrachtet<br />
hat. “Ebenso nahm er den Becher nach dem<br />
Abendmahl und sprach: Das ist der Becher<br />
des neuen Bundes in meinem Blut, das für<br />
euch vergossen wird.“ (Luk 22, 19-20). Bei<br />
Matthäus heißt es “für viele” und weiter “zur<br />
Vergebung der Sünden” (Mt 26,28). Anstelle<br />
der seit alten Zeiten ausgesprochenen Bitte<br />
um die Ausgießung des Zornes Gottes über<br />
die Heiden spricht Jesus beim Reichen des<br />
Bechers vom Neuen Bund, in dem sich Gottes<br />
Liebe und Barmherzigkeit offenbart. Die<br />
Worte “Das ist mein Leib”, “das ist mein Blut”<br />
waren den Jüngern geläufig. Sie wurden im<br />
Vorhof des Tempels gesprochen, wenn die<br />
Priester das Brandopfer darbrachten.<br />
Aus der Neuinterpretation des Seder-Mahles<br />
durch Jesus erwuchs eine Reform im<br />
Jüngerkreis, woraus später vermutlich unter<br />
dem Einfluss hellenistischer Mysterienkulte<br />
die christliche Eucharistie wurde.<br />
DIE 14 VORGESCHRIEBENEN HAND-<br />
LUNGEN DES SEDER-MAHLS und die vier<br />
Abwandlungen Jesu<br />
1. Lob und Dankgebet des Gastgebers<br />
DER 1. BECHER<br />
2. Händeswaschung des Gastgebers –<br />
hier hat Jesus den Jüngern die Füße gewaschen.<br />
3. Genuss der “Erdfrucht” – hier übergab<br />
Jesus ein Stück Brot an Judas Iskariot<br />
4. Teilung der “levitischen” Mazza<br />
5. Erzählung vom Auszug aus Ägypten<br />
DER 2. BECHER<br />
6. Händewaschung aller Tischgenossen<br />
7. Segenssprüche vor dem Genuss von<br />
Stücken der oberen und unteren Mazza<br />
8. Genuss des “Bitterkrautes”<br />
9. Ausführung der Vorschrift Hillels<br />
10. Abendmahl<br />
11. Essen der zweiten Hälfte der levitischen<br />
Mazza – hier hat Jesus die Einsetzungsworte<br />
für das Brot gesprochen<br />
12. Tischgbebet nach dem Abendmahl<br />
DER 3. BECHER – Hier sprach Jesus<br />
die Einsetzungsworte für den Wein.<br />
13. Vortrag der Hallel-Psalmen<br />
DER 4. BECHER<br />
14. Schlussgesang<br />
DER GANG NACH GETHSEMANE<br />
“Vollbracht ist nun die Pessach-Nacht”<br />
heißt es in den abschließenden Hallel-Psalmen<br />
der Haggada. Unmittelbar nach Beendigung<br />
des Seder-Mahles begab sich Jesus<br />
mit s<strong>einen</strong> Jüngern zum Landgut Gethsemane<br />
an der Ostseite des Kedron-Tales. Nach<br />
dem oft üppigen Seder-Mahl war es durch-
aus üblich, dass die Tischgesellschaften in<br />
die Nacht hinausgingen, um Pessach als<br />
Frühlingsfest zu empfinden. Die Rabbiner der<br />
zweiten Tempel-Periode haben diese nächtlichen<br />
Spaziergänge nicht gerne gesehen.<br />
Wenn das Erinnerungsmahl an den Auszug<br />
aus Ägypten zu einem hellenistischen Symposion<br />
geworden war, bedeutete das auch,<br />
dass sich daran Umzüge mit Flötenspiel und<br />
ausgelassener Heiterkeit anschlossen, der<br />
die heilige Feier zu Orgien entarten lassen<br />
konnte. S. Ben-Chorin schrieb in seinem o.<br />
gen. Buch folgende Betrachtung zum Weg<br />
Jesu und seiner Jünger nach Gethsemane:<br />
“Der kleine Zug des Rabbi von Nazareth und<br />
seiner elf verbliebenen Gefolgsleute trägt<br />
aber nicht diesen ausgelassenen Charakter,<br />
… Tiefer Ernst liegt über der Schar, die nun<br />
den vertrauten Weg zum Ölbaumgarten<br />
Gethsemane einschlägt. Die Ahnung des<br />
Kommenden hat alle ergriffen, die Müdigkeit<br />
nach äußerster seelischer Anspannung liegt<br />
auf diesen Männern, die nicht wissen, was<br />
diese Nacht der Entscheidung noch bringen<br />
wird, die aber verstört sind von den dunklen<br />
Worten ihres Meisters, der ihnen immer rätselhafter<br />
wird.”<br />
ANMERKUNGEN<br />
4) Hans Kosmala (+1981) war zeitweilig<br />
Leiter des Schwedisch-Theologischen Instituts<br />
in Jerusalem. S. Ben-Chorin bezieht sich<br />
auf sein Buch “Hebräer-Essener-Christen”<br />
(1959)<br />
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