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Revidierte Fassung

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Leben¹º - Winke mit dem Bretterzaun<br />

eine Theater-Collage zu den 10 Geboten<br />

von Margret und Lothar Wand<br />

Spot auf den Sprecher<br />

Prolog<br />

Im Namen des Theatertreffs Widdert begrüße ich Sie recht herzlich. Wir laden<br />

Sie ein zu Leben hoch 10. 10 Worte des Lebens, bekannt auch als die 10<br />

Gebote. Wir haben uns mit ihnen auseinandergesetzt und gefragt: Was<br />

bedeuten sie für die Menschen unserer Zeit? Wir wissen: Was wir<br />

herausgefunden haben und Ihnen vorstellen wollen, ist subjektiv und<br />

unvollständig. Wir verstehen unsere Collage als Anstoß zum Dialog, als Winke<br />

mit dem Bretterzaun.<br />

1. Szene: Leben mit dem Bretterzaun<br />

Am Bühnenrand ein Zaun bestehend aus zehn Brettern.<br />

Jedes Brett trägt ein Symbol zu dem entsprechenden Gebot. Vor dem Zaun:<br />

wellenförmige schwarze Folie. Auf ihr „ schwimmen“ Abfall und andere<br />

bedrohliche Dinge, z.B. Fässer mit dem Atomzeichen. Scheinwerfer auf diesen<br />

Zaun bzw. die leere Bühne.<br />

Stimme aus a<br />

dem Off: Es war einmal ein wunderschöner Garten voller Blumen<br />

und Bäume und weichem Gras. Kinder spielten in diesem Garten ausgelassen<br />

und unbeschwert.<br />

Sie sangen und tanzten, rannten und hüpften, riefen und tollten den ganzen<br />

Tag.<br />

Doch dann entdeckte eines der Kinder den Zaun, der den Garten umgab.<br />

„Was ist das?“ rief es den anderen zu, „Warum geht es hier nicht weiter?<br />

Warum sind wir hier eingesperrt? Man traut uns nicht! Kommt helft, wir reißen<br />

den Zaun ein.“ Die anderen Kinder kamen hinzu, wunderten sich über den<br />

Zaun und machten sich sogleich an ihm zu schaffen. Doch als der Zaun<br />

niedergerissen am Boden lag, merkten die Kinder, wie bedrohlich die Welt<br />

hinter dem Zaun war. Es schien ihnen als würden Ungeheuer aus der Tiefe auf<br />

sie zukommen. Ängstlich zogen sie sich zurück, flüchteten ins Haus. Keines der<br />

Kinder traute sich mehr richtig in den Garten.<br />

1


Und dort, wo früher fröhliches Kindergeschrei war herrschte nun lähmende<br />

Ruhe.<br />

Der Zaun sollte den Garten und die Kinder beschützen, nun waren die Kinder<br />

ihren Ängsten und dem Chaos ausgeliefert.<br />

Licht aus<br />

1. Gebot: Du sollst keine andern Götter haben neben mir<br />

In graue Kittel gekleidete Männer und Frauen kommen eilig auf die Bühne und<br />

bauen fünf „Götzenaltäre“ (Tische mit Spitzentischdecke, Samtdecke usw.) auf:<br />

Geld<br />

Fußball stellvertretend für Sport<br />

Auto<br />

Stars<br />

Drogen<br />

€-Zeichen aus Ytong-Stein o.ä.<br />

Fußball, Trikot<br />

Bobbycar<br />

gelber Stern aus Pappe mit Starfotos<br />

Flasche, Spritze, Hanfblatt<br />

Die Männer und Frauen laufen nach draußen.<br />

Licht an<br />

Die Männer und Frauen kommen in rascher Folge herein. Jeder fällt vor jedem<br />

einzelnen „Gott“ nieder (übertreiben!). Zum Schluss nimmt EINE/EINER die<br />

erste Latte aus dem Zaun und wirft sie zum „Müll“.<br />

VORHANG bzw. Licht aus<br />

2. . Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht<br />

missbrauchen<br />

Spieler A,B und<br />

C (aus dem Zuschauerraum)<br />

VORHANG auf bzw. LICHT an<br />

A und B kommen aus der Kulisse, gehen langsam zur linken Seite,<br />

nachdenklich, Hände auf dem Rücken verschränkt)<br />

2


A: Hör mal. Der Name Gottes heißt doch: Ich bin für dich da. - Wie ist das<br />

denn eigentlich mit dem Missbrauch dieses Namen?<br />

B: Na ja, wenn zum Beispiel im Namen Gottes Waffen gesegnet werden….<br />

A: Ach du lieber Gott!<br />

B: Siehste. Da haben schon welche gesagt: Auch so was ist Missbrauch des<br />

Namens Gottes. Aber da gibt es weitaus Schlimmeres.<br />

Auf die Bühne kommen Leute (die Gesichter sind von Pappscheiben verdeckt.)<br />

mit Schildern:<br />

Apartheid ist Gott gewollt.<br />

Gott hat schließlich Arme und Reiche geschaffen.<br />

fen.<br />

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.<br />

Das ist eine Strafe Gottes.<br />

Der liebe Gott sieht alles.<br />

A ( liest die Aufschriften der Schilder laut vor und malt über die Aussagen auf<br />

den Schildern jeweils ein schwarzes Fragezeichen. Wendet sich an´s Publikum.):<br />

Wie steht ihr denn dazu?<br />

C (aus dem Publikum): Du mit deinen Fragezeichen! Gott ist doch noch viel<br />

radikaler als das, was auf den Plakaten steht. (nimmt Bibel in die Hand) Hier im<br />

3. Buch Mose heißt es:<br />

Wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht, muss getötet werden. Wenn<br />

jemand mit der Frau eines anderen Israeliten Ehebruch begeht, müssen beide<br />

getötet werden, der Ehebrecher und die Ehebrecherin.<br />

Da müsste man ja konsequenterweise die Hälfte der Menschheit abschlachten.<br />

(geht mit der Bibel nach vorne vor die Bühne)<br />

Dass ich nicht lache! Seht euch doch mal die Welt an, wie es da zugeht! Ihr<br />

braucht doch nur die Zeitung aufzuschlagen oder den Fernseher anzuschalten.<br />

Von wegen: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Schließlich ist<br />

jeder sich selbst der Nächste. (abfällige Handbewegung) Hört doch auf!<br />

(entfernt die Latte mit dem zweiten Gebot aus dem Zaun, wirft sie zum „Müll“<br />

und stellt sich mit verschränkten Armen mit dem Rücken zum Publikum vor den<br />

Zaun)<br />

Powerpoint (rückwärts) auf den Bühnenhintergrund bzw. eine separate<br />

Leinwand, so dass am Ende dort steht: WER VON EUCH OHNE SÜNDE IST,<br />

DER WERFE DEN ERSTEN STEIN.<br />

VORHANG bzw. Licht aus<br />

3. Gebot: Du sollst den Feiertag heiligen<br />

3


Vorhang auf bzw. Licht an<br />

Workoholic rennt mit 2 Handys am Ohr auf und ab, pendelt zwischen zwei<br />

Tischen, wühlt in Akten, raucht. Offene Krawatte, nimmt zwischendurch Tablette.<br />

Scheinwerfer flackern um Stress anzuzeigen. W. fasst sich ans Herz, bricht<br />

zusammen.<br />

2 Sanitäter kommen auf die Bühne gerannt, legen W. auf eine Trage, Akten<br />

dazu und tragen W. in den Bühnenhintergrund. Martinshorn<br />

LICHT aus<br />

Im Dunkeln wird ein Tisch hinausgetragen; 5 Stühle für die Talkrunde werden<br />

aufgestellt; rotes Telefon auf einem separaten Tisch, Plakate im Hintergrund<br />

Szene: Talkshow<br />

Im Hintergrund Plakate:<br />

SONNTAG VERLOREN GEGANGEN – WIEDERBRINGER ERHÄLT<br />

BELOHNUNG<br />

WANTED! SONNTAG!<br />

In der Runde sitzen:<br />

Firmenchef Michael Profit (F)<br />

Jugendlicher Markus Immerfleiß (J)<br />

Kirchenvertreter Präses Nick Tailor (P)<br />

Gewerkschaftlerin Maria Maloche (G)<br />

Moderatorin (M)<br />

M: Guten Abend, meine Damen und Herren hier im Studio. Guten Abend<br />

auch Ihnen, die Sie uns zusehen und zuhören.<br />

Ich begrüße Dr. Michael Profit, Personalchef eines großen Konzerns. Außerdem<br />

Präses Nick Tailor von der Evangelischen Kirche, Maria Maloche als<br />

Gewerkschaftsvertreterin und den Schüler Markus Immerfleiß.<br />

Beginnen wir mit Ihnen, Herr Präses. Ist der Sonntag noch zeitgemäß?<br />

P: Zeitgemäßer denn je! Noch nie hat es so viele Menschen mit Burn-out-<br />

Syndrom gegeben. Der Mensch ist einfach nicht für den Dauerbetrieb<br />

angelegt. Wir brauchen den Sonntag. Er ist ein Geschenk, ein Geschenk für<br />

jeden Einzelnen, aber auch für die Gemeinschaft.<br />

F: Also, da bin ich ganz anderer Meinung. Wenn ich an die teuren Maschinen<br />

in unseren Betrieben denke, die müssen rund um die Uhr ausgelastet sein.<br />

Abschalten am Sonntag, das geht nicht. Immerhin beruht unser Wohlstand<br />

nicht auf Sonn- und Feiertagen, sondern auf dem, was wir leisten.<br />

M (zu G): Und was sagen Sie als Gewerkschaftlerin dazu?<br />

G (zu F): Ihnen geht´s doch nur um den Profit. Sie müssen auch an die<br />

Menschen denken und an ihre Gesundheit.<br />

zu P: Also, Herr Präses, da sind wir einer Meinung.<br />

4


F: Das stimmt so nicht. Die sollen ja ihren freien Tag haben. Nur nicht<br />

unbedingt am Sonntag.<br />

G: Denken Sie doch bitte auch an die Familien. Was nützt den Kindern ein<br />

Vater oder eine Mutter, die dann frei haben, wenn die Kinder zur Schule<br />

gehen?<br />

Telefon klingelt<br />

M: Einen Moment bitte. Mein rotes Telefon klingelt. Das ist ein Zuschauer in<br />

der Leitung. (hebt ab)<br />

Hier Maja Schlauch. Sie sind bei der Sendung „Heute sag ich´s dir mal.“. Was<br />

kann ich für Sie tun? (hört)<br />

Welche Sportart, sagten Sie, betreiben Sie?..... Oh, Handball. Und Sie fragen<br />

sich, wie Sie denn Ihre Mannschaft zusammen kriegen sollen, wenn jeder an<br />

einem anderen Tag frei hat. - Ich geb das mal hier in die Runde.<br />

(zu J): Markus, Sie sind noch gar nicht zu Wort gekommen. Wie sehen Sie das?<br />

J: Also, ich weiß nicht. Wenn meine Freundin an einem anderen Tag frei hätte<br />

als ich, das fänd ich nicht so toll. Ein freier Sonntag, das hat schon was.<br />

M: Herr Präses, für Sie ist der Sonntag doch im Wesentlichen für die Kirche da.<br />

P: Nicht für die Kirche, aber für die Menschen. Vielleicht sollten wir mal über<br />

den Zaun gucken, wie zum Beispiel die Juden mit ihrem Sabbat umgehen.<br />

M: Das ist mein Stichwort. Wir haben hier einen Einspieler vorbereitet. Hören<br />

Sie doch mal. So begrüßen die Juden den Sabbat. Sie freuen sich die ganze<br />

Woche darauf und tanzen sogar zur Begrüßung.<br />

Einspieler: Shalom Shabbat; während dessen entfernt F die Latte mit dem dritten<br />

Gebot aus dem Zaun und wirft sie zum „Müll“.<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

4. Gebot: Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren<br />

Spieler: Vater, Mutter, Großvater, Kind<br />

Szene: Wenn der Vorhang aufgeht bzw. das Licht angeht, sitzen Vater, Mutter<br />

und Kind am Tisch am Tisch und warten auf den Großvater. Dieser lässt sich mit<br />

seinem Kommen Zeit. In einer Ecke steht ein weiterer kleiner Tisch mit einem<br />

Stuhl.<br />

5


Wenn der Großvater sich unter den missbilligenden Blicken seiner<br />

Schwiegertochter gesetzt hat:<br />

Vater: Also, Hilde, deine Suppe ist heute mal wieder besonders lecker.<br />

Großvater (brummelnd): Find ich auch. (schlabbert immer wieder beim<br />

Versuch, die Suppe zu essen)<br />

Mutter (verdreht die Augen, stößt ihren Mann an): Nicht gerade appetitlich, wie<br />

dein Vater die Suppe löffelt.<br />

Kind (hat gerade selbst gekleckert und versucht, mit einer Serviette sein Hemd<br />

sauber zu wischen)<br />

Mutter: Kannst du nicht aufpassen! Du musst ja Opa nicht alles nachmachen.<br />

Großvater (kippt aus Versehen den Teller um; Suppe fließt über den Tisch): Ach<br />

nein, nicht auch das noch.<br />

Mutter: Jetzt reicht´s. (zu ihrem Mann) Egon, tu was!<br />

Vater (führt den Großvater zur Seite): Von heute an isst du hier. Da müssen wir<br />

dein Gekleckere nicht mit ansehen. Hier hast du eine Holzschüssel. (reicht ihm<br />

eine Schale) Die kippt nicht so schnell um. Und wenn sie mal hinfällt, geht sie<br />

auch nicht so schnell kaputt.<br />

Großvater (guckt der Reihe nach Sohn, Schwiegertochter und Enkel an, sinkt<br />

dann auf dem Stuhl in sich zusammen)<br />

Kind( hat sich ein Holzstück und ein Messer besorgt, setzt sich in eine Ecke<br />

vorne auf der Bühne und schnitzt an dem Holzstück herum)<br />

Vater ((entfernt die Latte mit dem Gebot aus dem Zaun, wirft sie auf den „Müll“<br />

und kehrt zum Esstisch zurück): So, das Problem hätten wir gelöst. (guckt<br />

umher) Wo ist denn nun Tobias schon wieder? (sieht Tobias und geht zu ihm)<br />

Also, seit wann stehen wir während des Essens einfach auf? - Was machst du<br />

denn da?<br />

Enkel: Ich schnitze eine Holzschale.<br />

Vater: Und was willst du damit?<br />

Enkel: Die ist für dich. Wenn du mal alt bist, schlabberst du bestimmt auch und<br />

der Teller kippt mal um. Dann darfst du doch auch nicht mehr mit uns am Tisch<br />

sitzen.<br />

Vater (geht nachdenklich zur Bühnenmitte; Mutter kommt zu ihm; beide sehen<br />

sich an)<br />

6


Mutter: (stockend, immer wieder Pausen) Vater und Mutter ehren, ich glaub,<br />

das haben wir versäumt. - Wir werden ja auch mal alt. – Und vor Tobias<br />

müssen wir uns schämen. – Wir wollten ihm doch Vorbild sein – und jetzt? –<br />

(Vater und Mutter seufzen; gehen dann gemeinsam zum Großvater und holen<br />

ihn an den Tisch zurück, Kind geht hinzu und streichelt dem Großvater über den<br />

Kopf.)<br />

Mutter (legt den Arm um ihn) Verzeih uns.<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

5. Gebot: Du sollst s<br />

nicht töten<br />

VORHANG auf bzw. Licht an<br />

Spieler: Kain und Abel, Stimme aus dem Off, Soldat, Kinder, zwei<br />

SprecherInnen<br />

Kain und Abel gehen an dem Zaun entlang, während sie sich unterhalten.<br />

Plötzlich nimmt Kain die Latte mit dem 5. Gebot und schlägt Abel damit nieder<br />

und wirft sie dann zum „Müll“. Abel bleibt während der ganzen Szene liegen.<br />

Kain läuft zu Seite.<br />

Stimme aus dem Off: Kain, wo ist dein Bruder Abel?<br />

Kain: Woher soll ich das wissen? Bin ich vielleicht für ihn verantwortlich?<br />

Soldat geht im Stechschritt über die Bühne; Maschinengewehrfeuer und<br />

Explosionsgeräusche<br />

Stimme aus dem Off: Kain, wo ist dein Bruder Abel?<br />

Kinder, zerlumpt gekleidet, kommen auf die Bühne, klopfen Steine; während<br />

dessen werden Teile der Kinderrechte in verschiedenen Sprachen verlesen.<br />

1. Jedes Kind hat ein angeborenes Recht auf Leben.<br />

2. Jedes Kind, das fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, hat das Recht,<br />

diese Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern.<br />

Die<br />

Meinung des Kindes soll entsprechend seinem Alter und seiner Reife<br />

berücksichtigt werden.<br />

7


1. L’enfant a le droit d’exprimer ses vues, d’obtenir des informations et de faire<br />

connaître des idées et des informations, sans consideration de frontièr .<br />

2. Es ist das Recht eines jeden Kindes, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt<br />

zu werden. Es darf nicht zu einer Arbeit herangezogen werden, die Gefahren<br />

mit sich bringt oder seine Gesundheit schädigt.<br />

1. The Government should protect children from work that is dangerous, or<br />

that<br />

might harm their health or their education.<br />

2. Alle Kinder haben das Recht darauf, vor allem geschützt zu werden, was<br />

ihnen schadet. Sie werden davor geschützt, für Zwecke und Interessen anderer<br />

ausgenutzt zu werden.<br />

Stimme aus dem Off: Kain, wo ist dein Bruder Abel?<br />

Bild von Öl verschmutzten Vögeln wechselt mit Bild von Möwe o.ä. , Projektion<br />

auf den Bühnenhintergrund bzw. auf separate Leinwand<br />

Stimme aus dem Off: Kain, wo ist dein Bruder Abel?<br />

Bild mit Zeitungstext von einem Brandanschlag o.ä., bei dem Menschen ums<br />

Leben gekommen sind<br />

Stimme aus dem Off: Wo ist dein Bruder?<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

6. Gebot: Du sollst nicht die Ehe brechen<br />

VORHANG auf bzw. Licht an<br />

Spieler: Mann, Frau 1, Frau 2, Eine/Einer, Stimme aus dem Off 1, Stimme aus<br />

dem Off 2<br />

Szene: Der Hochzeitsmarsch erklingt, läuft nach den ersten Takten im<br />

Hintergrund weiter. Ein Paar sitzt auf einer Bank und hält einen aufgespannten<br />

Regenschirm vor sich (nach vorne gekippt), so dass das Wort Vertrauen und<br />

zwei ineinander verschlungene Ringe auf dem Schirm zu sehen sind.<br />

Währenddessen rezitiert Stimme aus dem Off 1 verschiedene Trausprüche:<br />

Lege mich wir ein Siegel um dein Herz.<br />

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, aber die Liebe ist die größte unter<br />

ihnen.<br />

8


Wo du hingehst, da will ich auch hingehen.<br />

Dann Stimme aus dem Off 2:<br />

Liebes Brautpaar,<br />

heute sagen Sie Ja zueinander. Sie sagen ja zu unbedingtem Vertrauen. Ohne<br />

Vertrauen kann die Liebe nicht leben. Achten Sie einander in Ihren Stärken und<br />

Schwächen, geben Sie sich gegenseitig Halt und Schutz. Lassen Sie den<br />

anderen nicht im Regen stehen.<br />

So nehmen Sie nun die Ringe als Zeichen der Treue: Wie der Ring ohne Anfang<br />

und ohne Ende ist, sei Ihre Liebe zueinander ohne Wenn und ohne Aber.<br />

Das Paar erhebt sich, geht unter dem Schirm aneinandergeschmiegt einige<br />

Schritte.<br />

Eine andere Frau im Schlangenkostüm (Verführerin) erscheint, umschleicht<br />

verlockend das Paar. Sie hält dabei einen Apfel dem Mann hin, der sie zunächst<br />

wenig beachtet. Doch die Verführerin gibt nicht auf, schleicht weiter um das<br />

Paar, lockt den Mann mit dem Finger. Nun fängt dieser an, die beiden Frauen<br />

mit Blicken zu vergleichen und scheint sich immer stärker für die andere Frau zu<br />

interessieren. Diese beißt in den Apfel und hält ihn dem Mann unter die Nase.<br />

Er löst sich von seiner Frau, verlässt den gemeinsamen Schirm und nähert sich<br />

der Verführerin, mit der er dann gemeinsam die Bühne verlässt. Es erscheint<br />

Eine/Einer, die/der den Schirm und das Wort Vertrauen durch einen scharfen<br />

Schnitt zerstört. Gleichzeitig wird der Hochzeitsmarsch kurz noch einmal<br />

„hochgefahren“ und bricht abrupt ab. Die Frau sinkt zu Boden. Dann entfernt<br />

Eine/Einer die Latte des Gebotes aus dem Zaun und wirft sie auf den „Müll“.<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

7. Gebot: Du sollst t nicht stehlen<br />

Vorhang auf bzw. Licht an<br />

Spieler: Zeitungsverkäufer, Geschäftsmann, kleiner Kinderchor oder<br />

EinzelsängerIn<br />

Szene: Gespräch zwischen Zeitungsverkäufer und einem gut gekleidetem<br />

Geschäftsmann<br />

Zeitungsverkäufer kommt durch den Zuschauerraum auf die Bühne gerannt.<br />

Zeitungsverkäufer: 40 Quadratkilometer Regenwald vernichtet –<br />

Riesenabfindung für Bänker – Pharmafirma verwertet Heilpflanzen aus<br />

9


Südamerika – Aktien von Rüstungsfirmen steigen wieder – Klimakonferenz<br />

erneut gescheitert – Industrieländer wollen nicht nachgeben<br />

Mann: Sagen Sie mal, was soll das hier eigentlich? Wenn ich nicht irre, geht es<br />

hier um das Gebot: Du sollst nicht stehlen. Was hat das denn mit dem Klima zu<br />

tun oder mit Abfindungen für Bänker?<br />

Zeitungsverkäufer (zeigt mit ausgestrecktem Arm auf den Mann): Sie, Sie sind<br />

auch einer von denen die stehlen.<br />

Mann: Wie kommen Sie mir denn vor! Und stehlen? Noch nie habe ich<br />

jemandem etwas weggenommen. Im Gegenteil. Ich komme gerade von einer<br />

Benefizveranstaltung. 10.000 Euro, einen Scheck über 10.000 Euro habe ich<br />

dagelassen.<br />

Zeitungsverkäufer: Und woher haben Sie die?<br />

Mann: Erwirtschaftet natürlich. Klug erwirtschaftet - unter Einbeziehung aller<br />

legalen Möglichkeiten. (lächelt selbstgefällig; dann längere Pause) Na ja, ein<br />

paar Gesetzeslücken habe ich natürlich auch ausgenutzt. Macht ja schließlich<br />

jeder. Aber auf eins bin ich stolz. Meine Arbeiterinnen auf den Blumenfarmen in<br />

Ecuador arbeiten nur noch 12 Stunden pro Schicht. Ein echter Fortschritt! Die<br />

Konkurrenz kalkuliert noch mit 15 Stunden.<br />

Zeitungsverkäufer: Und was ist mit den Pflanzenschutzmitteln?<br />

Mann (begeistert): Ja, wenn wir die nicht hätten! Aber die verteuern die Blumen<br />

natürlich.<br />

Zeitungsverkäufer (ironisch): Und sicher auch die Schutzkleidung, die die<br />

Arbeiterinnen tragen müssen!<br />

Mann: Schutzkleidung? Die sollen doch froh sein, dass sie überhaupt arbeiten<br />

dürfen!<br />

Zeitungsverkäufer (wirft ihm wütend eine Zeitung vor die Füße)<br />

Mann (blickt den Zeitungsverkäufer erstaunt an, schiebt die Zeitung verächtlich<br />

mit der Fußspitze zur Seite, geht langsam zum Bühnenhintergrund und ruft von<br />

dort aus):<br />

Sie sind doch schließlich auch ein Teil unserer Wohlstandsgesellschaft! (kommt<br />

nach vorne und entfernt die Latte mit dem Gebot aus dem Zaun und wirft sie<br />

zum „Müll“)<br />

Zeitungsverkäufer (geht zum Bühnenrand, wirft die übrigen Zeitungen zum<br />

„Müll“ und fragt in die Zuschauer): Und wenn er Recht hat?<br />

LICHT dimmen<br />

10


Kinderchor/SängerIn<br />

(kommen/kommt von verschiedenen Seiten aus der<br />

Kulisse und singen/singt:<br />

Wie viel Erde braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Wie viel Liebe braucht der Mensch?<br />

Wie viel kann er geben?<br />

Reich zu sein bedeutet mehr,<br />

als nur Schätze horten.<br />

Liebe zeigt sich in der Tat,<br />

nicht in schönen Worten.<br />

Wie viel Erde braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Wie viel Liebe braucht der Mensch?<br />

Wie viel kann er geben?<br />

Wie viel Nahrung braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Wie viel Hoffnung braucht der Mensch?<br />

Wie viel kann er geben?<br />

Satt sein bis zum Überdruss<br />

lähmt all meine Sinne.<br />

Hoffnungsfunken machen Mut,<br />

dass ich neu beginne.<br />

Wie viel Nahrung braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Wie viel Hoffnung braucht der Mensch?<br />

Wie viel kann er geben?<br />

Wie viel Wissen braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Welche Träume braucht der Mensch,<br />

kann er weitergeben?<br />

Was den Menschen vorwärts bringt,<br />

ist nicht nur sein Denken.<br />

Träume auf die Zukunft hin<br />

kann nur Gott uns schenken.<br />

Wie viel Wissen braucht der Mensch?<br />

Was braucht er zum Leben?<br />

Welche Träume braucht der Mensch,<br />

kann er weitergeben?<br />

VORHANG bzw. Licht aus<br />

8. Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen<br />

Nächsten<br />

11


Spieler: A (trägt Schlange), B und C; im zweiten Teil: „Sokrates“ und<br />

Fragesteller<br />

Szene: In einer Ecke der Bühne steht ein Bistro-Tisch mit zwei Stühlen. In einer<br />

anderen Ecke der Bühne sitzt „Sokrates“ auf dem Boden.<br />

Wenn der Vorhang aufgeht bzw. das Licht angeht, steht A in der Mitte der<br />

Bühne<br />

Und hält eine große Schlange mit gespaltener Zunge hoch.<br />

B und C kommen von verschiedenen Seiten, schütteln sich die Hand,<br />

unterhalten sich mit Gesten, setzen sich an den Tisch.<br />

B: Montagmorgen, und die Woche nimmt kein Ende. (seufzt) Hast du schon<br />

gehört? Von…, na du weißt schon. Da soll es in der Ehe ja tüchtig krachen.<br />

(Schlange bewegt sich)<br />

C: Wundert mich gar nicht. Das musste ja so kommen, bei dem Mann. - Aber<br />

was unsere neue Kollegin angeht: Als ich eben bei der ins Zimmer kam, hat sie<br />

ganz schnell was im Schreibtisch versteckt. Also, ich weiß nicht….<br />

(Schlange bewegt sich)<br />

B: Ja, und unser lieber Abteilungsleiter… Hast du gesehen, was der für einen<br />

roten Kopf hat? Und das schon am Vormittag. Das kommt nicht nur vom<br />

Arbeiten. - Neulich habe ich ihn mit einer Flasche Cognac gesehen. Im Büro!!!<br />

(Schlange bewegt sich)<br />

C: Mensch, wo du gerade Flasche sagst. Gestern war unsere Tante Ottilie zu<br />

Besuch. Und rat mal, was sie uns mitgebracht hat. – Zwei Flaschenschürzchen!<br />

Für die Cognac-Flasche. Selbst genäht! Ich glaub´s nicht!<br />

B: Und was hast du gesagt?<br />

C: Na ja, ich wollte Tante Ottilie nicht wehtun. Also hab ich gesagt: Das ist<br />

aber mal ein schönes Geschenk! Vielen Dank.<br />

(Schlange bewegt sich)<br />

B (schaut auf seine Uhr):<br />

So, Frühstückspause vorbei. Jetzt müssen wir wohl<br />

wieder ran. (entfernt die Latte mit dem Gebot und wirft sie zum „Müll“)<br />

B und C gehen ab. Schlange bleibt bewegungslos, bis das Licht ausgeht. Der<br />

Vorhang wird nicht geschlossen, da beide Teile der Szene zusammen gehören.<br />

Spot auf Sokrates in der Ecke der Bühne<br />

Besucher (läuft aufgeregt zu Sokrates): He, Sokrates, hast du schon gehört, was<br />

dein Freund getan hat? Also, das muss ich dir erzählen.<br />

12


Sokrates: Moment mal. Was du mir da erzählen willst, hast du das durch die<br />

drei Siebe gesiebt?<br />

Besucher (verwundert): Drei Siebe? Was heißt das?<br />

Sokrates: Ja, guter Freund, drei Siebe! Lass sehen, ob das, was du mir zu sagen<br />

hast, durch die drei Siebe hindurchgeht. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast<br />

du geprüft, ob alles wahr ist, was du mir erzählen willst?<br />

Besucher: Nein, ich habe es irgendwo gehört und…<br />

Sokrates: “So, so! Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft.<br />

Dieses Sieb prüft, ob es gut ist, was du erzählen willst. - Wenn es schon nicht<br />

wahr ist….<br />

Besucher (zögernd): Nein, …. das nicht…. Im Gegenteil…..<br />

Sokrates: Hm, dann sollten wir noch das dritte Sieb anwenden und fragen, ob<br />

es notwendig ist, dass du mir das erzählst, was dich so aufregt.<br />

Besucher: Na ja, so notwendig ist es nun auch wieder nicht.<br />

Sokrates: Also, wenn das, was du mir erzählen willst, weder erwiesenermaßen<br />

wahr ist, noch gut, noch notwendig, so lass es begraben sein und belaste mich<br />

nicht damit.<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

9. und 10. Gebot: Du sollst nicht begehren…<br />

Spieler: Frau, Mann (Angler), Butt, „Nummerngirl“<br />

Szene: Hinten links Paravent; dahinter Tisch mit zwei Stühlen, auf dem Tisch<br />

sehr große Bratpfanne; Frau (F) sitzt am Tisch.<br />

Vorne rechts aufblasbares Schwimmbecken; darin Spieler mit Fischdekoration<br />

auf dem Kopf = Butt (B); davor Angler( A) mit Angelrute und Eimer; sitzt auf<br />

einem Hocker.<br />

VORHANG auf bzw. LICHT an<br />

13


A: (mit Pausen, klagend) Gar nicht so einfach, das Leben als Fischer. Da sitzt<br />

man stundenlang und fängt nichts. Den ganzen Tag vier oder fünf Fische. Und<br />

wenn du Pech hast, sind zwei so klein, dass es sich nicht lohnt, sie<br />

mitzunehmen. Aber was hab` ich denn da?<br />

(Butt fasst die Leine der Angel und lässt sich halb herausziehen)<br />

Einen herrlichen Butt. Na, der wird gut schmecken!<br />

B: Ach Fischer, lass mich am Leben. Ich bin kein richtiger Fisch. Ich bin ein<br />

verwunschener Prinz. Was hast du davon, wenn du mich in die Pfanne haust?<br />

Höchstens ein schlechtes Gewissen.<br />

A: Schau an, ein Fisch, der sprechen kann. Hab ich noch nie erlebt. (zum<br />

Publikum): Sie vielleicht? Nee, den krieg ich nicht runter.<br />

(fasst sich an die Kehle, lässt den Butt ins Wasser zurück gleiten, guckt in seinen<br />

Eimer)<br />

(enttäuscht) Mann, nichts gefangen. Was wird meine Frau dazu sagen?<br />

(packt seine Sachen zusammen und „läuft“ nach Hause (s.o.); während dessen<br />

wird der Paravent entfernt)<br />

F (vorwurfsvoll): Du kommst reichlich spät. Ich hab Hunger. Lass mal sehen!<br />

(guckt in den Eimer)<br />

Wie? Nichts gefangen? Gar nichts?<br />

A (verlegen): Doch. Aber ich habe ihn wieder ins Wasser geworfen.<br />

F: (fasst sich an den Kopf; entrüstet)<br />

Warum bin ich bloß mit so einem Mann geschlagen!<br />

A: Der Fisch konnte sprechen. Er war ein verwunschener Prinz.<br />

F: Dann kann er sicher auch Wünsche erfüllen.<br />

A: Hmmm!<br />

F (befehlend): Also, du gehst zurück, rufst den Fisch-Prinz und sagst ihm<br />

Folgendes: Ich möchte endlich in einem schönen Haus wohnen. Diese elende<br />

Behausung hier mit dem ständigen Fischgeruch stinkt mir schon lange. –<br />

Worauf wartest du?<br />

A: (trabt los; am See angekommen: )<br />

Mantje, mantje, timpete; Buttje, Buttje in dem See. Meine Frau Elisabeth hat mir<br />

ganz den Kopf verdreht.<br />

B: (taucht auf)<br />

Ja, was will sie denn?<br />

A: Sie möchte ein schönes Haus mit Garten und Swimmingpool.<br />

B: Geh nach Hause. Sie hat es schon.<br />

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(Fahrbare Pinnwand mit Bild einer Villa wird hereingerollt und halb hinter der<br />

Frau aufgestellt. Mann läuft inzwischen nach Hause.)<br />

F: (fällt dem Mann um den Hals; zeigt auf das Haus)<br />

Herrlich, nicht wahr? Hier lässt sich´s leben.<br />

(„Nummerngirl“ mit Schild EINE WOCHE SPÄTER geht über die Bühne)<br />

F: Das Haus ist ja ganz nett. Aber es macht viel Arbeit: Jetzt brauch ich<br />

Personal. – Worauf wartest du?<br />

A: (erhebt sich resigniert und geht wieder zum See)<br />

Mantje, mantje, timpete, Buttje, Buttje in dem See. Meine Frau…(wird vom Butt<br />

unterbrochen)<br />

B: Na, was will sie denn jetzt?<br />

A (entschuldigend): Jetzt will sie Diener haben.<br />

B: Geh nach Haus. Sie hat schon, was sie will.<br />

A: (läuft nach Hause; dort serviert ein Diener Sekt auf einem Tablett;<br />

Stubenmädchen schwingt einen Staubwedel)<br />

(„Nummerngirl“ mit Schild EINE WOCHE SPÄTER geht über die Bühne)<br />

F: (gestikuliert, redet auf den Mann ein, ohne dass man hört, was gesagt wird)<br />

Worauf wartest du?<br />

A: (geht los) Buttje, Buttje in dem See…(wird vom Butt unterbrochen)<br />

B: Na, was will sie?<br />

A: Sie will Filmstar werden.<br />

B: O.K.<br />

A: (läuft nach Hause)<br />

(Während dessen wird dort der Frau ein elegantes Kleid übergeworfen, sie<br />

erhält eine Perücke und wird geschminkt. Ein kleiner roter Teppich wird vor ihr<br />

ausgerollt; sie geht ein paar gezierte Schritte und wird fotografiert.)<br />

(„Nummerngirl<br />

„Nummerngirl“ mit Schild EINE WOCHE SPÄTER geht über die Bühne)<br />

A: (läuft zum See, Butt taucht auf, A läuft zurück, insgesamt zweimal. Parallel<br />

dazu erscheint nacheinander auf der Pinnwand im Hintergrund eine Yacht und<br />

das Bild einer Präsidentin (Fotomontage mit Kopf der Darstellerin).<br />

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A: (läuft noch einmal zum Butt) Jetzt will sie Gott sein. (nimmt die beiden letzten<br />

Latten aus dem Zaun und wirft sie zum „Müll“)<br />

Bühne wird dunkel. Während dessen werden alle Requisiten entfernt bis auf die<br />

vom Anfang der Szene. Traurige/getragene Musik; kurzer Spot auf die Frau, die<br />

wie zu Beginn der Szene dasitzt)<br />

Parallel dazu wird auf den Bühnenhintergrund/eine separate Leinwand ein Bild<br />

von Adam und Eva mit der Schlange projiziert.<br />

Stimme aus dem OFF: Und die Schlange sprach: Ihr werdet sein wie Gott.<br />

VORHANG bzw. Licht aus<br />

Schluss-Szene<br />

Szene<br />

VORHANG auf bzw. LICHT an<br />

Alle Mitspieler kommen auf die Bühne.<br />

Eine/Einer: Und jetzt?<br />

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Spieler sammeln die Latten ein, zeigen sie jeweils kurz dem Publikum und<br />

schichten sie zu einer Feuerstelle zusammen.<br />

Eine andere/Ein anderer: Hast du mal Streichhölzer?<br />

Sängerin (kommt auf die Bühne): Halt! Ich hab´s! Wir bauen ein Floß daraus.<br />

Spieler legen/binden die Latten zu einem Floß zusammen; Sängerin betritt das<br />

Floß und singt:<br />

Ich habe mir ein Floß gebaut, ein Floß für meine Träume,<br />

ich lass den grauen Glauben dort und träume.<br />

Ich habe mir ein Floß gebaut im großen Strom der Zeiten.<br />

Ich treibe mit den Träumen fort, und bleibe.<br />

Ich habe mir ein Floß gebaut, der Alltag holt mich ein.<br />

Ich stärke mich in meiner Angst und weine.<br />

Ich habe mir ein Floß gebaut und treff auf große Wellen.<br />

Ich kehre mit den Fluten um und strande.<br />

Ich habe mir ein Floß gebaut und lande auf gutem Boden.<br />

Ich pflanze meine Träume ein und lebe.<br />

Alle Spieler (evtl. auch die Kinder des Kinderchores) stehen im Halbkreis hinter<br />

dem Floß.<br />

Im Hintergrund Sonnenaufgang per Video.<br />

VORHANG bzw. LICHT aus<br />

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