Erlass elektromagnetische Felder - Arbeitsinspektion
Erlass elektromagnetische Felder - Arbeitsinspektion
Erlass elektromagnetische Felder - Arbeitsinspektion
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
stärken aufgrund von induzierten Spannungen in<br />
den Elektroden und dadurch induzierter Erwärmung<br />
möglich. Dies ist nur an besonders kritischen Arbeitsplätzen<br />
oder bei medizinischen Diagnoseverfahren<br />
zu erwarten, z. B. bei Magnetresonanztomographie<br />
und Diathermietherapie.<br />
Während einer Magnetresonanztomographie sind<br />
verschiedene Wechselwirkungen des Implantats mit<br />
den auftretenden <strong>Felder</strong>n möglich, wie z. B.:<br />
• Kraftwirkung auf das Implantat durch das statische<br />
Magnetfeld,<br />
• Induktion von Strömen in den Elektroden und<br />
Wirkung auf den Implantatseingang durch das<br />
gepulste und ungepulste Hochfrequenzfeld,<br />
• Erwärmung der Elektrodenspitzen durch Induktion<br />
in den Elektroden und thermische Schädigung<br />
des umliegenden Gewebes durch das Hochfrequenzfeld.<br />
Telemetriesysteme<br />
Telemetriesysteme dienen zur Aufzeichnung und<br />
Erfassung von verschiedenen physiologischen und<br />
physikalischen Größen (Blutzuckermessung, Blutdruck,<br />
EKG-Aufzeichnung usw.) im menschlichen<br />
Körper.<br />
Da solche Systeme aktiv keine Impulse oder Ähnliches<br />
abgeben, bewirkt eine Beeinflussung des<br />
Implantats lediglich keine oder eine gestörte Aufzeichnung<br />
der gewünschten Daten. Bei hohen Feldstärken<br />
können je nach Bauart des Implantats (Elektroden)<br />
thermische Effekte auftreten.<br />
Grenzwerte sind derzeit keine bekannt.<br />
Anwendung von Kunstherzen derzeit nicht in großer<br />
Stückzahl erfolgt.<br />
Sehstimulatoren<br />
Ziel dieser Implantate ist es, schwerst sehbehinderten<br />
oder blinden Patienten die Möglichkeit zu geben,<br />
zwischen hell und dunkel unterscheiden oder Konturen<br />
großer Gegenstände erkennen zu können.<br />
Sehstimulatoren befinden sich noch in der Entwicklungsphase,<br />
Untersuchungen über deren <strong>elektromagnetische</strong><br />
Verträglichkeit sind nicht bekannt.<br />
2. Herzschrittmacher<br />
2.1 Allgemeines<br />
Ein Herzschrittmacher enthält einen miniaturisierten<br />
elektronischen Schaltkreis, der einem kleinen<br />
Computer ähnelt, einen Impulsgenerator und eine<br />
Kompaktbatterie. Die Verbindung zwischen Schrittmacher<br />
und Herz wird durch eine, zwei oder auch<br />
bis zu vier Elektroden hergestellt. Damit können<br />
Informationen über die Herzaktivität an den Schrittmacher<br />
weitergeleitet und elektrische Impulse zum<br />
Herzen übertragen werden.<br />
Heute stehen verschiedene Schrittmachersysteme<br />
für die unterschiedlichsten Anforderungen zur Verfügung.<br />
Vorhoftherapiesysteme dienen zur Behandlung<br />
von zeitweise auftretendem Vorhofflattern oder<br />
Vorhofflimmern. Geräte zur Resynchronisation des<br />
Herzens ermöglichen die gleichzeitige Stimulation<br />
beider Ventrikel und verbessern so die Effizienz des<br />
Blutkreislaufes. Kombinationsgeräte erlauben es,<br />
die kardiale Resynchronisation mit der Defibrillationstherapie<br />
zu verbinden.<br />
Kunstherzen<br />
Kunstherzen werden eingesetzt, wenn das Herz<br />
nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Blut zu pumpen,<br />
um den Energiebedarf des Gewebes und der<br />
Organe zu decken und auch keine Spenderherzen<br />
eingesetzt werden können.<br />
Über die <strong>elektromagnetische</strong> Verträglichkeit von<br />
Kunstherzen sind derzeit keine Untersuchungen<br />
und somit auch keine Grenzwerte bekannt, da die<br />
2.2 Störquellen und Störmechanismen<br />
Störungen können verursacht werden durch:<br />
• Elektrogeräte, die mangelhaft oder nicht ordnungsgemäß<br />
geerdet sind,<br />
• Elektrogeräte mit großer Energieaufnahme oder<br />
Energieabgabe,<br />
• Lichtbogenschweißgeräte,<br />
• Medizingeräte, einschließlich MRI-Geräten (Magnetresonanztomographie),<br />
Therapeutischer<br />
Ausgabe April 2009<br />
www.ove.at