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1 Vortrag: Unser Sonnensystem – Hurtigruten ... - Astronomie.de

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1<br />

<strong>Vortrag</strong>: <strong>Unser</strong> <strong>Sonnensystem</strong> <strong>–</strong> <strong>Hurtigruten</strong> Polarlicht + Sterne, GRP 103<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Sonnensystem</strong><br />

Das <strong>Sonnensystem</strong> besteht aus einem zentralen, selbstleuchten<strong>de</strong>n Stern, <strong>de</strong>r Sonne. Sie<br />

wird umkreist von insgesamt neun 1 wesentlich kleinere Planeten und unzähligen kleinen<br />

Fels- und Eisbrocken, wie z.B. die Kometen und Asteroi<strong>de</strong>n. Nur die Sonne leuchtet selbst,<br />

alle Planeten und Kleinkörper reflektieren nur das Sonnenlicht, das sie empfangen.<br />

Die Sonne (siehe dazu auch Script <strong>Unser</strong>e Sonne)<br />

Die Sonne ist ein gewöhnlicher, recht kleiner Stern, wie es etwa 100 Milliar<strong>de</strong>n allein in unserer<br />

Galaxie, <strong>de</strong>r Milchstrasse gibt. Sie beinhaltet 99,99 % <strong>de</strong>r Gesamtmasse unseres <strong>Sonnensystem</strong>s.<br />

Die Energieerzeugung <strong>de</strong>r Sonne entsteht durch Kernfusion, <strong>de</strong>r Verschmelzung<br />

von Wasserstoff zu Helium. Durch diese Kernverschmelzung entsteht ein Massenverlust<br />

<strong>de</strong>r pro Sekun<strong>de</strong> vier Millionen Tonnen beträgt! Strahlung gibt sie vorwiegend im sichtbaren<br />

Licht ab, aber das gesamte elektromagnetische Spektrum ist vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die Sonne ist 150 Millionen km von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> entfernt und hat einen Durchmesser von 1,4<br />

Mio. km (109 Er<strong>de</strong>n müßte man aneinan<strong>de</strong>rreihen, um <strong>de</strong>n Durchmesser <strong>de</strong>r Sonne zu erhalten).<br />

Ihre Rotationsdauer beträgt am Äquator 25 Tage, die Rotation ist differentiell, d.h. an<br />

<strong>de</strong>n Polen langsamer als am Sonnenäquator (29 Tage). Das führt zu Verwicklungen in <strong>de</strong>n<br />

Magnetfeldlinien die vom Sonneninneren bis in die äußersten Schichten <strong>de</strong>r Sonne ragen.<br />

Wo sie die sichtbare „Oberfläche“ durchbrechen, beobachten wir Sonnenflecken<br />

Schematischer Aufbau <strong>de</strong>r Sonne<br />

Im Sonnenkern fin<strong>de</strong>t die Fusion von Wasserstoff zu Helium, <strong>de</strong>r „Motor <strong>de</strong>r Sonne“ bei einer<br />

Temperatur von ca. 15 Millionen Grad statt. In <strong>de</strong>n Konvektionszonen wird die entstehen<strong>de</strong><br />

Wärme und Strahlung zur Oberfläche transportiert, was tausen<strong>de</strong> von Jahren dauert. Temperatur<br />

dort: ca. 500.000 Grad Celsius. Die Photosphäre gibt das Licht und die Wärme an<br />

<strong>de</strong>n Weltraum ab. Sie ist für uns durch ein Teleskop mit Filtern sichtbar. Hier liegt die Temperatur<br />

bei „nur“ noch etwa 6000 Grad Celsius. Dort sind auch die Sonnenflecken zu beobachten.<br />

Die darüberliegen<strong>de</strong> Chromosphäre erzeugt Protuberanzen, große Materialauswürfe,<br />

die nur in Spezialteleskopen sichtbar sind. Die äußere Sonnenatmosphäre, die Korona,<br />

wird durch bislang unverstan<strong>de</strong>ne Prozesse wie<strong>de</strong>r auf 1 bis 2 Millionen Grad aufgeheizt. Wir<br />

sehen sie nur bei einer totalen Sonnenfinsternis.<br />

1 Lesen Sie dazu bitte <strong>de</strong>n Abschnitt am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Scriptes


2<br />

Beobachtbare Phänomene<br />

Sonnenflecken: Dunkle, zentrale Region, die Umbra und die hellere, umgeben<strong>de</strong> Region,<br />

die Penumbra. Sonnenflecken sind Bereiche, in <strong>de</strong>nen die Konvektionsströme, welche heißes<br />

Material aus <strong>de</strong>m Sonneninnern bringen, durch Magnetismus gestört. Treten magnetische<br />

Verwirbelungen durch die differentielle Rotation <strong>de</strong>r Sonne auf, kommt es regelrecht<br />

zur Bün<strong>de</strong>lung von magnetischen Linien und zu Flußröhren, wo die Strömung beson<strong>de</strong>rs<br />

stark stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Grosse Sonnenfleckengruppe<br />

in <strong>de</strong>r<br />

Photosphäre <strong>de</strong>r<br />

Sonne (Foto: W.<br />

Paech)<br />

Sonnenfleckenzyklus: Die Anzahl <strong>de</strong>r Sonnenflecken variiert in einem Zyklus von grob und<br />

hat während dieses Zyklus ein Maximum und ein Minimum. Es gibt im Laufe <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rte<br />

kräftigere und schwächere Maxima, z.B. das Maun<strong>de</strong>r-Minimum in <strong>de</strong>n Jahren 1645-1715,<br />

wo die jährliche mittlere Durchschnittstemperatur <strong>de</strong>utlich abgefallen war.<br />

Granulation: Unregelmäßige, körnige Struktur <strong>de</strong>r Sonnenoberfläche. Eine Granule ist etwa<br />

700 km groß, ihre Lebensdauer beträgt ca. 8 min. Die Granulen sind <strong>de</strong>r Ausdruck für die<br />

unter <strong>de</strong>r Sonnenoberfläche stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konvektion.<br />

Mit 0,9 km/sec. bro<strong>de</strong>lt das Gas nach<br />

oben, kühlt sich wie<strong>de</strong>r ab, gibt somit<br />

Strahlung und Wärme an das Weltall<br />

ab. Danach sinkt das Gas wie<strong>de</strong>r<br />

nach unten, macht Platz für neuere,<br />

heiße Materie.<br />

Granulation (links) in <strong>de</strong>r Nähe eines<br />

Sonnenflecks (Foto: Univ. Göttingen<br />

<strong>–</strong> Vakuum Sonnenteleskop Teneriffa)


3<br />

Protuberanzen: Gaseruptionen am Sonnenrand. Sie können bis zu mehreren Millionen km<br />

über die Sonnenoberfläche bei Geschwindigkeiten von 100 km/sec. aufsteigen. Meist treten<br />

sie in Schleifen o<strong>de</strong>r Bögen auf, es gibt allerdings auch Fälle, wo die Energie <strong>de</strong>s Ausstoßes<br />

so hoch ist, daß die Materie in <strong>de</strong>n Weltraum hinausgeschleu<strong>de</strong>rt wird und nicht mehr zur<br />

Sonnenoberfläche zurückkehrt.<br />

Links: Protuberanzen am Sonnenrand die in Bögen <strong>de</strong>n Magnetfeldlinien folgen (Sonnenson<strong>de</strong><br />

SOHO) und rechts: Die Sonnenkorona während <strong>de</strong>r totalen Sonnenfinsternis 1999<br />

(Rumänien, Foto: Paech)<br />

Sonnenfinsternisse: Können partiell, ringförmig o<strong>de</strong>r total sein, richtet sich nach <strong>de</strong>r Über<strong>de</strong>ckung<br />

durch <strong>de</strong>n Mond. Nur bei totaler Sonnenfinsternis ist die Korona zu sehen, da die<br />

helle Photosphäre dann vom Mond über<strong>de</strong>ckt ist. Bei einem Sonnenfleckenmaximum ist die<br />

Korona fast kreisförmig, bei einem Minimum stark elliptisch.<br />

Merkur<br />

Merkur und Venus sind die sogenannten „inneren Planeten“, welche zwischen Sonne und<br />

Er<strong>de</strong> kreisen, sie können nie am Nachthimmel beobachtet wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn lediglich zur Zeit<br />

ihrer größten Elongation (scheinbarer Winkelabstand zur Sonne) am Morgen- und Abendhimmel.<br />

Sie zeigen folglich Phasen wie unser Mond. Merkur ist <strong>de</strong>r sonnennächste Planet, er<br />

umrun<strong>de</strong>t die Sonne in 88 Tagen.<br />

Die Elongation <strong>de</strong>s Merkur beträgt nur 28°, da er<br />

eine sehr enge Bahn um die Sonne beschreibt.<br />

Er besitzt keine Atmosphäre, seine Oberfläche<br />

ähnelt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s, vernarbt, zerklüftet und<br />

mit Kratern übersät. Auf <strong>de</strong>r Tagseite wird es<br />

400 Grad heiß, die Nachtseite kühlt auf <strong>–</strong>100<br />

Grad ab.<br />

Daten zum Merkur<br />

Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation (Merkurtag)<br />

46 <strong>–</strong> 70 Millionen km,<br />

88 Tage<br />

4880 km<br />

59 (Er<strong>de</strong>n)Tage<br />

Caloris Becken auf <strong>de</strong>m Merkur<br />

(Mariner 10 <strong>–</strong> NASA)


4<br />

Venus<br />

Venus ist <strong>de</strong>r zweite innere Planet, ihre Umlaufzeit um die Sonne beträgt 225 Tage. Die O-<br />

berfläche ist mit Teleskopen nicht beobachtbar, da sie von strukturlosen Wolken be<strong>de</strong>ckt<br />

wird. Darunter ist es mehr als 500 Grad heiß, die Atmosphäre übt einen ungeheueren Druck<br />

auf <strong>de</strong>n Venusbo<strong>de</strong>n aus, Leben ist dort unmöglich.<br />

Viele alte Vulkane und Lavaflüsse wur<strong>de</strong>n mittels Radartechnik<br />

von <strong>de</strong>r Raumson<strong>de</strong> „Magellan“ unter <strong>de</strong>r Wolken<strong>de</strong>cke<br />

aufgespürt. Die Venus ist Morgen- o<strong>de</strong>r Abendstern,<br />

sie hat eine größere Elongation als <strong>de</strong>r Merkur, mit 48° ist<br />

sie besser beobachtbar, auch ihre Phasen kann man dann<br />

im Teleskop sehen.<br />

Daten zur Venus<br />

Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation (Venustag)<br />

108 Millionen km<br />

225 Tage<br />

12 100 km<br />

243 Tage (Tageslänge<br />

grösser als das Venusjahr !!)<br />

Die obere Venusatmosphäre im ultravioletten Licht (Foto: NASA)<br />

Er<strong>de</strong> und Mond<br />

Die Er<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r dritte Planet von <strong>de</strong>r Sonne<br />

aus gezählt. Er ist <strong>de</strong>r einzige Planet <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s<br />

<strong>de</strong>r höheres Leben ermöglicht.<br />

Die Er<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Sicht eines mo<strong>de</strong>rnen Wettersatelliten<br />

mit Blick auf <strong>de</strong>n afrikanischen<br />

Kontinent (Meteosat <strong>–</strong> ESA)<br />

Daten zur Er<strong>de</strong><br />

Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation (Erdtag)<br />

149-152 Millionen km<br />

365,25 Tage<br />

12 750 km<br />

23 Std, 56 min<br />

nicht 24 Std !!<br />

Der Mond<br />

Die Rotationsdauer <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s ist gleich seiner Umlaufdauer um die Er<strong>de</strong>, also 29 1/2 Tage,<br />

man spricht von einer gebun<strong>de</strong>nen Rotation. Da <strong>de</strong>r Mond eine elliptische Umlaufbahn<br />

beschreibt, also während seines Umlaufes unterschiedliche Geschwindigkeiten hat, sehen<br />

wir mehr als 50 % seiner Oberfläche. Diese sogenannte Libration läßt uns 59 % <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

beobachten.<br />

Der Mond hat das 0,008fache <strong>de</strong>r Erdmasse, er entfernt sich pro Jahr um 12,5 cm von <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>.


5<br />

Beobachtbare Phänomene<br />

Die Mondphasen: Neumond, erstes Viertel,<br />

Vollmond und letztes Viertel erklärt sich durch<br />

die Stellung <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s zur Er<strong>de</strong> und zur<br />

Sonne. Terminator (lat. Abgrenzung) nennt<br />

man die Grenzlinie zwischen <strong>de</strong>r beleuchteten<br />

und <strong>de</strong>r unbeleuchteten Mondoberfläche.<br />

Das sogenannte aschgraue Mondlicht entsteht<br />

durch die Rückstrahlung <strong>de</strong>s Sonnenlichtes<br />

in <strong>de</strong>r Erdatmosphäre.<br />

Der Mond hat keine Atmosphäre, <strong>de</strong>shalb gibt es auch keine Dämmerungszonen.<br />

Maria: Dunkle, große Flecken, ausge<strong>de</strong>hnte Tiefebenen. Sie sehen wie Meere aus und wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>shalb von Galileo so bezeichnet. Die Gebiete heißen Oceanus, Sinus (Bucht), Lacus<br />

(See) o<strong>de</strong>r Palus (Sumpf). Terrae: Hochlän<strong>de</strong>r mit zerklüfteten Landschaften und Bergen.<br />

Krater: Hauptsächlich Meteoriteneinschläge und nur wenige erloschene Vulkane. Viele Kraterwälle<br />

sind recht flach, ihre Wän<strong>de</strong> sind nicht sehr hoch. Sie erscheinen nur <strong>de</strong>shalb so,<br />

weil <strong>de</strong>r Schattenwurf durch das Sonnenlicht sehr schräg verläuft.<br />

Mondmaria und Krater in einer Aufnahme <strong>de</strong>s 2.2m Teleskops auf <strong>de</strong>m Calar Alto (MPI)<br />

Strahlensysteme: Verstreuter Staub, welcher bei einem Einschlag eines Meteoriten aus<br />

<strong>de</strong>m entstehen<strong>de</strong>n Krater herausgeschleu<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>. Die Zentralberge <strong>de</strong>r Krater entstan<strong>de</strong>n<br />

durch <strong>de</strong>n Rückstoß <strong>de</strong>s Mondbo<strong>de</strong>ns bei Meteoriteneinschlägen.<br />

Daten zum Mond<br />

Abstand zur Er<strong>de</strong><br />

Umlauf um die Er<strong>de</strong><br />

Äquatordurchmesser<br />

Rotation (Mondtag)<br />

350 000 <strong>–</strong> 406 000 km<br />

29Tage<br />

3500 km<br />

27.5 Tage


6<br />

Mars<br />

Mars ist <strong>de</strong>r erste äußere Planet mit einer Umlaufzeit von 688 Tagen um die Sonne. Seine<br />

rote Farbe verdankt er seinem eisenhaltigen Gestein (Rost!). Mars hat eine sehr dünne Atmosphäre<br />

(CO 2 ), die Fluchtgeschwindigkeit beträgt 5 km/sec, gera<strong>de</strong> genug, um ein paar<br />

wenige Wolken zu erhalten. Wolken und Staubstürme sind im großen Teleskop zu beobachten.<br />

Mars hat eine recht exzentrische Umlaufbahn, was zu starken Klimarän<strong>de</strong>rungen führt.<br />

Pole und Permafrostbo<strong>de</strong>n: Mars besitzt vereiste Polkappen aus Wassereis und gefrorenem<br />

Kohlendioxyd. Im Lauf eines Marsjahres wachsen o<strong>de</strong>r vermin<strong>de</strong>rn sich diese Eiskappen.<br />

Im Marssommer entweicht das Kohlendioxid in die Atmosphäre, die Eiskappe verringert<br />

sich. Im Permafrostbo<strong>de</strong>n, welchen man auf einen Kilometer Dicke schätzt, sollen sich e-<br />

norme Wasserreservoire befin<strong>de</strong>n. Wür<strong>de</strong>n sie schmelzen, wäre <strong>de</strong>r Mars mit einem Ozean<br />

be<strong>de</strong>ckt, welcher bis zu 100 m tief wäre.<br />

Dunkle Zonen mit braun-grünen Details: Es han<strong>de</strong>lt sich um Hochlän<strong>de</strong>r, Tiefebenen, die<br />

von Schiaparelli eingeführten "canali", fälschlicherweise als Kanäle übersetzt, existieren nicht<br />

(sie waren eine optische Täuschung). Auf <strong>de</strong>m Mars gibt es ausge<strong>de</strong>hnte Tiefebenen, Krater<br />

und Vulkane. Der größte Vulkan im <strong>Sonnensystem</strong>, <strong>de</strong>r Olympus Mons, hat eine Höhe von<br />

26 km.<br />

Rechts: Der Marsvulkan Olympus Mons (Basis-<br />

Links: Marskanäle nach P. Lowell und<br />

durchmesser. 600km, NASA)<br />

Die Marsoberfläche (Foto: Viking II / Nasa)


7<br />

Die Suche nach Leben auf Mars: Seit 1963 wird <strong>de</strong>r Mars systematisch mit Raumson<strong>de</strong>n<br />

erforscht. Die Landungen <strong>de</strong>r Viking und Pathfin<strong>de</strong>r-Son<strong>de</strong>n haben Bil<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

geliefert, die an irdische Wüsten erinnern. Leben wur<strong>de</strong> in dieser dünnen Kohlendioxid-<br />

Atmosphäre bei Temperaturen von <strong>–</strong> 50 bis + 10 Grad Celsius allerdings noch nicht gefun<strong>de</strong>n.<br />

Dennoch ist es möglich, dass an Orten, wo z.B. vor Jahrmillionen Wasser geflossen ist,<br />

noch Leben o<strong>de</strong>r die Überreste davon ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Lei<strong>de</strong>r gab es im Jahr 1999 zwei Rückschläge für die Marsforschung. Der Verlust <strong>de</strong>s Climate<br />

Orbiters und <strong>de</strong>s Polar Lan<strong>de</strong>rs waren „verheerend“ für die Marsforschung und für das<br />

Ansehen <strong>de</strong>r NASA und <strong>de</strong>r Raumfahrttechnik allgemein. Es hat sich erwiesen, dass die<br />

Technik keineswegs routiniert im Griff <strong>de</strong>r Wissenschaftler ist. Ein Flug zu frem<strong>de</strong>n Planeten,<br />

erst recht eine Landung auf <strong>de</strong>ren Oberfläche, ist noch immer ein sehr teures, riskantes<br />

Unternehmen, vergleichbar mit <strong>de</strong>n Fahrten <strong>de</strong>r großen Ent<strong>de</strong>cker über die Ozeane vor einigen<br />

hun<strong>de</strong>rt Jahren.<br />

Das Interesse <strong>de</strong>r ständig anwachsen<strong>de</strong>n Bevölkerungszahl auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> an unserem nächsten<br />

Nachbar im All ist nur verständlich, be<strong>de</strong>nkt man die Möglichkeiten die <strong>de</strong>r Mars bietet.<br />

Er könnte als Rohstoffquelle dienen und wird vielleicht einmal <strong>de</strong>r erste Außenposten einer<br />

überbevölkerten Er<strong>de</strong> sein. Die unbemannten Forschungsmissionen <strong>de</strong>r nächsten Jahrzente<br />

könnten ein erster Schritt sein um dieses noch utopische Ziel zu erreichen. Erst Recht gilt<br />

das für eine eventuelle bemannte Marsmission. Die erste Landung von Menschen auf <strong>de</strong>m<br />

Mars ist vorsichtig für das Jahr 2019 avisiert, genau 50 Jahre nach <strong>de</strong>r Landung auf <strong>de</strong>m<br />

Mond.<br />

Daten zum Mars<br />

Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation (Marstag)<br />

206 <strong>–</strong> 250 Millionen km<br />

688 Tage<br />

6 800 km<br />

24 h und 35 min<br />

Der Asteroi<strong>de</strong>ngürtel, Kleinplaneten, Planetoi<strong>de</strong>n, Asteroi<strong>de</strong>n<br />

Zwischen <strong>de</strong>n Umlaufbahnen <strong>de</strong>s Mars und Jupiter liegt <strong>de</strong>r Asteroi<strong>de</strong>ngürtel, er besteht aus<br />

unzähligen kleineren Gesteinsbrocken (mehrere hun<strong>de</strong>rtausend, <strong>de</strong>r größte hat einen Durchmesser<br />

von ca. 1.000 km) und Staub. Von allen bekannten Asteroi<strong>de</strong>n kann man einzig die<br />

Vesta mit <strong>de</strong>m bloßen Auge erkennen. Sie ist dann allerdings ein winziges Pünktchen, nicht<br />

zu unterschei<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n sie umgeben<strong>de</strong>n Sternen.<br />

Mehrere Asteroi<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n von Raumson<strong>de</strong>n<br />

mittlerweile fotografiert und untersucht.<br />

Es sind sehr unregelmäßig<br />

geformte Felsbrocken mit vielen Kratern.<br />

Es gibt eine Organisation namens<br />

Spacewatch, welche sich um die Erfassung<br />

<strong>de</strong>r vielen einzelnen kleineren<br />

Planeten und dunklen Körper in unserem<br />

<strong>Sonnensystem</strong> beschäftigt, um<br />

eventuelle Kollisionen mit <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> vorhersagen<br />

zu können.<br />

Der Planetoid Idas mit seinem Mond<br />

Daktyl (Foto: Raumson<strong>de</strong> Galileo <strong>–</strong> Nasa)


8<br />

Jupiter<br />

Jupiter ist <strong>de</strong>r größte Planet unseres <strong>Sonnensystem</strong>s, er beinhaltet ca. 1/1.000 <strong>de</strong>r Sonnenmasse.<br />

Für eine Umrundung <strong>de</strong>r Sonne benötigt er 11.9 Jahre, seine Rotation beträgt knapp<br />

10 Stun<strong>de</strong>n im Äquatorbereich (Jupitertag).<br />

Der Riesenplanet Jupiter mit<br />

Schattenwurf eines Mon<strong>de</strong>s,<br />

Aufnahme <strong>de</strong>r Raumson<strong>de</strong><br />

Galileo <strong>–</strong> NASA)<br />

Da Jupiter mehr o<strong>de</strong>r weniger nur eine Gaskugel ist, rotiert <strong>de</strong>r Planet <strong>–</strong> ähnlich wie die Sonne<br />

<strong>–</strong> differenziell. Die Rotationszeit an <strong>de</strong>n Polen beträgt <strong>de</strong>shalb etwa 18 Stun<strong>de</strong>n.<br />

Die Oberfläche <strong>de</strong>s Jupiter (sofern er eine hat), kann nicht beobachtet wer<strong>de</strong>n. Eine dicke<br />

Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium bil<strong>de</strong>t bizarre Wolkenformationen.<br />

Beobachtbare Phänomene<br />

Der Große Rote Fleck (GRF): Er befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>r Südhalbkugel <strong>de</strong>s Jupiter und hat die<br />

Ausmaße von 30.000 x 14.000 km. Man glaubt im GRF einen permanent toben<strong>de</strong>n Hurrikan<br />

mit Windgeschwindigkeiten bis zu 1.000km/h zu sehen, welcher durch Konvektion aus <strong>de</strong>m<br />

Innern <strong>de</strong>s Jupiter gespeist wird.<br />

Wolkenbän<strong>de</strong>r: Man unterteilt sie in mehrere (bis zu 18) Formationsbän<strong>de</strong>r je nach Lage<br />

von <strong>de</strong>r nördlichen Polarregion bis zur südlichen Polarregion. Die zwei wichtigsten Hauptbän<strong>de</strong>r<br />

(NÄB, SÄB) befin<strong>de</strong>n sich oberhalb und unterhalb <strong>de</strong>s Äquators. NÄB zeigt faszinieren<strong>de</strong><br />

Einzelheiten und ist dominierend. Das SÄB ist dagegen viel verän<strong>de</strong>rlicher, es kann<br />

ganz un<strong>de</strong>utlich und verschwommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Daten zum Jupiter<br />

Mittlerer Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation (Jupitertag)<br />

780 Mio km<br />

11.9 Jahre<br />

143 000 km<br />

knapp 10 Stun<strong>de</strong>n, differenziell


9<br />

Die vier galileischen Mon<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jupiter<br />

Das Bild zeigt einen Größenvergleich<br />

<strong>de</strong>r vier Galileischen<br />

Mon<strong>de</strong> zum Jupiter<br />

(Fotomontage: NASA)<br />

Bereits im Fernglas sind Io, Europa, Ganymed und Callisto zu beobachten. Ihre Umlaufbahnen<br />

um Jupiter verläuft in <strong>de</strong>r Äquatorebene <strong>de</strong>s Planeten, so dass Be<strong>de</strong>ckung und Schattenwurf<br />

zu beobachten ist. Jupiter hat min<strong>de</strong>stens 63 Mon<strong>de</strong>.<br />

Einige Forschungsergebnisse zu <strong>de</strong>n Hauptmon<strong>de</strong>n aus Sicht von Raumson<strong>de</strong>n<br />

Seit einigen Jahren richtet sich das Hauptaugenmerk <strong>de</strong>r Forscher auf die vier großen Jupitermon<strong>de</strong>.<br />

Viele unbeantwortete Fragen, viele unverstan<strong>de</strong>ne Erscheinungen vor allem hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Oberflächen <strong>de</strong>r vier großen Mon<strong>de</strong>, gab es nach <strong>de</strong>m Vorbeiflug <strong>de</strong>r Voyager-<br />

Son<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n achtziger Jahren zu untersuchen. Daher wur<strong>de</strong> die GALILEO-Son<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nasa<br />

entwickelt, sie umkreist seit 1995 <strong>de</strong>n Jupiter und untersucht die Mon<strong>de</strong>. Erst 1999 zeichnet<br />

sich ein Bild ab, das es ermöglicht, alle son<strong>de</strong>rbaren Erscheinungen und Landschaftsformen<br />

auf <strong>de</strong>n Jupitermon<strong>de</strong>n zu erklären. Der Schlüssel zu <strong>de</strong>n Rätseln sind die Wechselwirkungen<br />

<strong>de</strong>r Gravitation und <strong>de</strong>r Magnetfel<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>n Mon<strong>de</strong>n und zwischen ihnen und<br />

Jupiter. Je näher ein Mond <strong>de</strong>m Jupiter ist, <strong>de</strong>sto stärker sind die dadurch ausgelösten Effekte.<br />

Callisto, <strong>de</strong>r äußerste Galileiische Mond<br />

Callisto ist eine Gesteinskugel mit einem Mantel aus Eis. Wahrscheinlich erkaltet bis in <strong>de</strong>n<br />

Kern. Denn durch nichts wird sein Inneres noch erhitzt. Auf <strong>de</strong>r dunklen, von Staub be<strong>de</strong>ckten<br />

Oberfläche sieht man weißes Eis hervortreten, wo Meteoriten einschlagen. Der Staub<br />

wur<strong>de</strong> im Laufe von Jahrmillionen in <strong>de</strong>r Jupiterumgebung verteilt. Hauptsächlich durch Zusammenstöße<br />

zwischen kleinen Mon<strong>de</strong>n, durch Ios Vulkane und durch Kometen. Er hat sich<br />

auf <strong>de</strong>n Mondoberflächen nie<strong>de</strong>rgeschlagen. Je länger die Oberfläche sich nicht verän<strong>de</strong>rt<br />

hat, <strong>de</strong>sto dunkler ist sie also durch <strong>de</strong>n Staub. Callisto hat die dunkelste Oberfläche unter<br />

<strong>de</strong>n vier großen Jupitermon<strong>de</strong>n. Eventuell ist unter <strong>de</strong>r obersten, festen, staubbe<strong>de</strong>ckten<br />

Eisschicht noch eine dünne Wasser- o<strong>de</strong>r „Schneematschlage“ zu fin<strong>de</strong>n. Von einem "wahrscheinlichen<br />

Ozean" zu sprechen ist vielleicht übertrieben. Die Ursache einer solchen eventuell<br />

nicht völlig gefrorenen Schicht zwischen Gestein und Eismantel wird weiter unten beschrieben.<br />

Ganymed, dritter Mond<br />

Ganymed ist - ebenso wie Callisto - eine Gesteinskugel mit einem Mantel aus Eis. Doch auf<br />

Ganymed wirken die Gravitationskräfte <strong>de</strong>s Jupiter und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Mon<strong>de</strong> stärker. Dadurch<br />

entstehen "Gezeiten" wie auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> (Ebbe und Flut), die <strong>de</strong>n Mond und vor allem seinen


10<br />

hun<strong>de</strong>rte km dicken Eismantel, <strong>de</strong>r um die Gesteinskugel liegt, in die Länge zieht, wie Knetmasse<br />

verformt. So entsteht Reibungswärme, dadurch könnte die Eisschicht an <strong>de</strong>r Grenze<br />

zwischen Gestein und Eis geschmolzen sein. Ob es sich um eine Art "Schneematsch" han<strong>de</strong>lt<br />

o<strong>de</strong>r ob die Wärmezufuhr gar ausreicht, um einen Ozean aus flüssigem Wasser entstehen<br />

zu lassen, ist die Frage, welche im Jahr 2000 durch mehrere Vorbeiflüge <strong>de</strong>r Galileo-<br />

Son<strong>de</strong> beantwortet wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Europa, zweitnächster Mond zu Jupiter<br />

Europa ist <strong>de</strong>r sicherste Kandidat für einen richtigen Ozean unter einer hun<strong>de</strong>rt Kilometer<br />

dicken Eisschicht. Vor allem aufgrund <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Indizien gilt ein Ozean unter <strong>de</strong>r<br />

Eis<strong>de</strong>cke von Europa als nahezu 100% sicher:<br />

Oberflächenstrukturen : Europa´s Eismantel ist nicht so stark von dunklem Staub be<strong>de</strong>ckt<br />

wie bei Ganymed und Callisto, die Oberfläche ist also jünger. Darauf <strong>de</strong>uten auch Kraterzählungen.<br />

Europa erscheint merkwürdig frisch und hell, die Oberfläche scheint in langsamer,<br />

stetiger Verän<strong>de</strong>rung begriffen.<br />

Schon bei <strong>de</strong>n ersten nahen Passagen von Galileo wur<strong>de</strong> auf hochaufgelöste Aufnahmen<br />

<strong>de</strong>r merkwürdigen Rillen im Eispanzer gemacht. Die Überraschung war groß, als man Bil<strong>de</strong>r<br />

erhielt, wie sie ein Flugzeug über <strong>de</strong>n gefrorenen Treibeisfel<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>n Erdpolen machen<br />

könnte. Man sah ein<strong>de</strong>utig Eisschollen, Eisberge sowie gebrochene verschobene und<br />

dann wie<strong>de</strong>r zusammen gefrorene Eisflächen.<br />

Risse und Wellen im Eispanzer <strong>de</strong>s Jupitermon<strong>de</strong>s<br />

Europa (Foto: Raumson<strong>de</strong> Galileo<br />

<strong>–</strong> NASA)<br />

Mögliche Erklärung: Durch die Nähe zu<br />

Jupiter und Io wirken <strong>de</strong>ren Gezeitenkräfte<br />

sehr stark auf Europa. Mittlerweile glaubt<br />

man, daß die Risse in <strong>de</strong>r Eiskruste durch<br />

Gezeiten im Ozean unter <strong>de</strong>m Eis verursacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Wellenberge von 50 <strong>–</strong> 100m<br />

Höhe wölben und brechen die darüberliegen<strong>de</strong><br />

Kruste in immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n<br />

Intervallen, was zu <strong>de</strong>n gefun<strong>de</strong>nen Bruchmustern<br />

passen wür<strong>de</strong>.<br />

Magnetfeld: Erst im Januar 2000 wur<strong>de</strong>n die letzten Magnetfeldmessungen gemacht. Zusammen<br />

mit früheren Messungen läßt sich ein Magnetfeld feststellen, das am Äquator seine<br />

Pole hat. Diese än<strong>de</strong>rn sich immer wie<strong>de</strong>r. Die gemessenen Stärken lassen sich nur durch<br />

einen Dynamoeffekt mit einem Ozean aus flüssigem, elektrisch leiten<strong>de</strong>m Salzwasser zwischen<br />

<strong>de</strong>m Gesteinskern und einer 100km dicken Eisschicht erklären. Die Vermutung, daß<br />

sich in diesem Ozean auf Europa Leben gebil<strong>de</strong>t haben könnte, wird <strong>de</strong>rzeit weiter gestärkt.<br />

Der Fund von Bakterien in einem ewig dunklen See viele Kilometer unter <strong>de</strong>m Eis <strong>de</strong>r Antarktis<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> beweist, daß auch unter <strong>de</strong>n Bedingungen, die auf Europa herrschen, primitives<br />

Leben existieren könnte.


11<br />

Io, <strong>de</strong>r innerste Mond<br />

Io, <strong>de</strong>r „Pizzamond“ (Aufnahme Foto: Galileo<br />

<strong>–</strong> NASA)<br />

Io ist <strong>de</strong>r wohl farbenprächtigste Körper<br />

im <strong>Sonnensystem</strong>. Und <strong>de</strong>r vulkanisch<br />

aktivste. Io wird von Jupiter, Europa und<br />

Ganymed´s Anziehung <strong>de</strong>rmaßen „durchgeknetet“,<br />

dass sein Inneres bis auf eine<br />

dünne Kruste glutflüssig ist. Wo diese<br />

dünne Kruste aufbricht, tritt ungewöhnlich<br />

heiße Lava hervor. Etliche Vulkane<br />

schleu<strong>de</strong>rn ihr Material bis zu 400 km<br />

hoch. Veröffentlichungen <strong>de</strong>r NASA von<br />

Januar 2000 zeigen ein weiteres Phänomen:<br />

eine Art "Polarlichter", die in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Farben <strong>de</strong>n gesamten Mond<br />

umgeben. An <strong>de</strong>n Polen scheinen sie rot,<br />

um <strong>de</strong>n Äquator intensiv blau und grün.<br />

Die Lichteffekte sind auf die Wechselwirkungen in <strong>de</strong>n Magnetfel<strong>de</strong>rn die sich zwischen Io<br />

und Jupiter aufbauen, zurückzuführen. Ebenso spielen die gela<strong>de</strong>nen Teilchen aus <strong>de</strong>n Vulkanausbrüchen<br />

eine Rolle.<br />

Saturn<br />

Der Saturn hat annähernd die Größe Jupiters, seine Umlaufzeit um die Sonne beträgt 29,5<br />

Jahre. Seine Rotation beträgt 10 Stun<strong>de</strong>n (Saturntag).<br />

Der Ringplanet Saturn, Aufnahme <strong>de</strong>s Hubble Space Teleskopes (NASA)


12<br />

Oberfläche: Saturn ist ein Gasriese wie Jupiter, aber doppelt so weit von <strong>de</strong>r Sonne entfernt.<br />

Deshalb sind in <strong>de</strong>n Wolkenformationen die Strukturen weißlich, verwaschen, nicht so<br />

gut strukturiert wie die Wolkenformationen auf Jupiter. Für Amateure mit größeren Teleskopen<br />

unterglie<strong>de</strong>rt sich die Saturnatmosphäre in helle Zonen, dunkle Bän<strong>de</strong>r parallel zur Ä-<br />

quatorrichtung. Am Äquator sieht man ein helles Band. Daran schließen sich nach oben wie<br />

nach unten dunkle Bän<strong>de</strong>r. Die Pole sind dunkel bis grau. Da die Saturnatmosphäre keine<br />

o<strong>de</strong>r nur selten Flecken zeigt, ist die Rotationsdauer schlecht messbar.<br />

Saturnringe: Erst im 17. Jhd. von Christian Huygens wur<strong>de</strong> die tatsächliche Natur <strong>de</strong>s "dreifachen<br />

Planeten" erkannt. Die Ringe schweben "frei" in <strong>de</strong>r Äquatorebene <strong>de</strong>s Saturns. Ä-<br />

quator und Ringe sind um 27° gegen die Bahnebene geneigt. Das führt während <strong>de</strong>r 29-<br />

jährigen Umlaufbahn zur unterschiedlichen Perspektive auf die Ringe. Mal sind sie stark geöffnet,<br />

mal schaut man direkt auf die Ringkante.<br />

Cassini-Teilung: 1675 ent<strong>de</strong>ckt Cassini die Teilung <strong>de</strong>r Ringe. Insgesamt enthalten die Ringe<br />

Tausen<strong>de</strong> von Einzelringen (wie die Rillen einer Schallplatte), selbst die Cassini-Lücke besteht<br />

aus Ringsegmenten.<br />

Saturnmon<strong>de</strong>: Von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit 60 Mon<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Saturn können die Mon<strong>de</strong> Tethys, Dione,<br />

Rhea, Japetus und Titan im Amateurteleskop beobachtet wer<strong>de</strong>n. Daten dafür gibt es in je<strong>de</strong>m<br />

astronomischen Jahrbuch, bzw. je<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Planetariumssoftware.<br />

Titan ist <strong>de</strong>r einzige Mond im <strong>Sonnensystem</strong> mit einer dichten, von Wolken verhangenen<br />

Atmosphäre, die <strong>de</strong>n Blick auf die Oberfläche versperrt. Es wer<strong>de</strong>n Seen o<strong>de</strong>r Meere von<br />

unbekannter chemischer (aber wahrscheinlich hochgiftiger) Zusammensetzung erwartet.<br />

Klarheit bringt die Cassini-Son<strong>de</strong>, eine mehrere Tonnen schwere Raumson<strong>de</strong>, so groß wie<br />

ein Bus, die 2004 an Saturn eintrifft.<br />

Daten zum Saturn<br />

Mittlerer Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation<br />

1.400 Milliar<strong>de</strong>n km<br />

29.5 Jahre<br />

120 000 km<br />

knapp 10 Stun<strong>de</strong>n, differenziell<br />

Uranus<br />

Uranus ist ebenfalls ein Gasriese aus Wasserstoff, Helium<br />

und Methan 27 Mon<strong>de</strong> umkreisen Uranus. Auch Uranus hat<br />

<strong>–</strong> ähnlich <strong>de</strong>m Saturn <strong>–</strong> ein allerdings schwach ausgeprägtes<br />

Ringsystem, welches von <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> aus aber nicht beobachtbar<br />

ist. Uranus ist im Gegensatz zu Jupiter und Saturn<br />

in <strong>de</strong>n oberen Gasschichten völlig strukturlos.<br />

Daten zum Uranus<br />

Mittlerer Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation<br />

2.85 Milliar<strong>de</strong>n km<br />

84 Jahre<br />

51 000 km<br />

15.6 Stun<strong>de</strong>n<br />

Uranus und seine 5 grossen Mon<strong>de</strong>. Fotomontage Voyager<br />

II (NASA)


13<br />

Neptun<br />

Neptun ist ein Zwillingsbru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Uranus,<br />

jedoch blau gefärbt von Methangasen. Er<br />

wird von 13 Mon<strong>de</strong>n umkreist. Der interessanteste<br />

ist Triton, da er eine Art „Eisvuklanismus“<br />

bei Temperaturen um <strong>–</strong>200 Grad<br />

aufweist. So ähnlich wie Triton dürfte auch<br />

<strong>de</strong>r etwa gleich große Pluto aussehen. Auch<br />

Neptung wird von einem schwach ausgeprägtem<br />

Ringsystem umgeben.<br />

Daten zum Neptun<br />

Mittlerer Abstand zur Sonne 4.5 Milliar<strong>de</strong>n km<br />

Umlauf um die Sonne 164.8 Jahre<br />

Äquatordurchmesser 50 000 km<br />

Eigenrotation<br />

18.4 Stun<strong>de</strong>n<br />

Neptun, Aufnahme von Voyager II - Foto: NASA<br />

Pluto<br />

Pluto ist <strong>de</strong>r letzte Planet 2 unseres <strong>Sonnensystem</strong>s mit einer Umlaufzeit von 248 Jahre. O-<br />

berflächen<strong>de</strong>tails sind nicht zu beobachten, allerdings ist es reizvoll auf Fotografien die<br />

schwach scheibchenförmige Struktur unter <strong>de</strong>n punktförmigen Sternen sichtbar zu machen.<br />

Fotografisch können über mehrere Tage die Bahnbewegungen verfolgt wer<strong>de</strong>n. Im Jahr<br />

2006 wur<strong>de</strong> eine Raumflugmission <strong>–</strong> New Horizon - gestartet, die Reisezeit wird knapp 10<br />

Jahre betragen!<br />

Erst vor einigen Jahren wur<strong>de</strong> ein Mond <strong>de</strong>s Pluto<br />

ent<strong>de</strong>ckt. Die Astronomen nannten ihn Charon. Heute<br />

kennt man 3 Mon<strong>de</strong><br />

Abstand zur Sonne<br />

Umlauf um die Sonne<br />

Äquatordurchmesser<br />

Eigenrotation<br />

4.3 (min) bis 7.4 Milliar<strong>de</strong>n km<br />

247.7 Jahre<br />

2300 km<br />

6.4 Tage<br />

Pluto hat eine sehr starke elliptische Bahn um die Sonne, die ihn während <strong>de</strong>s Sonnenumlaufes<br />

näher an die Sonne bringt als Neptun. So wird er zeitweise zum 8. Planeten.<br />

Kometen<br />

Ein Komet besteht aus Kern, Koma und Schweif, welcher immer von <strong>de</strong>r Sonne wegzeigt.<br />

Der Kern ist ein Eisbrocken von 1 <strong>–</strong> 50 km Durchmesser, mit Staub und Felsen verdreckt,<br />

<strong>de</strong>r von ganz weit draußen kommt. Sobald er sich <strong>de</strong>r Sonne nähert, verdampft das Eis und<br />

reißt Staub mit sich. So entsteht die Koma. Sie wird vom Sonnenwind nach hinten getrieben,<br />

2 Lesen Sie zum Pluto bitte <strong>de</strong>n Abschnitt am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Scriptes


14<br />

Der Schweif bil<strong>de</strong>t sich. Er unterteilt sich in Staub- und Gasschweife. Der Staubschweif<br />

leuchtet durch Reflektion <strong>de</strong>s Sonnenlichtes, die Gasschweife hingegen wer<strong>de</strong>n durch die<br />

Sonnenenergie zum Eigenleuchten (Resonanzleuchten) gebracht.<br />

Als Herkunftsort aller Kometen gilt die sogenannte<br />

Oortsche Wolke in ca 1/2 bis 2 Lichtjahren<br />

Entfernung. Man kann sie sich als eine<br />

kugelförmige Schale vorstellen, die weit außerhalb<br />

um die Sonne kreist. Nach mo<strong>de</strong>rnen<br />

Vorstellungen soll sie mehrere 100 Millionen<br />

„Rohkometen“ enthalten.<br />

Der Komet Hyakutake (Foto: W.Paech)<br />

Zur Entstehung unseres <strong>Sonnensystem</strong>s<br />

Zur Entstehung <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s gab und gibt es verschie<strong>de</strong>ne Theorien. Die im Moment<br />

mo<strong>de</strong>rnste erklärt sich aus Gesetzmäßigkeiten, die wir heute im <strong>Sonnensystem</strong> beobachten:<br />

• Die fast kreisförmigen Bahnen <strong>de</strong>r Planeten liegen alle annähernd in einer Ebene.<br />

• Die meisten Planeten und Mon<strong>de</strong> haben gleichen Umlaufsinn, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Rotation <strong>de</strong>r<br />

Sonne übereinstimmt.<br />

• Die Sonne vereinigt fast die gesamte Masse <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s, auf alle an<strong>de</strong>ren Körper<br />

<strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s entfallen nur 1/750 <strong>de</strong>r Gesamtmasse.<br />

• Die Sonne besitzt nur 2% <strong>de</strong>s Drehimpulses <strong>de</strong>s Systems, 98% <strong>de</strong>s Drehimpulses entfallen<br />

auf die Umlaufbahnen <strong>de</strong>r Planeten um die Sonne.<br />

• Planeten mit großen Massen und geringen Dichten bewegen sich im äußeren Bereich<br />

<strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun). Kleine Planeten mit großen<br />

Dichten befin<strong>de</strong>n sich im inneren Bereich (Merkur, Venus, Er<strong>de</strong> und Mars).<br />

Mo<strong>de</strong>rne Vorstellung zur Entstehung:<br />

‣ Eine interstellare Gas- und Staubwolke beginnt durch einen äußeren Einfluss (z.B.<br />

Schockwelle einer Supernova) zu kontrahieren. Bildung eines Protosternes im Kern <strong>de</strong>r<br />

Wolke, <strong>de</strong>r beginnt zu rotieren. Je stärker die Kontraktion unter <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>r<br />

Schwerkraft, <strong>de</strong>sto schneller die Rotation (Pirouette einer Eisläuferin, die je nach<strong>de</strong>m ob<br />

Arme ausgestreckt o<strong>de</strong>r angewinkelt langsam o<strong>de</strong>r schnell rotiert).


15<br />

‣ Abgabe von Materie durch die Rotation in eine scheibenförmige Anordnung um die Ursonne.<br />

Magnetfel<strong>de</strong>r übertragen <strong>de</strong>n Drehimpuls auf die Scheibe (solche Protosterne<br />

kann man heute beobachten).<br />

‣ Dichteschwankungen in <strong>de</strong>r Scheibe und chemische Reaktionen lassen Protoplaneten<br />

kon<strong>de</strong>nsieren. Langsame Entstehung fester, sich immer weiter vergrößern<strong>de</strong>r Partikel<br />

(Planetesimale). Unterschiedliche chemische Zusammensetzung und Dichte <strong>de</strong>r Kon<strong>de</strong>nsationsprodukte<br />

in Abhängigkeit <strong>de</strong>r Sonnenentfernung.<br />

Die Abbildung zeigt die Reihenfolge und die maßstäblichen Größenverhältnisse zwischen<br />

<strong>de</strong>r Sonne und <strong>de</strong>n Planeten (nicht die maßstäblichen Abstän<strong>de</strong>)<br />

‣ Kollisionen und Verschmelzungen benachbarter Partikel (Akkredition) bil<strong>de</strong>n langsam<br />

größere Körper. Sie bil<strong>de</strong>n eigene Gravitationsfel<strong>de</strong>r.<br />

‣ Die Gravitation <strong>de</strong>r größten Brocken zieht immer mehr Materie an. Aufschlag von kleineren<br />

Brocken auf <strong>de</strong>n größeren und Verschmelzung mit diesen.<br />

‣ Irgendwann ist die Dichte im Sonnenkern so hoch, dass dort die Kernprozesse einsetzen.<br />

Der entstehen<strong>de</strong> Sonnenwind „bläst“ die Reste <strong>de</strong>s solaren Urnebels nach außen.<br />

PLANETEN<br />

Sonnenferne Planeten konnten wegen ihrer großen Masse viel Wasserstoff und Helium <strong>de</strong>s<br />

solaren Urnebels an sich bin<strong>de</strong>n. Sonnenahe Planeten konnten wegen ihrer geringen Masse<br />

diese Urmaterie nicht bin<strong>de</strong>n. Die heutige Atmosphäre <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> stammt nicht aus <strong>de</strong>m solaren<br />

Urnebel, son<strong>de</strong>rn ist ein Produkt aus Entgasung <strong>de</strong>r Erdrin<strong>de</strong> und durch Vulkanausbrüche.<br />

Kleine Planeten wie <strong>de</strong>r Merkur können durch zu geringe Gravitation die entstehen<strong>de</strong><br />

Atmosphäre nicht bin<strong>de</strong>n.<br />

MONDE<br />

Viele kleine Mon<strong>de</strong> sind wahrscheinlich eingefangene Planesimale. Die größeren (Jupiter)<br />

haben wahrscheinlich eine ähnliche Entstehung wie die inneren Planeten.


16<br />

PLANETOIDEN<br />

Planetesimale, <strong>de</strong>ren Wachstum durch die Gravitation <strong>de</strong>s Jupiters verhin<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>.<br />

KOMETEN<br />

Planetesimale in <strong>de</strong>n äußeren Bereichen <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s, aus <strong>de</strong>nen sich keine größeren<br />

planetaren Körper bil<strong>de</strong>n konnten. Man vermutet, dass sie aus ziemlich unverän<strong>de</strong>rter<br />

Urmaterie <strong>de</strong>s solaren Nebels bestehen.<br />

Die Titius - Bo<strong>de</strong> Reihe<br />

Die Titius <strong>–</strong> Bo<strong>de</strong>sche Reihe ist eine einfache numerische Beziehung, mit <strong>de</strong>r sich näherungsweise<br />

die Abstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Planeten von <strong>de</strong>r Sonne berechnen lassen. Sie stammt von<br />

Daniel Titius (1729 <strong>–</strong> 1796) und wur<strong>de</strong> 1772 von Johan Elert Bo<strong>de</strong> publiziert. Zur damaligen<br />

Zeit galt sie nur bis zum Saturn, Uranus wur<strong>de</strong> erst 1781, Neptun kurze Zeit später und Pluto<br />

erst 1931 ent<strong>de</strong>ckt.<br />

Bo<strong>de</strong> nahm eine Zahlenreihe von 0, 3, 6, 12, 24, 48 96, 192 ... und addierte zu je<strong>de</strong>r Zahl<br />

<strong>de</strong>n Wert von 4.<br />

So ergibt sich:<br />

4, 7, 10, 16, 28, 52, 100, 196 usw. Setzt man <strong>de</strong>n dritten Planeten, die Er<strong>de</strong> <strong>–</strong> zu 10 und gibt<br />

die Entfernung zur Sonne in astronomischen Einheiten (Er<strong>de</strong> = 1 AE = 149 597 870 Kilometer),<br />

so ergibt sich folgen<strong>de</strong> Tabelle:<br />

PLANET<br />

berechnete Entfernung<br />

in AE<br />

gemessene Entfernung<br />

in AE<br />

Merkur 0.4 0.39<br />

Venus 0.7 0.72<br />

Er<strong>de</strong> 1.0 1.00<br />

Mars 1.6 1.92<br />

Planetoi<strong>de</strong>n 2.8 2.90<br />

Jupiter 5.2 5.20<br />

Saturn 10.0 9.54<br />

Uranus 19.6 19.2<br />

Neptun 38.8 30.1<br />

Pluto 77.2 39.5<br />

Zur Zeit <strong>de</strong>r Publikation war die die Reihe bei 2.8 offen, dort befand sich kein Planet. Gezielte<br />

Beobachtungen brachten 1801 <strong>de</strong>n Erfolg, dort wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r erste Planetoid <strong>–</strong> die Vesta <strong>–</strong><br />

ent<strong>de</strong>ckt. Auch <strong>de</strong>r 1781 ent<strong>de</strong>ckte Uranus fügt sich in diese Reihe.<br />

Neptun passt schon kaum noch und Pluto fällt völlig heraus, dies zeigt auch schon seine<br />

extrem exzentrische Umlaufbahn um die Sonne.<br />

Ob die Titius <strong>–</strong> Bo<strong>de</strong> Reihe Zufall ist, o<strong>de</strong>r einen physikalischen Hintergrund zur Zeit <strong>de</strong>r Entstehung<br />

<strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s hat, ist ungeklärt. Allerdings fügen sich auch viele <strong>de</strong>r großen<br />

Mon<strong>de</strong> von Jupiter, Saturn und Uranus in diese Reihe.


17<br />

Mini- und Maximal Temperaturen und Atmosphären <strong>de</strong>r Objekte <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s<br />

Objekt<br />

Temperatur, min. Temperatur, max Atmosphäre<br />

[ Grad Celsius ] [ Grad Celsius ]<br />

SONNE + 5.500 + 15 x 10 6 Wasserstoff, Helium<br />

Merkur - 180 + 425 --- (Natrium)<br />

Venus + 460 + 460 Kohlendioxid<br />

Er<strong>de</strong> - 90 + 58 Sauerstoff, Stickstoff<br />

Mond - 173 + 127 ---<br />

Mars -145 + 20 Kohlendioxid<br />

Jupiter - 180 + 20 000* Wasserstoff, Helium<br />

(Methan, Ammoniak)<br />

Saturn - 200 + 12 000* Wasserstoff, Helium<br />

Uranus - 210 + 6 000* Wasserstoff, Helium<br />

Neptun - 210 + 6 000* Wasserstoff, Helium<br />

Pluto -228 -210 ? ? ? (Methan)<br />

* dies sind aus Strahlungsmessungen geschätzte Temperaturen im Kernbereich <strong>de</strong>r Gasplaneten.<br />

Der absoluter Nullpunkt <strong>de</strong>s Weltalls liegt bei <strong>–</strong>273 Grad Celsius<br />

Masstäbliches Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s<br />

Objekt<br />

Durchmesser<br />

[mm]<br />

Vergleich<br />

Abstand zur Sonne<br />

[in Meter]<br />

SONNE 300 Fußball ---<br />

Merkur 1 Steckna<strong>de</strong>lkopf 12<br />

Venus 2.5 Pfefferkorn 23<br />

Er<strong>de</strong> 3 Pfefferkorn 32<br />

Mars 1.5 gr. Steckna<strong>de</strong>lkopf 49<br />

Jupiter 30 Tischtennisball 167<br />

Saturn 26 Tischtennisball 300<br />

Uranus 10 Murmel 600<br />

Neptun 10 Murmel 900<br />

Pluto 1 Steckna<strong>de</strong>lkopf 1 300<br />

Alpha Centauri 300 Fußball 1. 630 000 (1.630 km)<br />

Alpha Centauri ist <strong>de</strong>r unserer Sonne nächstgelegene Fixstern in einer Entfernung von 4.2<br />

Lichtjahren. In unserem Mo<strong>de</strong>ll wäre <strong>de</strong>r Stern ebenfalls Fußballgroß und stän<strong>de</strong> in etwa 1.6<br />

Millionen Kilometer! 1 Lichtjahr entspricht <strong>de</strong>r Strecke in Kilometern, die das Licht bei 300<br />

000 km/s in einem Jahr zurücklegt.<br />

300 000 km x 60 x 60 x 24 x 365 = 9 480 000 000 000 km = 9.5 Billionen Kilometer o<strong>de</strong>r<br />

9.5 x 10 12 Kilometer.


18<br />

Neues zum Pluto.<br />

Der 24. August 2006 war ein „schwarzer Tag“ für <strong>de</strong>n Planeten Pluto. An diesem Tag entzog<br />

die Internationale Astronomische Union (IAU = internationales Gremium, welches u.a. für<br />

Namensgebung astronomischer Objekte zuständig ist) <strong>de</strong>m Pluto <strong>de</strong>n Begriff Planet und<br />

ordnete Pluto <strong>de</strong>n Oberbegriff Zwergplanet zu. Übrigens auch ein schwarzer Tag für die Leiten<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Raummission New Horizon, die fortan keine Planetenmission, son<strong>de</strong>rn „nur noch“<br />

eine Zwergplanetenmission leiten.<br />

Der Grund dafür war <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>: In <strong>de</strong>n Jahren vor 2006 wur<strong>de</strong>n im äußeren <strong>Sonnensystem</strong><br />

mehrere Plutogroße Objekte ent<strong>de</strong>ckt, von <strong>de</strong>nen einer sogar größer im Durchmesser<br />

als <strong>de</strong>r Pluto ist. Inzwischen wur<strong>de</strong>n einige mehr ent<strong>de</strong>ckt. Diese Region <strong>de</strong>s <strong>Sonnensystem</strong>s<br />

nennt man übrigens nun <strong>de</strong>n Kuiper Gürtel.<br />

Da mit zunehmen<strong>de</strong>r Instrumententechnik zu erwarten ist, dass in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />

weitere dieser Körper ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n und man vermei<strong>de</strong>n will, dass das <strong>Sonnensystem</strong><br />

dann aus 20 o<strong>de</strong>r 30 Planeten besteht, wur<strong>de</strong> die Namensbezeichnung Planet neu <strong>de</strong>finiert.<br />

Wer möchte kann hier<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/Zwergplanet<br />

mehr darüber lesen.<br />

© 2009 Wolfgang Paech<br />

Surftipps:<br />

http://<strong>de</strong>.wikipedia.org/wiki/<strong>Sonnensystem</strong><br />

und von dort aus weiter zu <strong>de</strong>n einzelnen Planeten

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